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Ausgabe August 2010 - Gemeinde Schwyz

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Konstituierung ...<br />

für Amtsperiode <strong>2010</strong> - 2012<br />

Mit lediglich einer personellen Veränderung<br />

geht der <strong>Gemeinde</strong>rat <strong>Schwyz</strong> in die seit 1. Juli<br />

laufende neue Legislaturperiode. Marc<br />

Steinegger ist durch die Stimmbürger zum<br />

neuen Exekutivmitglied des Kantonshauptortes<br />

gewählt worden und nimmt – so ergab die konstituierende<br />

Sitzung – auch ressortmässig die<br />

Nachfolge des nach zehn Amtsjahren zurückgetretenen<br />

Peter Wallimann. Flankiert von<br />

<strong>Gemeinde</strong>schreiber Bruno Marty (links) und<br />

<strong>Gemeinde</strong>weibel Beat von Euw (rechts) präsentiert<br />

sich der <strong>Gemeinde</strong>rat der Amtsperiode<br />

<strong>2010</strong> – 2012 mit (von links) Hugo Steiner (SP,<br />

Ressortvorsteher Bildung), Jean-Claude Balmer<br />

(FDP, Ressortvorsteher Hochbau), Dr. Stephan<br />

Landolt (CVP, <strong>Gemeinde</strong>präsident), Marc<br />

Steinegger (SVP, Ressortvorsteher Sicherheit),<br />

Christina Suter-Schibig (CVP, Ressortvorsteherin<br />

Betriebe), Seppi Spiess (SVP, Ressortvorsteher<br />

Kultur und Freizeit), Florian Tschümperlin<br />

(FDP, Ressortvorsteher Tiefbau und <strong>Gemeinde</strong>vizepräsident),<br />

Dr. Roland Pfyl (CVP, Säckelmeister)<br />

und Othmar Suter (CVP, Ressortvorsteher<br />

Soziales).<br />

2


Gegen 40 Millionen für ...<br />

120 Altersheimplätze<br />

3<br />

«Das Alterszentrum <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Schwyz</strong> ist das umfassende<br />

Kompetenzzentrum für Alterswohnen<br />

und Alterspflege in<br />

der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Schwyz</strong>», wird<br />

in den Planungsunterlagen für<br />

den Projektwettbewerb als visionäres<br />

Ziel umschrieben. Geplant<br />

und später realisiert wird<br />

ein Neubau mit 120 Betten<br />

und der Option einer Erweiterung<br />

– zu einem späteren Zeitpunkt<br />

– um 40 Betten. Dazu ist<br />

die gesamte bauliche Infrastruktur<br />

zu erstellen und es<br />

sind die Möglichkeiten für weitere<br />

Angebote wie Tagesklinik,<br />

Mittagstische, Ferien- und Entlastungsplätze<br />

sowie Therapieräume<br />

oder ein Gastrobereich<br />

einzuplanen. Zu realisieren ist<br />

dieses Grossprojekt dereinst<br />

auf der gemeindeeigenen Liegenschaft<br />

in unmittelbarer<br />

Nachbarschaft zu den bestehenden<br />

drei Gebäuden des<br />

heutigen Alters- und Pflegeheimes.<br />

Die städtebauliche, architektonische<br />

und auch betriebliche<br />

Optik des künftigen Alterszentrums<br />

am Kantonshauptort<br />

ist von Teams zu erarbeiten,<br />

denen sowohl ein Architekt<br />

wie auch ein Ingenieur, ein<br />

Energieplaner und ein Landschaftsarchitekt<br />

angehört. Allein<br />

schon diese verbindliche<br />

Wettbewerbsvorgabe mit einer<br />

Preissumme von 160‘000<br />

Franken verdeutlicht, wie anforderungsreich<br />

die Projektanforderungen<br />

sind. Hoch sind<br />

gleichzeitig auch die Erwar-<br />

tungen der auftragserteilenden<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schwyz</strong>: Bis<br />

Ende Jahr erwartet sie die<br />

Abgabe der Arbeiten mit verbindlichen<br />

räumlichen und gestalterischen<br />

Aussagen sowie<br />

mit Angaben auch über allfällige<br />

Mehrkosten bei einem<br />

Ausbau im Minergie P-Eco<br />

Standart. Eine solche Aussage<br />

als Option bei der späteren<br />

Abstimmung über den Baukredit<br />

hatten die Stimmbürger<br />

an der <strong>Gemeinde</strong>versammlung<br />

im Frühjahr <strong>2010</strong> verlangt.<br />

Schliesslich ist auch die Anbindung<br />

der benachbarten,<br />

von einer Genossenschaft geführten<br />

rund 60 Alterswohnungen<br />

zu gewährleisten.<br />

Neben den anspruchsvoll qualitativen<br />

Anforderungen sind –<br />

vergleichen mit den Dimensionen<br />

und der Komplexität<br />

der Wettbewerbsaufgabe –<br />

auch die terminlichen Vorgaben.<br />

Nach Einreichung des<br />

Vorprojektes mit Kostenvoranschlag<br />

wird das mit der<br />

Weiterbearbeitung beauftragte<br />

Planungsteam bereits rund<br />

ein Jahr später ein detailliertes<br />

Projekt samt Kostenvoranschlag<br />

einzureichen haben.<br />

Gestützt darauf erfolgt im<br />

Frühjahr 2012 die Abstimmung<br />

über den Baukredit, die<br />

Einreichung des Baugesuches<br />

und voraussichtlich anfangs<br />

des Jahres 2013 der Baubeginn.<br />

Mit dem Bezug des neuen<br />

Alterszentrums wird Ende<br />

In zweieinhalb Jahren sollen die Baumaschinen für ein<br />

neues Alterszentrum der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Schwyz</strong> auffahren.<br />

In einer ersten Etappe werden 120 Plätze erstellt und<br />

es werden dafür gegen 40 Millionen Franken investiert.<br />

Vorerst aber sind Planungsteams gefordert; bis<br />

Ende Jahr werden die Wettbewerbsarbeiten erwartet<br />

und im Frühjahr 2012 wird über den Baukredit abgestimmt.<br />

2014 gerechnet. Da dieses<br />

Projekt auf bisher freiem Gelände<br />

realisiert wird, kann der<br />

heutige Altersheimbetrieb in<br />

den bestehenden drei Gebäuden<br />

bis zu diesem Zeitpunkt<br />

unterbruchslos weiter geführt<br />

werden.<br />

Beim vorgesehenen Bau eines<br />

Alterszentrums handelt es sich<br />

um das vermutlich bisher<br />

grösste Investitionsvorhaben<br />

der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Schwyz</strong>. Die<br />

vorgesehenen 120 Plätze werden<br />

durch 93 Einzelzimmer im<br />

Altersheim, durch 19 Einzelzimmer<br />

in einer Dementenstation<br />

sowie durch zehn Alterswohnungen<br />

mit je eineinhalb<br />

Zimmern realisiert. Die<br />

Kosten werden auf rund 40<br />

Millionen Franken geschätzt<br />

und sind in dieser Höhe auch<br />

im mittelfristigen Finanzplan<br />

eingestellt. Nicht in dieser<br />

Summe enthalten ist das Bauland;<br />

die dem Projektwettbewerb<br />

zu Grunde gelegte Gesamtparzelle<br />

von rund 20‘000<br />

Quadratmetern Land befindet<br />

sich bereits im Besitz der<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schwyz</strong>. Sie war Bestandteil<br />

des bis vor wenigen<br />

Jahren noch geführten gemeindeeigenenLandwirtschaftsbetriebes<br />

und muss für<br />

die geplante Überbauung<br />

noch in eine öffentliche Zone<br />

umgeteilt werden. Auch darüber<br />

haben die Stimmbürger<br />

zu entscheiden.


Bittere Enttäuschung ...<br />

für <strong>Gemeinde</strong> <strong>Schwyz</strong><br />

Das Heilpädagogische Zentrum<br />

Innerschwyz HZI wird<br />

mittelfristig von seinem heutigen<br />

Standort in der <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Schwyz</strong> nach Goldau verlegt.<br />

Dieser Entscheid des Regierungsrates<br />

enttäuscht den<br />

<strong>Gemeinde</strong>rat <strong>Schwyz</strong>. Er hatte<br />

sich intensiv um die Beibehaltung<br />

des heutigen Standortes<br />

bemüht und gegenüber dem<br />

Kanton seine Verhandlungsbereitschaft<br />

in allen Belangen<br />

erklärt. Namentlich waren eine<br />

Abgabe von Bauland zu günstigem<br />

Tarif und eine gemeinsame<br />

Nutzung gewisser Infrastrukturanlagen<br />

mit dem auf<br />

der Nachbarliegenschaft geplanten<br />

neuen Alterszentrum<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schwyz</strong> angeboten<br />

worden.<br />

Erst vor wenigen Wochen wurden<br />

die Angebote erneuert;<br />

ohne weitere Rücksprache jedoch<br />

ist nun ein Standortentscheid<br />

gegen die <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Schwyz</strong> gefällt worden. Sie<br />

verliert damit nach dem Lehrerseminar<br />

in Rickenbach ein<br />

weiteres Bildungsangebot von<br />

insgesamt rund 50 Arbeitsplätzen.<br />

Die jahrelange Vermietung<br />

eigener Räume zu fairen<br />

Bedingungen an die HZI ist<br />

für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Schwyz</strong> leider<br />

unbelohnt geblieben.<br />

… dafür Freude<br />

über Aufwertung «Metzghofstatt»<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat <strong>Schwyz</strong> begrüsst die vom Kanton<br />

vorgesehene Aufwertung der kantonseigenen<br />

Liegenschaft «Metzghofstatt» im Zentrum des<br />

Dorfes <strong>Schwyz</strong>. Dieser Platz zwischen dem historischen<br />

Rathaus und dem ebenso bedeutsamen<br />

Schatzturm zu <strong>Schwyz</strong> soll zu einer attraktiven, fussgängerfreundlichen<br />

und behindertengerecht erschlossenen<br />

parkähnlichen Anlage werden. Diese<br />

Planungsabsicht liegt auch im Interesse der <strong>Gemeinde</strong>.<br />

Diese sehen neben umfangreichen Leitungserneuerungen<br />

im Untergrund die Erstellung eines<br />

leicht terrassierten öffentlichen Begegnungsorts und<br />

als Standort von kulturellen und gesellschaftlichen<br />

Veranstaltungen vor. Wichtig erscheint dem <strong>Gemeinde</strong>rat<br />

<strong>Schwyz</strong> unter Anderem, dass der Platz<br />

seinen heutigen idyllischen Charakter und seine<br />

Begrünung weitgehend behalten und nicht verbetoniert<br />

wird. Entscheiden über die Realisierung wird<br />

der Kantonsrat, welcher für die Sanierung der<br />

Metzghofstatt über einen Kredit von 1,6 Millionen<br />

Franken zu entscheiden hat.<br />

4


Zukunftsweisender Entscheid ...<br />

steht unmittelbar bevor<br />

5<br />

Seit Jahren steht die Nutzungsplanung<br />

der <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Schwyz</strong>, im Brennpunkt des<br />

politischen Interesses. Die seinerzeitige<br />

Mitwirkung sowie<br />

verschiedene Informationsmöglichkeiten<br />

waren von der<br />

Bevölkerung rege genutzt<br />

worden (siehe Bild). Dass ein<br />

grosses Bedürfnis nach einer<br />

geordneten räumlichen Entwicklung<br />

besteht, hatten die<br />

Stimmbürger vor einigen Jahren<br />

mit der Kreditgenehmig<br />

für Erschliessungswerke eindeutig<br />

dokumentiert. Nun<br />

steht beim Urnengang vom<br />

26. September <strong>2010</strong> der definitive<br />

Entscheid an. Traktandiert<br />

sind zwei Vorlagen<br />

gemäss nebenstehender Kurz-<br />

Zusammenfassung.<br />

Am Mittwoch, 18. <strong>August</strong> <strong>2010</strong> (20.00 Uhr), findet im MythenForum <strong>Schwyz</strong><br />

eine ausserordentliche <strong>Gemeinde</strong>versammlung statt. Dabei wird über eine der<br />

bedeutensten Vorlagen der jüngsten Vergangenheit beraten: die Revision der<br />

Nutzungsplanung. Die Abstimmung über dieses Planungswerk mit richtungsweisenden<br />

Entscheiden für die künftige Entwicklung der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Schwyz</strong><br />

wird an die Urnenabstimmung vom 26. September <strong>2010</strong> überwiesen.<br />

Der Zonenplan der <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Schwyz</strong> stammt aus dem Jahr<br />

1991. Mehr als 86 Prozent<br />

der darin ausgeschiedenen<br />

Baugebiete sind überbaut.<br />

Ohne verfügbares Bauland ist<br />

eine Entwicklung weder als<br />

Wohn- noch als Arbeitsort<br />

möglich. Gestützt auf den<br />

kommunalen Richtplan legt<br />

die Nutzungsplanung mit der<br />

Ausscheidung neuer Bauzonen,<br />

mit einem den heutigen<br />

Bedürfnissen angepassten<br />

Baureglement sowie mit einem<br />

auf dem bestehenden<br />

Strassennetz basierenden Erschliessungsplan<br />

den Grundstein<br />

für ein kontinuierliches,<br />

geordnetes und verkraftbares<br />

Wachstum der <strong>Gemeinde</strong>.<br />

Zonenplan, Baureglement<br />

und Erschliessungplan sind<br />

zweckmässig, zukunftsorientiert,<br />

ausgewogen und auf die<br />

Bedürfnisse sowie die Qualitäten<br />

der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Schwyz</strong><br />

ausgerichtet.<br />

Die Fahrenden in der Schweiz<br />

verfügen landesweit über zu<br />

wenig Durchgangsplätze. Veranlasst<br />

durch ein Bundesgerichtsurteil<br />

verpflichtete sich<br />

der Regierungsrat im kantonalen<br />

Richtplan, die Eignung<br />

des Armeeareals in Hinteribach<br />

als Standort für eine solche<br />

Anlage zu prüfen. Die<br />

<strong>Gemeinde</strong> hat sich dem<br />

Projekt nicht widersetzt und<br />

schlägt die Schaffung einer<br />

Sonderzone für Fahrende vor.<br />

Wird der Durchgangsplatz für<br />

Fahrende realisiert, ist dessen<br />

Betrieb durch den Kanton<br />

und/oder die Fahrenden<br />

selbst zu gewährleisten.


Im Ernsteinsatz ...<br />

eine statt fünf Feuerwehren<br />

Was sich in der Praxis vor<br />

allem bei Ernstfalleinsätzen<br />

seit einigen Jahren eingespielt<br />

hatte, wird nun auf struktureller,<br />

organisatorischer und führungsmässiger<br />

Ebene nachvollzogen.<br />

Die fünf Feuerwehren<br />

in der <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Schwyz</strong> bleiben als Ortsgruppen<br />

bestehen, schliessen sich<br />

jedoch für die Erfüllung ihrer<br />

Aufgaben zur Feuerwehr<br />

Stützpunkt <strong>Schwyz</strong> zusammen.<br />

Diese wird zentral durch<br />

den Stützpunktkommandanten<br />

Andreas Rey, dessen<br />

Stellvertreter Karl Pfyl und<br />

den Ausbildungschef Erich<br />

Schuler geführt. Sie bilden das<br />

Kommando und stehen der<br />

jeweilen im Pikettdienst stehenden<br />

Bereitschaftsgruppe<br />

vor, welcher je rund 30 Feuerwehrleute<br />

aus allen fünf<br />

Ortsgruppen angehören. Erst<br />

wenn diese Gruppe den Einsatz<br />

nicht alleine bewältigen<br />

kann, wird zusätzlich die<br />

Ortsgruppe oder eine andere<br />

Formation der Feuerwehr<br />

Stützpunkt <strong>Schwyz</strong> aufgeboten.<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat <strong>Schwyz</strong> hat<br />

die Strukturreform bei der<br />

Feuerwehr Stützpunkt<br />

<strong>Schwyz</strong> genehmigt und die<br />

zuständigen Personen beauftragt,<br />

diese ab dem Jahr 2011<br />

umzusetzen. Mit der neuen<br />

Struktur wird eine weitere<br />

qualitative Steigerung der<br />

Einsatzelemente angestrebt,<br />

ohne dass gleichzeitig das<br />

Milizsystem und die Freiwilligkeit<br />

im Feuerwehrdienst<br />

aufgegeben werden. Das<br />

Führungsmodell ist von allen<br />

Mitgliedern des Feuerwehrstabes<br />

in einem längeren<br />

Prozess erarbeitet worden.<br />

Die Ortsfeuerwehren <strong>Schwyz</strong>,<br />

Ibach, Rickenbach, Seewen<br />

und Oberschönenbuch haben<br />

vernehmlassend den Handlungsbedarf<br />

erkannt. Trotz der<br />

Zentralisierung des eigentlichen<br />

Feuerwehreinsatzes bleiben<br />

sie als Vereine bestehen.<br />

Dieser gesellschaftliche Aspekt<br />

sichert gemäss bisheriger<br />

Erfahrung zu einem guten Teil<br />

auch die erforderliche Personalrekrutierung.<br />

Weil parallel zur neuen Führungs-,<br />

Organisations- und<br />

vor allem Einsatzstruktur der<br />

Personalbestand in den nächs-<br />

ten Jahren sukzessive auf 150<br />

Feuerwehrleute reduziert<br />

werden kann, dürften sich<br />

weiterhin in der <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Schwyz</strong> keine akute Rekrutierungsprobleme<br />

ergeben. Aus<br />

der Strukturreform selbst<br />

ergeben sich nach heutiger<br />

Beurteilung keine massiven<br />

Kostensteigerungen. Daran<br />

ändert auch die Tatsache<br />

nichts, dass die Entschädigungen<br />

und Besoldungen der<br />

Feuerwehrleute moderat angehoben<br />

werden. Hingegen<br />

wird sich der Feuerwehraufwand<br />

in der <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Schwyz</strong> wegen der zunehmenden<br />

Komplexität und des<br />

damit verbundenen Ausbildungs-<br />

und Übungsaufwandes<br />

sowie der erforderlichen<br />

Gerätschaften und Ausrüstungen<br />

in den nächsten Jahren<br />

tendenziell erhöhen.<br />

6


Soziokulturelle Animation ...<br />

– hä ?? wie bitte ??<br />

7<br />

Als Teilbereich der Sozialen<br />

Arbeit ist die Soziokulturelle<br />

Animation neben der Sozialarbeit<br />

und der Sozialpädagogik<br />

ein relativ neuer Beruf und<br />

in der Deutschschweiz noch<br />

weniger verankert als in der<br />

Romandie. In der Schweiz<br />

werden Animatorinnen und<br />

Animatoren erst seit den Siebzigerjahren<br />

ausgebildet.<br />

Soziokulturelle Animatoren<br />

bauen Brücken, bilden Netzwerke<br />

und gestalten den Alltag<br />

in Stadtquartieren, <strong>Gemeinde</strong>n<br />

und Pfarreien. Die<br />

Soziokulturelle Animation fördert<br />

und unterstützt dabei<br />

Prozesse bei Gruppen und<br />

Einzelnen, sich im sozialen<br />

Wandel zu orientieren und für<br />

Probleme gemeinsame Lösungen<br />

zu finden. Dazu klärt sie<br />

die unterschiedlichen Interessen<br />

und Bedürfnisse ab und<br />

vermittelt zwischen den Positionen.<br />

Sie animiert Menschen<br />

das Zusammenleben<br />

aktiv mitzugestalten und gesellschaftliche<br />

Verantwortung<br />

zu übernehmen.<br />

Soziokulturelle Animation ist<br />

an den Schnittstellen zwischen<br />

Recht, Politik, Wirtschaft,<br />

Bildung, Freizeit, Gesundheit<br />

und dem Sozialwesen<br />

tätig. Sie bewegt sich<br />

in gesellschaftlichen Grenzbereichen<br />

und schafft Verbindungen<br />

zwischen den Menschen,<br />

die sonst nur wenig<br />

miteinander zu tun haben.<br />

Es gibt vier Bereiche, in welchen die Stärken der Animation liegen:<br />

1. Partizipation<br />

Soziokulturelle Animation ermöglicht die aktive Teilnahme von<br />

Gruppen, unterstützt Initiativen, Projekte und Organisationen in<br />

ihrem sozialen und kulturellen Umfeld. Die Hinführung zu<br />

Selbstorganisation und Selbstverantwortung stehen dabei im<br />

Vordergrund.<br />

Beispiel: Die Jugendanimation <strong>Schwyz</strong> bietet Räume an Schüler an,<br />

die eine Party für die 1. Oberstufe organisieren möchten. Die Jugendanimation<br />

begleitet und coacht die Schüler von der Planung bis<br />

zur Umsetzung dieses Anlasses.<br />

2. Kulturelle Vermittlung<br />

Durch kreative Arbeitsformen wird die Auseinandersetzung mit<br />

Alltagskultur, aber auch das Verständnis für unterschiedliche<br />

kulturelle Lebenswelten gefördert.<br />

Beispiel: Begleitung und Unterstützung von «open stage», eine offene<br />

Bühne, die es Gruppen oder Einzelpersonen ermöglicht sich durch<br />

Auftritte kreativ auszudrücken und sich zu präsentieren.<br />

3. Prävention<br />

Die Förderung von kooperativer Zusammenarbeit verschiedener<br />

Gruppen, das Ermöglichen von Kontakten und das Schaffen von<br />

sozialen Netzen wirken präventiv. So können gesellschaftliche<br />

Probleme frühzeitig wahrgenommen und Schritte zu deren<br />

Lösung eingeleitet werden.<br />

Beispiel: Während des Jugendtreffs wird der Suchtmittelkonsum thematisiert,<br />

welche Auswirkungen z.B. übermässiger Alkoholkonsum<br />

auf die schulischen Leistungen haben kann.<br />

4. Bildung<br />

Die Wahrnehmungs- und Handlungsmöglichkeiten von Menschen<br />

in ihrer eigenen Lebensgestaltung werden gezielt erweitert;<br />

entsprechende Lernfelder werden primär im ausserschulischen<br />

Bereich angeboten. Informelle Bildung ist Lernen in Lebenszusammenhängen<br />

ausserhalb des formalen Bildungswesens<br />

(z.B. in der Familie, in der Kinder- und Jugendarbeit, in Vereinen,<br />

in der Freizeit) und macht rund 70% unseres Wissenserwerbs aus.<br />

Beispiel: Besucher Im Jugendtreff setzen sich mit Treffregeln und<br />

möglichen Sanktionen auseinander oder entscheiden, welche Musik<br />

im Treff gehört werden soll.


Autobiographie von alt-Nationalratspräsidentin<br />

Elisabeth Blunschy-Steiner erschienen<br />

Die erste Nationalratspräsidentin der Schweiz hat ihre<br />

Lebenserinnerungen veröffentlicht. In der Buchreihe «Innerschweiz<br />

auf dem Weg ins Heute» gab die Albert Köchlin Stiftung<br />

(Luzern) ihr die Möglichkeit niederzuschreiben, was ihr ihrem<br />

gesellschaftlichen, sozialen und politischen Engagement wichtig<br />

und bedeutsam war und an welche Episoden ihres Lebens sie<br />

sich besonders gern erinnert. Die 88jährige <strong>Schwyz</strong>erin hat diese<br />

Chance genutzt; ihre Autobiographie ist voll von eigentlichen<br />

politischen Vermächtnissen und parlamentarischen Episoden.<br />

Die Rechtsanwältin blickt aber nicht nur zurück auf ihr Werken<br />

von 1971 bis 1987 im Nationalrat, den sie 1977 während sieben<br />

Monaten als erste Frau präsidieren durfte. Sie erzählt schmunzelnd<br />

aus ihrer Jugendzeit, wie sie mit einem – bei der Lektüre<br />

fast sichtbar werdenden – Augenzwinkern und feinem Humor<br />

immer wieder den Brückenschlag in die heutige Zeit und aktuelle<br />

politische Herausforderungen zu schlagen versteht. Kurz: ein<br />

Lesespass, welcher vor allem auch dem unermesslich grossen<br />

Werken und Wirken von Elisabeth Blunschy-Steiner gerecht<br />

wird.<br />

Elisabeth Blunschy-Steiner/Heidy<br />

Gasser: «Ein Leben für mehr soziale<br />

Gerechtigkeit» erhältich im Buchhandel<br />

8


Haggenegg- und Mosteleggstrasse ...<br />

werden saniert<br />

9<br />

In den Zwanzigerjahren des<br />

letzten Jahrhunderts wurde<br />

der ländliche Raum im Gebiet<br />

westlich des kleinen Mythen<br />

durch die Haggenegg- und<br />

Mosteleggstrassen erschlossen.<br />

Damit ist die Zufahrt zu<br />

22 landwirtschaftlichen Betrieben<br />

mit rund 500 Grossvieheinheiten<br />

und etwa 350<br />

ha landwirtschaftlicher Nutzfläche<br />

sowie zu sieben Alpen,<br />

zu forstliegenschaften sowie<br />

zu 15 nichtlandwirtschaftlichen<br />

Gebäuden möglich. Die<br />

Wegsubstanz auf der Gesamtlänge<br />

von mehr als acht Kilometern<br />

konnte über Jahrzehnte<br />

erhalten werden. Jetzt<br />

allerdings ist eine Gesamtsanierung<br />

dringend erforderlich.<br />

Die Kosten dafür belaufen<br />

sich auf rund 3,8 Millionen<br />

Franken; Bund, Kanton<br />

und Bezirk leisten daran Subventionen,<br />

die zusammen etwa<br />

zwei Drittel des Aufwandes<br />

decken.<br />

Mit einer leichten Verzögerung<br />

konnte kürzlich die erste<br />

Etappe des umfassenden Sanierungsprojektesaufgenommen<br />

werden. Vorerst halten<br />

sich die Verkehrseinschränkungen<br />

in begrenztem Rahmen;<br />

die Zufahrt zur Mostelegg<br />

wird nicht tangiert und<br />

auch die Zufahrt zur Haggenegg<br />

bleibt immer gewährleistet.<br />

Allerdings kann es bei den<br />

Baustellen gelegentlich zu<br />

Wartezeiten kommen.


Substanzerhaltung ...<br />

eigener Bauten<br />

Die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Schwyz</strong> investiert<br />

jährlich viel Geld in<br />

die Substanzerhaltung ihrer<br />

Bauten und Infrastrukturanlagen.<br />

Besonders beim Unterhalt<br />

von Schulanlagen gilt<br />

es auch einen gewissen Nachholbedarf<br />

zu decken. Nachdem<br />

in den Vorjahren grössere<br />

Sanierungen vor allem bei<br />

den Schulanlagen Seerüti<br />

Seewen und Lücken <strong>Schwyz</strong><br />

vorgenommen wurden, steht<br />

gegenwärtig das Schulhaus<br />

Mythen Rickenbach im Fokus<br />

der Investitionen (unser Bild).<br />

Mit 2,2 Millionen Franken<br />

sind rund zwei Drittel der<br />

Schulbauinvestitionen dafür<br />

vorgesehen.<br />

Erfreulicherweise konnten mit<br />

Ausnahme ganz weniger Spezialarbeiten<br />

die meisten Aufträge<br />

in der <strong>Gemeinde</strong> oder<br />

ihrer direkten Nachbarschaft<br />

vergeben werden. Der Investitionsschub<br />

der <strong>Gemeinde</strong><br />

hält übrigens in den nächsten<br />

Jahren weiter an – sowohl<br />

im Bereich von Unterhalt, Sa-<br />

Mehr Rücksicht ...<br />

bei den Sammelstellen – bitte!<br />

Die Entsorgung von Glas bei den Sammelstellen verursacht<br />

naturgemäss Lärm. Darauf verzichten die Anwohner vor allem<br />

an Sonn- und Feiertagen sowie vor morgens 07.00 Uhr und<br />

nach abends 20.00 Uhr liebend gern. In diesen Zeiträumen soll<br />

aus Anstandsgründen kein Glas in die Sammelcontainer geworfen<br />

werden. Für mehr Rücksichtnahme bei den Entsorgungsstellen<br />

danken die Anwohner und die <strong>Gemeinde</strong>.<br />

nierung und Substanzerhaltung<br />

bestehender Bauten und<br />

Anlagen wie auch im Bereich<br />

von Neubauten für Turnhallen<br />

oder Alterszentrum.<br />

10


Veränderungen im Lehrkörper<br />

an der <strong>Gemeinde</strong>schule <strong>Schwyz</strong><br />

11<br />

Eintritte <strong>Gemeinde</strong>schule <strong>Schwyz</strong> per 1. <strong>August</strong> <strong>2010</strong><br />

Bürgler Norbert<br />

Heilpädagoge, Schulkreis Seewen<br />

Goergen Vera<br />

Heilpädagogin, Schulhaus Herrengasse<br />

Gwerder Monica<br />

Primarlehrperson, Schulhaus Haggen und Mythen<br />

Holdener Sonja<br />

Heilpädagogin, Schulhaus Herrengasse<br />

Honegger Benjamin<br />

Primarlehrperson, Schulhaus Seerüti<br />

Inderbitzin Muriel<br />

Kindergartenlehrperson, Schulhaus Seerüti<br />

Letter Yvonne<br />

TG-Lehrperson, Schulhaus Lücken<br />

Rickenbacher Julia<br />

Primarlehrperson für Integrative Förderung, Schulkreis Seewen<br />

Suter Sandra<br />

Kindergartenlehrperson, Kindergarten Hinterdorf<br />

Tschümperlin Cornelia<br />

Heilpädagogin in der Kleinklasse, Schulhaus Lücken<br />

Austritte <strong>Gemeinde</strong>schule <strong>Schwyz</strong> per 31. Juli <strong>2010</strong><br />

Baumann Edith<br />

IF-Lehrperson, Schulhaus Lücken<br />

Bruhin Claudine<br />

Primarlehrperson, Schulhaus Herrengasse<br />

Kern Susanne<br />

Primarlehrperson, Schulhaus Herrengasse<br />

Lüönd Walter<br />

Primarlehrperson, Schulhaus Christophorus<br />

Omlin Ruth<br />

DaZ-Lehrperson, Schulkreis Seewen<br />

Schelbert Marlies<br />

DaZ-Lehrperson, Schulkreis Seewen


6. Klässler ...<br />

auf dem Weg der Schweiz<br />

Schon Tradition ist die Wanderung<br />

«Weg der Schweiz»<br />

(Rütli-Brunnen) an einem Tag<br />

der 6. Klässler aus der <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Schwyz</strong>.<br />

Am 28. Juni <strong>2010</strong> wurden die<br />

grossen Rucksäcke von 165<br />

Schülern in Brunnen abgegeben.<br />

Pensionierte Helfer<br />

transportierten die schwere<br />

Last an die jeweiligen Rastplätze.<br />

Ein Extraschiff brachte<br />

Schüler, Lehrer und Samariter<br />

aufs Rütli. Dort wurde mit<br />

leichter Packung bei warmem<br />

Wetter die 35 km lange<br />

Strecke in Angriff genommen.<br />

Viele Auf- und Abstiege<br />

machten die eindrückliche<br />

Wanderung zu 47 Leistungskilometern.<br />

Da war die ausgezeichnete<br />

Betreuung und<br />

Motivation durch den Samariterverein<br />

Seewen sehr<br />

willkommen. Nur fünf Kinder<br />

konnten das angestrebte Ziel<br />

in Brunnen nicht zu Fuss erreichen;<br />

sie wurden von den<br />

Helfern im Bus chauffiert.<br />

Müde, aber überglücklich erreichten<br />

fast alle den Ochsenplatz.<br />

Die Eltern bereiteten<br />

mit Treicheln und lautstarken<br />

Vuvuzelas einen eindrücklichen<br />

Empfang. Diese anerkennende<br />

Geste wird garantiert<br />

in schöner Erinnerung<br />

bleiben. Den erfolgreichen<br />

Schülern wurde am nächsten<br />

Tag eine persönliche Urkunde<br />

übergeben. Wir staunen und<br />

gratulieren zu dieser grandiosen<br />

Leistung.<br />

12


Schuldispensen ...<br />

und Jokerhalbtage an <strong>Gemeinde</strong>schule<br />

13<br />

Schuldispensen<br />

Schülerinnen und Schüler können auf begründetes Gesuch der Erziehungsberechtigten hin vom<br />

Unterricht dispensiert werden für:<br />

• dringende Arzt- oder Zahnarztbesuche, welche nicht ausserhalb der Schulzeit möglich sind;<br />

• schwere Erkrankungen oder Todesfälle in der Familie;<br />

• krankheitsbedingte Ausfälle;<br />

• Familienfeste, religiöse Feste;<br />

• sportliche, musikalische oder kulturelle Begabungsförderung, welche über den Rahmen<br />

der Jokerhalbtage hinaus gehen;<br />

• Absenzen mit speziellen Begründungen<br />

(Alpdispensen, beruflicher Auslandaufenthalt der Eltern usw.)<br />

Dispensationen für Ferien- und Freizeitangelegenheiten werden nicht bewilligt.<br />

Zuständigkeit für Dispensationen in der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Schwyz</strong><br />

1 Tag Klassenlehrperson<br />

1 Tag oder mehrere Tage vor oder im Anschluss an Schulferien<br />

sowie an so genannten «verlängerten Wochenenden», wie z.B. Auffahrt: Schulleiter<br />

2 bis 5 Tage Teamleiter<br />

6 bis 10 Tage Schulleiter<br />

ab 11 Tagen Schulrat<br />

Dispensationsersuchen sind der Klassenlehrperson so schnell wie möglich mündlich zu melden und<br />

anschliessend schriftlich und innert nützlicher Frist mit ausreichender Begründung auf dem Dienstweg<br />

der zuständigen Instanz einzureichen. Gesuche für voraussehbare und geplante Abwesenheiten<br />

an den Teamleiter, Schulleiter oder Schulrat sind mindestens vier Wochen vorher schriftlich mit<br />

Begründung und Unterlagen einzureichen.<br />

Jokerhalbtage<br />

Ab dem Schuljahr <strong>2010</strong>/2011 führt die <strong>Gemeinde</strong>schule <strong>Schwyz</strong> sogenannte Jokerhalbtage ein.<br />

Die Eltern haben somit die Möglichkeit an maximal vier Halbtagen pro Schuljahr voraussehbare<br />

Freitage unbürokratisch und selbstständig zu organisieren. Sie können ihr Kind ohne nähere<br />

Begründung während dieser beschränkten Anzahl von Halbtagen vom Unterricht dispensieren. Es<br />

liegt dabei im Interesse aller Beteiligten, dass ein geordneter Unterricht stattfinden kann. Für folgende<br />

Absenzgründe sind zwingend zuerst die Jokerhalbtage einzusetzen:<br />

• Familienfeste;<br />

• religiöse Feste;<br />

• sportliche, musikalische oder kulturelle Begabungsförderung.<br />

Die Klassenlehrperson ist eine Woche im Voraus schriftlich mit dem Formular für Jokerhalbtage zu<br />

informieren.<br />

Nähere Infos siehe:<br />

www.gemeindeschwyz.ch/bildung -> Allgemeines, Eltern ABC, Dispensen und Jokerhalbtage


Klavierabend im Gedenken ...<br />

an Artur Schnabel<br />

Sie reizt. Sie reizt mit ihren<br />

Kurven und Bewegungen;<br />

und sie reizt insbesondere,<br />

wenn diese Kurven und Bewegungen<br />

uns bedeutungsvoll<br />

etwas «sagen wollen». So<br />

tut das nicht nur zuweilen<br />

eine hübsche Frau, so tut das<br />

auch die Musik. Ihre Melodiekurven<br />

und Klangbewegungen<br />

sind gern mit Sprache<br />

verquickt, werden darum<br />

auch zum Beispiel vom Komponisten<br />

selber oder von<br />

Dichtern und Philosophen erklärt<br />

und gedeutet.<br />

Es gibt zwei Musikstücke, die<br />

sind besonders auffällig mit<br />

Literatur und also auch mit<br />

Sprache verbunden: die allerletzte<br />

Klaviersonate Beethovens,<br />

das ist die Nr. 32 mit<br />

der Opuszahl 111, und<br />

Schumanns «Fantasiestücke»<br />

(Op. 12).<br />

Der ursprünglich aus <strong>Schwyz</strong><br />

stammende und inzwischen<br />

international bekannte Pianist<br />

Moritz Weber wird diese<br />

beiden Klavierwerke am 17.<br />

September <strong>2010</strong> um 19.30 Uhr<br />

in der alten Kapelle Seewen<br />

spielen. Das Konzert ist von<br />

der Kulturkommission der<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schwyz</strong> organisiert.<br />

Es wird im Gedenken an<br />

Artur Schnabel (1882-1951)<br />

stattfinden, den am Nordrand<br />

des <strong>Schwyz</strong>er Friedhofs<br />

begrabenen Pianisten und<br />

Komponisten, dessen Spiel bis<br />

heute die Klavierkunst in den<br />

grossen Konzertsälen der<br />

Welt beeinflusst.<br />

Daniel Annen wird Deutungen<br />

beisteuern mit<br />

Rückgriff auf Thomas<br />

Manns Musik-Roman<br />

«Doktor Faustus» und<br />

auf Erzählungen E.T.A.<br />

Hoffmanns.<br />

Im «Doktor Faustus»<br />

spielt die Klaviersonate<br />

Opus 111 Beethovens eine<br />

grosse Rolle; ihre Erörterung<br />

ergibt dort<br />

«einen ungemein bereichernden<br />

Abend». Sie hat, über Thomas Manns wichtigen<br />

Roman hinaus, auch verschiedene andere Künstler und Philosophen<br />

beschäftigt. Viele Deutungen sehen in ihr, vor allem im<br />

zweiten Satz, ein Dokument des Abschieds. In diese Richtung<br />

weist sie auch in Artur Schnabels Leben, spielte doch dieser grosse<br />

Pianist 1933 diese Sonate noch öffentlich zum Abschluss seines<br />

allerletzten Konzertabends in Berlin. Am Tag danach verliess<br />

er Deutschland für immer, aufgrund der jüdischen Wurzeln seiner<br />

Familie war das damals ratsam – Beethovens Opus 111, ein<br />

einschneidender Abschied also auch in Artur Schnabels<br />

Biographie! Die «Fantasiestücke» Opus 12 sind Schumanns<br />

erster Klavierzyklus, dessen Sätze durchgehend poetische Überschriften<br />

wie zum Beispiel «Des Abends», «Aufschwung» oder<br />

«Warum» tragen. Auch wenn der Komponist solche Titel nach<br />

eigener Aussage immer erst nach vollendeter Komposition hinzugefügt<br />

hat – sie zeigen doch: Diese Musik soll ein Lebensgefühl<br />

«transportieren“. Und für den universalen Umfassungswillen<br />

der deutschen Romantik kennzeichnend: Dieser Klavierzyklus<br />

ist nicht nur mit Literatur, sondern zugleich auch mit einer<br />

Bildwelt verbunden. Er wurde nämlich in Anlehnung an die<br />

«Fantasiestücke in Callots Manier» des Dichters E.T.A Hoffmann<br />

komponiert. Die Bildwelt liegt in dieser „Manier“: Callot war<br />

nämlich ein französischer Grafiker und Zeichner des 17. Jahrhunderts,<br />

der dank einem ausschweifend fantastischen Witz im<br />

beginnenden 19. Jahrhundert den Schriftsteller E.T.A Hoffmann<br />

faszinierte.<br />

Ausschweifung, Fantasie und Witz – wen es interessiert, wie das<br />

alles in Musik eingeht, wer gern musikalischen Humor vernimmt,<br />

der komme am 17. September und höre …. – Ein reizvolles<br />

Musikerlebnis wird dieser Schumann-Beethoven-Abend ganz<br />

gewiss. Daniel Annen<br />

14


Neues von ...<br />

der MPS Rubiswil<br />

15<br />

Schulinterne Weiterbildung<br />

Bei der schulinternen Weiterbildung standen<br />

für die 56 Lehrkräfte der MPS <strong>Schwyz</strong> das<br />

«Unterrichten» sowie die Integration von<br />

Schülern mit Teillernschwächen im Mittelpunkt.<br />

Nach einer kurzen, aber sehr<br />

intensiven Wirkungszeit an<br />

der MPS <strong>Schwyz</strong> zog es Schulleiter<br />

Richard Hänzi wieder in<br />

seine Heimat zurück. In seiner<br />

Talschaft hat er die Chance,<br />

eine Schulleitung von Grund<br />

auf zu installieren. Zu seiner<br />

Nachfolgerin gewählt wurde<br />

die Luzernerin Carla Blumenthal.<br />

Sie war von 2000 bis<br />

2007 Leiterin der Sekundarschule<br />

Ruswil und seither Leiterin<br />

der schulischen<br />

Brückenangebote des<br />

Kantons Luzern. Sie<br />

wird ihr Pensum an der<br />

MPS <strong>Schwyz</strong> mit einigenUnterrichtslektionen<br />

ergänzen.<br />

Nach langjähriger<br />

Tätigkeit verliessen<br />

auch Verena Dietziker<br />

Schlegel, Hauswirtschaftslehrerin,<br />

und Dominik Schuler,<br />

Heilpädagoge an der Werkschule,<br />

die Oberstufe<br />

<strong>Schwyz</strong>. Hingegen wird<br />

Andreas Holdener nach seinem<br />

einjährigen Urlaub wieder<br />

am Schulort Rubiswil<br />

unterrichten; neu wird<br />

Claudia Singh-Müller die IS-<br />

Schüler der Oberstufe betreuen.<br />

Unter Anleitung von Fachkräften der PHZ Luzern wurden Fehler<br />

als Lernchance analysiert und die Frage gestellt, wie Lehrpersonen<br />

mit Fehlern umgehen und ob es Rezepte gibt, wie den von<br />

Schülern und Schülerinnen gemachten Fehlern oder Irrtümern<br />

begegnet werden soll. Da gab es einerseits Theorien zu Fehlerkategorien<br />

und -quellen, zum Andern stand anhand von Fallbeispielen<br />

der Gedankenaustausch aus der Praxis im Mittelpunkt.<br />

Vor allem die Gruppengespräche und deren Auswertung<br />

im Plenum ergaben eine Vielfalt von Anregungen und Anstössen<br />

zur Reflexion über das eigene Lehrer-Sein.<br />

Ein zweiter Schwerpunkt war dem sonderpädagogischen Angebot<br />

an der Oberstufe der MPS <strong>Schwyz</strong> gewidmet, welches auf<br />

das neue Schuljahr <strong>2010</strong>/2011 hin aufgegleist wird. Thematisiert<br />

wurde dabei auch die Integration von Schülern mit Teillernschwächen<br />

in die Regelklassen. Bereits seit einem Jahr bietet beispielsweise<br />

die Primarschule der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Schwyz</strong> die integrative<br />

Förderung an (nebst einer Kleinklasse und speziellen Auffangstrukturen)<br />

mit dem Ziel, die Kinder in Sach-, Selbst- und Sozialkompetenz<br />

integrativ besser zu fördern. Dies geschieht nicht<br />

mehr (nur) separierend in der Kleinklasse, resp. Werkklasse, sondern<br />

integrativ im angestammten Klassenverband. Die Vorbereitungen<br />

sind nun auch an der Oberstufe soweit gediehen, dass<br />

im Verlauf des nächsten Schuljahres jederzeit gestartet werden<br />

kann.


«Ein Klassenzimmer für die Kinder Haitis»<br />

So hiess ein mehrmonatiges Projekt von einigen Klassen der MPS<br />

<strong>Schwyz</strong>. Zum einen wurde ein Flohmarkt organisiert, zum anderen<br />

machten sich die Schülerinnen und Schüler der 2C+D auf<br />

einen Sponsorenlauf «Quer durch den Kanton <strong>Schwyz</strong>» vom<br />

Vierwaldstättersee an den Zürichsee. Die zweitägige Wanderung<br />

führte bei nasskaltem Wetter über rund 60 Leistungskilometer<br />

den alten Pilgerweg entlang von Brunnen bis nach Rapperswil<br />

(Bild oben) Alle Aktionen fanden in der schulfreien Zeit statt,<br />

was das Engagement der Jugendlichen sehr aufwertet. Das<br />

Projekt endete darin, dass Vertreter der «YOUNG CARITAS» ihr<br />

Hilfsprojekt in Gonaives auf Haiti an der MPS vorstellten und<br />

einen Check über 6‘000 Franken entgegennehmen durften. Kleiner<br />

süsser Nebeneffekt zum Schluss: Das Projekt gewann einen<br />

der Hauptpreise des «x hoch herz» Awards für Schulen – ein Angebot<br />

des Migros-Kulturprozents !<br />

Eine Schneesportwoche (samt Après-Ski/Bild nebenan) im<br />

Berner Oberland stand auf dem Programm von zwei Sekundarklassen.<br />

Zwei weitere Sekklassen machten sich auf die Spuren<br />

der Vergangenheit und lebten (hausten?) eine Woche lang auf<br />

der Rotburg bei Mariastein in der Nähe der Stadt Basel. Die<br />

Werkklassen sattelten im Rahmen ihrer Juni-Projektwoche ihre<br />

Stahlesel und bewältigten per Velo mit Sack und Pack die stolze<br />

Strecke von <strong>Schwyz</strong> nach Basel.<br />

Mehrere Mannschaften der MPS <strong>Schwyz</strong> nahmen mit unterschiedlichem<br />

Erfolg an den kantonalen Spielturnieren teil. Mitmachen<br />

stand im Vordergrund. Vor den Sommerferien dann<br />

fand der polysportiver Spieltag statt, wobei Fussball (WM…),<br />

Volleyball, Unihockey und Polysport grossen Anklang fanden.<br />

Weniger Spielfreudige konnten sich für eine Wanderung oder<br />

eine Bike-Tour anmelden.<br />

16


17<br />

Die Auseinandersetzung um<br />

die geplante Güseldeponie<br />

Zingel erreichte vor rund 25<br />

Jahren ihren eigentlichen Höhepunkt.<br />

Geplant war, das<br />

«Loch» im Urmiberg (unser Bild)<br />

als Lager für den Kehricht zu<br />

nutzen und so aufzufüllen.<br />

Dagegen allerdings erwuchs<br />

Opposition, die breit abgestützt<br />

war: Bei der <strong>Gemeinde</strong><br />

wurde eine Petition mit 1‘777<br />

Unterschriften gegen die<br />

Güseldeponie im Zingel am<br />

Lauerzersee eingereicht. Der<br />

<strong>Gemeinde</strong>rat nutzte diese ihm<br />

nicht unwillkommene Bürgeraktion,<br />

um seine Forderungen<br />

vor einer allfälligen Betriebsaufnahme<br />

einer Kehrichtdeponie<br />

Zingel ein weiteres<br />

Mal zu wiederholen. Der ZKRI<br />

wurde ultimativ aufgefordert,<br />

eine Umweltverträglichkeitsprüfung<br />

zu veranlassen sowie<br />

Vor 25 Jahren ...<br />

Blick ins Protokollbuch 1985<br />

für die Dauer von (mindestens)<br />

zehn Jahren nach einer<br />

Übergangslösung zur vorgesehenen<br />

Deponie in Seewen<br />

zu suchen. Schliesslich erging<br />

der klare Antrag an den regionalen<br />

Kehrichtverband, ökologisch<br />

und wirtschaftlich<br />

sinnvolle oder vertretbare<br />

technologische Alternativen<br />

zur Deponie zu suchen.<br />

*********<br />

Im Frühsommer 1985 wagte<br />

sich der <strong>Gemeinde</strong>rat daran,<br />

nach 20 Jahren die Gebühren<br />

im Baubewilligungsverfahren<br />

anzupassen. Allerdings: Die<br />

Mindestansätze blieben auf<br />

der vormaligen Höhe belassen<br />

und lediglich die Maximalansätze<br />

wurden ganz moderat<br />

erhöht. Ein wehklagender<br />

Aufschrei der Bauwirtschaft<br />

konnte damit verhindert werden.<br />

Übrigens: seither ist der<br />

Gebührentarif für Baubewilligungen<br />

nur noch ein einziges<br />

Mal verändert worden. Im<br />

Jahre 1993 erfolgte zum bisherigen<br />

einzigen Mal in den<br />

vergangenen drei Jahrzehnten<br />

eine leichte Anpassung der<br />

Mindestgebühren.<br />

*********<br />

Eine Baustelle mitten im Dorf<br />

<strong>Schwyz</strong> sorgte für reichlich<br />

Gesprächsstoff. Schon mit der<br />

Baubewilligung für Aushubarbeiten<br />

beim Haug hatte die<br />

Denkmalpflege «örtliche Not-<br />

grabungen in Aussicht gestellt<br />

für den Fall, dass Alemannengräber<br />

zum Vorschein<br />

kommen.» Die Aushubarbeiten<br />

im «prähistorisch höchst<br />

sensiblen Gebiet» ergaben<br />

tatsächlich bald schon den<br />

Fund eines Knochens. Um<br />

nicht «historisch wertvolle<br />

Erkenntnisse» zu gefährden,<br />

wurde von der <strong>Gemeinde</strong> ein<br />

speziell sorgfältiges Aushubverfahren<br />

mit archäologischer<br />

Begleitung angeordnet. Und<br />

in <strong>Schwyz</strong> machte bald die<br />

Floskel die Runde, auf dieser<br />

Baustelle würde der Aushub<br />

«mit em Zahnbürschteli und<br />

amene Pinseli» vorgenommen.

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