AIDAsol: Sonderbeilage zur Emspassage als pdf-Download - Neue ...
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Von Rainer Frank<br />
50 000 Tonnen Ware in 25 verschiedene Häfen<br />
Die AIDAcara, das erste Schiff<br />
der Clubschiff-Flotte, leistet<br />
wieder einmal Pionierarbeit. Das<br />
von der Tonnage kleinste Clubschiff<br />
der Kussmund-Flotte, oft<br />
eingesetzt, um neue Destinationen<br />
zu testen, weil es auch<br />
kleine Häfen anlaufen kann, erkundet<br />
gegenwärtig Südamerika.<br />
Von Santos geht es über Rio<br />
de Janeiro, Buenos Aires und<br />
Montevideo auf Entdeckertour.<br />
Während weiße Sandstrände,<br />
xotische Tropenlandschaften<br />
nd Naturreservate erschlossen<br />
werden, selbst bei einigen Törns<br />
das berüchtigte Kap Horn angesteuert<br />
wird, soll es den Gästen<br />
an Bord an nichts fehlen. Geade,<br />
wenn Neuland betreten<br />
ird, ist bei AIDA Cruises das<br />
eam um Gerd Lojewski (50)<br />
ehr denn je gefragt. Seine inwischen<br />
20 Mitarbeiter ziehen<br />
ie organisatori-<br />
AIDA setzt für ein grenzenloses Reisevergnügen auf weltweit ausgefeilte Logistik<br />
schen Fäden für die Versorgung<br />
der Flotte, für eine punktgenaue<br />
Anlieferung der Versorgungsgüter<br />
und Ausrüstungsgegenstände<br />
zu den inzwischen sieben<br />
und bald acht Schiffen. 50 000<br />
Tonnen Ware sind im Jahr mit<br />
2500 Transporteinheiten (Lkw<br />
oder Container) pünktlich in 25<br />
verschiedene Häfen der Welt zu<br />
bringen.<br />
Das ist eine logistische Herausforderung<br />
für das Team, das<br />
sich dabei auf bewährte Logistikpartner<br />
stützen kann. Die<br />
Bandbreite der zu liefernden Artikel<br />
ist groß, umfasst neben der<br />
Technik für die Schiffsausrüstung<br />
2500 verschiedene Lebensmittel<br />
und Getränke, etwa<br />
3000 Artikel der Hotelausstattung<br />
und 6000 in den Shops an<br />
Bord angebotenen Artikel, so<br />
auch eine eigene AIDA-Kollektion.<br />
Die Logistikplanung erfolgt<br />
saisonal - im Februar für die<br />
Sommersaison und im<br />
August für das Winterhalbjahr.<br />
Ein Datenbanksystem,<br />
auf das<br />
alle Schiffe Zugriff<br />
haben, macht sie<br />
transparent. Da<br />
»So dicht wie möglich<br />
an den Ursprung<br />
der Produkte« – nach<br />
diesem Motto plant<br />
Gerd Lojewski die<br />
Versorgung der<br />
AIDA-Schiffe.<br />
werden Standards genutzt und<br />
Produkte effektiv eingesetzt,<br />
ohne die Kreativität und Vielfalt<br />
an Bord der verschiedenen<br />
Schiffe einzuschränken. Zur Bereicherung<br />
werden natürlich<br />
auch nationale Spezialitäten<br />
eingekauft.<br />
»Unsere Philosophie lautet. So<br />
dicht wie möglich an den Ursprung<br />
der Produkte!«, betont<br />
Gerd Lojewski. So wurde für die<br />
Versorgung der Schiffe bei ihren<br />
Törns in der Karibik in der Dominikanischen<br />
Republik ein Partner<br />
gefunden, der speziell für AIDA<br />
Ananas anbaut. Die Ware<br />
kommt frisch vom Feld auf die<br />
Büffets der AIDA-Cruiser. Ein<br />
Beleg dafür, dass das Thema<br />
Nachhaltigkeit beim Rostocker<br />
Kreuzfahrtunternehmen eine<br />
wichtige Rolle spielt. Neben der<br />
Versorgungssicherheit sind eine<br />
gute Qualität zu fairen Preisen<br />
und die Sicherung einer breiten<br />
kulinarischen Angebotspalette<br />
das erklärte Ziel. Und es sind<br />
beeindruckende Größenordnungen,<br />
die bereitgestellt werden<br />
müssen. So wurden allein auf<br />
der von Warnemünde eingesetzten<br />
AIDAblu in der vergangenen<br />
Sommersaison 48 522 Kilo Ananas,<br />
35 355 Kilo Kartoffeln und<br />
17 390 Kilo Zwiebeln verarbeitet<br />
sowie 38 080 Liter Eiscreme verspeist<br />
und von den Braumeistern<br />
an Bord 22 500 Liter Bier produziert<br />
und ausgeschenkt.<br />
Das Gros der Waren wird in<br />
Kühlcontainern temperaturkontrolliert<br />
befördert. Neben der<br />
Kühlung wird für den Transport<br />
von Obst und Gemüse im<br />
Frachtraum der Sauerstoffgehalt<br />
minimiert, damit die Produkte in<br />
eine Art »Tiefschlaf« fallen und<br />
so bis zum Bestimmungsort<br />
frisch bleiben. Für einen 14-<br />
Tage-Törn sind für ein Schiff der<br />
Sphinx-Klasse fünfzehn 40-Fuß-<br />
Container mit den verschiedenen<br />
Waren und Ausrüstungen<br />
vonnöten, die dann im Ladehafen<br />
innerhalb von zwölf Stunden<br />
an Bord zu bringen sind. Natürlich<br />
kommt es vor, dass ein Container<br />
mal irgendwo liegenbleibt<br />
oder ein Lkw die Fähre zum Bestimmungshafen<br />
nicht erreicht.<br />
Dann klingeln in Rostock bei<br />
AIDA Cruises auch an Wochenenden<br />
die Telefone heiß, ist das<br />
Team um Gerd Lojewski Alternativen<br />
auf der Spur, um die Versorgung<br />
durch »Feuerwehreinsätze«<br />
dennoch zu sichern,<br />
beispielsweise die Ware zum<br />
nächsten Anlaufhafen umzulenken<br />
oder vor Ort einzukaufen.<br />
Der Gast an Bord darf von all-<br />
11<br />
Logistische Meisterleistung: In<br />
allen Häfen, in denen die AIDA-<br />
Flotte festmacht, nehmen die<br />
Schiffe nach einem perfekten<br />
Zeitplan angelieferte Lebensmittel<br />
und andere Güter an Bord.<br />
dem nichts mitbekommen. Das<br />
mache den Reiz der Arbeit aus,<br />
sagt Lojewski und freut sich über<br />
»eine tolle Truppe«, die das an<br />
seiner Seite unauffällig mit großer<br />
Einsatzfreude gewährleisten.<br />
Für den AIDA - Direktor ist Regiearbeit<br />
im Netzwerk der Lieferanten<br />
und Logistikdienstleister<br />
inzwischen das Bewährungsfeld.<br />
So muss er auch immer mal wieder<br />
selbst auf Reisen gehen, um<br />
die letzten Weichen für die<br />
Dienstleistungen der jüngsten<br />
Zielorte der weiter wachsenden<br />
Flotte zu stellen und möglicherweise<br />
neue Lieferantenbeziehungen<br />
zu knüpfen. Dabei gilt es<br />
dann oft auch bürokratische<br />
Barrieren zu überwinden, damit<br />
in jedem Zielhafen die weltweite<br />
Logistik für ein grenzenloses<br />
Vergnügen der Urlauber<br />
sorgen kann.<br />
Alltag in den Zielhäfen: Während die Urlauber die Schönheiten an<br />
Land erkunden, wird das Schiff neu beladen.