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Sektionsmitteilungen - DAV Sektion Mainz

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<strong>Mainz</strong>er Bergsteiger weltweit aktiv<br />

Mitglied Lothar Piper: Expedition in Kanada - Mount Logan<br />

(18.05. - 09.06.2011)<br />

Der Mount Logan, in der<br />

Eliaskette im Südwesten des<br />

kanadischen Territoriums Yukon<br />

gelegen, ist mit 5959 m<br />

der höchste Berg Kanadas<br />

und nach dem Mt. McKinley<br />

der zweithöchste Gipfel<br />

Nordamerikas. Der Mt. Logan<br />

ist ein Berg der Superlative<br />

und eines der gewaltigsten<br />

Bergmassive unseres Planeten<br />

mit einem Gipfelplateau von<br />

etwa 20 Kilometer in über<br />

5100 m Höhe. Die ihn umgebenden<br />

Eisfelder sind zudem<br />

mit die größten der Welt<br />

außerhalb der Polarregionen.<br />

Außer dem Mt. McKinley<br />

findet sich kein weiterer Berg<br />

dieser Höhe, der so weit nördlich<br />

liegt. Entsprechend sind<br />

auch die Temperaturen, die<br />

selbst im Sommer auf unter 40 Grad minus fallen<br />

können. Im Bereich der Eisfelder herrschen<br />

das ganze Jahr über Winterbedingungen. Mit<br />

Stürmen, eisigen Temperaturen, Windgeschwindigkeiten<br />

von bis zu 160 km/h und heftigen<br />

Schneefällen über mehrere Tage muss jederzeit<br />

gerechnet werden. Schon aus diesen wenigen<br />

Angaben kann man erkennen, dass es sich beim<br />

Mt. Logan um einen Berg handelt, der zu den<br />

abgelegensten, unzugänglichsten und kältesten<br />

der Welt gehört. Ich hatte mich einer rein französischen<br />

Expedition angeschlossen. Für die<br />

Besteigung des Berges hatten wir 16 Tage angesetzt.<br />

Jack, der Pilot des Flugzeugs des Arctic-<br />

Instituts of North America setzt uns nach 90<br />

minütigem Flug auf dem Gletscher, nahe des<br />

Basislagers ab. Es können incl. Gepäck jeweils<br />

nur 2 Personen mitfliegen. Wegen zwischenzeitlicher<br />

Stürme sind wir erst nach 4 Tagen alle im<br />

Basislager und starten sofort ins Lager 1. Angekommen,<br />

wird das Depot errichtet. Anschließend<br />

kehren wir in das Basis-Camp (BC) zurück.<br />

Neben unserer Expedition ist weitab eine kanadi-<br />

<strong>DAV</strong> <strong>Sektion</strong> <strong>Mainz</strong><br />

sche Militärexpedition gelagert. Ansonsten totale<br />

Einsamkeit. Unendliche Weite und Stille umgibt<br />

uns. Selbst Tiere sind nicht mehr zu sehen. In<br />

den nächsten Tagen, die längst in Fleisch und<br />

Blut übergegangenen Tätigkeiten eines Expeditionslebens.<br />

Lager abbrechen, 8–10 Stunden<br />

Rucksack und Schlitten ziehen. Zeltplatz ausheben,<br />

Schneemauer bauen, Zelt aufbauen, kochen,<br />

trinken, schlafen. Nur ist hier alles zu spuren.<br />

Keine Lagerplätze können übernommen werden.<br />

Alles ist selbst zu richten. Eine faire Angelegenheit.<br />

Du und die Natur. Du hast Deine Chance<br />

und wenn Du die Regeln beachtest, lässt der Berg<br />

Dich vielleicht ganz bis nach oben. Die Etappe<br />

von L2 nach L3 hat es in sich. Riskante Querungen<br />

unter riesigen Seracs sind zu bewältigen.<br />

Hier fällt der Hang mit ca. 55 Grad hunderte<br />

Meter ab. Ein Ausrutscher wäre das Ende. Wegen<br />

der gefährlichen Eisbrüche wäre eine zeitraubende<br />

Sicherung nicht zu verantworten. Als einziger<br />

mit Schneeschuhen, muss ich in der Skispur meiner<br />

Freunde äußerst konzentriert sein. Nach den<br />

Querungen geht es den stark vergletscherten sehr<br />

<strong><strong>Sektion</strong>smitteilungen</strong> - September 2011 | 17

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