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Fachzeitung des Landesinnungsverbandes des ...

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<strong>Fachzeitung</strong><br />

<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>innungsverban<strong>des</strong><br />

<strong>des</strong> Schornsteinfegerhandwerks<br />

Baden-Württemberg<br />

E 2621<br />

11<br />

Ausgabe 11/2009


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Der<br />

Schornsteinfeger<br />

Ihr Sicherheits-,<br />

Umwelt- und<br />

Energieexperte<br />

Aus dem Inhalt<br />

Hans-Ulrich Gula verabschiedet 3<br />

Nachgang zum 47. LIV-Tag<br />

in Offenburg 5<br />

Bilderbogen zum LIV-Tag 2009 12<br />

Der LIV informiert 14<br />

Technische Informationen 17<br />

Presseinformationen 18<br />

Bei anderen gelesen 21<br />

Mängeldoku 22<br />

Die aktuelle Seite 23


11/2009 47. Lan<strong>des</strong>innungsverbandstag in Offenburg<br />

„Großes entsteht, weil<br />

immer einer mehr macht,<br />

als er müsste!“<br />

Hans-Ulrich Gula als Lan<strong>des</strong>innungsmeister verabschiedet<br />

Nach 21 Jahren im Amt als Lan<strong>des</strong>innungsmeisters wurde<br />

Hans-Ulrich Gula beim 47. Lan<strong>des</strong>innungsverbandstag <strong>des</strong><br />

Schornsteinfegerhandwerks in Baden-Württemberg in<br />

Offenburg verabschiedet.<br />

Alles begann mit seiner qualifizierten Ausbildung, welche<br />

ihn im Bun<strong>des</strong>verband der Arbeitnehmer bis zum Vorsitzenden<br />

brachte.<br />

Auszüge aus der Laudatio anlässlich der Ehrung<br />

durch den neu gewählten Präsidenten <strong>des</strong> Schornsteinfegerhandwerks<br />

Baden-Württemberg Franz<br />

Klumpp<br />

„In Kurzform sollen hier einige Meilensteine seines beruflichen<br />

Werdegangs aufgezeigt werden.<br />

Schon sehr früh, kurz nach seiner Bestellung zum Bezirksschornsteinfegermeister<br />

im Jahr 1975, begann sein Engagement<br />

in der Innung Stuttgart.<br />

7Off enburg<br />

Gemeinsam sind wir stark!<br />

In der größten Innung Baden-Württembergs übernahm er<br />

Verantwortung als Technischer Innungswart, der dann von<br />

1984 bis 1988 die Verantwortung als Obermeister folgte.<br />

Im September 1988 wurde Hans-Ulrich Gula zum Lan<strong>des</strong>innungsmeister<br />

gewählt. Eine Position, die er bis zum 28.<br />

Oktober 2009 in allen Höhen und Tiefen mit Herz und Seele<br />

sowie sehr viel Arbeitskraft ausgefüllt hat.<br />

In deiner verantwortungsvollen Art hast du, lieber Hans-Ulrich,<br />

über die Lan<strong>des</strong>grenzen von Baden-Württemberg hinaus<br />

gewirkt.<br />

Als Mitglied der Tarifkommission und im ZIV als Vorstand<br />

Finanzen hast du die Geschicke <strong>des</strong> Handwerks nicht nur<br />

Innungs- und Lan<strong>des</strong>weit gelenkt, sondern auch auf Bun<strong>des</strong>ebene<br />

mit geprägt.<br />

Was hat sich in der Zeit in unserem Handwerk nicht alles<br />

verändert?<br />

3


4 47. Lan<strong>des</strong>innungsverbandstag in Offenburg 11/2009<br />

In deiner Verantwortlichkeit wurde Vieles diskutiert, umgesetzt<br />

und auch wieder verworfen.<br />

Genannt seien hier nur die Veränderungen<br />

• im Bereich der Kehr- und Überprüfungsordnung,<br />

• die Einführung der Abgaswegeüberprüfung,<br />

• die Mitarbeit bei der Erarbeitung und Umsetzung von<br />

Gutachten,<br />

• und in der Novelle der 1. BImSchV,<br />

• sowie nicht zuletzt das Ringen in der Reform um den<br />

Fortbestand und die Lebensfähigkeit unseres Berufes.<br />

Sehr viel Zeit wurde von dir in diese Verantwortung investiert.<br />

Nicht unerwähnt bleiben sollen die zahlreichen „Nebenehrenämter“<br />

in unserem Handwerk. So waren dies:<br />

• Vorsitzender der Sterbekasse,<br />

• Vorsitzender der Lehrlingskosten-Ausgleichskasse,<br />

• Vorsitzender <strong>des</strong> Fördervereins zur Aus- und Weiterbildung<br />

im Schornsteinfegerhandwerk Baden-Württemberg,<br />

• Vorstandsmitglied der Versorgungsanstalt der Deutschen<br />

Bezirksschornsteinfegermeister<br />

oder<br />

• Mitglied der Vertreterversammlung der Württembergischen<br />

Bau-Berufsgenossenschaft.<br />

Als Würdigung für die Verdienste für unser Handwerk<br />

wurde Dir 2002 das Bun<strong>des</strong>verdienstkreuz am Bande überreicht.<br />

Heizanlagen für<br />

Stückholz<br />

Hackschnitzel,<br />

Späne<br />

Pellets<br />

Anzeige<br />

• Du wur<strong>des</strong>t 2002 zum Ehrenmitglied der ungarischen<br />

Schornsteinfeger-Innung,<br />

• 2003 zum Ehrenmitglied <strong>des</strong> Mitteldeutschen Schulvereins,<br />

• und 2009 zum Ehrenobermeister der Innung Stuttgart<br />

ernannt.<br />

Mit dem 47. LIV-Tag verliert nicht nur das Schornsteinfegerhandwerk<br />

in Baden-Württemberg, sondern auch das<br />

der Bun<strong>des</strong>republik und Europa eine Galionsfigur.<br />

Herzlichen Dank für alles.“<br />

Der ausgeschiedene Lan<strong>des</strong>innungsmeister erhielt bei der<br />

öffentlichen Veranstaltung <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>innungsverbandstages<br />

zwei weiteren Ehrungen. Die Delegierten <strong>des</strong> 47. Lan<strong>des</strong>innungsverbandstags<br />

<strong>des</strong> Schornsteinfegerhandwerks<br />

Baden-Württemberg haben in der Versammlung in Offenburg<br />

einstimmig beschlossen, Hans-Ulrich Gula für seine<br />

langjährige Tätigkeit im Schornsteinfegerhandwerk Baden-<br />

Württemberg zum Ehrenlan<strong>des</strong>innungsmeister zu ernennen.<br />

Weiterhin wurde ihm das Ehrenzeichen <strong>des</strong> Baden-<br />

Württembergischen Schornsteinfegerhandwerks in<br />

Gold überreicht.<br />

Der so hoch verdiente und dekorierte bedankte sich für die<br />

überaus ausführliche Verabschiedung und die vielen ehrenden<br />

Worte unter anderem mit einem Zitat eines anglikanischen<br />

Bischofs, welches da lautete: „Der Herr vergib ihnen,<br />

dass sie so übertrieben haben. Vergib bitte auch mir, dass<br />

es mir gefallen hat!“<br />

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11/2009 47. Lan<strong>des</strong>innungsverbandstag in Offenburg<br />

Schornsteinfeger –<br />

ein Beruf im Umbruch<br />

Auszüge aus der Festrede der Ministerin Frau Tanja Gönner<br />

vom Umweltministerium Baden-Württemberg anlässlich der öffentlichen<br />

Veranstaltung <strong>des</strong> 47. Lan<strong>des</strong>innungsverbandstages 2009 in Offenburg<br />

Herzlichen Dank, Herr Klumpp, für Ihre<br />

freundliche Einführung. Zunächst<br />

möchte ich Ihnen, Herr Klumpp zur<br />

Wahl in das Amt <strong>des</strong> Präsidenten <strong>des</strong><br />

Lan<strong>des</strong>innungsverbands ganz herzlich<br />

gratulieren. Es freut mich sehr, dass<br />

wir mit Ihnen – nach Herrn Gula, der<br />

diesen für uns wichtigen Verband<br />

21 Jahre führte – wieder einen kompetenten<br />

Ansprechpartner zur Seite haben,<br />

auf den wir uns verlassen können.<br />

Auch Ihnen, Herr Baum, gratuliere ich<br />

recht herzlich zur Wahl in das Amt<br />

<strong>des</strong> stellvertretenden Präsidenten <strong>des</strong><br />

Lan<strong>des</strong>innungsverbands.<br />

Über die Einladung, heute die Festrede<br />

bei Ihrem Lan<strong>des</strong>innungsverbandstag<br />

zu halten, habe ich mich sehr gefreut.<br />

Ich tue dies gerne. Bereits beim<br />

letztjährigen Lan<strong>des</strong>innungsverbandstag<br />

in Bruchsal und beim Regionalverbandstag<br />

<strong>des</strong> Zentralverbands der<br />

Deutschen Schornsteinfeger in Messkirch<br />

im Juni habe ich die Festrede gehalten.<br />

Wenn ich heute zum dritten<br />

Male innerhalb eines Jahres zu den<br />

Schornsteinfegern komme, so können<br />

Sie daran erkennen, welche Wertschätzung<br />

ich Ihnen entgegen bringe.<br />

Schornsteinfeger –<br />

ein Beruf mit Tradition<br />

Meine sehr geehrten Damen und Herren,<br />

das Schornsteinfegerhandwerk kann<br />

mit Stolz auf eine lange Tradition zurückblicken.<br />

Bereits eine Vorschrift der<br />

Stadt Braunschweig aus dem 13. Jahrhundert<br />

enthält folgende Bestimmung:<br />

„Ein Jeder solle behüten und beschützen<br />

seinen Ofen und seine Feuermauer,<br />

dass die Funken nicht fahren in<br />

Nachbars Hof und ihm schaden.“<br />

Konkreter wird es dann in einer Ratsverordnung<br />

vom 29. August 1586:<br />

„Ein jeder Hausbesitzer hat seine Feu-<br />

erstätten, Kamine, Brauhäuser, Darren<br />

und Backöfen zu reinigen und die<br />

Schornsteine <strong>des</strong> Jahres wenigstens<br />

einmal fegen zu lassen.“<br />

Seit dieser Zeit haben Schornsteinfeger<br />

Brände verhütet und Menschen<br />

vor dem Erstickungstod bewahrt. Sie<br />

waren in den letzten Jahrzehnten hierbei<br />

sehr erfolgreich. Kaminbrände und<br />

Erstickungstod durch Kohlenmonoxid-<br />

Vergiftung gehören heute in Deutschland<br />

glücklicherweise nicht mehr zum<br />

Erfahrungsschatz der Menschen. Dies<br />

ist ganz Ihrem erfolgreichen Einsatz<br />

zu verdanken.<br />

Weil der heutigen Generation in<br />

Deutschland solche Erfahrungen fehlen,<br />

scheinen manche das Wirken der<br />

Schornsteinfeger nicht mehr im dem<br />

gebotenem Maße zu schätzen. All denen<br />

sei ein Blick in andere Länder<br />

empfohlen. Als Polen beispielsweise<br />

die Bestimmungen im Jahre 1989 lockerte<br />

bzw. aufhob, schnellte die Zahl<br />

der Kohlenmonoxid-Vergiftungen auf<br />

jährlich bis zu 1.000 – überwiegend<br />

mit To<strong>des</strong>folge – hoch. Im Jahre 1994<br />

sah sich die polnische Regierung gezwungen,<br />

die Änderungen zurückzunehmen.<br />

Berufsbild im Umbruch<br />

Der Beruf <strong>des</strong> Schornsteinfegers unterliegt<br />

einem starken Wandel, man<br />

kann auch von einem Umbruch sprechen.<br />

Dies hat zunächst mit einem<br />

Technikwandel zu tun. Während früher<br />

der Kehrbesen das wichtigste<br />

Werkzeug der Zunft war, dominieren<br />

heute moderne Messgeräte.<br />

Aber nicht nur die Technik bewirkt einen<br />

Wandel. Auch die tiefgreifenden<br />

Änderungen im Schornsteinfegerrecht<br />

– ausgelöst durch Forderungen<br />

der Europäischen Kommission – sind<br />

nicht ohne.<br />

Im Kern <strong>des</strong> neuen Schornsteinfegerrechts<br />

verlieren die Schornsteinfeger<br />

in weiten Teilen ihre Monopolstellung<br />

und unterliegen dem Wettbewerb. Ich<br />

bin sehr gespannt, ob sich die Neuregelungen<br />

in der Praxis bewähren.<br />

Als Folge der neuen Bun<strong>des</strong>gesetze<br />

müssen wir die Zuständigkeiten im<br />

Land mit einem neuen Lan<strong>des</strong>gesetz<br />

regeln. Diesen Montag hat die Lan<strong>des</strong>regierung<br />

beschlossen, den Gesetzentwurf<br />

hierzu dem Landtag zuzuleiten.<br />

Bei allem Wandel setzen wir hier<br />

auf Kontinuität. Da sich die bisherige<br />

Aufgabenverteilung als sachgerecht<br />

erwiesen hat, bleibt es beim Bewährten.<br />

Die unteren Verwaltungsbehörden<br />

bei den Stadt- und Landkreisen<br />

bleiben beispielsweise zuständig für<br />

die Durchsetzung der Kehr- und Überprüfungspflichten<br />

und das Regierungspräsidium<br />

Stuttgart vergibt wie bisher<br />

die Kehrbezirke. Ich bin froh, dass andere<br />

Überlegungen nicht weiterverfolgt<br />

wurden. Hier scheinen die Betei-<br />

5


6 47. Lan<strong>des</strong>innungsverbandstag in Offenburg 11/2009<br />

ligten sich den Spruch: „Erwäge neue<br />

Wege, vergiss aber das Bewährte<br />

nicht“ zu Herzen genommen zu haben.<br />

Zum Umbruch im Beruf <strong>des</strong> Schornsteinfegers<br />

trägt auch bei, dass neben<br />

den herkömmlichen Aufgaben beim<br />

Brandschutz und der Feuersicherheit<br />

mehr und mehr Umweltschutzaufgaben<br />

hinzukommen. In zentralen<br />

Handlungsfeldern <strong>des</strong> Umweltschutzes<br />

sind die Schornsteinfeger<br />

für mich wichtige Akteure: Es<br />

sind dies der Klimaschutz und hier<br />

insbesondere die Energieeinsparung<br />

sowie die Luftreinhaltung.<br />

Klimaschutz und<br />

Energieeinsparung<br />

Baden-Württemberg unterstützt mit<br />

Entschlossenheit die auf europäischer<br />

und auf Bun<strong>des</strong>ebene vereinbarten<br />

Klimaschutzziele.<br />

Bei allen Überlegungen setzen wir auf<br />

die Motivation und Information der<br />

Bürgerinnen und Bürger und auf eine<br />

klare politische Zielrichtung. Diese Politik<br />

baut in hohem Maße darauf, dass<br />

viele Maßnahmen im Bereich <strong>des</strong> Klimaschutzes<br />

den Bürgern nicht nur etwas<br />

abverlangen, sondern für sie<br />

auch mit Nutzen und ökonomischem<br />

Gewinn verbunden sind. Energieeffizienzsteigerung<br />

in Gebäuden stellt für<br />

jeden eine krisensichere und zukunftsorientierte<br />

Anlageform dar. Sie wirft<br />

eine sichere und dauerhafte Rendite<br />

ab.<br />

Wer Klimaschutz betreiben will<br />

muss sich vordringlich um Energieeinsparung<br />

kümmern. Ein sehr<br />

großes Energieeinsparpotenzial liegt<br />

in Deutschland im Gebäudebestand:<br />

Bestehende Gebäude brauchen etwa<br />

dreimal soviel Energie zur Beheizung<br />

wie Neubauten. Außerdem werden<br />

mehr als 80 Prozent <strong>des</strong> gesamten<br />

Energiebedarfs in privaten Haushalten<br />

für die Raumerwärmung und<br />

Warmwasser benötigt. Durch fachgerechtes<br />

Sanieren und moderne Gebäudetechnik<br />

können bis zu 80 Prozent<br />

davon eingespart werden.<br />

Das Land hat bereits im vergangenen<br />

Jahr bun<strong>des</strong>weit erstmalig eine gesetzliche<br />

Pflicht zur Nutzung erneuerbarer<br />

Energien bei neuen Wohngebäuden<br />

eingeführt. Der Bund hat dies<br />

aufgegriffen und im letzten Sommer<br />

in Anlehnung daran das deutsche Erneuerbare-Energien-Wärme-Gesetz<br />

verabschiedet, das seit Anfang dieses<br />

Jahres für Neubauten gilt.<br />

Ab 2010 wird das Erneuerbare-Wärme-Gesetz<br />

<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> auch den<br />

Wohngebäudebestand in die Pflicht<br />

nehmen. Das ist insofern von großer<br />

Bedeutung, als es natürlich viel mehr<br />

bestehende Gebäude als entstehende<br />

gibt. Diese Regelung wird je<strong>des</strong> Jahr<br />

bei schätzungsweise 50.000 Heizungserneuerungen<br />

greifen. Dabei<br />

ist Technologieoffenheit das Markenzeichen<br />

unseres Wärmegesetzes: der<br />

Hauseigentümer hat die Möglichkeit,<br />

zwischen der Nutzung von Sonnenenergie,<br />

Biomasse oder Erdwärme zu<br />

wählen.<br />

Darüber hinaus kann der Eigner sich<br />

auch für eine anspruchsvolle Wärmedämmung,<br />

eine Heizung mit Kraft-<br />

Wärme-Kopplung oder den Anschluss<br />

an ein Wärmenetz entscheiden. Baden-Württemberg<br />

ist damit Pionier bei<br />

der Verpflichtung zum Einsatz erneuerbarer<br />

Wärme im Gebäudebereich.<br />

Und wir freuen uns, dass unsere Idee<br />

so schnell Nachahmung im Bund gefunden<br />

hat.<br />

Auch und gerade die Schornsteinfeger<br />

sind beim Vollzug <strong>des</strong> Gesetzes<br />

eine wichtige Stütze. Als Sachkundige<br />

können Sie die Erfüllung der<br />

gesetzlichen Anforderungen für die<br />

Verpflichteten bestätigen. Neben den<br />

Anforderungen, die wir im Land vorgeben,<br />

betrifft eine Regelung <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong><br />

besonders Planer, Architekten,<br />

Bauherren und auch das Schornsteinfegerhandwerk:<br />

Die neue Energieeinsparverordnung<br />

EnEV; sie trat in ihrer<br />

Neufassung Anfang Oktober in Kraft.<br />

Da die Neufassung auch direkt Aufgaben<br />

der Bezirksschornsteinfeger formuliert,<br />

müssen Sie sich, meine Damen<br />

und Herren, unmittelbar mit<br />

der Verordnung auseinandersetzen.<br />

So müssen Sie prüfen, ob ein alter<br />

Heizkessel außer Betrieb zu nehmen<br />

ist. Sie müssen sich im Rahmen<br />

der Feuerstättenschau ansehen, ob<br />

Wärmeverteilungsanlagen und Armaturen<br />

ausreichend gedämmt sind. Bei<br />

der ersten Feuerstättenschau nach<br />

Heizungserneuerung in bestehenden<br />

Gebäuden schauen Sie nach, ob die<br />

Anforderungen der EnEV an Umwälzpumpen<br />

und Wärmeverteilanlagen<br />

eingehalten sind.<br />

Der Prüfaufwand entfällt nur, wenn eine<br />

Unternehmererklärung durch den<br />

die Anlage sanierenden Handwerker<br />

vorgelegt wird. Die Einbeziehung der<br />

Bezirksschornsteinfeger in den Vollzug<br />

der EnEV war aus meiner Sicht eine<br />

wichtige Maßnahme, um diesen zu<br />

stärken. Sie sind die Experten mit dem<br />

notwendigen Fachwissen und vor allem<br />

mit hervorragender Praxiserfahrung.<br />

So leisten Sie einen sehr wichtigen<br />

Beitrag um uns, die Politik, bei<br />

unseren Bemühungen zur Erreichung<br />

der Klimaschutzziele zu unterstützen.<br />

Luftreinhaltung und 1. BImSchV<br />

Wir können die Ziele, die wir uns im<br />

Klimaschutz gesteckt haben, nur erreichen,<br />

wenn wir uns auf allen Gebieten<br />

anstrengen.<br />

Neben der Energieeinsparung müssen<br />

wir beispielsweise bei der Stromerzeugung<br />

weiter auf Wasser- und Windkraft<br />

sowie auf Photovoltaik setzen.<br />

Auch die nachwachsenden Rohstoffe<br />

müssen zur Strom- und Wärmeerzeugung<br />

beitragen. So wird z. B. auch<br />

Holz als Brennstoff wieder wichtiger.<br />

Dabei müssen wir aber die Luftqualität<br />

im Auge behalten. Im Winter legen<br />

sich Inversionswetterlagen wie<br />

ein Deckel auf unsere Täler und verhindern<br />

den Abtransport der Schadstoffe.<br />

24.000 Tonnen Staub pro Jahr aus<br />

Holzfeuerungen belasten die Luft. Daran<br />

führt kein Weg vorbei, zumal mit<br />

der Zahl der Anlagen deren Schadstoffemissionen<br />

steigen. Wenn Holz in<br />

großen Anlagen eingesetzt wird, können<br />

wir das unbesorgt tun. Hier gibt<br />

es strenge Grenzwerte und gute Filtertechniken.<br />

Bei den kleinen und mittleren<br />

Feuerungsanlagen gibt es noch eine<br />

offene Flanke.<br />

Deshalb habe ich mich bereits vor<br />

mehr als drei Jahren für die Novellierung<br />

der 1. BImSchV eingesetzt. Leider<br />

hat das Verfahren viel Zeit<br />

benötigt . Wir scheinen aber jetzt auf<br />

die Zielgerade einzubiegen. Im Mai<br />

hatte das Bun<strong>des</strong>kabinett den Entwurf<br />

verabschiedet und dem Bun<strong>des</strong>tag zugeleitet,<br />

der dem Entwurf ohne Änderungen<br />

am 2. Juli zustimmte.


11/2009 47. Lan<strong>des</strong>innungsverbandstag in Offenburg<br />

Am 16. Oktober stimmte der Bun<strong>des</strong>rat<br />

dem Entwurf zu. Dabei fanden<br />

insgesamt neun Änderungsanträge<br />

eine Mehrheit, die wegen Forderungen<br />

der Europäischen Kommission<br />

notwendig waren bzw. zu redaktionellen<br />

Änderungen führen. Inhaltlich sind<br />

die Änderungen kaum der Rede wert.<br />

Das Bun<strong>des</strong>umweltministerium muss<br />

den Entwurf jetzt erneut ins Bun<strong>des</strong>kabinett<br />

einbringen und dem Bun<strong>des</strong>tag<br />

noch einmal zuleiten.<br />

Ich freue mich sehr, dass im Koalitionsvertrag<br />

zwischen CDU, CSU und<br />

FDP die folgenden beiden Sätze beim<br />

Thema Immissionsschutz gleich eingangs<br />

formuliert sind:<br />

„Zur weiteren Verbesserung der Luftqualität<br />

wollen wir die Schadstoffe bereits<br />

an der Quelle reduzieren – auch<br />

bei der nachhaltigen Nutzung von<br />

Biomasse. Dafür ist die zügige Verabschiedung<br />

der vorliegenden<br />

1. BImSchV notwendig.“<br />

Für Schornsteinfeger besonders wichtig<br />

ist etwa das Beratungsgespräch,<br />

mit dem Betreiber von handbeschickten<br />

Feuerungsanlagen für feste Brennstoffe<br />

in die sachgerechte Bedienung<br />

eingeführt werden. Dies ist <strong>des</strong>halb<br />

bedeutend, weil auch Anlagen, die<br />

strenge Grenzwerte einhalten können,<br />

bei falscher Betriebsweise enorm hohe<br />

Schadstofffrachten ausstoßen.<br />

Im Zusammenhang mit der Feuerstättenschau<br />

kontrolliert der Schornsteinfeger<br />

bei Einzelraumfeuerungen für<br />

feste Brennstoffe den Feuchtegehalt<br />

der Brennstoffe und den technischen<br />

Zustand der Anlagen. Er bescheinigt<br />

dem Betreiber die ausreichende<br />

Schornsteinhöhe. Eine weitere bedeutende<br />

Änderung ergibt sich bei den<br />

wiederkehrenden Überwachungen.<br />

Bei Festbrennstoffen sind künftig Messungen<br />

sowohl bei mechanisch beschickten<br />

Kesseln – also den Pelletund<br />

Holzhackschnitzelkessel – als<br />

auch bei Scheitholzkessel vorgeschrieben.<br />

Die Leistungsgrenze sinkt von<br />

15 auf 4 Kilowatt. Dafür verlängern<br />

sich die Messintervalle bei Gas- und<br />

Ölheizungen, die bisher jährlich gemessen<br />

wurden. Hier gibt es abhängig<br />

vom Alter der Anlage Messungen<br />

nur noch im zwei- bzw. dreijährigen<br />

Rhythmus.<br />

Ich weiß, dass Sie, die Schornsteinfeger<br />

mit dieser Regelung unzufrieden<br />

sind. Auch das Umweltministerium<br />

hatte – wie Sie – viel Sympathie<br />

für eine an der Anlagetechnik orientierten<br />

Regelung.<br />

Sie wissen aber, dass es auch Bestrebungen<br />

gab, generell einen dreijährigen<br />

Messrhythmus einzuführen. Ein<br />

an der Technik orientierter Ansatz ließ<br />

sich leider nicht durchsetzen. Beim<br />

Messrhythmus handelt es sich um ein<br />

sensibles Thema. Mir scheint es jetzt<br />

besser, den Kompromiss mitzutragen.<br />

Ansonsten könnten wir neue Auseinandersetzungen<br />

mit ungewissem Ausgang<br />

provozieren. Das kann niemand<br />

wollen.<br />

Zum Ende meiner Ausführungen<br />

möchte ich noch einmal auf Sie, Herr<br />

Gula und auf Sie, Herr Klumpp zurückkommen.<br />

Herr Gula, Sie werden<br />

am 25. November vom Ministerpräsidenten<br />

unseres Lan<strong>des</strong> verabschiedet.<br />

Dabei wird Ihr Lebenswerk<br />

gewürdigt. Dem kann und will<br />

ich nicht vorgreifen. Ich denke aber<br />

ohne einige Worte <strong>des</strong> Danks und der<br />

Anerkennung kann ich heute nicht<br />

schließen.<br />

Herr Gula, Sie übergeben Herrn<br />

Klumpp ein wohl bestelltes Haus und<br />

können mit Stolz auf das Geleistete<br />

zurückblicken. Sie haben den Lan<strong>des</strong>innungsverband<br />

über zwanzig Jahre<br />

geführt und dabei Maßstäbe gesetzt.<br />

Für das Umweltministerium waren sie<br />

immer ein kompetenter und hilfsbereiter<br />

Ansprechpartner. Sie waren Pionier<br />

und haben neue Wege beschritten.<br />

Die Übernahme Ihres ersten Kehrbezirks<br />

fiel fast genau mit dem Beginn<br />

der Emissionsmessung zusammen.<br />

Auch beim Pilotprojekt Energieeinsparung<br />

mit dem Start der Energieberater<br />

in Heilbronn waren Sie ein Wegbereiter.<br />

Sie haben oft hart mit uns um die<br />

richtige Lösung gerungen. Dabei haben<br />

Sie stets eine gute Balance zwischen<br />

konsequenter Interessenwahrnehmung<br />

und Kompromissfähigkeit<br />

gefunden. Das hat meinen Mitarbeitern<br />

und mir gefallen und imponiert.<br />

Für Sie mag heute der Satz von Arthur<br />

Schnitzler gelten: „Der Abschied<br />

schmerzt immer, auch wenn man sich<br />

schon lange darauf freut.“<br />

Eines mag Sie jetzt trösten: wir lassen<br />

heute zum Abschied nur Ihre Hand<br />

los, nicht den Menschen. Nochmals<br />

vielen Dank für alles und alles Gute<br />

für Ihren neuen Lebensabschnitt.<br />

Von Ihnen, den Schornsteinfegern unter<br />

der neuen Führung Ihres Präsidenten,<br />

Herrn Klumpp wünsche ich mir,<br />

dass Sie die von Herrn Gula eingeschlagene<br />

Linie fortführen. Bereits im<br />

Jahre 1973 haben wir gemeinsam in<br />

Baden-Württemberg als Vorreiter in<br />

Deutschland die Emissionsmessung<br />

eingeführt. Sie haben damals bewiesen,<br />

dass Sie bereit und in der Lage<br />

sind, neue Wege zu beschreiten. Das<br />

war der Einstieg in Aufgaben für den<br />

Umweltschutz. Tätigkeiten im Bereich<br />

Energieeinsparung folgten. Mit<br />

230 Energieberatern im Jahre 2008<br />

stellen Sie traditionell wieder die<br />

größte Gruppe.<br />

Bei 1.500 von 3.400 EnergieSpar-<br />

Checks liegen Sie unangefochten an<br />

der Spitze. Dafür danke ich Ihnen ausdrücklich.<br />

Machen Sie weiter so.<br />

Ihr Beruf befindet sich im Umbruch.<br />

Ich kann mir gut vorstellen, dass vielen<br />

von Ihnen die zahlreichen Änderungen<br />

auch Sorgen bereiten. Wenn<br />

Sie jedoch neue Themen weiter offensiv<br />

aufgreifen, ist mir um Ihre Zukunft<br />

nicht bange.<br />

Beim Klimaschutz und der Energieeinsparung<br />

tun sich neue Felder auf. Ich<br />

rege an, dass wir die Felder im konstruktiven<br />

Miteinander gemeinsam bestellen.<br />

Bitte kommen Sie rechtzeitig<br />

auf das Umweltministerium zu, damit<br />

wir gemeinsam den besten Weg für<br />

die neu anstehenden Aufgaben ausarbeiten.<br />

In diesem Sinne, lassen Sie uns auf<br />

die Felder gehen, damit wir bald die<br />

Früchte unserer Arbeit ernten können.<br />

Vielen Dank!<br />

7Off enburg<br />

Gemeinsam sind wir stark!<br />

7


8<br />

47. Lan<strong>des</strong>innungsverbandstag in Offenburg 11/2009<br />

„Der Zusammenhalt<br />

unseres Handwerks ist<br />

sehr wichtig . . .“<br />

Auszüge aus der Antrittsrede <strong>des</strong> neugewählten Präsidenten<br />

<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>verban<strong>des</strong> der Schornsteinfegerhandwerks Baden-Württemberg<br />

anlässlich der öffentlichen Veranstaltung<br />

<strong>des</strong> 47. Lan<strong>des</strong>innungsverbandstags 2009 in Offenburg<br />

Sehr geehrte Frau Ministerin,<br />

liebe Ehrengäste,<br />

werte Festgäste,<br />

meine sehr geehrten Damen und<br />

Herren,<br />

der 47. Lan<strong>des</strong>innungsverbandstag<br />

<strong>des</strong> Schornsteinfegerhandwerks Baden-Württemberg<br />

wurde traditionsgemäß<br />

in eine Arbeitstagung, die gestern<br />

stattgefunden hat und in die heutige<br />

öffentliche Veranstaltung unterteilt.<br />

Bei der Mitgliederversammlung wurde<br />

von den Delegierten ein sehr umfangreiches<br />

Arbeitsprogramm bewältigt.<br />

Wir befassten uns sehr intensiv mit<br />

den erfolgten und noch zu erwartenden<br />

Änderungen im Schornsteinfegerhandwerk.<br />

Diskutiert wurde über die Aufgabengebiete<br />

<strong>des</strong> Schornsteinfegerhandwerks<br />

heute und in der Zukunft.<br />

Gilt es doch von einer solchen<br />

Tagung Impulse zu den Berufsangehörigen<br />

als auch nach außen zu senden.<br />

Berufspolitische Themen waren die<br />

Schwerpunkte der Tagung.<br />

Es galt Zukunftsvisionen zu erstellen<br />

und deren Umsetzung vorzubereiten<br />

bzw. anzugehen.<br />

In dieser, für das Schornsteinfegerhandwerk<br />

sehr veränderungsfreudigen<br />

Zeit, fanden gestern auch Wahlen<br />

statt. Es gab auch hier gravierende<br />

Veränderungen. Darauf werde ich an<br />

anderer Stelle noch näher eingehen.<br />

Neue Weichen wurden gestellt und<br />

die Vorstandschaft für die Zukunftsaufgaben<br />

aufgestellt.<br />

Das Schornsteinfegerhandwerk in<br />

Baden-Württemberg betreut rund<br />

2,17 Millionen Gebäude. Nimmt man<br />

drei Personen pro Gebäude an, dann<br />

betreut unser Handwerk mehr als<br />

6,5 Millionen Bürger.<br />

Beschwerden über das Handwerk, deren<br />

Angehörigen oder der durch das<br />

Handwerk durchgeführten Arbeiten<br />

sind in der vergangenen Zeit sehr<br />

stark zurückgegangen.<br />

Komplett ausschließen kann man solche<br />

Beschwerden nie, obwohl es uns<br />

und allen ansonsten Beteiligten am<br />

liebsten wäre, wenn niemand eine Beschwerde<br />

über unser Handwerk vortragen<br />

müsste.<br />

Viele Faktoren führen sicherlich zu<br />

diesem Ergebnis.<br />

Es reicht nicht aus, wenn wir uns bei<br />

der Arbeitsausführung hinter einem<br />

Gesetz oder einer Verordnung verstecken.<br />

Der Kunde muss über eine fachliche<br />

Information die Notwendigkeit<br />

und den Sinn der uns übertragenen<br />

Tätigkeit erkennen und für sich einen<br />

Nutzen ableiten. Nur dann wird er zufrieden<br />

sein.<br />

Der Bezirksschornsteinfegermeister<br />

nimmt, als beliehener Unternehmer,<br />

für den Staat öffentliche Aufgaben<br />

war.<br />

Er wird im Bereich<br />

– der Betriebs- und Brandsicherheit,<br />

– <strong>des</strong> Umwelt- und Gesundheitsschutzes<br />

– sowie der Energieeinsparung und<br />

<strong>des</strong> Klimaschutzes tätig.<br />

Dazu überprüft er beim Kunden, ob<br />

die Feuerungsanlage betriebs- und<br />

brandsicher ist.<br />

Wir überprüfen bei den unterschiedlichsten<br />

Arbeiten den vorhandenen<br />

Ist- Zustand mit dem für die Sicherheit<br />

oder den Umweltschutz erforderlichen<br />

Soll-Zustand.<br />

Im Jahr 2008 mussten bei den ausgeführten<br />

Arbeiten in Baden-Württemberg<br />

fast 160.000 solcher Abweichungen,<br />

solcher Mängel, an bestehenden<br />

Feuerungsanlagen festgestellt werden.<br />

An neugebauten Feuerungsanlagen<br />

wurden bei der Überprüfung und Begutachtung<br />

nach dem geltenden Baurecht<br />

mehr als 28.100 Abweichungen<br />

und an wesentlich geänderten Feuerungsanlagen<br />

mehr als 25.700 Abweichungen<br />

festgestellt.<br />

Diese Feststellungen ziehen im großen<br />

Umfang Instandsetzungs- bzw. Wartungsarbeiten<br />

durch geeignete Fachkräfte<br />

nach sich.


11/2009<br />

Im vergangenen Jahr registrierten wir bei 21.800 Gasfeuerstätten<br />

eine gefährliche Kohlenmonoxidkonzentration.<br />

Auch hier wurde eine Wartung erforderlich und auch<br />

durchgeführt.<br />

Durch diese Tätigkeiten trägt das Schornsteinfegerhandwerk<br />

bei den betreuten Gebäuden wesentlich zum Erhalt<br />

dieses Volksvermögens bei.<br />

Nimmt man diese Zahlen und die daraus resultierenden<br />

nachfolgenden Arbeiten, so partizipieren einige Berufszweige<br />

von unseren Tätigkeiten. Dies sollten die Vertreter der<br />

dem Schornsteinfegerhandwerk nahe stehenden Verbände<br />

einmal überlegen. Konfrontation ist sicherlich für keinen<br />

sinnvoll oder produktiv.<br />

Solche Überlegungen sollten auch die politischen – im Besonderen<br />

die wirtschaftspolitischen – Vertreter auf Bund-<br />

und Lan<strong>des</strong>ebenen anstellen. Es ist sicherlich eine falsche<br />

Annahme zu erwarten, dass Sicherheit, welche als Allgemeingut<br />

über die Wohnungstür oder ein Gebäude hinausgeht,<br />

nur in die Verantwortlichkeit <strong>des</strong> Eigen tümers oder<br />

Betreibers gestellt werden kann.<br />

Eine wesentlich rechtliche Säule für die Tätigkeit in unserem<br />

Handwerk ist die Kehr- und Überprüfungsordnung.<br />

Zum 01. Januar 2010 tritt hier erstmalig eine bun<strong>des</strong>weit<br />

geltende Verordnung in Kraft. Wir begrüßen<br />

dies von Seiten <strong>des</strong> Handwerks ausdrücklich. Diese Verordnung<br />

trägt den veränderten Anforderungen Rechnung.<br />

Zur Ergänzung lan<strong>des</strong>spezifischer Belange kann je<strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>land<br />

eine Ergänzungsverordnung erlassen. Hierin hat<br />

je<strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>land die Möglichkeit lan<strong>des</strong>interne Regelungen,<br />

welche über die Bun<strong>des</strong>reglung hinaus gehen, zu treffen.<br />

Auch wir in Baden-Württemberg erhalten zum 01. Januar<br />

2010 eine solche Ergänzung.<br />

Leider war es nicht möglich, sinnvolle und im Vorfeld als<br />

notwendig angesehene Tätigkeiten hierin aufzunehmen.<br />

Ich nenne hier beispielhaft die Überprüfung von gewerblich<br />

genutzten Dunstabzugsanlagen. Trotz Forderungen<br />

von unterschiedlichsten Seiten war die Lan<strong>des</strong>regierung<br />

hier nicht bereit diese, dem vorbeugenden Brandschutz<br />

dienende Tätigkeit, in der Kehr- und Überprüfungsordnung<br />

festzuschreiben.<br />

Dies verwundert umso mehr, wenn man bedenkt, dass die<br />

Forderung nach der Festschreibung in der Bun<strong>des</strong> Kehr-<br />

und Überprüfungsordnung von Seiten Baden-Württembergs<br />

nicht boykotiert wurde.<br />

Ein weiterer Eckpfeiler unseres Berufes sind die Tätigkeiten<br />

im Bereich <strong>des</strong> Umweltschutzes.<br />

Durch die in der 1. Verordnung zur Durchführung <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>immissionsschutzgesetzes<br />

festgelegten Tätigkeiten<br />

sorgt das Schornsteinfegerhandwerk zur Einsparung von<br />

Energie und zur Entlastung der Umwelt.<br />

9<br />

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10 47. Lan<strong>des</strong>innungsverbandstag in Offenburg 11/2009<br />

956.000 Ölheizungen, 101.900 Gasheizungen<br />

mit Gebläsebrenner,<br />

473.400 Gasheizungen mit Brenner<br />

ohne Gebläse und 55.100 raumluftunabhängige<br />

Gasfeuerstätten werden<br />

durch die Schornsteinfeger gemessen<br />

und auf die Einhaltung der Grenzwerte<br />

überprüft.<br />

Die Überarbeitung dieser Verordnung<br />

wird von Seiten unseres Handwerks<br />

positiv begleitet.<br />

Unverständlich ist es für uns aber,<br />

warum die Intervalle für die Durchführung<br />

der Überprüfung am Alter einer<br />

Anlage und nicht deren Technik festgemacht<br />

wurde.<br />

Wird eine Anlage dadurch besser,<br />

weil sie nicht älter als 12 Jahre oder<br />

wird sie schlechter, weil sie diese<br />

Altersgrenze überschritten hat?<br />

Diese Frage wird in der Novelle mit<br />

„ja“ beantwortet.<br />

Jetzt auch mit NOx!<br />

Eine solche Festlegung ist nicht nur<br />

für unsere Berufsangehörigen unverständlich.<br />

Ich bin mir sicher, dass wir in der Festansprache<br />

unserer Frau Ministerin<br />

noch einiges zu diesem Thema hören<br />

werden.<br />

Veränderungen im Bereich <strong>des</strong><br />

Schornsteinfegerhandwerks stehen<br />

auch noch in anderen Bereichen an.<br />

Ich will mir an dieser Stelle Ausführungen<br />

zur Änderung <strong>des</strong> Schornsteinfegergesetzes<br />

und zu den Veränderungen<br />

durch die Einführung <strong>des</strong> Schornsteinfegerhandwerksgesetzesersparen.<br />

Der Präsident <strong>des</strong> Schornsteinfegerhandwerks<br />

Hans-Günther Beyerstedt<br />

wird als letzter Grußwortredner sehr<br />

ausführlich auf diese Veränderungen<br />

eingehen.<br />

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Meine sehr verehrten Damen und<br />

Herren,<br />

das Schornsteinfegerhandwerk steht<br />

vor seiner größten strukturellen Veränderung.<br />

Gemeinschaft, Zusammenhalt,<br />

Verantwortung – diese Werte haben<br />

in der Vergangenheit unser Handwerk<br />

geprägt und werden uns, gepaart<br />

mit einer entsprechenden Fachkompetenz,<br />

helfen diese Veränderung<br />

zu einem für uns positiven Ergebnis<br />

führen.<br />

Die Veränderungen werden nicht nur<br />

die einzelnen Betriebe sondern auch<br />

die Verbandsstrukturen betreffen.<br />

Die Verbände sind auf allen Ebenen<br />

dafür da, die Interessen der Kollegen<br />

zu vertreten.<br />

Unsere Aufgabe ist es, zukunftsorientierte<br />

und sachgerechte Lösungen zu<br />

finden.<br />

Der Zusammenhalt unseres Handwerks<br />

ist sehr wichtig, damit wir alle<br />

Reformen in unserem Handwerk<br />

meistern können.<br />

Das Schornsteinfegerhandwerk muss<br />

eine Zukunftsfähigkeit, eine dauerhafte<br />

Perspektive erhalten. Es ist politisch<br />

gewollt, dass sich unser Handwerk<br />

entgegen den bisherigen gesetzlichen<br />

Regelungen marktgeöffnet verhält<br />

und sich dem Wettbewerb öffnet. Dies<br />

sehen wir als Chance für den Berufsstand.<br />

Aus diesen Erwägungen heraus haben<br />

wir bei der gestrigen Tagung auch<br />

hierzu die Weichen gestellt. Vorbehaltlich<br />

der Zustimmung durch die einzelnen<br />

Innungen wurde eine zukunftsfähige<br />

Gesellschaft auf den Weg gebracht.<br />

Unter dem Namen STSBW – Schornsteinfeger,<br />

Technologie, Service Baden-Württemberg<br />

GMBH – wird diese<br />

Gesellschaft uns helfen, uns am Markt<br />

zu orientieren, Marktstrategien zu entwickeln<br />

und Marktpartner mit ins<br />

Boot zu nehmen.<br />

Wir müssen und wir wollen uns in Zukunft<br />

an den Bedürfnissen <strong>des</strong> Marktes<br />

orientieren.<br />

Die anstehenden Veränderungen werden<br />

zwangsläufig dazu führen dass<br />

wir in Zukunft unterschiedliche Be-


11/2009 47. Lan<strong>des</strong>innungsverbandstag in Offenburg<br />

triebsstrukturen mit einem unterschiedlichen<br />

Leistungsangeboten für<br />

die Kundschaft bekommen werden.<br />

Es wird für uns alle wichtig sein zu erkennen,<br />

dass die Orientierung am<br />

Kunden und das Erkunden seiner Bedürfnisse<br />

unabdingbare Erfolgsparameter<br />

sein werden. Darauf müssen<br />

wir unsere Angebote und unsere Leistungspalette<br />

abstimmen.<br />

Unser Vorteil ist es, dass zwischen<br />

dem Kunden und seinem Schornsteinfeger<br />

eine hohe Vertrauensbasis besteht.<br />

Die Qualität und Kompetenz ist<br />

so hoch wie in kaum einem anderen<br />

Gewerk. Das ist unsere Stärke, darauf<br />

müssen wir aufbauen, das müssen wir<br />

nutzen, das müssen wir pflegen.<br />

Als Berufsorganisation werden<br />

wir für den Fortbestand unserer<br />

Betriebe kämpfen.<br />

Es ist die Aufgabe <strong>des</strong> Schornsteinfegerhandwerks,<br />

sich am Markt zu positionieren,<br />

das Dienstleistungsangebot<br />

unserer Betriebe fort zu entwickeln<br />

und dabei die wirtschaftlichen Interessen<br />

nicht aus den Augen zu verlieren.<br />

Wenn uns das gelingt und wir uns als<br />

moderne Dienstleister verstehen, mit<br />

fachlicher Kompetenz und handwerklichem<br />

Können, die flexibel reagieren<br />

und die Fähigkeit haben, den Bürgern<br />

ihre Leistung zu verkaufen, können wir<br />

die Herausforderungen der Zukunft<br />

annehmen und dazu beitragen, dass<br />

es weiterhin heißen wird:<br />

„Zum Glück gibt’s den Schornsteinfeger“.<br />

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.<br />

7Off enburg<br />

Gemeinsam sind wir stark!<br />

11


Stehende Ovationen für Hans-Ulrich Gula Empfang durch OB Frau Schreiner<br />

Der neugewählte LIV-Vorstand<br />

Uwe Wütherich wurde aus dem Vorstand verabschiedet<br />

Rundgang durch die Fachausstellung<br />

Blick in die Mitgliederversammlung<br />

Franz Klumpp<br />

Gespräche am Rande der Fachausstellung Hans-Ulrich Gula zum Ehrenlan<strong>des</strong>innungsmeister<br />

ernannt<br />

BILDERBOGEN


Die „Gula-Revue“ beim Festabend<br />

Frau Gönner war gut aufgehoben . . .<br />

. . . und gut bewacht<br />

Die Innung Freiburg zeigte viel Haut Kalter Krieg der 70er-Jahre<br />

Gruppenbild mit Dame<br />

Zum Abschied gab’s Geschenke 10 Jahre Blaskapelle der Schornsteinfeger-Innung Freiburg<br />

ZUM LIV-TAG 2009


14 Der LIV informiert 11/2009<br />

Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg<br />

Postfach 10 34 51 • 70029 Stuttgart<br />

Lan<strong>des</strong>innungsverband <strong>des</strong><br />

Schornsteinfegerhandwerks<br />

Baden-Württemberg<br />

Königstraße 94<br />

89077 Ulm<br />

EnEV-Durchführungsverordnung – Außerbetriebnahme von Heizkesseln<br />

Ihre Mail vom 18. Dezember 2008<br />

Telefongespräch mit Herrn Wütherich im Januar 2009<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

vielen Dank für Ihre Mail, in der Sie anfragen, wie die in § 5 EnEV-DVO angeführte „angemessene<br />

Frist zur Außerbetriebnahme“ der zur Rede stehenden Heizkessel zu interpretieren ist.<br />

Nach Auffassung <strong>des</strong> Wirtschaftsministeriums ist ein Zeitraum von drei Monaten als Frist für die<br />

Außerbetriebnahme angemessen. Im Einzelfall kann es aber durchaus angemessen sein, diese<br />

Frist entsprechend zu verlängern. Kriterien für eine Verlän gerung dieser Frist sind insbesondere<br />

die Art <strong>des</strong> festgestellten Mangels, Überlegun gen zur praktischen Durchführbarkeit (Lieferfristen<br />

o. ä.) und die Berücksichtigung der jahreszeitlichen Bedingungen (z. B. Heizperiode).<br />

Wir hoffen, Ihnen mit diesen Informationen weitergeholfen zu haben.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Kromer<br />

Baden-Württemberg<br />

WIRTSCHAFTSMINISTERIUM<br />

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11/2009 Der LIV informiert<br />

EnEV-Durchführungs-<br />

verordnung<br />

Außerbetriebnahme von Heizkesseln<br />

Rechtliche Grundlage Fristen Ausnahmen<br />

Nach § 10 (1) EnEV müssen folgende<br />

Heizkessel fristgemäß außer Betrieb<br />

genommen werden:<br />

• für flüssige oder gasförmige<br />

Brennstoffe,<br />

• die vor dem 01. Oktober 1978 eingebaut<br />

oder aufgestellt, und<br />

• so ertüchtigt worden sind, dass<br />

die zulässigen Abgasverlustgrenzwerte<br />

eingehalten sind, oder<br />

• deren Brenner nach dem 01. November<br />

1996 erneuert worden<br />

sind.<br />

Nach § 10 (2) EnEV:<br />

bei Wohngebäuden mit nicht mehr<br />

als 2 Wohnungen, von denen der<br />

Eigentümer eine Wohnung am<br />

01. Februar 2002 selbst bewohnt<br />

hat.<br />

§ 5 der DVO zur EnEV<br />

• Die fristgemäße Außerbetriebnahme<br />

von Heizkesseln nach § 10<br />

Abs. 1 und 2 EnEV wird vom Bezirksschornsteinfegermeister<br />

im<br />

Zuge der Feuerstättenschau überprüft.<br />

Bis zum 31. Dezember 2008 • Niedertemperatur-Heizkessel<br />

• Brennwertkessel<br />

• heizungstechnische Anlagen,<br />

deren Nennwärmeleistung < 4 kW<br />

oder > 400 kW<br />

• Heizkessel, die mit Brennstoffen<br />

(gasförmig, flüssig) beschickt werden,<br />

die von marktüblichen Brennstoffen<br />

(gasförmig, flüssig) erheblich<br />

abweichen<br />

• ausschließlich Warmwasserbereiter<br />

sind<br />

• Küchenherde und Geräte zur Beheizung<br />

<strong>des</strong> Raumes, in dem sie<br />

eingebaut oder aufgestellt sind<br />

• Ist die Pflicht der Außerbetriebnahme<br />

nach (1) erst im Falle eines<br />

Eigentümerwechsels, der nach<br />

dem 01. Februar 2002 stattgefunden<br />

hat, von dem neuen Eigentümer<br />

zu erfüllen.<br />

• 2 Jahre nach dem ersten Eigentumsübergang<br />

jedoch nicht vor<br />

dem 31. Dezember 2008.<br />

• Angemessene Frist zur Außerbetriebnahme<br />

Stellungnahme <strong>des</strong> Wirtschaftsministeriums:<br />

• 3 Monate angemessen, im Einzelfall<br />

kann eine längere Frist zum<br />

Tragen kommen (z. B. Heizperiode,<br />

Durchführbarkeit)<br />

Der Schornsteinfeger<br />

Ihr Sicherheits-, Umwelt-<br />

und Energieexperte<br />

15


16 Der LIV informiert 11/2009<br />

Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg<br />

Postfach 10 34 51 • 70029 Stuttgart<br />

Lan<strong>des</strong>innungsverband <strong>des</strong><br />

Schornsteinfegerhandwerks<br />

Baden-Württemberg<br />

Herrn Lan<strong>des</strong>innungsmeister Gula<br />

Königstr. 94<br />

89077 Ulm<br />

Zustellung <strong>des</strong> Feuerstättenbeschei<strong>des</strong><br />

06. Oktober 2009<br />

Sehr geehrter Herr Gula,<br />

mit Schreiben vom 28. 09. 2009 berichten Sie über die Probleme, die Bezirksschornsteinfegermeister<br />

teilweise haben, um einen Feuerstättenbescheid mit Postzustellungsurkunde zustellen zu können.<br />

Sie bitten das Ministerium zu prüfen, wie hier Abhilfe geschaffen werden kann.<br />

Nach Ansicht <strong>des</strong> Wirtschaftsministeriums sollte jeder Bezirksschornsteinfegermeister, der einen<br />

Feuerstättenbescheid erlässt, zunächst prüfen, ob eine Zustellung per Postzustellungsurkunde<br />

überhaupt notwendig ist.<br />

In § 14 Absatz 2 SchfHwG wird lediglich geregelt, dass durch einen schriftlichen Bescheid gegenüber<br />

dem Eigentümer festgestellt wird, welche Schornsteinfegerarbeiten in welchem Zeitraum<br />

durchzuführen sind. Zur Form der Zustellung ist dabei nichts geregelt. In der Praxis dürfte es<br />

zweckmäßig sein, den Bescheid direkt bei der Feuerstättenschau gegen Empfangsbestätigung dem<br />

Eigentümer auszuhändigen. Durch die von Ihnen angeregte Bescheinigung könnte der Eindruck<br />

entstehen, dass der Feuerstättenbescheid auf jeden Fall per Zustellungsurkunde an den Eigentümer<br />

gegeben werden muss, was die gesetzliche Regelung jedoch nicht hergibt.<br />

Für die in § 17 Absatz 2 SchfHwG genannten Anlagen ist geregelt, dass die Bezirksschornsteinfegermeister<br />

den Feuerstättenbescheid auf der Grundlage der Daten <strong>des</strong> Kehrbuchs erstellen und<br />

dem Eigentümer zustellen. Selbst wenn hier eine förmliche Zustellung im Sinne <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>verwaltungszustellungsgesetzes<br />

(LVwZG) angenommen wird (was aus Gründen der Rechtssicherheit<br />

angezeigt ist), ist die Zustellung durch die Post mit Zustellungsurkunde (§ 3 LVwZG) nur eine von<br />

mehreren förmlichen Zustellungsarten. Daneben ist die Zustellung durch die Post mittels Einschreiben<br />

(§ 4 LVwZG) oder die Zustellung durch die Behörde gegen Empfangsbekenntnis (§ 5 LVwZG)<br />

möglich.<br />

Sollte im Einzelfall tatsächlich eine Zustellung per Zustellungsurkunde angezeigt sein, dürfte der<br />

Nachweis, dass hier eine amtliche Handlung vorgenommen wird, nicht schwer fallen. Aus § 14 Absatz<br />

2 SchfHwG in Verbindung mit § 17 Absatz 1 sowie § 3 Absatz 2 SchfG ergibt sich, dass der<br />

Bezirksschornsteinfegermeister bei der Feuerstättenschau und dem darauf gründenden Feuerstättenbescheid<br />

hoheitlich tätig wird.<br />

Bei Bedarf könnte eine solche Bescheinigung vor jeder unteren Verwaltungsbehörde leicht selbst<br />

erstellt werden. Es sollte jedoch weder bei den unteren Verwaltungsbehörden noch bei den Bezirksschornsteinfegermeistern<br />

der Eindruck entstehen, dass das Wirtschaftsministerium diese besondere<br />

Zustellungsform als Regelfall ansieht.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Bernd Galuska<br />

Baden-Württemberg<br />

WIRTSCHAFTSMINISTERIUM


11/2009 Technische Informationen<br />

KfW fördert<br />

auch Einzelmaßnahmen<br />

Staatlicher Zuschuss für die Öl-Brennwertheizung<br />

Die Effizienzsteigerung im Gebäudebestand<br />

ist ein wesentlicher Schritt<br />

zur Senkung <strong>des</strong> Primärenergiebedarfs<br />

und damit ein wichtiger Beitrag<br />

zum Klimaschutz. Vor diesem Hintergrund<br />

hat die KfW-Förderbank ihre<br />

Förderbedingungen erweitert. Berücksichtigt<br />

werden im CO2-Gebäu<strong>des</strong>anierungsprogramm<br />

neben den Modernisierungspaketen<br />

nun auch Einzelmaßnahmen,<br />

beispielsweise der Austausch<br />

eines veralteten Heizkessels<br />

gegen ein sparsames Öl-Brennwertgerät.<br />

Für eine solche Einzelmaßnahme<br />

können Sanierer einen Zuschuss von<br />

fünf Prozent der Investitionssumme,<br />

maximal 2.500 Euro beantragen. An<br />

einem neuen Öl-Brennwertgerät, das<br />

einschließlich Installation mit durchschnittlich<br />

8.500 Euro zu Buche<br />

schlägt, beteiligt sich der Staat demnach<br />

mit 425 Euro.<br />

Diese Förderung nach dem CO2-Gebäu<strong>des</strong>anierungsprogramm<br />

gilt für alle<br />

Ein- und Zweifamilienhäuser, die vor<br />

1995 fertiggestellt worden sind. Förderfähig<br />

sind neben einem neuen<br />

Brennwertkessel samt Installation alle<br />

weiteren Arbeiten, die für den Betrieb<br />

der neuen Heizung erforderlich sind,<br />

beispielsweise die Erneuerung der<br />

Heizkörper oder der Rohrleitungen,<br />

ein hydraulischer Abgleich oder die<br />

Anschaffung eines neuen Öltanks im<br />

Zuge der Heizungsmodernisierung.<br />

Der KfW-Zuschuss für Einzelmaßnahmen<br />

lässt sich allerdings nicht mit<br />

anderen Fördermitteln von Bund und<br />

Ländern kombinieren. Deshalb ist es<br />

bei einer Heizungsmodernisierung mit<br />

Einkopplung erneuerbarer Energien in<br />

der Regel vorteilhafter, Mittel aus<br />

dem „Marktanreizprogramm zur Förderung<br />

von Maßnahmen zur Nutzung<br />

erneuerbarer Energien im Wärmemarkt“<br />

(MAP) zu beantragen, erklärt<br />

das Institut für wirtschaftliche Oelheizung<br />

(IWO). Wird zum Beispiel mit<br />

dem Brennwertgerät auch eine Solarwärmeanlage<br />

zur Warmwassererzeugung<br />

und Heizungsunterstützung ins-<br />

talliert, zahlt der Staat einen Kesseltauschbonus<br />

von 750 Euro. Hinzu<br />

kommt die Solarförderung von 105<br />

Euro je Quadratmeter Kollektorfläche<br />

(Stand: 31. Januar 2009). So addiert<br />

sich beispielsweise bei einer zwölf<br />

Quadratmeter großen Solaranlage die<br />

Fördersumme auf insgesamt 2.010 Euro.<br />

Zudem kann bei der Förderung im<br />

Rahmen <strong>des</strong> MAP zusätzlich die steuerliche<br />

Absetzbarkeit von Handwerkerleis<br />

tungen einkalkuliert werden. Seit<br />

01. Januar 2009 können jährlich<br />

20 Prozent von höchstens 6.000 Euro<br />

der handwerklichen Lohnkosten, maximal<br />

also 1.200 Euro, als direkter Abzug<br />

von der Jahressteuerschuld geltend<br />

gemacht werden. Mit der Förderung<br />

aus dem CO2-Gebäu<strong>des</strong>anie-<br />

rungsprogramm lässt sich dieser Steuerbonus<br />

hingegen nicht kombinieren.<br />

Modifiziert wurde auch das KfW-Programm<br />

„Wohnraum Modernisieren“.<br />

In der Variante „Öko-Plus“ kann ein<br />

zinsgünstiges Darlehen jetzt ebenfalls<br />

für Einzelmaßnahmen wie die Anschaffung<br />

einer neuen Brennwertheizung<br />

beantragt werden. Ein Min<strong>des</strong>talter<br />

für das Gebäude gibt es hier<br />

nicht, außerdem kann der Kredit mit<br />

anderen Fördermöglichkeiten kombiniert<br />

werden, allerdings nicht mit dem<br />

Zuschuss <strong>des</strong> CO2-Gebäu<strong>des</strong>anierungsprogramms.<br />

Bei der Vielzahl der Fördervarianten<br />

bietet die individuelle Fördermittelrecherche<br />

<strong>des</strong> IWO allen Modernisierungsinteressenten<br />

eine wertvolle<br />

Hilfe: www.oelheizung.info.<br />

Die Effizienzsteigerung im Gebäudebestand ist ein wichtiger Beitrag zur Energieeinsparung<br />

und zum Klimaschutz. Deshalb unterstützt die KfW-Förderbank ab sofort nicht nur<br />

Modernisierungspakete, sondern auch Einzelmaßnahmen wie die Installation einer sparsamen<br />

Öl-Brennwertheizung. Moderne Brennwertgeräte brauchen bis zu 30 Prozent weniger Energie als<br />

veraltete Heizkessel.<br />

Foto: IWO<br />

17


18<br />

Presseinformation 11/2009<br />

wodtke culture<br />

auf der ISH 2009<br />

High Tech – High Light – High Design<br />

Im Fokus unsere Umwelt und Nachhaltigkeit<br />

Zur Weltleitmesse ISH 2009 setzte wodtke neue Trends mit<br />

innovativer Technik und dem typischen wodtke-Design. Thematisiert<br />

wurden die Wohnwelten von morgen – auch unter<br />

dem Aspekt <strong>des</strong> Wohlfühlcharakters.<br />

Innovativ, feinsinnig und hintergründig sind die neuen Entwürfe,<br />

welche wodtke auf der ISH 2009 zeigte – im Fokus<br />

immer jedoch der Umweltgedanke und die Nachhaltigkeit.<br />

Die Heizgeräte der Zukunft werden intelligenter, haben bei<br />

wodtke schon lange ihr „verstaubtes“ Image abgelegt und<br />

überzeugen durch ihre Systemtauglichkeit.<br />

wodtke präsentierte wieder einmal gekonnt die Umsetzung<br />

visionärer Ideen. Der Kaminofen „dadoo“ mit optionalem<br />

LED-Package und dem innovativen Comfort Lift-Up; „Tio“,<br />

die neue Produktlinie Kaminofen mit Wasserwärmetauscher<br />

zur Anbindung an das Zentralheizungssystem;<br />

„daily“, dem neuen Pellet Primärofen für raumluftunabhängige<br />

Betriebsweise, und das Flaggschiff „ivo.tec“ in tren-<br />

digem „white“ sind nur einige Beispiele der gekonnten Umsetzung<br />

von Ideen und der Lust an Gestaltung.<br />

Innovation und Design<br />

als Unternehmensphilosophie<br />

wodtke unterstreicht mit einer innovativen, <strong>des</strong>ignorientierten<br />

Produktpolitik in den Geschäftsfeldern Pellet Primärofen-Technik<br />

und Kaminöfen für Stückholz den Anspruch<br />

auf zukunftweisen<strong>des</strong> Heizen mit Holz und Holzpellets.<br />

wodtke Produkte stehen für herausragende Technik und<br />

Funktionalität.<br />

Die wodtke Pellet Primärofen-Technik beinhaltet eine der<br />

wohl schönsten Verbindungen von Umweltbewusstsein und<br />

ökonomischer Effizienz. Innovation heißt für wodtke, neben<br />

dem Design auch den technischen Fortschritt der Pellet Primärofen-<br />

und Kaminofen-Produktwelt voranzutreiben:<br />

Raumluftunabhängige Feuerstätten, Kaminöfen für Stückholz<br />

mit integriertem Wasserwärmetauscher, hochkom-<br />

Feuer in Form – einen tiefen Blick in die Zukunft der Kaminofenwelt gewährt wodtke mit seinem in jeder Hinsicht außergewöhnlichen Kaminofen<br />

„dadoo“.


11/2009 Presseinformation 19<br />

plexe Feuerraumgeometrie zur Optimierung <strong>des</strong> Ausbran<strong>des</strong><br />

und Erhöhung <strong>des</strong> Wirkungsgra<strong>des</strong>, wodtke-Thermoregelung,<br />

Pellet Primärofen-Technik mit Anbindungsmöglichkeit<br />

an Kommunikations-Systeme und vieles mehr.<br />

In Tübingen werden Problemlösungen entwickelt, immer im<br />

Hinblick auf die Steigerung von Qualität und Komfort.<br />

Design ist das tragende Element der Marke wodtke.<br />

wodtke Produkte sind in Form und Qualität international<br />

unverwechselbar und eindeutig identifizierbar – sie werden<br />

seit vielen Jahren von internationalen Jurys ausgezeichnet.<br />

„Diese Vielzahl an Auszeichnungen, wie auch die erneute<br />

Nominierung zum Designpreis der Bun<strong>des</strong>republik<br />

Deutschland, ist für uns weiterer Ansporn für neue und<br />

manchmal auch ‚querdenkende‘ Designlösungen“, so die<br />

geschäftsführende Gesellschafterin Christiane Wodtke. Da-<br />

AZ_Planet_175x123_sw_fpdf.qxd 30.09.2009 18:16 Uhr Seite 2<br />

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bei sollen nicht nur Trends gesetzt, sondern bleibende Werte<br />

geschaffen werden. „Bei all der Leidenschaft, die wir in<br />

das Design unserer Produkte legen, ist es kein Wunder,<br />

dass die Menschen sich in unsere Objekte verlieben – sie<br />

sind Ausdruck vielfältigster Emotionen“, so ihr Credo.<br />

wodtke – Impulsgeber für visionäre Ideen<br />

Christiane Wodtke prägt seit Beginn die Produktentwicklung<br />

und verkörpert die Philosophie und das Design <strong>des</strong><br />

Unternehmens: „In Verbindung mit korrespondierenden<br />

Schlüsseltechnologien für intelligentes Bauen dienen unsere<br />

Produkte, Systeme und Lösungen der Lebensqualität <strong>des</strong><br />

Menschen. Die Menschen erleben mit unseren Produkten<br />

ein neues Heiz- und Wärmegefühl.“<br />

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20<br />

Presseinformation 11/2009<br />

Der Gas-Check<br />

nach TRGI 2008 – jährliche Überprüfung der Gasanlage<br />

Wussten Sie,<br />

dass ab der Hauptabsperrvorrichtung (HAE, siehe Abbildung)<br />

<strong>des</strong> Gas-Netzanschlusses die Verantwortung für die<br />

Gasinstallation in den Händen von Eigentümern und Vermietern<br />

liegt?<br />

Bislang war dem Eigentümer nur nahegelegt die Gasanlage<br />

jährlich zu kontrollieren. Doch mit der Änderung der<br />

„Technischen Regeln für Gasinstallationen“ (TRGI 2008)<br />

wurde diese Überprüfung zur jährlichen Pflicht erhoben.<br />

Warum das für Sie wichtig ist?<br />

Weil im Rahmen der allgemeinen Verkehrsicherungspflicht,<br />

aber auch durch den Abschluss eines Gaslieferungsvertrages,<br />

für den Eigentümer die Pflicht einer regelmäßigen<br />

und sachgerechten Überprüfung besteht. Für Vermieter bestehen<br />

darüber hinaus außerdem Prüfungs- und Instandhaltungspflichten.<br />

Es muss dokumentiert sein, dass regelmäßige und sachliche<br />

Überprüfungen der Hausgasleitungen durch Fachpersonal<br />

stattgefunden haben. Denn:<br />

„(1) Für die ordnungsgemäße Errichtung, Erweiterung, Änderung<br />

und Instandhaltung der Gasanlage hinter der<br />

Hauptabsperreinrichtung (Anlage), mit Ausnahme <strong>des</strong><br />

Druckregelgerätes und der Messeinrichtung, die nicht in<br />

seinem Eigentum stehen, ist der Anschlussnehmer verantwortlich.<br />

Satz 1 gilt nicht für die Messeinrichtungen, die<br />

nicht im Eigentum <strong>des</strong> Anschlussnehmers stehen. Hat der<br />

Anschlussnehmer die Anlage ganz oder teilweise einem<br />

Dritten vermietet oder sonst zur Benutzung überlassen, so<br />

bleibt er verantwortlich.<br />

Im Rahmen der allgemeinen Verkehrsicherheitspflicht, aber<br />

auch durch den Abschluss eines Gaslieferungsvertrages<br />

mit ihrem Gasversorger, ist der Eigentümer zur regelmäßigen<br />

und sachkundigen Überprüfung seiner Hausgasleitung<br />

verpflichtet. Darüber hinaus obliegen Vermietern Prüfungs-<br />

und Instandhaltungspflichten.<br />

Spätestens im Schadensfall muss dokumentiert sein, dass<br />

sachgerechte und regelmäßige Überprüfungen der Hausgasleitungen<br />

stattgefunden haben. Nur so kann sich der<br />

Hauseigentümer gegenüber Schadensersatzansprüchen<br />

Dritter entlasten.“ (Auszug aus der NDAVGas) § 13 Gasanlage<br />

Gasspürgeräte GSP 1 & GSP 3 – Die Gerätelösung<br />

für den Gas-Check<br />

Die Gasspürgeräte der Baureihe GSP lokalisieren selbst<br />

kleinste Leckstellen und garantieren eine schnelle und unkomplizierte<br />

Leckgas-Detektion auch an schwer zugänglichen<br />

Stellen.<br />

So erbringen Sie den Nachweis von Undichtheiten im ppm-<br />

Bereich an Gasleitungen, Zähler oder Verbindungsstellen,<br />

wie Verschraubungen, Fittings und Flanschen. Die Geräte<br />

zeichnen sich durch eine einfache Bedienung aus und zeigen<br />

die Leckage eindeutig durch optische und akustische<br />

Signale proportional zur Gaskonzentration an.<br />

Ihre Vorteile<br />

– Blitzschnelle und professionelle Leckgas-Detektion<br />

– Verschiebung der Alarmschwelle auf Tastendruck<br />

– Manuelle Nullpunktkorrektur auf Tastendruck<br />

– Eingebauter Sensorschutz<br />

– Konzentrationsanzeige mit ansteigendem Tonfrequenzsignal<br />

bei ansteigender Gaskonzentration<br />

– Flexible Sonde für den Einsatz an schwer zugänglichen<br />

Stellen<br />

– Passende Prüfprotokolle zum Gas-Check erhältlich<br />

AFRISO-EURO-INDEX GmbH


11/2009 Bei anderen gelesen<br />

Bericht aus dem „Schwäbischen Tagblatt“ vom 21. Februar 2009<br />

Glücksbringer auf dem Dach<br />

Rund 100 Kaminfeger in Stuttgart unterwegs – Gekehrt wird nicht mehr oft<br />

Etwa 100 Schornsteinfeger sind täglich in Stuttgart unterwegs. Bei Öl- und Holzöfen wird noch ganz klassisch<br />

gekehrt. Viele freuen sich, wenn der schwarz gekleidete Glücksbringer erscheint.<br />

Stuttgart. „Oh, da ist ja ein Kaminkehrer!“, ruft die alte<br />

Dame freudig aus, als sie Nico Erz durch die Eingangstür<br />

kommen sieht. Ein altes Haus im Stadtteil Vaihingen,<br />

ganz in der Nähe der evangelischen Kirche, steht<br />

heute Morgen als erstes auf dem Arbeitsplan <strong>des</strong><br />

Kaminkehrermeisters. Der kennt seine Kunden seit<br />

Jahren und weiß ganz genau, wo er hin muss. „Ich bin<br />

auf dem Dachboden“, ruft er der Rentnerin zu.<br />

Eine schwarze Kehrleine in Schlaufen um die Schulter<br />

gelegt, Besen und Schaufel am Gürtel, steigt Erz die<br />

steile Holztreppe zur Bühne hinauf. Mit einem<br />

Vierkantschlüssel öffnet er das Türchen zum Kamin.<br />

Dann schiebt er einen seiner Besen an einer stabilen,<br />

jedoch biegsamen Stange nach oben, bis der Besen an<br />

der Klappe am oberen Kaminausgang stößt. „Da ist<br />

nicht viel Ruß drinn“, sagt er zufrieden.<br />

Das Haus ist mit einer Ölheizung ausgestattet, drei Mal<br />

im Jahr kommt er kontrollieren. Von der Luke am<br />

Dachboden aus kann er auch nach unten kehren, dazu<br />

lässt er einen anderen Besen an einer Leine hinunter, die<br />

über einen Rollbock läuft. Ein Gewicht am Ende der<br />

Leine sorgt dafür, dass der Besen auch nach unten<br />

wandert. Etwas Asche hat sich unten angesammelt, als<br />

er später die Luke im Ergeschoss öffnet. Mit Handbesen<br />

und -schaufel kehrt er die Reste hinaus. „Alles in<br />

Ordnung“, vermeldet er. 19,70 Euro kostet die Dienstleistung,<br />

was der alten Dame jedoch gar nichts<br />

ausmacht. „Ich freue mich immer wenn Herr Erz<br />

kommt“; sagt sie, lacht und streicht mit ihren Händen<br />

über das schwarze Gewand <strong>des</strong> Kaminkehrers.<br />

„Hoffentlich bringt er mir Glück. Schließlich war ich<br />

erst vor kurzem im Krankenhaus.“ Und sie lacht noch<br />

viel mehr, als sie ihre Hände ansieht, die vom Stoff <strong>des</strong><br />

Schornsteinfegers schwarz geworden sind. Ob Nico Erz<br />

wirklich Glück bringen kann, steht in den Sternen.<br />

Etwas Freude bringt er jedoch immer ins Haus – und<br />

das dankt ihm die Rentnerin, indem sie ihm eine Tafel<br />

Schokolade zusteckt.<br />

Technische Überprüfung steht im Vordergrund<br />

Richtig gekehrt wird in Stuttgart nicht mehr oft – nur<br />

zwei bis drei Wochen pro Jahr sind die Kaminkehrer<br />

von Bezirksschornsteinfegermeister Bernd Walter dafür<br />

unterwegs. Denn die meisten Häuser sind mit Gasheizungen<br />

ausgestattet, „das gibt keine solchen Verbren-<br />

nungsrückstände wie bei Öl oder Holz“, so Walter. Der<br />

Kamin müsse zwar trotzdem überprüft werden – es<br />

könnten sich zum Beispiel Vögel eingenistet haben –<br />

ein bis zwei Mal wird auch mit dem Besen auf- und<br />

abgefahren. Mehr als ein paar Spinnweben und etwas<br />

Staub kommt aber selten zum Vorschein. Walter prüft<br />

in einem Haus in der Nähe, ob die Abgase bei beiden<br />

Gasbrenner richtig abziehen. Dazu hält er einen<br />

Metallspiegel, die sogenannte Tauplatte, an die Fugen –<br />

und tatsächlich, an einer Stelle beschlägt die Oberfläche.<br />

„Hier treten Abgase aus“, erklärt Walter. Viel ist es<br />

zwar nicht, wie eine Kohlenmonoxidmessung ergibt.<br />

Der Ofen darf aber vorerst nicht benutzt werden. Der<br />

Wohnungseigentümer muss sich nun darum kümmern,<br />

dass eine neue Dichtung eingesetzt wird. Die Kontrollen<br />

sind sinnvoll, „in Deutschland sterben nur ganz wenige<br />

Menschen an Kohlenmonoxidvergiftungen“, weiß<br />

Walter. In anderen Ländern, wie Frankreich oder<br />

Belgien, in denen die regelmäßigen Kontrollen nicht<br />

vorgeschrieben seien, seien es mehrere hundert pro Jahr.<br />

Während Walter einen modernen, schwarzen Arbeitsanzug<br />

trägt, arbeitet sein Mitarbeiter Nico Erz in der<br />

klassischen Kaminkehrertracht mit Zylinder. Die Figur<br />

<strong>des</strong> Heiligen Florian ist auf den Knöpfen der Jacke und<br />

der Gürtelschnalle zu sehen – Schutzpatron nicht nur<br />

der Feuerwehrleute, sondern auch der Schornsteinfeger.<br />

„Die Kleidung ist sehr strapazierfähig“, so Erz. Das<br />

kann er beim nächsten Einsatz auch brauchen. Das<br />

Ehepaar, das in dem Haus wohnt, heizt mit Holz, und<br />

anders als bei der alten Dame mit ihrem Ölöfen sind die<br />

Wände <strong>des</strong> Kamins von einer dicken schwarzen Schicht<br />

bedeckt. „Das ist nicht verbrannter Kohlenstoff“, erklärt<br />

Erz. Der könnte sich irgendwann selbst entzünden. Wird<br />

die Schicht noch dicker, muss Erz den Kamin wohl<br />

„ausschlagen“ oder „ausbrennen“ – eine aufwändige<br />

Angelegenheit. Für heute reicht es jedoch, mit dem<br />

Besen zu arbeiten und einen Teil mithilfe eines<br />

Schultereisens abzukratzen. Ein bisschen riecht es nach<br />

Lagerfeuer und Gegrilltem, als sich ein Teil der Schicht<br />

ablöst. Um in den oberen Bereich zu kommen, muss Erz<br />

durch eine Luke hinauf aufs Dach steigen – ein weithin<br />

sichtbarer Glücksbringer über den Dächern der Stadt.<br />

Von Martina Fürstenberger<br />

21


22 Mängeldoku 11/2009<br />

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11/2009 Die aktuelle Seite 23<br />

Geburtstage<br />

Wir gratulieren recht herzlich<br />

und W ü n s c h e n alles gute:<br />

Zum 88. Geburts taG<br />

gotthilf Berckhemer, Balingen 25. 12.<br />

Zum 83. Geburts taG<br />

manfred fink, Weilheim/t. 02. 12.<br />

Zum 82. Geburts taG<br />

Paul sc h m i d, remseck 23. 12.<br />

Zum 80. Geburts taG<br />

heinz eichele, rauenBerg 05. 12.<br />

georg strulik, ras tatt 06. 12.<br />

Walter sigle,<br />

Weins tadt-gundel sBach 06. 12.<br />

heinz maurer, WaiBlingen 11. 12.<br />

Zum 77. Geburts taG<br />

harald schaeBerle, esslingen 06. 12.<br />

heinz hirth, isny (im allgäu) 17. 12.<br />

Zum 74. Geburts taG<br />

max th u m m, Weil der stadt 15. 12.<br />

Zum 73. Geburts taG<br />

hors t mayer, freiBurg 12. 12.<br />

lu dW i g ruh,<br />

Bad Peterstal-griesBach 17. 12.<br />

Zum 71. Geburts taG<br />

friedrich Bogner, eBersBach-Weiler 17. 12.<br />

Peter neff, Weilheim 28. 12.<br />

Zum 70. Geburts taG<br />

Wolfgang fleig,<br />

marxzell-schielBerg 01. 12.<br />

hans sc h Wa r z, gärtringen 15. 12.<br />

Zum 69. Geburts taG<br />

dieter kiedaisch, crailsheim 17. 12.<br />

Zum 68. Geburts taG<br />

edgar Joos, Bötzingen 07. 12.<br />

edgar liPhardt,<br />

löffingen-göschWeiler 17. 12.<br />

Zum 66. Geburts taG<br />

Johann Voitl, kandern 21. 12.<br />

Zum 65. Geburts taG<br />

günther lotzer, Balingen 21. 12.<br />

Zum 62. Geburts taG<br />

WilliBald strauB, mochenWangen 27. 12.<br />

Zum 60. Geburts taG<br />

Wilfried stöckler, Pfullingen 12. 12.<br />

Zum 50. Geburts taG<br />

he l m u t Brunner, aalen 06. 12.<br />

Vik tor matussek,<br />

schWäBisch gm ü n d 10. 12.<br />

Bernd Bessey, Wu r m l i ng e n 22. 12.<br />

hannes martin, schönau 27. 12.<br />

Wann? Was? Wo?<br />

November 2009<br />

27. 11. Innungsversammlung Freiburg<br />

Dezember 2009<br />

01. 12. Innungsversammlung Karlsruhe<br />

10. 12. Innungsversammlung Stuttgart<br />

11. 12. Innungsversammlung Tübingen<br />

Impressum<br />

Herausgeber/Verlag<br />

Lan<strong>des</strong>innungsverband <strong>des</strong> Schornsteinfegerhandwerks Baden-Württemberg<br />

(jur. Person <strong>des</strong> priv. Rechts)<br />

Gesamtherstellung<br />

Druck+Verlag Ernst Vögel GmbH<br />

Kalvarienbergstraße 22 � 93491 Stamsried<br />

Telefon: 0 94 66 / 94 00-0 � Telefax: 0 94 66 / 12 76<br />

E-Mail: voegel@voegel.com<br />

Designkonzept: Bernd Lehne, www.lehne<strong>des</strong>ign.de<br />

Redaktion<br />

Volker Jobst (Redakteur)<br />

Franz Klumpp (stellv. Redakteur, Berufspolitik)<br />

Anschrift<br />

Redaktion Schornsteinfeger-Zeitung Baden-Württemberg<br />

Königstraße 94 � 89077 Ulm<br />

Telefon: 0731/936880 � Telefax: 0731/9368820<br />

E-Mail: info@livulm.de � Internet: www.schornsteinfeger.de<br />

Redaktionsschluss<br />

jeweils am 15. <strong>des</strong> Vormonats<br />

Unverlangt eingesandte Manuskripte verbleiben der Redaktion.<br />

Gezeichnete Artikel geben nicht in jedem Fall die Meinung der Redaktion wieder.<br />

Nachdruck<br />

nur mit Genehmigung <strong>des</strong> Herausgebers.<br />

Erscheint<br />

Jeden Monat<br />

Zeitschrift für die Mitglieder <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>innungsverban<strong>des</strong> Baden-Württemberg.<br />

Im Mitglieds beitrag sind die Druck- und Versandkosten der Zeitschrift enthalten.

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