Evaluation der bilateralen Austauschprogramme - Univation
Evaluation der bilateralen Austauschprogramme - Univation
Evaluation der bilateralen Austauschprogramme - Univation
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
I. För<strong>der</strong>strategie<br />
Die Zielsetzungen <strong>der</strong> <strong>bilateralen</strong> Austausch-<br />
programme sind gesellschaftspolitisch ausgerichtet.<br />
Ihnen fehlt teilweise die Kraft, die Zielgruppe<br />
selbst anzusprechen. Die Durchführungsstellen<br />
InWEnt und DFS benennen als die<br />
vier Zielgruppen erstens junge Menschen in <strong>der</strong><br />
Ausbildung, zweitens Kammern und Innungen,<br />
drittens große Betriebe sowie viertens alle am<br />
dualen System <strong>der</strong> Berufsausbildung Beteiligte.<br />
Aus Sicht <strong>der</strong> Durchführungsstellen sind die<br />
Bedürfnisse <strong>der</strong> Zielgruppe „Teilnehmende“<br />
Mobilität, Sprachausbildung und kultureller Austausch.<br />
Die Zielgruppe „Schule und Betriebe“ hat<br />
die Bedürfnisse „Beratung bei <strong>der</strong> Suche und<br />
Auswahl von Austauschpartnern“ und „Plattform<br />
für Informationsaustausch“. Bei beiden Zielgruppen<br />
wurden darüber hinausgehende bzw. abweichende<br />
Bedürfnisse festgestellt.<br />
Die vom Programmmanagement gegebene<br />
Antwort erzielt hohe Zufriedenheitswerte. Die<br />
Wirkungen <strong>der</strong> <strong>Austauschprogramme</strong> werden<br />
aber als eher nicht innovativ wahrgenommen.<br />
II. Begleitsystem<br />
Gegenüber den „Mitbewerbern“ LEONARDO II<br />
und SOKRATES weisen die <strong>bilateralen</strong> <strong>Austauschprogramme</strong><br />
folgende Alleinstellungsmerkmale<br />
auf: geringerer bürokratischer Aufwand,<br />
höhere Flexibilitäts- und Freiheitsgrade<br />
bei <strong>der</strong> Unterstützung individueller und innovativer<br />
Projekte sowie eine Garantie auf Bilateralität.<br />
Die Fremdsprachenkenntnisse sind ein ernst<br />
zu nehmen<strong>der</strong> Engpass. Dessen Überwindung<br />
kann nur über die Werbung bereits in den Schulen<br />
erfolgreich sein. Insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Austausch<br />
mit Frankreich leidet unter den mangelnden<br />
Sprachkenntnissen, die Training Bridge am geringsten.<br />
Da keine Anrechnung <strong>der</strong> Teilnahme z.B. als<br />
Studienleistung vorgesehen ist, ist keine erhöhte<br />
Durchlässigkeit zum Studium gegeben.<br />
Die Mobilität wird erst jetzt in die Ausbildungsverordnung<br />
als Ziel integriert.<br />
Es sind keine über notwendige Anpassungen<br />
hinausgehenden Einflüsse festzustellen. Ver-<br />
<strong>Evaluation</strong> bilateraler <strong>Austauschprogramme</strong><br />
einzelte Organisationen, welche die Mobilität als<br />
Teil <strong>der</strong> Ausbildung betonen, wiesen diese Merkmale<br />
bereits vor <strong>der</strong> Teilnahme auf.<br />
III. Programmabwicklung<br />
Die Organisationen werben für das Programm<br />
und empfehlen es weiter. Die Betriebe sehen<br />
keinen direkten Nutzen in dem Austausch für<br />
sich selbst.<br />
Das Marketing zielt vor allem auf die Auszubildenden<br />
selbst ab, weniger auf die Entscheidungsträger<br />
in den Organisationen. Das Marketing<br />
ist geeignet, auf klassischem Wege neue<br />
„Kunden“ zu erschließen. Das Wecken von Interesse<br />
bei bislang nicht erreichten Zielgruppen<br />
wird weniger betrieben.<br />
Prinzipiell ist Mittelsicherheit gegeben, in Einzelfällen<br />
müssen aber Mittel vorgestreckt werden.<br />
Die Antragsstellung wird als einfach<br />
empfunden. Die finanziellen Mittel scheinen für<br />
die überwiegende Mehrheit <strong>der</strong> teilnehmenden<br />
Organisationen ausreichend zu sein. Fraglich<br />
scheint, ob bei nicht-teilnehmenden Betrieben<br />
eine Erhöhung <strong>der</strong> finanziellen Mittel eine Attraktivitätssteigerung<br />
stattfinden würde.<br />
IV Kosten- Nutzen<br />
Die Teilnehmenden werden durch die <strong>Austauschprogramme</strong><br />
wirtschaftlich begünstigt.<br />
Dass sie dennoch nicht Schlange stehen, resultiert<br />
zum einen aus dem nicht unmittelbar ersichtlichen<br />
intangiblen Nutzen, zum an<strong>der</strong>en aus<br />
dem Engpass „Freistellung vom Betrieb“.<br />
Die schulischen Ausbildenden sind vom Nutzen<br />
stark überzeugt. Der Aufwand wird dagegen als<br />
eher niedrig empfunden.<br />
Die Betriebe sind global sehr zufrieden mit dem<br />
<strong>Austauschprogramme</strong>n und dem damit verbundenen<br />
Aufwand. Bei detaillierter Nachfrage zeigt<br />
sich eine eher reservierte Erwartungshaltung<br />
bezüglich des Nutzens bilateraler <strong>Austauschprogramme</strong>.<br />
22