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Jahresbrief 2003 - Freunde des HSG

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JAHRESBRIEF BRIEF<br />

Liebe Freundinnen und <strong>Freunde</strong> <strong>des</strong> <strong>HSG</strong>,<br />

<strong>2003</strong><br />

zwei bedeutende Ereignisse in diesem Jahr waren neben anderen der 80. Geburtstag<br />

von Dr. Wilhelm Wolf, dem ersten Direktor <strong>des</strong> <strong>HSG</strong>, sowie die Einweihung <strong>des</strong><br />

Planetenweges am Schulgelände <strong>des</strong> <strong>HSG</strong>. Mehr dazu findet Ihr in den Artikeln.<br />

Erstmals erscheint unser <strong>Jahresbrief</strong> mit 16 Seiten Umfang, vor allem weil wir den<br />

Artikel von Dr. Wolf „Als die Schule laufen lernte“ abdrucken wollten.<br />

Nach erheblichen technischen Schwierigkeiten ist unsere Homepage wieder ans Netz<br />

gegangen. Wir entschuldigen uns für diese Störungen. Leider erreichten uns <strong>des</strong>halb<br />

dieses Jahr auch weniger Meldungen unserer Mitglieder. Wir bitten wieder eifrig von<br />

der Homepage und den Kontaktmöglichkeiten Gebrauch zu machen. Vielen Dank an<br />

die Webmaster Michael Urspringer (bisher) und Nikolaus Barth (neu, 2002)!<br />

Wie im Vorjahr möchte ich an dieser Stelle darauf hinweisen, dass für alle<br />

Ehemaligen und <strong>Freunde</strong> <strong>des</strong> <strong>HSG</strong> die Möglichkeit besteht, gegen Überweisung von<br />

4,-- Euro den aktuellen Jahresbericht <strong>des</strong> <strong>HSG</strong> zu erwerben. Wichtig: Gebt eure<br />

komplette<br />

Adresse auf der Überweisung an, da der <strong>Jahresbrief</strong> dann per Post zugeschickt wird!<br />

Macht von diesem Angebot bitte rege Gebrauch und unterstützt auch damit unser<br />

<strong>HSG</strong>! (Konto 430 203 331 bei Sparkasse Miltenberg-Obernburg, BLZ 796 500 00)<br />

Bedanken möchte ich mich bei allen Mitgliedern <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong>, dem Direktorium,<br />

dem Lehrerkollegium und den Sekretärinnen <strong>des</strong> <strong>HSG</strong> für die gute Zusammenarbeit<br />

sowie bei allen Personen, die für unsere Vereinigung tätig waren.<br />

Sehr herzlich einladen möchte ich alle Ehemaligen zur diesjährigen<br />

Mitgliederversammlung mit Neuwahlen am 23.12.<strong>2003</strong> ab 20.00 Uhr in der<br />

Gaststätte Balonier in Erlenbach.<br />

Da am 23.12. dieses Jahr noch Schulbetrieb herrscht, muss in diesem Jahr unser<br />

traditionelles Volleyballturnier am Samstag den 20.12.<strong>2003</strong> ab 10.00 Uhr<br />

stattfinden.<br />

Ich wünsche allen Mitgliedern ein besinnliches und friedliches Weihnachtsfest, einen<br />

guten Start in das neue Jahr sowie viel Spass beim Lesen <strong>des</strong> <strong>Jahresbrief</strong>es !<br />

Euer Thomas Schwaegerl<br />

JAHRESBRIEF BRIEF | 1


JAHRESBRIEF BRIEF <strong>2003</strong><br />

Offizielle Offizielle Einladung Einladung zur zur Mitgliederversammlung Mitgliederversammlung mit mit mit Neuwahlen<br />

der „<strong>Freunde</strong> <strong>des</strong> <strong>HSG</strong>„ am 23.12.<strong>2003</strong>, Tagesordnung:<br />

Tagesordnung:<br />

20 Uhr in Erlenbach, Gaststätte „City 1. Begrüßung<br />

Hotel„ Balonier.<br />

2. Bericht <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong><br />

Zu wählen sind:<br />

3. Bericht der Kassenprüfer<br />

1. Vorsitzende(r), 2. Vorsitzende(r), 4. Neuwahlen<br />

Kassier, 3 Beisitzer/innen<br />

2 Kassenprüfer.<br />

5. Jahresplanung 2004<br />

Neues Neues aus aus unserer unserer Vereinigung Vereinigung <strong>2003</strong><br />

<strong>2003</strong><br />

Heirat<br />

Heirat<br />

Heidrun Kestawitz, geb. Lüft (1985)<br />

Dr. Oliver Groß (1991)<br />

Nachwuchs<br />

Nachwuchs<br />

Dr. Otto Mück (1974), Tochter Amina<br />

Heidrun Kestawitz, geb. Lüft (1985),<br />

Sohn Peter Otto<br />

Dr. Oliver Groß (1991), Sohn Dominik<br />

Heiko Süß (1992), Sohn David<br />

Verstorben<br />

Verstorben<br />

Rainer Bauer (1979)<br />

Cornelia Röver, geb. Herzog (1975)<br />

Christian Miklo (K12) , Helfer beim<br />

<strong>Jahresbrief</strong> der ı<strong>Freunde</strong> <strong>des</strong> <strong>HSG</strong>„<br />

2 | JAHRESBRIEF BRIEF BRIEF<br />

Promotion<br />

Promotion<br />

Dr. Hagen Albert (1989)<br />

Dr. rer.nat. Boris Alexander (1989), im<br />

Fach Mikrobiologie: ıPhylogenie und<br />

Diversität grüner Schwefelbakterien„,<br />

http://e-diss.uni-kiel.de/math-nat.html<br />

Dr. Cristina Ehrlich (1989)<br />

Dr. Oliver Groß (1991 bzw. 1989)<br />

Dr. Christian Haberkorn (1993)<br />

Professur Professur<br />

Professur<br />

Prof. Dr. Michaela Heinz (1978)<br />

Jahrgangstreffen<br />

Jahrgangstreffen<br />

Jahrgangstreffen<br />

Beate Schnabel organisiert zum 24.4.2004 24.4.2004 ein ein ein Treffen Treffen der der 1979er 1979er zum 25-jährigen Abi.<br />

Für den Jahrgang 1974 ist am 15.5.2004 ein Treffen zum 30-jährigen Abi geplant.<br />

� Bitte die Termine vormerken. Die Betroffenen erhalten Einladungen mit Details.<br />

Armin Armin Alexander Alexander (1979) (1979) erhielt erhielt am am 30.9.<strong>2003</strong> 30.9.<strong>2003</strong> Urkunde Urkunde zum zum Fußball Fußball-Lehrer<br />

Fußball Lehrer<br />

Insgesamt 27 neue Ÿstaatlich anerkannte<br />

Fußball-Lehrerÿ, darunter Ex-Profis wie Ulf<br />

Kirsten, Andreas Thom oder Tom Dooley,<br />

haben nach einem Trainer-Lehrgang an der<br />

Deutschen Sporthochschule Köln ihre<br />

Abschlusszeugnisse erhalten. Sie können nun<br />

beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) die<br />

Trainer-Lizenz beantragen. Unter den 27<br />

erfolgreichen Teilnehmern befand sich auch<br />

der Trainer <strong>des</strong> unterfränkischen<br />

Bezirksligisten Viktoria Mömlingen, Armin<br />

Alexander, der in Anwesenheit von DFB-<br />

Teamchef Rudi Völler seine Urkunde


überreicht bekam.<br />

JAHRESBRIEF BRIEF | 3


JAHRESBRIEF BRIEF <strong>2003</strong><br />

Oberstudienrätin Oberstudienrätin Brigitte Brigitte Hertel Hertel zum zum Abschied<br />

Abschied<br />

In jeder sozialen Gruppe – sei<br />

es Fußballmannschaft, Klasse<br />

oder Lehrerkollegium – gibt es<br />

eine innere Differenzierung:<br />

Da gibt es Wortführer und<br />

Leisetreter, Führungspersonen<br />

und Mitläufer, Laute und Leise,<br />

solche, die sich gut ıverkaufen„<br />

und solche, die beinahe<br />

unbemerkt ihre Aufgaben erledigen.<br />

Gerade sie sind aber oft<br />

unabkömmlich und haben für das<br />

alltägliche Funktionieren <strong>des</strong> Ganzen<br />

eine große Bedeutung.<br />

Zu dieser zuletzt genannten Kategorie<br />

gehört Frau Hertel mit ihrem stillen<br />

Wesen, ihrer sympathischen<br />

Bescheidenheit und ıunauffällig großen<br />

Hilfsbereitschaft„ (die ihr bereits in der<br />

Beurteilung 1977 attestiert wurde).<br />

Nach dem Studium der Anglistik und<br />

Geschichte an der Universität Würzburg<br />

und einer Assistententätigkeit in<br />

Großbritannien 62/63 legte sie 1965 ihre<br />

wissenschaftliche und zwei Jahre später<br />

am Dientzenhofer Gymnasium in<br />

Bamberg die pädagogische Prüfung ab<br />

und kam nach Einsätzen in Brückenau<br />

und Amberg am 1.2.1971 ans <strong>HSG</strong>.<br />

Mit ihrer ausgezeichneten<br />

Berufsauffassung identifizierte sie sich<br />

Studiendirektor Studiendirektor Paul Paul Brendel Brendel zum zum Abschied<br />

Abschied<br />

4 | JAHRESBRIEF BRIEF BRIEF<br />

mit der Schule und stellte sich<br />

immer wieder für Arbeiten und<br />

Aufgaben zur Verfügung, die<br />

nicht zum ıKerngeschäft„<br />

gehören, aber umsichtig und<br />

geduldig zu besorgen sind. So<br />

kümmerte sie sich über viele<br />

Jahre hinweg um die<br />

Sammlung für das Jugendherbergswerk<br />

oder um die<br />

Verwaltung der lernmittelfreien<br />

Bücherei. Sie unterrichtete – neben ihren<br />

Studienfächern – Deutsch, wenn<br />

unerwartet Bedarf auftrat, aber auch<br />

Biologie und Handarbeit.<br />

Still, geduldig und mit<br />

bewundernswürdiger Gefasstheit trug sie<br />

ihre Krankheit. Auch wenn es ihr<br />

zunehmend schwer fiel: ıUnterricht darf<br />

nicht ausfallen„, war ihre Devise. In der<br />

Schule wollte sie nicht krank sein.<br />

Dass der Staat ihr das Ausscheiden<br />

aus dem Dienst zu aller Letzt noch so<br />

schwer gemacht hat, hat sie wirklich<br />

nicht verdient.<br />

Das <strong>HSG</strong> wünscht ihrer gutmütigen<br />

und standhaften Kollegin für die Zeit<br />

nach der Schule alles Gute, viel Freude<br />

mit Literatur und Musik, Gesundheit.<br />

Kennen Sie das Brendelsche Lachen?<br />

Es ist nicht zu vergleichen mit dem<br />

laut dröhnenden Homerischen<br />

Geläc Gelächter Geläc ter ter der Olympischen Götter, die<br />

in souveräner Unsterblichkeit sich selbst<br />

genügend und überheblich auf die Welt<br />

der Menschenkinder herabblicken.


Olympisch ist allenfalls, dass Herr<br />

Brendel nicht so leicht zu erschüttern<br />

ist.<br />

Kein Wunder bei den<br />

Qualifikationen, die dem jungen<br />

Assessor 1966 bescheinigt wurden.<br />

Neben den wissenschaftlichen Prüfungen<br />

in Englisch und Deutsch (abgelegt in<br />

Erlangen) werden als ıbesondere<br />

Kenntnisse„ aufgezählt: ımehrjährige<br />

Tätigkeit als Jugendleiter <strong>des</strong><br />

evangelischen Jugendwerks Nürnberg,<br />

Führerschein Klasse III und<br />

Grundschein Wasserwacht„.<br />

Das Brendelsche Lachen kann wohl<br />

auch mal laut schallend sein, ist aber nie<br />

übermütig oder überheblich, sondern<br />

kommt von seiner unolympischen<br />

Bescheidenheit und inneren<br />

Fröhlichkeit, die sich im Schulalltag in<br />

der ıunermüdlich heiteren<br />

ıEinsatzbereitschaft„ zeigte (Beurteilung<br />

Ù81). Nein, das Brendelsche Lachen ist<br />

nicht mit dem Homerischen Gelächter<br />

zu vergleichen.<br />

Eher schon ist es ein archaisches<br />

Lächeln, das die Heroenfiguren der<br />

vorklassischen Kunst der griechischen<br />

Antike auszeichnet: ein überlegenwissen<strong>des</strong><br />

Lächeln, das aus dem<br />

Bewusstsein kommt, ıimmer schon da<br />

gewesen zu sein„. Genau dies trifft<br />

nämlich auf Paul Brendel zu, der mit<br />

Fug und Recht als ıerster Lehrer der<br />

<strong>HSG</strong>-Geschichte„ bezeichnet werden<br />

darf. Als junger Referendar kam er am<br />

7.9.1965 an das Erlenbacher<br />

Gymnasium, das an diesem Tag mit 98<br />

Schülern, die den Probeunterricht<br />

bestanden hatten, mit drei 5. Klassen<br />

den Unterrichtsbetrieb aufnahm. Der<br />

ıLehrbub„ <strong>des</strong> ersten Direktors, Dr.<br />

Wolf, gab Deutsch in zwei und Englisch<br />

in einer Anfangsklasse.<br />

Das unbewegliche archaische Lächeln<br />

wird meist als Ausdruck göttlicher<br />

Distanziertheit, bisweilen aber auch als<br />

Zeichen fragender Ungewissheit<br />

gedeutet. So ungläubig überrascht mag<br />

es Paul Brendel ergangen sein, als er<br />

zum ersten Mal nach Erlenbach kam.<br />

Zunächst suchte er den Ort und war<br />

erleichtert, als er - von der Höhe<br />

kommend, - das Erlenbacher Ortsschild<br />

sah; dann suchte er die Schule, die es<br />

aber noch gar nicht gab – alle befragten<br />

Erlenbacher schüttelten nur den Kopf –,<br />

dann suchte er den zu dieser Schule<br />

gehörenden Ort – und war schon wieder<br />

am Ortsschild Richtung Elsenfeld.<br />

Jedenfalls: Nach seiner Referendarzeit<br />

kam Brendel als junger Assessor im<br />

September 66 – zusammen mit seiner<br />

Frau – wieder zurück nach Erlenbach<br />

und blieb hier hängen, - 38 Dienstjahre<br />

lang!<br />

So richtig archaisch ist das<br />

Brendelsche Lachen jedoch auch wieder<br />

nicht; es ist weniger starr und<br />

unbeteiligt; es ist viel sympathischer und<br />

kommt daher, weil der Lehrer und<br />

Kollegstufenbetreuer und Mitarbeiter in<br />

der Schulleitung seine Arbeit gerne<br />

macht, ja ıeine manchmal sogar<br />

überhöhte Freude am Tragen der<br />

Verantwortung„ an den Tag legt. (Wie<br />

JAHRESBRIEF BRIEF | 5


JAHRESBRIEF BRIEF <strong>2003</strong><br />

gerne hat er geordnet, kopiert und<br />

gestempelt!!)<br />

Das Brendelsche Lachen ist auch<br />

anders als das rätselhaft – hintergründige<br />

und geheimnisvolle Lächeln der Mona<br />

Lisa und ganz anders als das zynischelitäre<br />

Auguren-Lächeln der<br />

Wahrsagerpriester im alten Rom.<br />

Ernst kann Paul Brendel durchaus<br />

auch sein: Beispielsweise, wenn ein<br />

Kollegiat seine Absenzen allzu lässig<br />

handhabte. Aber bei allem Ernst und<br />

aller Nachdenklichkeit zeigte er sich<br />

stets verständnisvoll und ohne Mona-<br />

Lisa-Geheimnisse. Bei seinem<br />

ıfreundlichen und unkomplizierten<br />

Wesen„ und seiner ılauteren<br />

Gesinnung„ (Beurteilung Ê77) wusste<br />

man stets, woran man war, - und sein<br />

Gegenüber spürte: da ist jemand,<br />

6 | JAHRESBRIEF BRIEF BRIEF<br />

der es gut mit mir meint.<br />

Schon der Studienreferendar war<br />

ısehr, vielleicht etwas zu<br />

kontaktfreudig„, merkte Dr. Wolf mit<br />

erhobenem Zeigefinger (aber wohl auch<br />

mit verschmitztem Lächeln) an. Dies<br />

alles geht Mona Lisa ab: die<br />

Geradlinigkeit, Offenheit und eine<br />

Portion Spitzbübigkeit.<br />

So geht also der dienstälteste Lehrer<br />

am <strong>HSG</strong> in den Ruhestand, - mit einem<br />

weinenden und einem lachenden Auge,<br />

wobei das Brendelsche Lachen eindeutig<br />

überwiegt.<br />

Es wird uns abgehen.<br />

Der erste Direktor und Geburtshelfer <strong>des</strong> <strong>HSG</strong>, Dr. Dr. Dr. Dr. Wilhelm Wilhelm Wilhelm Wilhelm Wolf, Wolf Wolf Wolf feierte im Mai <strong>2003</strong><br />

in Nürnberg seinen 80. Geburtstag. Die ältesten Ehemaligen, die diesen großartigen<br />

Pädagogen kennenlernen durften, erinnern sich gern an ihn. Wir gratulieren von<br />

Herzen. Von Dr. Wolf stammt der nachfolgende - leicht gekürzte - Artikel.<br />

Als Als die die Schule Schule laufen laufen lernte<br />

lernte<br />

Beim Lesen dieses Titels zwingt sich<br />

wohl jedem das Bild eines Säuglings auf,<br />

der, verwundert in die Welt blickend, die<br />

ersten Versuche unternimmt, sein<br />

Köpfchen zu heben oder mit den<br />

Beinchen zu strampeln.<br />

Es stellen sich aber sofort Fragen: Wie<br />

kam es zu diesem Baby? Wer waren die<br />

Eltern? War Liebe oder Vernunft der<br />

Konzeptionsgrund? Ich denke es war<br />

damals die überwiegende Mehrheit der<br />

Mitglieder <strong>des</strong> Kreistages unter Führung<br />

von Landrat Dr. Probst, getragen von<br />

einer breiten Zustimmung der<br />

Bevölkerung, denen man den Preis der<br />

Eltern-schaft zuerkennen sollte, wobei<br />

sich der damalige<br />

Stimmkreisabgeordnete im Bayerischen<br />

Landtag, Karl Oberle, als ebenso<br />

charmanter, wie auch zäher und wenn<br />

nötig harter Geburtshelfer in München<br />

erwies. Schließlich werden bei uns in<br />

Bayern Schulen jeder Art immer und<br />

nur in München geboren, das wäre<br />

ja noch schöner!!<br />

Soviel zur pränatalen Phase.<br />

Die Stunde Null der Oberrealschule<br />

Erlenbach war angebrochen. Und frage<br />

ich mich heute, wie diese Geburt damals<br />

vor sich ging, werde ich sogleich an das


Schlußevangelium der klassischen<br />

lateinischen Messe erinnert, das mit dem<br />

Satz beginnt: ıIn principio, erat verbum<br />

Im Anfang war das Wort.„ ... Allerdings<br />

war es kein feierliches Latein, sondern<br />

kurzes, markantes, keinen Widerspruch<br />

dulden<strong>des</strong> Amtsdeutsch in Form ministerieller<br />

Entschließungen:<br />

Die erste und wichtigste,<br />

veröffentlicht im OVEL unter Nr.<br />

VIII/38 -054 vom 21.4.65, die folgen<strong>des</strong><br />

besagt: ıMit Beginn <strong>des</strong> Schuljahres<br />

1965/66 sind folgende staatliche<br />

Höheren Schulen neu zu errichten:<br />

Unter Punkt 4 der Entschließung:<br />

Oberrealschule (Klasse eins mit sechs)<br />

Erlenbach am Main, Kreis Obernburg.„<br />

- Ende<br />

Die zweite, ein etwas niederrangigeres<br />

KMS - kultusministerielles Schreiben -<br />

mit ähnlich martialischer Nummer, an<br />

die Oberrealschule in Kitzingen<br />

gerichtet, mit dem Wortlaut: ıDer<br />

Studienprofessor Dr. Wilhelm Wolf wird<br />

mit Wirkung vom 1.8. 1965 zum<br />

Direktor der Oberrealschule Erlenbach<br />

ernannt und dorthin versetzt. Ein<br />

Abdruck dieses Schreibens ist dem<br />

Beamten auszuhändigen.„ - Das warÂs.<br />

Mit den beiden Schreiben, eigentlich<br />

der gesamten damaligen Oberrealschule<br />

Erlenbach in der Aktentasche, fuhr ich<br />

Anfang Juli 1965 nach Obernburg und<br />

stellte mich dem damaligen Landrat<br />

Herrn Dr. Probst vor, der mich sehr<br />

herzlich begrüßte, mir die erste<br />

eingetroffene Post aushändigte und mich<br />

bei Herrn Bürgermeister Kirchgäßner in<br />

Erlenbach ansagte.<br />

Aus den vorliegenden Unterlagen<br />

über die Aufnahme von Schülern, diese<br />

wurde vom Gymnasium Miltenberg<br />

durchgeführt, ging hervor, dass 98<br />

Schüler, davon 36 Mädchen den<br />

Probeunterricht bestanden hatten. Von<br />

Herrn Kirchgäßner konnte ich auch<br />

erfahren, dass für ein Jahr zwei<br />

Klassenzimmer und ein Werkraum in<br />

der Dr.-Vits-Schule in Erlenbach als<br />

Schulräume zur Verfügung stünden.<br />

Schüler waren also da, eine halbwegs<br />

brauchbare Unterbringung war<br />

zugesichert, ein Direktor war ernannt, es<br />

fehlten nur noch Lehrer. So bat ich in<br />

meinem 1. Schreiben an den<br />

Dienstherrn dringend um Zuweisung<br />

min<strong>des</strong>tens zweier hauptamtlicher<br />

Lehrer. Und wenige Tage vor Beginn <strong>des</strong><br />

Schuljahres bekam ich den telefonischen<br />

Bescheid, dass ıwegen der gespannten<br />

Personalsituation im Freistaat mit der<br />

Zuweisung von einem Studienreferendar<br />

zu rechnen wäre.„<br />

Das ließ mich schier verzagen. Mit<br />

einem ıLehrbuben„ sollten etwa 125<br />

Unterrichtsstunden von Englisch bis<br />

Sport und von Mathematik bis Biologie<br />

abgedeckt werden. Das kann doch nicht<br />

funktionieren.<br />

Ich musste mit dem Ministerium<br />

telefonieren!! Aber wie? Es war kein<br />

Dienstzimmer mit Schreibtisch, Telefon<br />

etc. vorhanden. Ich ging in meiner Not<br />

zu Herrn Bürgermeister Kirchgäßner<br />

und trug ihm meine Bitte vor, mir ein<br />

Zimmer, einen Stuhl, einen Tisch und<br />

ein Telefon zur Verfügung zu stellen. In<br />

seinem unnachahmlichen<br />

Untermainisch sagte er zu mir: ıDa<br />

gehns in unsern Sitzungssool, da sin<br />

Tisch und Stühl genuch, un a Telefon<br />

isa do.„<br />

So wurde der Sitzungssaal <strong>des</strong><br />

damaligen Marktes Erlenbach zum 1.<br />

Direktorat <strong>des</strong> Gymnasiums. Es war ein<br />

sehr hart geführtes Telefonat mit dem<br />

zuständigen Abteilungsleiter im<br />

Kultusministerium. Das erbrachte mir<br />

JAHRESBRIEF BRIEF | 7


JAHRESBRIEF BRIEF <strong>2003</strong><br />

mit Sicherheit zwar nicht das<br />

Wohlwollen <strong>des</strong> Herrn<br />

Ministerialdirigenten, aber letztendlich<br />

doch die Zusage, im Rahmen <strong>des</strong><br />

Möglichen zu helfen. Frohgemut ging<br />

daraufhin das damalige<br />

Lehrerkollegium, d. h. mein ıLehrbub„<br />

Herr Brendel und ich zum ersten von<br />

vielen, vielen nachfolgenden<br />

Dämmerschöppchen. Eine schöne,<br />

hoffentlich heute noch virulente<br />

Tradition wurde begründet. Wir stießen<br />

auf die schnelle Hilfe an und freuten<br />

uns auf morgen. Inzwischen kreißte der<br />

Münchner Berg ... und gebar ... noch<br />

'nen Referendar...<br />

Er hieß Müller und kam so wie Herr<br />

Brendel aus Nürnberg.<br />

Drei Klassen, ein hauptamtlicher<br />

Direktor und zwei Referendare, für<br />

einen Pessimisten eine trostlose Bilanz.<br />

Jedoch nicht für uns Drei. Tres faciunt<br />

Collegium! Fieberhaft suchte ich und<br />

fand einige Damen und Herren im<br />

Nebenamt für die Fächer Musik,<br />

Zeichnen, Sport und Religion.<br />

Schule du konntest beginnen.<br />

Von nun an bildeten wir Drei den<br />

harten Kern der Schule und mit<br />

Ausnahme der nötigsten Nachtruhe<br />

waren wir ständig beisammen. Freudig<br />

übernahmen diese beiden Prachtkerle<br />

jede Aufgabe, die ich ihnen übertrug. Ich<br />

spürte, sie sahen in mir nicht den<br />

Dienstvorgesetzten, sondern einen<br />

älteren Kollegen, mit dem zusammen es<br />

eine faszinierende Aufgabe zu lösen gab,<br />

sie hieß Oberrealschule Erlenbach.<br />

Dieses herzliche Verhältnis innerhalb <strong>des</strong><br />

Kollegiums hat sich auch in den beiden<br />

nächsten Schuljahren fortgesetzt. Ich<br />

denke an die Kollegen Hock, Reichert,<br />

Reinke, die Damen Umlauf und Stute,<br />

sie sind ja heute alle noch da. Ich denke<br />

8 | JAHRESBRIEF BRIEF BRIEF<br />

an den Lehrersport. Wir kämpften zäh<br />

und verbissen beim Volleyball und<br />

Badminton. Der Ehrgeizigste dabei war<br />

ich selbst, auch hier wollte ich der<br />

ıLeitwolf„ sein.<br />

Ich denke an die vielen gemeinsamen<br />

Ausflüge und Aben<strong>des</strong>sen, meistens<br />

unter dem Motto: ıImmer lustig, immer<br />

froh in Schmachtenberg beim Odilo!"<br />

Und sooft im Kino wie damals (hier war<br />

Herr Brendel der Chef und ich der<br />

Lehrbub) war ich weder vorher noch<br />

nachher in meinem Leben.<br />

Ich denke auch an die wunderschönen<br />

naturkundlichen Wanderungen mit<br />

Eltern und Schülern außerhalb <strong>des</strong><br />

Unterrichts.<br />

A propos Eltern: Ein derartig<br />

positives Interesse ist wohl nur an<br />

jungen Schulen beobachtbar. Wenn ich<br />

bedenke, dass bei der<br />

Elternversammlung am 13.10.1967 die<br />

Stadthalle Obernburg voll besetzt war<br />

und vergleiche mit den einschlägigen<br />

Erfahrungen späterer Jahre an so<br />

genannten etablierten Schulen, kommt<br />

es mir wie ein Traum vor. Ich möchte<br />

hier stellvertretend für viele, die Damen<br />

Zahnleiter und Stegmann, sowie die<br />

Herren Klein, er war der erste 1.<br />

Vorsitzende <strong>des</strong> Elternbeirates, und<br />

Herrn Simon nennen. Ich denke an die<br />

harmonisch verlaufenen<br />

Elternbeiratssitzungen und die noch<br />

harmonischer verlaufenen<br />

ıNachsitzungen„ dieser Sitzungen.<br />

Doch zurück zum Schuljahresbeginn<br />

1965, als die Schule noch nicht laufen<br />

konnte. Zurück in den Sitzungssaal im<br />

Rathaus Erlenbach, dem 1. Direktorat<br />

und Sekretariat <strong>des</strong> Gymnasiums<br />

Erlenbach. Da ich nicht<br />

Maschinenschreiben konnte, musste ich<br />

sämtliche notwendigen Termine


handschriftlich erledigen. Auch meldete<br />

sich die für die Haushaltsführung,<br />

sprich Geldfragen, zuständige Regierung<br />

von Unterfranken zu Wort und<br />

ermahnte mich zu sorgfältiger Führung<br />

der HÜL, - ich wusste nicht, was das ist,<br />

- über die Verwendung von Haushalts-<br />

bzw. Betriebsmitteln, - ich wusste nicht,<br />

was das ist, - eine neue - die<br />

kameralistische Terminologie, von der<br />

ich so gut wie nichts verstand, prasselte<br />

über mich herein. Als gelernter<br />

Chemiker - Biologe, wusste ich zwar<br />

welche Bedeutung cis - trans -<br />

Crocetindimethylester im Hinblick auf<br />

die Sexualität von Chlamydomonas<br />

eugametos habe, aber was z. B. der<br />

Begriff Kapitel oder Titel<br />

haushaltstechnisch bedeuten sollte, war<br />

für mich ein Rätsel. Ich schrie um<br />

Hilfe!! Und sie wurde mir zuteil.<br />

Ich durfte eine Sekretärin anstellen.<br />

Die Stelle wurde ausgeschrieben, und es<br />

meldeten sich mehrere, meist recht<br />

attraktive junge Damen, mit<br />

einschlägiger Ausbildung. Eine<br />

Bewerberin fiel aus dem<br />

Rahmen. Es war eine im<br />

Vergleich zu den anderen<br />

etwas ältere Dame, eher<br />

in meinem Alter, sehr<br />

klein, dafür aber recht<br />

stattlich. Beim<br />

Vorstellungsgespräch<br />

teilte sie mir mit, sie habe<br />

4 kleine Kinder zu<br />

versorgen und sei vor<br />

kurzem Witwe geworden.<br />

Steno und Maschinenschreiben<br />

könne sie<br />

nicht, und Buchhaltung<br />

sei auch nicht ihre Stärke,<br />

gab sie unumwunden zu.<br />

Beinahe entschuldigend<br />

legte sie mir als einzige Referenz ihr<br />

Reifezeugnis vor. Zugegeben, das harte<br />

Schicksal, das diese tapfere Frau zu<br />

meistern hatte und das Reifezeugnis<br />

trugen wesentlich mit zu meiner<br />

schnellen Entscheidung bei,<br />

ausschlaggebend war aber der feine<br />

mütterliche Charme, mit dem sich diese<br />

Frau zu geben wusste.<br />

Da wir beide auf dem Sektor<br />

Buchhaltung unbeschriebene Blätter<br />

waren, sah ich mich nach einem<br />

"Lehrer" um und fand ihn in der Person<br />

<strong>des</strong> Regierungsobersekretärs Leimeister<br />

vom Kronberg-Gymnasium<br />

Aschaffenburg. Er führte uns beide in<br />

das Verwaltungswesen eines<br />

Gymnasiums ein. Zweimal in der<br />

Woche, etwa 2 Monate lang, gingen wir<br />

beide ıleimeistern„. So nannten wir<br />

unter uns den Nachhilfeunterricht in<br />

Sachen Bürokratie. Aber dann wussten<br />

wir, was HÜL, was Haushalts- und<br />

Betriebsmittel sind, wie man den Lohn<br />

einer Putzfrau berechnet, was im BAT<br />

steht, usw. usw... Frau Große wurde über<br />

zwei Jahrzehnte die Seele<br />

der Schule. Ihrer<br />

mütterlichen Art und Fürsorge<br />

entging keiner, nicht<br />

einmal der Direktor. Ich<br />

denke in Liebe und Dankbarkeit<br />

an sie.<br />

Das Schuljahr 1966 sah<br />

die inzwischen auf weit<br />

über 200 Schüler gewachsene<br />

Schule auf<br />

Wanderschaft. Wir zogen<br />

um nach Wörth. Der Bau<br />

<strong>des</strong> eigenen Hauses in<br />

Erlenbach ging zügig<br />

voran, schließlich wollten<br />

wir den Beginn <strong>des</strong> nächsten<br />

Schuljahres schon im<br />

JAHRESBRIEF BRIEF | 9


JAHRESBRIEF BRIEF <strong>2003</strong><br />

eigenen Heim erleben. Deshalb wurde<br />

auch der Klassenzimmertrakt<br />

beschleunigt aufgeführt und im<br />

September 1967 war es dann wirklich<br />

soweit. Wir konnten unser Eigenheim<br />

beziehen. Wir waren endlich zu Hause,<br />

auch wenn es noch eine Baustelle war.<br />

Dass diese ıvagabundierende Schule„,<br />

ein Jahr in Erlenbach, ein Jahr in Wörth<br />

und dann Einzug in eine Baustelle oft<br />

schier unüberwindbare Schwierigkeiten<br />

mit sich brachte, bedarf <strong>des</strong>wegen kaum<br />

einer Erwähnung, weil die Einsatzfreude,<br />

der Pioniergeist, der Schwung dieses<br />

jungen, belastbaren Kollegiums diese<br />

Aufgabe zum faszinierendsten Abenteuer<br />

meiner nicht gerade eintönigen<br />

beruflichen Karriere machte. Die<br />

Anmeldungen für das Schuljahr 1967/68<br />

übertrafen alle Erwartungen. 174<br />

Schülerinnen und Schüler mussten in<br />

vier übergroße 1. Klassen<br />

zusammengedrängt werden. Das<br />

Lehrerkollegium bestand schon aus 23<br />

Damen und Herren für 339 Schüler. Ich<br />

machte mir Gedanken über die Zukunft<br />

der Schule, denn bei anhaltendem<br />

Schülerzugang in den nächsten Jahren,<br />

wäre bei vollem Betrieb von 5-13, also<br />

1973, mit etwa 1400 Schülern zu<br />

rechnen. Ein Angsttraum für einen jeden<br />

verantwortungsbewussten Pädagogen, die<br />

Schülerfabrik drohte.<br />

Ich erstellte eine entsprechende<br />

Hochrechnung und plädierte für eine<br />

baldige Gründung eines 2. Gymnasiums<br />

im Landkreis. Dies geschah dann auch.<br />

Und heute, wie Sie wissen, werden in<br />

Erlenbach und Elsenfeld etwa 1400<br />

Schüler in vier Ausbildungsrichtungen<br />

versorgt.<br />

Als die Schule sich stärker im<br />

Bewusstsein der Landkreisbevölkerung<br />

festsetzte, dachte man auch über einen<br />

10 | JAHRESBRIEF BRIEF<br />

Namen nach. Für mich stand fest, dass<br />

ein Name dieser Schule einen<br />

unmittelbaren Bezug zu der Institution<br />

haben müsste, dem das Einzugsgebiet<br />

den hohen Wohlstand verdankte, den<br />

Glanzstoffwerken Obernburg. So bat ich<br />

Herrn Dr. Schmitt, den damaligen<br />

Direktor der Glanzstoffwerke um ein<br />

Gespräch. Nachdem die Verbindung<br />

dorthin im allgemeinen und zu Herrn<br />

Dr. Schmitt im besonderen schon längst<br />

hervorragend war, konnte ich ihm meine<br />

Vorstellungen bezüglich eines Namens<br />

der Schule recht lebendig darlegen. Ich<br />

war mit meinem Vortrag noch nicht<br />

fertig, da unterbrach mich Herr Schmitt<br />

mit der Bemerkung: „Da kommt doch<br />

wohl nur ein Name in Frage: Hermann<br />

Staudinger, der Begründer der<br />

Makromo-lekularchemie. Ich genierte<br />

mich eigentlich ein wenig, denn ich als<br />

Schulchemiker hätte auf diesen<br />

glänzenden Gedanken eigentlich selbst<br />

kommen können, aber so war es eben.<br />

Er war der Kreator <strong>des</strong> Namens. Um so<br />

begeisterter identifizierte ich mich mit -<br />

Hermann Staudinger Gymnasium - und<br />

meinem Nachfolger im Amte, meinem<br />

<strong>Freunde</strong> Alfred Stapf, gelang die<br />

Durchsetzung dieser hervorragenden<br />

Idee.<br />

Langsam mauserte sich die Schule.<br />

Und um beim Eingangsvergleich zu<br />

bleiben, das "Mägdlein Schule„ plapperte<br />

und tollte schon recht herum. Die ersten<br />

Ermahnungen mussten schon<br />

ausgesprochen werden. Im großen und<br />

ganzen aber überwog die Freude über<br />

den geraden Wuchs, und meine<br />

Säuglingsschwesterrolle metabolierte<br />

schnell in Richtung stolzer Vater. Es<br />

waren dann ganz persönliche Gründe,<br />

auf die ich hier nicht näher eingehen<br />

möchte, die mich 1968 bewogen, um das


Direktorat <strong>des</strong> Gymnasiums Scheinfeld<br />

einzugeben.<br />

Dies fiel mir nicht leicht. Ich merkte<br />

nämlich, wie man mit mir einverstanden<br />

war. Ich fand überall Wohlwollen. Ich<br />

denke hier nur beispielgebend an ein<br />

Erlebnis. Es war einige Jahre später. Ich<br />

war inzwischen in Nürnberg beruflich<br />

tätig. Es war eine Veranstaltung, ich weiß<br />

nicht mehr, ob es das 1. Abitur war oder<br />

eine andere. Herr Landrat Oberle<br />

begrüßte mich freu<strong>des</strong>trahlend mit den<br />

Worten: ıSie müsse ganz schee blaue<br />

Flecke am ganzen Körper ham, so sinds<br />

die Treppele nuffgfalle.„<br />

Als ich die Schule verließ war die<br />

erste, die abenteuerlichste Etappe in der<br />

Geschichte der Schule geschafft. Sie war<br />

in ihrem Einzugsgebiet etabliert, was die<br />

enorm steigenden Schülerzahlen<br />

bewiesen, der Schulhausbau ging zügig<br />

voran, der Name war bereits gefunden.<br />

Die Schule hatte das Laufen gelernt.<br />

Dr. Wilhelm Wolf, OStD,<br />

Ltd. Ministerialbeauftragter<br />

JAHRESBRIEF BRIEF | 11


JAHRESBRIEF BRIEF <strong>2003</strong><br />

"Abi "Abi und und und dann?"<br />

dann?"<br />

Am 23.09.<strong>2003</strong> fand im <strong>HSG</strong> für die<br />

K12 erneut eine<br />

Informationsveranstaltung zum Thema<br />

"Abi und dann?" statt. Ab 9 Uhr<br />

berichteten vier ehemalige Abiturienten<br />

<strong>des</strong> <strong>HSG</strong> im Musiksaal über das duale<br />

Ausbildungssystem, die BA, die FH und<br />

die Uni. Zu Beginn referierte Nicole<br />

Billinger Billinger Billinger (1998), die selbst eine<br />

Ausbildung als Hotelfachfrau<br />

absolvierte, über die duale Ausbildung.<br />

Hier wurden der Kollegstufe wichtige<br />

Informationen über Bewerbungstermine,<br />

Berufsschule, Rechten und Pflichten <strong>des</strong><br />

Azubis und Details zur Prüfung<br />

vermittelt. Danach berichtete Christoph<br />

Christoph<br />

Tob Tobias Tob as as (1998), der im Sommer<br />

erfolgreich seine BA-Studium abschloss,<br />

über die BA. Hierbei erhielten die<br />

Zuhörer Einblick über den Aufbau,<br />

Studiendauer und über den Einsatz <strong>des</strong><br />

Studenten in den Firmen. Zudem<br />

brachte er den Schülern die Vor- und<br />

Nachteile <strong>des</strong> extrem praxisbezogenen<br />

Studiums näher. Nach einer kurzen<br />

Pause stellte Daniel Weiler (ebenfalls<br />

Abi 98) der K12 die FH vor. Er erklärte<br />

den Aufbau <strong>des</strong> Studiums, die<br />

möglichen Fachrichtungen<br />

12 | JAHRESBRIEF BRIEF<br />

und gab nützliche Einsteigertipps. Der<br />

Dipl. Ingeneur FH berichtete aus<br />

eigenen Erfahrungen über seine<br />

Praxissemester und wägte die Vorzüge<br />

bezüglich <strong>des</strong> BA-Studiums ab. Als<br />

letztes referierte Andre Haa Haas Haa<br />

(Abi 97)<br />

über die Universität. Er, selbst Student<br />

an der Uni Gießen, ging vor allem auf<br />

die Zulassungsvoraussetzungen und die<br />

möglichen Studienfächer ein. Er stellte<br />

heraus, dass das Unistudium am<br />

längsten dauert und im Vergleich zu den<br />

anderen Studiengängen ziemlich viel<br />

Selbstständigkeit verlangt. Nach einer<br />

erneuten Pause bestand nun für die<br />

Schüler die Möglichkeit, sich über eine<br />

Ausbildungsrichtung näher zu<br />

informieren. Dafür wurden den<br />

Referenten vier Räume zur Verfügung<br />

gestellt, in denen die Schüler 20<br />

Minuten zu ihrer gewählten Ausbildung<br />

aufgekommene Fragen stellen konnten<br />

und noch mehr Details erfuhren.<br />

Danach bestand noch die Möglichkeit,<br />

den Raum für erneute 20 Minuten zu<br />

wechseln. Um 12 Uhr endete schließlich<br />

die von Herrn Weber betreute<br />

Veranstaltung. Eine Fortsetzung <strong>des</strong><br />

Projekts ist geplant.<br />

Nicole Billinger (1998)<br />

<strong>HSG</strong> <strong>HSG</strong> in in der der der Presse<br />

Presse<br />

ıFehlende ıFehlende Bildung Bildung ist ist wie wie wie eine eine Höhle, Höhle, Höhle, in in in der der man man die die Welt Welt Welt ve verschläft„ ve ve schläft„ schläft„<br />

Mehr als ein Drittel der <strong>HSG</strong>-Abiturienten schaffte eine Eins vor dem Komma<br />

Manchen Manchen Manchen moc mochte moc hte es nicht schnell<br />

genug genug ab ab ins ins Leben Leben gehen, gehen, andere<br />

andere<br />

ve verdrückten ve<br />

drückten klammheimlich klammheimlich das eine<br />

oder oder andere andere Abschiedstränchen: Abschiedstränchen: Diese Diese<br />

Diese<br />

Mischung schung aus aus Aufbruchsti Aufbruchstimmung Aufbruchsti mung und<br />

und<br />

Wehmut Wehmut lag lag in in in der der festlich<br />

festlich<br />

geschmüc geschmückten geschmüc ten ten Frankenhalle Frankenhalle in in in der der Luft,<br />

Luft,<br />

als als die die Entla Entlassung Entla Entla sung <strong>des</strong> 30.<br />

Abi Abiturjahrgangs Abi turjahrgangs <strong>des</strong> <strong>des</strong> He Hermann He mann mann- mann<br />

Staudinger Staudinger-Gymnasiums Staudinger Gymnasiums (<strong>HSG</strong>) (<strong>HSG</strong>) gefeiert gefeiert<br />

gefeiert<br />

wurde. wurde. Bei Bei 22 22 der der 63 63 63 Abiturienten biturienten steht<br />

eine eine 1 1 vor vor dem dem Ko Komma Ko ma - ein ein Ergebnis, Ergebnis,<br />

Ergebnis,<br />

das das Oberstudiend<br />

Oberstudiendirektor Oberstudiend rektor Dr. Werner<br />

Trost Trost sichtlich sichtlich mit mit Stolz Stolz erfül erfüllte. erfül te.<br />

Mit einem Notenschnitt von 1,3 fuhr<br />

Christoph Korn das beste Ergebnis der<br />

Reifeprüfung ein. Seine Fähigkeiten


estätigte der Obernburger jüngst mit<br />

der in Würzburg bestandenen<br />

Hochbegab-tenprüfung. Nadia Sellami<br />

rangiert mit 1,4 knapp dahinter, gefolgt<br />

von Katrin Blättner, Miklos Galamb,<br />

Juliane Höck und Katrin Waigand, die<br />

jeweils die Gesamtnote 1,5 erreicht<br />

haben.<br />

Die Die ersten ersten Gehversuche Gehversuche mit mit Schnuffi<br />

Schnuffi<br />

Für seine Ansprache hatte der<br />

Schulleiter Reminiszenzen an die ersten<br />

gymnasialen Gehversuche der frisch<br />

gebackenen Ex-<strong>HSG</strong>'ler mitgebracht:<br />

Schüler, Lehrer und Eltern im Saal<br />

staunten nicht schlecht über die<br />

Fantasie, mit der etwa der Fünftklässer<br />

Matthias Dittmeier sich einst für einen<br />

Deutschaufsatz in den Dackel ŸSchnuffiÿ<br />

hineinversetzt hatte - das literarische<br />

Zeugnis war eigens für die Abiturfeier<br />

aus dem Schularchiv gesucht und auf<br />

Overheadfolie gebannt worden. Dr.<br />

Trost lobte aber auch den Abiturscherz,<br />

bei dem die Primaner eine ŸWetten-dass-<br />

Showÿ inszeniert und sogar ihren<br />

ŸDirexÿ zum Singen gebracht hatten.<br />

Die Grüße der Landkreisverwaltung<br />

überbrachte die stellvertretende<br />

Landrätin Emmi Fichtl. Sie betonte, dass<br />

der Landkreis jährlich mehr als fünf<br />

Millionen Euro in den ŸRohstoff Geistÿ<br />

investiere.<br />

Jetzt Jetzt geht geht das das Leben Leben richtig richtig richtig los<br />

los<br />

Dass auch diejenigen auf ihr -<br />

bayerisches - Abitur stolz sein könnten,<br />

die es gerade so geschafft hätten, machte<br />

Erlenbachs Bürgermeister Michael<br />

Berninger deutlich: ŸHauptsache ist, dass<br />

Sie das Maximale aus ihren<br />

Möglichkeiten gemacht haben.ÿ<br />

Nachdem bisher andere für sie<br />

entschieden hätten, gehe das Leben für<br />

die Abiturienten jetzt richtig los. Im<br />

Hinblick auf das hervorragende Ergebnis<br />

<strong>des</strong> Jahrgangs meinte Berninger<br />

optimistisch: ŸMachen Sie weiter so,<br />

dann geht es auch mit Deutschland<br />

wieder aufwärts.ÿ<br />

ŸEine gute Bildung ist für die Jugend<br />

ein Zuchtmittelÿ, bemühte Franz<br />

Joachim Gleuwitz zwar den gestrengen<br />

Diogenes in der Tonne, sparte aber auch<br />

nicht mit Lob für die Absolventen.<br />

Besonders stellte er die Leistungen der<br />

Mädchen bei den schulischen Leistungen<br />

und freiwilligen Aktivitäten heraus: ŸAm<br />

<strong>HSG</strong> herrscht echte Lady-Power.ÿ Einen<br />

großen Anteil am erzielten Erfolg<br />

attestierte der Elternbeiratsvorsitzende<br />

dem Engagement <strong>des</strong> Lehrerkollegiums.<br />

Anschließend überreichte er den sechs<br />

Jahrgangsbesten Buchgutscheine.<br />

ŸDie Lehrer haben uns unter die<br />

Arme gegriffen und angefeuert, aber<br />

laufen mussten wir selbstÿ, blickte<br />

Sebastian Fersch in seiner Abiturrede auf<br />

den neunjährigen Schulmarathon<br />

zurück und rief den ehemaligen<br />

Mitschülern zu: ŸWenn ihr mit dieser<br />

Power weiterrennt, dann erreicht ihr<br />

auch eure nächsten Ziele.ÿ<br />

Passend zum Datum der<br />

Veranstaltung griff der Abiturient das<br />

Motiv <strong>des</strong> Siebenschläfers auf, der als<br />

nachtaktive ŸParty-Mausÿ perfekt zum<br />

Abiturball passe. Ursprünglich aber habe<br />

sich der Tag auf die Legende der sieben<br />

Brüder bezogen, die bei einer antiken<br />

Christenverfolgung in einer Höhle<br />

eingemauert worden seien und darin fast<br />

200 Jahre geschlafen hätten. Fersch:<br />

ŸFehlende Bildung ist auch eine dunkle<br />

Höhle, in der man lebendig eingemauert<br />

wird und die Welt verschläft.ÿ<br />

Applaus Applaus für für die die Glan Glanzpunkte<br />

Glan punkte<br />

Für die musikalischen Glanzpunkte<br />

sorgten die Sängerinnen Julia Reis,<br />

Jasmin König und Su-Yin Dang, die -<br />

JAHRESBRIEF BRIEF | 13


JAHRESBRIEF BRIEF <strong>2003</strong><br />

jeweils von Katrin Waigand am Klavier<br />

begleitet - die Gäste mal solo, mal im<br />

Duett mit begeisterten. Viel Applaus<br />

erntete Su-Yin Dang für ihre auf der<br />

Bege Begegnung Bege nung der Generationen<br />

Generationen<br />

Drei Drei Tage Tage Tage in in Berlin Berlin und und ein ein Tag Tag im<br />

im<br />

Schloss Schloss Bellevue Bellevue zusammen zusammen mit<br />

mit<br />

Bu Bun<strong>des</strong>präsident Bu <strong>des</strong>präsident JJohannes<br />

J<br />

hannes Rau und<br />

Frau Frau Christina Christina Rau Rau – Schüler <strong>des</strong><br />

He Hermann He<br />

mann mann-Staudiger<br />

mann Staudiger Staudiger-Gymnasiums<br />

Staudiger Gymnasiums<br />

erreichten reichten reichten beim Bun<strong>des</strong>wettbewerb Bun<strong>des</strong>wettbewerb eine<br />

Anerkennung<br />

Anerkennungsprämie Anerkennung prämie von 10 1000 10<br />

00 € für ihr<br />

Projekt Projekt ıB ıBegegnung ıB gegnung der der Gener Generationen„<br />

Gener tionen„<br />

Weiße Festzelte auf grüner Wiese,<br />

bunte Luftballons, flotte Musik,<br />

erfrischende Getränke, leckeres Büfett<br />

und Promis wie Erkan & Stefan,<br />

Marienhof Star Carolin Gralla oder die<br />

Prinzen Sebastian Krumbiegel und<br />

Tobias Künzel inmitten ihrer jungen<br />

Fans. Am Sonntag kamen über 500<br />

geladene Gäste in das Schloss Bellevue<br />

<strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>präsidenten in Berlin, um an<br />

der Preisverleihung <strong>des</strong> von der<br />

Kinderhilfsorganisation ıChildren for a<br />

better world „ erstmals bun<strong>des</strong>weit<br />

ausgeschribenen Wettbewerb<br />

teilzunehmen. Es wurden„ Förderpreise<br />

für sozial engagierte Jugendliche<br />

verliehen und soll in Zukunft den selben<br />

Stellenwert wie ıJugend forscht„<br />

erhalten.<br />

14 | JAHRESBRIEF BRIEF<br />

Geige zur Klavierbegleitung von<br />

Sebastian Wicha vorgetragenen ŸDanse<br />

espagnoleÿ.<br />

Jürgen Schreiner Main-Echo vom 30.06.03<br />

Mit dem Preis ıJugend hilft„ würden<br />

Kinder und Jugendliche ausgezeichnet,<br />

die in beispielhafter Weise soziale<br />

Verantwortung übernommen hätten,<br />

sagte die Schirmherrin Christina Rau.<br />

Der Verein, der weltweit<br />

Kinderhilfsprojekte unterstützt, wurde<br />

1994 von dem Verleger und Publizisten<br />

Florian Langen-scheidt gegründet.<br />

Am wichtigsten ist, dass Jugendliche<br />

selbst etwas in die Hand nehmen, planen<br />

und durchführen und dann den Erfolg<br />

sehen können.<br />

Denn: Wo Hilfe dringend nötig ist,<br />

kann man nicht auf den Staat warten.<br />

Immerhin zeigt die große Beteiligung ,<br />

dass in der heutigen Zeit auch Schulen<br />

positive Schlagzeilen machen können.<br />

Bun<strong>des</strong>weit gab es insgesamt 800<br />

Bewerbungen; davon wurden 80 als<br />

Regionalsieger ausgewählt und von<br />

diesen 80 Regionalsiegern wurden 25<br />

nach Berlin eingeladen. In Berlin dabei<br />

waren auch Schüler <strong>des</strong> Hermann-<br />

Staudinger-Gymnasiums sowie deren<br />

Betreuer Dr. Hans Jürgen Fahn (<strong>HSG</strong>)<br />

sowie Martina Schmidt, die<br />

Pflegedienstleiterin <strong>des</strong> BRK-Pflegeheims<br />

in Erlenbach.<br />

Das Projekt ıBegegnung der<br />

Generationen„ <strong>des</strong> <strong>HSG</strong> wurde mit<br />

folgendem Text der Jury vorgestellt:„<br />

Erinnerungen sind nicht langweilig, sie<br />

können ungeheuer spannend sein. Das<br />

stellen Schüler <strong>des</strong> Hermann-Staudinger-<br />

Gymnasiums aus Erlenbach immer<br />

wieder fest. Die 16 Schüler im Alter von<br />

16 und 17 Jahren besuchen regelmäßig<br />

die Bewohner eines Pflegeheims im Ort.


Nachdem sie ausführlich auf ihre<br />

Besuche vorbereitet wurden, entschieden<br />

sie, sich langfristig sozial zu engagieren.<br />

Sie besuchen die Senioren, spielen mit<br />

ihnen, führen Gespräche, gehen<br />

zusammen spazieren oder erfassen ihre<br />

Lebenserinnerungen. Sie gestalten<br />

darüber hinaus Räume im Pflegeheim<br />

mit Bildern, die sich an den Biographien<br />

der Bewohner orientieren. Das Projekt<br />

JAHRESBRIEF BRIEF | 15


JAHRESBRIEF BRIEF <strong>2003</strong><br />

wurde im Oktober 2001 ins Leben<br />

gerufen und soll auf unbegrenzte Zeit<br />

weiterlaufen. Die Idee kam von den<br />

Leitern <strong>des</strong> Pflegeheims und der<br />

Schulleitung. Zur Zeit ist ein<br />

Buchprojekt und die Renovierung <strong>des</strong><br />

Gemeinschaftsraumes geplant„.<br />

Als Ergänzung sei noch angemerkt,<br />

dass zusätzlich auch der Schulchor unter<br />

Leitung von Joachim Hammer<br />

regelmäßig rund 3mal pro Jahr im<br />

Pflegeheim auftritt, was den dortigen<br />

Bewohnern sehr viel Freude bereitet.<br />

Die Schüler konnten drei Tage von<br />

Freitag –Montag früh in Berlin weilen.<br />

Berlin war nicht nur eine Reise wert,<br />

weil die Schüler – dank <strong>des</strong><br />

Hauptsponsors, die IKEA-Stiftung – alles<br />

bezahlt bekamen, von der Zugfahrt<br />

angefangen bis zur Übernachtung und<br />

zur Verpflegung in einem<br />

Jugendgästehaus direkt am Bahnhof<br />

Zoo.<br />

So waren auch die Kommentare der<br />

Schüler/innen durchweg positiv:<br />

Steffi Volz meinte zum Beispiel, dass<br />

die gesamte Endausscheidung sehr<br />

professionell aufgezogen wurde. Ähnlich<br />

sah es auch Teresa Elbert, auch <strong>des</strong>halb,<br />

weil die Party im Schloss Bellevue super<br />

war. Allerdings wünscht sich Teresa für<br />

die Zukunft, dass sich die Jury sich<br />

mehr Zeit für die Beurteilung der<br />

Projekte nimmt.<br />

Und in der Tat; die Jury ıhetzte„ am<br />

Sonntag früh von Projekt zu Projekt und<br />

hatte für die 25 Projekte nur etwa 2<br />

Stunden Zeit.<br />

Rolf Hörnig, Katja Zöller und Björn<br />

Bartels gefiel es auch wegen der netten<br />

Leute und der tollen Stimmung,<br />

während Sina Tietze neben einem Lob<br />

für die Organisatoren auch Interesse an<br />

der Stadt Berlin fand.<br />

16 | JAHRESBRIEF BRIEF<br />

Für Björn Bartels und Dr. Hans<br />

Jürgen Fahn reichte es zu einer kurzen<br />

Begegnung mit dem Bun<strong>des</strong>präsidenten.<br />

Am Samstag früh konnten die Schüler<br />

an einer Stadtrundfahrt teilnehmen und<br />

am Nachmittag den ıChristopher-Street-<br />

Day„ hautnah und live miterleben. In<br />

Berlin war also etwas los.<br />

Lediglich das Essen in der<br />

Jugendherberge wurde etwas kritisiert,<br />

aber durch das Preisgeld dann etwas<br />

ıversüßt„ (Florian Sedlag).<br />

Während der Veranstaltung im<br />

Schloss Belleveue waren über 100<br />

Medienvertreter anwesend und befragten<br />

die Schüler .So konnte zum Beispiel<br />

Christoph Freier das Projekt ıBegegnung<br />

der Senioren„ am Montag, dem 30.6. in<br />

der Berliner Zeitung kurz vorstellen.<br />

Bereits am Samstag wurden alle Teams<br />

von einer Fernsehkamera begleitet und<br />

so konnte zum Beispiel Katja Zöller das<br />

Erlenbacher Projekt bei der<br />

Preisverleihung in Wort und Bild<br />

vorstellen.<br />

Das Projekt ıBegegnung der<br />

Generationen„ <strong>des</strong> Hermann-Staudinger-<br />

Gymnasiums Erlenbach erreichte in der<br />

Kategorie ıJung Alt„ immerhin den<br />

vierten Platz und wurde mit 1000 €<br />

belohnt. Auf jeden Fall sollen die<br />

Bewohner <strong>des</strong> Pflegeheims hieran<br />

beteiligt werden.<br />

Dr. Hans-Jürgen Fahn, OStR


Mit Mit dem dem Drahtesel Drahtesel durchs durchs Sonnensystem Sonnensystem - Schüler entwarfen ıPlan ıPlanetenweg„<br />

ıPlan<br />

tenweg„<br />

Ein Ein Ein Modell Modell unseres unseres Sonne Sonnensystems<br />

Sonne systems<br />

im im Maßstab Maßstab 1:1 1:1 1:1 Milliarde Milliarde haben<br />

haben<br />

Sch Schüler Sch ler <strong>des</strong> <strong>des</strong> Hermann Hermann-Staudinger<br />

Hermann Staudinger Staudinger- Staudinger<br />

Gymnasiums Gymnasiums (<strong>HSG</strong>) (<strong>HSG</strong>) entworfen. entworfen. Die<br />

Die<br />

er ersten er<br />

ten vier Planeten Planeten wurden in in Bronze Bronze<br />

gegossen gossen und und sind sind schon schon am am Rande Rande <strong>des</strong><br />

<strong>des</strong><br />

Schulg Schulgelän<strong>des</strong> Schulg län<strong>des</strong> installiert. installiert. Am Am 24.6.<strong>2003</strong> 24.6.<strong>2003</strong><br />

24.6.<strong>2003</strong><br />

wurde wurde die die naturwi naturwissenschaftliche<br />

naturwi ssenschaftliche<br />

At Attraktion At<br />

raktion offiziell eröffnet, als die<br />

So Sonnenkugel So nenkugel per Kran auf ihr Po<strong>des</strong>t<br />

ei einschwebte. ei<br />

schwebte.<br />

Die kleine Feier war zugleich Auftakt<br />

für einen Studientag, bei dem sich die<br />

ganze Schule ins Reich der Planeten<br />

begab. ŸWer den Planetenweg entlang<br />

schlendert, begreift die ungeheuren<br />

Dimensionen in unserem<br />

Sonnensystemÿ, weiß Physiklehrer<br />

Michael Fleischmann, der gemeinsam<br />

mit Schulleiter Dr. Werner Trost die<br />

Idee zu dem Projekt hatte und sie<br />

zusammen mit den Elftklässern<br />

umgesetzt hat.<br />

Unübersehbar thront das Modell der<br />

Sonne - eine knapp 1,40 Meter große<br />

und 400 Kilogramm schwere, mit<br />

Blattgold überzogene Metallkugel - am<br />

Schulparkplatz. Wer zum innersten<br />

Planeten Merkur gelangen will, muss<br />

schon 58 Meter in Richtung Elsenfeld<br />

marschieren, bis er auf ein<br />

stecknadelkopfgroßes Kügelchen trifft.<br />

Damit der Planet überhaupt noch zu<br />

finden ist, ist er in eine Bronzeplatte<br />

gegossen, die wiederum in einen<br />

Sandsteinfindling eingelassen ist.<br />

Dahinter reihen sich die Venus, das<br />

Erde-Mond-System und der Mars<br />

aneinander - die Erde erscheint als<br />

knapp 1,3 Zentimeter große Kugel in<br />

150 Meter Entfernung vom<br />

Sonnenmodell.<br />

Informationstafeln erläutern<br />

astronomische Details der<br />

Himmelskörper, wichtige Daten wie<br />

Durchmesser, Oberflächentemperatur,<br />

Entfernung zur Sonne und Umlaufzeit<br />

sind zusätzlich in Blindenschrift<br />

gegossen. ŸDie massive Bauweise soll die<br />

Beständigkeit der Modelle garantieren<br />

und vor Vandalismus schützenÿ,<br />

erläutert Fleischmann.<br />

Kostspieliges Kostspieliges Vo Vorhaben Vo haben<br />

Die soliden Installationen haben aber<br />

auch ihren Preis: 15000 Euro kosteten<br />

alleine die Gussformen für die<br />

Bronzetafeln, der erste Abschnitt <strong>des</strong><br />

Planetenwegs mit den vier inneren<br />

Sonnentrabanten ist rund 20000 Euro<br />

teuer. Die Schule konnte bei ihrem<br />

kostspieligen Vorhaben auf die<br />

Unterstützung der Stadt Erlenbach, <strong>des</strong><br />

Landkreises Miltenberg und einiger<br />

regionaler Firmen zählen. Die Schüler<br />

beschafften Informationen für die<br />

Tafeln aus dem Internet, beschrifteten<br />

den ŸPlanetenwegÿ und werden dafür<br />

sorgen, dass die blumengeschmückten<br />

Stationen im Sommer gegossen werden.<br />

Erst zum Ende <strong>des</strong> nächsten<br />

Schuljahrs werden auch die Modelle der<br />

JAHRESBRIEF BRIEF | 17


JAHRESBRIEF BRIEF <strong>2003</strong><br />

äußeren Planeten Jupiter, Saturn,<br />

Uranus, Neptun und Pluto entlang <strong>des</strong><br />

Radwegs nach Elsenfeld bzw.<br />

Kleinwallstadt aufgestellt. Auf ihrer Tour<br />

durchs Sonnen-system werden dann<br />

Pedalritter den Jupiter, eine Kugel von<br />

der Größe einer Apfelsine, in Höhe <strong>des</strong><br />

Erlenbacher Viktoriaheims passieren.<br />

Der ŸAußenseiterÿ Pluto wird als kaum<br />

drei Millimeter großes Körnchen erst<br />

18 | JAHRESBRIEF BRIEF<br />

kurz vor Kleinwallstadt auftauchen - fast<br />

sechs Kilometer vom <strong>HSG</strong>-Parkplatz mit<br />

dem Modell <strong>des</strong> Zentralgestirns entfernt.<br />

Dr. Rainer Hammer vom<br />

Kiepenheuer-Institut für Solarforschung<br />

in Freiburg berichtete in einem<br />

Fachvortrag darüber, wie das<br />

Sonnensystem vor fünf Milliarden<br />

Jahren entstanden ist.<br />

Die Elftklässer simulierten die<br />

Keplerschen Bahnbewegungen der<br />

Planeten mit Hilfe von<br />

Computerprogrammen, im Musiksaal<br />

wurde unsere kosmische Heimat als<br />

sphärisches Kunstwerk inszeniert. Und<br />

damit es den Jüngeren nicht zu<br />

nüchtern-wissenschaftlich wurde, durften<br />

sie sich an der Play-Station darin<br />

versuchen, die Erde vor gefährlichen<br />

Asteroiden zu retten.<br />

Jürgen Schreiner Main-Echo vom 23.06.03<br />

Fördermaßnahmen Fördermaßnahmen am am am <strong>HSG</strong> <strong>HSG</strong> durch durch die die <strong>Freunde</strong> <strong>Freunde</strong> <strong>des</strong> <strong>des</strong> <strong>HSG</strong><br />

<strong>HSG</strong><br />

- Eine Digitalkamera und Anschaffungen für die Schulbibliothek 2.500 Euro<br />

- Budget von 500 ,-- Euro pro Schuljahr zur Förderung <strong>des</strong> schulischen Lebens, Preise<br />

für einzelne oder Gruppen von Schülern, nicht unmittelbar mit dem Unterricht<br />

zusammenhängenden Vorhaben und Begabungen. Die Entscheidung über die<br />

Verwendung <strong>des</strong> Budgets liegt beim Direktor <strong>des</strong> <strong>HSG</strong>.<br />

Im Schuljahr 2002/03 wurde dieser Etat wie folgt verwendet:<br />

- Buchpreise Deutsch- und Mathematik-Test (Okt. 02) 44,55 Euro<br />

- Autorenlesung Okt. 120,00 Euro<br />

- Vortrag Dr. Peter Kunzmann (26.02.03, 13. Jgst.)<br />

- Vortrag Otto Schwerdt<br />

25,00 Euro<br />

(Ausschwitz-Häftling; Vortrag 9+12. Jgst. am 05.06.03) 150,00 Euro<br />

- Kunstgesch. Fahrt der 10. Klassen, Zuschuss 50,00 Euro<br />

Hierzu Hierzu erhielt erhielt unser unser Vorstand Vorstand Vorstand folgenden folgenden folgenden Brief Brief von von Direktor Direktor Dr. Dr. Trost:<br />

Trost:<br />

ıEtat <strong>Freunde</strong> <strong>des</strong> <strong>HSG</strong>„ – Schuljahr 02/03<br />

es ist für mich eine große, wertvolle Hilfe, dass Sie der Schulleitung einen<br />

schuljährlichen Pauschalbetrag zur Verfügung stellen, so ist es möglich, kleine Preise für<br />

besondere Leistungen und Zuschüsse für Veranstaltungen zur Verfügung zu stellen oder<br />

mal ein kleines finanzielles Loch zu stopfen (z.B. Fahrt 10. Klassen: mehrere Schüler<br />

waren wegen Ministrantendienst o.ä. beurlaubt), das ohne ihre Unterstützung<br />

beträchtliche Schwierigkeiten machen würde.


Wenn auch die Ausgaben im zum Ende gehenden Schuljahr etwas sparsam und<br />

zurückhaltend waren, bitte ich sie dennoch darum, auch im kommenden Schuljahr das<br />

<strong>HSG</strong> wieder zu unterstützen.„ Dr. W. Trost, OstD<br />

Kontakte Kontakte Kontakte und und und Mitgliedsbeiträge<br />

Mitgliedsbeiträge<br />

Unsere Empfehlung für den Mitgliedsbeitrag: Dauerauftrag oder Einzugsverfahren<br />

Mitgliedsbeitrag 5,- Euro/ Jahr (freiwillig höhere Beiträge zulässig) ⇒ Gleich Gleich erled erledigen! erled gen!<br />

Konto 430 727 974 Sparkasse Miltenberg-Obernburg, BLZ 796 500 00<br />

�---�---�--�---Bitte ausschneiden, kopieren oder Daten per Email---�---�---�---�----<br />

Teilnahme Teilnahme Teilnahme am am am Lastschriftverfahren<br />

Lastschriftverfahren<br />

Lastschriftverfahren<br />

AN: AN: AN: AN: Walter Walter Walter Walter Lang, Lang, Lang, Lang, Silvanerweg Silvanerweg Silvanerweg Silvanerweg 2, 2, 2, 2, 63906 63906 63906 63906 Erlenbach, Erlenbach, Erlenbach, Erlenbach, oder: oder: oder: oder: freunde_<strong>des</strong>_hsg@gmx.de<br />

freunde_<strong>des</strong>_hsg@gmx.de<br />

freunde_<strong>des</strong>_hsg@gmx.de<br />

freunde_<strong>des</strong>_hsg@gmx.de<br />

Hiermit ermächtige ich die Vereinigung der <strong>Freunde</strong> <strong>des</strong> Hermann-Staudinger-Gymnasiums Erlenbach,<br />

meine fälligen Beitragszahlungen von meinem Konto im Lastschriftverfahren einzuziehen. Ich kann<br />

die Ermächtigung jederzeit widerrufen.<br />

Name: ............................................................................. Mitgl.-Nr.: .............................<br />

Kontonummer: ...........................................<br />

Kontoinhaber: ...........................................<br />

Bank: .................................................... Bankleitzahl: ..............................<br />

Bei fehlender Deckung besteht für das Kreditinstitut keine Verpflichtung zur Einlösung.<br />

Meine Telefonnummer für Rückfragen lautet: ...........................................<br />

Datum: ........................................... Unterschrift: ...........................................<br />

�----�----�----�---Bitte ausschneiden, kopieren oder Daten per Email----�----�----�----<br />

Termine Termine * * Termine Termine * * Termine Termine * * Termine Termine * * Termine Termine * * Termine Termine * * Termine<br />

Termine<br />

ACHTUNG: ACHTUNG: dieses dieses Jahr Jahr geänderter geänderter Termin Termin beim beim Volleyball<br />

Volleyball<br />

Volleyballturnier Volleyballturnier <strong>2003</strong> <strong>2003</strong> 20.12.<strong>2003</strong> 20.12.<strong>2003</strong> 10.00 Uhr Turnhalle <strong>des</strong> <strong>HSG</strong><br />

Jahrestreffen <strong>2003</strong> 23.12.<strong>2003</strong> 20.00 Uhr Gaststätte Balonier Erlenbach<br />

Jahrestreffen 2004 23.12.2004 20.00 Uhr (voraussichtlich)<br />

Hinweis Hinweis für für die die Abiturienten Abiturienten von von von <strong>2003</strong>:<br />

<strong>2003</strong>:<br />

Wir schicken allen aus eurem Jahrgang <strong>2003</strong> den <strong>Jahresbrief</strong>. Wenn du Mitglied werden<br />

willst, überweise bitte den Jahresbeitrag von 5 Euro. Die Überweisung gilt als<br />

Aufnahmeantrag. Als Mitglied erhältst du dann in den kommenden Jahren den<br />

<strong>Jahresbrief</strong>.<br />

Liebe Liebe Freundinnen Freundinnen und und <strong>Freunde</strong> <strong>Freunde</strong> <strong>des</strong> <strong>des</strong> <strong>HSG</strong><br />

<strong>HSG</strong><br />

Bitte sendet Mitteilungen wie Adressenänderungen, Promotionen (die Schulbibliothek<br />

freut sich über Exemplare), familiäre oder berufliche Änderungen entweder an das<br />

Sekretariat <strong>des</strong> <strong>HSG</strong> (63906 Erlenbach, Elsenfelder Straße, Tel. 09372-5450,<br />

www.hsgerlenbach.de<br />

www.hsgerlenbach.de) www.hsgerlenbach.de<br />

www.hsgerlenbach.de oder an unsere Email-Adresse freunde_<strong>des</strong>_hsg@gmx.de<br />

freunde_<strong>des</strong>_hsg@gmx.de<br />

JAHRESBRIEF BRIEF | 19


JAHRESBRIEF BRIEF <strong>2003</strong><br />

Herausg.:Vereinig. der <strong>Freunde</strong> <strong>des</strong> Hermann-Staudinger-Gymnasiums, 63906 Erlenbach<br />

1.Vorsitzender: Thomas Schwaegerl<br />

Mail: freunde_<strong>des</strong>_hsg@gmx.de<br />

freunde_<strong>des</strong>_hsg@gmx.de<br />

Homepage: http://www.hsgfreunde.de http://www.hsgfreunde.de oder www.freunde<br />

www.freunde-<strong>des</strong><br />

www.freunde<br />

<strong>des</strong> <strong>des</strong>-hsg.com <strong>des</strong> hsg.com<br />

20 | JAHRESBRIEF BRIEF

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