Ab wann sind wir eigentlich erwachsen? - Phillip

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und Mustern bestickt wird. Als wir dort waren, war die Wand schon fast fertig. Sie sieht unglaublich schön und beeindruckend aus und die Arbeit, die dahinter steckt ist unglaublich. An unserem zweiten Tag im Projekt entschlossen wir uns außerdem, einen HIV- Schnelltest zu machen. Eigentlich weiß man ja, dass man nicht krank ist. Aber was wenn doch? Franzi und ich saßen also zusammen im AIDS- Center, hatten eine lange Befragung hinter uns und starrten nun ängstlich auf unsere Teststreifen. Bis wir schließlich einen kleinen Zettel in den Händen hielten, der uns ein HIV- negativ bescheinigte. Und das freundliche Lächeln des Testers „thank you for making the right choice“ . Wie mag man sich wohl fühlen, wenn man sich noch weniger sicher sein kann über seinen Status? Wenn man vergewaltigt wurde und nichts über seinen Peiniger weiß? Wenn die Hälfte des sozialen Umfeldes an AIDS leidet? „Dein Leben hört mit HIV nicht auf. Du kannst leben, du kannst Freude haben. Du musst Dich nur an Regeln halten und aufpassen“ erklärte uns der Tester. HIV/ AIDS: auch in Europa ein Thema. Do you know your status? Schulbeginn Nach Ferienende waren wir ziemlich aufgeregt, wieder in die Schule zu kommen. Ehrlich gesagt hat mir das Kinderlachen, der Trubel um meine Haare und die ein oder andere blöde Frage nach Auto, Handy und Kino sowie Dating ziemlich gefehlt. So machten wir uns Montag früh auf den Weg nach Ethembeni. Erste Lektion: Nach den Ferien kommt circa Jeder zu spät. Die Assembly fällt aus und die Lehrerinnen sind aufgeregter als die Kids. Zweite Lektion: Wenn Du Dir vor den Ferien einen superdetaillierten Stundenplan ausgearbeitet hast, um ab der ersten Woche genau zu wissen, wann Du was machen kannst: Die erste Woche kannst Du vergessen. Dritte Lektion: „Sometimes“ heißt „Now“. Und „Now“ heißt irgendwann. So standen wir also höchst motiviert und ohne Plan mitten in der Schule und wussten nicht wohin. Wo sind eigentlich die ganzen Kinder? Es ist SCHULBEGINN! Und warum zur Hölle sitzt der ganze Staff in irgendwelchen Klassenräumen und tauscht sich bei Käffchen und Tee über die Ferien aus? Und plötzlich läuft alles wie von selbst. Wir werden um Hilfe gebeten, sitzen in den Klassen und verfolgen den Unterricht. Ich war begeistert von einer VI Grade 3 Class, in der die Lehrerin erstklassigen Unterricht machte, sich für jeden Zeit nahm und uns ständig in den Unterricht mit einband. Wie war das noch mal mit den Uhrzeiten? Englisch lässt grüßen. In Grade R lernten die kleinen den Unterschied zwischen „full“ und „empty“ und sangen „old MacDonald has a Farm“… welche Tiere kennen wir? Die Vormittage verfliegen und für den Nachmittag beschlossen wir, in die Hostels zu gehen. Wenn die Kleinen keinen Unterricht haben, müssen Ihnen die Schuluniformen aus- und die Freizeitkleidung angezogen werden. Eine Aufgabe, bei der es kaum genug Hilfe geben kann. Und die echt an die Grenzen bringt. Ich bin oft froh, dass Phillip dabei ist, der die größeren Jungs aus ihren Rollstühlen rausheben kann, um ihnen neue Hosen anzuziehen.
Mein Respekt vor der Arbeit der Hausmütter und das Verständnis dafür, dass sie oft einfach in ihrer Stube sitzen und sich Pausen nehmen, obwohl Kinder in den Gängen Hilfe brauchen, wurde immer größer. Bis ich dann bemerkte, dass einige Kinder in ihren dreckigen Windeln sitzen. Kinder, die gerade erst umgezogen wurden. Die es nicht wagen zu sagen, dass sie eine neue Windel bräuchten. Die mich dann mit großen Augen anschauen und nicken, ganz glücklich darüber, dass man sich für SIE Zeit nimmt. Als ich dann das erste Mal gesehen habe, wie wund sie sind, weil keine Creme und nicht genügend Reinigungstücher da sind, fühlte ich mich so machtlos. In Deutschland werden den Kindern nach jedem Mal Wickeln die Hintern gepudert und eingecremt und hier sitzt der kleine Lihle 24 Stunden in derselben Windel in seinem Rollstuhl mit wundem Po und es wird schlimmer und schlimmer. Und alles was die Krankenschwester der Schule dazu sagt ist „Die Kinder müssen zu uns kommen“. Lihle kann aber nicht alleine Rollstuhl fahren. Sprechen auch nicht. Und er ist nicht so wund, dass er eine riesen Behandlung bräuchte. Aber wenn man jetzt was dagegen unternimmt, wird es doch gar nicht erst so schlimm. Fürs erste behelfe ich mich also mit Gesichtscreme. Und nächste Woche wird Penaten gekauft. We are the World- we are the children. Herzenswärme. Indigo skate camp Letztens sonntags war es wieder mal soweit: ein Anruf von Steve und Alex und auf nach Isithumba, dem Township unterhalb von Monteseel. Die Schuhcompany „Toms“ hat ein Angebot: für jedes Paar Schuhe, was man bei ihnen kauft, spenden sie ein Paar an Kinder ohne Schuhe.
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Seite 9 und 10: Das Wochenende hat mich viel besch

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