Holon-Journal 15
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12<br />
THEMA · THÈME · TEMA<br />
Schabernack-Reisen · Scene di un viaggio scherzoso<br />
Roland Schutzbach<br />
Schabernack-Reisen<br />
sind verrückt, amüsant, gesund,<br />
billig, überraschend,<br />
lachhaft. Man weiss nie, was<br />
passiert, denn man lässt den<br />
Schabernack aus sich selbst<br />
entstehen und seine wild-charmanten<br />
Blüten treiben. Das<br />
herzhafte gemeinsame Lachen<br />
schafft die Voraussetzungen<br />
dazu.<br />
Die TeilnehmerInnen bringen ein<br />
bisschen Mut mit, vor allem aber<br />
viel Lust auf Schabernack und<br />
Blödsinn. Sie haben geübt, sich<br />
nicht mehr so ernst zu nehmen,<br />
oder sind bereit, diese Kunst auf<br />
der Reise zu üben. Sie finden es<br />
schön, wenn viel gelacht wird, sei<br />
es nun über sich oder über seltsame<br />
Situationen.<br />
Schabernack-Reisende sind mit<br />
kleinen lustigen Gegenständen<br />
wie Blechtrompeten, Wimpeln,<br />
roten Nasen, Schminke und ähnlichen<br />
Requisiten ausgestattet, die<br />
ihnen beim Blödsinn-Machen nützlich<br />
sind. Sie zelebrieren ihren<br />
Schabernack als Kunst des Verweilens<br />
im Augenblick.<br />
AnfängerInnen und solche, die<br />
es werden wollen, können in einem<br />
Intensiv-Lehrgang vor der Reise<br />
geschult werden – gegen Aufpreis<br />
selbstverständlich, hihihi!!!<br />
I viaggi scherzosi<br />
sono pazzi, divertenti, sani,<br />
buon mercato, sorprendenti,<br />
e fanno molto ridere. Non si<br />
sa mai cosa succederà, basta<br />
lasciare agire lo spirito scherzoso<br />
che vive dentro di sé e<br />
raccogliere i suoi fiori selvatici<br />
e deliziosi. La premessa è quella<br />
di essere pronti a ridere insieme<br />
di tutto cuore.<br />
I partecipanti portano con se un po‘<br />
di coraggio, ma sopratutto molta<br />
voglia di scherzi e lieve follia. Hanno<br />
esercitato l‘arte di non prendersi<br />
più troppo sul serio o sono pronti<br />
a farlo durante il viaggio. Amano<br />
ridere insieme, sia di se stessi, sia<br />
di situazioni inaspettate.<br />
I viaggiatori scherzosi sono equipaggiati<br />
di piccole trombe, bandierine,<br />
nasi rossi, pitture per truccarsi<br />
e altri piccoli accessori utili. Celebrano<br />
la loro fantasia che è per loro<br />
l‘arte di vivere il presente.<br />
I principianti o quelli che lo vogliono<br />
diventare possono intraprendere<br />
un apprendistato intensivo<br />
prima del viaggio. Con supplemento,<br />
benintesi, hihihi!!!<br />
HOLON-<strong>Journal</strong> N o <strong>15</strong> 02 · 2002<br />
1 In einer Osteria<br />
Schon den ganzen Abend giggeln<br />
die beiden vor sich hin und haben<br />
es lustig, aus unerfindlichen Gründen.<br />
Sie essen mit Begeisterung<br />
das Menu. Doch als der Dessert<br />
auf den Tisch kommt, muss das<br />
gefeiert werden.<br />
Sie: «Hast du die Plastik-Trompeten<br />
dabei?»<br />
Er: «Na klar!» Kramt in seiner<br />
Tasche und gibt ihr eine.<br />
Sie: «So ein Dessert müssen<br />
wir feiern. Eis vom Feinsten, mit<br />
Sahne!» Sie bläst die Plastik-Trompete,<br />
welche einen etwas falschen<br />
Sound von sich gibt. Erstaunen<br />
und sich wendende Köpfe im Lokal.<br />
Am Nebentisch sitzen Franzosen,<br />
ältere Herrschaften, zwei Paare,<br />
die sich lachend umdrehen.<br />
Er hat inzwischen die andere<br />
Plastiktrompete hervorgeholt. Nun<br />
spielen sie beide, zur Feier des<br />
Desserts. Weitere Köpfe wenden<br />
sich, denn es tönt noch falscher<br />
als beim ersten Mal. Lachen im Lokal,<br />
die Bedienung ist entzückt…<br />
Sie nehmen das Dessert ein.<br />
Etwas später nähert sich ein<br />
kleines, etwa dreijähriges Mädchen<br />
dem Tisch. Es hat zwei Luftballons<br />
unter die Arme geklemmt.<br />
Interaktionen: Er zeigt ihm seine<br />
Plastiktrompete. Es findet Gefallen<br />
daran und spielt schüchtern,<br />
aber mit steigender Begeisterung.<br />
Nun kommt die Mutter, eine totschicke<br />
Italienerin, lächelt verlegen,<br />
aber wagt es nicht, dem Kind<br />
die Trompete wegzunehmen. Das<br />
Kind bläst weiter. Wieder Heiterkeit<br />
im Lokal.<br />
Das geht so etwa fünf Minuten.<br />
Das Kind fühlt sich verstanden; die<br />
Mutter lächelt weiter; die Bedienung<br />
kommt; und alles ist wunderbar!<br />
«Panettone-Pharao» – Willi und Nicole in Aktion…<br />
«Pharaone-Panettone» – Willi e Nicole in attione…<br />
1 In un’osteria in Italia<br />
Lei e lui (di madre lingua tedesca<br />
n.d.r.). Tutta la serata hanno ridacchiato<br />
e riso, divertiti, per svariati<br />
motivi. Ora, consumano il menu<br />
con entusiasmo. E particolarmente<br />
il dessert appena giunto sul loro<br />
tavolo, che deve assolutamente<br />
essere festeggiato!<br />
Lei: «Hai portato con te le trombe<br />
di plastica?»<br />
Lui: «Chiaro!» Mette la mano in<br />
tasca, ne dà una a lei.<br />
Lei: «Un simile dessert deve essere<br />
festeggiato. Il miglior gelato,<br />
con panna montata!» Soffia nella<br />
tromba di plastica che produce un<br />
suono falso. Stupite si girano le<br />
teste degli altri clienti. Al tavolo<br />
accanto ci sono francesi, distinti<br />
signori anziani, due coppie che si<br />
girano ridendo.<br />
Lui nel fratempo ha preso la seconda<br />
tromba di plastica che teneva<br />
in tasca. Ora suonano ambedue,<br />
festeggiano il dessert, e altre teste<br />
si girano: è ancora più stonato<br />
di prima. L‘osteria si riempie di risate,<br />
i camerieri sono entusiasti…<br />
Ambedue consumano il dessert.<br />
Un po‘ più tardi una bambina di<br />
circa tre anni si avvicina al tavolo.<br />
Tiene sotto le braccia due palloni<br />
gonfiabili. Interazione. Lui fa vedere<br />
la sua tromba di plastica, sembra<br />
piacere alla bambina che inizia<br />
a suonare timidamente ma con<br />
grande entusiasmo. Arriva allora la<br />
madre, un‘elegante italiana con<br />
sorriso imbarazzato, che non osa<br />
togliere la tromba delle mani della<br />
bambina, che suona ancora. C‘è<br />
allegria nel locale.<br />
Continua così per cinque minuti,<br />
la bambina si sente capita, la<br />
madre, incompresa, sorride sempre;<br />
i camerieri si avvicinano; è<br />
magnifico!<br />
Isole Borromee: ristorante<br />
e «acqua di lago»…<br />
2 Italiano professionale<br />
Am Bahnhof von Sforza:<br />
Alla stazione di Sforza:<br />
Er/Lui: «Stazione qui, si si!»<br />
Sie/Lei: «Stazione perfettamente!»<br />
Er/Lui: «Si, si, si, perfettamente<br />
bella stazione!»<br />
Sie/Lei: «Zugo veno baldo!»<br />
Er/Lui: «Si si, comprende, baldo<br />
zugo!»<br />
Sie/Lei: «Italia bella, si si si!»<br />
Er/Lui: «Italia mucho bella, si si<br />
si!»<br />
Sie/Lei: «Italia muchissima bella,<br />
Italia grande, si si si!»<br />
Er/Lui: «Ohhhh! O la la! Veramente,<br />
securamente, totalmente,<br />
amoremente, muchissimamente,<br />
bellamente! Ohhhh! Italia!»<br />
Sie/Lei: «Veramente!» Sie wendet<br />
sich an einen vorbeigehenden<br />
Italiener/Si rivolge a un passante<br />
italiano: «Italia bella bellissima!»<br />
Italiener/L’italiano (lacht/ride):<br />
«Si si.» Er bleibt stehen/Si ferma.<br />
Sie/Lei: «Italia grande wonderfull!»<br />
Italiener/L’italiano: «Dove andate?»<br />
Er/Lui: «Si si si. Andante – Italia<br />
bella bellissima.»<br />
Sie/Lei: «Italia grandissima,<br />
wonderfull!»<br />
Italiener/L’italiano: «Andate a<br />
Roma?»<br />
Sie/Lei: «Naturalmente, securamente,<br />
totalmente: Roma grande!<br />
Roma grandissima! Roma perfettissimamentissima!<br />
Roma! Roma!<br />
O Roma!»<br />
Alle drei lachen, der Zug fährt<br />
ein. Man verabschiedet sich in perfektem<br />
Italienisch (wie oben). Die<br />
beiden steigen ein. Der Zug fährt<br />
ins nächste Dorf. / Tutti tre ridono,<br />
il treno arriva, ci si saluta in un italiano<br />
perfetto (come qui sopra), lui<br />
e lei salgono. Il treno parte per il<br />
prossimo paese.