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Bildung Schweiz 1/ 2013 - beim LCH

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Foto: Roger Wehrli<br />

BILDUNG SCHWEIZ 1 I <strong>2013</strong> ............................................. ......................................... BILDUNG XXXXXXXXXXXXXXX UND BETREUUNG 17<br />

Familienförderung soll in die Bundesverfassung<br />

Am 3. März dieses Jahres stimmen die <strong>Schweiz</strong>erinnen und <strong>Schweiz</strong>er über einen Verfassungsartikel zur<br />

Familienförderung ab – gleichzeitig mit der «Abzockerinitiative». Konkret soll festgeschrieben werden, dass<br />

die Kantone für ein gutes Angebot an familien- und schulergänzenden Tagesstrukturen sorgen.<br />

Der Verfassungsartikel will Tagesstrukturen sowie die Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit oder Ausbildung fördern.<br />

Familie und Beruf unter einen Hut zu<br />

bringen, ist nicht einfach, das wissen<br />

auch Lehrpersonen – sei es aus ihrer eigenen<br />

Erfahrung als Eltern oder durch<br />

ihre Schülerinnen und Schüler. Eine wesentliche<br />

Stütze für Väter und Mütter<br />

können familien- und schulergänzende<br />

Tagesstrukturen sein: Kindertagesstätten,<br />

Tagesschulen, Horte etc. Ein<br />

schlechtes Angebot in diesem Bereich<br />

kann heute bei jungen Frauen sogar den<br />

Ausschlag dafür geben, dass sie sich gegen<br />

eigene Kinder und für die Karriere<br />

entscheiden.<br />

Stefan Boss<br />

Um diese Tagesstrukturen geht es in der<br />

Volksabstimmung vom 3. März: Gemäss<br />

dem neuen Verfassungsartikel zur Familienpolitik<br />

(vgl. Kasten Seite 18) sollen<br />

die Kantone für ein «bedarfsgerechtes<br />

Angebot an familien- und schulergänzenden<br />

Tagesstrukturen sorgen». Ähnlich<br />

wie bei den Verfassungsbestimmungen<br />

zur <strong>Bildung</strong> kann der Bund eingreifen,<br />

wenn die Kantone diesen Auftrag<br />

nicht erfüllen.<br />

Medial werden im Vorfeld wohl vor<br />

allem die «Abzockerinitiative» und das<br />

revidierte Raumplanungsgesetz für<br />

Schlagzeilen sorgen, die gleichzeitig zur<br />

Abstimmung kommen. Da droht der<br />

Verfassungsartikel zur Familienpolitik<br />

in der politischen Diskussion unterzugehen.<br />

Warum ist er wichtig?<br />

In den Kantonen gibt es bisher sehr<br />

grosse Unterschiede im Betreuungsan-<br />

gebot. «In städtischen Gebieten ist es generell<br />

besser als in ländlichen», sagt SP-<br />

Nationalrätin Jacqueline Fehr zu BIL-<br />

DUNG SCHWEIZ. Auch herrsche ein<br />

Gefälle zwischen dem Westen der<br />

<strong>Schweiz</strong> und dem Osten. Dort sowie in<br />

der Zentralschweiz gebe es weniger Tagesstrukturen.<br />

Die Kantone sollen nach<br />

Annahme des Verfassungsartikels selber<br />

entscheiden, welches Angebot sie bereitstellen<br />

wollen: seien dies nun Tagesschulen,<br />

Horte oder Tagesfamilien. Auf<br />

föderalistische Besonderheiten werde<br />

also Rücksicht genommen, betont Fehr.<br />

Parlamentarische Initiative der CVP<br />

Geistiger Vater der Vorlage ist CVP-<br />

Nationalrat Norbert Hochreutener. Er<br />

reichte vor knapp sechs Jahren eine par-

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