Geschäftsbericht zur nachhaltigen Entwicklung - Nine Internet ...
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UnSeR VeRhÄLtniS ZUR UMweLt<br />
Dank einem einfachen Angebot (geringe m 2 -Nutzfläche pro Bett)<br />
glänzen Jugendherbergen mit einer vergleichsweise sehr hohen<br />
Umweltverträglichkeit. Gemessen an den CO 2-Emissionen verbessert<br />
sich die Umweltverträglichkeit prinzipiell je einfacher der Beherbergungs-Standard.<br />
Die hohe Umweltverträglichkeit soll aber<br />
nicht bedeuten, dass wir nicht trotzdem das Beste herausholen.<br />
Die Jugendherbergen verfahren ganz nach dem Prinzip «Vermei-<br />
immobilien<br />
Die Weichen für einen umweltgerechten Betrieb werden beim Bau<br />
einer Jugendherberge gestellt. Heiz-Energie und Strom sind die<br />
wesentlichsten Umweltfaktoren. Für Neubauten haben sich die<br />
Jugendherbergen Minergie und ECO als Standard gesetzt. Minergie<br />
zertifizierte Bauten weisen gegenüber konventionellen Bauten<br />
einen wesentlich geringeren Energieverbrauch auf. Diese Bauweise<br />
wird von den Schweizer Jugendherbergen bei Neubauten und umfassenden<br />
Umbauten konsequent angewandt. Eco-Bau bestimmt<br />
die ökologisch effizientesten Materialien und Bauleistungen.<br />
Mit dem Bau der Jugendherberge Interlaken gehen wir noch einen<br />
Schritt weiter: Minergie-P-ECO heisst das Ziel. Gebäude können<br />
auch aktiv <strong>zur</strong> Energiegewinnung beitragen. Ökonomisch interessant<br />
ist die solare Warmwasser-Produktion (13 Anlagen mit total 501 m 2 ).<br />
betrieb<br />
Die Schweizer Jugendherbergen arbeiten mit einem umfassenden<br />
Umwelt-Managementsystem. Die höchsten Standards und die besten<br />
Labels dienen als Messlatte, ausgewiesene Partner als Gradmesser.<br />
Demnächst sind alle Jugendherbergen mit dem EU-Umweltzeichen<br />
und dem Ibex-Fairstay-Label zertifiziert (vgl. Seite 20).<br />
CO 2-emissionen/CO 2-Kompensation/CO 2-Abgabebefreiung<br />
Mit der Klimaerwärmung ist neben dem reinen Ressourcenverbrauch<br />
der CO 2-Ausstoss in den Fokus gerückt. Eine Masterthesis<br />
von Michael Keller zeigt den CO 2-Ausstoss der Jugendherbergen<br />
und die wesentlichen Emittenten. Wärme, Elektrizität und externe<br />
Faktoren wie Restauration halten sich mit je einem Drittel ungefähr<br />
die Waage. Dank dem Einkauf von 100% Wasserkraft mittels<br />
Zertifikaten reduziert sich der CO 2-Ausstoss für Elektrizität bei<br />
den Jugendherbergen auf nahezu Null.<br />
Durch vielseitige Massnahmen reduzieren die Schweizer Jugendherbergen<br />
den CO 2-Ausstoss kontinuierlich. Der spezifische<br />
CO 2-Ausstoss für Raumwärme wurde im Vergleich zum Jahr 2000<br />
um 37.6% reduziert. Damit wird der mit der Energie-Agentur der<br />
Wirtschaft EnAW vereinbarte, verbindliche Sollwert für 2011 (8.5%)<br />
wesentlich übererfüllt. Die Übererfüllung von rund 650 Tonnen CO 2<br />
konnte teilweise der Stiftung Klimarappen verkauft werden. Die<br />
CO 2-Intensität gegenüber dem Ausgangsjahr liegt noch bei 62%<br />
pro Quadratmeter Nutzfläche; es wird also noch weniger als zwei<br />
Drittel der CO 2-Menge gegenüber dem Jahr 2000 ausgestossen.<br />
Die mit der Energie-Agentur der Wirtschaft EnAW vereinbarten<br />
Ziele für die Periode von 2008 bis 2012 und die vertraglich vereinbarten<br />
Übererfüllungen mit der Stiftung Klimarappen können mit<br />
Sicherheit erreicht werden.<br />
den – Reduzieren – Kompensieren» und zwar gemäss der genannten<br />
Reihenfolge.<br />
Allgemein achten wir sehr stark auf die Effizienz der Massnahmen.<br />
Mittels Analysen werden die grössten Reduktionspotentiale<br />
ermittelt und dann dort mit Massnahmen angesetzt. Über die<br />
Jahre hinweg ist ein umfassendes Umweltmanagement für Bau<br />
und Betrieb entstanden.<br />
Bei idealen Voraussetzungen kommen auch Photovoltaikanlagen <strong>zur</strong><br />
Stromerzeugung zum Einsatz (3 Anlagen mit total 1’238 m 2 ).<br />
Solarpreis für die Schweizer Jugendherbergen<br />
Im Oktober 2011 erhielten die Schweizer Jugendherbergen den<br />
Schweizer Solarpreis 2011 in der Kategorie «Persönlichkeiten/Institutionen»<br />
für das umfassende Umweltmanagement in Bau und<br />
Betrieb sowie für die Vorreiterrolle im umweltverträglichen Tourismus.<br />
Der Schweizer Solarpreis wird seit 1990 in verschiedenen<br />
Kategorien verliehen: für Bauten, Solaranlagen, bestintegrierte Anlagen<br />
sowie Persönlichkeiten, Gemeinden, Kantone, Architekten, Ingenieure<br />
und Unternehmen, die sich für die Solarenergie einsetzen.<br />
Was die Schweizer Jugendherbergen bisher nicht reduzieren<br />
und vermeiden konnten, wird zu einem grossen Teil kompensiert. Die<br />
Gäste glänzen durch eine sehr hohe Beteiligung an der freiwilligen<br />
CO 2-Kompensation: 63.1% der Gäste geben damit ihr persönliches<br />
Committment zu den Bemühungen der Jugendherbergen ab, und<br />
kompensieren jeweils den CO 2-Ausstoss von durchschnittlich 5.5 kg<br />
pro getätigter Übernachtung. Dadurch resultiert eine jährliche Kompensation<br />
von 3’000 Tonnen CO 2. Die Hälfte des Betrages geht zugunsten<br />
von Klimaprojekten der Stiftung myclimate (aktuell für effiziente<br />
Kocher in Peru); mit der anderen Hälfte wird ein Klimafonds für<br />
Massnahmen in Jugendherbergen gespiesen. Dieser wird zusätzlich<br />
durch die Erträge der 2010 erstellten Photovoltaikanlage in St.Moritz<br />
geäuffnet. Im Weiteren kompensieren die Jugendherbergen Flüge<br />
und den Autoreiseverkehr der Mitarbeiter der Geschäftsstelle.<br />
Wärme<br />
Wärme ist mit jährlich rund 6’700 MWh der grösste Energiefaktor<br />
bei den Jugendherbergen. Mittels Verbesserungen an den Gebäudehüllen<br />
und an den Heizungen wird der Verbrauch reduziert. Mit<br />
dem Umstellen von Heizsystemen, wenn möglich von fossilen auf<br />
erneuerbare Energien, wird der CO 2-Ausstoss zusätzlich vermindert.<br />
Anschlüsse an Fernwärme-Netze und betriebliche Optimierungen<br />
helfen zusätzlich, die Energie-Effizienz zu verbessern. Die<br />
bereits langjährige Fokussierung der Energie-Sparbemühungen<br />
auf den Wärmebereich widerspiegelt sich am grossen Reduktionserfolg.<br />
Im Vergleich zum Ausgangsjahr 2000 konnte der spezifische<br />
Energieverbrauch von 155 kWh pro m 2 auf 98 kWh pro m 2 gesenkt<br />
werden. Zu beachten ist zudem, dass die Massnahmen in diesem<br />
Bereich langfristige Wirkung haben (Gebäudehülle etc.).