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Individuell geschriebenes ERP-System passt ideal - Midrange ...

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26<br />

SCHW<strong>ERP</strong>UnKT BuSINESS-SOFTWARE FüR DEN MITTELSTAND<br />

Unternehmensanwendungen effizient betreiben<br />

COBOL-Anwendungen<br />

ohne Mainframe<br />

COBOL hat sich vom Mainframe gelöst. Diese Programmiersprache ist mittlerweile für alle<br />

aktuellen Plattformen verfügbar, so dass Unternehmen ihre Anwendungen auf einfache<br />

Weise portieren oder durch die Integration anderer Technologien modernisieren können.<br />

Umfangreiche Softwaresysteme,<br />

transaktionsintensive Anwendun‑<br />

gen mit zahlreichen gleichzeitigen Nut‑<br />

zern, wie sie in großen Unternehmen<br />

– beispielsweise bei Banken, Versiche‑<br />

rungen, bei Industrie und Handel oder<br />

bei Buchungssystemen in der Touris‑<br />

tik – zum Einsatz kommen, sind heute<br />

wie vor zwanzig oder dreißig Jahren<br />

in COBOL programmiert. Der weltwei‑<br />

te Bestand an COBOL‑Applikationen<br />

wird auf einen Umfang von über 220<br />

Milliarden Code‑Zeilen geschätzt. Für<br />

Unternehmen stellt COBOL daher auch<br />

in Zukunft eine unverzichtbare Basis<br />

für Geschäftsanwendungen dar. Der<br />

Aufwand für eine Neuprogrammie‑<br />

rung wäre enorm und die Risiken, die<br />

mit zwangsläufig jedem neuen Soft‑<br />

wareprojekt verbunden sind, unüber‑<br />

schaubar. In der Regel wollen sich die<br />

Anwender auch gar nicht von ihren<br />

COBOL‑Anwendungen trennen, denn<br />

es sind bewährt ausgetestete Lösungen,<br />

die hinsichtlich Stabilität, Performance<br />

und Verfügbarkeit nicht so leicht zu<br />

übertreffen sind.<br />

Flexibilität und Anpassungsfähigkeit<br />

Die entscheidendste Änderung im Um‑<br />

feld von COBOL war sicher der Ende der<br />

80er‑Jahre einsetzende Niedergang der<br />

proprietären Host‑<strong>System</strong>e zugunsten<br />

verteilter Server‑<strong>System</strong>e mit offenen<br />

Standards; insbesondere die kleineren<br />

MIDRANGE MAgAZIN · 12/2012<br />

Hosts und mit ihnen Hersteller wie<br />

Wang, Burroughs, Sperry, Prime oder<br />

DEC verschwanden nach und nach vom<br />

Markt. Auch die Oberflächenprogram‑<br />

mierung änderte sich unter dem Ein‑<br />

fluss der grafischen Benutzerinterfaces<br />

und später des Webs grundlegend.<br />

COBOL war bis dahin auf die Beschrei‑<br />

bung zeichenorientierter Oberflächen<br />

ausgerichtet. Grafische Tools wur‑<br />

den zwar von einigen Herstellern für<br />

COBOL angeboten, waren aber nicht<br />

Bestand der Syntax und insofern ein<br />

proprietärer Weg, der zunächst notwen‑<br />

dig schien, letztlich aber nicht so recht<br />

zum Geist von COBOL <strong>passt</strong>e. COBOL<br />

selbst löste die Herausforderung dann<br />

auf eine elegante Weise, die sich als<br />

sehr zukunftssicher erweisen sollte:<br />

Anstatt zu versuchen, mit immer neuen<br />

Tools der Entwicklung der GUI nachzu‑<br />

eilen, wurde mit offenen Schnittstellen<br />

die Möglichkeit zur Integration anderer<br />

Benutzersysteme geschaffen. COBOL<br />

konzentrierte sich mehr und mehr auf<br />

die Abbildung von Geschäftsprozessen<br />

und überließ die Präsentationsschicht<br />

Umgebungen wie .NET oder Java, zu de‑<br />

nen eine reibungslose und performante<br />

Kommunikation sichergestellt wurde.<br />

Heute läuft der überwiegende Teil<br />

der COBOL‑Anwendungen weiterhin<br />

auf Mainframes, bei denen die IBM<br />

mit zSeries und z/OS der eindeutige<br />

Markführer ist, während andere Hard‑<br />

wareanbieter nur Nischen besetzen<br />

bzw. auslaufende <strong>System</strong>e weiterbe‑<br />

treuen. zSeries bietet Anwendern hohe<br />

Rechnerleistung gepaart mit Hochver‑<br />

fügbarkeit. Die <strong>System</strong>e sind <strong>ideal</strong> für<br />

die Verarbeitung von Massendaten, sind<br />

aber auch entsprechend teuer, nicht<br />

nur in der Anschaffung – man bewegt<br />

sich hier durchweg im sechsstelligen<br />

Bereich –, sondern auch im laufenden<br />

Betrieb. Viele Mainframe‑Betreiber ha‑<br />

ben deshalb heute ein Kostenproblem.<br />

Allerdings hat sich COBOL in den<br />

letzten beiden Jahrzehnten von der<br />

Mainframe‑Plattform gelöst. Durch die<br />

hohe Standardisierung der Sprache<br />

ist es nämlich möglich, ein COBOL‑<br />

Programm – in der Regel ohne Verän‑<br />

derung – auf jeden beliebigen Rechner<br />

zu portieren. Einzige Voraussetzung<br />

ist, dass es für das Zielsystem einen<br />

COBOL‑Compiler und eine Runtime‑<br />

Umgebung gibt. Damit lassen sich<br />

COBOL‑Applikationen ohne großen<br />

Aufwand vom Mainframe auf Windows,<br />

Unix – mit Implementierungen wie<br />

AIX, Solaris oder HP‑UX – und Linux<br />

portieren. Hersteller wie Micro Focus<br />

bieten im Umfeld von Windows, Unix<br />

und Linux Software an, die auch die z/<br />

OS Subsysteme CICS, IMS und JCL der<br />

IBM‑Welt unterstützen. Damit lassen<br />

sich COBOL‑Applikationen, weitestge‑<br />

hend 1:1 vom Mainframe auf offene<br />

Plattformen migrieren, wo die ange‑<br />

sprochenen Vorteile weiter genutzt und<br />

ausgebaut werden können.

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