Ausgabe August 2010 - Gemeinde Schwyz

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Schuldispensen ... und Jokerhalbtage an Gemeindeschule 13 Schuldispensen Schülerinnen und Schüler können auf begründetes Gesuch der Erziehungsberechtigten hin vom Unterricht dispensiert werden für: • dringende Arzt- oder Zahnarztbesuche, welche nicht ausserhalb der Schulzeit möglich sind; • schwere Erkrankungen oder Todesfälle in der Familie; • krankheitsbedingte Ausfälle; • Familienfeste, religiöse Feste; • sportliche, musikalische oder kulturelle Begabungsförderung, welche über den Rahmen der Jokerhalbtage hinaus gehen; • Absenzen mit speziellen Begründungen (Alpdispensen, beruflicher Auslandaufenthalt der Eltern usw.) Dispensationen für Ferien- und Freizeitangelegenheiten werden nicht bewilligt. Zuständigkeit für Dispensationen in der Gemeinde Schwyz 1 Tag Klassenlehrperson 1 Tag oder mehrere Tage vor oder im Anschluss an Schulferien sowie an so genannten «verlängerten Wochenenden», wie z.B. Auffahrt: Schulleiter 2 bis 5 Tage Teamleiter 6 bis 10 Tage Schulleiter ab 11 Tagen Schulrat Dispensationsersuchen sind der Klassenlehrperson so schnell wie möglich mündlich zu melden und anschliessend schriftlich und innert nützlicher Frist mit ausreichender Begründung auf dem Dienstweg der zuständigen Instanz einzureichen. Gesuche für voraussehbare und geplante Abwesenheiten an den Teamleiter, Schulleiter oder Schulrat sind mindestens vier Wochen vorher schriftlich mit Begründung und Unterlagen einzureichen. Jokerhalbtage Ab dem Schuljahr 2010/2011 führt die Gemeindeschule Schwyz sogenannte Jokerhalbtage ein. Die Eltern haben somit die Möglichkeit an maximal vier Halbtagen pro Schuljahr voraussehbare Freitage unbürokratisch und selbstständig zu organisieren. Sie können ihr Kind ohne nähere Begründung während dieser beschränkten Anzahl von Halbtagen vom Unterricht dispensieren. Es liegt dabei im Interesse aller Beteiligten, dass ein geordneter Unterricht stattfinden kann. Für folgende Absenzgründe sind zwingend zuerst die Jokerhalbtage einzusetzen: • Familienfeste; • religiöse Feste; • sportliche, musikalische oder kulturelle Begabungsförderung. Die Klassenlehrperson ist eine Woche im Voraus schriftlich mit dem Formular für Jokerhalbtage zu informieren. Nähere Infos siehe: www.gemeindeschwyz.ch/bildung -> Allgemeines, Eltern ABC, Dispensen und Jokerhalbtage
Klavierabend im Gedenken ... an Artur Schnabel Sie reizt. Sie reizt mit ihren Kurven und Bewegungen; und sie reizt insbesondere, wenn diese Kurven und Bewegungen uns bedeutungsvoll etwas «sagen wollen». So tut das nicht nur zuweilen eine hübsche Frau, so tut das auch die Musik. Ihre Melodiekurven und Klangbewegungen sind gern mit Sprache verquickt, werden darum auch zum Beispiel vom Komponisten selber oder von Dichtern und Philosophen erklärt und gedeutet. Es gibt zwei Musikstücke, die sind besonders auffällig mit Literatur und also auch mit Sprache verbunden: die allerletzte Klaviersonate Beethovens, das ist die Nr. 32 mit der Opuszahl 111, und Schumanns «Fantasiestücke» (Op. 12). Der ursprünglich aus Schwyz stammende und inzwischen international bekannte Pianist Moritz Weber wird diese beiden Klavierwerke am 17. September 2010 um 19.30 Uhr in der alten Kapelle Seewen spielen. Das Konzert ist von der Kulturkommission der Gemeinde Schwyz organisiert. Es wird im Gedenken an Artur Schnabel (1882-1951) stattfinden, den am Nordrand des Schwyzer Friedhofs begrabenen Pianisten und Komponisten, dessen Spiel bis heute die Klavierkunst in den grossen Konzertsälen der Welt beeinflusst. Daniel Annen wird Deutungen beisteuern mit Rückgriff auf Thomas Manns Musik-Roman «Doktor Faustus» und auf Erzählungen E.T.A. Hoffmanns. Im «Doktor Faustus» spielt die Klaviersonate Opus 111 Beethovens eine grosse Rolle; ihre Erörterung ergibt dort «einen ungemein bereichernden Abend». Sie hat, über Thomas Manns wichtigen Roman hinaus, auch verschiedene andere Künstler und Philosophen beschäftigt. Viele Deutungen sehen in ihr, vor allem im zweiten Satz, ein Dokument des Abschieds. In diese Richtung weist sie auch in Artur Schnabels Leben, spielte doch dieser grosse Pianist 1933 diese Sonate noch öffentlich zum Abschluss seines allerletzten Konzertabends in Berlin. Am Tag danach verliess er Deutschland für immer, aufgrund der jüdischen Wurzeln seiner Familie war das damals ratsam – Beethovens Opus 111, ein einschneidender Abschied also auch in Artur Schnabels Biographie! Die «Fantasiestücke» Opus 12 sind Schumanns erster Klavierzyklus, dessen Sätze durchgehend poetische Überschriften wie zum Beispiel «Des Abends», «Aufschwung» oder «Warum» tragen. Auch wenn der Komponist solche Titel nach eigener Aussage immer erst nach vollendeter Komposition hinzugefügt hat – sie zeigen doch: Diese Musik soll ein Lebensgefühl «transportieren“. Und für den universalen Umfassungswillen der deutschen Romantik kennzeichnend: Dieser Klavierzyklus ist nicht nur mit Literatur, sondern zugleich auch mit einer Bildwelt verbunden. Er wurde nämlich in Anlehnung an die «Fantasiestücke in Callots Manier» des Dichters E.T.A Hoffmann komponiert. Die Bildwelt liegt in dieser „Manier“: Callot war nämlich ein französischer Grafiker und Zeichner des 17. Jahrhunderts, der dank einem ausschweifend fantastischen Witz im beginnenden 19. Jahrhundert den Schriftsteller E.T.A Hoffmann faszinierte. Ausschweifung, Fantasie und Witz – wen es interessiert, wie das alles in Musik eingeht, wer gern musikalischen Humor vernimmt, der komme am 17. September und höre …. – Ein reizvolles Musikerlebnis wird dieser Schumann-Beethoven-Abend ganz gewiss. Daniel Annen 14
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