Evaluation der bilateralen Austauschprogramme - Univation
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chen Möglichkeiten deutlich erhöht“ zu, während<br />
nur 24% diese Aussage (eher) ablehnen. Die<br />
Umsetzung <strong>der</strong> Möglichkeiten in konkrete Kom-<br />
petenzen soll die Aussage „Durch das Aus-<br />
tauschprogramm habe ich beruflich sehr stark<br />
profitiert“ erfassen. Dieser wird von immerhin<br />
noch 31% <strong>der</strong> Teilnehmenden zugestimmt.<br />
Fraglich ist, ob die durch das Austauschpro-<br />
gramm erworbenen Kompetenzen im Unterneh-<br />
men gebraucht werden. Dies wurde als „Vieles<br />
von dem, was ich durch das Austauschpro-<br />
gramm gelernt habe, wird vom Unternehmen<br />
gebraucht“ formuliert. 25% <strong>der</strong> Teilnehmenden<br />
stimmen dem zu, während 41.8% diese Aussage<br />
als (eher) nicht zutreffend bewerten. Vergleicht<br />
man das Ergebnis mit dem <strong>der</strong> <strong>Evaluation</strong> des<br />
Leonardo-Programms, so zeigen sich dort mit<br />
44% Zustimmung und „nur“ 26% Ablehnung zu<br />
dieser Aussage deutlichere Effekte hinsichtlich<br />
vom Unternehmen nutzbarer Kompetenzen.<br />
Abschließend wurde die Frage gestellt, ob die<br />
Teilnehmenden durch den Austausch neue, inte-<br />
ressante Aspekte an ihrem Beruf kennen lernten.<br />
Dieser Aussage stimmen 47% <strong>der</strong> Befragten zu,<br />
22% lehnen diese (eher) ab.<br />
Aufstiegs- und Arbeitsmarktchancen<br />
Aus Sicht <strong>der</strong> Teilnehmenden ergibt sich keine<br />
verbesserte Einkommensmöglichkeit durch den<br />
Austausch (nur 14% Zustimmung). Auch wollen<br />
die Teilnehmenden we<strong>der</strong> häufiger einen Betrieb<br />
gründen noch eine Meisterprüfung ablegen.<br />
Knapp 50% <strong>der</strong> Teilnehmenden ist das berufli-<br />
che Ansehen „sehr wichtig“, weiteren 33% ist es<br />
„wichtig“, und nur 4.5% ist das berufliche Anse-<br />
hen (eher) unwichtig. Der Verdienst wird von<br />
81% <strong>der</strong> Teilnehmenden als (sehr) wichtig wahr-<br />
genommen. Interessanterweise überholt hier die<br />
Vergleichgruppe die Teilnehmenden: In <strong>der</strong> Ver-<br />
gleichsgruppe ist 87% <strong>der</strong> Verdienst (sehr) wich-<br />
tig. Aus diesen Ergebnissen zeigt sich, dass<br />
primär <strong>der</strong> Berufsstatus für die Teilnehmenden<br />
relevant ist, während <strong>der</strong> Verdienst in <strong>der</strong> Wahr-<br />
nehmung eine sekundäre Rolle einnimmt. Bei<br />
<strong>der</strong> Vergleichsgruppe scheint diese Priorität um-<br />
gekehrt zu sein.<br />
<strong>Evaluation</strong> bilateraler <strong>Austauschprogramme</strong><br />
Abbildung 3: berufliches Ansehen und Verdienst, Teilnehmende<br />
und Vergleichsgruppe<br />
Entsprechend diesem Ergebnis überrascht es<br />
wenig, dass nur 14% <strong>der</strong> Teilnehmenden ange-<br />
ben, durch den Austausch bessere Verdienst-<br />
möglichkeiten zu haben, während 58% <strong>der</strong> Teil-<br />
nehmenden diese Aussage als nicht zutreffend<br />
einschätzen. Zum Vergleich: immerhin 10.7%<br />
<strong>der</strong> Vergleichsgruppe sagen aus, nach einem<br />
privat organisierten EU-Auslandsaufenthalt bes-<br />
sere Verdienstmöglichkeiten zu haben. In <strong>der</strong><br />
Vergleichsgruppe ist mit 89% die Ablehnung <strong>der</strong><br />
Aussage jedoch deutlich höher.<br />
Wie sieht nun die weitere Planung des Berufs-<br />
weges aus? Die Möglichkeit einer Betriebsgrün-<br />
dung ist bei Teilnehmenden um Weniges niedri-<br />
ger als bei <strong>der</strong> Vergleichsgruppe. Diese Diffe-<br />
renzen sind jedoch insignifikant und mit einer<br />
Wahrscheinlichkeit von 22% zufällig. Fest zu<br />
stellen ist jedoch, dass die Teilnehmenden nicht<br />
mit erhöhter Wahrscheinlichkeit Betriebsgrün<strong>der</strong><br />
sein werden bzw. schon sind.<br />
Auch bei <strong>der</strong> Meisterprüfung ergibt sich kein<br />
klarer Vorteil für die Teilnehmenden. Auch wenn<br />
2% <strong>der</strong> Teilnehmenden diese schon gemacht<br />
haben und 18.3% dies fest vorhaben, so heben<br />
sie sich damit we<strong>der</strong> systematisch noch signifi-<br />
kant von <strong>der</strong> Vergleichsgruppe ab. Zudem wei-<br />
sen mit 13% sehr viele <strong>der</strong> Teilnehmenden die<br />
Einstellung auf, „auf keinen Fall“ eine Meister-<br />
prüfung machen zu wollen, während diese klare<br />
Einstellung nur bei 4% <strong>der</strong> Vergleichsgruppe<br />
anzutreffen ist.<br />
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