30.01.2013 Aufrufe

Untitled - Mushroom online

Untitled - Mushroom online

Untitled - Mushroom online

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Psytrance Partykonzept. Trotzdem<br />

sollte man die Augen offen halten,<br />

denn ab und an lässt sich hier die<br />

eine oder andere Perle abgreifen.<br />

DJs, die diesen Sound auflegen,<br />

sind zum Beispiel Armand van<br />

Helden oder George Morel.<br />

Kaufen kann man aktuelle CDs<br />

und Vinyl in Online Shops wie<br />

Deejay.de, Homerun.de oder direkt<br />

in England bei Juno.co.uk und<br />

Htfr.co.uk das für Hard to find<br />

Records steht. Ansonsten fragt bei<br />

eurem Plattenhändler vor Ort danach,<br />

ein gutes Sortiment findet<br />

ihr bei Ventilator in Hamburg oder<br />

bei Club Sound in Berlin.<br />

LONDON<br />

Jeden ersten Donnerstag im<br />

Monat lädt John Digweed, Kopf<br />

des Bedrock Labels, zur<br />

Labelnacht ins Londoner Heaven.<br />

Immer dabei ist Phil Thompson,<br />

sozusagen als Digweeds rechte<br />

Hand und zusätzlich gibt es abwechselnd<br />

verschiedene Bedrock<br />

Artist und Lokale DJ-Größen zu<br />

hören. Die letzten Male waren<br />

zum Beispiel DJ Hyper dabei, der<br />

grade eine Remix Compilation auf<br />

dem Sublabel Bedrock Breaks<br />

Relesead hat, oder Meat Katie, der<br />

auch auf diesem Sublabel Maxi<br />

Vinyl Trax veröffentlichte.<br />

Das Heaven liegt im Herzen des<br />

Londoner West Ends und bietet bis<br />

zu 1500 Clubbern Platz. Es hat<br />

einen Mainroom, von dem aus<br />

man mehrere kleinere Tanzräume<br />

und Bars erreichen kann. Eine Kuriosität<br />

ist der Matelldetektor am<br />

Eingang, wie man ihn von Flughäfen<br />

kennt und der in der hiesigen<br />

Clubszene eher selten anzutreffen<br />

ist. Auch interessant ist,<br />

dass dieser Laden extrem sauber<br />

ist, von Anfang bis Ende der Party.<br />

Ständig wuselt ein Mitarbeiter mit<br />

einer Kiste beladen um einen rum<br />

und sammelt Müll und leere<br />

Flaschen. Im Eingangsbereich gibt<br />

es eine kleine Merchandise Ärea,<br />

wo man passend zum jeweiligen<br />

Club das Fan T-Shirt oder die neuesten<br />

CDs bekommt.<br />

Die Besucher sind überwiegend<br />

Clubber, ziemlich smart und sehr<br />

feierwillig. Digweeds exzellente<br />

Sets werden frenetisch gefeiert, der<br />

ganze Laden tanzt und wenn man<br />

mal am Rand steht, um Pause zu<br />

machen, kommt gleich einer angetanzt<br />

und reißt einen in die Menge.<br />

Schluss ist unter der Woche<br />

etwa um 4 Uhr, was für uns recht<br />

ungewönlich ist, aber für die Londoner<br />

normal – und ohne Murren<br />

hingenommen wird.<br />

Als Ursprungsland macht England<br />

grad einen Wandel durch. Die Heimat<br />

der meisten DJs und Artists<br />

dieser Szene leidet genauso unter<br />

der Rezession wie wir und Themen<br />

wie Clubsterben, Auflagenflauten<br />

und Absatzprobleme sind an der<br />

Tagesordnung. Die bekannten<br />

Großclubs wie Gatecrasher oder<br />

Cream mussten ihre Pforten<br />

schließen oder haben ihre Aktivitäten<br />

auf ein Minimum beschränkt.<br />

Ausgenommen davon sind die alljährlich<br />

stattfindenen Open Air<br />

Partys der Clubs, die mit einem<br />

Besucheraufkommen von bis zu<br />

40.000 jegliche Vorstellungskraft<br />

9<br />

der Partygrößenverhältnisse<br />

sprengen. Die<br />

Magazine für diesen Bereich, die<br />

Namen tragen wie Muzik, Ministry,<br />

DJ und Mixmag, sind auch in<br />

Deutschland erhältlich und haben<br />

jeden Monat eine nette CD mit<br />

den neusten Sounds im Gepäck,<br />

verzeichnen aber zum Teil einen<br />

Auflagenrückgang von 30 Prozent<br />

und/oder mussten ihr Erscheinen<br />

einstellen. Trotzdem bleibt die<br />

Menge an veröffentlichen Trax pro<br />

Woche auf einem hohen Niveau.<br />

Auch die DJs, hier wurde der<br />

Begriff Superstar-DJ geprägt, werden<br />

gefeiert wie eh und je.<br />

Interessant zu beobachten ist,<br />

dass die DJs der wichtigste<br />

Entscheidungsgrund sind, eine<br />

Party zu besuchen. Veranstalter,<br />

Mottos und Partyreihe selbst spielen<br />

kaum eine Rolle. So kann es<br />

vorkommen, dass der ganze Saal<br />

"Oakie, Oakie" brüllt, wenn Paul<br />

Oakenfold an die Decks geht.<br />

Die Musik kommt in der Regel von<br />

der Insel, die meisten einschlägigen<br />

Labels sind dort beheimatet<br />

oder haben mindestens ein Büro<br />

in London. Einige entstehen aus<br />

Plattenläden heraus und tragen<br />

deren Namen und die meisten<br />

sind die Spielwiesen von DJs, die<br />

im Laufe ihrer Karriere auch ein<br />

Label gründen. In den meisten<br />

Fällen sind die DJs auch Produzenten<br />

oder Produzenten legen auf.<br />

Somit ist es ein ziemlich geschlossener<br />

Kreis und hinter vielen<br />

Projekten stecken bekannte Leute.<br />

Die Labels nenen sich Bedrock,<br />

Perfecto, Hooj, Platipus, Silver<br />

Planet, Hook, Automatic, Baroque,<br />

Renaissance, Whoop, Joof – es<br />

wurde aber den Rahmen sprengen,<br />

hier alle aufzuzählen.<br />

Es gibt in England eine Reihe von<br />

Radioshows, die jede Woche die<br />

neusten Trax spielen und DJ-Mixe<br />

präsentieren. Online hören, auch<br />

ohne DSL Anschluss, kann man in<br />

der Nacht von Freitag auf Samstag<br />

die John Digweed Show auf<br />

Kiss100 oder die ganze Woche<br />

über diverse Sendungen auf BBC<br />

Radio 1. Falls man mal etwas verpasst<br />

hat, stehen bei BBC die<br />

jeweiligen Shows eine Woche lang<br />

als Stream zur Verfügung.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!