Wo war Patricia? - Österreichische Kinder-Krebs-Hilfe
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Therapie & Betreuung<br />
sonne<br />
schiedene Tumorarten des zentralen Nervensystems<br />
(Gehirn und Rückenmark),<br />
daher sind allgemeine Aussagen und Voraussagen<br />
schwer zu treffen. Allerdings<br />
werden alle Hirntumoren im Kindes- und<br />
Jugendalter als bösartig eingestuft, da<br />
auch gutartige zum Tode führen können,<br />
wenn sie lebenswichtige Gehirnregionen<br />
betreffen und z.B. nicht operativ entfernt<br />
werden können.<br />
Behandlung und Spitalsaufenthalt<br />
„Ich gehe davon aus, dass das Kind überlebt!“<br />
Mit dieser Einstellung geht der Neuroonkologe<br />
Roger J. Packer an die Behandlung<br />
eines an einem Hirntumor erkrankten<br />
Kindes heran. Am aussichtsreichsten sei<br />
die Behandlung, wenn das „Kind in ein<br />
medizinisches Zentrum verlegt wird, das<br />
Erfahrung in der Behandlung von pädiatrischen<br />
Hirntumoren hat.“ Kindliche und<br />
jugendliche Hirntumoren sollten erstens<br />
nur von NeurochirurgInnen operiert werden,<br />
die jährlich zahlreiche Operationen<br />
durchführten. Außerdem habe es sich als<br />
nicht ausreichend erwiesen, wenn jemand<br />
nur Erfahrung in Erwachsenenneurochirurgie<br />
habe, wie Packer feststellte. Aufgrund<br />
der Fülle unterschiedlicher kindlicher Tumoren<br />
und des noch in Entwicklung befindlichen<br />
Gehirns sei es im Interesse der<br />
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kleinen PatientInnen, dass ein mit pädiatrischer<br />
Neurochirurgie vertrauter Operateur<br />
den Eingriff vornimmt.<br />
Univ. Prof. Thomas Czech kann dies aufgrund<br />
seiner jahrelangen Erfahrung in der<br />
pädiatrischen Neurochirurgie am Wiener<br />
AKH nur unterstreichen. Verfolge man<br />
vergleichbare Entwicklungen im Bereich<br />
der Behandlung von <strong>Kinder</strong>n mit Hirntumoren<br />
in Frankreich oder Großbritannien,<br />
so Czech, wäre für ein Land wie Österreich<br />
mit seinen acht Millionen EinwohnerInnen<br />
die Konzentration der neurochirurgischen<br />
Behandlung in maximal einem bis zwei<br />
Zentren im Interesse der PatientInnen anzustreben.<br />
Univ. Prof. Irene Slavc, Neuroonkologin<br />
an der <strong>Kinder</strong>klinik im Wiener<br />
AKH, teilt diese Meinung. „Im AKH<br />
werden jährlich 50 Neufälle behandelt,<br />
österreichweit kommen noch einmal etwa<br />
30 <strong>Kinder</strong> bzw. Jugendliche hinzu. Aufgrund<br />
dieser relativ geringen Anzahl an Hirntumorerkrankungen<br />
ist es nicht möglich,<br />
überall in Österreich Spezialistinnen mit<br />
ausreichender und anhaltender Erfahrung<br />
zu beschäftigen“. Außerdem habe man in<br />
fast allen Fällen genügend Zeit, den jungen<br />
Patienten/die junge Patientin in ein<br />
interdisziplinäres Zentrum mit Erfahrung<br />
zu verlegen.<br />
Interdisziplinarität des Teams<br />
„An einem medizinischen Zentrum für<br />
Hirntumorpatientinnen müssen alle Teildisziplinen,<br />
die diese Erkrankung betrifft<br />
– etwa Neuroonkologie, Neuropsychologie<br />
und Neurochirurgie – vertreten sein“,<br />
sagt Slavc. „Um zu gewährleisten, dass die<br />
Patientinnen die bestmögliche Behandlung<br />
erhalten, braucht es ein eingespieltes<br />
Team“, betont die Neuroonkologin. Alle<br />
Gebiete griffen ineinander über und ergänzten<br />
einander. „Ein solches Team muss<br />
alle Fragen – auch rechtliche, soziale und<br />
finanzielle – abdecken können.“ Dies sei<br />
nur dort möglich, wo viele Fälle akkumulieren,<br />
wie etwa im AKH. Auch mehrere<br />
TeilnehmerInnen des „Parent, Survivor and<br />
Sibling Meetings“ äußerten den Wunsch<br />
nach Kontinuität in der Betreuung durch<br />
dasselbe ÄrztInnenteam. „Ich möchte einen<br />
Arzt, der mein Kind kennt und der das<br />
Hirn meines Kindes kennt“, forderte eine<br />
betroffene Mutter.<br />
„Um ein bestmögliches Überleben zu<br />
sichern, werden alle Tumoren des zentralen<br />
Nervensystems bei <strong>Kinder</strong>n nach internationalen<br />
Therapieoptimierungsstudien behandelt“,<br />
erklärt Slavc. Die Protokolle geben<br />
vor, welche Untersuchungen und welche<br />
Behandlungen wann und wie zu machen<br />
sind. Die Ergebnisse der Untersuchungen