Ausgabe_12_2007 - IHK Gießen Friedberg
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Aufmacher<br />
Hier arbeitet auch das in Marburg angesiedelte<br />
Max-Planck-Institut für terrestrische<br />
Mikrobiologie.<br />
Weiterer Forschungsschwerpunkt in Marburg<br />
sind die „Experimentellen, klinischen und<br />
kognitiven Neurowissenschaften“, die genauso<br />
wie die in Marburg starken Material- und<br />
Nanowissenschaften ebenfalls relevant für<br />
das Clustermanagement sein werden.<br />
Die Fachhochschule <strong>Gießen</strong>–<strong>Friedberg</strong> bietet<br />
in ihrem Fachbereich „Krankenhaus- und<br />
Medizintechnik, Umwelt- und Biotechnologie“<br />
beispielsweise die folgenden Studiengänge an:<br />
– Bioinformatik<br />
– Biopharmazeutische Technologie<br />
– Biotechnologie<br />
– Krankenhaustechnik-Management<br />
– Medizininformatik<br />
– Medizintechnik<br />
– Orthopädie- und Rehatechnik und<br />
– Umwelt-, Hygiene- und Sicherheitstechnik<br />
Alleine über diese Studiengänge und die 21<br />
zugehörigen Professuren ist die FH <strong>Gießen</strong>-<br />
<strong>Friedberg</strong> ein Schwergewicht im Kooperationsnetzwerk<br />
timm.<br />
Von der Innovation<br />
zum Produkt<br />
Dieses Profil der Hochschulen ist nicht nur<br />
ein idealer Bodensatz für das Entstehen von<br />
Innovation, sondern es führt auch dazu,<br />
dass Unternehmen hier eine Vielzahl an<br />
qualifizierten Absolventen finden können.<br />
Die Studie von ExperConsult hat unter<br />
anderem auch gezeigt, dass es im weiteren<br />
Umfeld der Medizinwirtschaft etwa 450<br />
Unternehmen in der Region gibt, wobei sich<br />
ungefähr 100 in Feldern tummeln, die direkte<br />
Überschneidungen mit den Kompetenzfeldern<br />
der Hochschulen haben. Mit einer<br />
Vielzahl der Unternehmen steht die Trans-<br />
MIT GmbH über ihre bisherige Arbeit bereits<br />
in Kontakt.<br />
Das Clustermanagement wird nun versuchen,<br />
möglichst viele der genannten Akteure<br />
aus Hochschule und Wirtschaft für das<br />
Kooperationsnetzwerk zu gewinnen. Aus<br />
dem Netzwerk heraus sollen möglichst viele<br />
Umsetzungsprojekte initiiert werden.<br />
Was müssen die Clustermanager tun, um<br />
diese Prozesse „von der Innovation zum<br />
Produkt“ zu beschleunigen? Innovationen<br />
aus den Hochschulen, aber auch solche, die<br />
in den Unternehmen selber entstehen, sind<br />
in der Regel noch ein ganzes Stück weit weg<br />
vom Markt. Und dieses Stück, diese Lücke,<br />
erscheint vielen als ein Fass ohne Boden und<br />
verhindert Innovationsprojekte:<br />
– Wie lange Entwicklungszeit brauche ich<br />
noch?<br />
–Welche Zulassungsverfahren sind relevant?<br />
– Gibt es denn überhaupt einen Markt?<br />
– Wie viel wird der ganze Entwicklungsprozess<br />
kosten?<br />
In genau diesen Fragen soll das Clustermanagement<br />
den Vertretern aus Wirtschaft<br />
und Wissenschaft Antworten geben und das<br />
so konkret wie möglich. So soll in Fragen<br />
der Zulassung von Produkten beraten,<br />
Kosten und Risiken abgeschätzt, über die<br />
Möglichkeit der öffentlichen Förderung<br />
informiert, gemeinsame Projektanträge formuliert<br />
und bei Bedarf ein Projektmanagement<br />
für die Projekte installiert werden.<br />
Kurz gesagt: Für jeden konkreten Fall soll<br />
Marktzahlen<br />
Auf dem Markt für Medizinprodukte wurden<br />
weltweit Waren im Umfang von etwa<br />
170 Mrd. Euro umgesetzt. Der Gesamtumsatz<br />
der produzierenden MedTech-<br />
Unternehmen in Deutschland betrug im<br />
Jahre 2006 insgesamt 15,9 Mrd. Euro. Der<br />
Inlandsumsatz stieg um 3,2 Prozent auf<br />
5,7 Mrd. Euro, der Exportumsatz um 11,1<br />
Prozent auf 10,2 Milliarden Euro. Für die<br />
kommenden Jahre erwarten sowohl das<br />
Forum Deutsche Medizintechnik wie auch<br />
der BVMed ein durch den Export ge-<br />
Zeit- und Kostentransparenz entstehen, um<br />
Entscheidungsgrundlagen für die Fragen zu<br />
schaffen, ob und wie es weitergehen soll. Im<br />
positiven Fall begleitet das Clustermanagement<br />
den kompletten Entwicklungsprozess.<br />
Gerade in der Umsetzung von Innovationen<br />
blickt die TransMIT GmbH mittlerweile auf<br />
zehn Jahre Erfahrung zurück und das Credo<br />
war immer „Technologietransfer braucht<br />
Konkretheit“.<br />
Drittes Kernziel<br />
Das dritte Kernziel, das in enger Zusammenarbeit<br />
mit dem Verein MitteHessen<br />
e. V. umgesetzt werden soll, ist die Entwicklung<br />
der Region zum Medizinwirtschaftsstandort.<br />
Wenn die Region langfristig für<br />
die Ansiedlung von Unternehmen interessant<br />
werden soll, dann ist zweierlei wichtig:<br />
Zum einen muss belastbare inhaltliche Substanz<br />
geschaffen werden, die durch die<br />
Umsetzung der ersten beiden Kernziele entsteht.<br />
Zum anderen muss intensiv und auf<br />
möglichst vielen Ebenen und vor allem<br />
überregional bekannt werden, was geschaffen<br />
wurde, um das Kooperationsnetz und<br />
die Region Mittelhessen für andere über-<br />
tragenes Wachstum von rund vier Prozent.<br />
Hessen ist mit jährlich 4 Mrd. Euro Umsatz<br />
im Bereich der Medizintechnik ein wichtiger<br />
europäischer Standort dieser Wachstumsbranche.<br />
Ein charakteristisches Merkmal der<br />
Branche gerade in Hessen ist das Vorhandensein<br />
einer regional starken, durchgängigen<br />
Wertschöpfungskette von der<br />
Grundlagenforschung und angewandten<br />
Forschung, über die industrielle Umsetzung<br />
bis hin zur klinischen Applikation.<br />
www.giessen-friedberg.ihk.de · <strong>12</strong>/<strong>2007</strong> ■ Innovation/Umwelt