So gelingt Ihr Artikel fürs Amtsblatt! - Stadt Gernsbach
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Hier dasGeheimnisverständlicherTexte:<br />
Einfachheit<br />
Schreiben Sie kurze, übersichtlich gebaute Sätze. Experten behaupten, dass bei geschriebenen Texten<br />
Sätze nichtlängerals rund 15 Wörter sein sollten. Dervorstehende Satzbestand ausgenau 15 Wörtern. Das<br />
macht schon deutlich: Nehmen Sie diese Richtschnur nicht zustreng! Auf der anderen Seite sollten Sie das<br />
Kurzzeitgedächtnis<strong>Ihr</strong>er Lesernicht überstrapazieren.<br />
Bedauerlichist es,dasskeine Zeitblieb,den unmittelbaranschließendenDonaudurchbruch, mitder engsten<br />
undtiefstenStelledes Stromes, zu erleben,und auch vonder Befreiungshalle, einemMonumentalbau des<br />
bayerischenKönigs Ludwigs I.,den dieser hochüberder Donauhatte errichten lassen, konnte manauf der<br />
Weiterfahrt, dieuns in Richtung Altmühltal führte,nur einen kurzen Blickerhaschen.<br />
Diesen 58 Wörter langen Satz muss man auf jeden Fall kürzen. Den Donaudurchbruch würde ich streichen,<br />
denn dieAusflügler habenihn ja garnicht gesehen. Bleibt also:<br />
Aufder Weiterfahrtins Altmühltalkonntenwir leidernur einenkurzenBlickauf dieBefreiungshalle werfen.<br />
Diesen Monumentalbau hatder bayerische KönigLudwig I. hoch über derDonau errichten lassen.<br />
Wenn Sie übrigens die Regel, Überflüssiges wegzulassen, ernst nehmen, müssten Sie auch diese zwei Sätze<br />
streichen. DieAusflüglerhaben dieBefreiungshallenur im Vorbeifahren gesehen.<br />
Benutzen Sieschlichte, bekannteWörter. Je wenigerSilbenein Wort hat, destobesserund verständlicher<br />
ist es. Schauen Sie einmal indie Märchen der Gebrüder Grimm. Obwohl dort ungeheuerliche Dinge<br />
geschildertwerden, benutzendie Autorenschlichte, einfache Wörter.<br />
Viele Autoren blähen ihren Stil auf. Sie schreiben „anmieten” statt „mieten”, „überprüfen” statt „prüfen”<br />
und „einsparen” statt „sparen”. Gelegentlich entstehen dabei sogenannte Pleonasmen, also „weiße<br />
Schimmel”. Zum Beispiel „neu renovieren” (renovieren heißt bereits erneuern), „vorausahnen” (ein Ahnen<br />
richtetsichimmervoraus) oder „Rückantwort” (Antworten sind Rückschreiben). Deshalb:<br />
Achten Sie darauf, keine Pleonasmen zu benutzen. Pleonasmen (auch Tautologien) sind<br />
Formulierungen,bei denenzweimaldas gleiche gesagt wird.Ein „exemplarischesBeispiel” wäreein solcher<br />
Fall, denn „exemplarisch” heißtbereitsbeispielhaft. Die„weltweite Globalisierung” gehörtebensodazuwie<br />
die„selteneRarität”und die„konkrete Maßnahme”. Am besten Sieprüfenes, indemSie sich fragen:Könnte<br />
ich auch das Gegenteil sinnvoll sagen? Gäbe eseine „lokale Globalisierung”, eine „häufige Rarität”, eine<br />
„abstrakteMaßnahme”?<br />
Vermeiden Sie es, akademisch zu werden. Wenn Sie eine Großstadt meinen, brauchen Sie nicht von<br />
einem „urbanen Ballungszentrum” sprechen oder von „sozialer Intervention”, wenn Sie meinen, dass man<br />
den Schwächeren helfen muss. Bedenken Sie stets, dass viele Leser der Amtsblätter mit dem akademischen<br />
Jargon nichts anfangen können. DieseLeser schlössenSie von<strong>Ihr</strong>em <strong>Artikel</strong>aus.<br />
Bevorzugen Sie konkrete Wörter. Versuchen Sie einmal, „Obst” zu denken? Das wird Ihnen nicht<br />
gelingen. Sie denken vermutlich anBananen, Erdbeeren, Trauben und so weiter. Jekonkreter Sie etwas<br />
bezeichnen,desto besserkannder Leseressichvorstellen.Deshalb istesbesser, genauzusagen,was es beim<br />
Sportfestzum Essengibt, stattnur zu erwähnen,für das„leiblicheWohl”sei gesorgt.<br />
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