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berufliche Perspektiven in der Radiologie [PDF - Marien Hospital ...

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„Interventionelle <strong>Radiologie</strong> steht für<br />

e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensive Arzt-Patienten-B<strong>in</strong>dung. “<br />

Prof. Dr. med. Thomas Helmberger, München<br />

Für Radiologen, die den Patientenkontakt<br />

schätzen – Interventionelle <strong>Radiologie</strong> II<br />

Über die E<strong>in</strong>satzmöglichkeiten und die Zukunft des therapeutischen<br />

Zweiges <strong>der</strong> <strong>Radiologie</strong> berichtet Professor Dr. med. Thomas Helmberger,<br />

Chefarzt am Städtischen Kl<strong>in</strong>ikum München und Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Deutschen<br />

Gesellschaft für Interventionelle <strong>Radiologie</strong> (DEGIR).<br />

„Die Interventionelle <strong>Radiologie</strong> ist e<strong>in</strong> B<strong>in</strong>deglied<br />

zwischen <strong>der</strong> konservativen und <strong>der</strong> operativen<br />

Mediz<strong>in</strong>. Unter den zahlreichen <strong>in</strong>terventionellradiologischen<br />

E<strong>in</strong>griffen gehören die rekanalisierenden<br />

Maßnahmen an den peripheren Gefäßen<br />

schon lange zum Behandlungsrepertoire. Aus<br />

e<strong>in</strong>em Nischendase<strong>in</strong> heraus konnten sich zudem<br />

<strong>in</strong> den letzten 10 bis 15 Jahren die m<strong>in</strong>imal-<strong>in</strong>vasiven<br />

onkologischen Theraphieverfahren entwikkeln,<br />

die <strong>in</strong> vielen Kl<strong>in</strong>iken mittlerweile <strong>in</strong> onkologische<br />

Behandlungskonzepte <strong>in</strong>tegriert wurden.<br />

Diese Verfahren umfassen e<strong>in</strong> breites Spektrum<br />

an Methoden und Indikationen. So lassen sich<br />

durch Embolisation gezielt Tumorgefäße verschließen,<br />

wobei die hierfür verwendeten Substanzen<br />

neben den embolisierenden Materialien (z.B. Mikrokügelchen)<br />

hochdosierte Chemotherapeutika<br />

enthalten können. Die thermoablativen Verfahren<br />

erlauben, Tumorgewebe hochpräzise durch<br />

Hitze zu zerstören, ohne umgebendes Gewebe zu<br />

ver-letzen. Sie werden überwiegend für Tumore <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Leber, den Nieren und Nebennieren, <strong>der</strong> Lunge<br />

e<strong>in</strong>gesetzt. Schließlich sei die selektive, <strong>in</strong>traarterielle<br />

Radiotherapie (SIRT) erwähnt – e<strong>in</strong>es <strong>der</strong><br />

jüngsten Verfahren, bei <strong>der</strong> die embolisierenden<br />

Mikrokügelchen mit <strong>der</strong> radioaktiven Substanz<br />

Yttrium 90 beladen s<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong>em hochwirksamen<br />

Betastrahler.<br />

Zum E<strong>in</strong>satz kommen die onkologischen Verfahren<br />

<strong>der</strong> <strong>in</strong>terventionellen <strong>Radiologie</strong> bei Patienten,<br />

denen aufgrund <strong>der</strong> jeweiligen Tumorsituation<br />

ke<strong>in</strong>e Operation angeboten werden kann und auch<br />

„konservative“ Behandlungsmethoden wie<br />

Chemo- o<strong>der</strong> Strahlentherapie an ihre Grenzen<br />

stoßen. So werden die <strong>in</strong>terventionell-radiologischen<br />

Methoden immer häufi ger <strong>in</strong> sogenannte<br />

31<br />

multimodale Therapieformen e<strong>in</strong>gebunden.<br />

Interventionelle <strong>Radiologie</strong> steht für e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensive<br />

Arzt-Patienten-B<strong>in</strong>dung, die für Patient und Behandler<br />

gleichermaßen „befriedigend“ ist. Denn<br />

viele Patienten können wir unter Erhalt e<strong>in</strong>er hohen<br />

Lebensqualität erfolgreich über Jahre begleiten.<br />

Fasz<strong>in</strong>ierend ist die hohe Innovationskraft <strong>der</strong><br />

Interventionellen <strong>Radiologie</strong>. Weltweit wird die<br />

Diszipl<strong>in</strong> als Zukunftsfach betrachtet. Das liegt<br />

jedoch nicht nur an dem sich ständig weiterentwickelnden<br />

mediz<strong>in</strong>isch-therapeutischen<br />

Potential, son<strong>der</strong>n auch an <strong>der</strong> sozioökonomischen<br />

Bedeutung.<br />

Beispiel: Die Embolisation von Uterusmyomen.<br />

Im Gegensatz zur operativen Entfernung des Myoms,<br />

e<strong>in</strong>er gutartigen Wucherung <strong>der</strong> Gebärmutter,<br />

wird die Wucherung durch e<strong>in</strong>en m<strong>in</strong>imal-<strong>in</strong>vasiven<br />

Gefäße<strong>in</strong>griff und Embolisation zum Schrumpfen<br />

gebracht. Für die oftmals jungen Patient<strong>in</strong>nen<br />

s<strong>in</strong>d dadurch die Liegezeit im Krankenhaus und die<br />

anschließende Rehabilitation m<strong>in</strong>imiert. Die positiven<br />

Auswirkungen auf den Kostenaufwand s<strong>in</strong>d<br />

leicht vorstellbar. Insofern ist es nicht verwun<strong>der</strong>lich,<br />

dass viele mediz<strong>in</strong>ische Fachgebiete die<br />

Dienste <strong>der</strong> Interventionellen <strong>Radiologie</strong> schätzen,<br />

da sie zur besseren Behandlung <strong>der</strong> Patienten <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em zunehmend komplexeren Mediz<strong>in</strong>system<br />

beiträgt.<br />

Gerne nehmen daher auch Krankenhausverwaltungen<br />

das Potential <strong>der</strong> <strong>in</strong>terventionellen<br />

<strong>Radiologie</strong> wahr – an <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Stellenausschreibungen<br />

für das Fach <strong>Radiologie</strong> ist erkennbar,<br />

dass sich die Interventionelle <strong>Radiologie</strong> zu e<strong>in</strong>er<br />

Schlüsselqualifi kation entwickelt.

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