Abiturzeitung 1974 neu - Freunde des HSG
Abiturzeitung 1974 neu - Freunde des HSG
Abiturzeitung 1974 neu - Freunde des HSG
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Neuauflage<br />
30 Jahre Abitur<br />
am <strong>HSG</strong>
Seite 2<br />
Kleines Dankeschön an alle von uns Geplagten<br />
Auf unserem Weg durch die Schulzeit standen uns einige Personen<br />
besonders hilfreich zur Seite:<br />
Frau Große mit stetem Pillchen und Zuspruch<br />
Familie Großmann, die praktisch alles für uns getan hat (Tische<br />
gerückt, Nägel eingeschlagen, Limo verkauft außerhalb der Pause..)<br />
die Putzfrauen, die unser Usambaraveilchen gegossen und unser<br />
Klassenzimmer poliert haben<br />
Herr Reinke mit seinen freiwilligen Überstunden<br />
unsere langjährige Klassenmama, die nie den Glauben an uns<br />
verloren hat<br />
unser Direktor, der uns heldenhaft gegen die Einfälle <strong>des</strong><br />
Kultusministeriums verteidigt hat<br />
die Schüler, die im Klo nicht geraucht haben<br />
die Lehrer, die uns in den Pausen nicht hinausgeschmissen haben<br />
die Lehrer, die meistens nett zu uns waren<br />
Redaktion: 13a<br />
Beiträge: 13a<br />
Graphik: 13a<br />
Überarbeitung und Neuauflage: Walter Lang<br />
thanks, die 13a<br />
Die Geplagten von <strong>1974</strong><br />
Auflage: 5oo<br />
Preis: 0,80 DM<br />
Druck: Böhler-Verlag<br />
Würzburg
Seite 3<br />
Wir haben eine <strong>Abiturzeitung</strong> gemacht,<br />
um<br />
− nicht ganz in Vergessenheit zu geraten<br />
− die Lehrer zum letzten Mal zur<br />
Verzweiflung zu bringen<br />
− ein „gutes“ Vorbild für Nachfolgende<br />
zu sein<br />
− unseren Lehrern die letzte Möglichkeit<br />
zu geben, unsere Reife zu beurteilen<br />
mit viel Schadenfreude,<br />
die<br />
13a
Seite 4<br />
MIT FAUSTSCHEN WORTEN<br />
vor dem Abi:<br />
während d. Abi:<br />
Es wird mir so — ich weiß nicht wie!<br />
Habe nun Deutsch, Physik und leider auch Mathematik<br />
durchaus studiert mit heißem Bemühen! Da steh ich nun,<br />
ich armer Tor und bin so klug als wie zuvor!<br />
froh über das Ende der Schulzeit:<br />
nach dem Abi:<br />
nach bestandenem Abi:<br />
Daß ich nicht mehr mit saurem Schweiß zu sagen brauch’,<br />
was ich nicht weiß!<br />
Uns ist so kannibalisch wohl, als wie 500 Sauen!<br />
Ich fühle Mut mich in die Welt zu wagen;<br />
der Erde Weh, der Erde Glück zu tragen!<br />
EINER MUTTER ERLEICHTETER SEUFZER<br />
Eines laßt Euch heute sagen:<br />
Ihr seid mit Eurer Freude nicht allein.<br />
Manche Mutter denkt in diesen Tagen:<br />
Wie schön, die Schule los zu sein!<br />
Es ist zu End das stete Plagen.<br />
Wir brauchen nicht mehr täglich fragen:<br />
Hast Du auch Deine Hausaufgaben?<br />
Soll ich nicht Vokabeln schnell abfragen?<br />
Bist Du denn schon wieder fertig?<br />
Das ging mal wieder viel zu hurtig!<br />
Komm mir bloß nicht mit ‘ner Vier,<br />
sonst raufe ich die Haare mir!<br />
Das alles ist nun über wunden.<br />
Wir wollen‘s aller Welt bekunden:<br />
Wir hatten‘s immer schon gewußt,<br />
daß unser Kind es schafft, — am Schluß!
Seite 5<br />
Das „Wos“<br />
„Wos“ ist ein Ausdruck aus dem untermainfränkischen Respektspersonendeutsch.<br />
Wegen <strong>des</strong> ähnlichen Tonfalls wird es häufig mit<br />
dem paterren „was“ verwechse1t. Es bedeutet aber „das hast du doch<br />
nicht wirklich gemeint?“, was man leicht daran erkennen kann, daß<br />
die drei Buchstaben WOS in diesem tief sinnträchtigen Satz alle<br />
vorkommen, nicht aber in „was“. Die erste Blütezeit <strong>des</strong> Wortes<br />
wird von führenden Wossiten in der Steinzeit vermutet; und es ist<br />
eine interessante Tatsache, daß die Glanzzeiten sich in einer<br />
Periode von 3752 Jahren zu wiederholen scheinen, denn ein er<strong>neu</strong>tes<br />
sehr häufiges Auftreten wurde in den Jahren 1970—74 festgestellt.<br />
Im Mittelalter wurde hauptsächlich der erste Buchstabe verwendet<br />
(welaga nu, waltant got wewurt...), es ist uns aber auch eine Rune<br />
mit gleicher Bedeutung bekannt.<br />
Goethe soll „wos“ häufig im den Mund genommen haben, und auch<br />
Brecht erwog eine Verwendung. Aber erst in den letzten Jahren<br />
verhalf das verfeinerte ästhetische Empfinden <strong>des</strong> Maintalmenschen<br />
ihm zum <strong>neu</strong>en Durchbruch. Wir sind sehr froh, daß wir schon früh<br />
im Deutschunterricht mit diesem Erbe deutscher Kultur bekannt<br />
gemacht wurden. Sicher wird es uns auf unserem späteren Lebensweg<br />
großen Nutzen bringen können.<br />
Computer-Analyse
Seite 6<br />
Abschlußfahrt der 13a nach Wien<br />
Mittwoch 19. September:<br />
Abfahrt vom Parkplatz <strong>des</strong> Gymnasiums mit einiger Verspätung, weil<br />
der Busfahrer verschlafen hat. Vorher werden ein paar Schüler von<br />
ihren Eltern noch mit letzten Ermahnungen versorgt.<br />
Nach dem Mittagessen in Passau: Überschreitung der<br />
österreichischen Grenze und etwas später besichtigen wir das Stift<br />
Melk.<br />
An Abend können wir in Wien noch Schönbrunn besichtigen und finden<br />
dann nach langer Irrfahrt endlich unsere Jugendherberge in<br />
Pötzleinsdorf.<br />
Donnerstag 20. September:<br />
Am Morgen besuchen wir die Karlskirche und die Secession, mittags<br />
steht eine Fahrt auf den Kahlen Berg auf dem Programm. Am Abend<br />
gibt es in Grinzing erste harmlose Weinleichen, die liebevoll<br />
umsorgt werden.<br />
Freitag 21. September:<br />
Nachdem es einige Aufregung gegeben hat, weil ein paar, sonst sehr<br />
pünktliche Schüler zu spät zum verabredeten Treffpunkt gekommen<br />
sind, wird Schloß Belvedere besichtigt. Abends hat unser<br />
Studienrat Schlosser seinen berühmten Auftritt als Professor im<br />
Augustinerkeller („Sagen‘s doch bitte noch mal Professor zu mir“).<br />
Am Samstag 22. September machen sich die Damen und Herren der 13a<br />
ganz schick, denn es geht ins Theater.<br />
Sonntag 23. September:<br />
Fahrt nach Kloster Neuburg<br />
Der Höhepunkt der Fahrt: der PRATER (Man sollte es nicht glauben,<br />
aber selbst Abiturienten haben noch Angst in der Geisterbahn!).<br />
Montag 24. September:<br />
Schatzkämmerlein, Stephansdom, Museen, Totengruft der Habsburger.<br />
Dienstag 25. September:<br />
Fahrt nach Neusiedel, Besichtigung <strong>des</strong> Seemuseums. Abends gibt es<br />
Schmalzbrote.<br />
Mittwoch 26. September: Heimfahrt
Seite 7<br />
EIN FILM (aus der Mathematikstunde)<br />
Hauptdarsteller: Werner Sack aus Wörth<br />
1. Szene: Sackos Haus in Wörth: Sackos Bett fliegt aus dem Fenster<br />
über den Main, zum Gymnasium und durch das Fenster der<br />
Klasse 13a.<br />
2. Szene: Klassenzimmer der 13a: Sacko gähnt gerade als das Bett<br />
geflogen kommt, freut sich riesig darüber umd legt sich<br />
ins Bett.<br />
3. Szene: Der entsetzte anwesende Lehrer muß zusehen, wie das Bett<br />
mit Sacko zum Fenster hinausfliegt, Richtumg Wörth, aber<br />
über dem Main hält das Bett, dreht sich um, Sacko fällt<br />
im den Main.<br />
4. Szene: Sacko prustet und plantscht im Wasser, ein Aal kommt<br />
geschwommen und frißt den Sacko, daraufhin platzt der<br />
Aal.<br />
Werte Dame!<br />
Ich erlaube mir hiermit auf Ihr Schreiben von 11.45 Uhr zu<br />
antworten, dergestalt, daß ich geneigt bin. Ich werde<br />
selbstverständlich alles irgendwie Menschenmögliche tun und meinen<br />
Schritt durch die gefahrvollen Häuserschluchten Erlenbachs lenken,<br />
um dies wilde Wagnis zu erfüllen.<br />
Im ergebenster Unterwürfigkeit aus den<br />
kalten Regionen <strong>des</strong> offenen Fensters in<br />
ewiger Liebe und treuer Anbetung Ihr<br />
Werner
...aus dem Deutschen<br />
Seite 8<br />
„Sack, Du mußt‘s a noch lerne, Bu!“ (Stapf)<br />
„Was ist das Besondere an Faust‘s „Trüber Tag“?“ „Es ist bis an<br />
den Rand geschrieben!“ (Graf)<br />
„Rothenbücher, auch wenn wir Faust lesen, wollen wir beim Gähnen<br />
die Hand vorhalten!“<br />
„Der Deutschlehrer, der die schlechten Noten gibt, ist ein Hund,<br />
und der Hund bin ich!“ (Kaußler)<br />
...aus der Geschichte<br />
„Das schmutzig grüne dahinten ist die Slowakei!“ (Umlauf)<br />
„Erheb er sich in seiner ganzen Länge!“ „Hock er sich nieder!“<br />
„Setzt er sich wieder!“ (Umlauf)<br />
...aus der Erdkunde<br />
„Die Teile der Großgrundbesitzer, die nicht bebaut wurden, wurden<br />
enteignet.“ (Engelhard)<br />
„Wenn ich vor Ihnen steh und was sage, bringt das nichts!“<br />
(Engelhard)<br />
...aus der Physik<br />
„Die Flucht ist dann Hin— oder Wegbewegung“<br />
„Tiefe ist auch ‘ne Höhe, halt ‘ne negative“<br />
„Allzeit bereit!“ „Hinreichend wenig Zeit!“<br />
„Und das ist wieder der Dreckeffekt!“<br />
„Ich bin kein Mathematiker.“ (Königbauer)<br />
... aus der Biologie<br />
„Also, lassen Sie sich aus, Rothenbücher!“ (Hock)<br />
„Sie können ja fragen, aber sollen nicht reden!“ (Hock)<br />
„Die Druckabnahme hängt mit wachsender Tiefe zu!“ (Hock)<br />
„Ich schneide mir kein Haar ab, das ist sozusagen<br />
Naturschutzgebiet!“ (Hock)<br />
„Nächsten Tag schreiben wir Deutschschulaufgabe, da haben Sie gar<br />
nichts zu sagen!“ (Schülerin zu Hock)<br />
„Hock seien Sie ruhig!“ (Lehrer zu Schüler) Stimme aus der Mädchenreihe,<br />
leise: “Selber Hock!“
...aus dem Englischen<br />
Seite 9<br />
„Stecken Sie den Finger hinten rein und blättern Sie vorne nach“<br />
(Brendel)<br />
...aus der Mathematik<br />
„Bin ich schuld oder Sie an dem Zustand, Hesbacher?“ (R.)<br />
„Haben Sie‘s, Herr Reinke?“ (Irmi beim Vorrechnen an der Tafel)<br />
„Die Hesbacher ist geschlechtslos“ (R.)<br />
„Wo hört die Grenze auf?“ (Schmucker)<br />
„Dickhäuter ist ein Kompliment für Euch!“ (R.)<br />
„Haben wir noch einen Fingernagel zum Schreiben?“ (R.)<br />
„Käslaiberl weg Felge = Torus!“ (R.)<br />
„Der Hund ist heut auch wieder nicht da!“ (R. kommentiert Billis<br />
tägliches Tafelkunstwerk)<br />
„Übrigens, die Bilder sind da, aber ich hab‘ sie vergessen, ich<br />
Rindvieh!“ (R.)<br />
„Sind Sie so lieblich Zahnleiter?“ (R.) „Ja!“ (Doris)<br />
„Ich tät mir auch noch Rollschuh anschaffen.“ (meint R., als eine<br />
Schülerin die Tafel quer wischt)<br />
„Der soll sein Dreck selber beweisen!“ (meint R., als ihn ein<br />
Kollege durch die Schüler bittet es zu tun)<br />
„Null mal Null = Null.“ (Rothenbücher)<br />
„Der nächste Winter kommt bestimmt, er ist nämlich schon da! (R.)<br />
„Bohren Sie mir bei Gelegenheit mal ein Loch in die Decke, damit<br />
ich leichter in die Luft gehen kann!“<br />
„Da sind doch schon Löcher drinnen!“<br />
„Aber die sind doch viel zu klein!“<br />
„ Da ist bis jetzt jeder durchgekommen!“<br />
„Abregen bringt Segen!“ (R.)<br />
„Just a moment.“ (Betonung liegt auf dem ,,u“) (R.)<br />
„Das gibt einen flotten Ausdruck!“ (R.)<br />
„Dann würd’s wieder so dastehen wie‘s dastehen würde! (R.)<br />
„Ist das habhaft?“ (R.)<br />
„Ihr Oberpflaumen!“ (R.)<br />
„Da muß der Tafeldienst erst mal ausrücken!“ (R.)<br />
„Klappe!“ (R.)<br />
„Fenster auf, der Lenz ist da!“ (R.)<br />
„Heiland reiß die Himmel auf, die 11a kommt im Dauerlauf!“ (R.)
Klasse 13a, <strong>1974</strong><br />
1. Reihe von links:<br />
Seite 10<br />
Klaus Schreier, Ekard Rothenbücher, Michael Reisert, OStDir Stapf,<br />
Peter Heß, Werner Sack, Joachim Sterk, Reinhold Rock, Wolfgang<br />
Gründer, Franz —Josef Ferstl, Norbert Bohlender, Robert Schmucker,<br />
Gert Müller<br />
vorne:<br />
Sybille Wagner, OStR. Umlauf, Doris Zahnleiter, Irmtraud<br />
Hesbacher, Renate Hensel, Bärbel Berger, Sigrid Simon, Gabriele<br />
Keßler
Klasse 13b, <strong>1974</strong><br />
Hintere Reihe von links:<br />
Seite 11<br />
OStDir Stapf, Detlef Piontek, Walter Lang, Siegfried Abb, Michael<br />
Manthey, StR. Reichert<br />
Mittlere Reihe von links:<br />
Traudel Stegmann, Petra Zöller, Judith Wick, Sylvia Esser,<br />
Hildegard Diepelt, Karola Schröder, Ingrid Nikelsky,<br />
Vordere Reihe von links:<br />
Elisabeth Hübner, Harald Schäfer, Gundi Müller, Peter Heß,<br />
Stefanie Lang, Hans— Otto Berninger, Siglinde Wöber, Otto Mück
Seite 12<br />
Irmtraud Hesbacher Sie ist unser bestes Pferd im Stall. In<br />
genialer Weise ergänzt sie Wissenslücken<br />
bestimmter Lehrer. Allen steht sie als<br />
Tafelhilfe zur Seite, dank ihres guten Platzes!<br />
Stets liebte sie Frankreich, bis die<br />
Beziehungen zwischen Erlenbach verbessert<br />
wurden; nicht zuletzt wegen ihren Backkünsten!<br />
Sigrid Simon Seit wir sie kennen nimmt sie ab. Sie lebt<br />
zeitweise nur von Vivil; manchmal auch von<br />
Matteplatz. Sie vergießt heiße Tränen während<br />
Chemie und Physik. Besonders ihr gesun<strong>des</strong> (laut<br />
Schlosser) Farbempfinden zeugt von Geschmack.<br />
Zeitweise gelang es ihr sogar Autos<br />
(Volksporsche) ihrer schicken Garderobe anzupassen!<br />
Gert Müller Er fährt einen durch Jesusplaketten<br />
sichtbehinderten Renault. Er bringt Frauen <strong>des</strong><br />
Lehrerkollegiums zum Weinen und zeichnet sich<br />
dadurch aus, daß er allen(auch den Lehrern)<br />
unverfroren die Wahrheit sagt. ... er ist<br />
solang, wie frech, wie dünn!<br />
Wolfgang Gründer Seine Ausdrucksweise ist sehr gewählt. Er heizt<br />
seinen heißen Ofen auf der Strecke Mömlingen —<br />
Erlenbach an. Er spielt die Muse, die die Irmi<br />
küßt. Irmi und Wolfgang gaben uns Anschauungsunterricht<br />
in der Frage: Partnerschaft oder<br />
Pantoffel?<br />
Michael Reisert<br />
(Archie)<br />
Manchmal nimmt er Lehrern die Vorfahrt mit<br />
seinem Fahrrad, und er fragte auch wohl nicht<br />
ohne Grund nach der Autonummer <strong>des</strong> Kommissärs.<br />
Seine Aufsätze standen unter dem Motto: In der<br />
Kürze liegt die Würze! „Die Affen rasen durch<br />
den Wald, der Archie macht die andern kalt, die<br />
ganze Affenbande brüllt: Wo ist das<br />
Klassenbuch, wo ist das Klassenbuch, wer hat<br />
das Klassenbuch geklaut?“<br />
Norbert Bohlender Er kam nie zu früh und selten zu spät. Er wagte<br />
sogar eine Konfrontation mit dem Wagen <strong>des</strong><br />
Landrats, den <strong>des</strong>sen Tochter fuhr. Nahm sein<br />
Hunger unangenehme Auswirkungen an,<br />
signalisierte er der Klasse HUNGER!<br />
Werner Sack<br />
(Sacko)<br />
Er fungierte als Briefbote zwischen der 13a und<br />
13 b. Er war bekennt für eine charakteristische<br />
Schrift und Heftführung. Er ist der ruhende Pol<br />
der Klasse. Seine tägliche Frage an<br />
Klassenkameraden war: „Host Du nichts sehr zu<br />
esse? Kein Matteplatz?“ ,,Ne, <strong>des</strong> Brot will ich<br />
net!“ Bei musikalischen Veranstaltungen kann<br />
man hören:“ Herr Sacko von Schwarzwasser zur<br />
Festleitung bitte!“<br />
Klaus Schreier Er schlug als Frischluftfanatiker so manchen
Seite 13<br />
(Levis) Zwergenaufstand <strong>des</strong> linken Flügels nieder im<br />
Kampf um das offene Fenster. Deshalb lautete<br />
sein morgendlicher Gruß: Fenster auf! Er ist<br />
unser Gong, der, wenn er das Klassenzimmer eher<br />
verlassen mußte, seine Gongtablette weitergab.<br />
Unter freundlichem Winken und Kopfnicken<br />
verläßt er das Klassenzimmer unter<br />
„Zechologie“.<br />
Joachim Sterk:<br />
(Knox)<br />
Ekard Rothenbücher<br />
(Oetger)<br />
Reinhold Hock<br />
(Hockie)<br />
Sybille Wagner<br />
(Bille, Billa,<br />
Billi etc.)<br />
Doris Zahnleiter<br />
(Löffel)<br />
Der dünne Lange mit den schönen Haaren: er hat<br />
es nicht nötig ein Heft zu führen. Er war der<br />
glückliche Gewinner <strong>des</strong> ,,Silbernen Springers“<br />
und behielt diesen Titel bei. Im<br />
Volleyballspiel war der Knox berühmt und<br />
berüchtigt.<br />
Er schrieb am liebsten Schulaufgaben nach.<br />
Oetger, ist er nicht der schönste Jüngling der<br />
Klasse? Er hat nie etwas gesagt, nie etwas<br />
getan! Sein Gruß war: uu, ua, m. Auf sein Auto<br />
ist er sehr stolz und kommt <strong>des</strong>halb leicht in<br />
Rage, wenn Sacko meldet: „Äbe hot oner<br />
drogelongt. “Er ist einer der gelenkigsten der<br />
Klasse. Besonders die Augen konnte er in<br />
verblüffender Weise nach links, rechts, oben<br />
oder unten drehen (je nachdem, wo das Heft <strong>des</strong><br />
Nachbarn gerade lag)!<br />
Hockie ist der Mittelpunkt der hinteren Reihe.<br />
Stolz nennt ihm Robby: „Meine Formelsammlung.“<br />
Hockie ist vielseitig verwendbar; auch zu<br />
Werfspielen! Rieselfelder mit Radieschen, Weiß-<br />
, Blau—, Rot— und sonstigem Kohl, waren der<br />
Stoff seiner Erdkundeexen. Wie schon erwähnt,<br />
er ist vielseitig verwendbar; auch zur<br />
Xantoproteinreaktion. Und singen kann er wie<br />
ein junger Gott, oh Gott!<br />
Vor der Pause galt ihre einzige Sorge 30Pf. für<br />
Kakao. Bemerkenswert war das Zusammentreffen<br />
bestimmter Ereignisse: Fehlte ein bestimmter<br />
junger Herr der Parallelklasse, dann schrieb<br />
sie während der Stunde grüne Briefchen. Dabei<br />
muß es ihr manchmal eiskalt den Rücken herunter<br />
gelaufen sein, denn sie fror ständig. Billi<br />
pflegte unschuldige Beziehungen zu unserm<br />
Oberhaupt: „Ich weiß nicht, worauf sie hinaus<br />
wollen!“<br />
Unsere Fürsprecherin, sie kämpft um das Wohl<br />
der Klasse und verhinderte so manches Unheil,<br />
indem sie gipsarmschwingend die Lehrer bat:<br />
“Könnten sie wohl von einer Abfrage absehen?“<br />
Sie bemühte sich in rührender Weise um kleinere<br />
Klassen. Sie ist ewige WOMEN‘S LIB-Kämpferin,<br />
die keine Faschingsbrille trägt (Herr Kaiser<br />
war dennoch skeptisch). Früher, noch heil und<br />
ganz, war sie unser Turnas. Den Vormittag
Renate Hensel<br />
(Computer)<br />
Bärbel Berger<br />
(Sheriff)<br />
Gabriele Keßler<br />
(Ambros)<br />
Robert Schmucker<br />
(Robby, Robbie,<br />
Robbi)<br />
Harald Graf<br />
(Charlie Graf)<br />
Seite 14<br />
verbrachte sie mit Aufstellen von Statistiken.<br />
Leider war bei ihr ständig der Wecker kaputt<br />
und die Garagentür vereist.<br />
Sie war jahrelang Tempotaschentücherlieferantin<br />
und Traubenzuckerspenderin für anstrengende<br />
Turnübungen. Ihre gymnastischen Übungen bei<br />
Frau Stute pflegte sie auf die Melodie: ,,Eine<br />
Insel aus Nuß—Schokolade“ auszuführen. Sie<br />
bestrickt sämtliche Leute (12—tklässler etc.).<br />
Ihre Liebe gehört dem Auto? Ihr<br />
charakteristischer Ausspruch ist: „Isch bin gut<br />
in Mathe!“<br />
Die arme Irre, die sich als erste in der Klasse<br />
verlobte (Blumenstrauß von Hock fehlt immer<br />
noch!). Sie beweist uns, daß es einen<br />
Unterschied zwischen Autorität und Demokratie<br />
gibt. Durch den Eckbäck beliebt geworden in den<br />
Pausen: „Darf ich mal beißen?“ Sie bewahrte die<br />
Klasse vor dem Erfrieren. Wir freuen uns schon<br />
auf 12 kleine Sheriffs!<br />
Sie war nicht abzustellen. Sie war als einzige<br />
immer antwortbereit in Deutsch. Manchmal spielt<br />
sie mit dem nassen Schwamm Volleyball. Sie hat<br />
seit einiger Zeit ihre Interessen nach rechts<br />
hinten verlegt. Als Kleinste klammert sie sich<br />
lachend an das Lenkrad <strong>des</strong> größten Wagens. Sie<br />
fand öfters das Glück in der eigenen Klasse.<br />
Er hat sich in Wien als guter Unterhalter<br />
entpuppt: „So kenn’ ich ihn gar nicht“. Durch<br />
täglichen Wissensaustausch per Telefon<br />
verbesserten sich die Beziehungen zwischen<br />
Elsenfeld und Obernburg. Als Amaturen—<br />
brettgenie kennt ihn jeder. „Kennt ihr schon<br />
den Witz vom Ditsche und vom Datsche?“<br />
Liefert prompt auf Bezahlung Ideen für den<br />
Zeichenunterricht. „Was hat denn der Graf mit<br />
dem Judenstern zu tun?“ Er schrieb in<br />
atemberaubendem Tempo Romane, deren Happy End<br />
rechts oben auf der ersten Seite stand. Sein<br />
Wahlspruch: „Ich bin dabei!“<br />
Franz—Josef Ferstl Durch seine stille Zurückgezogenheit erhielt er<br />
einen mündlichen Lateinschock. (Der wahre<br />
Künstler schweigt). In Wien erzählte er<br />
mathematische Anekdoten. Für ihn war der<br />
Fahrstuhl nach oben nicht besetzt.<br />
Peter Heß (Hasso) Er kann lachen wie keiner, der ganze Hasso<br />
lacht von Kopf bis Fuß. „Jaja, und die<br />
Jäger....! Heß, ham‘s schon mal so a armes<br />
Viecherl g‘schossen?“ Er wirkt auf Mädchen wie<br />
ein Magnet.<br />
Nach dem Abitur
Seite 15<br />
Franz—Joseph: „Billa, hast Du schon was unternommen?. Weißt Du<br />
schon, was Du machst?<br />
Billa: „Nö, Du?“<br />
Franz—Joseph: “Na ja, Hab mal nach Würzburg geschrieben, wegen<br />
Mathe und Physik.“<br />
Billa: “Was, Lehrer?“<br />
Franz—Joseph: „Nö, Einstein!“<br />
IN MEMORIAM<br />
Mehrmals verschied in der 12. Klasse unser<br />
KLASSENBUCH<br />
In aufrichtiger Freude,<br />
viele Radiergummibesitzer
Sehr geehrte Unfug!<br />
Seite 16<br />
Erlenbach, 9.5.<strong>1974</strong><br />
13 a, II.43<br />
Ich danke Dir für Deine Anfrage und erfülle hiermit Deine Bitte,<br />
Dir einen Brief zu schreiben. Folgen<strong>des</strong> soll er werden.<br />
Wie geht es Dir? Mir geht es gut. Allerdings habe ich im Moment<br />
Chemie und demzufolge saumäßiges Appetenzverhalten, nehme daher<br />
keine Reize auf sondern bin schon gereizt (schlüsselgereizt<br />
sozusagen) Der Schlüssel dazu ist dem Mann sein dummes Gewäsch.<br />
Hast Du auch ein Appetenzverhalten oder hast Du normales Chemie<br />
mit sogenannten Reizkombinationen (z.B. Form, Duft + Farbe) Im<br />
Moment ist bei mir schönes Wetter bis auf die Wolken. Und den<br />
sogenannten Sackozugwind. Schneit es bei Euch noch oder kannst Du<br />
schon baden gehen. Ach ja noch was, nächste Woche schreiben wir<br />
Abitur, Du, das ist so eine dumme Idee von unseren Lehrern, zum<br />
Piepen, ehrlich.<br />
Fährst Du vielleicht mit in den Kongo? Ich habe mir nämlich<br />
überlegt, daß ich in den Kongo gehe, wenn meine Umwelt mich mal<br />
wieder ärgert. Wir könnten dort ja Bananen pflanzen oder so Zeug<br />
und Löwen fangen. Falls ich fahre (wahrscheinlich mit dem<br />
Ruderboot), würde ich Dir vorher noch mal schreiben, bis dahin<br />
kannst Du Dir‘s ja noch mal überlegen. Bis dahin<br />
Uu aga uh (Tschüß)<br />
Deine Bananenlöwenzüchterin
Seite 17<br />
Sehr geehrtes Fräulein Bananenzüchterin in spe (heißt in<br />
Hoffnung)!<br />
Hiermit möchte ich mich für Ihren Brief von II.50 herzlichst<br />
bedanken. Erstaunlicherweise bin auch ich momentan von akustischen<br />
und optischen Reizen bedrängt, weiß mich aber zu schützen durch<br />
Gleichmut (äquo animo). Leider läuft meine Nase und der Lehrer<br />
nicht aus dem Zimmer. Wenn ich ein Fuchs wäre würde ich mich<br />
täglich rasieren und Rasierwasser benutzen, dann könnte ich jeden<br />
Tag Nußschokolade essen (logisch?).<br />
Um nochmals auf Ihr Angebot im den Kongo zu fahren zurückzukommen,<br />
ich esse zwar gern Bananen, würde aber doch Californien<br />
bevorzugen. Die Zugverbindung ist Besser. Und ich rudere nur<br />
ungern.<br />
Kann man in Californien nicht auch Bananen züchten? Außerdem<br />
glaube ich, daß unsere Kongolesisch-Kenntnisse (u-ua-lubo) noch<br />
nicht ausgereift genug sind. Carlifornesisch glaube ich jedoch zu<br />
beherrschen.<br />
Wie hoch wird Dein Abituropfer (Kerze) sein?<br />
Ich hoffe auf baldige Antwort, danke schon jetzt für Ihre Mühe und<br />
verbleibe<br />
mit freundlichen Grüßen<br />
(Unfug)
Erlenbach, den 22.6.74<br />
Seite 18<br />
KLASSE 13 A<br />
HERMANN- STAUDINGER-GYMNASIUM<br />
Obernburg-Erlenbach<br />
ERNENNUNGSURKUNDE<br />
In Anbetracht seiner Verdienste um das geistig—leiblich-seelische<br />
Wohl der Klasse 13a und als Würdigung seiner Bemühungen um diese<br />
Klasse als Kunsterzieher während der Jahre 1972 bis <strong>1974</strong>, sowie<br />
für seine Betreuung während der Abiturfahrt nach Wien, wird<br />
von der Klasse 13a der Titel<br />
verliehen.<br />
1. Klassensprecher(in) Erlenbach,<br />
2. Klassensprecher(in)
DRUDELAUFLÖSUNG<br />
Photon auf Photoplatte<br />
Direktor — Schüler — Gespräch<br />
Schularzt konstatiert Spreizfuß<br />
Binnensee auf den Schulgängen<br />
Seite 19<br />
Wie stellt sich ein Schüler der 12. Klasse seine Freundin vor?<br />
MY GIRLFRIEND<br />
My girlfriend should have some sex and crime<br />
although she needn‘t be ever mine<br />
she mustn‘t go home at too early time<br />
my girlfriend should amell better than a head of swine<br />
if she likes drinking lots of wine<br />
my love to her wouldn‘t be so fine<br />
I want to call her Caroline<br />
and she should live nearby the rhein<br />
in future time you must call her Caroline — Klein<br />
Weisheiten<br />
Der Unsinn <strong>des</strong> Lernens<br />
Je mehr man lernt, <strong>des</strong>to mehr weiß man,<br />
Je mehr man weiß, <strong>des</strong>to mehr vergißt man.<br />
Je mehr man vergißt, <strong>des</strong>to weniger weiß man.<br />
Je weniger man lernt, <strong>des</strong>to weniger weiß man.<br />
Je weniger man weiß, <strong>des</strong>to weniger vergißt man.<br />
Je weniger man vergißt, <strong>des</strong>to mehr weiß man.<br />
Warum also lernen wir??<br />
Was für die Pflanze der Mist ist,<br />
ist für den Schüler die Schule.<br />
Mit Gruß und Kuß, ihr seid uns los!<br />
„Die Billi ist nicht recht griffig, gell?“ (Archie)