Geschäftsbericht zur nachhaltigen Entwicklung - Nine Internet ...
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UnSeR VeRhÄLtniS ZUR UMweLt<br />
Elektrizität<br />
Der Stromverbrauch wird zu über 90% betriebsseitig oder mit<br />
betrieblichen Steuerungen beeinflusst. Die Jugendherbergen<br />
verzichten daher bewusst darauf die Gäste mit Sparaufforderungen<br />
zu belästigen. Gleichzeitig werden bei Neu- und Ersatzinvestitionen<br />
höchste energetische Anforderungen gestellt. Durch<br />
konsequenten Einkauf der effizientesten Maschinen und Geräte<br />
(Top-Ten-Geräte, Wärmerückgewinnung etc.) und Beleuchtung<br />
(Sparleuchten, LED etc.) konnte der Stromverbrauch wesentlich reduziert<br />
werden. Infolge technischer Standardverbesserungen oder<br />
durch den Minergie-Standard (Lüftungen) wird die Reduktion wieder<br />
aufgewogen. Der durchschnittliche Stromverbrauch ist dank<br />
den intensiven Sparbemühungen aber auf stabilem Niveau (4.6<br />
kWh pro Logiernacht). Mittels Wasserkraft-Zertifikaten decken wir<br />
seit anfangs 2009 den gesamten Strombedarf von jährlich 3’500<br />
MWh aus erneuerbarer Schweizer Wasserkraft ab.<br />
Wasser<br />
Wasser ist in Beherbergungsbetrieben ein wesentlicher Umweltfaktor.<br />
Insbesondere wird ein wesentlicher Teil der Wärme für<br />
Warmwasser eingesetzt. Die flächendeckenden Wasser-Sparmassnahmen<br />
der vergangenen Jahre, welche aus dem Klimafonds<br />
finanziert wurden, zeigen grosse Wirkung. Trotz kontinuierlichen<br />
Standardverbesserungen bei Duschen und Toiletten resultierte<br />
eine weitere Senkung des durchschnittlichen Verbrauchs auf 125<br />
Liter pro Logiernacht. Dies sind im Vergleich zu Benchmarks der<br />
Hotellerie hervorragende Werte.<br />
Umweltfreundliche Produkte und Material<br />
Die Schweizer Jugendherbergen gewichten beim Einkauf den<br />
Umweltfaktor stark. Als einer der grössten Beherberger in der<br />
Schweiz sind wir uns der Wirkung unserer Nachfragekriterien auf<br />
Lieferanten bewusst. Die umweltfreundliche Materialwahl beginnt<br />
beim Bauen gemäss den ECO-Standards (umweltfreundliche Materialwahl,<br />
Graue Energie etc). Beim Einkauf von Haushaltgeräten,<br />
Lampen und Leuchten sowie EDV-Geräte haben sich die Jugendherbergen<br />
als Mitglied der WWF-Climate-Groupe zum Kauf von<br />
Top-Ten-Produkten verpflichtet.<br />
Seit dem 1. Dezember 2008 beziehen wir Produkte mit Fairtrade<br />
Gütesiegel von Max Havelaar:<br />
Ökologische leistungen<br />
30 / 31<br />
Verbrauchsmenge 2009 2010 2011<br />
Kaffee in kg 6’234 6’454 6’375<br />
Fruchtsaft in lt 108’240 111’624 112’428<br />
Zucker in kg 2’810 2’685 2’645<br />
Tee in kg 102 105 145<br />
Reis in kg 4’880 5’580 5’260<br />
Zusätzlich legen die Jugendherbergen im Lebensmittelfrischbereich<br />
einen hohen Wert auf regionale Produkte. Im Bereich Reinigung/Hygiene<br />
werden ausschliesslich umweltschonende Produkte<br />
verwendet. Klare Produkte-/Lieferantenbestimmungen mit Qualitätsvorgaben<br />
und die durch das Ibex-Fairstay-Label vorgegebenen regelmässigen<br />
internen und externen Audits garantieren die Einhaltung.<br />
Abfall und Entsorgung<br />
Wir setzen uns für ein umfassendes Recycling der verwertbaren<br />
Stoffe ein. Dies geschieht in der Geschäftsstelle Zürich genauso<br />
wie in den Betrieben. Den Gästen werden in allen Jugendherbergen<br />
Recyclingstellen für Glas, Papier, PET und Alu <strong>zur</strong> Verfügung<br />
gestellt; alle übrigen Abfälle werden fachgerecht entsorgt.<br />
Mobilität<br />
Der Pendelverkehr nimmt bei Jugendherbergen eine untergeordnete<br />
Bedeutung ein. Die Geschäftsstelle ist mit öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln gut erreichbar, in den Jugendherbergen sind vorwiegend<br />
lokal wohnhafte Mitarbeitende tätig. Der Geschäftsverkehr<br />
ist mit rund 1% der CO 2-Emmissionen ebenfalls gering. Die<br />
Jugendherbergen kompensieren den gesamten Geschäftsverkehr<br />
inklusive den Geschäftsflügen bei der Stiftung myclimate.<br />
Die Umweltverträglichkeit der Transporte (Zulieferungen) ist<br />
nicht einfach erfassbar. Die Jugendherbergen steuern diesen über<br />
die Bevorzugung von regionalen Produkten und eine Konzentration<br />
auf wenige Lieferanten mit einem breiten Sortiment.<br />
Tourismus bedeutet Reisen, und Reisen bedeutet Mobilität.<br />
Die Anreise der Gäste ist ein wesentlicher Umweltfaktor. Bei den<br />
Jugendherbergen verursacht die Anreise vergleichbar hohe CO 2-<br />
Emissionen wie eine Logiernacht (5.5kg CO 2/Logiernacht entspricht<br />
ca. 30 Auto-km). Die Jugendherbergen sind sich dessen bewusst<br />
und fördern deshalb die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.<br />
Im Berichtsjahr wurde mit der Erarbeitung eines Mobilitätskonzepts<br />
gestartet, Sofortmassnahmen sollen bereits zu Erfolgen führen.<br />
19921) 19962) 20003) 2004 2008 2009 2010 2011<br />
Ressourcenverbrauch/Emissionen<br />
Raumwärme (Öl/Gas):<br />
Reduktion spezifische CO -Fracht 2 kE kE 0% 4.2% 28.3% 27.9% 37.1% 37.6%<br />
Stromverbrauch pro Logiernacht (kWh) kE 5.5 4.9 4.9 4.4 4.5 4.5 4.6<br />
Energieverbrauch pro m2 (kWh) kE kE 155 138 110 112 97 98<br />
Wasserverbrauch pro Logiernacht (Liter)<br />
CO -Kompensation<br />
2<br />
kE 168 166 153 136 137 132 125<br />
Anteil kompensierte Logiernächte – – – – 28.7% 57.2% 63.9% 63.1%<br />
Kompensation Übernachtungen in CHF* – – – – 130’813 254’979 237’062 232’813<br />
Realisierte Eigenprojekte in CHF – – – – 33’287 13’454 213’128 1’959<br />
Zahlung an myclimate durch Gästekompensation in CHF – – – – 68’406 127’490 118’531 116’406<br />
Zahlung an myclimate für Kompensation Fahr- & Flug-km – – – – 1’800 2’175 2’237 3’376<br />
1) erstes Geschäftsjahr nach Fusion der 14 eigenständigen Kreise, 2) Einleiten der Reorganisation, 3) Start Umsetzung der strategischen Planung, kE) keine Erhebung,<br />
* ab 1.12.2009 Senkung Kompensation von CHF 0.60 auf CHF 0.50