Evaluation der bilateralen Austauschprogramme - Univation
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„kennen lernen an<strong>der</strong>er Arbeitsweisen“. Die Praxisnähe<br />
des Austauschs wird dabei von 65% <strong>der</strong><br />
Teilnehmenden als hoch bis sehr hoch angegeben.<br />
Die Erhöhung <strong>der</strong> beruflichen Kompetenz<br />
ist z.B. aus Sicht <strong>der</strong> Ausbildenden mit 33% <strong>der</strong><br />
Nennungen das am häufigsten angegebene Ziel,<br />
und dieses wird nach <strong>der</strong>en Einschätzung zu<br />
72% erreicht. So bestätigen 99% <strong>der</strong> Ausbildenden,<br />
die Teilnehmenden hätten (sehr) stark beruflich<br />
profitiert.<br />
Fremdsprachenkenntnisse<br />
Verbesserungsbedarf besteht aus Sicht einer<br />
Vielzahl von Befragten hinsichtlich <strong>der</strong> Fremdsprachenkenntnisse<br />
v.a. <strong>der</strong> deutschen Auszubildenden,<br />
aber auch <strong>der</strong> ausländischen Gäste.<br />
Dies ist beson<strong>der</strong>s für den Austausch nach<br />
Frankreich ein Aufgabe. Spezifische Lösungen<br />
wie Dolmetscher / Dolmetscherinnen o<strong>der</strong><br />
Sprachbegleitung min<strong>der</strong>n dieses Problem, lösen<br />
es aber nicht.<br />
Die Fremdsprachenkompetenz <strong>der</strong> Teilnehmenden<br />
ist vor dem Austausch unbefriedigend (nach<br />
Meinung von über <strong>der</strong> Hälfte <strong>der</strong> Ausbildenden<br />
weisen die Teilnehmenden nur (sehr) geringe<br />
Fremdsprachenkenntnisse auf). Durch den Austausch<br />
wird dies positiv beeinflusst, dies aber<br />
insbeson<strong>der</strong>e im Programm nach Frankreich<br />
nicht in ausreichendem Maße (über 30% <strong>der</strong><br />
Teilnehmenden nach Frankreich sagen, ihre<br />
Fremdsprachenkenntnisse haben sich nur (sehr)<br />
wenig verbessert).<br />
Persönliche Entwicklung<br />
Die persönliche Entwicklung <strong>der</strong> Auszubildenden<br />
erhält einen wesentlichen Impuls durch die Teilnahme.<br />
Für einen nicht unwesentlichen Teil <strong>der</strong><br />
Auszubildenden stellt <strong>der</strong> Austausch den ersten<br />
Auslandsaufenthalt überhaupt dar. Für die überwiegende<br />
Mehrheit <strong>der</strong> Teilnehmenden gilt, dass<br />
diese das erste Mal auf sich gestellt sind, was<br />
zumeist erfolgreich absolviert wird und in einem<br />
gesteigerten Selbstbewusstsein sowie mehr<br />
Eigenständigkeit mündet. Dies wird auch von<br />
den Ausbildenden beobachtet, die in <strong>der</strong> personalen<br />
und sozialen Kompetenz <strong>der</strong> Auszubildenden<br />
eine starke Verän<strong>der</strong>ung attestieren.<br />
Mobilität<br />
<strong>Evaluation</strong> bilateraler <strong>Austauschprogramme</strong><br />
Der Kompetenzerwerb wirkt sich auf die weitere<br />
berufliche Zukunftsplanung <strong>der</strong> Teilnehmenden<br />
aus. So planen mehr Teilnehmende an <strong>bilateralen</strong><br />
<strong>Austauschprogramme</strong>n als an dem Leonardo-Programm<br />
Praktika im Ausland (14 Prozentpunkte<br />
Differenz), während die Planung eines<br />
längeren zukünftigen Auslandsaufenthalt nur<br />
deutlich geringer differiert (7 Prozentpunkte geringer).<br />
Berufliche Kontakte in das Ausland werden<br />
entsprechend von <strong>der</strong> Hälfte <strong>der</strong> Teilnehmenden<br />
geplant bzw. sind nach <strong>der</strong> Ausbildung<br />
bereits entstanden. Die bisherigen beruflichen<br />
Auslandserfahrungen ehemaliger Teilnehmen<strong>der</strong><br />
heben sich mit durchschnittlich insgesamt 7.2<br />
Wochen deutlich von <strong>der</strong> Vergleichsgruppe ab.<br />
Nach Ansicht von Ausbildenden und institutionell<br />
Verantwortlichen gehen ca. 10% - 19% aller<br />
Teilnehmenden später längerfristig ins Ausland.<br />
Kosten und Nutzen<br />
Die teilnehmenden Betriebe und Schulen<br />
sehen deutliche Vorteile für sich selbst. Diese<br />
Vorteile sind aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> Betriebe vor allem<br />
in <strong>der</strong> sozialen Kompetenz <strong>der</strong> Auszubildenden<br />
und <strong>der</strong> erhöhten Attraktivität <strong>der</strong> Ausbildung zu<br />
sehen. Der Zugewinn an fachlicher Kompetenz,<br />
<strong>der</strong> bescheinigt wird, mündet aus Sicht <strong>der</strong> Betriebe<br />
aber nicht in einer verbesserten Auftragslage<br />
o<strong>der</strong> allgemein einem konkreten Gewinn für<br />
die Betriebe. Der Aspekt erhöhter Ertragschancen<br />
scheint somit bei den entsendenden Betrieben<br />
nicht wahrgenommen zu werden.<br />
Die Teilnehmenden werden durch bilaterale<br />
<strong>Austauschprogramme</strong> wirtschaftlich begünstigt.<br />
Die intangiblen „Kosten“ bestehen in <strong>der</strong> Notwendigkeit,<br />
während des Aufenthalts im Gastland<br />
einen hohen persönlichen Einsatz zeigen zu<br />
müssen, um sich frem<strong>der</strong> Kultur, Sprache und<br />
Arbeitsgewohnheiten zu stellen. Auch werden<br />
sie bei diesem Einsatz nicht immer voll unterstützt<br />
von ihrem Betrieb. Die Ergebnisse zeigen<br />
aber, dass diesem persönlichen Aufwand ein<br />
hoher Nutzen im intangiblen Bereich gegenübersteht:<br />
Die Teilnehmenden bewerten Verän<strong>der</strong>ungen<br />
positiv, än<strong>der</strong>n schlechte Betriebsabläufe<br />
und wissen, wie sie selbständig neues lernen.<br />
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