In dieser Ausgabe Die Lichtreichen Mosaiken 4 ... - Otmarsberg
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sucht deiner Geschöpfe, es hat<br />
dir gefallen, im Herzen der heiligen<br />
Gertrud Wohnung zu nehmen.<br />
Schenke auch uns auf ihre<br />
Fürbitte die Tröstungen deiner<br />
Gegenwart, bringe Licht in das<br />
Dunkel unseres Herzens und lass<br />
uns erfahren, dass du in uns lebst<br />
und wirkst. Darum bitten wir<br />
durch Christus, unseren Herrn.<br />
Amen.»<br />
Wenn wir dieses Gebet genau betrachten,<br />
dürfen wir drei Schritte<br />
erkennen, nämlich: Gott ist<br />
die Sehnsucht unserer Geschöpfe;<br />
es gefällt ihm, in uns Wohnung<br />
zu nehmen und er schenkt<br />
uns die Tröstungen seiner Gegenwart.<br />
Darin leuchten drei wesentliche<br />
Punkte des Christseins<br />
auf, die der hl. Gertrud der Grossen<br />
in überreicher Fülle zuteil<br />
wurden und zwar im innersten<br />
Das Wohnung<br />
nehmen Gottes<br />
in unseren Herzen<br />
ist in der Tat<br />
eines der grössten<br />
Geheimnisse<br />
unseres Glaubens.<br />
ihres Herzens. Nicht umsonst<br />
wird sie in den christlichen Darstellungen<br />
immer wieder mit<br />
dem göttlichen Herzen Jesu<br />
Christi dargestellt. Ja, ihre Sehnsucht<br />
nach Gott war unauslöschbar.<br />
Glauben<br />
<strong>Die</strong> Wissenschaft, die sie in der<br />
Schule des Klosters Helfta betreiben<br />
durfte, entzündete ihr ganzes<br />
Leben und Wirken. Mit brennendem<br />
Herzen nahm sie sich<br />
den Studien an und befriedigte<br />
damit ihre menschliche Sehnsucht<br />
nach Erkenntnis. Darin<br />
war sie eine Grosse. Doch darüber<br />
hinaus – und nicht zuletzt<br />
durch die Erfahrung der Gottesferne<br />
– entdeckte Gertrud noch<br />
eine Sehnsucht, nämlich Christus.<br />
Und auch darin war sie eine<br />
Grosse. Lange schwieg die Heili-<br />
12<br />
Gemälde der hl. Gertrud<br />
und der hl. Mechtild von Helfta.<br />
Kloster St.Andreas in Sarnen.<br />
ge über ihre Visionen, bis sie am<br />
Gründonnerstag 1289 – also<br />
neun Jahre später – in der Feier<br />
der Liturgie einen starken Antrieb<br />
des Heiligen Geistes empfing.<br />
Sie liess andere sowohl<br />
mündlich wie auch schriftlich