30.01.2013 Aufrufe

Sektionsmitteilungen - DAV Sektion Mainz

Sektionsmitteilungen - DAV Sektion Mainz

Sektionsmitteilungen - DAV Sektion Mainz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Wegkapelle St. Martin am Kaunergrat eingeweiht<br />

Ein langer Weg vom Wunsch zur Wirklichkeit<br />

Vorgeschichte<br />

Bei einer Adventswanderung im heimischen<br />

Spessart im Jahre 2007 hatten einige Bergfreunde<br />

der Alpenvereinssektion <strong>Mainz</strong> die Idee, an<br />

der sektionseigenen Kaunergrathütte 2817 m im<br />

fernen Pitztal einen Bildstock oder allenfalls eine<br />

kleine Kapelle zu errichten, wie man sie im<br />

gesamten Alpenraum vielfach in Hüttennähe<br />

findet. Gerade zu einem so wunderschönen<br />

Platz inmitten der Bergwelt des wilden Kaunergrats,<br />

so dachte man, gehört eine Stätte der Besinnung,<br />

die gleichzeitig im Zentrum der jährlich<br />

dort stattfindenden Bergmessen/-gottesdienste<br />

steht.<br />

Unser <strong>Sektion</strong>smitglied, Pfr. i. R. Heinrich<br />

Fleckenstein, schlug vor, die Kapelle dem Hl.<br />

Martin zu widmen, weil dieser der Schutzpatron<br />

der Stadt und des Bistums <strong>Mainz</strong> ist und auch<br />

der Dom "St. Martin" in <strong>Mainz</strong> unter seinem<br />

Patronat steht. Abgesehen von seinem Bezug zu<br />

<strong>Mainz</strong> gilt der Hl. Martin auch als Schutzpatron<br />

u. a. der Reisenden und damit im weiteren Sinne<br />

der Bergsteiger. Dazu kommt, dass er sowohl<br />

von katholischen als auch von evangelischen<br />

Christen verehrt bzw. geehrt wird. Eine Anfrage<br />

bei dem für die Pfarrgemeinden St. Leonhard,<br />

Zaunhof und Plangeroß zuständigen Geistlichen,<br />

Dekan Paul Grünerbl, ergab denn auch,<br />

ja, der Hl. Martin wird auch bei uns verehrt, das<br />

ist ein guter Gedanke. So kam es zu der Entscheidung,<br />

die Wegkapelle unter das Patronat<br />

des St. Martin zu stellen und eine Holzplastik<br />

mit der Mantelteilungsszene in der Kapelle<br />

anzubringen (vgl. auch Heft 2-2009, S. 76 ff "St.<br />

Martin am Kaunergrat").<br />

Im September 2008 ergriffen der vormalige<br />

<strong>Sektion</strong>svorsitzende Philipp Albert, der damalige<br />

Hüttenreferent Manfred Neuber und<br />

<strong>Sektion</strong>sarchivar Peter Skoda die Initiative und<br />

riefen eine Spendenaktion ins Leben (vgl. Heft<br />

2-2008, S. 58), die bald soviel einbrachte, dass<br />

die <strong>Sektion</strong> am 25.06.2009 offiziell bei der<br />

Gemeinde St. Leonhard ein Baugesuch stellen<br />

konnte.<br />

Die weitere Entstehungsgeschichte bis<br />

<strong>DAV</strong> <strong>Sektion</strong> <strong>Mainz</strong><br />

August 2010 ist ausführlich in dem Beitrag von<br />

Peter Skoda "Wegkapelle St. Martin an der<br />

Kaunergrathütte - Dornenreicher Weg bis zum<br />

Baubeginn" in Heft 2-2010, S. 30 f dargestellt.<br />

Vorbereitungen 2010/11<br />

Bei einem Besuch von Manfred Neuber und<br />

Peter Skoda im November 2010, bei dem<br />

Pitztaler Bergführer, Holzschnitzer und Maler<br />

Isidor Eiter in Sölden, waren ihm verschiedene<br />

St. Martin-Darstellungen, vor allem aus dem<br />

<strong>Mainz</strong>er Raum, gezeigt worden. Zu einer<br />

Zeichnung von Martin Schongauer (um 1475)<br />

meinte Isidor Eiter spontan: "Das ist es, hiervon<br />

will ich mich inspirieren lassen." Das Besondere<br />

an der mittelalterlichen Darstellung ist, dass St.<br />

Martin in der bekannten Mantelteilungsszene<br />

nicht, wie sonst üblich, als römischer Soldat<br />

gekleidet auf einem Pferd sitzt. Im Februar 2011<br />

wurde Isidor Eiter der Auftrag erteilt, ein<br />

Holzbildwerk aus einheimischem Zirbenholz zu<br />

schnitzen und in das Bauwerk einzubauen.<br />

Der vormalige Hüttenpächter und gelernte<br />

Maurer Andreas Jeitner, der zugesagt hatte, den<br />

kompletten Rohbau zu erstellen, legte zusammen<br />

mit einem <strong>Sektion</strong>shelfer kurz vor<br />

Saisonende 2010 das Fundament aus 2,5 m³<br />

Transportbeton auf. Im November besprachen<br />

Manfred Neuber und Peter Skoda mit ihm und<br />

einem Statiker, sowie einem Baufachmann, in<br />

Ötztal-Bf die Rohbaupläne. Nachdem Andreas<br />

Jeitner Ende März 2011 überraschend den<br />

Pachtvertrag mit der <strong>Sektion</strong> kündigte, musste<br />

schnellstmöglich eine andere Lösung gefunden<br />

werden, sollte das Vorhaben noch 2011 verwirklicht<br />

werden.<br />

<strong>Sektion</strong>smitglied Tim Gemünden, aktiver<br />

Bergsteiger und Chef der Baufirma Karl Gemünden<br />

GmbH & Co KG in Ingelheim am<br />

Rhein, erklärte sich auf Anfrage sofort bereit,<br />

zwei Maurer zur Errichtung des Rohbaues auf<br />

seine Kosten (ausgen. Verpflegungskosten) ins<br />

Pitztal zu entsenden und das Vorhaben baufachlich<br />

zu überprüfen. Wohl reizte ihn nicht nur<br />

die ihm (noch) unbekannte Hütte mit den um-<br />

<strong><strong>Sektion</strong>smitteilungen</strong> - September 2011 | 41

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!