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Selektive katalytische Reduktion von Stickoxiden in Kraftfahrzeugen ...

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3Tropfen<br />

Schaber et al. [99] stellen auf der Basis eigener TG-Untersuchungen und e<strong>in</strong>er Erhitzungsrate<br />

<strong>von</strong> 10 K/m<strong>in</strong> drei Reaktionsschemata für die thermische Zersetzung <strong>von</strong><br />

Harnstoff für Temperaturen < 463 K, 463 bis 598 K und Temperaturen > 598 K<br />

e<strong>in</strong>. Erwähnenswert ist die Beobachtung, dass e<strong>in</strong>e merkliche Massenabnahme erst bei<br />

413 K durch Verdampfung <strong>von</strong> Harnstoff stattf<strong>in</strong>det und die thermische Zersetzung <strong>in</strong><br />

Ammoniak und Isocyansäure erst bei 425 K beobachtet wird.<br />

Aus der Literatur können zwei verschiedene Reaktionswege für die thermische Zersetzung<br />

abgeleitet werden. Diese s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Abbildung 3.2 dargestellt:<br />

a) die Verdunstung <strong>von</strong> geschmolzenem oder festem Harnstoff zu gasförmigem<br />

Harnstoff, der <strong>in</strong> der Gasphase <strong>in</strong> NH3 und HNCO zersetzt, oder<br />

b) die direkte Zersetzung <strong>von</strong> geschmolzenem oder festem Harnstoff <strong>in</strong> gasförmiges<br />

NH3 und HNCO.<br />

a)<br />

Harnstoff<br />

(s oder l)<br />

Harnstoff (g)<br />

r1, �H=+87.4<br />

kJ/mol<br />

r2, �H=+98.1<br />

kJ/mol<br />

NH (g) + HNCO (g)<br />

3<br />

b)<br />

Harnstoff<br />

(s oder l)<br />

r3, �H=+185.5<br />

kJ/mol<br />

NH (g) + HNCO (g)<br />

3<br />

Abbildung 3.2: Zwei mögliche Reaktionswege für die thermische Zersetzung e<strong>in</strong>es<br />

Harnstoffpartikels mit den Reaktionsgeschw<strong>in</strong>digkeiten ri und den dazugehörigen<br />

Enthalpien ∆H (angegeben für festen Harnstoff bei Standardbed<strong>in</strong>gungen,<br />

298 K und 1 bar): mit gasförmigen Harnstoff (a)<br />

und ohne Auftreten <strong>von</strong> gasförmigen Harnstoff (b)<br />

Die beiden Ansätze unterscheiden sich hauptsächlich dar<strong>in</strong>, an welcher Stelle die Reaktionsenthalpie<br />

wirkt. Weiterh<strong>in</strong> ist das Folgeverhalten <strong>von</strong> geschmolzenem oder festem<br />

Harnstoff im Vergleich zu gasförmigem Harnstoff <strong>in</strong> der Abgasströmung stark unterschiedlich.<br />

Für den ersten Fall kühlt die Sublimationsenthalpie <strong>von</strong> +87.4 kJ/mol (bei<br />

Standardbed<strong>in</strong>gungen, 298 K und 1 bar) das Partikel (Reaktionsgeschw<strong>in</strong>digkeit r1),<br />

während die folgende Zersetzung (r2 ) mit e<strong>in</strong>er Reaktionsenthalpie <strong>von</strong> +98.1 kJ/mol<br />

zu e<strong>in</strong>er direkten Absenkung der Gastemperatur führt. Die Ergebnisse <strong>in</strong> Abschnitt<br />

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