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Von der Apotheke zum Weltmarktführer - Vetter im ... - Vetter Pharma

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<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Apotheke</strong> <strong>zum</strong> <strong>Weltmarktführer</strong><br />

<strong>Vetter</strong> <strong>im</strong> Wandel <strong>der</strong> Zeit<br />

F ro m p h a rm a c y t o g l o b a l l e a d e r<br />

<strong>Vetter</strong> through t<strong>im</strong>e


<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Apotheke</strong> <strong>zum</strong> <strong>Weltmarktführer</strong><br />

<strong>Vetter</strong> <strong>im</strong> Wandel <strong>der</strong> Zeit<br />

From pharmacy to global lea<strong>der</strong><br />

<strong>Vetter</strong> through t<strong>im</strong>e


A driver for the region<br />

Ravensburg and the Lake Constance-Upper Swabian region are among the<br />

regions in Germany with the lowest unemployment rates and a high quality of life.<br />

Young families like settling here in our unique cultural landscape, which also boasts a<br />

pristine environment. So if we do speak of a »high-tech Garden of Eden«, it is thanks<br />

to companies like <strong>Vetter</strong>. As an enterprise, it has resolutely and successfully established<br />

itself in the world markets.<br />

Highly qualified employees from the entire region have jobs at the company sites<br />

in Ravensburg and Langenargen. In 2005, Ravensburg granted <strong>Vetter</strong> the city’s<br />

Economic Prize for its outstanding internship and further training programs.<br />

With the jobs it provides and the <strong>im</strong>pact on employment in trade and services,<br />

<strong>Vetter</strong> is a genuine driver for the regional economy. In Ravensburg and the region,<br />

we can consi<strong>der</strong> ourselves fortunate with this company.<br />

And we join with <strong>Vetter</strong> in our delight at the company’s extraordinary success<br />

story from a pharmacy to a global lea<strong>der</strong>. Our thanks go to management and all<br />

employees for their high performance, and to the owners for banking on the future<br />

of our city with their investments.<br />

Hermann Vogler<br />

The mayor of the town of Ravensburg


Impulsgeber für die Region<br />

Ravensburg und die Region Bodensee-Oberschwaben gehören deutschlandweit<br />

zu den Regionen mit niedriger Arbeitslosigkeit und hoher Lebensqualität. Junge Familien<br />

ziehen gerne hierher in unsere einzigartige Kulturlandschaft mit ihrer intakten<br />

Umwelt. Wenn wir deshalb von »Hightech <strong>im</strong> Garten Eden« sprechen, dann verdanken<br />

wir dies Unternehmen wie <strong>Vetter</strong>. Beharrlich und erfolgreich hat sich dieses<br />

Unternehmen am Weltmarkt durchgesetzt.<br />

Aus <strong>der</strong> ganzen Region kommen hoch qualifizierte Beschäftigte an die Firmenstandorte<br />

Ravensburg und Langenargen zu ihren Arbeitsplätzen. Für die hervorragende<br />

Aus- und Weiterbildung <strong>im</strong> Unternehmen hat Ravensburg <strong>im</strong> Jahr 2005 an<br />

<strong>Vetter</strong> den Wirtschaftspreis unserer Stadt verliehen.<br />

Das Unternehmen ist mit seinen Arbeitsplätzen sowie den Folgewirkungen für<br />

die Beschäftigung <strong>im</strong> Handwerk und bei den Dienstleistungen ein Impulsgeber für<br />

die regionale Wirtschaft. Ravensburg und die Region können sich glücklich schätzen<br />

mit diesem Unternehmen.<br />

Über seine außerordentliche Erfolgsgeschichte von <strong>der</strong> <strong>Apotheke</strong> <strong>zum</strong> <strong>Weltmarktführer</strong><br />

freuen wir uns mit <strong>Vetter</strong>. Danke an die Führung und alle Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter für ihre Leistung und den Eigentümern dafür, dass sie mit ihren<br />

Investitionen auf die Zukunft unserer Stadt setzen.<br />

Hermann Vogler<br />

Oberbürgermeister <strong>der</strong> Stadt Ravensburg


Dear Rea<strong>der</strong>s<br />

»Life’s opportunities always lie ahead,« was the max<strong>im</strong> of our company foun<strong>der</strong>,<br />

the pharmacist Helmut <strong>Vetter</strong>, and honorary senator. It’s a mission statement that<br />

applies to the company as well. In the past, we took advantage of new opportunities<br />

over and over again. We have had great success with that, as our development over<br />

the past 60 years shows.<br />

This retrospective is <strong>im</strong>portant: We can only shape our future when we know<br />

where we come from. »From pharmacy to global lea<strong>der</strong>. <strong>Vetter</strong> through t<strong>im</strong>e« lets us<br />

revisit the changes and successes of our history.<br />

The chronicle highlights <strong>im</strong>portant turning points of our history, from the beginnings<br />

at the Ravensburg pharmacy and the company’s decision to become a contract<br />

manufacturer all the way to making aseptic prefilled syringes and the expansion of<br />

our sites and capacities. The depiction shows clearly that change is part of <strong>Vetter</strong>. As<br />

a generator of innovation, change is indeed one of our best employees.<br />

Our roots lie in the courage to evolve, and they serve as the foundation for our<br />

successes and growth. In the past, we always seized novelty as an opportunity.<br />

Faithful to Helmut <strong>Vetter</strong>’s max<strong>im</strong>, we have always been open for new challenges.<br />

And we wish to remain that way in the future. When we look into our history, we see<br />

that we have not deviated from that tradition.<br />

We wish you very pleasant reading. Let yourself be inspired by the courage to<br />

change. Because the future is open and offers many opportunities.<br />

Ravensburg, December 2008<br />

The Managing Directors<br />

Max Horn Thomas Otto Peter Sölkner


Liebe Leserinnen und Leser,<br />

»Das Leben ist nach vorne offen«, so lautete <strong>der</strong> Leitspruch unseres Grün<strong>der</strong>s<br />

Senator h. c. <strong>Apotheke</strong>r Helmut <strong>Vetter</strong>. Dieses Motto gilt auch für unser Unternehmen.<br />

Immer wie<strong>der</strong> haben wir in <strong>der</strong> Vergangenheit neue Chancen genutzt. Wir<br />

hatten damit großen Erfolg, wie unsere Entwicklung in den letzen 60 Jahren zeigt.<br />

Dieser Blick zurück ist wichtig: Nur wenn wir wissen woher wir kommen, können<br />

wir unsere Zukunft gestalten. »<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Apotheke</strong> <strong>zum</strong> <strong>Weltmarktführer</strong>. <strong>Vetter</strong><br />

<strong>im</strong> Wandel <strong>der</strong> Zeit« lässt die Verän<strong>der</strong>ungen und Erfolge unserer Geschichte Revue<br />

passieren.<br />

In <strong>der</strong> Chronik werden wichtige Wendepunkte unserer Geschichte beleuchtet –<br />

von den Anfängen in <strong>der</strong> Ravensburger <strong>Apotheke</strong> über den Einstieg in die Lohnherstellung<br />

bis hin zur Entscheidung für die aseptische Fertigung vorgefüllter Spritzen<br />

und den Ausbau unserer Standorte und Kapazitäten. In <strong>der</strong> Darstellung wird deutlich,<br />

wie sehr <strong>der</strong> Wandel zu <strong>Vetter</strong> gehört. Als Antriebsfe<strong>der</strong> für Innovationen ist er einer<br />

unserer wichtigsten Mitarbeiter.<br />

Unsere Wurzeln liegen <strong>im</strong> Mut zu Verän<strong>der</strong>ungen, darauf bauen unsere Erfolge<br />

und unser Wachstum auf. Neues haben wir in <strong>der</strong> Vergangenheit stets als Chance<br />

begriffen. Getreu <strong>der</strong> Devise Helmut <strong>Vetter</strong>s waren wir offen für neue Herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />

Das wollen wir auch in Zukunft sein. Schauen wir in unsere Geschichte,<br />

sehen wir, dass wir uns damit in bester Tradition befinden.<br />

Wir wünschen Ihnen viel Freude bei <strong>der</strong> Lesereise durch die Geschichte unseres<br />

Unternehmens. Lassen Sie sich vom Mut <strong>zum</strong> Wandel inspirieren. Denn die Zukunft<br />

ist offen und bietet viele Möglichkeiten.<br />

Ravensburg, <strong>im</strong> Dezember 2008<br />

Die Geschäftsführung<br />

Max Horn Thomas Otto Peter Sölkner


8 …<br />

12 …<br />

18 …<br />

26 …<br />

38 …<br />

50 …<br />

74 …<br />

The Foun<strong>der</strong><br />

Helmut <strong>Vetter</strong><br />

The 50s<br />

<strong>Pharma</strong>cist and Entrepreneur<br />

The 60s<br />

Innovative Packaging<br />

The 70s<br />

The Step Towards Sterile Production<br />

The 80s<br />

The Prefilled Syringe<br />

The 90s<br />

Innovation and Changing of the Guard<br />

The New Millennium<br />

Repositioning as a Full-Service Provi<strong>der</strong><br />

8 …<br />

12 …<br />

18 …<br />

26 …<br />

38 …<br />

50 …<br />

74 …<br />

Der Grün<strong>der</strong><br />

Helmut <strong>Vetter</strong><br />

Die 50er Jahre<br />

<strong>Apotheke</strong>npächter und Unternehmer<br />

Die 60er Jahre<br />

Innovative Verpackungsformen<br />

Die 70er Jahre<br />

Der Einstieg in die aseptische Fertigung<br />

Die 80er Jahre<br />

Die vorgefüllte Fertigspritze<br />

Die 90er Jahre<br />

Innovationen und Generationswechsel<br />

Das neue Jahrtausend<br />

Neupositionierung als Full-Service-Provi<strong>der</strong>


1920<br />

Am 28. Juni wird Helmut <strong>Vetter</strong> in Oberndorf am<br />

Neckar als Sohn des Gymnasiallehrers und späteren<br />

Oberstudiendirektors Karl <strong>Vetter</strong> geboren<br />

Umzug nach Ravensburg in seiner frühesten<br />

Kindheit<br />

1945<br />

Approbation als <strong>Apotheke</strong>r<br />

Gründung <strong>der</strong> ersten Unternehmung,<br />

die »Chemisch-<strong>Pharma</strong>zeutische Laboratorium<br />

Ravensburg GmbH«<br />

1920<br />

Helmut <strong>Vetter</strong> is born on June 28 in Oberndorf on<br />

the Neckar. He is the son of a high school teacher<br />

named Karl <strong>Vetter</strong>, who later became senior<br />

teacher<br />

Family moves to Ravensburg while Helmut <strong>Vetter</strong><br />

is still a small child<br />

1945<br />

Licensed as a pharmacist<br />

Founds his first company, a laboratory, the<br />

»Chemisch-<strong>Pharma</strong>zeutische Laboratorium<br />

Ravensburg GmbH«<br />

8 …


Der Grün<strong>der</strong> – Helmut <strong>Vetter</strong><br />

The Foun<strong>der</strong> – Helmut <strong>Vetter</strong><br />

» D a s L e b e n i s t n a c h<br />

vorne offen«<br />

» L i f e ’ s o p p o r t u n i t i e s<br />

always lie ahead«


»Life’s opportunities always lie ahead,« was the motto of<br />

Helmut <strong>Vetter</strong> both in character and in his entrepreneurial<br />

activities. As a man with foresight, he took advantage of the<br />

market economy of social capitalism set up by Ludwig Ehrhard<br />

and started on the path to make his vision a reality.<br />

In keeping with his motto, Helmut <strong>Vetter</strong> became one of the<br />

foun<strong>der</strong>s of an extraordinarily successful entrepreneurial era in<br />

the region of Upper Swabia – Lake Constance, building from<br />

scratch a company that has reached international status. It is his<br />

vision and energy which he passed on to the next generation,<br />

including his employees, who are committed to his pioneering<br />

spirit and continue to devote all their strength to his life’s work.<br />

Helmut <strong>Vetter</strong> als junger <strong>Apotheke</strong>r<br />

in seinem Laborbetrieb<br />

Helmut <strong>Vetter</strong> as a young pharmacist<br />

in his laboratory<br />

Helmut <strong>Vetter</strong> was born on June 28, 1920, in Oberndorf on<br />

the Neckar, Germany. He was the son of a high school teacher<br />

– later a senior teacher – named Karl <strong>Vetter</strong>. While still a small<br />

child, the family moved to Ravensburg, where <strong>Vetter</strong> did a<br />

pharmacy internship in 1938 after completing his high-school<br />

examination. During the war years he split his t<strong>im</strong>e between<br />

studying pharmacology and serving as an infantry rifleman. In<br />

December 1945, at the age of 25, Helmut <strong>Vetter</strong> received his<br />

pharmacist degree and began his job as a medical distributor to<br />

the Ravensburg pharmacies and hospitals, establishing early his<br />

independence and laying the groundwork for a career in business<br />

and pharmacy.<br />

During this t<strong>im</strong>e, Helmut <strong>Vetter</strong>, with chemist Dr. Grübler,<br />

established the »Chemisch-<strong>Pharma</strong>zeutisches Laboratorium<br />

Ravensburg GmbH,« which performed laboratory services,<br />

trained laboratory technicians and engaged in small-scale<br />

pharmaceutical production. Shortly thereafter, however,<br />

Helmut <strong>Vetter</strong>’s energy and independence led h<strong>im</strong> to go his own<br />

direction.<br />

10 …


»Das Leben ist nach vorne offen« war <strong>der</strong> Leitspruch von<br />

Helmut <strong>Vetter</strong> als private Persönlichkeit und Unternehmer,<br />

<strong>der</strong> die Chancen des von Ludwig Erhard in den 50er Jahren<br />

geprägten Begriffs <strong>der</strong> sozialen Marktwirtschaft erkannte und<br />

in die Tat umsetzte.<br />

Vom geistigen Inhalt und <strong>der</strong> Bedeutung seines Wahlspruchs<br />

geleitet, war Helmut <strong>Vetter</strong> <strong>der</strong> Begrün<strong>der</strong> einer Ära äußerst<br />

erfolgreichen Unternehmertums in <strong>der</strong> Region Oberschwaben-<br />

Bodensee, mit mittlerweile weltweiter Ausstrahlung, und gleichzeitig<br />

Vater bzw. geistiger Ziehvater seiner Nachfolgergeneration,<br />

die sich seinem mit Pioniergeist erfüllten Erbe verpflichtet<br />

fühlt und mit aller Kraft sein Lebenswerk weiterführt.<br />

Helmut <strong>Vetter</strong> wurde am 28. Juni 1920 in Oberndorf am<br />

Neckar als Sohn des Gymnasiallehrers und späteren Oberstudiendirektors<br />

Karl <strong>Vetter</strong> geboren. Bereits in seiner frühesten<br />

Kindheit zog die Familie nach Ravensburg, wo er nach dem<br />

Abitur <strong>im</strong> Jahr 1938 ein <strong>Apotheke</strong>npraktikum abschloss.<br />

… 11<br />

Das Wappen <strong>der</strong> Familien <strong>Vetter</strong><br />

The <strong>Vetter</strong> family coat of arms<br />

Senator h. c. <strong>Apotheke</strong>r<br />

Helmut <strong>Vetter</strong>, 1920–1999<br />

<strong>Pharma</strong>cist and honorary senator<br />

Helmut <strong>Vetter</strong>, 1920 – 1999<br />

Die Kriegsjahre verbrachte er jeweils halbjährlich als Student<br />

<strong>der</strong> <strong>Pharma</strong>zie o<strong>der</strong> als Panzergrenadier dienend. Noch <strong>im</strong><br />

Dezember 1945 erhielt er die Approbation als <strong>Apotheke</strong>r und<br />

wurde Verantwortlicher für die Medikamentenversorgung <strong>der</strong><br />

Ravensburger <strong>Apotheke</strong>n und Krankenhäuser. So war er als<br />

25-Jähriger schon ein an Lebens- und Berufserfahrung reicher<br />

und äußerst selbstständiger Mann.<br />

Zeitgleich gründete er als erste Unternehmung zusammen<br />

mit dem Chemiker Dr. Grübler die »Chemisch-<strong>Pharma</strong>zeutische<br />

Laboratorium Ravensburg GmbH«, die einen Laborbetrieb unterhielt,<br />

Laboranten ausbildete, Lebensmittelprüfungen durchführte<br />

und in bescheidenem Umfang Arzne<strong>im</strong>ittel herstellte.<br />

Die Wege <strong>der</strong> beiden Männer trennten sich jedoch bald,<br />

insbeson<strong>der</strong>e weil Helmut <strong>Vetter</strong> voller eigenständiger Ideen<br />

steckte, die Zeit seines Lebens Grundlagen seiner Erfolge und<br />

seiner Unternehmungen waren.


1950<br />

Helmut <strong>Vetter</strong> pachtet die Marien-<strong>Apotheke</strong> in<br />

Ravensburg<br />

Entwicklung des Magenmittels Ullus ® , das bis in<br />

die USA exportiert wird<br />

1953<br />

Gründung <strong>der</strong> neuen Firma »<strong>Apotheke</strong>r <strong>Vetter</strong> &<br />

Co. Arzne<strong>im</strong>ittel GmbH Ravensburg«<br />

1958<br />

Erwerb einer eigenen <strong>Apotheke</strong> am Marienplatz<br />

in Ravensburg<br />

1950<br />

Helmut <strong>Vetter</strong> leases the Marien-<strong>Apotheke</strong><br />

(pharmacy) in Ravensburg<br />

Development of Ullus ® stomach medicine, which<br />

is exported all the way to the USA<br />

1953<br />

Founding of the new company called »<strong>Apotheke</strong>r<br />

<strong>Vetter</strong> & Co. Arzne<strong>im</strong>ittel GmbH Ravensburg«<br />

1958<br />

Purchase of a pharmacy on Marienplatz<br />

in Ravensburg<br />

12 …


Die 50er Jahre<br />

<strong>Apotheke</strong>npächter und Unternehmer<br />

The 50s<br />

<strong>Pharma</strong>cist and Entrepreneur<br />

» M a n c h e r k a n n m i t<br />

s e i n e m M a g e n d i e s u n d j e n e s<br />

n i c h t v e r t r a g e n … «<br />

» S o m e t i m e s c e r t a i n t y p e s<br />

o f f o o d d o n ’ t d o b e l l i e s t h a t<br />

m u c h g o o d … «<br />

… 13


In 1950, Helmut <strong>Vetter</strong> laid the foundation for what is now<br />

the <strong>Vetter</strong> company by leasing the »Marien-<strong>Apotheke</strong>« on<br />

Ravensburg’s Marktstrasse, a building already well known to<br />

the community for the Madonna woodcarving that graced the<br />

façade. He was the pharmacist there until 1958.<br />

Although successful, a conventional life as a pharmacist<br />

was not in the cards for Helmut <strong>Vetter</strong>. His entrepreneurial and<br />

independent personality pulled h<strong>im</strong> towards a larger goal with<br />

farther reaching influence.<br />

His creativity coupled with his passion for medicinal plants<br />

led to the development and production of his gastrointestinal<br />

remedy, »Ulcus« capsules, which later for legal reasons became<br />

known as »Ullus ® « capsules. The success of the pharmacy’s<br />

stomach gel capsule became evident as the demand for the<br />

medication soon outgrew the production capabilities of the<br />

Marien-<strong>Apotheke</strong>.<br />

Werbemittel für das Magenmittel<br />

Ullus ® aus den 50er Jahren<br />

Advertisement for Ullus ®<br />

stomach tablets in the 50s<br />

Packaging of the capsule, which took the form of the then<br />

mo<strong>der</strong>n, round clear plastic containers, had become the recognized<br />

and accepted packaging by customers. It was therefore<br />

decided that additional production space was needed, so premises<br />

on the Untere Breite Strasse were rented. The old machines<br />

were replaced with custom-made ones that allowed for multiple<br />

filling capabilities.<br />

With all the expansion, Helmut <strong>Vetter</strong> saw an opportunity<br />

to take the business in a new and larger direction: Mass marketing<br />

to all pharmacies in the country. This led to the founding of<br />

»<strong>Apotheke</strong>r <strong>Vetter</strong> & Co. Arzne<strong>im</strong>ittel GmbH Ravensburg« in<br />

1953.<br />

14 …


Sort<strong>im</strong>ent des Magenmittels Ullus ® sowie<br />

verschiedene angebotene Teesorten<br />

Different Ullus ® products and teas<br />

Es begann 1950, als Helmut <strong>Vetter</strong> die Marien-<strong>Apotheke</strong><br />

in <strong>der</strong> Ravensburger Marktstraße pachtete, die allen Ravensburgern<br />

durch ihre holzgeschnitzte Madonna wohlbekannt ist<br />

und die er bis 1958 betrieb.<br />

Erfolgreiche Jahre einer konventionellen <strong>Apotheke</strong>rlaufbahn<br />

hätten beginnen können, wenn nicht <strong>der</strong> Reiz am Auf- und<br />

Ausbau eines Geschäfts als unternehmerische Antriebsfe<strong>der</strong><br />

hinzugekommen wäre.<br />

Neben dem üblichen <strong>Apotheke</strong>nbetrieb entwickelte Helmut<br />

<strong>Vetter</strong>, <strong>der</strong> auch ein profun<strong>der</strong> Kenner und leidenschaftlicher<br />

Sammler von Heilpflanzen war, damals die Rezeptur des Magenmittels<br />

»Ulcus-Kapseln«, die später aus rechtlichen Gründen<br />

zu Ullus ® -Kapseln umbenannt werden mussten.<br />

Die Wirksamkeit des zunächst als Hausspezialität hergestellten<br />

Magenmittels, abgefüllt in Oblatenkapseln, sprach sich<br />

durch die in verschiedenen Zeitschriften geschalteten Inserate<br />

rasch herum, und die Nachfrage erreichte schon bald einen<br />

Umfang, dem in den engen Räumen <strong>der</strong> Marien-<strong>Apotheke</strong> nicht<br />

mehr nachzukommen war.<br />

… 15<br />

Die 50er Jahre<br />

Dazu trug insbeson<strong>der</strong>e die damals sehr mo<strong>der</strong>ne Packungsform<br />

<strong>der</strong> Runddose aus Klarsichtplastik bei, die als typisches<br />

Merkmal <strong>der</strong> Ullus ® -Kapseln empfunden wurde und bei den<br />

Verbrauchern großen Anklang fand. Man entschloss sich daher,<br />

in <strong>der</strong> Unteren Breiten Straße Räume zu mieten, die ausschließlich<br />

für Produktionszwecke eingerichtet wurden. Die kleine<br />

Apparatur zur Abfüllung von Oblatenkapseln wurde durch<br />

eine Spezialmaschine ersetzt, die ein Vielfaches an Abfüll-<br />

leistung ermöglichte. Gleichzeitig wurden die Vertriebsaktivitäten<br />

umgepolt: Anstelle des ursprünglichen Direktverkaufs in <strong>der</strong><br />

<strong>Apotheke</strong> erfolgte die Belieferung über den pharmazeutischen<br />

Großhandel an sämtliche <strong>Apotheke</strong>n des Bundesgebiets.<br />

Dies war die Geburtsstunde <strong>der</strong> neuen Firma »<strong>Apotheke</strong>r<br />

<strong>Vetter</strong> & Co. Arzne<strong>im</strong>ittel GmbH Ravensburg«, die 1953<br />

gegründet wurde und unter <strong>der</strong> alleinigen Regie von <strong>Apotheke</strong>r<br />

<strong>Vetter</strong> einen ständigen Aufschwung nahm. Einen großen Rückhalt<br />

bot in dieser Zeit des stetigen Wachstums Ingeborg Auguste<br />

<strong>Vetter</strong> (geb. St<strong>im</strong>mler), die erste Ehefrau von Helmut <strong>Vetter</strong> und<br />

Mutter <strong>der</strong> heutigen Inhaber. Aus <strong>der</strong> Familie <strong>der</strong> angesehenen<br />

Textilunternehmer Manz & St<strong>im</strong>mler stammend, unterstützte<br />

sie ihren Mann auch mit finanziellen Mitteln be<strong>im</strong> Aufbau des<br />

Unternehmens. Unter an<strong>der</strong>em ebneten diese Investitionen den<br />

Weg für den Geschäftserfolg, <strong>der</strong> sich beispielsweise in einer<br />

raschen Zunahme <strong>der</strong> Arbeitsplätze zeigte, für <strong>der</strong>en Zahl die<br />

ursprünglichen Räume bald zu eng wurden.


Ingeborg Auguste <strong>Vetter</strong> (née St<strong>im</strong>mler), Helmut <strong>Vetter</strong>’s<br />

first wife and mother of today’s owners, offered a great deal of<br />

support during this t<strong>im</strong>e of steady growth. Born into the family<br />

of respected entrepreneurs in the textile industry (Manz & St<strong>im</strong>mler),<br />

she supported her husband also with significant financial<br />

means to build up the company. Among others, these investments<br />

paved the way for the business success that resulted in a<br />

rapid increase in jobs. Soon, new offices were needed.<br />

In 1954, production moved to a 4-story house in Goldgasse,<br />

in central Ravensburg, where Ullus ® capsules and other pharmaceutical<br />

products such as teething gel were produced.<br />

In 1958, Helmut <strong>Vetter</strong> purchased his own pharmacy,<br />

today’s »<strong>Vetter</strong> <strong>Apotheke</strong>« located in Marienplatz 78–79, next<br />

to the »Untere Mang« building in Ravensburg. As the building<br />

was already over 300 years old it needed extensive cleaning and<br />

renovations to make it a suitable place for a mo<strong>der</strong>n pharmacy.<br />

Within his »pharmacy,« he also opened a perfume department<br />

and a health food shop, which later included a beauty salon,<br />

a move way ahead of its t<strong>im</strong>e. It was this concept to combine<br />

health and »wellness« un<strong>der</strong> one roof that was also exemplified<br />

by the doctors’ practices on the top floors of the building.<br />

Intensive advertising in German daily and weekly papers led<br />

to a tremendous increase in demand for Ullus ® capsules, which<br />

by that point were available domestically and internationally<br />

(including the USA) in tablet and pow<strong>der</strong> form. However, a<br />

1965 ban on <strong>im</strong>ported goods in the USA put a halt to the expansion<br />

of the gastrointestinal capsule in that market.<br />

Another issue was also at hand. Though Ullus ® capsules<br />

were selling very well, the medication was highly sensitive to<br />

humidity and the packaging was cutting down the shelf life of<br />

the drug. New developments had to be made. The 60s saw such<br />

developments.<br />

16 …


Es folgte deshalb 1954 <strong>der</strong> Umzug in ein damals frei<br />

gewordenes Haus in <strong>der</strong> Goldgasse <strong>im</strong> Zentrum Ravensburgs<br />

(ehemaliges Tekrum-Gebäude), in dessen vier Stockwerken<br />

Ullus ® -Kapseln und daneben weitere Arzne<strong>im</strong>ittel sowie Teespezialitäten<br />

und ein Zahnungsgel produziert wurden.<br />

1958 konnte Helmut <strong>Vetter</strong> eine eigene <strong>Apotheke</strong> erwerben,<br />

die heutige <strong>Vetter</strong>-<strong>Apotheke</strong> am Marienplatz 78–79, ein<br />

Nebengebäude des Hauses »Untere Mang«, in Ravensburg. In<br />

dem vor mehr als 300 Jahren erbauten Haus mussten zunächst<br />

umfangreiche Umbau- und Sanierungsmaßnahmen getätigt<br />

werden, bevor man schließlich mit neuen und mo<strong>der</strong>nsten<br />

Verkaufsräumen den <strong>Apotheke</strong>nbetrieb aufnehmen konnte. Für<br />

die damaligen Verhältnisse völlig außergewöhnlich wurden <strong>der</strong><br />

<strong>Apotheke</strong> eine Parfümerie und ein Reformhaus angeglie<strong>der</strong>t,<br />

was in und um Ravensburg herum Aufsehen erregte. Wie<strong>der</strong><br />

begleitet von großem öffentlichem Interesse eröffnete ein paar<br />

Jahre später <strong>im</strong> gleichen Haus eine Kosmetikpraxis mit Schönheitssalon.<br />

Es war <strong>der</strong> unternehmerische Weitblick des <strong>Apotheke</strong>rs<br />

Helmut <strong>Vetter</strong>, <strong>der</strong> schon damals mittlerweile gängige Attribute<br />

wie Gesundheit und »Wellness« unter einem Dach vereinte,<br />

was auch durch die in den oberen Stockwerken des Gebäudes<br />

eingerichteten Arztpraxen <strong>zum</strong> Ausdruck kam.<br />

<strong>Vetter</strong>-<strong>Apotheke</strong><br />

am Grünen Turm in Ravensburg<br />

The <strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>cy facing<br />

the Green Tower, Ravensburg<br />

… 17<br />

Die intensive Werbung in allen wichtigen deutschen Tageszeitungen<br />

und Wochenblättern steigerte die Nachfrage nach<br />

Ullus ® -Kapseln, von denen neben <strong>der</strong> Darreichungsform in<br />

Oblaten inzwischen auch Tabletten-, Pulver- und Dragéezubereitungen<br />

zur Verfügung standen. Auch <strong>im</strong> Ausland, insbeson<strong>der</strong>e<br />

den USA, zeigten deutschstämmige Auswan<strong>der</strong>er großes<br />

Interesse an dem Magenmittel mit schwäbischer Herkunft. Bedauerlicherweise<br />

stoppte 1965 ein einschlägiges Einfuhrgesetz<br />

<strong>der</strong> USA das florierende Exportgeschäft, und man war gezwungen,<br />

sich wie<strong>der</strong> auf den deutschen Markt zu konzentrieren.<br />

Doch trotz des Markterfolgs mit Ullus ® -Kapseln war <strong>der</strong>en<br />

damalige Verpackung in Weißblechröhrchen o<strong>der</strong> Kunststoffdosen<br />

ein Schwachpunkt des Präparats; wegen <strong>der</strong> Empfindlichkeit<br />

<strong>der</strong> Kapseln gegenüber Feuchtigkeit und <strong>der</strong> damit reduzierten<br />

Haltbarkeit kam es zu Reklamationen. Man war deshalb<br />

gezwungen, bessere Verpackungsmöglichkeiten zu suchen.<br />

Ullus ® -Kapsel-Füll- und<br />

Verschließmaschine 1956<br />

Ullus ® capsule filling and closing<br />

machine 1956<br />

Die 50er Jahre


1965<br />

Helmut <strong>Vetter</strong> beginnt mit <strong>der</strong> Auftragsherstellung<br />

von Arzne<strong>im</strong>itteln<br />

1968<br />

Wachstum führt zu weiterer Anmietung von<br />

Räumen<br />

1965<br />

Helmut <strong>Vetter</strong> begins producing drugs as a<br />

contract manufacturer<br />

1968<br />

Growth requires more rented space<br />

18 …


Die 60er Jahre<br />

Innovative Verpackungsformen<br />

The 60s<br />

Innovative Packaging<br />

»<strong>Vetter</strong> fertigt und verpackt<br />

<strong>Pharma</strong>zeutika exakt«<br />

»<strong>Vetter</strong> manufactures and<br />

packages pharmaceuticals<br />

with precision«<br />

… 19


<strong>Pharma</strong>ceutical products are »specialty products«. Since the<br />

mid-50s research had been done on better packaging methods.<br />

The result in 1956 was the development by the Uhlmann company<br />

in Lauphe<strong>im</strong> of the first universal strip packing machine<br />

for heat-seal packaging. Further developments led to the<br />

»Uhlmann KP 1« blister packaging machine that allowed Ullus<br />

® capsules to be packaged in plastic and aluminum foil.<br />

Close cooperation between pharmacist Helmut <strong>Vetter</strong> and<br />

engineer Uhlmann led to the creation of a tropics-proof seal<br />

ideal for the highly sensitive gelatine capsules. The installation<br />

of a suction pump by <strong>Vetter</strong> technicians enabled continuous<br />

checking of the blister strips and the removal of <strong>im</strong>properly<br />

sealed packages, which otherwise would have made it into<br />

market.<br />

The universal applications of this machine made it possible<br />

to work with other forms of drug administration including<br />

tablets and suppositories that were sensitive to humidity.<br />

The novel blister packaging attracted its first customer with<br />

a worldwide market. A successful partnership was formed<br />

with Uhlmann. The result: Soft-gelatine rectal capsules. To<br />

retain the consistency of the capsule for effective application in<br />

worldwide markets including the tropics, the capsules had to be<br />

packaged airtight and free of humidity.<br />

The technological advances and results regarding this application<br />

transformed <strong>Vetter</strong> into a pioneer in air and humidityfree<br />

packaging. More pharmaceutical companies approached<br />

<strong>Vetter</strong>, leading it more and more towards contract manufacturing<br />

with a pharmaceuticals focus, unlike the competition, who<br />

also served the cosmetics and food industries.<br />

Einsiegelung<br />

in Aluminiumstreifen<br />

Aluminum foil blistering<br />

20 …


… 21<br />

Die 60er Jahre<br />

Arzne<strong>im</strong>ittel gelten allgemein als »beson<strong>der</strong>e Ware« und<br />

somit zu den anspruchsvollsten Packungsinhalten überhaupt;<br />

u. a. dieser Aufgabe hatte sich seit Mitte <strong>der</strong> 50er Jahre die Firma<br />

Uhlmann <strong>im</strong> oberschwäbischen Lauphe<strong>im</strong> gewidmet und<br />

1956 die erste Universal-Streifenverpackungsmaschine <strong>der</strong> Welt<br />

präsentiert, mit <strong>der</strong> sich Heißsiegelrandverpackungen herstellen<br />

ließen.<br />

Eine Weiterentwicklung, die »Uhlmann KP 1«-Einsiegelungsmaschine,<br />

machte es dann möglich, Ullus ® -Kapseln in<br />

Kunststoff- und Aluminiumfolien einzusiegeln. Die fruchtbare<br />

Zusammenarbeit zwischen dem Arzne<strong>im</strong>ittelproduzenten<br />

<strong>Vetter</strong> und dem Maschinenbauer Uhlmann gipfelte darin, dass<br />

es Technikern von <strong>Vetter</strong> über die zusätzliche Installation einer<br />

überarbeiteten Saugpumpe gelang, die Dichtigkeit <strong>der</strong> Siegel-<br />

bzw. Blisterstreifen am laufenden Band zu kontrollieren und<br />

undichte Folien, die damals durchaus auf dem Markt waren,<br />

auszusortieren.<br />

Die universellen Einsatzmöglichkeiten dieser Streifenver-<br />

packungsmaschine ließen es zu, an<strong>der</strong>e Darreichungsformen<br />

wie z. B. Tabletten, Suppositorien und Rektalkapseln zu verarbeiten,<br />

indem das jeweilige Siegelwerkzeug gegen eine an<strong>der</strong>e<br />

Form ausgewechselt wurde.<br />

Die neue Einsiegelungstechnik führte bald <strong>zum</strong> ersten Auftrag<br />

eines weltweit tätigen Kunden, dem zunächst erfolgreiche<br />

»Versuchseinsiegelungen« vorangingen, die aufgrund <strong>der</strong> räumlichen<br />

Nähe zwischen Ravensburg und Lauphe<strong>im</strong> sowie <strong>der</strong><br />

partnerschaftlichen Verbindung zwischen <strong>Vetter</strong> und Uhlmann<br />

zustande kamen.<br />

Weichgelatine-Rektalkapseln waren die Versuchsobjekte,<br />

die luft- und feuchtedicht verpackt werden mussten, um eine<br />

gleichbleibende Konsistenz für die rektale Applikation zu<br />

gewährleisten und zusätzlich, infolge des weltweiten Vertriebs,<br />

auch Tropentauglichkeit aufzuweisen hatten.<br />

Die technische Lösung dieses Verpackungsproblems machte<br />

<strong>Vetter</strong> zu einem Pionier <strong>der</strong> luft- und feuchtedichten Einsiegelung.<br />

Dadurch kam man mit namhaften <strong>Pharma</strong>firmen in<br />

Kontakt, so dass sich das Unternehmen <strong>zum</strong> »Lohneinsiegler«<br />

entwickelte, sich dabei aber <strong>im</strong> Gegensatz zu an<strong>der</strong>en Verpackungsbetrieben,<br />

die auch die Kosmetik- und Lebensmittelbranche<br />

bedienten, ausschließlich auf Arzne<strong>im</strong>ittel konzentrierte.


Produktionsvorbereitung<br />

in <strong>der</strong> Leitzentrale<br />

Preparing production at the<br />

control center<br />

Due to changing legal requirements regarding the integration<br />

of packaging and drug manufacture and the new, highly<br />

marketable birth control pill, <strong>Vetter</strong>’s step towards innovative<br />

production with packaging proved to be one in the right direction.<br />

The pharmaceutical industry also saw the <strong>im</strong>plementation<br />

of the GMP guidelines requiring, among other things,<br />

skilled personnel in addition to technical preconditions for<br />

the production and packaging of drugs. By the same token,<br />

towards the middle of the 60s, a consolidation phase in the<br />

pharmaceutical industry began, often with larger companies<br />

buying up smaller ones, much as in today’s market. The goal<br />

of these mergers was to reduce research t<strong>im</strong>e and financial<br />

risk while producing successful products and increasing their<br />

return on investment.<br />

Contract manufacturing became an enticing business<br />

prospect to finance and business managers as it decreased their<br />

costs of production and financial risk. Taking the trends of the<br />

t<strong>im</strong>e in stride, in 1965, Helmut <strong>Vetter</strong> decided to expand the<br />

company’s contract sealing activities by resolutely performing<br />

contract manufacturing services for pharmaceutical products<br />

including the packaging of sterile injection sets. This step had<br />

a number of internal consequences. For <strong>Vetter</strong> personnel, for<br />

example, practice and theory came into conflict. The engineers<br />

had to familiarize themselves with such »foreign« terms as<br />

contamination and sterility. Slowly and with teamwork, the<br />

challenges were overcome and success followed.<br />

22 …


Der generelle Siegeszug <strong>der</strong> Blistertechnologie <strong>im</strong> <strong>Pharma</strong>bereich<br />

in den 60er Jahren, <strong>der</strong> damals auch durch die neu<br />

auf den Markt gekommenen Antibabypillen geför<strong>der</strong>t wurde,<br />

kam dieser Unternehmensstrategie för<strong>der</strong>nd entgegen, wie auch<br />

die Verpackung <strong>zum</strong> qualitätsbest<strong>im</strong>menden Bestandteil <strong>der</strong><br />

pharmaziegerechten Herstellung wurde.<br />

In diese Zeit fiel einerseits auch die Veröffentlichung <strong>der</strong><br />

GMP-Richtlinien, die neben den technischen Voraussetzungen<br />

<strong>der</strong> Produktion und Verpackung von Arzne<strong>im</strong>itteln auch<br />

entsprechend geschultes Personal verlangten; an<strong>der</strong>seits brach<br />

Mitte <strong>der</strong> 60er Jahre eine Konsolidierungsphase in <strong>der</strong> <strong>Pharma</strong>industrie<br />

an, die u. a. auch – und durchaus vergleichbar zu<br />

heute – den Verkauf kleiner Firmen an größere Unternehmen<br />

nach sich zog.<br />

Ziel dieser Strategie war es, erfolgversprechende Produkte<br />

ohne langfristige Entwicklungen und ohne die bekannten<br />

Risiken für das eigene Produktportfolio zu gewinnen und über<br />

entsprechende Marketingaktivitäten einen raschen »Return on<br />

Investment« zu erhalten.<br />

Für Finanz- und Vertriebsmanager wurde neben <strong>der</strong><br />

Fremdvergabe <strong>der</strong> Sekundärverpackung nunmehr auch die<br />

Lohnproduktion interessant, um aus Kostengründen die eigene<br />

Produktion zu rationalisieren o<strong>der</strong> den Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

sich abzeichnenden strengeren Arzne<strong>im</strong>ittelgesetzgebung zu<br />

begegnen.<br />

… 23<br />

Verpackungsbereich in den<br />

60er Jahren in <strong>der</strong> Raueneggstraße<br />

The packaging area at the<br />

Raueneggstrasse site (60s)<br />

Die 60er Jahre<br />

Den Trend <strong>der</strong> Zeit erfassend baute Helmut <strong>Vetter</strong> die<br />

ursprüngliche Lohneinsiegelung aus und begann 1965 konsequenterweise<br />

mit <strong>der</strong> Auftragsherstellung von Arzne<strong>im</strong>itteln,<br />

die praktisch alle gängigen Darreichungsformen bis hin zur<br />

Verpackung steriler Injektionssets umfasste.<br />

Intern hatte dieser Schritt eine Reihe von wichtigen Konsequenzen.<br />

Dies betraf <strong>zum</strong> einen das Personal, denn das<br />

Berufsbild des <strong>Pharma</strong>kanten in seiner heutigen Form existierte<br />

noch nicht, und Technikern waren Begriffe wie Kontamination<br />

und Sterilität zunächst Fremdwörter. Umgekehrt waren die<br />

<strong>Apotheke</strong>r in <strong>der</strong> Herstellung, die ihre Berufserfahrung meist als<br />

Offizin-<strong>Apotheke</strong>r gewonnen hatten, häufig geneigt, die pharmazeutischen<br />

Kriterien ausschließlich an Messwerten <strong>im</strong> Labor<br />

zu orientieren. Es gab also den bekannten Konflikt zwischen<br />

Praxis und Theorie, <strong>der</strong> von keiner Seite gewonnen werden<br />

konnte, denn jede hatte jeweils ein bisschen recht.<br />

Trotzdem diente diese permanente Konfrontation letztlich<br />

dem Fortschritt und Erfolg, da man sich Schritt für Schritt<br />

annäherte und gemeinsame Lösungen fand.


Verpackung von Einwegspritzen<br />

unter Laminar-Flow-Bedingungen<br />

in <strong>der</strong> Raueneggstraße<br />

Packing one-way syringes in a laminar flow<br />

system at the Raueneggstrasse facility<br />

The production portfolio of the »Bika« company was taken<br />

over, increasing the demands placed on the personnel at <strong>Vetter</strong><br />

and the production rooms. In 1967, besides employing outside<br />

production managers to build up smooth-running operations,<br />

including the corresponding knowledge transfer, <strong>Vetter</strong> moved<br />

into additional premises at Raueneggstrasse in the old employment<br />

office building. More offices were rented in 1968 on Saarlandstrasse<br />

9 to accommodate laboratories that were involved<br />

in pow<strong>der</strong> and tablet production. The administration remained<br />

in the <strong>Vetter</strong> pharmacy.<br />

The influence of the external advisors resulted in a restructuring<br />

of the organization that affected job descriptions,<br />

the payroll system and data processing, all in or<strong>der</strong> to meet<br />

customers’ rising expectations. Even the patronage system was<br />

replaced with the classical company department setup. This was<br />

a major step in the development of the business as it opened the<br />

door for the eventual board that was created.<br />

The 60s were filled with expansion and restructuring a<strong>im</strong>ed<br />

at the goal of the company summarized by the ad slogan:<br />

»<strong>Vetter</strong> fertigt und verpackt <strong>Pharma</strong>zeutika exakt« (<strong>Vetter</strong><br />

manufactures and packages pharmaceuticals with precision).<br />

These were the early signs of the future development of the company<br />

which was greatly influenced by Helmut <strong>Vetter</strong>’s traditionalism<br />

combined with innovation and global thinking.<br />

24 …


Die Anfor<strong>der</strong>ungen an das Fachpersonal wie auch an die<br />

Produktionsräume wuchsen und wurden insbeson<strong>der</strong>e deutlich,<br />

als das gesamte Produktportfolio <strong>der</strong> Firma »Bika« übernommen<br />

wurde. Neben <strong>der</strong> Beschäftigung betriebsfrem<strong>der</strong> Herstellungsleiter<br />

<strong>zum</strong> Aufbau einer reibungslosen Produktion samt<br />

des entsprechenden Know-how-Transfers waren auch neue<br />

Räumlichkeiten erfor<strong>der</strong>lich geworden, die man 1967 in <strong>der</strong><br />

Raueneggstraße – für Ravensburger als das »alte Arbeitsamt«<br />

bekannt – fand. Die Verwaltung jedoch verblieb wie bisher in<br />

den oberen Stockwerken <strong>der</strong> <strong>Vetter</strong>-<strong>Apotheke</strong>.<br />

Umstrukturierungen <strong>im</strong> Organisationsbereich unter<br />

Einschaltung externer Berater betrafen die Arbeitsplatzbeschreibungen,<br />

das Lohnsystem, die Arbeitsvorbereitung bis hin<br />

zur Datenverarbeitung, um den wachsenden Ansprüchen <strong>der</strong><br />

Auftraggeber gerecht werden zu können.<br />

Sogar das alte Patronatssystem erwies sich als nicht mehr<br />

praktikabel und wurde durch die allmähliche Einführung <strong>der</strong><br />

klassischen Abteilungsstrukturen abgelöst; dies war eine wichtige<br />

Weichenstellung für die Betriebsentwicklung, die schließlich<br />

später auch zur Einführung eines Betriebsrats führte. Weitere<br />

Anmietungen von Räumen folgten 1968 in <strong>der</strong> Saarlandstraße 9<br />

(»Frankenhauser«), um Labors sowie technische Einrichtungen<br />

zur Pulver- und Tablettenproduktion unterzubringen.<br />

… 25<br />

Die 60er Jahre<br />

Zusammenfassend waren die 60er Jahre geprägt von einer<br />

Umstrukturierung und Expansion <strong>der</strong> Firma, die nicht besser als<br />

mit dem damaligen Werbeslogan<br />

»<strong>Vetter</strong> fertigt und verpackt <strong>Pharma</strong>zeutika exakt«<br />

beschrieben werden kann. Schon damals zeichnete sich ab, wie<br />

die weiteren Jahre <strong>der</strong> Firmenentwicklung zeigen werden, dass<br />

Helmut <strong>Vetter</strong> sowohl <strong>der</strong> Tradition verbunden wie auch dem<br />

innovativen Wandel zugleich zugeneigt war.


1972<br />

Helmut <strong>Vetter</strong> erwirbt das unter Denkmalschutz<br />

stehende Haus »Untere Mang« in Ravensburg<br />

1973<br />

Die hochmo<strong>der</strong>ne <strong>Vetter</strong>-<strong>Apotheke</strong> eröffnet <strong>im</strong><br />

Erdgeschoss des aufwendig renovierten Hauses<br />

Beginn <strong>der</strong> Einsiegelung in partikelreduzierten<br />

Räumen<br />

Helmut <strong>Vetter</strong> entwickelt die Idee <strong>der</strong> vorgefüllten<br />

Fertigspritze<br />

Mit Fertigspritzen für einen dänischen Kunden ist<br />

<strong>der</strong> Durchbruch zur Internationalisierung geschafft<br />

1979<br />

Vorgefüllte Fertigspritzen werden <strong>zum</strong><br />

Schwerpunkt des Fertigungsprogramms<br />

1972<br />

Helmut <strong>Vetter</strong> purchases the house known as<br />

»Untere Mang« in Ravensburg, which is a classified<br />

historical monument<br />

1973<br />

The building is renovated at great expense, a<br />

mo<strong>der</strong>n pharmacy is installed on the ground floor<br />

Sealing in particle-reduced rooms begins<br />

Helmut <strong>Vetter</strong> develops the idea of prefilled<br />

syringes<br />

The international breakthrough comes with an or<strong>der</strong><br />

for disposable syringes for a Danish customer<br />

1979<br />

Prefilled syringes become the focus of the<br />

production portfolio<br />

26 …


Die 70er Jahre<br />

Der Einstieg in die aseptische Fertigung<br />

The 70s<br />

The Step Towards Sterile Production<br />

»He<strong>im</strong>atverbundenheit<br />

und Weltoffenheit«<br />

»Close to home,<br />

open to the world«


In 1972, Helmut <strong>Vetter</strong>’s connection to history and tradition<br />

led h<strong>im</strong> to purchase the »Untere Mang« house, which<br />

was classified as a historical monument and protected, from<br />

the »Konsumverein Oberschwaben«. His reasons: The unique<br />

history and location of the building. Helmut <strong>Vetter</strong>’s ties to<br />

Ravensburg were evident in the following foreword written for<br />

a 1993 brochure for the house:<br />

»Those who grew up in Ravensburg have a special connection<br />

to its old walls, towers and gates. To alleys and streets in<br />

which festivals took place, that one participated in as a schoolboy,<br />

drummer and alumnus. One was integrated in the city<br />

and its history, experienced the views from the towers, walkways<br />

…«<br />

Im Haus »Untere Mang« befindet sich heute das<br />

<strong>Vetter</strong> Medi-Center. Es findet ein reger interdisziplinärer Austausch<br />

zwischen den »Bewohnern« statt: <strong>Vetter</strong>-<strong>Apotheke</strong>,<br />

Facharztpraxen, Hebammenpraxis und Optikergeschäft. In<br />

regelmäßigen Abständen werden öffentliche Veranstaltungen<br />

und Vorträge zu Gesundheits- und Fitnessthemen organisiert.<br />

Pläne für die weitere Zukunft sind geschmiedet.<br />

The <strong>Vetter</strong> Medi-Center is located today in the house<br />

known as »Untere Mang«. There is a lively interdisciplinary<br />

exchange between the »inhabitants«: <strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>cy, specialist<br />

doctors’ offices, a midwife’s practice and an optician’s.<br />

Public events and lectures on the subject of health and fitness<br />

are organized at regular intervals. Plans for the upcoming<br />

future have been drawn up.<br />

28 …


Haus »Untere Mang«,<br />

erbaut 1533 – heutige <strong>Vetter</strong>-<strong>Apotheke</strong><br />

The house called »Untere Mang«,<br />

built in 1533, site of the <strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>cy<br />

Die 70er Jahre<br />

Schon traditionell aus Berufsethos als <strong>Apotheke</strong>r wie auch<br />

seiner He<strong>im</strong>atstadt intensiv verbunden, erwarb Helmut <strong>Vetter</strong><br />

1972 vom Konsumverein Oberschwaben das unter Denkmalschutz<br />

stehende Haus »Untere Mang«. Den Ankauf dieses<br />

historischen Gebäudes begründete er mit <strong>der</strong> einzigartig interessanten<br />

Geschichte und seiner Lage <strong>im</strong> Herzen Ravensburgs und<br />

schrieb <strong>im</strong> Vorwort einer 1993 herausgegebenen Broschüre zu<br />

diesem Gebäude:<br />

»... Wer in Ravensburg aufgewachsen ist, hat eine beson<strong>der</strong>e<br />

Beziehung zu seinen alten Mauern, Türmen und Toren, zu<br />

seinen Gassen und Straßen, in denen sich Feste und Umzüge<br />

abspielten, an denen man selbst teilgenommen hat: als Schüler,<br />

Trommler, Jahrgänger – und in den 50er Jahren auch als<br />

Milka-Präsident. Man ist hineingewachsen in die Stadt und ihre<br />

Geschichte – hat die Aussichten von den Türmen erlebt, Wege,<br />

Plätze und Häuser liebgewonnen.<br />

So verbinden mich beson<strong>der</strong>e Erinnerungen an den Holzmarkt,<br />

den Platz zwischen Bauhütte und <strong>der</strong> Unteren Mang, die<br />

während meiner Jugendzeit dem Konsumverein gehörte, aber<br />

kein beson<strong>der</strong>s schmuckes Bild darbot. Weit eindrucksvoller<br />

waren Feste und Veranstaltungen, die auf dem Holzmarkt<br />

stattfanden, beson<strong>der</strong>s Bänkelsänger und Musikanten, die in<br />

dem Winkel am Grünen Turm aufspielten ...«<br />

Wer diese Sätze aufmerksam liest, erhält zugleich einen<br />

Einblick in die Person von Helmut <strong>Vetter</strong>, die gleichermaßen<br />

geprägt war von He<strong>im</strong>atverbundenheit und Weltoffenheit.<br />

1973 erfolgte die aufwendige, nach historischem Vorbild<br />

hervorragend gelungene Renovierung <strong>der</strong> Außenfassade des<br />

alten Fachwerkhauses und <strong>der</strong> Umbau <strong>im</strong> Inneren nach mo<strong>der</strong>nstem<br />

Standard, so dass noch <strong>im</strong> gleichen Jahr die <strong>Apotheke</strong><br />

<strong>im</strong> Erdgeschoss eröffnet werden konnte.<br />

In den Handverkaufstischen wurde ein Rezeptübertragungssystem<br />

installiert, das auf drei Bildschirmen in die hinteren<br />

Räume übertragen wurde. Die Rezepte wurden dort zusammengestellt<br />

und die Medikamente auf einer Rollenbahn in die<br />

Offizin zurückgeschickt. Das für den Handverkauf zuständige<br />

Personal konnte sich deshalb ausschließlich den Kunden und<br />

ihrer Beratung widmen.


In 1973, the façade of the historical house was renovated<br />

and the pharmacy on the first floor was mo<strong>der</strong>nized. Prescriptions<br />

were accepted at the counter and then displayed on 3<br />

screens in the backrooms, where they were filled. The medications<br />

were then put onto a conveyor belt leading back to the<br />

counter, allowing the sales personnel to give their full attention<br />

to the customer. Blood pressure and foot massage machines<br />

were installed along with a children’s carousel to make the waiting<br />

t<strong>im</strong>e more pleasant – something not usually done in the 70s.<br />

In-house phones and signal buttons were installed for easy<br />

communication between personnel. A rotating wheel was<br />

also installed which allowed for high-volume medicines to be<br />

accessed at the touch of a button. The new <strong>Vetter</strong> pharmacy was<br />

presented as the most advanced concept in pharmacies from Ulm<br />

to Lake Constance by newspapers, radio and television. In 1980<br />

another entrance on Grüner-Turm-Strasse was constructed.<br />

GMP and sterile packaging of the 70s<br />

By 1969 product manufacture encompassed all conventional<br />

forms of administrations of pow<strong>der</strong>s and liquids as well as<br />

the packaging of sterile injection sets. To fully use the production<br />

capacity and infrastructure, production was expanded to<br />

include contacts lens solution and eye, ear and nose drops. On<br />

the other hand, the market for contact lens solution, which was<br />

consi<strong>der</strong>able at the start, collapsed completely with the development<br />

of the disposable lens, and the business line was ult<strong>im</strong>ately<br />

dropped entirely.<br />

When reports surfaced in the early 70s regarding risks<br />

associated with the inadvertent injection of particles adhering<br />

to disposable plastic syringes and splinters found in glass<br />

ampoules, <strong>Vetter</strong> was already working in rooms with low<br />

particulate levels, performing terminal sterilization and blister<br />

packaging its products. Although the technology of the t<strong>im</strong>e<br />

was not comparable to today’s, autoclaves and sterile rooms<br />

and filling lines, including water processing for use in injections,<br />

were a given.<br />

Helmut <strong>Vetter</strong> showed h<strong>im</strong>self again to be a visionary who<br />

had the ability to find strength during otherwise weak t<strong>im</strong>es.<br />

He accomplished this not only by developing new ideas and<br />

concepts but in being able to cooperate with business partners,<br />

banks and political institutions as well as fellow managers and<br />

co-workers.<br />

30 …


Hinzu kamen eine damals neuartige Blutdruckmessstation,<br />

Fußmassagegeräte und ein Kin<strong>der</strong>karussell, somit Nützliches<br />

und Angenehmes für die Wartezeit <strong>der</strong> Kunden, was damals<br />

nicht selbstverständlich war.<br />

Für die Mitarbeiter in <strong>der</strong> <strong>Apotheke</strong> standen Kontakttelefone<br />

und Signalgeber zur opt<strong>im</strong>alen Kommunikation unter-<br />

einan<strong>der</strong> zur Verfügung; ergänzend kam als Clou <strong>der</strong> Offizin ein<br />

sogenannter »Schnelldreher« hinzu, in dem alle Arzne<strong>im</strong>ittel<br />

deponiert waren, die häufig gebraucht wurden und auf Knopfdruck<br />

in Sekundenschnelle zur Verfügung standen.<br />

Die neue <strong>Vetter</strong>-<strong>Apotheke</strong> wurde als fortschrittlichstes<br />

Konzept einer Offizin zwischen Ulm und Bodensee von Presse,<br />

Rundfunk und Fernsehen vorgestellt. 1980 erhielt sie zusätzlich<br />

<strong>zum</strong> Haupteingang am Marienplatz einen Seiteneingang zur<br />

»Grüner-Turm-Straße«.<br />

… 31<br />

Vorbehandlung von Fertigspritzen (l.)<br />

Syringe preparation (l.)<br />

Spritzenkontrolle (r.)<br />

Visual inspection of syringes (r.)<br />

Die 70er Jahre<br />

Liquidaprodukte in den 70ern<br />

Different liquid products in the 70s<br />

Verschiedene Spritzensysteme<br />

A variety of syringe systems<br />

G M P u n d S t e ri l v e rp a c k u n g i n d e n<br />

70er Jahren<br />

Die Auftragsherstellung <strong>der</strong> <strong>Apotheke</strong>r <strong>Vetter</strong> & Co. Arzne<strong>im</strong>ittel<br />

GmbH umfasste Ende 1969 die Fertigung praktisch aller<br />

gängigen Darreichungsformen in fester, halbfester und flüssiger<br />

Form inklusive <strong>der</strong> Verpackung steriler Injektionssets.<br />

Als Anfang <strong>der</strong> 70er Jahre vermehrt über die Risiken von<br />

Partikeln in Einwegspritzen aus Kunststoff und / o<strong>der</strong> von Splittern<br />

in Glasampullen bei <strong>der</strong> Injektion berichtet wurde, war<br />

<strong>Vetter</strong> bereits damit beschäftigt, in partikelreduzierten Räumen<br />

Kunststoffspritzen und Injektionskanülen einzusiegeln, welche<br />

anschließend endsterilisiert werden mussten.<br />

Die Steriltechnologie dieser Zeit hatte zwar noch nicht das<br />

heutige Niveau, doch waren auch damals Autoklaven, aseptische<br />

Räume und Abfüllanlagen inklusive <strong>der</strong> Aufbereitung von<br />

Wasser für Injektionszwecke eine Selbstverständlichkeit.<br />

Um die bestehenden Kapazitäten und Infrastrukturen breiter<br />

zu nutzen, erweiterte man das Herstellungsprogramm auch auf<br />

die Produktion von Kontaktlinsenlösungen, Augen-, Ohren-<br />

und Nasentropfen. Allerdings brach <strong>der</strong> ursprünglich beachtliche<br />

Markt für Kontaktlinsenlösungen durch die Entwicklung<br />

<strong>der</strong> »Einmallinse« völlig zusammen, so dass dieses Geschäftsfeld<br />

schließlich aufgegeben werden musste.


Aseptische Injektionssets<br />

Aseptic injection sets<br />

Inspired by several trips to the United States, Helmut <strong>Vetter</strong><br />

developed the idea of the prefilled syringe – a concept he pursued<br />

with full force and which in 1979 became the core of his<br />

production program.<br />

This step was of such far-reaching <strong>im</strong>portance that a decision<br />

was made in 1981 to make conventional contract manufacturing<br />

the main business, with a heavy focus on syringe and sterile<br />

technology complete with the necessary building and construction<br />

requirements. With this milestone, which in respect to the<br />

financing also demanded personal liability, the entrepreneur<br />

Helmut <strong>Vetter</strong> led his mid-sized company in an international<br />

direction destined to become the way of the future.<br />

The concept of the prefilled syringe sparked the business and<br />

a market demand for the syringe developed. Even investment<br />

bankers, who had consi<strong>der</strong>ed the small <strong>Vetter</strong> company and its<br />

projects to be unsound investments, were convinced of Helmut<br />

<strong>Vetter</strong>, his new ideas and their applications in the future.<br />

Becton Dickinson was making s<strong>im</strong>ilar strides in developing<br />

a prefilled syringe system with s<strong>im</strong>ilar capacity to what <strong>Vetter</strong><br />

had in mind. <strong>Vetter</strong> chose to work with the Becton Dickinson<br />

system as it was more cost efficient and easier to work with<br />

regarding the sterile technology than what <strong>Vetter</strong> had to date.<br />

The conceptualization of the room followed, including such<br />

necessary things as the media, i.e. air, water and steam and other<br />

clean room requirements, as well as the planning of machinery,<br />

capacity and packaging material.<br />

32 …


Gerade jetzt und wie<strong>der</strong> einmal zeigte sich Helmut <strong>Vetter</strong> als<br />

<strong>der</strong> visionäre Unternehmer. Wurde er unter Druck gesetzt, hatte<br />

er die Fähigkeit, aus einer vermeintlich schwachen Position heraus<br />

Stärke zu entwickeln. Dies betraf nicht nur die Umsetzung<br />

von neuen Ideen und Konzepten, son<strong>der</strong>n auch seine Verhandlungsführung<br />

mit Geschäftspartnern, Banken und politischen<br />

Institutionen wie auch intern den Umgang mit seinen Managern<br />

und Mitarbeitern.<br />

<strong>Von</strong> mehreren Reisen in die USA inspiriert, entwickelte<br />

Helmut <strong>Vetter</strong> die Idee <strong>der</strong> vorgefüllten Fertigspritze, die er<br />

mit aller ihm eigenen Konsequenz verfolgte und ab 1979 <strong>zum</strong><br />

Schwerpunkt des Fertigungsprogramms machte.<br />

Die Entscheidung war von so weitreichen<strong>der</strong> Bedeutung,<br />

dass man sich 1981 sogar zur Aufgabe <strong>der</strong> konventionellen<br />

Auftragsherstellung entschloss und sich auf die Spritzen- und<br />

die dazugehörige Steriltechnologie inklusive <strong>der</strong> entsprechenden<br />

baulichen Maßnahmen konzentrierte.<br />

Mit diesem Meilenschritt, <strong>der</strong> bezüglich <strong>der</strong> Finanzierung<br />

auch die persönliche Haftung voraussetzte, hatte <strong>der</strong> mittelständische<br />

Unternehmer Helmut <strong>Vetter</strong> seinem Betrieb eine internationale<br />

Ausrichtung gegeben, die sich als zukunftsbest<strong>im</strong>mend<br />

erweisen sollte.<br />

… 33<br />

Erste Spritzenabfüllung<br />

Mitte <strong>der</strong> 70er Jahre<br />

First syringe production<br />

in the mid-70s<br />

Standort Schützenstraße 1971<br />

The Schützenstrasse site in 1971<br />

Die Idee und das Konzept <strong>der</strong> vorgefüllten Fertigspritze<br />

wirkten sich wie eine Initialzündung auf das Unternehmen und<br />

den gesamten Mitarbeiterstab aus, <strong>zum</strong>al eine Marktbefragung<br />

ein eindeutiges Interesse an neuartigen, vorgefüllten Injektionssystemen<br />

ergab.<br />

Einzelnen Verantwortlichen in Banken, die ein <strong>der</strong>artiges<br />

Entwicklungsprojekt für die damalige <strong>Vetter</strong>-Unternehmung<br />

nicht für finanzierbar hielten, begegnete Helmut <strong>Vetter</strong> mit <strong>der</strong><br />

ihm eigenen festen Überzeugung von seiner Idee und <strong>der</strong> konsequenten<br />

Verfolgung <strong>der</strong> Machbarkeit und wi<strong>der</strong>legte somit die<br />

Überlegungen, nach denen ein kleines Unternehmen aus dem<br />

innerdeutschen Wettbewerb in eine europäische o<strong>der</strong> globale<br />

D<strong>im</strong>ension nicht hineinwachsen kann.<br />

Bereits vorab <strong>im</strong> Haus gefertigte Injektionsfertigspritzen-<br />

Systeme, die allesamt teuer und bezüglich <strong>der</strong> Steriltechnologie<br />

schwierig zu bearbeiten waren, wurden verworfen, und man<br />

konzentrierte alle Kraft u. a. auch auf die Zusammenarbeit mit<br />

dem Zulieferunternehmen »Becton Dickinson« und »Bün<strong>der</strong><br />

Glas«, die annähernd vergleichbare Entwicklungen betrieben<br />

und über entsprechende Produktionskapazitäten verfügten.<br />

Letztlich entschloss man sich, das System von »Becton Dickinson«<br />

weiter zu verfolgen.<br />

Es folgten nun die Konzeption <strong>der</strong> Räumlichkeiten mit ihren<br />

baulichen Anfor<strong>der</strong>ungen und <strong>der</strong> Steriltechnologie mit Be- und<br />

Entlüftung inklusive <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen Medien, wie Luft, Wasser,<br />

Dampf sowie die Planung <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen Maschinen<br />

und ihrer Kapazitäten, die Auswahl <strong>der</strong> Packmittellieferanten<br />

sowie schließlich die notwendige Aufstellung eines realistischen<br />

Finanzierungsplans.


A production line was or<strong>der</strong>ed from Bausch und Ströbel in<br />

Ilshofen. It allowed the processing of single- and dual-chamber<br />

syringes. The production process started with washing and<br />

ended with filling after sterilization in the sterilizing tunnel.<br />

In the <strong>Vetter</strong> building that was once the Bischof textile factory<br />

at Schützenstrasse 99-101 in Ravensburg, a hanging ceiling<br />

was installed allowing the upper level to be used as monitoring<br />

center for air, filtered water and steam systems, while in the<br />

lower level four individual, independent clean rooms were in<br />

operation.<br />

Conservative pharmaceutical companies, however, were<br />

unwilling to sign contracts during the construction phase of the<br />

building. They would only enter into a partnership once their<br />

inspectors had looked at the finished rooms.<br />

Meanwhile a shift in the market occurred, away from the<br />

originally planned 5- to 10-ml syringe to the 0.5-ml syringe.<br />

<strong>Vetter</strong>’s flexibility surfaced as a quick transition was made to<br />

accommodate the new 0.5-ml syringe with staked needle. This<br />

was a monumental and extremely successful choice as the production<br />

of these syringes became the main focus. Other prefilled<br />

syringe systems followed somet<strong>im</strong>e later.<br />

Abfüllung von Flaschen<br />

Bottle filling<br />

34 …


Bei Bausch & Ströbel, Ilshofen, wurde bald eine Produktionsanlage<br />

für die Einkammer- und die Zweikammer-<br />

Fertigspritze bestellt, die beginnend mit dem Waschvorgang bis<br />

hin zur Sterilisation <strong>im</strong> Hitzetunnel die aseptische Befüllung<br />

bewerkstelligen konnte.<br />

Im Gebäude <strong>der</strong> ehemaligen Textilfabrik »Bischof«, in <strong>der</strong><br />

Schützenstraße 99–101 in Ravensburg, wurde eine Zwischendecke<br />

eingezogen, so dass <strong>im</strong> Obergeschoss Labors und die<br />

Versorgungsanlagen für Luft, Reinwasser und Dampf untergebracht<br />

werden konnten, während <strong>im</strong> Untergeschoss vier<br />

voneinan<strong>der</strong> unabhängige Reinräume installiert wurden.<br />

Während dieser Ausbauphase war es allerdings unmöglich,<br />

einen Kunden aus <strong>der</strong> doch mehr konservativen <strong>Pharma</strong>welt zu<br />

gewinnen, und <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong> wurde man mit <strong>der</strong> Bemerkung<br />

»Stellen Sie erst die Räume fertig, dann schicken wir unser<br />

Inspektionsteam und machen uns danach Gedanken über eine<br />

Kooperation« vertröstet.<br />

Hinzu kam eine unerwartete Marktverän<strong>der</strong>ung, die statt<br />

<strong>der</strong> ursprünglich geplanten Einkammer- / Zweikammer-Fertigspritzen<br />

mit 5–10 ml Füllvolumen zu einer sehr viel kleineren<br />

Spritze mit 0,5 ml Befüllung tendierte.<br />

Unabhängig von <strong>der</strong> technisch völlig an<strong>der</strong>sartigen Behandlung<br />

dieser kleinen Spritze bewies <strong>Vetter</strong> hier größte Flexibilität<br />

und stellte in einer Art »Blitzaktion« die Weichen um, so dass<br />

mit einer 0,5-ml-Fertigspritze mit eingeklebter Kanüle in die<br />

Versuchsfertigungen eingestiegen werden konnte.<br />

… 35<br />

Die 70er Jahre<br />

Dies war für die Folgejahre eine richtige Entscheidung, denn<br />

das generelle Wachstum des Marktes <strong>der</strong> Fertigspritze wurde<br />

von diesem System entscheidend getragen, während die an<strong>der</strong>en<br />

Fertigspritzensysteme erst mit deutlicher Zeitverzögerung<br />

folgten.<br />

Als man dann in Dänemark einen ersten Partner fand, <strong>der</strong> <strong>im</strong><br />

Hause <strong>Vetter</strong> eine Heparinfertigspritze entwickeln und fertigen<br />

ließ, war <strong>der</strong> Durchbruch zur Internationalisierung, die Helmut<br />

<strong>Vetter</strong> von Beginn an sah, auch dadurch gelungen, als dieses<br />

<strong>Pharma</strong>unternehmen einen bedeutenden Input bezüglich <strong>der</strong><br />

Qualitätssicherung und <strong>der</strong>en Dokumentation für aseptische<br />

Produktionsvorgänge gab.<br />

In diese Zeit fiel auch <strong>der</strong> Beginn des regelmäßigen Unterrichts<br />

in englischer Sprache, <strong>der</strong> für viele Mitarbeiter verpflichtend<br />

wurde, um sie auf die internationalen Geschäftsverbindungen<br />

vorzubereiten.<br />

Fertigspritzensysteme von 0,5–10 ml<br />

Syringe systems 0.5 ml – 10 ml


Bürogebäude <strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>-Fertigung<br />

Schützenstraße in den 70er Jahren<br />

The Schützenstrasse office building in<br />

the 1970s<br />

The first Danish partner, who had heparin syringes filled by<br />

<strong>Vetter</strong>, brought the first signs of <strong>Vetter</strong>’s international breakthrough<br />

that Helmut <strong>Vetter</strong> had long envisioned. The pharmaceutical<br />

company provided significant input regarding quality<br />

assurance and documentation for aseptic processes.<br />

Three more heparin customers as well as one dual-chamber<br />

syringe customer for liquid / liquid syringes were added to the<br />

customer portfolio. The dual-chamber syringe was for an antirheumatic<br />

medication whose shelf life in mixed form was too<br />

short and therefore needed to be kept separate.<br />

Pitfalls were par for the course in early production, but after<br />

hard work a solid know-how was established, thus laying the<br />

foundation for the future of <strong>Vetter</strong>. The trial filling followed the<br />

production of stability batches and after successful registration,<br />

nothing more stood in the way.<br />

At this t<strong>im</strong>e English-language classes became mandatory for<br />

personnel in or<strong>der</strong> to prepare them for international customers.<br />

Das analytische Labor in <strong>der</strong> Schützenstraße:<br />

Marianne Baumgärtner, die Schwester des Firmengrün<strong>der</strong>s<br />

Helmut <strong>Vetter</strong>, arbeitete von 1970 bis 1989<br />

<strong>im</strong> Labor. Mit großem Engagement trug sie zur<br />

rasanten Entwicklung von <strong>Vetter</strong> in diesen Jahren bei.<br />

The analytical laboratory on Schützenstrasse:<br />

Marianne Baumgärtner, sister of the company<br />

foun<strong>der</strong> Helmut <strong>Vetter</strong>, worked at the lab from 1970<br />

to 1989. During those years, she devoted a great deal<br />

of energy to the company’s rapid development.<br />

On average there is a three-year waiting period between<br />

the trial filling on a production line and the product going to<br />

market. As a result, <strong>Vetter</strong> concentrated on its own development<br />

of dual-chamber systems for lyophilized products.<br />

The technological advances and further specialization of the<br />

syringe filling technology coupled with the growing international<br />

customer portfolio had a marked influence on the internal<br />

workings of <strong>Vetter</strong> in 1977. The company regulations for<br />

production and the remuneration system, which was expanded<br />

to include a job evaluation, were modified.<br />

The 70s were a t<strong>im</strong>e during which Helmut <strong>Vetter</strong> exhibited<br />

his outstanding abilities as a manager, technician, financier and<br />

entrepreneur. His ability to analyze the market accurately led<br />

the company to new heights and resulted in a solid foundation<br />

for the future. Today, <strong>Vetter</strong> is a strong player in the international<br />

market.<br />

36 …


Weitere drei Neukunden aus dem Heparinbereich wie auch<br />

ein Kunde für die Zweikammertechnologie »flüssig / flüssig«<br />

kamen hinzu; <strong>im</strong> letzteren Fall handelte es sich um ein Antirheumatikum,<br />

dessen zwei Wirkstoffe gelöst in gemischter<br />

Form nicht lange haltbar waren und deshalb separiert gehalten<br />

werden mussten.<br />

Es darf an dieser Stelle nicht verschwiegen werden, dass es<br />

wie bei jedem Innovationsprozess Rückschläge und Pannen gab,<br />

doch nach Überwindung <strong>der</strong> »Kin<strong>der</strong>krankheiten« entstand<br />

durch die intensive Entwicklungsarbeit ein Know-how, auf dem<br />

das Unternehmen aufbauen konnte und das schließlich eine Art<br />

Sog für weitere Aufträge erzeugte. Ersten Versuchsabfüllungen<br />

folgte die Produktion von Stabilitätschargen mit anschließen<strong>der</strong><br />

Einlagerung, die schließlich alle zur Registrierung bzw. Zulassung<br />

führten, so dass dann dem Inverkehrbringen nichts mehr<br />

<strong>im</strong> Wege stand.<br />

<strong>Von</strong> <strong>der</strong> ersten Versuchsabfüllung bis zur Markteinführung<br />

des Produkts verging in <strong>der</strong> Regel eine Zeitspanne von drei Jahren,<br />

die <strong>im</strong>mer auch mit einer gewissen Durststrecke verbunden<br />

war. Dies hatte dazu geführt, dass sich <strong>Vetter</strong> speziell <strong>im</strong> Bereich<br />

Doppelkammersysteme mit Gefriertrocknung auf eigene Entwicklungen<br />

konzentrierte.<br />

… 37<br />

Der technologische Umbruch des Hauses und die zunehmend<br />

mehr in den Vor<strong>der</strong>grund tretende Spezialisierung auf die<br />

Spritzentechnologie zusammen mit <strong>der</strong> Internationalisierung<br />

des Kundenkreises hatten intern <strong>im</strong> Unternehmen die Konsequenz,<br />

dass 1977 die erste Betriebsordnung in Kraft trat und in<br />

<strong>der</strong> Folge davon ein leistungsbezogenes Lohnsystem mit einer<br />

analytischen Arbeitsplatzbewertung eingeführt wurde.<br />

In die 70er Jahre fiel die Phase des Unternehmens, in <strong>der</strong><br />

Helmut <strong>Vetter</strong> seine hervorragenden Fähigkeiten als Unternehmer,<br />

Techniker, Manager und Finanzier <strong>zum</strong> Tragen brachte<br />

und mit seinen Ideenvorgaben und seinen Impulsen, aber auch<br />

seiner Einfor<strong>der</strong>ung nach Leistung sowie seiner Bereitschaft<br />

<strong>zum</strong> Verlassen eingefahrener Wege das Unternehmen in eine<br />

neue D<strong>im</strong>ension führte.


1983<br />

Gründung <strong>der</strong> nordamerikanischen<br />

Tochterfirma <strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>-Turm Inc.<br />

1984<br />

Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Unternehmensorganisation in<br />

<strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>-Fertigung GmbH & Co. KG<br />

Internationale Vorstellung des Prototyps <strong>der</strong><br />

Doppelkammer-Fertigspritze <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ®<br />

1987<br />

Inbetriebnahme <strong>der</strong> neuen Fertigungsanlage<br />

für <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ®<br />

1989<br />

Gründung des Technologiezentrums<br />

<strong>Vetter</strong> Injekt System GmbH & Co. KG<br />

1983<br />

Founding of the North American subsidiary<br />

<strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>-Turm Inc.<br />

1984<br />

The company reorganizes and is renamed<br />

<strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>-Fertigung GmbH & Co. KG<br />

International presentation of the prototype for the<br />

dual-chamber syringe <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ®<br />

1987<br />

The new manufacturing facility for the<br />

<strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® is commissioned<br />

1989<br />

Foundation of the technology center <strong>Vetter</strong> Injekt<br />

System GmbH & Co. KG<br />

38 …


Die 80er Jahre<br />

Die vorgefüllte Fertigspritze<br />

The 80s<br />

The Prefilled Syringe<br />

» E i n e N a s e n l ä n g e<br />

Vorsprung«<br />

» A h e a d b y a<br />

whole syringe«


The 80s were heavily influenced by two fundamental developments:<br />

<strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® and the founding of <strong>Vetter</strong> Injekt<br />

System GmbH & Co. KG.<br />

In 1981, the production of conventional forms of administration<br />

such as tablets, capsules, pow<strong>der</strong>s and ointments was<br />

discontinued. The idea of the dual-chamber prefilled syringe<br />

with in situ lyophilization evolved, which is today known as the<br />

<strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® , a milestone for <strong>Vetter</strong>.<br />

The 80s also saw the expansion of product requests for the<br />

single-chamber syringe and the dual-chamber syringe with<br />

liquid/liquid or liquid/pow<strong>der</strong> content. This expansion was<br />

coupled with the necessary developments in sterile technology.<br />

Due to the shift away from tablet, capsule, pow<strong>der</strong> and<br />

ointment production, there was a forced decrease in personnel<br />

at <strong>Vetter</strong>. At the same t<strong>im</strong>e, however, <strong>Vetter</strong>’s reputation as a<br />

specialist in sterile production grew.<br />

<strong>Vetter</strong> looked to expand its international influence, which it<br />

successfully did by attracting customers with global distribution.<br />

Helmut <strong>Vetter</strong> described the current situation of the company<br />

in the »<strong>Vetter</strong> Blätter« issue no. 3/1982 as follows:<br />

»In the short run, things look good. The long run, however,<br />

is another story. The pharmaceutical industry is s<strong>im</strong>ilar in<br />

tendency to the textile industry: There is no significant worldwide<br />

growth expected. The stronger companies are beating out<br />

the weaker ones and I can’t foretell what our market position<br />

will be regarding our current specialty, but we will always grow<br />

if we continue to develop new innovations for the larger market<br />

that the large companies don’t wish to develop for themselves,<br />

case in point: Our single-use syringes. We need to be open to innovation<br />

and know now what will be used and needed 10 years<br />

down the line and be ready to offer that.<br />

The large contracts of the year support the efforts of the<br />

developments <strong>Vetter</strong> has already made regarding specialty<br />

production. With our investment in a water preparation facility<br />

and in clean rooms, we can use this know-how to secure a jump<br />

on the market …«<br />

Fertigspritzen aus dem Jahr 1984<br />

In <strong>der</strong> Mitte: <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® Doppelkammer-<br />

Fertigspritze <strong>der</strong> ersten Generation<br />

Prefilled syringes in 1984<br />

In the middle: The <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® dual-chamber<br />

prefilled syringe of the first generation<br />

40 …


… 41<br />

Die neue Spritzenproduktion<br />

in den 80ern<br />

The new syringe production<br />

line in the 80s<br />

Die 80er Jahre<br />

Der Anfang dieses Jahrzehnts war durch zwei Grundsatzentscheidungen<br />

wesentlich geprägt.<br />

Zum einen wurde <strong>im</strong> Jahr 1981 die Auftragsherstellung von<br />

Arzne<strong>im</strong>itteln mit konventionellen Darreichungsformen völlig<br />

eingestellt, wie auch die weitere Herstellung von Kontaktlinsenlösungen<br />

aufgrund <strong>der</strong> verän<strong>der</strong>ten Marktsituation entfiel. Zum<br />

an<strong>der</strong>en entstand <strong>im</strong> gleichen Jahr die Idee einer Doppelkammer-Fertigspritze<br />

mit <strong>der</strong> In-situ-Lyophilisierung von Wirkstoffen,<br />

die zur Aufnahme <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> heutigen und sehr<br />

erfolgreichen <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® führte.<br />

Dennoch gehörten die 80er Jahre zunächst dem Ausbau <strong>der</strong><br />

Geschäftsaktivitäten mit Einkammerspritzen mit Flüssigbefüllung,<br />

<strong>der</strong> später die Zweikammersysteme mit jeweils flüssigem<br />

Inhalt sowie ebenso Systeme mit Pulver- und Flüssigbefüllung<br />

folgten. In jedem Fall war dafür die weitere Konzentration auf<br />

die Steriltechnologie und <strong>der</strong>en Ausbau erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Der Wechsel von <strong>der</strong> konventionellen Auftragsherstellung<br />

von Arzne<strong>im</strong>itteln wie Tabletten, Kapseln, Pulver und Salben<br />

blieb zunächst nicht ohne Folgen und führte noch 1981 erstmals<br />

zu einem Personalabbau in <strong>der</strong> Firmengeschichte, erhöhte aber<br />

an<strong>der</strong>erseits die Kompetenz des Unternehmens als spezialisierter<br />

Auftragshersteller von sterilen Produkten, die letztlich<br />

unabdingbar für die weitere Entwicklung war.<br />

Das Unternehmen setzte nunmehr auf Wachstum über seine<br />

internationale Ausrichtung, somit auf einen Kundenkreis aus<br />

weltweit operierenden <strong>Pharma</strong>firmen, und hatte damit Erfolg.<br />

Charakteristisch für die damalige Lage des Unternehmens<br />

war die Antwort von Helmut <strong>Vetter</strong>, abgedruckt in <strong>der</strong> Hauszeitschrift<br />

»Die <strong>Vetter</strong> Blätter«, Ausgabe Nr. 3/1982, die er auf<br />

die Frage des Interviewers zur momentanen Auftragssituation<br />

gab:<br />

»... Für uns sieht es <strong>zum</strong>indest mittelfristig nicht schlecht<br />

aus. Aber wie es insgesamt und auf längere Sicht in unserer<br />

Branche aussehen wird, ist eine an<strong>der</strong>e Frage. Meiner Ansicht<br />

nach ist <strong>der</strong> <strong>Pharma</strong>markt ähnlichen Tendenzen unterworfen,<br />

wie sie auf dem Textilsektor, in <strong>der</strong> Stahlindustrie und an<strong>der</strong>en<br />

Großmärkten zu beobachten sind. Weltweit ist eben kein großes<br />

Wachstum mehr zu erwarten, auch nicht <strong>im</strong> Ausland. Eher<br />

spitzt sich <strong>der</strong> Verdrängungsmarkt zu. Und bekanntlich verdrängen<br />

ja <strong>im</strong>mer die Stärkeren die Schwächeren. Wie stark nun<br />

unsere Position in diesem Spezialgebiet ist, das wir momentan<br />

betreiben, kann ich auf lange Sicht nicht beurteilen. Sicher werden<br />

wir aber weiterkommen, wenn es uns gelingt, <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong><br />

etwas zu finden, wofür sich die Großindustrie interessiert. Was<br />

sie aber zunächst nicht selbst entwickeln und fertigen wollen.<br />

Das beste Beispiel: unsere Einmal-Spritzen.


Die Logos <strong>der</strong> <strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>-Fertigung GmbH & Co. KG<br />

und <strong>der</strong> <strong>Vetter</strong> Injekt System GmbH & Co. KG<br />

in den 80er Jahren<br />

Logos for <strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>-Fertigung GmbH & Co. KG and<br />

the <strong>Vetter</strong> Injekt System GmbH und Co. KG in the 80s<br />

The same »<strong>Vetter</strong> Blätter« also pointed – with pride – to the<br />

development and construction of a facility for the processing of<br />

water for injections.<br />

The groundwork for the later establishment of <strong>Vetter</strong> Injekt<br />

System GmbH & Co. KG in 1989 was already being laid as<br />

production problems were being solved and new developments<br />

in know-how in aseptic production, construction and technology<br />

were being made. The progress in new technology, however,<br />

required the addition of personnel trained in pharmacy, microbiology<br />

and pharmaceutical engineering.<br />

In 1984, the company was reorganized to form <strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>-Fertigung<br />

GmbH & Co. KG. Helmut <strong>Vetter</strong> was the managing<br />

director and stockhol<strong>der</strong> and as such he took responsibility<br />

for the employees of Arzne<strong>im</strong>ittel GmbH and guaranteed their<br />

employment contracts.<br />

For the first t<strong>im</strong>e, in 1984, The <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® was displayed<br />

at the international pharmaceutical trade fair Interpack<br />

in Düsseldorf. The presentation of the dosage system coincided<br />

with the increased production of biologically-based drugs<br />

which often necessitate a syringe like the <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® .<br />

The »<strong>Vetter</strong> Blätter« issue no. 5/1986 headlined:<br />

»<strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® : Further Investments in a Worldwide Innovation«<br />

reports:<br />

»<strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® is one of our most <strong>im</strong>portant innovations<br />

to date as it is a specialty syringe new to the market. The manufacture<br />

of various sizes of prefilled syringes has been a part of<br />

our production line for many years. But prior to 1984 it was not<br />

possible to lyophilize the drug directly in the syringe.«<br />

Many ingredients have a short shelf life in a liquid state.<br />

The shelf life is greatly lengthened by having the active ingredient<br />

in pow<strong>der</strong> form and only adding liquid before injection.<br />

Lyophilization was the answer to this problem. It is used when:<br />

· The liquid form of the drug has a short shelf life<br />

· Exact dosing is not possible, e.g. in pow<strong>der</strong> filling<br />

Lyophilization occurs in three steps:<br />

· Freezing of the drug at -60°C<br />

· Drying un<strong>der</strong> vacuum to remove any moisture<br />

· Post-drying<br />

Anlagen zur Aufbereitung von Wasser<br />

für Injektionszwecke in den 80ern<br />

Water for injection generation system<br />

in the 80s<br />

42 …


Für uns bedeutet dies: Offenheit für Innovationen, also Neuentwicklungen<br />

von Spezialitäten, die an<strong>der</strong>e nicht anbieten. Im<br />

Grunde müßten wir jeweils heute wissen, was in zehn Jahren<br />

gebraucht wird. Um dann mit dem notwendigen Angebot bereit<br />

zu sein.<br />

Daß sich die dafür bei uns Verantwortlichen dieser Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

gestellt haben, beweisen die in diesem Jahr, trotz<br />

anhalten<strong>der</strong> Flaute, eingegangenen Großaufträge. Mit unseren<br />

neueren Investitionen, <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nsten Wasseraufbereitungsanlage<br />

und dem in sich »geschlossenen« Sterilbereich können wir<br />

jetzt genau dieses »Know-how-Paket« einsetzen, das uns die<br />

Nasenlänge Vorsprung sichert ...«<br />

Mit Stolz verwies man <strong>im</strong> selben Heft <strong>der</strong> »<strong>Vetter</strong> Blätter«<br />

Nr. 3/1982 auf die größtenteils <strong>im</strong> Eigenbau konstruierte und<br />

erstellte Anlage zur Aufbereitung von Wasser für Injektionszwecke.<br />

Ohne es vorwegnehmen zu wollen: Die sich durch die Steriltechnologie<br />

zunehmend mehr bündelnde Ingenieurkraft und<br />

das handwerkliche Geschick und Können sowie das ständige<br />

Bewusstsein, <strong>im</strong>mer die bessere Lösung haben zu müssen, waren<br />

bereits damals Voraussetzungen für die spätere Gründung eines<br />

Technologiezentrums (<strong>Vetter</strong> Injekt System GmbH & Co. KG,<br />

1989), denn es entwickelte sich über Jahre ein umfangreiches<br />

Know-how bezüglich <strong>der</strong> aseptischen Produktion und ihrer<br />

technischen und baulichen Voraussetzungen.<br />

… 43<br />

Die 80er Jahre<br />

Die neue Technologie verlangte auch geän<strong>der</strong>te Anfor<strong>der</strong>ungsprofile<br />

an die Mitarbeiter, und die pharmazeutischtechnischen<br />

Problemstellungen hatten die Einstellung von<br />

zusätzlichen Akademikern, insbeson<strong>der</strong>e von <strong>Apotheke</strong>rn,<br />

Mikrobiologen und <strong>Pharma</strong>ingenieuren zur Folge.<br />

1984 kam es dann zur Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Unternehmensorganisation,<br />

die <strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>-Fertigung GmbH & Co. KG wurde in<br />

das Handelsregister eingetragen, die nun neben <strong>der</strong> <strong>Apotheke</strong>r<br />

<strong>Vetter</strong> & Co. Arzne<strong>im</strong>ittel GmbH, Ravensburg, operierte.<br />

Geschäftsführen<strong>der</strong> Gesellschafter war Helmut <strong>Vetter</strong>, <strong>der</strong><br />

auch den rechtlichen Bestand <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Arzne<strong>im</strong>ittel GmbH<br />

übernommenen Arbeitsverhältnisse garantierte.<br />

Spätestens mit dieser Umorganisation, die eine klare Aufgabenstellung<br />

zur Herstellung steriler Darreichungsformen insbeson<strong>der</strong>e<br />

mit vorgefüllten Applikationssystemen beinhaltete,<br />

wurde die Bezeichnung FDA bei <strong>Vetter</strong> wegweisend.<br />

FDA ist die Abkürzung <strong>der</strong> »Food and Drug Administration«<br />

in den USA, eine Behörde, die strengstens auf den gesundheitlichen<br />

Verbraucherschutz achtet und für die Zulassung von<br />

Arzne<strong>im</strong>itteln verantwortlich ist. Die FDA ist weltweit bekannt<br />

für die höchsten Anfor<strong>der</strong>ungen an <strong>der</strong>artige Produkte und<br />

wird dem Anspruch, dass das Arzne<strong>im</strong>ittel eine beson<strong>der</strong>e Ware<br />

ist, in beson<strong>der</strong>em Maß gerecht. Wer ein <strong>im</strong> Ausland gefertigtes<br />

Arzne<strong>im</strong>ittel in den USA in Verkehr bringen will, muss FDA-<br />

Inspektionen bestehen und <strong>der</strong>en Zertifizierung erhalten.


Auf <strong>der</strong> Düsseldorfer Messe Interpack stellte <strong>Vetter</strong> 1984 die<br />

<strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® erstmals <strong>der</strong> Öffentlichkeit vor<br />

The <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® is made public for the first t<strong>im</strong>e at the 1984<br />

Interpack trade fair in Düsseldorf<br />

The process, which must be carried out un<strong>der</strong> sterile conditions,<br />

naturally, takes about two days on average to complete,<br />

depending on the product. Lyophilization has been used for<br />

some years, but only with vials.<br />

The <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® is innovative in two ways. First of all,<br />

the syringe is lyophilizable and has a special closure system. Secondly,<br />

the lyophilizer was redesigned so that the syringes could<br />

be lyophilized and closed while inside. Trials with this system<br />

have been running since 1984, using a small in-house lyophilizer.<br />

Since then, a number of pilot fills have been performed for<br />

customers, stability tests are in progress and <strong>im</strong>provements to<br />

the process are being made.<br />

The <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® attracted much attention at trade fairs<br />

at the t<strong>im</strong>e:<br />

· Interpack, Düsseldorf (1984)<br />

· Achema, Frankfurt (1985)<br />

· PDA Annual Meeting, Philadelphia (1985)<br />

The interest expressed by first-rate international pharmaceutical<br />

companies in <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® , especially in the USA<br />

and Europe, is significant.«<br />

From the beginning the market’s response to <strong>Vetter</strong><br />

Lyo-Ject ® was encouraging. The banks however, were skeptical<br />

of financing the project of a mid-sized company more suited<br />

for a large company. Support did come from the Ministry of<br />

Economic Affairs in Stuttgart in the form of a loan for DM 15<br />

million (EUR 7.67 million today) to build a pilot facility that<br />

was to be completed in 1987.<br />

44 …


Die Doppelkammer-Karpule (DKK)<br />

The dual-chamber cartridge (DKK)<br />

Nicht an<strong>der</strong>s war das für die <strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>-Fertigung<br />

GmbH & Co. KG, die 1988 <strong>zum</strong> ersten Mal eine FDA-Inspektion<br />

erfolgreich bestand, was sich seitdem in regelmäßigen<br />

Abständen wie<strong>der</strong>holt. Dies war zugleich <strong>der</strong> erfolgreiche Weg<br />

für Auftraggeber von <strong>Vetter</strong>, mit in Ravensburg hergestellten<br />

Produkten den amerikanischen <strong>Pharma</strong>markt bedienen zu<br />

können.<br />

Es hatte sich daher gelohnt, dass <strong>Vetter</strong> <strong>im</strong>mer den jeweils<br />

höchsten pharmazeutischen Standard für sich selbst definierte<br />

und somit <strong>im</strong>mer in <strong>der</strong> Lage war, höchste Qualität zu fertigen,<br />

wodurch es möglich wurde, mit den innovativsten und erstklassigen<br />

<strong>Pharma</strong>unternehmen <strong>der</strong> Welt Kontakte zu schaffen und<br />

Aufträge zu fertigen.<br />

Wie ein Paukenschlag wurde deshalb 1984 die erstmalige<br />

Vorstellung des Prototyps <strong>der</strong> <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® auf <strong>der</strong> internationalen<br />

<strong>Pharma</strong>messe Interpack in Düsseldorf von <strong>der</strong><br />

Fachwelt registriert. Die Präsentation dieses neuartigen Spritzensystems<br />

fiel genau in die Zeit, als die ersten biotechnologisch<br />

produzierten Arzne<strong>im</strong>ittel auf den Markt kamen o<strong>der</strong> in ihrem<br />

Entwicklungsstadium weit fortgeschritten waren.<br />

… 45<br />

Die 80er Jahre<br />

Die Doppelkammerspritze<br />

<strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® <strong>der</strong> zweiten Generation<br />

The dual-chamber syringe<br />

<strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® of the second<br />

generation<br />

Unter <strong>der</strong> Überschrift »<strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® : Weitere Investitionen<br />

für eine weltweite Neuheit« berichteten die »<strong>Vetter</strong> Blätter«<br />

Nr. 5/1986, wie man es besser nicht beschreiben kann, und<br />

führen aus:<br />

»... <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® ist eine unserer bedeutendsten Entwicklungen<br />

<strong>der</strong> letzten Jahre. Sie ist eine beson<strong>der</strong>e Form <strong>der</strong><br />

Fertigspritze und stellt eine weltweite Neuheit dar.<br />

Die Verarbeitung von Fertigspritzen zahlreicher Systeme<br />

und Varianten gehört seit vielen Jahren zu unserem Programm.<br />

Allerdings war es vor 1984 nicht möglich, ein Präparat direkt<br />

in einer Fertigspritze zu lyophilisieren. Dieses Problem ist seit<br />

langer Zeit bekannt, und auch wir wurden mit dieser Aufgabe<br />

konfrontiert nach dem Motto: Vollkommenes kann <strong>im</strong>mer noch<br />

ein wenig vollkommener gemacht werden.<br />

Viele Arzne<strong>im</strong>ittel o<strong>der</strong> Wirkstoffe sind nur begrenzt haltbar,<br />

wenn sie dem Einfluß von Wasser ausgesetzt sind. Dabei genügen<br />

selbst geringste Spuren von Feuchtigkeit. O<strong>der</strong> an<strong>der</strong>s ausgedrückt:<br />

Die Haltbarkeit eines Arzne<strong>im</strong>ittels kann erheblich<br />

verlängert werden, wenn es gelingt, den Gehalt an Restfeuchte<br />

möglichst niedrig zu halten. (Ähnliches gilt übrigens auch für<br />

zahlreiche Lebensmittel und Getränke-Extrakte.)


Homecare-Anwendung<br />

Administering<br />

medication at home<br />

Shortly after the production facility for the <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ®<br />

dual-chamber syringe was completed, there was a shift in the<br />

market as is often the case. Cartridges were now in demand.<br />

Cartridges are glass barrels containing either a drug solution or<br />

a lyophilized drug and diluent. They are closed with a rubber<br />

stopper and cr<strong>im</strong>p cap. All cartridges are processed un<strong>der</strong> aseptic<br />

conditions since the drugs they contain do not allow sterilization<br />

in the final container. Cartridges are used as drug containers<br />

in injection pens or pumps for the single- or multi-dose<br />

application of parenterals. The benefits of prefilled cartridges<br />

in conjunction with the right applicator mean increased patient<br />

compliance.<br />

Indications for the use of prefilled cartridges are diabetes,<br />

growth deficiency therapy, viral hepatitis, renal anemia and<br />

thrombosis prophylaxis, among others. Increasingly, biotechnologically<br />

<strong>der</strong>ived peptides and prostaglandins are also<br />

administered via pens or injection pumps.<br />

As in the past, <strong>Vetter</strong>, was prepared for change: The pilot<br />

facility was built with enough flexibility to switch production to<br />

cartridges and a successful step into the market followed.<br />

46 …


Das wirksamste Verfahren zur Vermin<strong>der</strong>ung des Wassergehalts<br />

eines Produkts ist die Lyophilisierung (Gefriertrocknung).<br />

Sie wird <strong>im</strong>mer dann angewendet,<br />

· wenn das Arzne<strong>im</strong>ittel gelöst nicht ausreichend haltbar ist<br />

und / o<strong>der</strong><br />

· wenn eine genaue Dosierung bei <strong>der</strong> Trockenabfüllung nicht<br />

möglich ist.<br />

Die Lyophilisierung wird auch in <strong>der</strong> Arzne<strong>im</strong>ittelherstellung<br />

seit vielen Jahren angewandt. Sie war allerdings bisher nur in<br />

Flaschen (Vials) möglich. Die Lyophilisierung umfasst insgesamt<br />

drei Verfahrensschritte, nämlich<br />

· das Einfrieren des Arzne<strong>im</strong>ittels <strong>im</strong> Behältnis auf ca. –60 °C,<br />

· die Haupttrocknung, bei <strong>der</strong> unter Vakuum das gefrorene<br />

Lösungsmittel Wasser entfernt wird,<br />

· die Nachtrocknung.<br />

Der Prozeß dauert, abhängig vom jeweiligen Produkt, ca.<br />

2 Tage. Er wird selbstverständlich unter sterilen Bedingungen<br />

durchgeführt.<br />

… 47<br />

Patientenfreundliche Systeme<br />

aus den 80er Jahren<br />

Patient-friendly systems from the 80s<br />

<strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® ist unter zwei Gesichtspunkten eine Neuheit.<br />

Erstens ist die eigentliche Fertigspritze so umgestaltet, daß<br />

sie nunmehr lyophilisierungsgerecht ist; außerdem wurde ein<br />

neuartiges Verschlußteil konzipiert. Zweitens ist <strong>der</strong> Lyophilisator<br />

so ausgerüstet worden, daß darin auch Fertigspritzen<br />

behandelt werden können. Betriebsversuche mit dem neuen<br />

System wurden seit 1984 vorgenommen. Dazu steht ein kleinerer<br />

Lyophilisator zur Verfügung. Inzwischen sind auch bereits<br />

zahlreiche Pilotfertigungen für Kunden durchgeführt worden.<br />

Eigene Haltbarkeitsprüfungen sind <strong>im</strong> Gang. An weiteren<br />

Verbesserungen wird laufend gearbeitet.<br />

Unsere Neuheit <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® hat auf einigen großen<br />

internationalen Messen in den letzten beiden Jahren große<br />

Aufmerksamkeit gefunden,<br />

· Interpack, Düsseldorf (1984),<br />

· Achema, Frankfurt (1985),<br />

· PDA Jahreskongreß, Philadelphia (1985).<br />

Das Interesse international bedeuten<strong>der</strong> <strong>Pharma</strong>firmen<br />

insbeson<strong>der</strong>e in Europa und den USA an <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® ist<br />

beachtlich. Für Fertigungen liegt bereits eine Anzahl konkreter<br />

Anfragen vor ...«


As <strong>Vetter</strong> took on the production of prefilled pharmaceuticals,<br />

it became clear that to achieve success it would have<br />

to comply with FDA standards. The FDA, or Food and Drug<br />

Administration, of the USA approves drugs for the public and<br />

has the highest standards regarding drug manufacture. To<br />

export drugs to the USA, one must have FDA approval of the<br />

production facility.<br />

<strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>-Fertigung GmbH & Co. KG gained FDA<br />

approval for the first t<strong>im</strong>e in 1988 and successful inspections<br />

have followed regularly ever since. This was the key to the US<br />

market. The t<strong>im</strong>e and effort spent to develop the highest quality<br />

standard from the beginning regarding pharmaceutical manufacturing<br />

paid off in the form of FDA approval and contracts<br />

with first-class global pharmaceutical companies.<br />

The technological knowledge that developed with all of<br />

this innovation led to the establishment of <strong>Vetter</strong> Injekt System<br />

GmbH & Co. KG in 1989 in or<strong>der</strong> to better concentrate the<br />

knowledge and efforts. The goals of <strong>Vetter</strong> Injekt System<br />

GmbH & Co. KG included technology transfer, the design and<br />

construction of customized pharmaceutical production lines,<br />

the validation of their product processes and the development<br />

of novel medical application systems.<br />

The 80s can be summarized by the transformation from a<br />

conventional contract manufacturer of conventional forms of<br />

administration to one that concentrated on prefilled syringes<br />

and the accompanying aseptic technology and production. A<br />

company restructuring with international orientation took<br />

place as evidenced by the founding of the subsidiary <strong>Vetter</strong><br />

<strong>Pharma</strong>-Turm Inc. in New Jersey, USA, in 1983. <strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>-<br />

Turm Inc. was set up to bring <strong>Vetter</strong>’s prefilled application systems<br />

into the ever growing American, Canadian and Mexican<br />

markets with their enormous potential.<br />

Der Standort <strong>im</strong> Kammerbrühl:<br />

das Zuhause <strong>der</strong> <strong>Vetter</strong> Injekt System GmbH & Co. KG<br />

The Kammerbrühl site:<br />

Home of <strong>Vetter</strong> Injekt System GmbH & Co. KG<br />

48 …


Bliebe zu erwähnen, dass zwar die ersten Ansätze <strong>der</strong><br />

Entwicklung von <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® insgesamt sehr ermutigend<br />

waren wie auch die Interessenlage <strong>im</strong> Markt auf größte Resonanz<br />

stieß, doch wie so oft blieb <strong>der</strong> Weg durch die Instanzen<br />

<strong>der</strong> Banken zur Finanzierung des Projekts zunächst schwierig,<br />

weil die üblichen Ratschläge für einen mittelständischen Betrieb<br />

zunächst lauteten, ein <strong>der</strong>artiges Projekt sei doch etwas ganz<br />

Typisches für die Großindustrie. Schließlich fand man mit<br />

Unterstützung des Wirtschaftsministeriums in Stuttgart ein<br />

Finanzinstitut, das durch entsprechende Garantien und zusätzliche<br />

Landesbürgschaften ca. 15 Mio. DM (7,67 Mio. €) als<br />

Kredit <strong>zum</strong> Bau einer Pilotfertigungsanlage einräumte, die 1987<br />

in Betrieb genommen werden konnte.<br />

Kurz nach Fertigstellung dieser Anlage für die <strong>Vetter</strong><br />

Lyo-Ject ® -Doppelkammer-Fertigspritze zeigte sich, dass <strong>der</strong><br />

Markt sich oft an<strong>der</strong>s verhält als die entsprechende Prognose;<br />

es waren unerwartet Zweikammer-Karpulen gefragt.<br />

Zweikammer-Karpulen enthalten in einem Glaskörper die<br />

Wirkstofflösung o<strong>der</strong> das Wirkstofflyophilisat mit Lösemittel<br />

und werden von einem Gummistopfen und <strong>der</strong> Bördelkappe<br />

abgeschlossen. In allen Fällen sind aber aseptische Arbeitstechniken<br />

während sämtlicher Produktionsschritte erfor<strong>der</strong>lich, da<br />

die eingesetzten Wirkstoffe eine Sterilisation <strong>im</strong> Endbehältnis<br />

nicht zulassen.<br />

Die Karpulen werden als Wirkstoffbehälter in Systemen wie<br />

Pen o<strong>der</strong> Injektionspumpen für Einmal- o<strong>der</strong> Mehrfachdosierungen<br />

von Parenteralia eingesetzt. Die Vorteile von vorgefüllten<br />

Karpulen mit entsprechenden Applikatoren liegen in <strong>der</strong><br />

Erhöhung <strong>der</strong> Anwen<strong>der</strong>freundlichkeit für Patienten.<br />

Als Anwendungsbereiche von Karpulen kommen insbeson<strong>der</strong>e<br />

Diabetes, hormonell bedingte Wachstumsstörungen,<br />

Virushepatitis, renale Anämien und die Thromboseprophylaxe<br />

in Betracht; zunehmend werden auch gentechnologisch gewonnene<br />

Peptide o<strong>der</strong> Prostaglandine über Pen o<strong>der</strong> Injektionspumpen<br />

verabreicht.<br />

Dank <strong>der</strong> in die Pilotanlage für Doppelkammer-Fertigspritzen<br />

eingebauten Flexibilität konnte auch dieser Nachfrage rasch<br />

begegnet und zusammen mit einem bedeutenden <strong>Pharma</strong>unternehmen<br />

eine erfolgreiche Markteinführung getätigt werden.<br />

… 49<br />

Diese Entwicklungsschritte mit den hieraus gewonnenen<br />

Erfahrungen und dem stetig angewachsenen technischen Sachverstand<br />

führten 1989 zur Gründung <strong>der</strong> <strong>Vetter</strong> Injekt System<br />

GmbH & Co. KG.<br />

Die Ziele dieses Unternehmens waren von Beginn an <strong>der</strong><br />

Technologietransfer, <strong>der</strong> Bau von Spezialfertigungsanlagen <strong>im</strong><br />

pharmazeutischen Bereich sowie technische Neuentwicklungen<br />

für medizinische Applikationssysteme bis hin zur Validierung<br />

<strong>der</strong> hierzu erfor<strong>der</strong>lichen Verarbeitungsprozesse.<br />

Will man die 80er Jahre bei <strong>Vetter</strong> schlagwortartig skizzieren,<br />

sind sie durch die Trennung von <strong>der</strong> konventionellen<br />

Auftragsherstellung üblicher Darreichungsformen hin zur Konzentration<br />

auf die Fertigspritzentechnologie zusammen mit dem<br />

Aufbau <strong>der</strong> aseptischen Produktion gekennzeichnet. Strukturell<br />

fiel in diesen Zeitraum die Umorganisation des Unternehmens<br />

mit internationaler Ausrichtung, wie es auch über die schon<br />

1983 erfolgte Gründung einer nordamerikanischen Tochterfirma,<br />

<strong>der</strong> <strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>-Turm Inc. in New Jersey, USA, <strong>zum</strong><br />

Ausdruck kommt. Diese Gesellschaft vertritt die <strong>Vetter</strong>-Gruppe<br />

in den USA, in Kanada und Mexiko und bearbeitet Entwicklungsprojekte,<br />

die sich vor allem <strong>im</strong> Bereich Homecare <strong>im</strong> Zusammenhang<br />

mit aseptisch vorgefüllten Applikationssystemen<br />

bewegen und worin sich ein großes Marktpotential verbirgt.<br />

Einfahrt <strong>zum</strong> Büro von <strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>-Turm Inc.,<br />

New Jersey, USA<br />

Driveway to the <strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>-Turm Inc. offices in<br />

New Jersey, USA<br />

Die 80er Jahre


1990<br />

Markteinführung <strong>der</strong> <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ®<br />

Doppelkammer-Fertigspritze<br />

1992<br />

Erstmaliger Einsatz eines Roboters in aseptischer<br />

Produktionslinie<br />

1994<br />

Spatenstich für neue Fertigungsstätte in<br />

Langenargen<br />

1997<br />

Rücktritt Helmut <strong>Vetter</strong>s aus dem Tagesgeschäft<br />

1997/98<br />

<strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® gewinnt renommierte nationale<br />

und internationale Auszeichnungen<br />

1998<br />

FDA-Inspektionen werden an <strong>Vetter</strong>-Standorten<br />

in Langenargen und Ravensburg erfolgreich<br />

abgeschlossen<br />

1999<br />

Am 1. Februar stirbt Firmengrün<strong>der</strong> Helmut <strong>Vetter</strong><br />

in Ravensburg<br />

1990<br />

Market introduction of the <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ®<br />

dual-chamber syringe<br />

1992<br />

First-t<strong>im</strong>e deployment of a robot in an aseptic<br />

production line<br />

1994<br />

Groundbreaking of the new facility in<br />

Langenargen<br />

1997<br />

Helmut <strong>Vetter</strong> retires from everyday business<br />

1997/98<br />

<strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® wins several coveted national and<br />

international awards<br />

1998<br />

FDA inspections at the Langenargen and<br />

Ravensburg facilities are crowned with success<br />

1999<br />

February 1: Company foun<strong>der</strong> Helmut <strong>Vetter</strong> dies<br />

in Ravensburg<br />

50 …


Die 90er Jahre<br />

Innovationen und Generationswechsel<br />

The 90s<br />

Innovation and Changing of the Guard<br />

»Mission:<br />

Zukunftssicherung«<br />

»Mission:<br />

Future Success«


Helmut <strong>Vetter</strong> explained the vision he had for the company<br />

for the 90s in the <strong>Vetter</strong> Blätter issue no. 6/1987:<br />

»1987 was without a doubt one of the most meaningful<br />

years at <strong>Vetter</strong> as after 10 years of development at <strong>Vetter</strong>, the<br />

<strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® started to take off. <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® refers<br />

to the freeze-drying of the active agent within the syringe, an<br />

innovation developed in-house. The benefits resulting from this<br />

innovation took the form of a 20% increase in the workforce in<br />

the last year and a transition from a conventional pharmaceutical<br />

production company to a manufacturer of highly specialized<br />

prefilled syringes. Internal restructuring to allow the departments<br />

to concentrate their efforts was one of the signs of growth<br />

in the company. In this respect I would like to mention that my<br />

son, Udo <strong>Vetter</strong>, will be a director of <strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>-Fertigung<br />

GmbH & Co. KG starting May 1, 1987.<br />

Die in den 90er Jahren produzierte<br />

dritte Generation <strong>der</strong> <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ®<br />

The <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® of the third<br />

generation from the 90s<br />

He has spent the past 12 years in the United States, where he<br />

graduated from the University of Washington, in Seattle, with<br />

a degree in pharmacy and then spent numerous years working<br />

in a successful American pharmaceutical company. Owing to<br />

his knowledge of the American market, I asked h<strong>im</strong> to become<br />

managing director of <strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>-Turm Inc. with the goal of<br />

establishing a production site in the United States.<br />

A further objective is to market our know-how on an<br />

international level through licensing and joint ventures with<br />

emphasis on prefilled syringes and especially <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ®<br />

dual-chamber syringes.«<br />

The same »<strong>Vetter</strong> Blätter«, 6/1987, reported the installation<br />

of a new, 10-ton, DM 1-million (EUR 511,000 today) lyophilizer<br />

and it described the work done in the microbiology labs.<br />

52 …


Die Entwicklung, die das Unternehmen in den 90er Jahren<br />

nehmen sollte, ist bereits aus dem Vorwort von Helmut <strong>Vetter</strong><br />

zur Ausgabe Nr. 6/1987 <strong>der</strong> »<strong>Vetter</strong> Blätter« in visionärer Weise<br />

beschrieben, wenn es dort heißt:<br />

»... Das Jahr 1987 wird zweifellos ein bedeutungsvolles Jahr<br />

in <strong>der</strong> Geschichte unserer Firma sein. Nach über 10-jähriger<br />

Entwicklungsarbeit in <strong>der</strong> Steriltechnologie stehen wir kurz<br />

vor dem Start unseres bisher größten und weit in die Zukunft<br />

weisenden Projekts <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® .<br />

Dies ist die Bezeichnung für jene Fertigspritzen-Technologie,<br />

bei <strong>der</strong> die Injektionswirkstoffe <strong>im</strong> Spritzenkörper selbst gefriergetrocknet<br />

werden – eine weltweite Neuheit, die in unserem<br />

Hause entwickelt wurde.<br />

Die Investitionen, die wir hierfür getätigt haben, sind außerordentlich<br />

umfangreich. Sie haben nicht nur einen enormen<br />

Wachstumsschub in quantitativer Hinsicht bewirkt, z. B. über<br />

20 % neue Arbeitsplätze allein <strong>im</strong> letzten Jahr geschaffen,<br />

son<strong>der</strong>n auch in <strong>der</strong> Infrastruktur unseres Betriebes eine entscheidende<br />

Wandlung vom mittelständischen Unternehmen<br />

<strong>zum</strong> hochspezialisierten Fertigungsbetrieb mit Pionierfunktion<br />

in <strong>der</strong> internationalen Steriltechnologie herbeigeführt.<br />

Auch die Än<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Gesellschaftsform und die Verbreiterung<br />

<strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> Geschäftsleitung sind Zeichen dieser<br />

Entwicklung. Ich möchte in diesem Zusammenhang mitteilen,<br />

daß mein Sohn Udo <strong>Vetter</strong> ab 1. Mai 1987 als weiterer Geschäftsführer<br />

<strong>der</strong> <strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>-Fertigung GmbH & Co. KG<br />

tätig wird.<br />

Mein Sohn lebt seit 12 Jahren in den USA. An sein <strong>Pharma</strong>ziestudium<br />

an <strong>der</strong> Washington University in Seattle, das<br />

er erfolgreich mit dem Diplom als <strong>Apotheke</strong>r absolvierte,<br />

schlossen sich mehrere Jahre Tätigkeit in bedeutenden amerikanischen<br />

Unternehmen <strong>der</strong> <strong>Pharma</strong>industrie an, teilweise auch<br />

auf unserem Sachgebiet.<br />

Aufgrund seiner spezifischen Kenntnisse des amerikanischen<br />

Marktes habe ich ihn vor zwei Jahren als Geschäftsführer unserer<br />

amerikanischen Nie<strong>der</strong>lassung <strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>-Turm Inc. in<br />

New Jersey bestellt. In dieser Funktion bereitet er zur Zeit die<br />

Entwicklung und den Aufbau einer eigenen Produktionsstätte<br />

mit ähnlichem Programm wie dem unsrigen vor.<br />

Seine Aufgabe besteht des weiteren darin, <strong>im</strong> Wege des<br />

Technologietransfers das bei uns entwickelte Know-how auf<br />

internationaler Ebene durch Lizenzen und Joint Ventures zu<br />

verwerten. Dabei stehen die Fertigspritzen mit Schwerpunkt<br />

<strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® <strong>im</strong> Vor<strong>der</strong>grund ...«<br />

… 53<br />

Dasselbe Heft 6/1987 <strong>der</strong> »<strong>Vetter</strong> Blätter« berichtet über die<br />

Lieferung und den Aufbau eines neuen, großen Lyophilisators<br />

(ca. 10 Tonnen schwer, Preis ca. 1 Mio. DM / 511.000 e) und<br />

beschreibt die Aufgaben und die Arbeiten <strong>im</strong> mikrobiologischen<br />

Labor ebenso wie die Verwaltung und Hausbelegung des Ferienhe<strong>im</strong>s<br />

in Wiggensbach durch die »Sport- und Wan<strong>der</strong>freunde<br />

<strong>Vetter</strong> e. V.«.<br />

Als beson<strong>der</strong>er Höhepunkt <strong>der</strong>selben Ausgabe findet sich<br />

eine Abhandlung über gewerbliche Schutzrechte <strong>im</strong> Hause<br />

<strong>Vetter</strong> mit einer Abbildung von japanischen Schriftzeichen, die<br />

wie folgt kommentiert werden:<br />

»Es ist <strong>der</strong> Anfang einer japanischen Patentanmeldung für<br />

den von uns entwickelten »Waschautomaten zur Reinigung<br />

von Gegenständen, insbeson<strong>der</strong>e von Händen – kurz »Handwasher«<br />

genannt.<br />

Wie für den Handwasher haben wir auch für Handhabungs-<br />

Trays (<strong>Vetter</strong>-Tray ® ) und spezielle Spritzen-Verschlußteile in<br />

Japan, den USA und selbstverständlich in Europa Patente und<br />

Gebrauchsmuster angemeldet, rund ein Dutzend insgesamt, die<br />

wir sozusagen als rechtlichen »Schutzwall« um unsere Entwicklungen<br />

<strong>der</strong> letzten vier Jahre aufgebaut haben.<br />

Die Anmeldung von Schutzrechten ist eine unerläßliche<br />

Maßnahme für ein Unternehmen, das sich so stark auf das<br />

Gebiet <strong>der</strong> Hochtechnologie spezialisiert hat, wie dies bei uns<br />

geschehen ist. Zu den Schutzrechten zählen neben den Patenten<br />

und Gebrauchsmustern auch die Warenzeichen, genauer gesagt<br />

»Wort-Bild-Zeichen«.<br />

Hier ein Beispiel aus <strong>der</strong> jüngsten Zeit:<br />

Die 90er Jahre<br />

Im Gegensatz <strong>zum</strong> Patent, das ein best<strong>im</strong>mtes Verfahren zur<br />

Erzielung eines technischen Ablaufs schützt, schützt das eingetragene<br />

Wort-Bild-Zeichen vor Verwechslungen mit ähnlich<br />

klingenden Namen o<strong>der</strong> ähnlich aussehenden Schriftzügen o<strong>der</strong><br />

grafischen Darstellungen.


The highlight of the edition was the report of the work done<br />

regarding patents at <strong>Vetter</strong> as reported in a Japanese paper:<br />

»The first stages of a Japanese patent application are un<strong>der</strong>way<br />

for an automatic washer, particularly of hands, developed<br />

by us, currently referred to as »handwasher«. S<strong>im</strong>ilar to the<br />

»handwasher« roughly 12 patents and copyrights are pending<br />

in the USA, Japan and Europe for <strong>Vetter</strong> handling trays (the<br />

<strong>Vetter</strong>-Tray ® ) and syringe closure systems to protect the innovations<br />

of the past four years.<br />

The application of patents for a company that specializes in<br />

a high-tech field such as pharmaceutical manufacture is one of<br />

the most <strong>im</strong>portant and significant actions. This also includes<br />

the establishment of trademarks such as the <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® .<br />

The trademark, unlike the patent, protects the product<br />

from look-alikes that capitalize only on likeness to a successful<br />

product, rather than content. The establishment of the <strong>Vetter</strong><br />

trademark occurred early.<br />

Patents and trademarks need to be constantly monitored<br />

and even defended should s<strong>im</strong>ilar products be introduced on the<br />

market. We have been in close contact with a patent law firm for<br />

over twenty years and have not lost a single patent case so far.<br />

Der erste Roboter für die aseptische<br />

Produktion (Reinraum 13)<br />

The first robot in <strong>Vetter</strong>’s aseptic<br />

production area (Clean room 13)<br />

54 …


… 55<br />

Abfüllanlage <strong>der</strong> <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® am<br />

Standort Schützenstraße<br />

Filling system for the <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ®<br />

at the Schützenstrasse site<br />

Die 90er Jahre<br />

Schon früh wurden die wichtigsten Wort-Bild-Zeichen, die<br />

mit o<strong>der</strong> »<strong>Vetter</strong>« als Wortbestandteil beginnen, für uns<br />

registriert und in Benutzung genommen.<br />

Schutzrechte, ob Patente o<strong>der</strong> Warenzeichen, müssen ständig<br />

»gepflegt«, d. h. überwacht und notfalls verteidigt werden,<br />

falls eine Kollision mit einem fremden Patent o<strong>der</strong> Zeichen zu<br />

befürchten ist o<strong>der</strong> geltend gemacht wird.<br />

Alles in allem ist das Patentwesen ein relativ schwieriges<br />

Rechtsgebiet, das nur von Fachleuten, d. h. zugelassenen<br />

Patentanwälten, bearbeitet werden kann. Wir stehen seit über<br />

20 Jahren mit einem renommierten Patentanwaltsbüro in enger<br />

Verbindung und haben bis heute noch keinen einzigen Patentprozeß<br />

verloren.<br />

Schutzrechte sind Aktivposten <strong>im</strong> Vermögen des Unternehmens.<br />

Wie bei einer materiellen Investition, z. B. einem Gebäude<br />

o<strong>der</strong> einer Maschine, stellt das Schutzrecht einen Wert dar,<br />

<strong>der</strong> unter langfristigen Aspekten beurteilt werden muß. Eine<br />

Verwertung kann außer <strong>im</strong> eigenen Hause auch durch Lizenzvergabe<br />

o<strong>der</strong> Technologie-Transfer erfolgen. In diesen Fällen<br />

werden vom Schutzrechtseigentümer einem an<strong>der</strong>en gegen<br />

entsprechendes Entgelt Benutzungsrechte für den betreffenden<br />

Gegenstand bzw. die Nutzungsrechte für best<strong>im</strong>mte Verfahren<br />

erteilt.<br />

Solchen Technologie-Transfers dürfte in Zukunft eine vermehrte<br />

Bedeutung zukommen. Übrigens sind trotz des hohen<br />

Innovationsniveaus <strong>im</strong> Betrieb alle Entwicklungen <strong>im</strong> eigenen<br />

Hause durchgeführt worden. Bisher wurden keine Lizenzen von<br />

außen gekauft.«<br />

Wenn <strong>im</strong> Rahmen dieser Chronik <strong>der</strong> 90er Jahre zunächst<br />

auf Material aus 1987 eingegangen wurde, ist dies nicht auf eine<br />

Verwechslung <strong>der</strong> Jahreszahlen durch die Chronisten zurückzuführen,<br />

son<strong>der</strong>n es soll die Weichenstellung <strong>der</strong> 80er Jahre<br />

für die Prosperität des Unternehmens in den 90er Jahren in aller<br />

Klarheit verdeutlichen.<br />

Der Beginn des Jahrzehnts ab 1990 war entscheidend gekennzeichnet<br />

durch die Inbetriebnahme einer vollautomatischen<br />

Fertigspritzenproduktion und durch die Markteinführung <strong>der</strong><br />

<strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® -Doppelkammer-Fertigspritze.<br />

Die <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® -Doppelkammer-Fertigspritze, mit<br />

<strong>der</strong>en Entwicklung 1981 begonnen wurde, ist nicht nur ein<br />

Packmittel, son<strong>der</strong>n ein spezielles Injektionssystem, auf das die<br />

<strong>Vetter</strong>-Gruppe eigene internationale Patente besitzt und das<br />

in den Produktionsstätten in Ravensburg und Lagenargen zur<br />

Produktionsreife umgesetzt wurde.


Patent rights are active issues regarding company assets and<br />

as with capital investments in buildings or machines, patents<br />

must be viewed with regard to their long-term value. Patents,<br />

copyrights and trademarks can be sold or licensed out in<br />

exchange for payment. Such technology transfers will become<br />

more valuable to <strong>Vetter</strong> in the future. All innovations thus far<br />

have been developed in-house at <strong>Vetter</strong> and no outside licenses<br />

have been bought.«<br />

With regard to the 90s, it is <strong>im</strong>portant to note that the work<br />

highlighted in the 1987 report was extremely influential for the<br />

success and prosperity of the 90s.<br />

The <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® dual-chamber prefilled syringe, whose<br />

development began in 1981, was not just packaging material,<br />

but an injection system that was successfully offered in the<br />

marketplace in 1990. It is protected by several international<br />

patents owned by <strong>Vetter</strong>, and is expertly filled in the Ravensburg<br />

and Langenargen plants.<br />

Many biotechnologically <strong>der</strong>ived drugs, proteins for<br />

example, are highly potent in minute quantities but also highly<br />

unstable, and they maintain their required shelf life only in<br />

lyophilized form. Since the production costs for such drugs are<br />

still relatively high despite the availability of biotechnological<br />

processes, and because precise dosing is essential due to their<br />

pharmacologic activity in the microgram range, the need arose<br />

for an injection system which would keep product loss to a<br />

min<strong>im</strong>um, el<strong>im</strong>inate overdosing, assure sterility and allow easy<br />

handling.<br />

The <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® dual-chamber prefilled syringe offered<br />

an innovative solution for these requirements by allowing in<br />

situ lyophilization of the drug in the injection device which<br />

also houses the diluent. Different syringe sizes to accommodate<br />

diluent contents from 0.3 to 5 ml were designed to meet specific<br />

product needs.<br />

The patented tamper-evident closure, in combination with<br />

the appropriate label data, offers drug safety and provides<br />

tamper protection for the product from its production in the<br />

clean room to its application with the patient. The patented<br />

screw plunger in the dual-chamber syringe allows for gentle<br />

product reconstitution with defined shearing strain as required<br />

for highly sensitive drugs.<br />

Vergleich <strong>der</strong> Systeme<br />

System comparison<br />

56 …


Insbeson<strong>der</strong>e biotechnologisch gewonnene Wirkstoffe, wie<br />

z. B. Proteine, die bereits in kleinsten Dosen hochaktiv wirksam,<br />

aber auch beson<strong>der</strong>s empfindlich sind, erlangen ihre Haltbarkeit<br />

über einen längeren Zeitraum nur über die Lyophilisierung.<br />

Da die Herstellungskosten dieser Wirkstoffe trotz biotechnologischer<br />

Verfahren noch <strong>im</strong>mer relativ hoch sind und<br />

an<strong>der</strong>erseits aufgrund ihrer Wirksamkeit <strong>im</strong> Mikrogrammbereich<br />

dosisexakt appliziert werden müssen, gilt es, sie über<br />

ein Injektionssystem zu verabreichen, das Wirkstoffverluste<br />

min<strong>im</strong>iert, zu keiner Überdosierung führt, Sterilität gewährleistet<br />

und trotzdem einfach zu handhaben ist.<br />

Die <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® -Doppelkammer-Fertigspritze bietet für<br />

diese For<strong>der</strong>ungen eine innovative Lösung, indem sie die In-situ-<br />

Lyophilisierung des Wirkstoffs direkt in einer zur Applikation<br />

geeigneten Spritze, die gleichzeitig das Lösemittel enthält,<br />

zulässt. Unterschiedlich verfügbare Spritzengrößen, wie z. B.<br />

Lösemittelinhalte von 0,3 bis 5 ml, bieten eine Systemlösung für<br />

die jeweils spezifische Anfor<strong>der</strong>ung.<br />

Der patentierte Originalitätsverschluss bietet in Verbindung<br />

mit <strong>der</strong> entsprechenden Kennzeichnung auf dem Etikett die<br />

Einhaltung <strong>der</strong> Arzne<strong>im</strong>ittelsicherheit und ermöglicht den<br />

Nachweis über die Unversehrtheit des Produkts von dessen<br />

Herstellung <strong>im</strong> Reinraum bis hin zur Anwendung am Patienten.<br />

Die patentierte Drehkolbenstange in <strong>der</strong> Doppelkammerspritze<br />

lässt eine schonende, mit definierten Scherkräften erfolgende<br />

Rekonstitution zu, wie sie für hochempfindliche Wirkstoffe<br />

erfor<strong>der</strong>lich ist.<br />

… 57<br />

Patentierter Originalitätsverschluss V-OVS ®<br />

The patented tamper-evident closure system V-OVS ®<br />

Patentierte Drehkolbenstange für <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ®<br />

The patented screw-plunger rod for <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ®<br />

Die 90er Jahre<br />

Da die Fertigspritze gleichzeitig als »Unit-Dose«-Behälter und<br />

als Applikationssystem fungiert, kommt es zu einer deutlichen<br />

Reduktion an Wirkstoffverlusten. Das »All-in-one«-Konzept<br />

<strong>der</strong> <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® -Doppelkammer-Fertigspritze bietet eine<br />

schnelle und anwen<strong>der</strong>freundliche Vorbereitung und Injektion<br />

<strong>der</strong> fertigen Lösung.<br />

In <strong>der</strong> Summe aller nutzenorientierten Vorteile führt<br />

dieses System zu mehr Kosteneffektivität infolge des geringen<br />

Verbrauchs an Verpackungsmaterial und ermöglicht einen<br />

Zeitgewinn bei <strong>der</strong> Vorbereitung <strong>der</strong> Injektion.<br />

Vergleicht man die Vorbereitungszeit für herkömmliche<br />

Mischinjektionen von zwei unterschiedlichen Ampullen unter<br />

Berücksichtigung von zwei Kanülen für das jeweilige Aufziehen<br />

inklusive aller Vorgänge des doppelten Auspackens mit <strong>der</strong><br />

Vorbereitungszeit des <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® Systems, so stellt man<br />

einen bedeutenden Zeitgewinn pro Injektion fest.<br />

Es ist daher zwingend, dass das System <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ®<br />

zu einem großen Erfolg von <strong>Vetter</strong> <strong>im</strong> <strong>Pharma</strong>bereich wurde<br />

und sich das Haus <strong>zum</strong> Branchenführer in diesem »Nischengeschäft«<br />

entwickelte, <strong>der</strong> von internationalen Partnern geschätzt<br />

wird.<br />

Seit Beginn <strong>der</strong> Vermarktung von <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® -Doppelkammer-Fertigspritzen<br />

ist das Unternehmen auf mehr als<br />

1.900 Mitarbeiter angewachsen und verzeichnete zweistellige<br />

Umsatzwachstumsraten pro Jahr; dies sind Zahlen, die für<br />

Helmut <strong>Vetter</strong>s visionäre Idee <strong>der</strong> vorgefüllten Doppelkammer-<br />

Fertigspritzen sprechen.


Since the prefilled syringe functions both as unit-dose container<br />

and application system, drug loss is markedly reduced.<br />

The »all-in-one« concept of the <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® dual-chamber<br />

syringe enables the user to prepare the injection solution quickly<br />

and safely and makes the injection patient friendly. The sum of<br />

all these user benefits ren<strong>der</strong>s the system highly cost effective as<br />

well due to the min<strong>im</strong>al use of packaging material.<br />

The system also led to high cost-effectiveness, more economical<br />

packaging and reduced injection t<strong>im</strong>e. By having only<br />

one dual-chamber syringe as opposed to one syringe and two<br />

ampoules to draw from, precious t<strong>im</strong>e is saved.<br />

<strong>Vetter</strong>’s focus on syringe technology since the mid-70s<br />

and, in particular, the <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® dual-chamber prefilled<br />

syringe have made the company into an industry lea<strong>der</strong> in this<br />

niche business, a company highly regarded by its international<br />

partners.<br />

Überliefertes Zitat von Horst Seehofer, damaliger Bundesgesundheitsminister,<br />

anlässlich seines Besuchs bei <strong>Vetter</strong><br />

<strong>im</strong> Jahr 1995: »Erfolgreiche Firmen wie Sie sind auch ohne<br />

Regierung erfolgreich.«<br />

A quote attributed to Horst Seehofer, then Fe<strong>der</strong>al Minister<br />

of Health, on the occasion of a visit to <strong>Vetter</strong> in the year<br />

1995:«Successful companies like yours are also successful<br />

without a government.«<br />

Since the market introduction of the <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® dualchamber<br />

prefilled syringe the company has grown to over 1,900<br />

employees and enjoys increasing annual sales rates in the double<br />

digits. These are figures that speak for Helmut <strong>Vetter</strong>’s visionary idea<br />

of the dual-chamber prefilled syringe.<br />

The broad recognition paid to these innovative developments<br />

is also evidenced by the respective first prizes awarded to the<br />

<strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® dual-chamber prefilled syringe at the 20th Annual<br />

German Packaging Competition 1997 and the Eurostar Packaging<br />

Competition, as well as the WorldStar Packaging Award 1998.<br />

It was not surprising, therefore, that Helmut <strong>Vetter</strong> – honored<br />

by the state of Baden-Württemberg with its medal for economic<br />

achievement and appointed honorary senator of the University of<br />

Ulm – restated the guiding principles for his company in 1997 by<br />

preceding them with the following mission statement: »We are a<br />

full-service partner to our customers. We offer solutions for aseptically<br />

prefilled application systems and are one of the international<br />

market lea<strong>der</strong>s in this industry segment.«<br />

Verleihung <strong>der</strong> Ehrensenatorwürde durch<br />

den Rektor <strong>der</strong> Universität Ulm,<br />

Herrn Prof. W. Pechhold, Januar 1995<br />

Prof. W. Pechhold names Helmut <strong>Vetter</strong> honorary<br />

senator of the University of Ulm, January 1995<br />

58 …


Die breite Anerkennung dieser innovativen Entwicklungen<br />

kommt auch über den jeweils 1. Preis für die <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® -<br />

Doppelkammer-Fertigspritzen be<strong>im</strong> 20. Deutschen Verpackungswettbewerb<br />

1997 und be<strong>im</strong> »Eurostar Packaging Competition«<br />

sowie be<strong>im</strong> »Worldstar Packaging Award 1998« <strong>zum</strong> Ausdruck.<br />

So wun<strong>der</strong>t es nicht, wenn Helmut <strong>Vetter</strong> – mit <strong>der</strong> Wirtschaftsmedaille<br />

des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet<br />

und 1995 <strong>zum</strong> Ehrensenator <strong>der</strong> Universität Ulm ernannt –<br />

seinen Unternehmensleitsätzen, die er 1997 neu formulierte, die<br />

Mission »Wir sind für unsere Kunden ein innovativer Full-Service-Dienstleister<br />

für Problemlösungen bei aseptisch vorgefüllten<br />

Applikationssystemen und in diesem Segment international<br />

unter den Marktführern« voranstellte.<br />

Der Erfolg des <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® -Systems ergab eine Reihe<br />

weiterer Konsequenzen, die insbeson<strong>der</strong>e wegen <strong>der</strong> Komplexität<br />

dieser Technologie die Anfor<strong>der</strong>ungen an die absichernden<br />

Bereiche, wie an Labors, die Qualitätssicherung und die Dokumentation<br />

inklusive des Zulassungsbereichs, deutlich verschärfte.<br />

Weiterhin stellte sich Anfang <strong>der</strong> 90er Jahre die Frage nach<br />

einer Kapazitätserweiterung für diese Produktionstechnologie,<br />

und man ging auf die Suche nach einem geeigneten Gelände.<br />

Alternativen in <strong>der</strong> Nähe von Halle, in einem ehemaligen<br />

Impfstoffwerk aus Zeiten <strong>der</strong> DDR, wie auch in München, wo<br />

ein amerikanischer Konzern seine Produktionsanlagen schloss,<br />

wurden nach eingehen<strong>der</strong> Prüfung ebenso verworfen wie <strong>der</strong><br />

Standort Mengen, Kreis Sigmaringen, <strong>der</strong> gebäudeseitig zwar<br />

geeignet war, jedoch am Finanzvolumen scheiterte. In Ravensburg<br />

selbst war das Gelände in <strong>der</strong> Schützenstraße 87 mit <strong>der</strong><br />

darauf stehenden »Rutenfesthalle« <strong>zum</strong> Kauf angeboten, doch<br />

nach Probebohrungen und Erstellung eines Gutachtens schied<br />

auch dieser Standort aus, denn man hätte wegen <strong>der</strong> geologischen<br />

Verhältnisse in die Gründung des Fundaments »Millionen<br />

vergraben« müssen.<br />

… 59<br />

Schließlich wurde man 1992 in Langenargen am Bodensee in<br />

einer ehemaligen Fabrikationsanlage <strong>der</strong> Dornier-Werke fündig,<br />

und die <strong>Vetter</strong> Injekt System GmbH & Co. KG übernahm die<br />

gesamte Planung, die Projektierung und den kompletten Bau<br />

<strong>der</strong> Anlagen sowie <strong>der</strong> Infrastruktur. Auf diese Weise war es<br />

möglich, den unternehmenseigenen Sachverstand wie auch das<br />

Know-how <strong>der</strong> Kunden unter Wahrung <strong>der</strong> strengsten Vertraulichkeit<br />

in die Konzeption von Langenargen einzubringen. Eine<br />

öffentliche Ausschreibung hätte zudem den Nachteil des zu<br />

frühen Bekanntwerdens des Bauprojekts samt <strong>der</strong> zugehörigen<br />

Technologie zur Folge gehabt.<br />

1993 wurde die <strong>Vetter</strong>-<strong>Apotheke</strong>, die sich seit 1972 <strong>im</strong><br />

Gebäude »Untere Mang« befindet, von Grund auf renoviert,<br />

wobei weniger die unter Denkmalschutz stehende Außenfassade<br />

betroffen war als vielmehr das »Innenleben«; Treppenhaus,<br />

Aufzug und umfangreiche sanitäre und sicherheitstechnische<br />

Einrichtungen wurden neu installiert, um das Gebäude allen<br />

Ansprüchen <strong>der</strong> gewerblichen und privaten Nutzung entsprechen<br />

zu lassen. Im Sinne <strong>der</strong> Corporate Identity von <strong>Vetter</strong> erhielt<br />

insbeson<strong>der</strong>e die <strong>Apotheke</strong> ein neues Gesicht in den Farben<br />

Weiß und Türkis, den Kennfarben des Hauses. Das Gebäude<br />

stellt sich noch heute als ein mo<strong>der</strong>nes Gesundheitszentrum mit<br />

mittelalterlicher Fassade dar.<br />

1993 war aber auch das Jahr <strong>der</strong> durch Bundesgesundheitsminister<br />

Seehofer initiierten Kostendämpfung <strong>im</strong> deutschen<br />

<strong>Pharma</strong>markt. Viele <strong>Pharma</strong>firmen kamen kostenmäßig<br />

erheblich unter Druck, und bei <strong>Vetter</strong> mussten infolgedessen<br />

<strong>zum</strong> zweiten Mal innerhalb von zehn Jahren Stellen abgebaut<br />

werden, denn man war zu diesem Zeitpunkt noch wesentlich<br />

abhängiger vom he<strong>im</strong>ischen <strong>Pharma</strong>markt als in den Folgejahren,<br />

die Aufträge für die weltweite Vermarktung von Spezialpräparaten<br />

ergaben. Hinzu kamen Währungsturbulenzen auf<br />

den internationalen Finanzmärkten, die auch die <strong>Pharma</strong>welt<br />

beeinflussten.<br />

Standort Schützenstraße, 1992<br />

The Schützenstrasse site 1992<br />

Die 90er Jahre


Einsatz eines Roboters in <strong>der</strong><br />

aseptischen Produktionslinie VLA 1/2<br />

für <strong>Vetter</strong> Doppelkammersysteme<br />

<strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® und V-LK ®<br />

A robot is deployed on the aseptic<br />

production line for <strong>Vetter</strong> dual-chamber<br />

systems <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® and V-LK ®<br />

The success of <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® forced additional developments<br />

in the laboratories, and areas of qualification and<br />

government approval documentation and expansion. Various<br />

alternatives for expansion were consi<strong>der</strong>ed: A vaccine factory<br />

near Halle in the former East Germany, a production facility<br />

abandoned by a US company in Munich and a site in Mengen,<br />

district of Sigmaringen, whose buildings were unsuitable, however.<br />

All were turned down due to the financial burden. Even the<br />

site at Schützenstrasse 87 with the Rutenfesthalle was for sale,<br />

but again after tests it was shown that millions would have to<br />

be spent building a solid foundation on the unsuitable property.<br />

Finally, in 1992, a site was found in a Dornier factory in<br />

Langenargen, on Lake Constance. <strong>Vetter</strong> Injekt System GmbH<br />

& Co. KG took over the planning and construction of the facility,<br />

including the infrastructure. <strong>Vetter</strong> Injekt System GmbH &<br />

Co. KG was given the job as opposed to putting it up for public<br />

bid, as that would have compromised the know-how of the<br />

customer and <strong>Vetter</strong> that was un<strong>der</strong> strictest confidentiality.<br />

Other projects completed by <strong>Vetter</strong> Injekt System GmbH<br />

& Co. KG included the construction of three additional clean<br />

rooms in the basement of Schützenstrasse 99 for greater production<br />

of eye and nose drops. In 1994, Hoechst AG, Schwarz<br />

<strong>Pharma</strong> AG and <strong>Pharma</strong>cia & Upjohn AB signed contracts with<br />

<strong>Vetter</strong> for production that included financial investment in the<br />

Langenargen facility, which <strong>Vetter</strong> Injekt System GmbH & Co.<br />

KG was hired to plan and construct. The first digging at the<br />

site took place on June 21, 1994 and the plant was completed<br />

in September 1995, at which point <strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>-Fertigung<br />

GmbH & Co. KG took over the facility.<br />

The DM 30-million (EUR 15.3-million) facility was completed<br />

and ready for operations after having gone through qualification<br />

and validation and production of stability batches. But<br />

it still had to wait 30 months for FDA approval, which finally<br />

came in 1998. Only through flexibility and perseverance was<br />

<strong>Vetter</strong> able to pull through the 30-month wait while absorbing<br />

the capital investments costs with interest. The mix of technical,<br />

pharmaceutical and business knowledge and partnerships<br />

with global pharmaceutical companies kept <strong>Vetter</strong> grounded<br />

in its goals to become a global player in a niche market it had<br />

established.<br />

60 …


Forciert durch den 1992 erstmaligen und erfolgreichen<br />

Einsatz eines Roboters in einer aseptischen Produktionslinie<br />

für vorgefüllte Fertigspritzen startete man nun eine Automatisierungs-<br />

und Rationalisierungsinitiative, die innerhalb von<br />

drei Jahren zu einem gewaltigen Sprung in <strong>der</strong> Fertigung, <strong>der</strong><br />

Produktivität wie auch <strong>der</strong> Motivation <strong>der</strong> Mitarbeiter führte.<br />

Äußerer Ausdruck all dieser Aktivitäten waren Umbaumaßnahmen<br />

und Verlegungen <strong>der</strong> bisherigen Sterilräume sowie die<br />

Implementierung von drei zusätzlichen Sterilräumen <strong>im</strong> Untergeschoss<br />

des Gebäudes Schützenstraße 99 für die Fertigung<br />

großer Volumina von Augentropfen und Nasensprays. All diese<br />

Maßnahmen wurden von <strong>der</strong> <strong>Vetter</strong> Injekt System (VIS)-Organisation<br />

ausgeführt.<br />

Im Januar 1994 wurde die VIS mit dem Bau <strong>der</strong> Fertigungsanlage<br />

in Langenargen beauftragt, weil auch <strong>Pharma</strong>firmen, wie<br />

u. a. die Hoechst AG, die Schwarz <strong>Pharma</strong> AG und die <strong>Pharma</strong>cia<br />

& Upjohn AB, bei <strong>Vetter</strong> Produktionskapazitäten buchten<br />

und sich sogar vertraglich verpflichteten, das Risiko dieser<br />

Großinvestition mitzutragen. Der erste Spatenstich in Langenargen<br />

erfolgte dann am 21. Juni 1994, und die Anlage konnte<br />

<strong>im</strong> September 1995 an die <strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>-Fertigung GmbH &<br />

Co. KG übergeben werden.<br />

… 61<br />

Standort in Langenargen in den 90ern<br />

The Langenargen site in the 90s<br />

Es begannen in Langenargen nunmehr die Qualifizierungs-<br />

und Validierungsarbeiten samt <strong>der</strong> Produktion und Einlagerung<br />

<strong>der</strong> ersten Stabilitätschargen, und dennoch musste noch ein<br />

langer Zeitraum bis zur Markteinführung <strong>der</strong> entsprechenden<br />

Produkte, insbeson<strong>der</strong>e auch finanziell, überbrückt werden:<br />

Denn die 30 Mio. DM teure Anlage in Langenargen stand<br />

zwar komplett für die Produktion zur Verfügung, musste aber<br />

zunächst über die Zeit von 30 Monaten die gesamten Kosten für<br />

alle nötigen Vorarbeiten bis hin zur Abnahme durch die FDA<br />

1998 inklusive <strong>der</strong> Verzinsung des aufgewendeten Kapitals<br />

verkraften.<br />

Es wird an dieser Stelle klar, dass es nur unter größtem<br />

Einsatz sowie durch Flexibilität und den absoluten Willen<br />

zur Umsetzung und Durchsetzung eines einmal begonnenen<br />

Projekts gelang, die Balance in jeglicher Hinsicht zu halten. Die<br />

Mischung von »jung« und »alt«, <strong>der</strong> Mix an technischem, pharmazeutischem<br />

und kaufmännischem Sachverstand bei <strong>Vetter</strong><br />

war es schließlich, <strong>der</strong> das Unternehmen die Realität weiterhin<br />

erkennen half, wie auch die frühzeitige Erkenntnis, strategische<br />

Allianzen mit weltweit tätigen <strong>Pharma</strong>unternehmen eingehen<br />

zu müssen und sich auf die eigenen Kernkompetenzen zu konzentrieren,<br />

um über ein Nischengeschäft selbst als Global Player<br />

aufzutreten.


A robot was introduced on the aseptic production line for<br />

prefilled syringes in 1992. This started an automation initiative<br />

that led to a jump in productivity within three years and did a<br />

great deal to motivate personnel.<br />

In 1993, the <strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>cy, which had been in »Untere<br />

Mang« since 1972, was renovated. New stairs, an elevator<br />

and a security system were installed. The historically protected<br />

façade was retouched but left intact. In keeping with the corporate<br />

identity, the pharmacy’s showcase was painted using white<br />

and turquoise. All these modifications resulted in a pharmacy<br />

that is still seen today as a mo<strong>der</strong>n health center in a historical<br />

building with a medieval façade.<br />

1993 was the year of the »Seehofer Reform«, legislation <strong>im</strong>posed<br />

on the pharmaceutical and medical industries by the German<br />

Ministry of Health to cut medical costs. As a result, many<br />

companies were put un<strong>der</strong> financial pressure, including <strong>Vetter</strong>.<br />

Companies were highly dependent on the local market at that<br />

point rather than on international ones, and <strong>Vetter</strong> was forced<br />

to decrease its workforce for only the second t<strong>im</strong>e in 10 years.<br />

Currency turbulence on the international financial markets also<br />

affected the pharmaceutical sector.<br />

In 1996, in the wake of growing internationalization in the<br />

pharmaceutical and biotech industries, the <strong>Vetter</strong> family decided<br />

to participate financially in Gland <strong>Pharma</strong> Ltd., a leading<br />

contract manufacturer involved in the sterile filling of drugs in<br />

India. Besides its commitment to the <strong>Vetter</strong> Group, the family,<br />

which is represented to this day on the Gland board of directors,<br />

exhibited a keen sense of vision.<br />

In the same year, <strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>-Fertigung also began<br />

constructing a new administration building which opened for<br />

business in February 1997. Administration, controlling, sales<br />

and production planning moved into the building.<br />

The first half of 1997 was marked by the retirement of<br />

Helmut <strong>Vetter</strong>, 76, from his daily duties in the companies. He<br />

gave the reasons for his decision in the <strong>Vetter</strong> Blätter issue no.<br />

1/1997.<br />

62 …


… 63<br />

Spritzenwaschanlage am Standort<br />

Langenargen<br />

Syringe washing machine at the<br />

Langenargen site<br />

Standort Schützenstraße mit neuem<br />

Verwaltungsgebäude (RVB), 1997<br />

Die 90er Jahre<br />

The Schützenstrasse site with the<br />

new office and administration building<br />

(RVB) 1997<br />

Im Zuge <strong>der</strong> zunehmenden Internationalisierung <strong>der</strong><br />

<strong>Pharma</strong>- und Biotech-Branche beteiligte sich die Familie <strong>Vetter</strong><br />

1996 finanziell an dem Unternehmen Gland <strong>Pharma</strong> Ltd., einem<br />

<strong>der</strong> führenden Auftragshersteller für die Abfüllung von sterilen<br />

Arzne<strong>im</strong>itteln in Indien. Neben ihrem Engagement für die<br />

<strong>Vetter</strong>-Gruppe bewies die Familie <strong>Vetter</strong>, die bis heute bei Gland<br />

<strong>im</strong> Aufsichtsrat mitwirkt, auch mit dieser Beteiligung unternehmerischen<br />

Weitblick.<br />

Ebenfalls <strong>im</strong> Jahr 1996 begann die <strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>-Fertigung<br />

mit dem Neubau eines Verwaltungsgebäudes, das <strong>im</strong> Februar<br />

1997 bezogen werden konnte. In diesem Gebäude sind, neben<br />

einer Werkstatt <strong>im</strong> Untergeschoss, die Betriebstechnik, <strong>der</strong> neue<br />

Empfang sowie die Verwaltung <strong>im</strong> Erdgeschoss und die Geschäftsleitung<br />

samt Controlling, Vertrieb, Einkauf, die zentrale<br />

Disposition sowie die Produktionsplanung und -steuerung <strong>im</strong><br />

1. Obergeschoss standesgemäß untergebracht. Besprechungsz<strong>im</strong>mer<br />

mit freundlichem Ambiente ergänzen das Raumangebot.<br />

Eine Schleuse verbindet diese Gebäude mit den Produktionsräumen.<br />

Das erste Halbjahr 1997 war geprägt durch den Rücktritt<br />

des damals 76-jährigen Helmut <strong>Vetter</strong> aus dem Tagesgeschäft<br />

seiner Unternehmungen, und er kommentierte diese Entscheidung<br />

treffend in <strong>der</strong> Ausgabe Nr. 1/1997 <strong>der</strong> »<strong>Vetter</strong> Blätter«.


Future direction of the <strong>Vetter</strong> Group<br />

»One week ago, in the ›Schwäbische Zeitung‹, it was<br />

reported that I have stepped down and passed on the directorial<br />

duties to:<br />

Klaus Schönwetter,<br />

<strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>-Fertigung GmbH & Co. KG<br />

Udo J. <strong>Vetter</strong>,<br />

<strong>Vetter</strong> Injekt System GmbH & Co. KG<br />

The directors of the other <strong>Vetter</strong> companies remain the same.<br />

My function as advisor and executive director of the <strong>Vetter</strong> companies<br />

remains. This means I will be involved in the long-term<br />

strategies of the firm, but not the daily duties. I have reached<br />

this decision because the duties in the past years have grown exponentially<br />

and the pharmaceutical market has changed. Quick<br />

decisions and judgments regarding our company, which now<br />

employs 700 people, and the market it exists in are necessary.<br />

They can best be made by Klaus Schönwetter and Udo J. <strong>Vetter</strong>.<br />

I have named them both to the executive committee along with<br />

myself. The committee will be able to meet and decide quickly<br />

on major issues facing the company, thus making the company<br />

more t<strong>im</strong>e efficient in future dealings. In a globally active company,<br />

t<strong>im</strong>e is one of the most precious commodities and I have<br />

therefore created the above-mentioned committee.<br />

Hightech-Maschinenpark: Spritzenkörper werden<br />

mechanisch in ein Transportmagazin geladen<br />

High-tech machines: Syringe bodies<br />

are mechanically loaded into a transport magazine<br />

The future earnings and growth of the company look good<br />

since <strong>Vetter</strong>:<br />

· Uses the most mo<strong>der</strong>n technology in its industry,<br />

· Meets the highest worldwide standards set by regulatory<br />

authorities,<br />

· Has numerous patents from in-house developments,<br />

· Is continuing to make new technological advances and is<br />

increasing its patent portfolio.<br />

We have become a full-service pharmaceutical manufacturer.<br />

<strong>Vetter</strong> Injekt System GmbH & Co. KG offers services ranging<br />

from custom machine parts to complete installation of full<br />

processing lines. Arzne<strong>im</strong>ittel GmbH oversees our patents and<br />

the finances of our investments and together with the strategic<br />

planning departments of the <strong>Vetter</strong> companies sets the future<br />

direction of the company.<br />

For us, it was not a matter of location as is normally the case,<br />

but rather the utilization of capacity and flawless production<br />

that are most <strong>im</strong>portant. The confidence of the customers in<br />

<strong>Vetter</strong> and their satisfaction regarding our quality of work at<br />

the highest levels are of greatest concern as we are a supplier to<br />

pharmaceutical companies around the world. …«<br />

64 …


Z u k u n f t s s i c h e ru n g i n d e r<br />

<strong>Vetter</strong>-Gruppe<br />

»In <strong>der</strong> Schwäbischen Zeitung war vor einigen Wochen<br />

nachzulesen, daß ich meine Ämter als Geschäftsführer in die<br />

Hände meiner seit vielen Jahren bewährten Hauptgeschäftsführer<br />

Klaus Schönwetter,<br />

<strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>-Fertigung GmbH & Co. KG<br />

Udo J. <strong>Vetter</strong>,<br />

<strong>Vetter</strong> Injekt System GmbH & Co. KG<br />

gelegt habe. Bei den übrigen Firmen <strong>der</strong> <strong>Vetter</strong>-Gruppe hat sich<br />

in <strong>der</strong> Geschäftsführung nichts geän<strong>der</strong>t. Meine Funktion als<br />

Beiratsvorsitzen<strong>der</strong> und Hauptgesellschafter <strong>der</strong> <strong>Vetter</strong>-Firmen<br />

bleibt bestehen. Das bedeutet, daß ich an <strong>der</strong> mittel- und langfristigen<br />

Strategie <strong>der</strong> <strong>Vetter</strong>-Gruppe mitwirke, das operative<br />

Tagesgeschäft in den Firmen jedoch voll meinen Geschäftsführern<br />

überlasse.<br />

Ich habe mich zu diesen Verän<strong>der</strong>ungen entschlossen, weil<br />

die Aufgaben in den letzten Jahren enorm gewachsen sind<br />

und sich die <strong>Pharma</strong>-Welt verän<strong>der</strong>t hat. Damit sind unerhört<br />

schnelle Entscheidungen und Beurteilungen des Marktes<br />

notwendig, die ökonomisch und rationell am besten in <strong>der</strong> von<br />

mir gewählten Form ablaufen können. Ich sehe es als meine vorrangige<br />

Aufgabe an, Zukunftssicherung zu betreiben für eine<br />

Unternehmensgruppe, die bei rasantem Wachstum inzwischen<br />

700 Mitarbeiter beschäftigt.<br />

Neben den oben genannten Verän<strong>der</strong>ungen habe ich das<br />

Executiv-Komitee (Entscheidungskomitee) berufen, dem neben<br />

mir Herr Klaus Schönwetter und Herr Udo J. <strong>Vetter</strong> angehören.<br />

Dieses Komitee ist zu je<strong>der</strong> Zeit verfügbar und kann alle<br />

notwendigen Entscheidungen innerhalb kürzester Zeit treffen.<br />

Damit haben wir die kürzesten Wege gewählt und gegenüber<br />

den meisten Konkurrenten einen erheblichen Vorteil.<br />

Da ich um die enorme Bedeutung des Faktors Zeit weiß, <strong>der</strong><br />

in <strong>der</strong> Globalisierung (weltweite Verflechtungen) <strong>im</strong> Welthandel<br />

eine überragende Rolle spielt, habe ich als wichtigen Meilenstein<br />

für die Zukunftssicherung diese Festlegungen getroffen.<br />

… 65<br />

Die 90er Jahre<br />

Alle Umstände und die voraussichtlichen Umsätze unserer<br />

Firmengruppe geben zu großem Opt<strong>im</strong>ismus Anlaß.<br />

Wir verfügen über die mo<strong>der</strong>nste Technik in unserem Fachgebiet.<br />

Wir erfüllen die höchsten Zulassungskriterien <strong>der</strong> Gesundheitsbehörden<br />

weltweit.<br />

Wir haben die Produkte weitgehend abgesichert durch ein<br />

Geflecht von eigenen Patenten.<br />

Wir erarbeiten laufend neue Verfahren und patentierte Erfindungen.<br />

Vom einstigen »Lohnhersteller« sind wir längst zu einem<br />

Lieferanten kompletter Systeme und zu einem Hersteller mit<br />

Kompetenz geworden. Unser Management wird laufend an die<br />

wachsenden Erfor<strong>der</strong>nisse angepaßt. Die Leistungen <strong>der</strong> <strong>Vetter</strong><br />

Injekt System erlauben ein Höchstmaß an Flexibilität in Ausrüstung,<br />

Anpassung des High-Tech-Maschinenparks an das Marktgeschehen<br />

bis zur Lieferung kompletter Produktionsanlagen für<br />

unseren eigenen Bedarf und für unsere Kunden weltweit.<br />

Die Arzne<strong>im</strong>ittel GmbH steuert den Einsatz unserer Patente<br />

und die Finanzen unserer Investitionen. Sie verankert zusammen<br />

mit den operativen Gesellschaften die strategische Planung<br />

<strong>der</strong> <strong>Vetter</strong>-Gruppe weit in das neue Jahrtausend hinein.<br />

Für uns sind nicht Standortfragen das Thema, son<strong>der</strong>n die<br />

volle Nutzung <strong>der</strong> geschaffenen Kapazitäten, ein reibungsloser<br />

Betriebsablauf sowie die Vermeidung von Fehlern. Kurz gesagt,<br />

das Vertrauen und die Zufriedenheit unserer Kunden sind das<br />

Ziel unseres qualitätsbewußten Arbeitens auf höchstem Niveau.<br />

Dies ist notwendig, weil wir rund um den Erdball unsere<br />

<strong>Pharma</strong>-Kunden zufriedenstellen müssen ...«


In 1987, the <strong>Vetter</strong> Group had a headcount of 260, in 1996<br />

the number had risen to 560, and in early 1999 it topped 800.<br />

Group revenue in the same period rose by DM 24 million (approx.<br />

EUR12.2 million) to DM 126 million (approx. EUR 64.4<br />

million) and then to DM 185 million (approx. EUR 94.5 million)<br />

respectively. The average investment volume for 1997–1999<br />

totaled DM 20 million per year (approx. EUR 10.2 million).<br />

It was with good reason that <strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>-Fertigung<br />

GmbH & Co. KG was added to the European Commission’s<br />

list of »Europe’s Most Dynamic Entrepreneurs, The 1998 Job<br />

Creators«. The decision was based on the following criteria:<br />

· The entrepreneur must hold 15% of the company and<br />

manage it<br />

· The company must be an independent entity<br />

· At least 50% growth between 1992–1997<br />

· The natural development of the company must not come from<br />

mergers<br />

· Had to show profits in 1997 and 1998<br />

· In 1992, the company had to have at least 50 employees and in<br />

1997 could have no more than 5,000 employees<br />

· The company must be at least 3 years old<br />

Urkunde <strong>der</strong> Verleihung <strong>zum</strong> »Supplier<br />

of the Year« 1997 <strong>der</strong> ISPE, USA<br />

»Supplier of the Year«, awarded to <strong>Vetter</strong><br />

Injekt System by ISPE USA in 1997<br />

Mit mo<strong>der</strong>nsten Anlagen <strong>der</strong> jeweiligen<br />

Zeit (hier Abfüllanlage aus den 90ern)<br />

fertigt <strong>Vetter</strong> in höchster Qualität<br />

<strong>Vetter</strong> ensures the highest quality production<br />

with the most mo<strong>der</strong>n facilities<br />

in their respective t<strong>im</strong>es (here, a filling<br />

machine from the 90s)<br />

<strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>-Fertigung GmbH & Co. KG was labeled a<br />

»job creator« and could count itself among the top 500 companies<br />

within the EU countries, Iceland, Norway and Switzerland.<br />

In the second half of 1997, the <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® won first prize<br />

at the 20th German Packaging Competition and a new mission<br />

statement was written:<br />

»We are an innovative full-service organization to our customers<br />

in the field of prefilled aseptic application systems. Within<br />

this segment we are one of the market lea<strong>der</strong>s in the world.«<br />

In the spring of 1998, <strong>Vetter</strong> was again honored for its work<br />

regarding the <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® with the »European Packaging<br />

Award« in Basel and the »WorldStar Award« in Mexico.<br />

At the same t<strong>im</strong>e, <strong>Vetter</strong> Injekt System GmbH & Co. KG was<br />

honored as »Supplier of the Year« by ISPE, the International<br />

Society of <strong>Pharma</strong>ceutical Engineers in Florida, USA, for its<br />

accomplishments in safety and cost-effectiveness in aseptic<br />

prefilled syringe processing. Furthermore, 1997 proved to be a<br />

fruitful business year as a partnership was set up between Swiss<br />

Disetronic Holding AG and the <strong>Vetter</strong> Group. This brought<br />

together Disetronic’s experience and knowledge of injection<br />

pens and infusion pumps with <strong>Vetter</strong>’s capabilities in sterile<br />

technology for variable-dosage parenterals. A joint venture was<br />

planned but not realized.<br />

66 …


Mit dieser zukunftsweisenden Entscheidung hinsichtlich<br />

seiner Nachfolger bewies Helmut <strong>Vetter</strong> <strong>zum</strong> wie<strong>der</strong>holten Mal<br />

seine innovative Wandlungsfähigkeit, mit <strong>der</strong> er seine Unternehmungen<br />

stets <strong>zum</strong> Erfolg führte; gleichzeitig belegte er hiermit<br />

auch seine soziale Kompetenz als Unternehmer, denn Zukunftssicherung<br />

für ein Unternehmen ist gleichbedeutend mit sozialer<br />

Fürsorge für alle Mitarbeiter und <strong>der</strong>en Familien.<br />

Wenn es hierfür einer weiteren Untermauerung bedürfte,<br />

sollen an dieser Stelle charakteristische Kennzahlen und Fakten<br />

sprechen.<br />

Beschäftigte die <strong>Vetter</strong>-Gruppe 1987 noch 260 Personen,<br />

waren es 1996 bereits 560 und Anfang 1999 über 800 Mitarbeiter.<br />

Der Gruppenumsatz stieg <strong>im</strong> gleichen Zeitraum von 24 über<br />

126 auf 185 Mio. DM. Das Investitionsvolumen <strong>der</strong> Jahre 1997<br />

bis 1999 betrug durchschnittlich 20 Mio. DM pro Jahr.<br />

Nicht umsonst wurde die <strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>-Fertigung Ende<br />

1998 in eine unter <strong>der</strong> Schirmherrschaft <strong>der</strong> Europäischen Kommission<br />

stehende Liste »Europe’s Most Dynamic Entrepreneurs,<br />

The 1998 Job Creators« aufgenommen, <strong>der</strong> folgende Auswahlkriterien<br />

<strong>im</strong> Zeitraum von 1992–1997 zu Grunde lagen:<br />

… 67<br />

Die 90er Jahre<br />

· Der Unternehmer selbst besitzt mindestens 15 % <strong>der</strong><br />

Unternehmensanteile und managt die Firma selbst.<br />

· Das Unternehmen ist unabhängig und keine Tochter-<br />

gesellschaft einer an<strong>der</strong>en Firma.<br />

· Mindestens 50 % Umsatzwachstum zwischen 1992–1997.<br />

· Das organische Wachstum von Umsatz und <strong>der</strong> Belegschaft<br />

darf nicht auf Firmenzukäufen beruhen.<br />

· Das Unternehmen musste in 1997 o<strong>der</strong> 1998 Gewinne<br />

abwerfen.<br />

· Das Unternehmen durfte 1992 nicht weniger als 50 Mitarbeiter<br />

und 1997 nicht mehr als 5.000 Mitarbeiter beschäftigen.<br />

· Das Unternehmen musste mindestens 3 Jahre alt sein.<br />

Die Chronologie des zweiten Halbjahres 1997 wäre unvollständig,<br />

würde man nicht an den 1. Preis be<strong>im</strong> 20. Deutschen<br />

Verpackungswettbewerb erinnern, <strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® -<br />

Doppelkammer-Fertigspritze zugesprochen wurde, und auf die<br />

neuen Firmenleitsätze verweisen, denen Helmut <strong>Vetter</strong> seine<br />

Mission voranstellte:<br />

»Wir sind für unsere Kunden ein innovativer Full-Service-<br />

Dienstleister für Problemlösungen bei aseptisch vorgefüllten<br />

Applikationssystemen und in diesem Segment international<br />

unter den Marktführern.«<br />

Gleichzeitig die Ansprüche aus obiger Mission unterstreichend,<br />

erhielt die VIS von <strong>der</strong> International Society of <strong>Pharma</strong>ceutical<br />

Engineers (ISPE) in Florida / USA die Auszeichnung<br />

als »Supplier of the Year« mit <strong>der</strong> Begründung, die von <strong>der</strong> VIS<br />

durchgeführten internationalen Projekte sind entscheidend<br />

daran beteiligt, für größere Sicherheit und höhere Wirtschaftlichkeit<br />

in aseptischen Fertigungsprozessen zu sorgen.<br />

Noch <strong>im</strong> gleichen Jahr und <strong>im</strong> Sinne <strong>der</strong> weiteren Internationalisierung<br />

sollte es zu einer weitreichenden Kooperation<br />

zwischen <strong>der</strong> schweizerischen Disetronic Holding AG und <strong>der</strong><br />

<strong>Vetter</strong>-Gruppe kommen. Diese Zusammenarbeit sollte die umfangreiche<br />

Erfahrung von Disetronic <strong>im</strong> Bereich von Injektions-<br />

Pens und Infusionspumpen und jene von <strong>Vetter</strong> <strong>im</strong> Bereich <strong>der</strong><br />

Steriltechnologie für parenterale Darreichungsformen vereinigen.<br />

Aufgrund unterschiedlicher gesellschaftlicher Interessen<br />

nahm man in Freundschaft letztlich von <strong>der</strong> Gründung eines<br />

»Joint Ventures« abstand.


VETTER INJEKT SYSTEM VETTER PhaRMa FERTIguNg VETTER aRZNEIMITTEL VETTER PhaRMa TuRM<br />

Das einheitliche <strong>Vetter</strong>-Logo<br />

aus dem Jahr 1997<br />

<strong>Vetter</strong>’s single logo, 1997<br />

To bring the <strong>Vetter</strong> Group together, the logo was used to<br />

better define the corporate identity and was later recognized in<br />

the USA.<br />

On January 1, 1998, a sealed capital investment contract<br />

between the <strong>Vetter</strong> family and Gland <strong>Pharma</strong> was presented in<br />

the Trade Center building in Bombay, India, in front of 1,600<br />

guests.<br />

This Indian company, which like <strong>Vetter</strong> is family-owned, has<br />

been in existence for over 20 years and, as a contract manufacturer<br />

of prefilled syringes, ampoules, vials and liquids, operates<br />

in s<strong>im</strong>ilar fields as the <strong>Vetter</strong> Group.<br />

In recent years, the Gland production facilities have been<br />

continually upgraded to the latest standards in processing<br />

technology. In 1996 and 1997, the <strong>Vetter</strong> Group introduced the<br />

necessary know-how for the filling of single-chamber syringes.<br />

This enabled the plant to comply with current pharmaceutical<br />

quality standards, as attested to by Gland’s being awarded the<br />

WHO GMP certificate.<br />

Helmut <strong>Vetter</strong> traveled all continents to encounter and<br />

un<strong>der</strong>stand as many people, countries and cultures as possible.<br />

He returned from one trip many years ago with the name of the<br />

Hindu deity Ganesha, which he gave to his motorboat.<br />

In India, Ganesha is supposed to bring good fortune to<br />

new business projects.<br />

Ravensburger Schutzmantelmadonna:<br />

Original und die für Gland gefertigte<br />

Nachbildung<br />

Ravensburg’s Madonna<br />

With the Protective Cloak: The original<br />

and the reproduction for Gland<br />

Upper Swabia has an equally meaningful symbol: The Madonna<br />

of Ravensburg, who uses her cloak to cover and protect<br />

the people and their activities. What could be more symbolic<br />

than bringing Ganesha and the Madonna of Ravensburg<br />

together, in or<strong>der</strong> to represent the <strong>Vetter</strong> family’s commitment<br />

to Gland?<br />

A reproduction of the Madonna of Ravensburg was commissioned<br />

from a woodcarver from Oberammergau, with a<br />

slight change to include Asian faces. The Ravensburg parish<br />

priest consecrated the statue and Udo J. <strong>Vetter</strong> handed it over to<br />

Gland in India at a solemn ceremony. This new »Madonna with<br />

the Protective Cloak« is now displayed in the entrance area to<br />

the »Helmut block« (named after Helmut <strong>Vetter</strong>) in Gland in<br />

Hy<strong>der</strong>abad, India, to protect the joint project.<br />

68 …


Im Sinne einer gemeinsamen Klammer für alle <strong>Vetter</strong>-Unternehmungen<br />

schuf man 1997 auch das einheitliche <strong>Vetter</strong>-Logo<br />

mit dem dazugehörigen Schriftzug zur Verdeutlichung <strong>der</strong><br />

Corporate Identity, dessen Bildzeichen später auch in den USA<br />

als Markenanmeldung eingetragen wurde.<br />

Zur Jahreswende 1997 / 1998 wurde die am 1. Januar 1998<br />

besiegelte Kapitalbeteiligung <strong>der</strong> Familie <strong>Vetter</strong> an <strong>der</strong> Firma<br />

Gland <strong>Pharma</strong> L<strong>im</strong>ited aus Hy<strong>der</strong>abad <strong>im</strong> Trade Center von<br />

Bombay vor 1.600 Gästen präsentiert.<br />

Das indische Unternehmen, das seit über 20 Jahren existiert,<br />

ist ebenfalls <strong>im</strong> Familienbesitz und bewegt sich in einem ähnlichen<br />

Geschäftsfeld wie die <strong>Vetter</strong>-Gruppe mit Fertigspritzen,<br />

Ampullen, Vials und Liquida in <strong>der</strong> Auftragsherstellung.<br />

Die Produktionsstätte von Gland wurde in den letzten<br />

Jahren kontinuierlich auf den neusten Stand <strong>der</strong> Prozesstechnik<br />

gebracht. Die <strong>Vetter</strong>-Gruppe installierte dort <strong>im</strong> Zeitraum<br />

1996 / 1997 das für die Befüllung von Einkammer-Fertigspritzen<br />

erfor<strong>der</strong>liche Know-how. Insofern sind die aktuellsten pharmazeutischen<br />

Qualitätsstandards gewährleistet, wie sie auch über<br />

das WHO-GMP-Zertifikat für Gland <strong>zum</strong> Ausdruck kommen.<br />

Helmut <strong>Vetter</strong> hatte von einer seiner vielen Reisen, die er auf<br />

allen Kontinenten unternahm, um die verschiedensten Menschen,<br />

Län<strong>der</strong> und Kulturen verstehen- und kennenzulernen,<br />

u. a. vor Jahren aus Indien den Namen des hinduistischen Got-<br />

tes »Ganesha« mitgebracht und sein Motorboot auf diesen<br />

Namen getauft.<br />

… 69<br />

Die 90er Jahre<br />

Produktionsstätte von Gland <strong>Pharma</strong><br />

Ltd. in Hy<strong>der</strong>abad, Indien<br />

The production site of Gland <strong>Pharma</strong><br />

Ltd. in Hy<strong>der</strong>abad, India<br />

In Indien selbst wird <strong>der</strong> Gott »Ganesha« <strong>im</strong>mer dann gerufen,<br />

wenn es um neue unternehmerische Aktivitäten geht.<br />

Im Oberschwäbischen hingegen gibt es eine vergleichbar bedeutsame<br />

symbolische Verkörperung in <strong>der</strong> Figur <strong>der</strong> »Ravensburger<br />

Schutzmantelmadonna«, die ihren schützenden Mantel<br />

über die Menschen und ihre Tätigkeiten ausbreitet.<br />

Was lag näher, als »Ganesha« mit <strong>der</strong> »Ravensburger<br />

Schutzmantelmadonna« in Verbindung zu bringen, um das Engagement<br />

<strong>der</strong> Familie <strong>Vetter</strong> bei Gland symbolisch zu begleiten.<br />

Man ließ von einem Oberammergauer Holzschnitzer eine<br />

Nachbildung <strong>der</strong> Ravensburger Holzplastik schaffen, wobei in<br />

Abweichung <strong>zum</strong> Original auch asiatische Gesichter unter dem<br />

Schutzmantel zu sehen sein sollten. Der Ravensburger Stadtpfarrer<br />

weihte die Figur, und Udo J. <strong>Vetter</strong> übergab sie in einem<br />

feierlichen Akt an Gland in Indien.<br />

Diese neue »Ravensburger Schutzmantelmadonna« steht<br />

heute am Eingang des sogenannten »Helmut-Blocks« (benannt<br />

nach Helmut <strong>Vetter</strong>) bei Gland in Hy<strong>der</strong>abad, Indien, und hält<br />

ihren schützenden Mantel über das gemeinsame Werk.<br />

Internationale Anerkennung für alle Anstrengungen und<br />

Bemühungen bekam <strong>Vetter</strong> <strong>im</strong> Frühjahr 1998 durch die<br />

Verleihung des »European Packaging Award« in Basel und des<br />

»Worldstar Award« in Mexiko; Auszeichnungen, die sich allesamt<br />

auf die <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® -Technologie bezogen und für diese<br />

langjährige Entwicklung, beginnend ab 1981, das Tüpfelchen<br />

auf dem »i« bedeuten.


In or<strong>der</strong> to continue its successful growth on all levels and<br />

its ability to deal with the ever faster changing pharmaceutical<br />

market regarding partnerships, mergers and acquisitions, <strong>Vetter</strong><br />

introduced a process-oriented structure with cost-effectiveness<br />

and customer satisfaction as the end goal. The structure was no<br />

longer linear in form but rather a more encompassing structure<br />

allowing greater influence and function within jobs and resulting<br />

in more agile reactions and a more flexible organization<br />

which is able to adjust to the changes in the market.<br />

On June 15, 1998, <strong>Vetter</strong>’s Langenargen facility un<strong>der</strong>went<br />

a week-long FDA inspection and passed. Given that at the t<strong>im</strong>e<br />

there were 39 filling facilities worldwide and only 7 had FDA<br />

approval, it is easy to un<strong>der</strong>stand the sheer <strong>im</strong>portance of the<br />

event for <strong>Vetter</strong>.<br />

The FDA approval highlighted the teamwork of the group<br />

as <strong>Vetter</strong> Injekt System GmbH & Co. KG had planned, built<br />

and qualified the facility, and, in addition, it was the very first<br />

inspection for <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® dual-chamber prefilled syringes<br />

and cartridges for <strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>-Fertigung GmbH & Co. KG.<br />

Langenargen made it possible for <strong>Vetter</strong>’s customers such as<br />

Hoechst Marion Roussel AG and Schwarz <strong>Pharma</strong> AG to reach<br />

the largest pharmaceutical market in the US as well as other<br />

countries.<br />

Optische Kontrolle von Fertigspritzen<br />

Visual inspection of prefilled syringes<br />

In November 1998, the second FDA inspection followed,<br />

but this t<strong>im</strong>e it was conducted at <strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>-Fertigung<br />

GmbH & Co. KG in Ravensburg by inspectors of the CBER, a<br />

department within the FDA responsible for active ingredients<br />

that are gained biotechnologically or by means of genetic engineering.<br />

They tested for viruses in the various stages of production.<br />

This inspection, like the previous one, was successful.<br />

1998 was also the year in which the new <strong>Vetter</strong> Logistics<br />

Center on Holbeinstrasse in Ravensburg commenced operations<br />

after one year of building. The Holbeinstrasse premises<br />

contain 19 rows of 12-meter-high and 42-meter-long shelves to<br />

store everything from raw materials to packaging materials and<br />

finished products. Still further expansion of storage facilities is<br />

planned.<br />

For the purpose of streamlining and concentrating the<br />

strengths, means and manpower of the <strong>Vetter</strong> Group, its logistics<br />

activities were handed over in 1998 to the independent company<br />

of Grieshaber, Transport und Logistik, Weingarten / Württemberg,<br />

whose core business is logistics. This firm has been working<br />

with the <strong>Vetter</strong> Group for 20 years and possesses extensive<br />

experience in the pharmaceutical area through its operation of a<br />

pharmaceutical warehouse in the city of Schlüchtern.<br />

70 …


Der erfolgreichen Entwicklung <strong>der</strong> Unternehmensgruppe auf<br />

allen Ebenen wie auch den <strong>im</strong>mer kürzer werdenden Abständen<br />

<strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ungen <strong>im</strong> <strong>Pharma</strong>markt mit Kooperationen,<br />

Zusammenschlüssen und Übernahmen begegnete man bei<br />

<strong>Vetter</strong> mit <strong>der</strong> Einführung einer prozessorientierten Organisation<br />

<strong>im</strong> April 1998, d. h. weniger die Struktur o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Aufbau<br />

<strong>der</strong> Organisation stehen <strong>im</strong> Vor<strong>der</strong>grund, son<strong>der</strong>n vielmehr<br />

wird <strong>der</strong> Schwerpunkt auf Abläufe und Prozesse gelegt, um<br />

damit ein Höchstmaß an Kosteneffektivität und Kundenzufriedenheit<br />

zu erzielen. Die prozessorientierte Organisation, die <strong>im</strong><br />

Organigramm bewusst keine Verbindung in Linienform zeigt,<br />

son<strong>der</strong>n auf übergreifendes Denken und Handeln <strong>im</strong> Sinne von<br />

Funktionseinheiten setzt, musste die logische Antwort auf die<br />

Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> <strong>Pharma</strong>industrie sein, um als Dienstleister<br />

künftig noch schneller und flexibler reagieren zu können.<br />

Die Jahresmitte 1998 konnte mit einem Paukenschlag gefeiert<br />

werden, hatte doch die <strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>-Fertigung Produktionsstätte<br />

in Langenargen eine einwöchige Inspektion durch<br />

die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA am 15. Juni 1998<br />

erfolgreich bestanden. Bedenkt man Aussagen <strong>der</strong> FDA-Vertreter,<br />

dass weltweit 39 <strong>der</strong>artige Fertigungsstätten existieren<br />

und davon lediglich sieben bisher das FDA-Zertifikat erhielten,<br />

wurde jedem klar, welche Bedeutung dieser achten Zulassung<br />

für Langenargen und die gesamte <strong>Vetter</strong>-Gruppe zukam.<br />

Die Zertifizierung von Langenargen durch die FDA war trotz<br />

<strong>der</strong> langen Erfahrungen mit Behördeninspektionen insofern<br />

ein Höhepunkt, als die gesamte Produktionseinheit samt aller<br />

Maschinen von VIS geplant, gebaut und qualifiziert wurde und<br />

es darüber hinaus die erste Inspektion für die <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® -<br />

Doppelkammer-Fertigspritzen und Doppelkammer-Karpulen<br />

war.<br />

Langenargen ermöglichte somit <strong>Pharma</strong>firmen wie <strong>der</strong><br />

Hoechst Marion Roussel AG und <strong>der</strong> Schwarz <strong>Pharma</strong> AG den<br />

Zugang <strong>zum</strong> größten <strong>Pharma</strong>markt <strong>der</strong> Welt in den USA und<br />

an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n.<br />

Im November 1998 erfolgte dann die zweite Inspektion <strong>der</strong><br />

FDA in diesem Jahr und zwar bei <strong>der</strong> <strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>-Fertigung<br />

in Ravensburg. Erstmalig waren es Inspektoren <strong>der</strong> CBER, die<br />

innerhalb <strong>der</strong> FDA für biologisch und gentechnologisch gewonnene<br />

Wirkstoffe zuständig sind. Dabei standen insbeson<strong>der</strong>e<br />

Prüfungen auf Virusfreiheit <strong>der</strong> Ausgangsstoffe sowie die Reinigungsverfahren<br />

in den verschiedenen Produktionsschritten <strong>im</strong><br />

Vor<strong>der</strong>grund. Es ist nahezu überflüssig zu erwähnen, dass auch<br />

diese Inspektion erfolgreich bestanden wurde.<br />

… 71<br />

Produktion und Logistik am Standort<br />

Holbeinstraße in Ravensburg<br />

Production and Logistics Center<br />

on Holbeinstrasse in Ravensburg<br />

1998 war auch das Jahr, in dem das neue <strong>Vetter</strong> Logistik<br />

Zentrum nach ca. einjähriger Bauzeit in <strong>der</strong> Holbeinstraße in<br />

Ravensburg in Betrieb genommen werden konnte. Schon in<br />

<strong>der</strong> Planung wurde dem Projekt die Bezeichnung VLZ 2000<br />

zugewiesen und dies nicht zuletzt <strong>im</strong> Vorgriff auf das Jahr<br />

2000. Stehen doch in diesem Gebäude 19 Zeilen mit Hochregalen<br />

in <strong>der</strong> Länge von 42 m und in <strong>der</strong> Höhe von ca. 12 m zur<br />

Verfügung, d. h. Platz genug für die Lagerung von Rohstoffen,<br />

Packmitteln, Halbfertig- und Fertigware, um für weitere Expansionen<br />

gerüstet zu sein.<br />

Die eigentliche <strong>Vetter</strong> Logistik wird jedoch <strong>im</strong> Sinne <strong>der</strong><br />

Kräftebündelung und Konzentration <strong>der</strong> Mittel <strong>der</strong> Unternehmensgruppe<br />

auf das eigene Kerngeschäft von Grieshaber,<br />

Transport und Logistik, Weingarten / Württ., ausgeführt. Dieser<br />

Dienstleister arbeitet seit 20 Jahren mit <strong>der</strong> <strong>Vetter</strong>-Gruppe<br />

zusammen und sammelte überdies seit 1992 ausreichend Erfahrung<br />

<strong>im</strong> <strong>Pharma</strong>bereich durch den Betrieb eines <strong>Pharma</strong>zentrallagers<br />

in Schlüchtern.<br />

So gehören die Bereiche Wareneingang, Lagerung, Produktionsbereitstellung,<br />

Shuttle-Verkehr und Versandvorbereitung<br />

zur operativen Verantwortung von Grieshaber, Transport und<br />

Logistik, während die <strong>Vetter</strong>-Gruppe die pharmazeutische<br />

Verantwortung trägt.


The »<strong>Vetter</strong> Blätter« 3/1998 reported on the success of<br />

the year:<br />

· Successful inspection of the new production facility in<br />

Langenargen<br />

· Successful inspection of the new production facility in<br />

Ravensburg<br />

· Holbeinstrasse Logistics Center successfully launched<br />

· Setup for future growth in the areas of manufacture, visual<br />

inspection and storage<br />

· New domestic and international customers added<br />

· Increased growth<br />

And the logo, as <strong>Vetter</strong>’s distinctive mark, was also brought<br />

to <strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>-Turm Inc., USA.<br />

If Helmut <strong>Vetter</strong>, as an entrepreneur and a well-rounded personality,<br />

is being honored in the 1999 section of this chronicle,<br />

it is in or<strong>der</strong> to un<strong>der</strong>line his life’s work as the basis for the next<br />

generation as well as for the continuing existence of the <strong>Vetter</strong><br />

Group.<br />

Helmut <strong>Vetter</strong> passed away unexpectedly on February 1,<br />

1999, at the age of 78. His mental capacity to unite and integrate,<br />

his trademark throughout his life, was felt in his company<br />

to the end. He entrusted the maintenance and continuing<br />

development of his values in the company to his successors. To<br />

this day, these values are firmly rooted in the common family<br />

strategy.<br />

Since the move to the administration building in 2003, visitors<br />

from the world round entering the foyer have been greeted<br />

by a bronze bust offering a vivid <strong>im</strong>age of the company foun<strong>der</strong>.<br />

This sculpture was a gift from Udo J. <strong>Vetter</strong> on the occasion of<br />

his father’s 70th birthday and it shows Helmut <strong>Vetter</strong> as he was.<br />

He had a lively and active spirit that was recognized by those<br />

he met. It was his curiosity and openness, evidenced in his travels<br />

around the world that enabled h<strong>im</strong> to see past conventional<br />

boundaries and lead the company through many transformations<br />

to the top of the market niche in prefilled syringe technology<br />

where it stands today. And he always faced the future, true<br />

to his motto: »Life’s opportunities always lie ahead.«<br />

Bronzebüste Helmut <strong>Vetter</strong>s<br />

Bronze bust of Helmut <strong>Vetter</strong><br />

He was as serious in his personal activities as in his work. He<br />

was an accomplished skier and sailor, winning the Blue Ribbon<br />

in the Lake Constance regatta eight t<strong>im</strong>es with his yacht, the<br />

Argo. But in everything he did he tried to find a balance, never<br />

going to extremes, but always doing the necessary.<br />

He possessed a mixture of heart and reason, exhibited<br />

a sense of social responsibility and was a patron of science,<br />

education, culture and sports. His appreciation and love of life<br />

led h<strong>im</strong> to be active and involved in the <strong>im</strong>portant business decisions<br />

of the company until the day of his death.<br />

The energy he passed on to those he met is evidenced by his<br />

activities on the day of his death. In the afternoon he attended<br />

a piano recital with representatives from the University of Ulm,<br />

and in the evening a discussion of a planned presentation of<br />

the project »Development for a Medical Laser to Access Blood<br />

Vessels« at the laser technology department at the University of<br />

Ulm, which was to be made public two days later.<br />

His problem-solving and concern with customer satisfaction<br />

led h<strong>im</strong> to be an influential personality of his generation and a<br />

trendsetter of ideals for people and the company. He is and will<br />

remain the spirit behind the <strong>Vetter</strong> Group in 2000 and beyond.<br />

72 …


Zusammengefasst berichten die »<strong>Vetter</strong> Blätter«, Ausgabe<br />

Nr. 3/1998 über ein beson<strong>der</strong>s erfolgreiches Jahr <strong>der</strong> Firmengeschichte<br />

wie folgt:<br />

· erfolgreiche Inspektion <strong>der</strong> neuen Produktionsanlage in<br />

Langenargen;<br />

· erfolgreiche Inspektion <strong>der</strong> Produktionsanlage in Ravensburg;<br />

· Inbetriebnahme des neuen Logistikzentrums in <strong>der</strong> Holbeinstraße;<br />

· dadurch Schaffung <strong>der</strong> Voraussetzungen für weiteres Wachstum<br />

<strong>im</strong> Bereich <strong>der</strong> Konfektionierung, <strong>der</strong> optischen Kontrolle<br />

und des Lagers;<br />

· eine Reihe von Neueinführungen für nationale und internationale<br />

Kunden;<br />

· positives Umsatzwachstum.<br />

Und das Logo als Erkennungszeichen für <strong>Vetter</strong> wird auch<br />

bei <strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>-Turm, USA, eingeführt.<br />

Wenn <strong>im</strong> folgenden Abschnitt dieser Chronik für 1999<br />

Helmut <strong>Vetter</strong> als Unternehmer und Gesamtpersönlichkeit<br />

gewürdigt wird, geht es darum, sein Lebenswerk als Basis für<br />

die Zukunft seiner Nachfolgergeneration wie auch die weitere<br />

Existenz <strong>der</strong> <strong>Vetter</strong>-Gruppe aufzuzeigen.<br />

Der Tod eines Menschen kommt <strong>im</strong>mer unerwartet, so auch<br />

<strong>der</strong> von Helmut <strong>Vetter</strong> am 1. Februar 1999. Dennoch ist seine<br />

geistige Integrationskraft, die ihn zu Lebzeiten auszeichnete<br />

und bis zuletzt in allen Unternehmungen spürbar war, Erbe<br />

und Auftrag für seine Nachfolger zugleich. Den Erhalt und die<br />

Weiterentwicklung seiner Werte <strong>im</strong> Unternehmen hat er in die<br />

Hände seiner Nachfahren gelegt. Diese Werte sind bis heute in<br />

<strong>der</strong> gemeinsamen Familienstrategie fest verankert.<br />

Der geistige Nachlass von Helmut <strong>Vetter</strong> als Maßstab für<br />

die Zukunft <strong>der</strong> <strong>Vetter</strong>-Gruppe ergibt sich zweifelsfrei aus <strong>der</strong><br />

Beschreibung seiner wichtigsten Persönlichkeitsmerkmale und<br />

hervorstechenden Charaktereigenschaften. Ein anschauliches<br />

Bild vom Selbstverständnis des Unternehmensgrün<strong>der</strong>s vermittelt<br />

auch eine Bronzebüste, die heute <strong>im</strong> Foyer des 2003 bezogenen<br />

Verwaltungsgebäudes Besucher und Kunden aus aller Welt<br />

begrüßt. Die Plastik, ein Geschenk von Udo J. <strong>Vetter</strong> <strong>zum</strong> 70.<br />

Geburtstag an den Vater, zeigt Helmut <strong>Vetter</strong> wie er war.<br />

… 73<br />

Die 90er Jahre<br />

Er war ein forschen<strong>der</strong> und suchen<strong>der</strong> Geist, <strong>der</strong> bei gesun<strong>der</strong><br />

Selbsteinschätzung allem Neuen gegenüber aufgeschlossen<br />

und scharf beobachtend war. Seine vielen Reisen in alle Welt<br />

waren von kulturellem o<strong>der</strong> sportlichem Interesse geprägt, er<br />

zeigte sich neugierig und weltoffen und entwickelte dadurch<br />

die Fähigkeit, über den Tellerrand hinauszublicken«, und<br />

er war getreu seinem Leitspruch »Das Leben ist nach vorne<br />

offen« <strong>der</strong> Zukunft zugewandt.<br />

Seine Flexibilität, sein Erfindungsreichtum, seine Überzeugungskraft<br />

und sein Durchhaltevermögen machten ihn zu<br />

einem Mann <strong>der</strong> Tat, dessen Denkzeiträume nicht in Monaten,<br />

son<strong>der</strong>n in Jahren lagen. Als harter Arbeiter, wie er sich<br />

auch bei seinen Hobbys in den Bergen und be<strong>im</strong> Wassersport<br />

zeigte, verstand er es, trotzdem zu leben, und er suchte stets<br />

Harmonie nach <strong>der</strong> Vorstellung »von nichts zu viel« und »von<br />

allem das Notwendigste«.<br />

Helmut <strong>Vetter</strong> verkörperte die richtige Mischung aus Herz<br />

und Verstand, bewies soziale Verantwortung und war För<strong>der</strong>er<br />

<strong>der</strong> Wissenschaft, Bildung, Kultur und des Sports zugleich.<br />

Als Skipper seiner Yacht »Argo« war er <strong>der</strong> große Taktiker,<br />

<strong>der</strong> unzählige Regattasiege, darunter achtmal das »Blaue<br />

Band« vom Bodensee errang.<br />

Helmut <strong>Vetter</strong> lebte in seinem gesamten Tun und Lassen<br />

»Lea<strong>der</strong>ship«, eine Eigenschaft, die auch seinen Erfolg<br />

als Unternehmer erklärt. Wenn er sich in den letzten zwei<br />

Lebensjahren aus dem Tagesgeschäft zurückzog, wirkte er<br />

dennoch in die <strong>Vetter</strong>-Gruppe hinein, wie auch eine Reihe von<br />

Zukunftsinvestitionen noch mit ihm zusammen beschlossen<br />

und verabschiedet wurden. Seinen Nachlass hat er rechtzeitig<br />

geordnet und mit klarer Zuordnung <strong>der</strong> Führungsverantwortlichkeiten<br />

den Zukunftsrahmen abgesteckt.<br />

Helmut <strong>Vetter</strong> ist und bleibt <strong>der</strong> geistige Vater für die<br />

<strong>Vetter</strong>-Gruppe und <strong>der</strong>en Zukunft. So hatte er den Spätnachmittag<br />

vor seinem nächtlichen Ableben noch gemeinsam mit<br />

Vertretern <strong>der</strong> Universität bei einem Klavierkonzert verbracht<br />

und am gleichen Abend die zukunftszugewandte Präsentation<br />

des Projekts »Entwicklung eines medizinischen Lasers zur<br />

Schaffung eines Gefäßzuganges« am Institut für Lasertechnologie<br />

<strong>der</strong> Universität Ulm, die zwei Tage später stattfinden sollte,<br />

um sie <strong>der</strong> Öffentlichkeit bekannt zu machen, besprochen.<br />

Helmut <strong>Vetter</strong> hat deshalb noch an seinem letzten Lebenstag<br />

unverwechselbare und wegweisende Spuren hinterlassen.<br />

Mit seinen innovativen Bemühungen um problemorientierte<br />

Lösungen und zukunftsweisende Entwicklungen, gepaart<br />

mit dem ständigen Blick auf die sich än<strong>der</strong>nden Kunden- und<br />

Marktbedürfnisse erwarb sich Helmut <strong>Vetter</strong> zu Recht das<br />

Attribut einer großen Grün<strong>der</strong>persönlichkeit.


2000<br />

Verkauf <strong>der</strong> <strong>Vetter</strong>-<strong>Apotheke</strong> am Marienplatz<br />

in Ravensburg<br />

2001<br />

Ausbau Standort Langenargen<br />

2002<br />

<strong>Vetter</strong> Originalitätsverschluss V-OVS NS ®<br />

erhält mehrere Auszeichnungen<br />

2003<br />

<strong>Vetter</strong> Development Service (VDS) n<strong>im</strong>mt seine<br />

Arbeit auf<br />

Erste Arbeiten am neuen Standort Ravensburg<br />

<strong>Vetter</strong> Süd (RVS) – <strong>der</strong> größten Investition<br />

in <strong>der</strong> Unternehmensgeschichte – beginnen<br />

<strong>im</strong> September.<br />

2004<br />

Standort Langenargen wird weiter ausgebaut<br />

2005<br />

<strong>Vetter</strong> erhält erstmals Zertifizierung »Operational<br />

Excellence Class A«<br />

2006<br />

Im November Inbetriebnahme von RVS.<br />

Kauf des Nachbargrundstücks in Ravensburg-<br />

Mariatal für den Bau einer hochmo<strong>der</strong>nen<br />

Konfektionierung<br />

2007<br />

»State-of-the-art«-Standort RVS gewinnt<br />

renommierte internationale Branchenpreise<br />

2008<br />

US-Behörde erteilt FDA-Zulassung für RVS<br />

2008/09<br />

Schrittweise Inbetriebnahme <strong>der</strong> neuen<br />

Konfektionierungsanlage Ravensburg-Mariatal<br />

2009<br />

1. Februar – 10. Todestag des Firmengrün<strong>der</strong>s<br />

Helmut <strong>Vetter</strong><br />

2000<br />

Sale of the <strong>Vetter</strong> pharmacy on Marienplatz in<br />

Ravensburg<br />

2001<br />

Langenargen expands<br />

2002<br />

<strong>Vetter</strong> originality closure system V-OVS NS ®<br />

receives several awards<br />

2003<br />

<strong>Vetter</strong> Development Service (VDS) begins<br />

operating<br />

Work on the Ravensburg <strong>Vetter</strong> Süd (RVS) facility<br />

begins in September – the largest investment in<br />

the company’s history<br />

2004<br />

The Langenargen site is further expanded<br />

2005<br />

<strong>Vetter</strong> receives »Operational Excellence Class A«<br />

certification for the first t<strong>im</strong>e<br />

2006<br />

Operations begin at RVS in November.<br />

The adjacent property in Ravensburg-Mariatal<br />

is purchased for construction of state-of-the-art<br />

secondary packaging<br />

2007<br />

The state-of-the-art RVS facility wins<br />

renowned industry awards<br />

2008<br />

RVS receives approval from the US regulator FDA<br />

2008/09<br />

Gradual commissioning of the new secondary<br />

packaging systems at Ravensburg-Mariatal<br />

2009<br />

February 1: 10th anniversary of the death of the<br />

company foun<strong>der</strong> Helmut <strong>Vetter</strong><br />

74 …


Das neue Jahrtausend<br />

Neupositionierung als Full-Service-Provi<strong>der</strong><br />

The New Millennium<br />

Repositioning as a Full-Service Provi<strong>der</strong><br />

»More than filling«


After the turn of the millennium, <strong>Vetter</strong>’s grew and changed<br />

steadily. In accordance with the pharmacist Helmut <strong>Vetter</strong>’s<br />

farsighted vision, the company went from being a contract<br />

manufacturer to a full-service provi<strong>der</strong> for innovative pharmaceutical<br />

and biotechnology companies around the globe.<br />

Even after Helmut <strong>Vetter</strong>’s death, the spirit of the foun<strong>der</strong><br />

still lives on within the entire company. In the late 1990s,<br />

while he was still at the helm, the company business managers<br />

mapped out the »Mission 2000+« based on <strong>Vetter</strong>’s visions<br />

and principles. The mission’s main objective was to develop the<br />

company into a full-service provi<strong>der</strong>. It was to become a partner<br />

to innovative pharmaceutical manufacturers from all over the<br />

world. The goal was for <strong>Vetter</strong> to offer its customers comprehensive<br />

support in the aseptic filling of their drugs into end-user<br />

friendly injection systems.<br />

Looking back at the developments in the pharmaceutical<br />

industry and at the growth of biotechnology around the turn of<br />

the millennium, this proved to be a farsighted strategic direction.<br />

From its relative infancy in the early 1990s, biotechnology<br />

spent a decade adding more and more successes to its credit and<br />

today it is one of the largest forces for growth within the industry.<br />

Biotechnologically manufactured substances have opened<br />

new doors in the treatment of such illnesses as cancer and<br />

multiple sclerosis. Because most of these are parenteral drugs –<br />

in other words they are only administered by injection – there<br />

has been a steady growth in the demand for prefilled injection<br />

systems for these substances. In setting itself up early on to provide<br />

full service in the aseptic filling of syringes and cartridges,<br />

<strong>Vetter</strong> was opt<strong>im</strong>ally prepared to profit from biotechnology’s<br />

triumphal march.<br />

76 …


<strong>Vetter</strong> ist Partner innovativer, forschen<strong>der</strong><br />

Arzne<strong>im</strong>ittelhersteller<br />

<strong>Vetter</strong> is a partner of global R&D driven pharmaceutical<br />

and biotech companies<br />

Die Entwicklung von <strong>Vetter</strong> nach <strong>der</strong> Jahrtausendwende ist<br />

geprägt von stetigem Wachstum und fortwährendem Wandel.<br />

Der vorausschauenden Vision von <strong>Apotheke</strong>r Helmut <strong>Vetter</strong><br />

folgend hat sich das Unternehmen vom Lohnhersteller <strong>zum</strong><br />

Full-Service-Provi<strong>der</strong> für innovative <strong>Pharma</strong>- und Biotech-<br />

Unternehmen aus aller Welt positioniert.<br />

Auch nach dem Tod von Helmut <strong>Vetter</strong> wirkt <strong>der</strong> Geist des<br />

Grün<strong>der</strong>s <strong>im</strong> Unternehmen fort. Noch unter seiner Führung<br />

formulierte die Geschäftsführung Ende <strong>der</strong> 90er Jahre auf<br />

Basis seiner Visionen und Leitsätze die »Mission 2000+«. Sie<br />

bildete das feste Fundament für alle strategischen und geschäftlichen<br />

Entscheidungen zu Beginn des neuen Jahrtausends. Als<br />

Zielvorgabe für die Zukunft definierte die Mission <strong>Vetter</strong> als<br />

Full-Service-Provi<strong>der</strong>. Das Unternehmen sollte ein Partner innovativer,<br />

forschen<strong>der</strong> Arzne<strong>im</strong>ittelhersteller aus <strong>der</strong> ganzen Welt<br />

werden, das seinen Kunden eine umfassende Unterstützung<br />

bei <strong>der</strong> aseptischen Abfüllung ihrer Medikamente in patientenfreundliche<br />

Injektionssysteme bietet.<br />

Dies erwies sich als weitblickende strategische Ausrichtung,<br />

betrachtet man in <strong>der</strong> Rückschau die Entwicklungen in <strong>der</strong><br />

<strong>Pharma</strong>branche und den Aufstieg <strong>der</strong> Biotechnologie in den<br />

Jahren um die Jahrtausendwende. Steckte die Biotechnologie<br />

Anfang <strong>der</strong> 90er Jahre noch in den Kin<strong>der</strong>schuhen, so konnte<br />

sie <strong>im</strong> Verlauf des Jahrzehnts <strong>im</strong>mer mehr Erfolge verbuchen<br />

und ist heute einer <strong>der</strong> Wachstumstreiber <strong>der</strong> Branche. Biotechnologisch<br />

hergestellte Wirkstoffe haben neue Möglichkeiten<br />

für die Behandlung von Krankheiten wie Krebs o<strong>der</strong> Multipler<br />

Sklerose eröffnet. Meist nur parenteral, also über eine Injektion<br />

zu verabreichen, haben diese Substanzen zu einer stetig<br />

wachsenden Nachfrage nach vorgefüllten Injektionssystemen<br />

geführt. Mit seinen Dienstleistungen rund um die aseptische<br />

Abfüllung von Spritzen und Karpulen hatte sich <strong>Vetter</strong> bereits<br />

in <strong>der</strong> Vergangenheit opt<strong>im</strong>al aufgestellt, um von dem Siegeszug<br />

<strong>der</strong> Biotechnologie profitieren zu können.<br />

… 77<br />

Die 2000er Jahre<br />

Zeitgleich mit dem rasanten Wachstum dieser neuen<br />

Technologie, steuerte die herkömmliche <strong>Pharma</strong>industrie auf<br />

schwierige Zeiten zu. Neben dem Ablaufen des Patentschutzes<br />

für bis dato erfolgreiche Medikamente sind steigende Kosten<br />

bei <strong>der</strong> Entwicklung neuer Präparate als Herausfor<strong>der</strong>ung zu<br />

nennen. Außerdem mussten sich Blockbuster-Medikamente<br />

<strong>der</strong> zunehmenden Konkurrenz von Nachahmerprodukten<br />

(Generika) stellen. Hinzu kamen <strong>im</strong> Zuge <strong>der</strong> Globalisierung<br />

<strong>der</strong> Märkte sich verän<strong>der</strong>nde Wettbewerbsbedingungen.<br />

Einerseits profitierten die <strong>Pharma</strong>- und aufstrebenden Biotech-<br />

Unternehmen von den sich vergrößernden Absatzmöglichkeiten<br />

auf <strong>der</strong> ganzen Welt. Gleichzeitig mussten sie sich aber auch<br />

einem intensiver werdenden Wettbewerb stellen. Kontinuierlich<br />

drängten neue Anbieter, vor allem aus den aufstrebenden asiatischen<br />

Län<strong>der</strong>n, auf den Markt. Nicht zuletzt erhöhten sich,<br />

vorangetrieben durch technologische Fortschritte, international<br />

die Vorgaben und Anfor<strong>der</strong>ungen seitens <strong>der</strong> Behörden für die<br />

Zulassung von Arzne<strong>im</strong>itteln.


E q u a t i o n f o r f u t u r e s u c c e s s<br />

During the rapid growth of this new technology, the conventional<br />

pharmaceutical industry fell on hard t<strong>im</strong>es. While patents<br />

ran out on effective and popular drugs, the costs of developing<br />

new compounds rose. In addition, blockbuster drugs faced<br />

increasing competition from generic ones. In broadening the<br />

playing field, globalization made its mark on the marketplace as<br />

well: On the one hand, both pharmaceutical and up-and-coming<br />

biotech companies profited from the worldwide expansion of<br />

sales territory. On the other, however, they had to face ever stiffer<br />

competition. There was a continuous stream of new provi<strong>der</strong>s<br />

arriving on the marketplace, particularly from the aspiring Asian<br />

countries. Equally dampening was the fact that, owing to the<br />

technological advances mentioned above, international agencies<br />

were sharpening regulations on new drug approvals.<br />

The industry reacted to the difficult situation by way of a<br />

wave of mergers and acquisitions. Only few of these companies<br />

managed to emerge from such consolidations in even stronger<br />

positions. Busy with integrating new divisions and departments,<br />

the drug manufacturers seemed to neglect investing in the safety<br />

and quality of their drugs. Between 2000 and 2002 alone, the<br />

US regulatory agency FDA sent out about 200 warning letters<br />

criticizing lack of compliance with GMP and other standards.<br />

P h a rm a c e u t i c a l s + Ve t t e r S e r v i c e<br />

The market at the beginning of the new millennium was<br />

dynamic, changing and obviously thirsting for innovative<br />

solutions. It offered enormous opportunities and challenges.<br />

In or<strong>der</strong> to be successful as a contract manufacturer, it was no<br />

longer enough to »just« fill injection systems with drugs. With<br />

its sensitive and complex substances, the growing biotechnology<br />

industry required an entirely new set of services from its<br />

partners in the aseptic filling business. For biotech companies,<br />

it became extraordinarily <strong>im</strong>portant to get support from service<br />

provi<strong>der</strong>s like <strong>Vetter</strong> during the earliest development phases<br />

for new products. Component incompatibility, light and / or<br />

silicon sensitivity of biotech pharmaceuticals make other, more<br />

stringent demands on injection systems and the filling process.<br />

For <strong>Vetter</strong>, the most promising idea was to offer full-service<br />

support that would encompass all phases from development<br />

to commercial manufacturing. It is an approach that more and<br />

more pharmaceutical companies have taken. In such a fiercely<br />

competitive industry, they had to seek new ways to reduce costs.<br />

So they set up strategic partnerships with the filling companies<br />

early on to reduce t<strong>im</strong>e to market for their new drugs.<br />

R e o ri e n t a t i o n , n e w fa c i l i t i e s a n d<br />

growth<br />

In the years after 2000, <strong>Vetter</strong> <strong>im</strong>plemented a comprehensive<br />

plan to realize its main objective, namely to establish itself as a<br />

full-service provi<strong>der</strong> for its customers around the globe. Plans<br />

included the expansion of existing facilities and the building of<br />

new ones, investments in mo<strong>der</strong>n technology and the latest in<br />

quality assurance systems, as well as a systematic opt<strong>im</strong>ization<br />

of company structure.<br />

78 …


= I n c r e a s e d M a rke t S h a r e<br />

Auf die sich erschwerenden Umstände reagierte die Branche<br />

mit einer Welle von Fusionen und Übernahmen. Dabei<br />

schafften es nur wenige Unternehmen, gestärkt aus einem<br />

Zusammenschluss hervorzugehen. Mit <strong>der</strong> Integration neuer<br />

Unternehmensteile und Geschäftsbereiche beschäftigt, schienen<br />

die Arzne<strong>im</strong>ittelhersteller Investitionen in mehr Sicherheit und<br />

Qualität ihrer Medikamente zu vernachlässigen. Allein <strong>im</strong><br />

Zeitraum 2000 bis 2002 bemängelte die amerikanische Zulassungsbehörde<br />

FDA in rund 200 »Warning Letters« die fehlende<br />

Einhaltung von GMP und an<strong>der</strong>en Standards.<br />

Dynamisch, sich wandelnd und nach innovativen Lösungen<br />

verlangend, bot <strong>der</strong> Markt zu Beginn des Jahrzehnts enorme<br />

Chancen und große Herausfor<strong>der</strong>ungen. Um erfolgreich<br />

zu sein, reichte es nicht mehr, als Lohnhersteller »nur« die<br />

Abfüllung von Medikamenten in Injektionssysteme zu übernehmen.<br />

Die wachsende Biotechnologie mit ihren sensiblen<br />

und komplexen Wirkstoffen verlangte völlig neue Serviceleistungen<br />

von ihren Partnern in <strong>der</strong> aseptischen Abfüllung. Für<br />

die Biotech-Firmen wurde es äußerst wichtig, bereits in einem<br />

sehr frühen Entwicklungsstadium von Dienstleistern wie <strong>Vetter</strong><br />

unterstützt zu werden. Komponentenunverträglichkeit, Licht-<br />

o<strong>der</strong> auch Silikonempfindlichkeit von Biotech-Wirkstoffen<br />

stellten an<strong>der</strong>e und höhere Anfor<strong>der</strong>ungen an Injektionssysteme<br />

und ihre Abfüllung. Das erfolgversprechende Konzept hieß für<br />

<strong>Vetter</strong> Full Service: die umfassende Betreuung während aller<br />

Entwicklungsphasen bis hin zur kommerziellen Fertigung. Ein<br />

Ansatz, den auch zunehmend <strong>Pharma</strong>unternehmen in Anspruch<br />

genommen haben. In einem umkämpften Markt mussten sie<br />

nach neuen Wegen <strong>der</strong> Kostenreduzierung suchen und haben<br />

deshalb früh auf strategische Partnerschaften mit den Abfüllern<br />

ihrer Medikamente gesetzt, um die Markteinführungszeit ihrer<br />

neuen Wirkstoffe zu verkürzen.<br />

… 79<br />

Im Jahr 2000 heißt die Formel für den Erfolg:<br />

Full Service für die internationale <strong>Pharma</strong>- und<br />

Biotech-Branche<br />

In the year 2000, the formula for success was this:<br />

Full service for the international pharmaceutical<br />

and biotech industries<br />

Die 2000er Jahre<br />

N e u a u s ri c h t u n g , S t a n d o r t a u s b a u u n d<br />

Wachstum<br />

In den Jahren nach 2000 setzte <strong>Vetter</strong> einen umfassenden<br />

Plan zur Verwirklichung <strong>der</strong> Leitidee um, sich als Full-Service-<br />

Provi<strong>der</strong> für seine Kunden aus aller Welt aufzustellen. Dieser<br />

beinhaltete den Aus- und Neubau von Standorten, Investitionen<br />

in mo<strong>der</strong>nste Technik und neueste Qualitätssicherungssysteme<br />

sowie eine konsequente Opt<strong>im</strong>ierung <strong>der</strong> Unternehmensstruktur.<br />

Unter dem Motto »Equation for future success – Die Formel<br />

für künftigen Erfolg« wurde <strong>im</strong> Jahr 2000 die neue Unternehmensausrichtung<br />

und -strategie in den »<strong>Vetter</strong> Blättern«<br />

01/2000 vorgestellt. Prägnant brachte die Formel »<strong>Pharma</strong>ceuticals<br />

+ <strong>Vetter</strong> Service = Increased Market Share« die verschiedenen<br />

Servicebereiche von <strong>Vetter</strong> auf den Punkt: Für Kunden mit<br />

innovativen Arzne<strong>im</strong>itteln unterstützen die pharmazeutischen<br />

Dienstleistungen des Unternehmens den weltweiten Markterfolg.<br />

<strong>Vetter</strong> stellte mit dem Motto seine gebündelten Services in<br />

den Bereichen <strong>der</strong> Entwicklung von Prozessen und Pr<strong>im</strong>ärpackmitteln,<br />

<strong>der</strong> Unterstützung bei <strong>der</strong> Opt<strong>im</strong>ierung von Wirkstoffformulierungen<br />

sowie <strong>der</strong> pharmazeutischen Fertigung nach<br />

außen einheitlich dar. »Die komplette Palette, um unseren<br />

Kunden ein Gesamtpaket aus einer Hand anbieten zu können«,<br />

beschrieben die »<strong>Vetter</strong> Blätter« diesen Ansatz.


<strong>Vetter</strong>’s new business orientation and strategy was introduced<br />

in the January 2000 issue of the company newsletter<br />

»<strong>Vetter</strong> Blätter«, un<strong>der</strong> the motto: »Equation for future<br />

success.« The formula: »<strong>Pharma</strong>ceuticals + <strong>Vetter</strong> Service =<br />

Increased Market Share« expresses the company’s services in a<br />

nutshell: <strong>Vetter</strong> pharmaceutical services bolster industry success<br />

worldwide for customers with innovative drugs to sell. With its<br />

motto, <strong>Vetter</strong> coherently portrayed its bundled services in the<br />

following areas: Process and pr<strong>im</strong>ary packaging development,<br />

support in the opt<strong>im</strong>ization of active ingredient formulation<br />

and pharmaceutical preparation. »<strong>Vetter</strong> Blätter« described the<br />

approach as »the complete range in or<strong>der</strong> to offer our customers<br />

a total package from a single source.«<br />

This linking of all services brought with it, and still brings<br />

with it today, a major advantage for the customer – reduction<br />

in t<strong>im</strong>e to market. Drug manufacturers can doubly profit from<br />

this t<strong>im</strong>e savings: Firstly, because the bundling of services and<br />

parallel processing reduce costs during the development phase.<br />

Secondly, faster t<strong>im</strong>e to market means a longer return on investment<br />

(ROI) and higher revenue during the patent protection<br />

t<strong>im</strong>e. The manufacturer not only recoups development costs,<br />

but also generates profits for investment in research and development<br />

of new drugs.<br />

This focus on the financial and technological needs of the<br />

industry made its mark. It resulted in new <strong>Vetter</strong> customers and<br />

secured old and new investments. The expansion of the aseptic<br />

production area at the <strong>Vetter</strong> Langenargen (VLA) facility, which<br />

began in 1999, also benefited. By 2001, the expansion project,<br />

named VLA 3, was complete and a high-performance line for<br />

single-chamber syringes built at the site was put into commission.<br />

At the same t<strong>im</strong>e, the project VLA 4 added a production<br />

line for the filling of small-volume prefilled syringes to the<br />

Langenargen site.<br />

80 …


Investition in mo<strong>der</strong>nste Technik:<br />

automatische Magazinierung von Spritzenkörpern<br />

Investments in state-of-the-art technology:<br />

Automation of tray loa<strong>der</strong>s for syringe bodies<br />

Die Verbindung aller Dienstleistungen ermöglicht bis heute<br />

einen entscheidenden Kundenvorteil: die Verkürzung <strong>der</strong><br />

Markteinführungszeit (T<strong>im</strong>e-to-Market). Arzne<strong>im</strong>ittelhersteller<br />

können durch diese Zeitersparnis doppelt profitieren: Zum<br />

einen lassen sich durch die Zusammenfassung <strong>der</strong> Services und<br />

den parallelen Ablauf von Prozessen die Kosten in <strong>der</strong> Entwicklungsphase<br />

von Medikamenten reduzieren. Zum an<strong>der</strong>en<br />

ermöglicht eine frühere Markteinführung einen längeren<br />

Return-on-Investment (ROI), einen höheren Ertrag während<br />

<strong>der</strong> Patentschutzzeit. So können die Unternehmen nicht nur<br />

ihre Entwicklungskosten wie<strong>der</strong> einspielen, son<strong>der</strong>n Gewinne<br />

erwirtschaften, die sie in die Erforschung und Entwicklung<br />

neuer Medikamente investieren können.<br />

Diese Ausrichtung auf die wirtschaftlichen und technologischen<br />

Bedürfnisse <strong>der</strong> Branche verfehlte ihre Wirkung nicht.<br />

In <strong>der</strong> Folge konnte <strong>Vetter</strong> neue Kunden gewinnen und bisherige<br />

sowie neue Investitionen sichern. Auch <strong>der</strong> Ausbau <strong>der</strong><br />

aseptischen Fertigung am Standort <strong>Vetter</strong> Langenargen (VLA),<br />

<strong>der</strong> bereits 1999 begonnen wurde, profitierte davon. Unter dem<br />

Projektnamen VLA 3 wurde bis 2001 eine Hochleistungslinie<br />

für Einkammerspritzen in <strong>der</strong> Fertigungsstätte aufgebaut und<br />

an die Produktion übergeben. Gleichzeitig wurde <strong>im</strong> selben<br />

Zeitraum unter <strong>der</strong> Bezeichnung VLA 4 eine Abfüllanlage für<br />

kleinvolumige Fertigspritzen in Langenargen errichtet.<br />

… 81<br />

Die 2000er Jahre<br />

Ebenso wie diese beiden Vorhaben fügte sich auch die<br />

Installation <strong>der</strong> »Lyo 2000«, einer automatischen Füll- und<br />

Montageanlage für Ein- und Doppelkammerspritzen am<br />

Standort Schützenstraße nahtlos in die Unternehmensstrategie<br />

ein. Sowohl mit den Linien in Langenargen als auch in <strong>der</strong><br />

Schützenstraße erweiterte <strong>Vetter</strong> das Angebot für seine Kunden<br />

auf höchstem technischem Niveau. Im gleichen Zusammenhang<br />

ist auch die Einführung des Laborinformations- und Managementsystems<br />

(LIMS) zu sehen. Die Softwarelösung opt<strong>im</strong>ierte<br />

das Qualitätsmanagement in den Laboren des Qualitätswesens<br />

erheblich. Bereichsübergreifend konnten nun alle pharmazeutisch<br />

relevanten Parameter erfasst und ausgewertet werden.<br />

Das EDV-System ging nach einer neunmonatigen Implementierungsphase<br />

<strong>im</strong> September 2000 an den Start und stellte einen<br />

wichtigen Schritt bei <strong>der</strong> Erfüllung höchster Sicherheits- und<br />

Qualitätsstandards dar. So folgte dem einheitlichen Auftritt<br />

<strong>der</strong> gebündelten Services nach außen hin schrittweise auch die<br />

organisatorische Zusammenführung <strong>im</strong> Inneren.


These two projects seamlessly became part of the company<br />

strategy, as did the »Lyo 2000«, an automatic filling line system<br />

for single- and double-chamber syringes installed at the Schützenstrasse<br />

site. The two production lines in Langenargen and the<br />

one on Schützenstrasse allowed <strong>Vetter</strong> to expand its customer<br />

offerings at the highest technological level. The integration of<br />

laboratory information management systems (LIMS) can also<br />

be seen in the same light. The software solution significantly<br />

opt<strong>im</strong>ized the quality management in the quality control laboratories.<br />

Across all departments, all pharmaceutically relevant<br />

parameters could now be collected and analyzed. The EDP<br />

system was introduced in September 2000, after a nine-month<br />

<strong>im</strong>plementation phase. It marked an <strong>im</strong>portant step in the fulfilling<br />

of the highest standards for safety and quality. Following<br />

the launch of bundled services to the outside world, a gradual<br />

organizational consolidation took place within the company.<br />

During the course of its realignment, the company decided to<br />

sell <strong>Apotheke</strong> <strong>Vetter</strong>. On January 1, 2000, pharmacist Matthias<br />

Basler took over the pharmacy on Marienplatz in Ravensburg,<br />

which is still run un<strong>der</strong> the name <strong>Apotheke</strong> <strong>Vetter</strong>.<br />

The transition into the new millennium was extraordinarily<br />

successful for <strong>Vetter</strong> and opened great prospects for the future.<br />

The positive development could also be measured by the growth<br />

in personnel: At the end of 1999, the company boasted, for the<br />

first t<strong>im</strong>e, 900 employees. By August 2000, <strong>Vetter</strong> broke its own<br />

record when it welcomed its 1,000th employee and by the end<br />

of 2001, <strong>Vetter</strong> was employing 1,100 people.<br />

The year 2001 was entirely marked by the finishing work on<br />

the VLA 3 and 4 production lines and the commissioning of the<br />

»Lyo 2000« project. Transfer of production to these systems<br />

allowed the company to <strong>im</strong>plement a parallel supply source for<br />

customers and offer even greater flexibility.<br />

Macht Medikamente<br />

fälschungssicher: <strong>der</strong> V-OVS NS ®<br />

The V-OVS NS ® , <strong>Vetter</strong>’s anti-tampering<br />

closure system<br />

In addition to the company’s growing number of employees,<br />

the fact that <strong>Vetter</strong> was listed in the top 100 of Germany’s most<br />

innovative mid-sized companies further proved that reorientation<br />

had been the right approach. Un<strong>der</strong> the auspices of<br />

Professor Hans-Jürgen Warncke, President of the Fraunhofer<br />

Gesellschaft in Munich, the company was given honors for,<br />

among others, the development of the <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® dualchamber<br />

prefilled syringe and for the creation of new jobs.<br />

Further, the swift growth in aseptic filling that began at the<br />

beginning of the new millennium, driven by new projects in<br />

the biotech industry, showed once again that repositioning as<br />

a full-service provi<strong>der</strong> was the right move. In addition to the<br />

filling of syringes with their product, customers increasingly<br />

asked for support during the early development phases. So <strong>Vetter</strong><br />

<strong>Pharma</strong>-Fertigung (VPF) joined <strong>Vetter</strong> Injekt System (VIS) to<br />

steadily expand its capacity.<br />

2002 brought <strong>Vetter</strong> a double success in the form of its<br />

innovative packaging idea: At the end of April, the company<br />

received the German Packaging Prize for the prototypes of the<br />

originality closure with needle protection for syringes with<br />

glued-in needles (V-OVS NS ® ). The system represents the logical<br />

continuation of the V-OVS ® , which became available for<br />

prefilled syringes in series production at the beginning of that<br />

year. As the year progressed, the V-OVS NS ® went on to win the<br />

international WorldStar Packaging Award, the same one that<br />

the <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® dual-chamber prefilled syringe had already<br />

won in 1997.<br />

82 …


Udo J. <strong>Vetter</strong> und Joach<strong>im</strong> Glocker, Development Service<br />

/ Packmittelentwicklung, nehmen den internationalen<br />

Verpackungspreis in Barcelona entgegen<br />

Udo J. <strong>Vetter</strong> and Joach<strong>im</strong> Glocker, Development Service /<br />

Packaging Development, receiving the international<br />

packaging prize in Barcelona<br />

Im Zuge <strong>der</strong> Neuausrichtung entschied sich das Unternehmen<br />

dazu, die <strong>Apotheke</strong> <strong>Vetter</strong> zu verkaufen. Zum 1. Januar<br />

2000 übernahm <strong>der</strong> <strong>Apotheke</strong>r Matthias Basler das Geschäft<br />

am Marienplatz in Ravensburg, dies wird heute noch unter dem<br />

Namen »<strong>Apotheke</strong> <strong>Vetter</strong>« weitergeführt.<br />

Der Übergang ins neue Jahrtausend verlief für <strong>Vetter</strong> äußerst<br />

erfolgreich und eröffnete große Perspektiven für die Zukunft.<br />

Auch am Wachstum <strong>der</strong> Mitarbeiterzahl konnte die positive<br />

Entwicklung gemessen werden: Hatte die Beschäftigtenzahl<br />

bereits Ende 1999 erstmals die 900er-Marke überschritten, so<br />

konnte dieser Rekord schon <strong>im</strong> August 2000 überboten und<br />

die tausendste Mitarbeiterin begrüßt werden. Zum Jahresende<br />

2001 beschäftigte <strong>Vetter</strong> bereits 1.100 Mitarbeiter.<br />

Das Jahr 2001 war ganz durch die abschließenden Arbeiten<br />

an den neuen Fertigungslinien VLA 3 und 4 sowie »Lyo 2000«<br />

und <strong>der</strong>en Inbetriebnahme geprägt. Mit <strong>der</strong> Überführung <strong>der</strong><br />

Produktion auf diese Anlagen konnte das Unternehmen eine<br />

parallele Versorgungsmöglichkeit für Kunden realisieren und<br />

noch größere Flexibilität bieten.<br />

Eine Bestätigung für die Richtigkeit des eingeschlagenen<br />

Weges war – neben <strong>der</strong> kontinuierlich wachsenden Mitarbeiterzahl<br />

– die Aufnahme von <strong>Vetter</strong> in die Liste <strong>der</strong> »Top 100« des<br />

innovativen Mittelstands in Deutschland. Unter <strong>der</strong> Schirmherrschaft<br />

von Prof. Dr. Hans-Jürgen Warncke, Präsident <strong>der</strong><br />

Fraunhofer-Gesellschaft in München, wurde das Unternehmen<br />

unter an<strong>der</strong>em für die Entwicklung <strong>der</strong> Doppelkammer-Fertigspritze<br />

<strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® und die Schaffung neuer Arbeitsplätze<br />

geehrt.<br />

… 83<br />

<strong>Vetter</strong> gehört 2001 zu den Top 100<br />

des deutschen Mittelstands<br />

By 2001, <strong>Vetter</strong> ranked among the top 100<br />

mid-sized companies in Germany<br />

Die 2000er Jahre<br />

Auch das rasante Wachstum <strong>im</strong> Bereich <strong>der</strong> aseptischen<br />

Abfüllung zu Beginn des neuen Jahrtausends, angetrieben<br />

durch neue Projekte aus <strong>der</strong> Biotech-Branche, zeigte einmal<br />

mehr, dass die Neupositionierung als Full-Service-Provi<strong>der</strong><br />

richtig war. Vermehrt fragten Kunden neben <strong>der</strong> Abfüllung<br />

von Wirkstoffen auch die Unterstützung für <strong>der</strong>en frühe Entwicklungsphasen<br />

nach. In Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> <strong>Vetter</strong><br />

Injekt System (VIS) baute die <strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>-Fertigung (VPF)<br />

deshalb ihre Kapazitäten stetig aus.<br />

Das Jahr 2002 brachte für <strong>Vetter</strong> zunächst einen Doppelerfolg<br />

für seine innovativen Packmittelideen: Ende April erhielt<br />

das Unternehmen den Deutschen Verpackungspreis für den<br />

Prototypen des Originalitätsverschlusses mit Nadelschutz für<br />

Spritzen mit eingeklebter Nadel (V-OVS NS ® ). Das System<br />

stellt eine konsequente Weiterentwicklung des V-OVS ® dar,<br />

<strong>der</strong> seit Beginn des Jahres serienmäßig für Fertigspritzen<br />

eingesetzt werden konnte. Im Verlauf des Jahres konnte <strong>der</strong><br />

V-OVS NS ® den internationalen Verpackungspreis Worldstar<br />

erringen, den 1997 schon die Doppelkammer-Fertigspritze<br />

<strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® gewonnen hatte.


Das neue Laborgebäude<br />

in <strong>der</strong> Schützenstraße<br />

The new laboratory building on<br />

Schützenstrasse<br />

In the year 2000, the renaming of the US sales subsidiary<br />

<strong>Pharma</strong>-Turm Inc., headquartered in Yardley, Pennsylvania,<br />

became yet another decisive step in the strategic re-positioning<br />

of the company as a full-service provi<strong>der</strong>. In or<strong>der</strong> to <strong>im</strong>prove its<br />

position in the USA, the world’s single largest pharmaceutical<br />

market, the company was bound more closely to <strong>Vetter</strong>, which<br />

was also expressed in the change of name to <strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>-<br />

Turm Inc. (VPTI).<br />

<strong>Vetter</strong>’s investments and construction plans in the year<br />

2002 must be seen in light of its comprehensive services for its<br />

customers. The company expanded its microbiological facilities<br />

on Schützenstrasse by adding a new sterile laboratory and while<br />

doing so, it reinforced its know-how in the processing of biotechnologically<br />

produced active substances. The company created<br />

additional capacities by adding a new chemistry laboratory<br />

in the <strong>Vetter</strong> Laboratory Building (VLB). The two <strong>Vetter</strong> office<br />

buildings (VOB 1 and VOB 2) also created more space for the<br />

administration and development departments. Furthermore,<br />

<strong>Vetter</strong> invested in a state-of-the-art cooling system for the filling<br />

lines on Schützenstrasse. By early March, a new freezer room<br />

had started operating in the <strong>Vetter</strong> Logistics Center (VLZ).<br />

Between 2003 and 2004, <strong>Vetter</strong> conducted a comprehensive<br />

restructuring program to conclude the strategic reorientation<br />

that ult<strong>im</strong>ately proved itself through a growing number of<br />

or<strong>der</strong>s, more production capacity and an increasing headcount.<br />

This involved, for example, unifying the separate companies<br />

un<strong>der</strong> a single name: <strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>-Fertigung GmbH & Co.<br />

KG (VPF). <strong>Vetter</strong> Injekt System (VIS) merged with VPF un<strong>der</strong><br />

new management at the end of 2003 in or<strong>der</strong> to address the<br />

growing demand for services in VPF’s development and commercial<br />

production areas. At the same t<strong>im</strong>e, the division for the<br />

construction of aseptic facilities was entirely integrated into<br />

VPF. Project planning and construction of production facilities<br />

for other companies was discontinued.<br />

Another business area that was terminated during this<br />

period was the aseptic filling of liquids like eyedrops and nasal<br />

sprays. The main reason for this was economic, because the<br />

division’s profits had declined owing to the cheaper competition<br />

from Asia.<br />

From then on, three business managers led the company’s<br />

operations. One external sign of the modified organizational<br />

form was the move of management and most of the administrative<br />

departments to the new administration building (RVV) on<br />

Eywiesenstrasse in Ravensburg. Since August 2003, the eightstory<br />

office building has housed around 160 employees from<br />

various administrative areas.<br />

84 …


Ein weiterer entscheiden<strong>der</strong> Schritt <strong>im</strong> Sinne <strong>der</strong> strategischen<br />

Neupositionierung als Full-Service-Provi<strong>der</strong> war in diesem Jahr<br />

die Umfirmierung <strong>der</strong> US-amerikanischen Vertriebstochter<br />

<strong>Pharma</strong>-Turm Inc. mit Sitz in Yardley / PA (USA). Um sich noch<br />

besser in den USA aufzustellen, dem größten pharmazeutischen<br />

Einzelmarkt <strong>der</strong> Welt, wurde die Gesellschaft enger mit <strong>Vetter</strong><br />

verbunden, was sich auch in <strong>der</strong> Namensän<strong>der</strong>ung in <strong>Vetter</strong><br />

<strong>Pharma</strong>-Turm Inc. (VPTI) ausdrückte.<br />

Unter dem Aspekt umfassen<strong>der</strong> Serviceleistungen für seine<br />

Kunden sind <strong>im</strong> Jahr 2002 auch die Investitionen und Bauvorhaben<br />

von <strong>Vetter</strong> zu sehen. So erweiterte das Unternehmen seine<br />

mikrobiologischen Einrichtungen in <strong>der</strong> Schützenstraße durch<br />

ein neues Sterillabor und stärkte dadurch sein Know-how in<br />

<strong>der</strong> Verarbeitung biotechnologisch hergestellter Wirkstoffe.<br />

Mit einem neuen chemischen Labor schaffte das Unternehmen<br />

zusätzliche Kapazitäten <strong>im</strong> <strong>Vetter</strong> Laborgebäude (VLB). Weitere<br />

Räume für Verwaltung und den Entwicklungsbereich entstanden<br />

durch die beiden <strong>Vetter</strong> Office Buildings (VOB 1 und VOB 2).<br />

Weiterhin investierte <strong>Vetter</strong> in eine hochmo<strong>der</strong>ne Kälteanlage<br />

für die Abfülllinien in <strong>der</strong> Schützenstraße und konnte Anfang<br />

März einen neuen Gefriergutraum <strong>im</strong> <strong>Vetter</strong> Logistik Zentrum<br />

(VLZ) in Betrieb nehmen.<br />

… 85<br />

Viel Licht und Raum:<br />

das <strong>Vetter</strong> Verwaltungsgebäude (RVV)<br />

Lots of light and space:<br />

The RVV administration building<br />

Zwischen 2003 und 2004 schloss <strong>Vetter</strong> seine strategische<br />

Neuausrichtung, die ihren Erfolg durch stetig wachsende Auftragsvolumen,<br />

Fertigungskapazitäten und Mitarbeiterzahlen<br />

zeigte, mit einer umfassenden Umstrukturierung ab. Unter<br />

an<strong>der</strong>em wurden die einzelnen Unternehmungen unter <strong>der</strong><br />

Firmierung <strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>-Fertigung GmbH & Co. KG (VPF)<br />

vereint. Die <strong>Vetter</strong> Injekt System wurde bis Ende 2003 mit <strong>der</strong><br />

VPF unter einem gemeinsamen Management zusammengeführt,<br />

um <strong>der</strong> steigenden Nachfrage von Serviceleistungen <strong>im</strong> Bereich<br />

Entwicklung und kommerzielle Produktion <strong>der</strong> VPF gerecht zu<br />

werden. Gleichzeitig wurde auch <strong>der</strong> Bereich aseptischer Anlagenbau<br />

vollständig in die VPF integriert. Die Projektierung und<br />

Errichtung von Fertigungseinrichtungen für an<strong>der</strong>e Unternehmen<br />

wurde eingestellt.<br />

Ein Geschäftszweig, <strong>der</strong> ebenfalls in diesem Zeitraum aufgegeben<br />

wurde, war die aseptische Abfüllung von Liquida wie<br />

Augentropfen- und Nasenspraypräparate. Dies hatte vor allem<br />

wirtschaftliche Gründe, da <strong>der</strong> Bereich aufgrund günstigerer<br />

Wettbewerber aus dem asiatischen Raum wenig lukrativ wurde.<br />

Fortan verantworteten drei Geschäftsführer die operative<br />

Unternehmensführung. Äußeres Zeichen dieser verän<strong>der</strong>ten Organisationsform<br />

war <strong>der</strong> Umzug <strong>der</strong> Geschäftsführung und eines<br />

Großteils <strong>der</strong> administrativen Bereiche in das neue Verwaltungsgebäude<br />

(RVV) in die Eywiesenstraße in Ravensburg. Seit August<br />

2003 beherbergt das achtstöckige Bürohaus rund 160 Mitarbeiter<br />

aus verschiedenen Bereichen <strong>der</strong> Verwaltung.


Even with all the restructuring efforts, the company never<br />

lost its focus on the topic of further training for employees.<br />

By the month of September, the <strong>Vetter</strong> Campus had been built<br />

up as the company’s own internal training center. In the fall of<br />

2003, the training center on the first floor of RVV, which had its<br />

own rooms for meetings and training courses, opened its doors.<br />

Qualifying employees was already an <strong>im</strong>portant aspect of the<br />

corporate philosophy during the days of Helmut <strong>Vetter</strong> – the<br />

<strong>Vetter</strong> Campus gave this idea a mo<strong>der</strong>n foundation. The facility<br />

offers employees the opportunity to participate in training and<br />

qualification courses and is a major cornerstone in the development<br />

of human resources and the organization.<br />

Another capital component of the new corporate structure<br />

was the establishment of <strong>Vetter</strong> Development Services (VDS),<br />

which began work in early 2003 and was scheduled to move<br />

into the vacated space of the former administrative building<br />

(RVB) on Schützenstrasse. The company concentrated its broad<br />

development know-how in packaging and production processes<br />

in the newly created business division. With VDS, <strong>Vetter</strong><br />

brought together its services in the early phases of development,<br />

pre-clinical and clinical development, market introduction and<br />

even transfer to commercial manufacturing of its customers’<br />

drugs. At the same t<strong>im</strong>e, management of production at the Langenargen<br />

and Ravensburg sites were consolidated in the <strong>Vetter</strong><br />

Commercial Manufacturing (VCM) division.<br />

Ein Workshop zu Six Sigma<br />

<strong>im</strong> <strong>Vetter</strong> Campus<br />

A Six Sigma workshop at the<br />

<strong>Vetter</strong> Campus<br />

86 …


… 87<br />

Der <strong>Vetter</strong> Development Service<br />

(VDS) n<strong>im</strong>mt 2003 seine Arbeit auf<br />

<strong>Vetter</strong> Development Service (VDS)<br />

begins work in 2003<br />

Die 2000er Jahre<br />

Bei allen Umstrukturierungen verlor das Unternehmen das<br />

wichtige Thema Mitarbeiter-Weiterbildung nicht aus den Augen.<br />

So wurde in den Monaten bis September <strong>der</strong> <strong>Vetter</strong> Campus,<br />

das unternehmensinterne Aus- und Weiterbildungszentrum,<br />

aufgebaut. Im Herbst 2003 nahm das Fortbildungscenter<br />

<strong>im</strong> 1. Obergeschoss von RVV mit eigenen Besprechungs- und<br />

Schulungsräumen seinen Betrieb auf. Schon unter Helmut<br />

<strong>Vetter</strong> war die Qualifizierung <strong>der</strong> Mitarbeiter ein wichtiger<br />

Bestandteil <strong>der</strong> Firmenphilosophie – mit dem <strong>Vetter</strong> Campus<br />

bekam dieser Gedanke ein mo<strong>der</strong>nes Fundament. Die Einrichtung<br />

bietet den Mitarbeitern Trainings- und Qualifizierungsmöglichkeiten<br />

und ist ein wichtiger Eckpfeiler <strong>der</strong> Personal- und<br />

Organisationsentwicklung.<br />

Ein an<strong>der</strong>er wesentlicher Baustein <strong>der</strong> neuen Unternehmensstruktur<br />

war die Errichtung des <strong>Vetter</strong> Development Service<br />

(VDS), <strong>der</strong> Anfang 2003 seine Arbeit aufnahm und bis Ende<br />

2004 die Räume <strong>im</strong> ehemaligen Verwaltungsbau (RVB) in<br />

<strong>der</strong> Schützenstraße beziehen sollte. In dem neu geschaffenen<br />

Geschäftsbereich konzentrierte das Unternehmen sein umfangreiches<br />

Entwicklungs-Know-how für Packmittel und Produktionsprozesse.<br />

Mit VDS fasste <strong>Vetter</strong> seine Dienstleistungen<br />

während <strong>der</strong> frühen Phasen, vorklinischer und klinischer Entwicklung,<br />

über Markteinführung bis hin zur Überführung in die<br />

kommerzielle Fertigung <strong>der</strong> Kundenmedikamente zusammen.<br />

Parallel dazu wurde das Management <strong>der</strong> Produktion an den<br />

Standorten Langenargen und Ravensburg <strong>im</strong> Bereich <strong>Vetter</strong><br />

Commercial Manufacturing (VCM) zusammengeführt.<br />

Neben dieser organisatorischen Weichenstellung in Richtung<br />

Zukunft machte sich das Unternehmen, das mittlerweile<br />

über 1.500 Mitarbeiter beschäftigte, durch weitere Investitionen<br />

in seine Standorte für die Marktanfor<strong>der</strong>ungen von morgen<br />

fit. Nach Gesprächen, die bereits 2002 initiiert wurden, kaufte<br />

<strong>Vetter</strong> ein Grundstück <strong>im</strong> Gewerbegebiet Ravensburg-Mariatal.<br />

Anfang 2003 begannen die Verhandlungen über den Neubau<br />

einer hochmo<strong>der</strong>nen Fertigungsstätte. Nach acht weiteren<br />

Monaten war <strong>der</strong> Vertrag über die Errichtung des Standorts Ravensburg<br />

<strong>Vetter</strong> Süd (RVS) unterschriftsreif. Es sollte die größte<br />

Investition <strong>der</strong> Unternehmensgeschichte werden.<br />

Schon <strong>im</strong> September 2003 begannen die ersten Arbeiten an<br />

dem 100-Millionen-Euro-Bau, dessen Fertigungsanlagen größtenteils<br />

von <strong>Vetter</strong>-Technikern entwickelt und realisiert wurden.<br />

In einem ersten Abschnitt sollten bis Ende 2006 zunächst zwei<br />

Abfülllinien, eine für Doppelkammersysteme und eine Kombinationsanlage<br />

für Vials (kleine Injektionsfläschchen) und<br />

Karpulen entstehen. Eingeplant und in Versorgungstechnik<br />

weitgehend vorbereitet wurde jedoch von Anfang an <strong>der</strong> Ausbau<br />

um zwei weitere Linien, damit bei einem künftigen Ausbau<br />

die laufende Produktion nicht beeinträchtigt wird.


Besides these changes, which were necessary organizational<br />

measures to meet future challenges, the company – in the meant<strong>im</strong>e<br />

with a headcount of 1,500 – proceeded to make itself ready<br />

for the upcoming markets by investing more in its facilities.<br />

After a round of talks, which had been initiated back in 2002,<br />

<strong>Vetter</strong> purchased a property in the Mariatal industrial zone in<br />

Ravensburg. At the beginning of 2003, negotiations began for<br />

the construction of a brand new, state-of-the-art facility. Eight<br />

months later, the contract for the construction of the Ravensburg<br />

<strong>Vetter</strong> Süd (RVS) site was ready to be signed. It was to be<br />

the company’s largest investment ever.<br />

Initial work on the 100-million-euro project began in<br />

September 2003. Most of the production lines were developed<br />

and <strong>im</strong>plemented by <strong>Vetter</strong>’s own technicians. The first phase,<br />

scheduled for completion by the end of 2006, comprised two<br />

filling lines, one for dual-chamber systems and one combination<br />

line for vials (used for injected medication) and cartridges.<br />

Right from the start, two more lines were planned and the<br />

supply technology was put in place for the most part so that a<br />

production would not have to be interrupted while construction<br />

work was un<strong>der</strong>way.<br />

Neue Montagemaschine für<br />

Safety-Devices in <strong>der</strong> Holbeinstraße<br />

A new assembly machine for safety<br />

devices at the Holbeinstrasse site<br />

Also at the end of 2003, an assembly machine for safety devices,<br />

special protective devices to prevent needlestick injuries,<br />

went into operation at the packaging facility on Holbeinstrasse.<br />

This investment as well was clearly a part of the future-oriented<br />

expansion of services since regulatory authorities were already<br />

prescribing such systems for a growing number of products.<br />

In or<strong>der</strong> to meet the growing demand, an additional cartoning<br />

machine was also installed to enlarge packaging capacity.<br />

In addition, market production was started on the VLA<br />

3 and VLA 4 lines in Langenargen following the successful<br />

completion of official inspections.<br />

<strong>Pharma</strong> solutions for tomorrow,<br />

today.<br />

The year 2003 was a busy one, and 2004 continued in the<br />

same vein. By the spring, management had already presented a<br />

revamped form of the company’s external <strong>im</strong>age now including<br />

growth and <strong>Vetter</strong>’s full-service approach. The new presence,<br />

which had a mo<strong>der</strong>n design and a new advertising slogan:<br />

»<strong>Pharma</strong> solutions for tomorrow, today,« emphasized <strong>Vetter</strong>’s<br />

innovative strength and comprehensive service.<br />

88 …


Ebenfalls Ende 2003 wurde für Konfektionierung in <strong>der</strong><br />

Ravensburger Holbeinstraße eine Montagemaschine für Safety-<br />

Devices, beson<strong>der</strong>e Schutzvorrichtungen zur Vermeidung von<br />

Nadelstichverletzungen, in Betrieb genommen. Auch diese In-<br />

vestition stand klar <strong>im</strong> Zeichen des auf die Zukunft gerichteten<br />

Dienstleistungsausbaus, da bereits damals für <strong>im</strong>mer mehr<br />

Produkte solche Systeme behördlich vorgeschrieben wurden.<br />

Um <strong>der</strong> wachsenden Nachfrage gerecht zu werden, wurde<br />

außerdem eine weitere Kartoniermaschine installiert, um die<br />

Verpackungskapazitäten zu erhöhen.<br />

Zusätzlich konnte in Langenargen nach erfolgreichem Abschluss<br />

von Behördeninspektionen mit <strong>der</strong> Marktproduktion<br />

auf den Linien VLA 3 und VLA 4 begonnen werden.<br />

<strong>Pharma</strong>lösungen für morgen,<br />

schon heute<br />

So betriebsam das Jahr 2003 war, so aktiv ging es 2004 gleich<br />

weiter. Bereits <strong>im</strong> Frühjahr stellte die Unternehmensführung eine<br />

überarbeitete Außendarstellung vor, die Wachstum und Full-Service-Ansatz<br />

von <strong>Vetter</strong> in sich aufnahm. Mo<strong>der</strong>n <strong>im</strong> Design hob<br />

<strong>der</strong> umgestaltete Auftritt mit dem neuen Werbespruch »<strong>Pharma</strong><br />

Solutions for Tomorrow, Today« (<strong>Pharma</strong>lösungen für morgen,<br />

schon heute) die Innovationskraft und den umfassenden Service<br />

von <strong>Vetter</strong> hervor.<br />

… 89<br />

Der neue Standort<br />

Ravensburg <strong>Vetter</strong> Süd (RVS)<br />

The new <strong>Vetter</strong> Ravensburg Süd<br />

(RVS) site<br />

Ein Ausdruck dieser Zukunftsorientierung des Unternehmens<br />

war <strong>der</strong> Bau des »State-of-the-art«-Standorts Ravensburg<br />

<strong>Vetter</strong> Süd (RVS), bei dem es seit Herbst 2003 zügig voranging.<br />

Nach den letzten Erschließungs- und Erdarbeiten wurde Mitte<br />

April 2004 feierlich <strong>der</strong> Grundstein für das Vorhaben gelegt.<br />

Rund 90 geladene Gäste aus Politik und Wirtschaft feierten den<br />

Baubeginn <strong>der</strong> etwa 7.000 Quadratmeter umfassenden Produktionsräumlichkeiten.<br />

Bereits <strong>im</strong> Oktober stand die komplette<br />

Halle, und über den Winter konnte mit dem Innenausbau und<br />

<strong>der</strong> technischen Ausrüstung begonnen werden.<br />

Investitionen nahm das Unternehmen 2004 erneut auch am<br />

Standort Langenargen vor, weil die Auslastung <strong>der</strong> Produktion,<br />

<strong>der</strong> Qualitätskontrolle und Verwaltung dort aufgrund neuer<br />

Aufträge rasant zunahm. Es wurde ein neues chemisches und ein<br />

weiteres mikrobiologisches Labor gebaut, die beide 2005 ihren<br />

Betrieb aufnehmen sollten. Zusätzlich wurden in Halle 3 und 4<br />

neue Kapazitäten für Medien und an<strong>der</strong>e Einrichtungen wie<br />

optische Kontrolle o<strong>der</strong> Büros geschaffen. In die Planungen des<br />

Endausbaus wurde auch eine Abfülllinie für Vials aufgenommen,<br />

durch die <strong>Vetter</strong> zukünftig sein Portfolio erweitern sollte.<br />

Ein wichtiger Schritt, da Vials vor allem <strong>im</strong> Rahmen von Dosierungsstudien<br />

in frühen Entwicklungsphasen genutzt werden.


One example of the company’s future orientation was the<br />

construction of the state-of-the-art Ravensburg <strong>Vetter</strong> Süd<br />

(RVS) facility, which had been advancing rapidly since the fall of<br />

2003. Once the work on access to infrastructure and excavation<br />

was completed, the foundation stone was ceremoniously laid<br />

for the project in mid-April. Around 90 guests from the political<br />

and business sectors were invited to celebrate the construction<br />

launch of the 7,000-square-meter production facility. By<br />

October, the entire hall had been completed, so work could be<br />

started on the interior and the technical equipment during the<br />

winter months.<br />

In 2004, the company invested again in the Langenargen site<br />

because production, quality control and administration there<br />

were reaching capacity due to the rapid increase in new or<strong>der</strong>s.<br />

A new chemical laboratory was built and a microbiological one<br />

as well, which were both to begin operating in 2005. In addition,<br />

new capacity for media and other systems, e. g. for visual<br />

inspection, and offices were built in Hall 3 and 4. In planning<br />

the final construction, a filling line for vials was included with<br />

which <strong>Vetter</strong> a<strong>im</strong>ed to expand its portfolio at a later date. It was<br />

an <strong>im</strong>portant step, because vials are used during the early development<br />

stages of a drug within the context of dosage studies.<br />

In October 2004, the newly created <strong>Vetter</strong> Development<br />

Service (VDS) began using its laboratories on Schützenstrasse.<br />

No sooner had it opened, than the space was employed for the<br />

first user studies with vial adapters. Thanks to this large area<br />

filled with the most mo<strong>der</strong>n equipment, VDS had noticeably<br />

more options available to work on customer projects and new<br />

developments. The opt<strong>im</strong>ized background for development<br />

projects was soon to make itself felt through greater customer<br />

satisfaction and a growing number of incoming or<strong>der</strong>s. Another<br />

<strong>im</strong>portant step in the gearing-up towards full-service provi<strong>der</strong><br />

status was completed.<br />

Construction work on the Ravensburg <strong>Vetter</strong> Süd (RVS) site<br />

continued at pace: In August 2005, installations for the media<br />

and the clean rooms were completed. By December, the production<br />

lines had been assembled and commissioned. This largescale<br />

project therefore remained within its allotted schedule and<br />

budget. Professional and integrated project management was<br />

not least the reason for this success. After all, during the project,<br />

the work of up to 80 <strong>Vetter</strong> staff members and about 400 other<br />

employees from around 70 suppliers and service provi<strong>der</strong>s had<br />

to be coordinated.<br />

Die Installation <strong>der</strong> Medientechnik in RVS<br />

erfolgte planmäßig <strong>im</strong> August 2005<br />

(<strong>im</strong> Vergleich dazu ähnliche Anlage aus<br />

den 80er Jahren auf S. 43)<br />

August 2005: Installation of the media<br />

technology at RVS was on schedule<br />

(see s<strong>im</strong>ilar system from the 80s, page 43)<br />

90 …


Im Oktober 2004 konnte <strong>der</strong> neu geschaffene <strong>Vetter</strong> Development<br />

Service (VDS) seine Labore in <strong>der</strong> Schützenstraße in<br />

Betrieb nehmen. Gleich nach Eröffnung wurden in den Räumlichkeiten<br />

auch schon erste Anwen<strong>der</strong>studien mit Vial-Adaptern<br />

durchgeführt. In einem größeren Areal mit mo<strong>der</strong>nstem technischem<br />

Equipment entstanden durch den VDS spürbar mehr<br />

Möglichkeiten für die Arbeit an Kundenprojekten und Neuentwicklungen.<br />

Das opt<strong>im</strong>ierte Umfeld für Entwicklungsprojekte<br />

sollte sich bald durch eine höhere Kundenzufriedenheit und eine<br />

steigende Zahl von Auftragseingängen bemerkbar machen. Ein<br />

weiterer wichtiger Schritt <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> Ausrichtung als Full-<br />

Service-Provi<strong>der</strong> war vollzogen.<br />

Bei <strong>der</strong> Errichtung des Standorts Ravensburg <strong>Vetter</strong> Süd<br />

(RVS) ging es zügig voran: Im August 2005 wurden die Installationen<br />

für Medien und Reinräume fertiggestellt. Bis Dezember<br />

konnten die Prozessanlagen montiert und in Betrieb genommen<br />

werden. Damit lag dieses Großprojekt weiterhin voll <strong>im</strong> Zeit-<br />

und Kostenplan. Ein Erfolg, <strong>der</strong> nicht zuletzt auf das professionelle<br />

und integrierte Projektmanagement zurückzuführen ist.<br />

Immerhin musste <strong>im</strong> Projektverlauf die Arbeit von bis zu 80<br />

<strong>Vetter</strong>-Mitarbeitern und rund 400 Beschäftigten von etwa 70<br />

Lieferanten und Dienstleistern koordiniert werden.<br />

Als größtes Investment und bedeutendstes Zukunftsengagement<br />

von <strong>Vetter</strong> sprengte RVS in allen Belangen den bisherigen<br />

Rahmen. So verwun<strong>der</strong>t es nicht, dass auch die Landespolitik<br />

darauf aufmerksam wurde. Im Sommer 2005 besichtigte <strong>der</strong><br />

baden-württembergische Ministerpräsident Günther Oettinger<br />

das Unternehmen und sein neues Werk. Er zeigte sich tief<br />

beeindruckt von <strong>der</strong> »grandiosen Entwicklung«, die <strong>Vetter</strong> in<br />

den letzten Jahren genommen hatte und würdigte den Einsatz<br />

des Unternehmens für neue Arbeitsplätze in <strong>der</strong> Region.<br />

Zeitgleich zu den Fortschritten be<strong>im</strong> Standort RVS meisterte<br />

das Unternehmen mit dem Endausbau von Langenargen ein<br />

weiteres Großprojekt. Bereits Mitte des Jahres waren die Versorgungseinrichtungen<br />

für Wasser, Strom und Medien errichtet.<br />

Termingerecht kam auch <strong>der</strong> Ausbau <strong>der</strong> neuen Reinräume und<br />

Anlagen für die Vial-Linie voran. Nach 18-monatiger Bauzeit<br />

zeigte sich das Werk in Langenargen dann gegen Ende 2005<br />

in einem neuen Gesicht. Als letzte Baumaßnahmen wurden<br />

die neuen Labore, <strong>der</strong> Kantinen- und Empfangsbereich sowie<br />

Parkplatz und Außenanlagen fertiggestellt.<br />

… 91<br />

Handabfüllung <strong>im</strong> Labor<br />

des <strong>Vetter</strong> Development Service<br />

Manual fill in the laboratory<br />

of <strong>Vetter</strong> Development Service<br />

Die 2000er Jahre


RVS surpassed all previous expectations as <strong>Vetter</strong>’s most significant<br />

commitment to the future and its largest investment. So<br />

it is hardly surprising that it attracted the attention of the state’s<br />

political sector . In the summer of 2005, the Minister President<br />

of Baden-Württemberg, Günther Oettinger, visited the company<br />

and its new facility. He appeared deeply <strong>im</strong>pressed by the<br />

»fabulous development« that had marked <strong>Vetter</strong> in recent years<br />

and he paid tribute to the company’s dedication to generating<br />

new jobs in the region.<br />

While progress was being made at the RVS facility, the company<br />

was also coming to grips with another large-scale project,<br />

the final construction phase at Langenargen. By the middle of<br />

the year, the supply systems for water, power and the media<br />

were already in place. The finishing of the new clean rooms and<br />

the machines for the vial line was also on schedule. By the end<br />

of 2005, after a building period lasting 18 months, the facility<br />

in Langenargen had a new look. The last construction measures<br />

concerned the new laboratories, the canteen and reception<br />

areas, and the parking lot and the outdoor facilities.<br />

The company responded to increasing customer demand for<br />

a new technology by constructing a new filling line for syringes<br />

that were already washed, sterilized and siliconized by the<br />

supplier. After a successful validation process, the new filling<br />

line was able to begin operating in April 2006. This new line,<br />

together with the VLA 5 line for vials in Langenargen, expanded<br />

the <strong>Vetter</strong> portfolio. It could now offer pharmaceutical and<br />

biotech companies manufacturing for all standard injection systems.<br />

One more major building block of the full-service strategy<br />

had thus been <strong>im</strong>plemented.<br />

<strong>Vetter</strong> has never rested on its laurels. And so the year 2006<br />

was marked by further projects and the steadfast <strong>im</strong>provement<br />

of processes and structures. Where quality and safety are<br />

concerned, the company put a broad risk management system<br />

in place to opt<strong>im</strong>ize its quality management. One element of the<br />

additional <strong>im</strong>provements in this area was the introduction at all<br />

sites of the Class D* clean room, a new and stricter classification<br />

system for the delivery areas. During the summer maintenance,<br />

measures were taken to revamp and opt<strong>im</strong>ize the introduction<br />

of materials. The project highlighted <strong>Vetter</strong>’s high standards of<br />

quality and safety. Furthermore, the »Operational Excellence<br />

Class A« certification for consistently aligning the entire value<br />

chain to the needs of the customer was renewed. <strong>Vetter</strong> received<br />

the certification in 2005 for the first t<strong>im</strong>e.<br />

Angebotserweiterung durch die Abfüllung<br />

vorsterilisierter und silikonisierter Spritzen<br />

A broa<strong>der</strong> portfolio: Filling pre-sterilized and<br />

siliconized syringes<br />

Die Mitglie<strong>der</strong><br />

des ERP-Projektteams<br />

Members of the<br />

ERP project team<br />

92 …


… 93<br />

Weitere Zukunftsinvestitionen konnten auch am Standort<br />

Schützenstraße <strong>im</strong> Jahr 2005 abgeschlossen werden. Dort<br />

stieg das Unternehmen mit dem Bau einer neuen Abfülllinie für<br />

bereits be<strong>im</strong> Lieferanten gewaschene, sterilisierte und silikonisierte<br />

Spritzen in eine neue Technologie ein, die zunehmend<br />

von Kunden nachgefragt wurde. Nach gelungener Validierung<br />

konnte die neue Abfüllanlage <strong>im</strong> April 2006 ihren Betrieb aufnehmen.<br />

Zusammen mit <strong>der</strong> Vial-Linie VLA5 in Langenargen<br />

erweiterte <strong>Vetter</strong> dadurch seine Angebotspalette und konnte<br />

<strong>Pharma</strong>- und Biotech-Unternehmen nun eine Fertigung aller<br />

gängigen Injektionssysteme anbieten. Ein weiterer wichtiger<br />

Bestandteil <strong>der</strong> Full-Service-Strategie war somit umgesetzt.<br />

<strong>Vetter</strong> ruhte sich nie auf den Lorbeeren seines Erfolgs aus.<br />

So war auch das Jahr 2006 von weiteren Projekten und ständigen<br />

Prozess- und Strukturverbesserungen geprägt. In puncto<br />

Qualität und Sicherheit opt<strong>im</strong>ierte das Unternehmen mit einem<br />

umfassenden Risikomanagementsystem sein Qualitätsmanagement<br />

weiter. Als Bestandteil zusätzlicher Verbesserungen in diesem<br />

Bereich führte das Unternehmen mit <strong>der</strong> Reinraumklasse<br />

D* eine neue, strengere Klassifizierung für die Anlieferbereiche<br />

in seinen Standorten ein. Während <strong>der</strong> Sommerwartung wurden<br />

die Maßnahmen zur Opt<strong>im</strong>ierung <strong>der</strong> Einschleusungsprozesse<br />

von Materialien baulich umgesetzt. Das Projekt unterstreicht<br />

die hohen Anfor<strong>der</strong>ungen an Qualität und Sicherheit bei <strong>Vetter</strong>.<br />

Verlängert wurde zudem die Zertifizierung »Operational Excellence<br />

Class A« für die konsequente Ausrichtung <strong>der</strong> gesamten<br />

Wertschöpfungskette an den Bedürfnissen <strong>der</strong> Kunden, die 2005<br />

erstmals nach Ravensburg vergeben wurde.<br />

Die nächste Stufe bei <strong>der</strong> Opt<strong>im</strong>ierung seiner Geschäftsprozesse<br />

startete das Unternehmen mit <strong>der</strong> Einführung einer<br />

neuen Planungssoftware. Das Ressourcensteuerungsprogramm<br />

»mySAP ERP« sollte alle bisherigen Systeme <strong>im</strong> gesamten Unternehmen<br />

ersetzen. In einem umfassenden Projekt wurden alle<br />

Bereiche mit ihren Daten in <strong>der</strong> Lösung erfasst und über 1.000<br />

Mitarbeiter <strong>im</strong> Umgang mit <strong>der</strong> Software geschult. Mit »mySAP<br />

ERP« stellte <strong>Vetter</strong> die Planung von Kapital, Betriebsmitteln,<br />

Personal und betrieblichen Abläufen auf eine zukunftsfähige<br />

und effiziente neue Basis. Zu Jahresbeginn 2008 konnte dieses<br />

Projekt mit <strong>der</strong> unternehmensweiten Einführung erfolgreich<br />

abgeschlossen werden.<br />

Zertifikat »Class A Performance<br />

Operational Excellence«<br />

Certificate for »Class A Performance« in<br />

operational excellence<br />

Die 2000er Jahre


The next step in the opt<strong>im</strong>ization of business processes was<br />

also launched with the introduction of a new planning software.<br />

The resource planning program »mySAP ERP« was to<br />

replace all the systems being used in the company so far. This<br />

broad project covered all divisions with their data and involved<br />

training over 1,000 employees in the use of the software. With<br />

»mySAP ERP«, <strong>Vetter</strong> gave capital, resources, personnel and<br />

operational process planning a new, resilient and effective<br />

foundation. The project was completed at the beginning of<br />

2008 with the successful company-wide <strong>im</strong>plementation of the<br />

software.<br />

While the emergency power supply and steam production<br />

systems and the laboratory buildings for chemical analysis were<br />

being set up and the production lines were being certified at the<br />

Ravensburg <strong>Vetter</strong> Süd (RVS), the company decided to pave the<br />

way for expansion in the <strong>im</strong>mediate vicinity of the new plant.<br />

Following the purchase of the adjacent property in 2006, the<br />

»Ortschaftsrat« (municipal council) approved the development<br />

plan for the construction of a mo<strong>der</strong>n secondary packaging<br />

plant on the grounds. The planning also included future extensions<br />

of manufacturing capacity. The first construction phase<br />

began in May 2007. It was to end in August 2008.<br />

At the end of November 2006, <strong>Vetter</strong> had good reason to<br />

celebrate: In a record three years, the RVS site was transferred<br />

by the project team to the operations team. In a symbolic gesture,<br />

the project team handed the production employees a key to<br />

one of the world’s most mo<strong>der</strong>n pharmaceutical manufacturing<br />

plants. Preparations were then made for market production at<br />

the site. One <strong>im</strong>portant step on the way there was the inspection<br />

by the »Regierungspräsidium« of Tübingen, which, as the<br />

official agency in charge, gave RVS its manufacturing approval<br />

at the beginning of January 2007.<br />

During the course of 2007, it became amply clear just how<br />

mo<strong>der</strong>n the technical equipment and conception of RVS actually<br />

were. By the month of April, the site had already clinched the<br />

most famous prize in the international pharmaceutical and biotech<br />

industries. The plant was recognized in the category »Process<br />

Innovation« as part of the »Facility of the Year Awards«.<br />

This major honor is given to mo<strong>der</strong>n and pioneering production<br />

facilities by three organizations: The ISPE (International Society<br />

for <strong>Pharma</strong>ceutical Engineering), one of the largest associations<br />

of experts in the industry, the trade fair INTERPHEX and the<br />

trade magazine <strong>Pharma</strong>ceutical Processing. This state-of-the-art<br />

facility also gained another award for its innovations, namely at<br />

the awards ceremonies of the »European Outsourcing Awards«<br />

in the same year.<br />

RVS wird mit zwei bedeutenden Branchenpreisen<br />

ausgezeichnet: »European Outsourcing Award« und<br />

»Facility of the Year Award«<br />

RVS picks up two of the industry’s major awards, the<br />

»European Outsourcing Award« and the »Facility of the<br />

Year Award«<br />

94 …


Während am Standort Ravensburg <strong>Vetter</strong> Süd (RVS) die<br />

Einrichtungen für Notstromversorgung und Dampferzeugung<br />

sowie Laborgebäude für die chemische Analytik entstanden<br />

und die Produktionsanlagen qualifiziert wurden, entschied sich<br />

das Unternehmen, bereits die Weichen für eine Erweiterung in<br />

unmittelbarer Nähe des neuen Werks zu stellen. Nach dem Kauf<br />

des Nachbargrundstücks <strong>im</strong> Jahr 2006 beschloss <strong>der</strong> zuständige<br />

Ortschaftsrat den Bebauungsplan für das Gelände, auf dem ein<br />

Neubau für eine hochmo<strong>der</strong>ne Konfektionierung entstehen sollte.<br />

Zusätzlich wurden in die Planung spätere Erweiterungen für<br />

Fertigungskapazitäten aufgenommen. Im Mai 2007 begann <strong>der</strong><br />

erste Bauabschnitt, <strong>der</strong> bis August 2008 fertiggestellt werden<br />

sollte.<br />

Ende November 2006 gab es für <strong>Vetter</strong> Anlass zu feiern:<br />

Nach <strong>der</strong> Rekordzeit von nur drei Jahren konnte <strong>der</strong> Standort<br />

RVS durch die Mitglie<strong>der</strong> des Projektteams an die Betriebsmannschaft<br />

übergeben werden. Symbolisch überreichte das<br />

Projektteam den Mitarbeitern <strong>der</strong> Produktion einen Schlüssel<br />

zu einer <strong>der</strong> weltweit mo<strong>der</strong>nsten pharmazeutischen Fertigungsstätten.<br />

Anschließend konnte mit <strong>der</strong> Vorbereitung <strong>der</strong><br />

Marktproduktion <strong>im</strong> Werk begonnen werden. Ein wichtiger<br />

Schritt dahin war die Inspektion des Regierungspräsidiums<br />

Tübingen, das als zuständige Behörde Anfang Januar 2007 die<br />

Herstellungserlaubnis für RVS erteilte.<br />

… 95<br />

Das RVS-Projektteam übergibt <strong>im</strong> November 2006<br />

den neuen Standort an die Produktion<br />

November 2006: the RVS project team hands over<br />

the new facility to Production<br />

Wie wegweisend technische Ausstattung und Konzeption<br />

von RVS waren, zeigte sich <strong>im</strong> Verlauf des Jahres 2007. Der<br />

Standort konnte bereits <strong>im</strong> April einen <strong>der</strong> renommiertesten<br />

Preise in <strong>der</strong> internationalen <strong>Pharma</strong>- und Biotech-Branche<br />

erlangen. Im Rahmen <strong>der</strong> Verleihung des begehrten »Facility<br />

of the Year Awards« wurde das Werk in <strong>der</strong> Kategorie »Prozessinnovation«<br />

ausgezeichnet. Vergeben wird die bedeutende<br />

Ehrung für mo<strong>der</strong>ne und zukunftsgerichtete Fertigungsstätten<br />

durch die ISPE (International Society for <strong>Pharma</strong>ceutical<br />

Engineering), eine <strong>der</strong> größten Expertenvereinigungen <strong>der</strong><br />

Branche, die Fachmesse INTERPHEX und das Fachmagazin<br />

<strong>Pharma</strong>ceutical Processing. Eine weitere Auszeichnung erfuhr<br />

<strong>der</strong> »State-of-the-art«-Standort für seine Innovationen auch bei<br />

<strong>der</strong> Preisverleihung des »European Outsourcing Awards« <strong>im</strong><br />

Oktober desselben Jahres.


M o r e t h a n f i l l i n g<br />

As of mid-2007, the company presented its comprehensive<br />

service in an updated customer address with the slogan: »More<br />

than filling.« This statement reflected the successful full-service<br />

approach, which had been launched at the beginning of the new<br />

millennium.<br />

In 2007, <strong>Vetter</strong> was also accredited as a foreign manufacturer<br />

by Japan’s Ministry for Health, Labor and Welfare. It<br />

received official certification in the pharmaceutical services segment<br />

for the categories drugs/sterile products, drugs/packaging/<br />

labeling and storing as well as medical products/sterile medical<br />

products. The certificates state that the company’s facilities<br />

meet the quality and safety standards issued by the Japanese<br />

Ministry of Health. This means that since the end of 2007,<br />

<strong>Vetter</strong> has been allowed to fill and package drugs of Japanese<br />

pharmaceutical and biotech companies for the Japanese market.<br />

Before then, only foreign firms with a subsidiary in Japan<br />

could be supplied. The accreditation means that <strong>Vetter</strong> now has<br />

direct access to the world’s third largest pharmaceutical market,<br />

which is a real boost to its competitiveness.<br />

But with all the changes in structure and services over the<br />

past years, maintaining the company’s continuity in the spirit of<br />

Helmut <strong>Vetter</strong> always stood at the forefront. This state of affairs<br />

is guaranteed by the presence of two trustees, who were tasked<br />

with upholding the life’s work of the foun<strong>der</strong>. After Helmut<br />

<strong>Vetter</strong>’s death in 1999, the positions were held by Klaus Schönwetter<br />

and Jenik Radon.<br />

Die früheren Testamentsvollstrecker Klaus Schönwetter (l.)<br />

und Jenik Radon (r.)<br />

The former trustees Klaus Schönwetter (l.) and Jenik Radon (r.)<br />

After 35 years at <strong>Vetter</strong>, Klaus Schönwetter took a welldeserved<br />

retirement in 2007. Together with Jenik Radon, he had<br />

acted as a trustee and fiduciary for the company.<br />

The two men indefatigably supported the expansion of the<br />

company and made sure that <strong>Vetter</strong> remained an independent,<br />

family-run service provi<strong>der</strong>. When Klaus Schönwetter started<br />

working at the company in 1972, it was already thriving and<br />

aspiring. Over the years, he held a variety of leading positions<br />

in procurement, planning and sales. In 1980, he became commercial<br />

head of the company and in 1993, Senior Managing<br />

Director. As a close confidant of Helmut <strong>Vetter</strong>, he did outstanding<br />

work for 35 years. He contributed an enormous amount to<br />

the fact that <strong>Vetter</strong> enjoys the highest recognition today in the<br />

pharmaceutical industry.<br />

Jenik Radon retired from his position as a trustee at the same<br />

t<strong>im</strong>e as Klaus Schönwetter. Jenik Radon came to the company<br />

through the American distribution subsidiary <strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>-<br />

Turm Inc., which he had founded together with Udo J. <strong>Vetter</strong>.<br />

He has since worked as an attorney for <strong>Vetter</strong>. In addition to being<br />

an adviser to the company, Jenik Radon has a professorship<br />

at the renowned Columbia University. Through his work, he did<br />

a great deal to <strong>im</strong>press upon the company an un<strong>der</strong>standing of<br />

mo<strong>der</strong>n risk and know-how management.<br />

96 …


Mehr als Abfüllung<br />

Ab Mitte 2007 stellte das Unternehmen seinen umfassenden<br />

Service in einer aktualisierten Kundenansprache mit dem Cla<strong>im</strong><br />

»More than filling« (Mehr als Abfüllung) dar. Dieses Motto spiegelt<br />

die erfolgreiche, zu Beginn des neuen Jahrtausends begonnene<br />

Umsetzung des Full-Service-Ansatzes wi<strong>der</strong>.<br />

Im November 2007 wurde <strong>Vetter</strong> vom japanischen Ministerium<br />

für Gesundheit, Arbeit und Wohlfahrt als ausländischer<br />

Hersteller für den japanischen <strong>Pharma</strong>markt akkreditiert.<br />

Dabei erhielt <strong>Vetter</strong> <strong>im</strong> Sektor <strong>Pharma</strong>dienstleistungen die behördliche<br />

Zertifizierung in den Kategorien Arzne<strong>im</strong>ittel / sterile<br />

Produkte, Arzne<strong>im</strong>ittel / Konfektionierung / Etikettierung und<br />

Lagerung sowie Medizinprodukte / sterilisierte Medizinprodukte.<br />

Die Zertifikate bescheinigen dem Unternehmen, dass es<br />

an seinen Standorten die Qualitäts- und Sicherheitsstandards<br />

des japanischen Gesundheitsministeriums erfüllt. Damit kann<br />

<strong>Vetter</strong> seit Ende 2007 Medikamente japanischer <strong>Pharma</strong>-<br />

und Biotech-Firmen für den japanischen Markt abfüllen und<br />

konfektionieren. Zuvor durften nur ausländische Firmen<br />

beliefert werden, die eine Nie<strong>der</strong>lassung in Japan hatten. So<br />

bedeutet diese Akkreditierung für <strong>Vetter</strong> den direkten Zugang<br />

<strong>zum</strong> drittgrößten <strong>Pharma</strong>markt <strong>der</strong> Welt und eine Stärkung <strong>der</strong><br />

Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Bei allem Wandel in Struktur und Angebot <strong>der</strong> vergangenen<br />

Jahre stand <strong>im</strong>mer die Unternehmenskontinuität <strong>im</strong> Geiste von<br />

Helmut <strong>Vetter</strong> <strong>im</strong> Vor<strong>der</strong>grund. Garanten dafür sind zwei Testamentsvollstrecker,<br />

die mit <strong>der</strong> Erhaltung des Lebenswerks des<br />

Grün<strong>der</strong>s betraut sind. Nach Helmut <strong>Vetter</strong>s Tod <strong>im</strong> Jahr 1999<br />

waren dies Klaus Schönwetter und Jenik Radon.<br />

… 97<br />

Das neue Konfektionierungsgebäude (VSP) in<br />

Ravensburg-Mariatal<br />

The new secondary packaging building (VSP) in<br />

Ravensburg-Mariatal<br />

Die 2000er Jahre<br />

Ende 2007 ging Klaus Schönwetter nach 35 Jahren bei <strong>Vetter</strong><br />

in den wohlverdienten Ruhestand. Gemeinsam mit Jenik Radon<br />

war er als Testamentsvollstrecker und Vermögensverwalter für<br />

das Unternehmen tätig.<br />

Unermüdlich hatten beide den Ausbau des Unternehmens<br />

unterstützt und dafür Sorge getragen, dass <strong>Vetter</strong> als unabhängiger<br />

Dienstleister in Familienbesitz verblieb. Bereits 1972 war<br />

Klaus Schönwetter in das damals schon dynamisch wachsende<br />

und aufstrebende Unternehmen eingestiegen. Über die Jahre<br />

hatte er verschiedene leitende Positionen in Einkauf, Planung<br />

und Vertrieb inne. 1980 übernahm er die Funktion als kaufmännischer<br />

Leiter und war seit 1993 Hauptgeschäftsführer des<br />

Unternehmens. Als enger Vertrauter von Helmut <strong>Vetter</strong> leistete<br />

er in seinen 35 Jahren <strong>im</strong> Unternehmen Herausragendes. Er hat<br />

einen enormen Anteil daran, dass <strong>Vetter</strong> heute in <strong>der</strong> pharmazeutischen<br />

Industrie weltweit höchste Anerkennung genießt.<br />

Gleichzeitig mit Klaus Schönwetter schied auch Jenik Radon<br />

aus seiner Tätigkeit als Testamentsvollstrecker aus. Jenik Radon<br />

war 1983 über die US-amerikanische Vertriebstochter <strong>Vetter</strong><br />

<strong>Pharma</strong>-Turm Inc. <strong>zum</strong> Unternehmen gestoßen, die er gemeinsam<br />

mit Udo J. <strong>Vetter</strong> aus <strong>der</strong> Taufe hob. Seitdem arbeitete er<br />

als Anwalt für <strong>Vetter</strong>. Neben seiner Beratertätigkeit für das<br />

Unternehmen hat er zudem eine Professur an <strong>der</strong> angesehenen<br />

Columbia University inne. Mit seiner Arbeit hat er maßgeblich<br />

das Verständnis für ein mo<strong>der</strong>nes Risiko- und Know-how-<br />

Management <strong>im</strong> Unternehmen geprägt.


Das Executive Committee (von links nach rechts):<br />

Udo J. <strong>Vetter</strong>, Gunther Strothe und Wolfgang Kerkhoff<br />

The Executive Committee (from left to right):<br />

Udo J. <strong>Vetter</strong>, Gunther Strothe and Wolfgang Kerkhoff<br />

Since January 1, 2008, the company trustees have been<br />

Gunther Strothe and Wolfgang Kerkhoff. The political economist<br />

Gunther Strothe is a financial expert with international<br />

experience. From 1995 to 2006, he set up the German operations<br />

of the international Oliver Wyman global management<br />

consultancy. In addition, he is on the Board of Supervisors of<br />

Germany’s largest independent service provi<strong>der</strong> for private real<br />

estate financing. He joined the company in 1983 together with<br />

Jenik Radon via <strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>-Turm Inc. and supported the<br />

sales subsidiary in the USA as an auditor until 1990. Wolfgang<br />

Kerkhoff is a senior partner in the renowned Munich congress<br />

agency EUROKONGRESS. He is active in various international<br />

associations and gives lectures at Munich’s university.<br />

<strong>Vetter</strong> also convened a council of independent experts at<br />

the beginning of the year 2008 to act as an advisory body for<br />

management. It is made up of the trustees, representatives from<br />

business and members of the <strong>Vetter</strong> family.<br />

After some comprehensive structural changes at the beginning<br />

of the new millennium, the company is now being led as<br />

a mo<strong>der</strong>n organization and with clear corporate governance<br />

guidelines while maintaining the testamentary stipulations<br />

of Helmut <strong>Vetter</strong>. For the new trustees Gunther Strothe and<br />

Wolfgang Kerkhoff, maintaining this continuity will represent<br />

an <strong>im</strong>portant task.<br />

Another guarantee for the continuity of the company is the<br />

unified strategy of the three <strong>Vetter</strong> families. Udo J. <strong>Vetter</strong> in particular,<br />

who has been involved in the international pharmaceutical<br />

industry since the mid-1970s and has been working with the<br />

company since 1983, has been actively contributing his over 30<br />

years’ worth of experience in pharmaceuticals.<br />

At the beginning of 2008, <strong>Vetter</strong> received the first approval<br />

for the filling of a drug at the RVS facility. Permission from the<br />

US regulatory agency FDA was a crowning success for the largest<br />

investment in the company’s history. With it, <strong>Vetter</strong> un<strong>der</strong>scored<br />

its broad competencies in the manufacturing of aseptic<br />

prefilled injection systems. It was a success that was rooted not<br />

least in the many years of know-how in the construction of<br />

aseptic facilities and was achieved, too, by close collaboration<br />

with the »Regierungspräsidium« Tübingen and the FDA during<br />

the conception stage.<br />

At this point in t<strong>im</strong>e, the construction of the visual inspection<br />

and secondary packaging building in Ravensburg-Mariatal<br />

was right on schedule. By May 2008, the façade was complete<br />

and work on the interior could begin. From August 2008 till the<br />

beginning of 2009, the packaging lines were gradually built and<br />

put into commission. A total of 20 million euros was invested<br />

in the new construction, which was mostly built with partners<br />

from the region. The project was another cornerstone in assuring<br />

the company’s future and was realized within the context of<br />

growing customer requests for solutions in the rising homecare<br />

sector. Thus, pen systems and autoinjectors can also be<br />

processed in Mariatal and prefilled syringes with safety devices<br />

to prevent needlestick injuries are also an option here in view of<br />

new regulations issued by the authorities.<br />

98 …


Seit 1. Januar 2008 sind Gunther Strothe und Wolfgang<br />

Kerkhoff Testamentsvollstrecker. Der Diplom-Volkswirt<br />

Gunther Strothe ist ein international erfahrener Finanzexperte.<br />

Er baute von 1995 bis 2006 das Deutschland-Geschäft <strong>der</strong><br />

weltweit agierenden Unternehmensberatung Oliver Wyman<br />

auf. Außerdem ist er <strong>im</strong> Aufsichtsrat des größten unabhängigen<br />

deutschen Dienstleisters für die private Immobilienfinanzierung.<br />

Gemeinsam mit Jenik Radon ist er bereits 1983 über<br />

<strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>-Turm Inc. <strong>zum</strong> Unternehmen gestoßen und hat<br />

die Vertriebstochter bis 1990 in den USA als Wirtschaftsprüfer<br />

betreut. Wolfgang Kerkhoff ist Senior-Partner <strong>der</strong> anerkannten<br />

Münchner Kongressagentur EUROKONGRESS. Er ist in verschiedenen<br />

nationalen und internationalen Verbänden tätig und<br />

n<strong>im</strong>mt Lehraufträge an <strong>der</strong> Hochschule München wahr.<br />

Zusätzlich hat <strong>Vetter</strong> zu Beginn des Jahres 2008 einen<br />

unabhängigen Expertenbeirat berufen, <strong>der</strong> <strong>der</strong> Geschäftsführung<br />

beratend zur Seite steht. Er setzt sich zusammen aus<br />

den Testamentsvollstreckern, Vertretern <strong>der</strong> Wirtschaft sowie<br />

Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Familie <strong>Vetter</strong>.<br />

Nach den umfassenden strukturellen Verän<strong>der</strong>ungen zu Beginn<br />

des neuen Jahrtausends wird das Unternehmen in eine mo<strong>der</strong>ne<br />

Organisationsform mit klaren Corporate-Governance-<br />

Richtlinien unter Wahrung <strong>der</strong> testamentarischen Verfügungen<br />

von Helmut <strong>Vetter</strong> geführt. Auch für die neuen Testamentsvollstrecker<br />

Gunther Strothe und Wolfgang Kerkhoff wird es eine<br />

wichtige Aufgabe sein, diese Kontinuität fortzuführen.<br />

Ein weiterer Garant für die Kontinuität <strong>im</strong> Unternehmen ist<br />

die einheitliche Strategie <strong>der</strong> drei Familienstämme <strong>Vetter</strong>. Beson<strong>der</strong>s<br />

Udo J. <strong>Vetter</strong>, <strong>der</strong> bereits seit Mitte <strong>der</strong> 70er Jahre in <strong>der</strong><br />

internationalen <strong>Pharma</strong>branche tätig ist und das Unternehmen<br />

seit 1983 begleitet, bringt seine mehr als 30-jährige Erfahrung<br />

und Expertise <strong>im</strong> <strong>Pharma</strong>bereich aktiv mit ein.<br />

… 99<br />

V Inhaber Familie <strong>Vetter</strong><br />

Owners <strong>Vetter</strong> family<br />

BR Beirat<br />

Adviser<br />

TV Testamentsvollstrecker<br />

Trustee<br />

GF Geschäftsführer<br />

Managing Director<br />

BL Bereichsleiter<br />

Vice President<br />

Corporate Governance<br />

Management<br />

Inhaber Familie <strong>Vetter</strong>/Owners <strong>Vetter</strong> family<br />

V1 V2 V3<br />

Beirat/Council<br />

BR1 BR2 TV1 TV2 V1 V2 V3 BR3 BR4<br />

Geschäftsführung/Managing Directors<br />

GF1 GF2 GF3<br />

Bereichsleiter/Vice Presidents<br />

BL1 BL2 BL3 BL4 BL5 BL6 BL7 BL8<br />

Corporate Governance<br />

Corporate governance<br />

Abteilungsleiter/Heads of Department<br />

Zu Beginn des Jahres 2008 erhielt <strong>Vetter</strong> die erste Zulassung<br />

für die Abfüllung eines Arzne<strong>im</strong>ittels am Standort RVS. Die<br />

Genehmigung durch die US-amerikanische Behörde FDA stellte<br />

einen enormen Erfolg für diese größte Investition <strong>der</strong> Unternehmensgeschichte<br />

dar. Mit <strong>der</strong> Zulassung unterstrich <strong>Vetter</strong><br />

seine umfassenden Kompetenzen in <strong>der</strong> Fertigung aseptisch<br />

vorgefüllter Injektionssysteme. Ein Erfolg <strong>der</strong> nicht zuletzt auch<br />

in dem langjährigen Know-how be<strong>im</strong> aseptischen Anlagenbau<br />

begründet liegt und auch durch die enge Zusammenarbeit bei<br />

<strong>der</strong> Konzeption mit dem Regierungspräsidium Tübingen sowie<br />

<strong>der</strong> FDA erreicht wurde.<br />

Voll <strong>im</strong> Zeitplan lag zu dieser Zeit das Bauvorhaben des<br />

Konfektionierungsgebäudes VSP in Ravensburg-Mariatal.<br />

Bereits <strong>im</strong> Mai 2008 waren die letzten Fassadenarbeiten abgeschlossen,<br />

und <strong>der</strong> Innenausbau konnte begonnen werden. <strong>Von</strong><br />

August 2008 bis Anfang 2009 wurden schrittweise die Konfektionierungsanlagen<br />

errichtet und in Betrieb genommen. Insgesamt<br />

investierte <strong>Vetter</strong> fast 20 Millionen Euro in den Neubau,<br />

<strong>der</strong> größtenteils mit Partnern aus <strong>der</strong> Region umgesetzt wurde.<br />

Das Projekt stellt einen weiteren Eckpfeiler <strong>der</strong> Zukunftssicherung<br />

des Unternehmens dar und wurde <strong>im</strong> Kontext wachsen<strong>der</strong><br />

Kundenanfragen nach Lösungen für den aufstrebenden Homecare-Sektor<br />

realisiert. So können in Mariatal Pen-Systeme und<br />

Autoinjektoren ebenso verarbeitet werden, wie <strong>im</strong> Hinblick auf<br />

neue behördliche Anfor<strong>der</strong>ungen die Bestückung vorgefüllter<br />

Spritzen mit Safety-Device-Systemen zur Vermeidung von<br />

Nadelstichverletzungen möglich ist.


<strong>Vetter</strong> today – the success story<br />

continues<br />

As the millennium’s first decade draws to a close, <strong>Vetter</strong> is<br />

successfully positioned in the market as a full-service provi<strong>der</strong><br />

and is very well prepared to meet the challenges of the international<br />

pharmaceutical and biotech markets. The industry has<br />

changed more than ever and with it the company itself. Today,<br />

<strong>Vetter</strong> is one of the world lea<strong>der</strong>s for aseptic prefilled injection<br />

systems and a strong partner for its international customers. It<br />

offers support in all phases of product development thanks to<br />

a broad portfolio of services, innovative solutions and state-ofthe-art<br />

facilities that easily meet the highest quality and safety<br />

standards.<br />

<strong>Vetter</strong> comprises, among others:<br />

<strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>-Fertigung GmbH & Co. KG (VPF)<br />

As a full-service provi<strong>der</strong>, VPF performs aseptic filling of injection<br />

systems for its international customers and supports them<br />

from early development all the way to market introduction,<br />

commercial filling and long-term establishment on the market.<br />

<strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>-Turm Inc. (VPTI)<br />

The North American subsidiary <strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>-Turm Inc.,<br />

Yardley, Pennsylvania (USA) has belonged to <strong>Vetter</strong> since<br />

October 15, 1983. As a representative of the company, <strong>Vetter</strong><br />

<strong>Pharma</strong>-Turm Inc. manages the marketing of aseptically<br />

prefilled application systems in the North American market.<br />

As an acknowledged full-service provi<strong>der</strong>, <strong>Vetter</strong> offers<br />

pharmaceutical and biotech companies from around the world<br />

comprehensive support in the aseptic manufacturing of prefilled<br />

injection systems thanks to three core competencies:<br />

<strong>Vetter</strong> Development Service (VDS)<br />

has broad know-how in packaging and production processes,<br />

which it can apply in early phases of development.<br />

<strong>Vetter</strong> Commercial Manufacturing (VCM)<br />

takes over the complete production process from the preparation<br />

of the substance solution to aseptic filling and packaging.<br />

The patented <strong>Vetter</strong> Solutions (VS)<br />

give customers a competitive edge on the international<br />

pharmaceutical and biotech markets thanks to a broad portfolio<br />

of injection and closure systems.<br />

100 …


… 101<br />

Full Service by <strong>Vetter</strong>:<br />

<strong>Vetter</strong> bietet für alle Herausfor<strong>der</strong>ungen des<br />

Marktes die passende Lösung<br />

Full service by <strong>Vetter</strong>:<br />

<strong>Vetter</strong> has a suitable answer for all the<br />

market’s challenges<br />

<strong>Vetter</strong> heute – Die Erfolgsgeschichte<br />

wird fortgeschrieben<br />

Zum Ende <strong>der</strong> ersten Dekade des neuen Jahrtausends hat<br />

sich <strong>Vetter</strong> als Full-Service-Provi<strong>der</strong> <strong>im</strong> Markt erfolgreich positioniert<br />

und ist bestens für die künftigen Herausfor<strong>der</strong>ungen des<br />

internationalen <strong>Pharma</strong>- und Biotech-Markts aufgestellt. Mehr<br />

als je zuvor hat sich die Branche <strong>im</strong> letzten Jahrzehnt gewandelt<br />

und mit ihr das Unternehmen. <strong>Vetter</strong> ist heute einer <strong>der</strong> <strong>Weltmarktführer</strong><br />

für aseptisch vorgefüllte Injektionssysteme und ein<br />

starker Partner für seine internationalen Kunden. Mit einem<br />

umfassenden Leistungsangebot, innovativen Lösungen und<br />

mo<strong>der</strong>nsten Standorten, die höchsten Qualitäts- und Sicherheitsstandards<br />

genügen, unterstützt das Unternehmen diese in<br />

allen Phasen ihrer Produktentwicklung.<br />

Zu <strong>Vetter</strong> gehören heute unter an<strong>der</strong>em:<br />

Die 2000er Jahre<br />

<strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>-Fertigung GmbH & Co. KG (VPF)<br />

Als Full-Service-Provi<strong>der</strong> übern<strong>im</strong>mt die VPF die aseptische<br />

Abfüllung von Injektionssystemen für seine internationalen<br />

Kunden und unterstützt diese von <strong>der</strong> frühen Entwicklung über<br />

die Markteinführung bis hin zur kommerziellen Abfüllung und<br />

langfristigen Etablierung am Markt.<br />

<strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>-Turm Inc. (VPTI)<br />

Die nordamerikanische Tochtergesellschaft <strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>-<br />

Turm Inc., Yardley, Pennsylvania (USA), gehört seit 15. Oktober<br />

1983 zu <strong>Vetter</strong>. Als Vertreter des Unternehmens in Nordamerika<br />

sorgt sie für die Vermarktung <strong>der</strong> bei <strong>Vetter</strong> aseptisch<br />

vorgefüllten Applikationssysteme in diesen Län<strong>der</strong>n.<br />

Als anerkannter Full-Service-Anbieter realisiert <strong>Vetter</strong> für<br />

<strong>Pharma</strong>- und Biotech-Unternehmen aus <strong>der</strong> ganzen Welt einen<br />

umfassenden Service rund um die aseptische Fertigung vorgefüllter<br />

Injektionssysteme in seinen drei Kernkompetenzen:<br />

<strong>Vetter</strong> Development Service (VDS)<br />

stellt umfangreiches Entwicklungs-Know-how für Packmittel<br />

und Produktionsprozesse in den frühen Phasen zur Verfügung.<br />

<strong>Vetter</strong> Commercial Manufacturing (VCM)<br />

übern<strong>im</strong>mt den vollständigen Produktionsprozess vom Ansatz<br />

<strong>der</strong> Wirkstofflösung über die aseptische Abfüllung bis hin zur<br />

Konfektionierung.<br />

Die patentierten <strong>Vetter</strong> Solutions (VS)<br />

ermöglicht Kunden bei Injektions- und Verschlusssystemen<br />

einen Wettbewerbsvorteil auf dem internationalen <strong>Pharma</strong>- und<br />

Biotech-Markt.


Besides VCM’s work in commercial filling at the Ravensburg<br />

and Langenargen sites, <strong>Vetter</strong>’s most <strong>im</strong>portant services<br />

today are encompassed in <strong>Vetter</strong> Development Service (VDS).<br />

VDS develops injection systems (syringes, cartridges and vials)<br />

and processes for the later filling phase at <strong>Vetter</strong> with all the<br />

necessary components, closures, packaging and transportation<br />

materials.<br />

VDS activities begin with a feasibility study. The division’s<br />

tasks include development work in the pre-clinical and clinical<br />

phases as well as scale-up processes and know-how transfer<br />

to commercial manufacturing. With VDS, <strong>Vetter</strong> has made its<br />

full-service strategy a reality. It supports its partners from the<br />

earliest development to long-term market establishment by<br />

<strong>im</strong>plementing stringent product life cycle management (PLM).<br />

By precisely calibrating the active substance and the injection<br />

system, <strong>Vetter</strong> can assist its customers in shortening the t<strong>im</strong>e<br />

needed for the product to reach the market (t<strong>im</strong>e to market).<br />

Behördeninspektionen – diverse Län<strong>der</strong><br />

Official inspections from various countries<br />

2008 <strong>Pharma</strong>ceuticals and Medical Device Agency<br />

(Japan, paper based)<br />

2008 Ministry of Health & Medical Education Iran<br />

2007 Ministry of Health Japan (MHLW) (paper based)<br />

2006 Ministry of Health Algeria<br />

2006 BFDA Taiwan (Bureau of Food and Drug Analysis)<br />

2006 / 2007 KFDA South Korea (Korean Food and Drug Administration)<br />

2004 / 2006 Ministry of Health Russia<br />

2004 / 2006 / 2007 ANVISA Brazil<br />

2004 / 2005 / 2008 Ministry of Health Mexico<br />

1996 / 2002 / 2005 Health Canada<br />

2001 Ministry of Health Saudi Arabia<br />

1996 BSI (British Standards Institution)<br />

1996 / 2006 Paul-Ehrlich-Institut<br />

1989 / 1993 MDD (Medical Device Directorate)<br />

jährlich / annually Regierungspräsidium Tübingen / Tuebingen Regional Board<br />

Höchste Qualität: eine Auswahl erfolgreich<br />

abgeschlossener Inspektionen durch internationale<br />

Zulassungsbehörden<br />

Highest quality: A selection of successfully completed<br />

inspections by international regulatory agencies<br />

The company’s mission is to always seek the best solution for<br />

its customers. One pillar of its existing success is the innovative<br />

manufacturing plants that make use of the latest technologies<br />

in or<strong>der</strong> to meet the highest quality and safety standards. To<br />

achieve this, <strong>Vetter</strong> works with the most up-to-date barrier<br />

technology to prevent contact between the human being and<br />

the filling machine as much as possible. The company was<br />

instrumental in developing the Restricted Access Barrier System<br />

(RABS), which it already installed at its Ravensburg plants in<br />

1996, the idea being to rely on the highest level of automation.<br />

<strong>Vetter</strong>, together with the ISPE, contributed to defining RABS<br />

standards for the entire industry.<br />

The company has some significant advantages owing to<br />

its profound un<strong>der</strong>standing of all technical processes and<br />

machines, especially when it comes to preparing facilities for<br />

production according to the strict regulations of international<br />

agencies and making sure they are safe in the long term. All<br />

planning and <strong>im</strong>plementation work is carried out according<br />

to national and international directives and requirements, e. g.<br />

GMP, PIC, FDA Guidelines, <strong>Pharma</strong>BetrV, LBO or ISO. The<br />

successful inspections and approvals attest to the high level of<br />

safety and quality that go into <strong>Vetter</strong>’s injection systems, which<br />

is an <strong>im</strong>portant deciding criterion for the company’s international<br />

pharmaceutical and biotech customers.<br />

Behördeninspektionen – FDA-Zulassungen<br />

Official inspections – FDA approvals<br />

2008 1x GMP Audit (ORA), Ravensburg<br />

1x GMP Audit (ORA), Langenargen<br />

1x GMP Audit (ORA), Ravensburg South<br />

2007 1x GMP Audit (Team Biologic), Ravensburg<br />

2005 1x GMP Audit, Ravensburg + Langenargen<br />

1x Pre-Approval Audit (ORA)<br />

2004 1x GMP Audit (CBER / ORA)<br />

2003 1x Pre-Approval Audit (CBER / ORA), Langenargen<br />

2 x Pre-Approval Audit (CBER)<br />

2002 1 x GMP Audit (Team Biologic / ORA)<br />

1 x Pre-Approval Audit (CBER)<br />

2001 2 x GMP Audit, Ravensburg + Langenargen<br />

3 x Pre-Approval Audit, Ravensburg<br />

1 x Pre-Approval Audit (CDER), Langenargen<br />

1990–2000 7 x Pre-Approval Audit (CDER)<br />

1988–1997 2 x GMP Audit (CDER)<br />

102 …


… 103<br />

Die RABS-Technologie ermöglicht die Erfüllung höchster<br />

Sicherheits- und Qualitätsstandards<br />

RABS technology permits <strong>Vetter</strong> to meet the highest safety<br />

and quality standards<br />

Die 2000er Jahre<br />

Neben <strong>der</strong> kommerziellen Abfüllung an den Standorten Ravensburg<br />

und Langenargen <strong>im</strong> Bereich VCM gehört die Arbeit<br />

des <strong>Vetter</strong> Development Service (VDS) heute zu den wichtigsten<br />

Dienstleistungen von <strong>Vetter</strong>. Der VDS entwickelt Injektionssysteme<br />

(Spritzen, Karpulen und Vials) und Prozesse für die spätere<br />

Abfüllung bei <strong>Vetter</strong> mit zugehörigen Komponenten, Verschlüssen,<br />

Verpackungs- und Transportmaterialien.<br />

Die Tätigkeit des VDS beginnt mit ersten Machbarkeitsstudien,<br />

beinhaltet Entwicklungsarbeit in <strong>der</strong> vorklinischen und<br />

klinischen Phase <strong>der</strong> Produkte, umfasst Scale-up-Verfahren<br />

sowie den Know-how-Transfer zur kommerziellen Fertigung.<br />

Mit dem VDS verwirklicht <strong>Vetter</strong> seine Full-Service-Strategie<br />

und begleitet seine Partner von <strong>der</strong> frühen Entwicklung bis hin<br />

zur langfristigen Marktetablierung durch die Umsetzung eines<br />

stringenten Product-Lifecycle-Managements (PLM). Durch<br />

die präzise Abst<strong>im</strong>mung von Wirkstoff und Injektionssystem<br />

kann <strong>Vetter</strong> seine Kunden dabei unterstützen, die Zeit bis zur<br />

Markteinführung (T<strong>im</strong>e-to-Market) zu verkürzen.<br />

Das Selbstverständnis des Unternehmens ist es, ständig<br />

für seine Kunden nach besten Lösungen zu suchen. Eine Säule<br />

des bestehenden Erfolgs sind innovative Fertigungsanlagen<br />

nach neuestem Stand <strong>der</strong> Technik, um höchste Qualität und<br />

Sicherheit zu erfüllen. Dafür arbeitet <strong>Vetter</strong> mit mo<strong>der</strong>nster<br />

Barrier-Technologie, die Mensch und Abfüllmaschine in <strong>der</strong><br />

Fertigung voneinan<strong>der</strong> trennt. Schon seit 1996 verwendet das<br />

Unternehmen in seinen Standorten das in Ravensburg mitentwickelte<br />

Restricted Access Barrier System (RABS) und setzt auf<br />

eine größtmögliche Automatisierung in <strong>der</strong> Fertigung. Gemeinsam<br />

mit <strong>der</strong> ISPE war das Unternehmen fe<strong>der</strong>führend bei <strong>der</strong><br />

Definition des RABS-Standards für die gesamte Industrie.<br />

Aus dem tiefen Verständnis aller technischen Abläufe und<br />

Maschinen besitzt das Unternehmen wichtige Vorteile, wenn es<br />

darum geht, Anlagen nach den strengen Vorgaben <strong>der</strong> internationalen<br />

Zulassungsbehörden für die Produktion vorzubereiten<br />

o<strong>der</strong> dauerhaft zu sichern. Alle Planungen und Ausführungen<br />

erfolgen nach nationalen und internationalen Richtlinien und<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen, wie GMP, PIC, FDA Guidelines, <strong>Pharma</strong>BetrV,<br />

LBO o<strong>der</strong> ISO. Die erfolgreichen Inspektionen und Zulassungen<br />

bescheinigen <strong>Vetter</strong> ein Höchstmaß in puncto Sicherheit<br />

und Qualität <strong>der</strong> gefertigten Injektionssysteme, ein wichtiger<br />

Entscheidungsgrund für <strong>Pharma</strong>- und Biotech-Kunden aus aller<br />

Welt.


2000<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

Mitarbeiterwachstum<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

Zeichen des Erfolgs: Seit Jahren steigt<br />

die Mitarbeiterzahl bei <strong>Vetter</strong><br />

The mark of success: The number of employees<br />

is growing each year<br />

Successful together<br />

<strong>Vetter</strong>’s employees are a vital cornerstone of the continued<br />

success of the company. Teamwork is high on the list of a<strong>im</strong>s<br />

and follows the motto: »None of us is as good as all of us together!«<br />

Everyone works together to find the best solutions for<br />

<strong>Vetter</strong> customers and to meet top safety and quality specifications.<br />

The success on the market proves this approach to be an<br />

appropriate one: Ever since the founding of the company, the<br />

number of employees has grown continuously. By the end of<br />

2008, the headcount had more than tripled to over 1,900 in<br />

comparison to 1996.<br />

The age distribution of the employees demonstrates that<br />

<strong>Vetter</strong> is well equipped for the future: For years now, the average<br />

age has been about 36. Around 80 percent of employees are<br />

between 20 and 45. In or<strong>der</strong> to remain successful, the company<br />

relies on lifelong learning and continuously invests in the further<br />

education of its employees with training both inside and outside<br />

the company. The <strong>Vetter</strong> Campus offers employees qualification<br />

programs, strategic management lea<strong>der</strong>ship courses, lectures<br />

and individual training.<br />

<strong>Vetter</strong> needs qualified and committed employees in or<strong>der</strong> to<br />

sustain its further growth. In or<strong>der</strong> to find these employees, the<br />

company has designed its human resources policies for the long<br />

term. Besides the <strong>Vetter</strong> Campus, a tight-knit network was set<br />

up with schools and universities, for example with technical colleges<br />

in Ravensburg-Weingarten, Sigmaringen and Isny. These<br />

institutions have integrated <strong>Vetter</strong> training content into their<br />

curricula and cooperate with the company for diploma theses<br />

and doctoral dissertations. Furthermore, <strong>Vetter</strong> is involved in<br />

job exchanges and has organized internships and sponsored<br />

scholarship prizes for top students. Teaching partnerships have<br />

also been established with various high schools in the region,<br />

with lectures, organizational support and events held on company<br />

premises.<br />

104 …


… 105<br />

Das unternehmensinterne Fortbildungscenter <strong>Vetter</strong> Campus<br />

macht Mitarbeiter fit für die Zukunft<br />

The <strong>Vetter</strong> Campus prepares employees for the future<br />

Gemeinsam erfolgreich<br />

Die 2000er Jahre<br />

Ein wichtiger Eckpfeiler für den anhaltenden Erfolg sind die<br />

Mitarbeiter von <strong>Vetter</strong>. Im Unternehmen wird Teamarbeit groß<br />

geschrieben, getreu <strong>der</strong> Devise: »Keiner von uns ist so gut wie<br />

wir alle zusammen!« Gemeinsam arbeiten alle daran, beste Lösungen<br />

für die Kunden von <strong>Vetter</strong> zu ermöglichen und höchste<br />

Sicherheits- und Qualitätsvorgaben zu erfüllen. Der Erfolg <strong>im</strong><br />

Markt gibt diesem Ansatz Recht: Seit Gründung des Unternehmens<br />

ist die Zahl <strong>der</strong> Mitarbeiter kontinuierlich gestiegen. Bis<br />

Ende 2008 hatte sich die Zahl <strong>im</strong> Vergleich zu 1996 auf über<br />

1.900 Mitarbeiter mehr als verdreifacht.<br />

Deren Altersverteilung zeigt, dass <strong>Vetter</strong> gut für die Zukunft<br />

gerüstet ist: Das Durchschnittsalter liegt seit langem bei ca. 36<br />

Jahren. Etwa 80 Prozent <strong>der</strong> Mitarbeiter sind zwischen 20 und<br />

45 Jahre alt. Um weiterhin erfolgreich zu sein, setzt das Unternehmen<br />

auf lebenslanges Lernen und investiert beständig in die<br />

externe und unternehmensinterne Fortbildung seiner Mitarbeiter.<br />

Der <strong>Vetter</strong> Campus bietet ihnen Qualifizierungsprogramme,<br />

strategische Management-Führungsschulungen, Vorträge und<br />

Einzeltrainings an.<br />

Für das kontinuierliche Wachstum benötigt <strong>Vetter</strong> qualifizierte<br />

und engagierte Mitarbeiter. Um diese zu finden, hat das<br />

Unternehmen seine Personalpolitik langfristig angelegt. Neben<br />

dem <strong>Vetter</strong> Campus wurde ein enges Kooperationsnetzwerk<br />

mit Schulen und Hochschulen aufgebaut, beispielsweise <strong>der</strong><br />

FH Ravensburg-Weingarten, FH Sigmaringen und <strong>der</strong> FH Isny.<br />

Die Institute haben Ausbildungsinhalte von <strong>Vetter</strong> in ihre Lehrpläne<br />

integriert und kooperieren bei Diplom- und Doktorarbeiten<br />

mit dem Unternehmen. Darüber hinaus engagiert sich <strong>Vetter</strong><br />

durch die Teilnahme an Jobbörsen und stellt Praktikumsplätze<br />

sowie För<strong>der</strong>preise für Studenten mit herausragenden Leistungen<br />

zur Verfügung. Auch mit verschiedenen Gymnasien in <strong>der</strong><br />

Region gibt es Lernpartnerschaften mit Vorträgen, organisatorischer<br />

Unterstützung und Veranstaltungen <strong>im</strong> Unternehmen.<br />

<strong>Vetter</strong> gehört zu den bekanntesten und größten Arbeitgebern<br />

<strong>der</strong> Region Oberschwaben. Viele Bewerbungen kommen<br />

über persönliche Kontakte zustande, eine große Anzahl geht<br />

inzwischen aber auch über das Internet ein. Zusätzlich setzt das<br />

Unternehmen bei <strong>der</strong> Rekrutierung neuer Mitarbeiter auf ein<br />

Netzwerk an Zeitarbeitsfirmen und Personalberatungen. Beson<strong>der</strong>s<br />

die Anstrengungen und Investitionen des Unternehmens in<br />

die Fortbildung <strong>der</strong> Mitarbeiter lohnen sich: Knapp 60 Prozent<br />

<strong>der</strong> neu geschaffenen Stellen werden heute intern besetzt. Das<br />

zeigt, dass sich viele Mitarbeiter bei <strong>Vetter</strong> weiterentwickeln<br />

können.


<strong>Vetter</strong> is one of the largest and best known employers in the<br />

region of Upper Swabia. Many applications come in via personal<br />

contacts, and meanwhile via the web as well. In addition,<br />

for recruitment, the company relies on a network of temporary<br />

employment agencies and personnel consultancy firms. The efforts<br />

and investments made by the company to foster continuing<br />

education for the staff are worth it: About 60 percent of the new<br />

positions are filled internally. This shows that many employees<br />

are able to grow at <strong>Vetter</strong>.<br />

<strong>Vetter</strong> – a company with prospects<br />

In tune with the evolution of the company’s history, <strong>Vetter</strong><br />

continues to adapt purposefully to the requirements of its<br />

international customers and to develop steadily. It reacts to the<br />

growing competitive and cost pressures with efficient structures,<br />

state-of-the-art production facilities and continuous process<br />

opt<strong>im</strong>ization. The company responds to the increasing requirements<br />

for drug quality and safety by <strong>im</strong>plementing innovative<br />

processes and investing in mo<strong>der</strong>n production facilities.<br />

<strong>Vetter</strong>’s long-term human resources policies are also<br />

designed in anticipation of the future. Another advantage is the<br />

company’s un<strong>der</strong>standing of the mo<strong>der</strong>n and patient-friendly<br />

application systems that it offers and processes. Here, too,<br />

<strong>Vetter</strong> banks on foresight and is evolving according to its motto:<br />

»<strong>Pharma</strong> solutions for tomorrow, today!« Because even in days<br />

of strong growth in parenteral drugs, the company must continue<br />

to expand its knowledge by all means. It must also maintain<br />

its technological edge in user-friendly forms of administration<br />

for drugs and make them practicable for its customers based on<br />

the respective clinical picture.<br />

It’s a task that <strong>Vetter</strong> is approaching with a great deal of<br />

opt<strong>im</strong>ism: The company will benefit from the growing demand<br />

for prefilled injection systems. As a company with excellent<br />

prospects and a leading role in international competition, the<br />

enterprise still puts the motto of Helmut <strong>Vetter</strong> mentioned at the<br />

beginning of this chronicle into practice: »Life’s opportunities<br />

always lie ahead.« The world market lea<strong>der</strong> from Ravensburg<br />

will also know how to take advantage of future opportunities in<br />

the dynamic pharmaceutical and biotech industries.<br />

106 …


… 107<br />

Ve t t e r – e i n U n t e rn e h m e n m i t<br />

Perspektive<br />

Wie <strong>im</strong> Verlauf <strong>der</strong> gesamten Unternehmensgeschichte,<br />

richtet sich das Unternehmen <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong> zielstrebig an den<br />

Bedürfnissen seiner internationalen Kunden aus und entwickelt<br />

sich beständig weiter. Auf den steigenden Wettbewerbs- und<br />

Kostendruck stellt sich <strong>Vetter</strong> durch effiziente Strukturen,<br />

mo<strong>der</strong>nste Fertigungsanlagen und ständige Prozessopt<strong>im</strong>ierungen<br />

ein. Den zunehmend größer werdenden Anfor<strong>der</strong>ungen an<br />

Qualität und Sicherheit von Arzne<strong>im</strong>itteln trägt das Unternehmen<br />

durch innovative Prozesse und kontinuierlichen Investitionen<br />

in mo<strong>der</strong>ne Produktionseinrichtungen Rechnung.<br />

Ebenso vorausschauend ist die langfristige Personalpolitik<br />

von <strong>Vetter</strong>. Das Verständnis für mo<strong>der</strong>ne und patientenfreundliche<br />

Applikationssysteme, die das Unternehmen anbieten und<br />

verarbeiten kann, stellt einen weiteren Pluspunkt dar. Auch hier<br />

setzt <strong>Vetter</strong> auf Weitblick und entwickelt Lösungen getreu seinem<br />

Werbespruch, »<strong>Pharma</strong> solutions for tomorrow, today!«.<br />

Denn auch <strong>im</strong> Zeitalter des starken Wachstums bei Injektionsmedikamenten<br />

bleibt es für das Unternehmen entscheidend, den<br />

Wissens- und Technikvorsprung bei <strong>der</strong> anwen<strong>der</strong>freundlichen<br />

Darreichung von Medikamenten auszubauen und weiter am jeweiligen<br />

Krankheitsbild ausgerichtet für seine Kunden nutzbar<br />

zu machen.<br />

Eine Aufgabe, die <strong>Vetter</strong> voller Opt<strong>im</strong>ismus angehen kann:<br />

Profitieren wird das Unternehmen von <strong>der</strong> steigenden Nachfrage<br />

nach vorgefüllten Injektionssystemen. Mit großen Perspektiven<br />

und einer führenden Rolle <strong>im</strong> internationalen Wettbewerb<br />

verwirklicht das Unternehmen bis heute den zu Anfang <strong>der</strong><br />

Chronik erwähnten Leitspruch Helmut <strong>Vetter</strong>s »Das Leben ist<br />

nach vorne offen«: Der <strong>Weltmarktführer</strong> aus Ravensburg wird<br />

auch in Zukunft die Chancen <strong>der</strong> dynamischen <strong>Pharma</strong>- und<br />

Biotech-Branche für sich zu nutzen wissen.<br />

Das Executive Committee und die<br />

Geschäftsführung von <strong>Vetter</strong> (von links nach rechts):<br />

Gunther Strothe, Wolfgang Kerkhoff, Udo J. <strong>Vetter</strong>,<br />

Max Horn, Thomas Otto, Peter Sölkner<br />

<strong>Vetter</strong>’s Executive Committee and<br />

Managing Directors (from left to right):<br />

Gunther Strothe, Wolfgang Kerkhoff, Udo J. <strong>Vetter</strong>,<br />

Max Horn, Thomas Otto, Peter Sölkner<br />

Die 2000er Jahre


© <strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>-Fertigung GmbH & Co. KG, Ravensburg, December 2008<br />

Publisher: <strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>-Fertigung GmbH & Co. KG<br />

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Editing and copy: <strong>Vetter</strong> Corporate Marketing,<br />

consense communications gmbh, Munich<br />

Design: Erasmi + Stein, Munich<br />

Photos: Editio Cantor Verlag GmbH, Ernst Fesseler,<br />

<strong>Vetter</strong> family, Marek Vogel, Johannes Volz<br />

and <strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>-Fertigung GmbH & Co. KG<br />

Printing and binding: ulenspiegel druck gmbh, Andechs<br />

<strong>Vetter</strong> <strong>Pharma</strong>-Fertigung GmbH & Co. KG<br />

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88212 Ravensburg<br />

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phone: +49-(0)751-3700-0<br />

fax: +49-(0)751-3700-4000<br />

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Redaktion und Text: <strong>Vetter</strong> Corporate Marketing,<br />

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Gestaltung: Erasmi + Stein, München<br />

Bildnachweis: Editio Cantor Verlag GmbH, Ernst Fesseler,<br />

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