Ausgabe_12_2007 - IHK Gießen Friedberg
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44<br />
Lebensart<br />
Weinempfehlung von Manfred Merz<br />
Gänsebraten gern gesehen<br />
Für jeden weinverliebten Connaisseur stellt sich Anfang<br />
Dezember die ewig junge Frage: Welcher Wein soll es an<br />
Weihnachten zum Gänsebraten sein? Stimmt der Sommelier<br />
üblicherweise seine Auswahl nach Farbe und Ingredienzien<br />
der Soße ab, benötigt diesmal auch der gehaltvolle Braten<br />
Aufmerksamkeit. Gehen wir deshalb nach dem Ausschlussverfahren<br />
vor.<br />
Unsere Gans ist vor allem eines: üppig.<br />
Kommen Knödel, Rotkraut, die geflügeleigene<br />
Soße und folglich das Bratfett hinzu,<br />
wird es eng in vino veritas. Weißweine bleiben<br />
außen vor; nur ein arg geholzter Chardonnay<br />
könnte mit seinem Schmelz dem<br />
Schmalz der Gans Paroli bieten - doch wer<br />
will den heute noch trinken? Zarte Rotweine<br />
der Marke Spätburgunder sind ebenfalls<br />
keine gute Idee: Sie können dem üppigen<br />
Mahl nicht folgen. Und feste, jugendliche<br />
Draufgänger mit stolzgeschwellter Tanninbrust<br />
würden die Harmonie der Speise nicht<br />
bereichern, sondern stören.<br />
Was also tun? Die Antwort ist einfach: Zum<br />
fetten Essen sollte es ein fetter Roter sein.<br />
Möglichst einer mit reifer Frucht, Süßholznote<br />
und weichem Tannin. Wenn der Stoff<br />
dann noch nach exotischen Gewürzen duftet<br />
und sogar schmeckt, ist für die Feiertage<br />
alles klar. Eine solche Pretiose findet sich im<br />
Hause Vina Herminia Excelsus in Spaniens<br />
bekanntestem Anbaugebiet Rioja. Die im<br />
www.giessen-friedberg.ihk.de · <strong>12</strong>/<strong>2007</strong><br />
Barrique gereifte Cuvee aus den Traubensorten<br />
Tempranillo und Garnacha (Grenache)<br />
hat alles, was die Festtage bereichert. In der<br />
Nase (nach dem Dekantieren) viel Würze,<br />
Sandelholz, dunkle Beeren und etwas Zimt,<br />
Kardamom und Tabak; am Gaumen bei fast<br />
vollem Körper süße, reife Beerenfrucht,<br />
reichlich Würze, etwas Glyzerin, gut eingebundenes<br />
Süßholz und smartes Tannin, das<br />
über die richtige Reife verfügt und dem<br />
weingewordenen Bollwerk Halt gibt; das<br />
würzig-blaubeerige Finish bleibt in guter<br />
Erinnerung. Der stolze Spanier ist bereits<br />
jetzt auf dem Punkt und macht nach kurzem<br />
Dekantieren am meisten Spaß. Da freut sich<br />
sogar die Weihnachtsgans. Manfred Merz<br />
Vina Herminia Excelsus<br />
Rioja · Jahrgang 2004<br />
14,5 Prozent Alkohol<br />
Bezug über Weinhaus Gebrüder Jochim<br />
Tel.: 06044/96<strong>12</strong>0<br />
Weinautor Manfred Merz<br />
Rioja, Jahrgang 2004