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<strong>Themen</strong><br />
- Ein gutes Jahr für<br />
mehr Charakter<br />
Seite 2<br />
- BIERtäglich<br />
Seite 3<br />
- Neue Mitarbeiter<br />
bei BrauKon<br />
Seite 4<br />
- Biervielfalt und<br />
die Braukunst Live!<br />
Seite 5<br />
- Trends zur<br />
Bier-Ausbildung<br />
Seite 5<br />
- Die Tröegs Brauerei<br />
in Pennsylvania<br />
Seite 6<br />
- BrauKon HopGun<br />
Seite 7<br />
- Der BrauKonsulent<br />
Seite 7<br />
- Eruptiver Erfolg bei<br />
der Vulkan Brauerei<br />
Seite 8<br />
- BrauKon Referenzen<br />
Seite 8<br />
www.braukon.de
Vorwort<br />
Zufriedenheit.<br />
Superlative prägen die Kommunikation<br />
unserer Tage. Vieles ist<br />
mindestens „großartig“, meist eher<br />
„sensationell“ oder sogar „unfassbar“.<br />
Wir von BrauKon wollen lieber<br />
ein relativ unscheinbares Wort vor<br />
den Vorhang holen: Zufriedenheit.<br />
Denkt man intensiver über seine<br />
Bedeutung nach, dann erkennt man,<br />
dass Zufriedenheit ein besonders<br />
starker Begriff ist - auf eine ruhige<br />
Art und Weise. Zufriedenheit<br />
hat etwas Dauerhaftes, Solides,<br />
Befreiendes. Man ist eben nur dann<br />
zufrieden, wenn man nach nichts<br />
anderem verlangt.<br />
„Absolute Kundenzufriedenheit“.<br />
Dieses Ziel haben wir nicht von<br />
ungefähr in das Zentrum unserer<br />
Corporate Identity gesetzt. Doch<br />
auch wir selbst streben nach<br />
Zufriedenheit. Wir erreichen sie,<br />
wenn unsere Kunden vollkommen<br />
mit unserer Leistung einverstanden<br />
sind. Der BrauKon geht es nicht<br />
um die schnellen oder lauten Töne.<br />
Wir wollen zum Beispiel „Optimale<br />
Arbeitsabläufe für die Betreiber der<br />
von uns errichteten Anlagen“. Das<br />
klingt nicht nach Glamour, sondern<br />
nach einer angenehmen Zeit und<br />
guten Arbeitsbedingungen.<br />
Ideale Voraussetzungen für die<br />
Produktion von Bier mit Charakter.<br />
Denn sind Ihre Kunden zufrieden<br />
– dann sind auch Sie zufrieden!<br />
Genau diese aufwärts weisende<br />
„Zufriedenheits-Spirale“ streben<br />
wir an.<br />
Nutzen Sie unsere Erfahrung und<br />
Technik für Ihr Bier mit Charakter.<br />
Christian Nuber<br />
Von der Brau zur Beviale<br />
Ein gutes Jahr für mehr Charakter<br />
Die Brauer feiern ihren Silvester Ende September. Das gefühlte BrauKon Jahr reicht,<br />
unabhängig vom Wirtschaftsjahr, von einer BrauBeviale zur nächsten.<br />
Die BrauPost bringt einen Mix aus Erfolgen, Innovationen und anderen Auffrischungen, die den jüngsten<br />
Abschnitt kennzeichnen. Die Aufwärtsspirale „Aufträge, Mitarbeiter, räumliche Ressourcen“ hat sich<br />
weiter gedreht. (Über neue Mitarbeiter lesen Sie auf der Seite 4). 2012 wurden die BrauKon Büros erweitert.<br />
Mit dem Umbau konnten drei Büros mit neuen, schönen Arbeitsplätze sowie Besprechungsraum dazugewonnen<br />
werden. Auch die Automation wurde aufgerüstet: CAD mit zwei AutoCAD 3 D Stationen.<br />
Die Fertigungs-Halle in Obing misst 800 m 2 , dennoch wird auch dort der Platz schon wieder knapp.<br />
Das 50. Rahmen-Sudhaus<br />
nach BrauKon Bauart<br />
Inzwischen wurde das<br />
50. Sudhaus in der bewerten<br />
BrauKon-Rahmenbauweise<br />
fertiggestellt. Diese Bauart sieht<br />
vor, dass die Sudhaus-Geräte in<br />
Obing fix und fertig verrohrt und<br />
verkabelt werden. Die gesamte<br />
Anlage wird betriebsbereit ausgeliefert.<br />
Das verkürzt die Installationszeit<br />
erheblich.<br />
Bauliche Maßnahmen entfallen,<br />
da die Geräte auf einem Rahmen<br />
stehen und so, zum Beispiel,<br />
keine Zwischendecke eingebaut<br />
werden muss. Alleine 2011 wurden<br />
15 BrauKon Sudhäuser gebaut,<br />
ausgeliefert und installiert.<br />
Der 80. BrauKon AlloySius<br />
Der BrauKon Hochleistungs-<br />
Maischefertiger für schonendes<br />
und staubfreies Einmaischen<br />
ist ein echter Bestseller. Seit<br />
der Markteinführung Ende 2006<br />
wurde der achzigste AlloySius,<br />
so der Markenname des Gerätes,<br />
ausgeliefert.<br />
Sein Erfolg beruht auf unschlagbaren<br />
Vorteilen: Steigerung der<br />
Ausbeute, verkürzte Maischearbeit,<br />
niedrigere Jodzahl, kürzere<br />
Läuterzeiten durch Schonung<br />
der Spelzen, reduzierter Energiebedarf<br />
für das Rühren und:<br />
Kein Schrotstau, da der Alloy-<br />
Sius ohne statischen Mischer<br />
auskommt.<br />
Der BrauKon HopBack<br />
für mehr Aroma<br />
Der HopBack wurde entwickelt,<br />
weil immer mehr amerikanische<br />
und zunehmend auch europäische<br />
Brauer hocharomatische,<br />
betont gehopfte Biere herstellen<br />
wollen. Der HopBack ist<br />
ideal für den variablen Einsatz.<br />
Er wird so in den Medienfluss<br />
eingeschliffen, dass die heiße<br />
Würze durch ihn hindurchläuft,<br />
also zum Beispiel zwischen<br />
Whirlpool und Würzekühler. Der<br />
sehr kurze Kontakt des Hopfens<br />
mit der Heißwürze hat große<br />
Vorteile. So findet keine Isomerisierung<br />
der Alphasäure statt,<br />
es werden also vor allem Aromastoffe<br />
ausgelaugt und nicht<br />
die Bittere gesteigert. Die Hopfenöle<br />
bleiben voll erhalten, da<br />
sich das Ganze unter anaeroben<br />
Bedingungen abspielt und eine<br />
rasche Kühlung der Würze erfolgt.<br />
Der HopBack funktioniert<br />
mit Naturhopfen und Pellets.<br />
Bei kleineren Anlagen kann der<br />
HopBack auch als Hopfenseiher<br />
eingesetzt werden. Natürlich<br />
wurde das Gerät ausführlich<br />
getestet.<br />
Einige Camba Bavaria Biere<br />
werden nun über den HopBack<br />
gefahren. Vorher-Nachher:<br />
Die mittels HopBack gehopften<br />
Varianten waren im Aroma<br />
noch ausgeprägter und zugleich<br />
feiner.<br />
Selbstverständlich innerhalb<br />
des Reinheitsgebotes<br />
In Deutschland darf man seit<br />
kurzem auch nach der Kochung<br />
Hopfen geben, der HopBack<br />
ist also auch für jene deutsche<br />
Brauereien interessant, die<br />
ihren Bieren noch mehr Aroma<br />
geben wollen; selbstverständlich<br />
streng im Rahmen des<br />
Reinheitsgebotes. In Ländern,<br />
wo Brauer andere Rohstoffe<br />
als Biergewürz einsetzen, kann<br />
man den HopBack zur Gabe<br />
anderer Spezialzutaten und Ge-<br />
würze verwenden. Man hat die<br />
Wahl zwischen einem HopBack<br />
Vollautomaten und einer Variante<br />
mit manueller Steuerung.<br />
Die Geräte werden individuell in<br />
die Anlage eingepasst und auf<br />
die brauereitypischen Hopfenmengen<br />
abgestimmt. Amerikanische<br />
Brauereien, die Anlagen<br />
bei BrauKon kaufen, bestellen<br />
fast immer mit HopBack. Den<br />
man ebenso zur Erzeugung von<br />
Junghopfenbieren heranziehen<br />
kann, da er auch mit ungetrocknetem<br />
Hopfen arbeitet.<br />
2 3<br />
Erweiterung Technikum<br />
mit CombiMalt OWI 100l<br />
Ein Hit auf der Brau anno 11 war<br />
die kompakte Malz-Herstellungsanlage<br />
der BrauKon. Ein Exemplar<br />
davon ist nun in der Camba<br />
Bavaria im Einsatz.<br />
Mit ihr werden hauptsächlich<br />
BIERtäglich<br />
Spezialmalze hergestellt.<br />
Zusammengefasst kann gesagt<br />
werden, dass das BrauKon Jahr<br />
von schönen Erfolgen gekennzeichnet<br />
war. Eine Bewegung<br />
im Bier hält an und verstärkt<br />
sich sogar: Der Trend zu Bieren<br />
mit Charakter.<br />
BrauKon gibt die online Tageszeitung<br />
für Bier und das Brauwesen heraus<br />
BIERtäglich wurde zur BrauBeviale 2010 gestartet. Seither wurden<br />
dort rund 5.000 Biermeldungen veröffentlicht. Man kann einen Newsletter<br />
gratis abonnieren, der jeden Dienstag und Freitag die neuesten<br />
Bier-Nachrichten in die Mailbox spült. Der Newsletter besteht aus<br />
Überschriften und Links zu den Geschichten und ist so gestaltet,<br />
dass die Empfänger in Sekundenbruchteilen erkennen können, ob<br />
die Information für sie relevant ist. Man kann den Newsletter durch<br />
eigenes Austragen auch ganz einfach wieder loswerden.<br />
Jetzt probeweise bestellen unter http://www.biertaeglich.eu
Neue Mitarbeiter bei BrauKon<br />
Noelle Rinaudo-Stephan Sebastian Wietzorek Mario Scharf Götz Steinl Christine Fehrensen Josef Lehner<br />
Ihr Sprachentalent hat Noelle<br />
Rinaudo-Stephan einst dazu<br />
veranlasst, Germanistik zu<br />
studieren. Ihre Muttersprache<br />
ist Französisch, daneben<br />
beherrscht sie Englisch und<br />
Italienisch – gute Voraussetzungen<br />
für die Frau, die seit<br />
Mitte 2012 die heiklen Brau-<br />
Kon Transporte organisiert. Die<br />
gehen in alle Welt, erst jüngst<br />
wurde ein Schwertransport<br />
in Bewegung gesetzt, sein<br />
Endziel ist Colorado Springs<br />
in den USA. Rinaudo-Stephan<br />
hat sich nicht nehmen lassen<br />
die Verladung per Kran auf<br />
Tieflader persönlich zu überwachen.<br />
Kurze Zeit nach Abschluss ihres<br />
Studiums ist Rinaudo-Stephan<br />
in eine Spedition gegangen.<br />
Den Lehrerinnenberuf hat<br />
sie nicht eingeschlagen: „Ich<br />
habe bei älteren Kollegen die<br />
vergilbten Unterlagen gesehen,<br />
so etwas hätte mir nicht entsprochen.“<br />
Die sympathische<br />
und temperamentvolle Frau<br />
passt viel besser in das Team<br />
der BrauKon, ihre KollegInnenschar<br />
schätzt sie bereits nach<br />
der kurzen Zeit. Lediglich an<br />
ihrem Biergeschmack muss<br />
sie noch arbeiten. Die Elsässischen<br />
Biersorten sind ihr zu<br />
grob, denn eigentlich trinkt sie<br />
eher Wein und Radler. Aber sie<br />
hat versprochen das nächste<br />
Verkostungs-Seminar in der<br />
Camba Bavaria mitzumachen.<br />
Auch das BrauKon Lager hat<br />
Verstärkung gebraucht. Seit<br />
Anfang des Jahres arbeitet<br />
Sebastian Wietzorek im Team.<br />
Er hat die Gesellenprüfung<br />
zum Fliesen-, Platten- und<br />
Mosaikleger absolviert und<br />
in diesem Beruf einige Jahre<br />
Praxis gesammelt, bevor er als<br />
Lagerist in die BrauKon eingetreten<br />
ist. Am liebsten trinkt er<br />
Jager Weisse, weil er Weißbier<br />
dem Hellen vorzieht.<br />
Mario Scharf ist seit August<br />
2012 als technischer Zeichner<br />
in der Anlagentechnik beschäftigt.<br />
Der sonore Bass brummt<br />
begeistert von einem Super-<br />
Arbeitsklima und einem tollen<br />
Arbeitsplatz. Auch die Brauerei<br />
Camba Bavaria fasziniert ihn:<br />
„Einfach toll, wie das alles aufgebaut<br />
ist“. Auch die schöne<br />
Umgebung seiner neuen Firma<br />
macht Freude - vor allem,<br />
wenn man, wie Scharf gerne<br />
Bergsteigen geht.<br />
Es ist nicht egal was man konstruiert,<br />
selbst wenn man hier<br />
wie dort hinter Bildschirmen<br />
versinkt. Es motiviert schon<br />
zusätzlich, wenn man Pläne<br />
für Anlagen erstellt, die etwas<br />
produzieren, was man selber<br />
gerne konsumiert. Apropos:<br />
Scharfs Lieblingsbier ist Stefan<br />
Dettls LoveBeer. Eine gute<br />
Wahl des sommerlichen Neuzugangs.<br />
Auch Götz Steinl hat es zur<br />
BrauKon gezogen. Der vormalige<br />
„Leiter Qualitätsmanagement<br />
Gastronomie Anheuser-<br />
Busch InBev“ ist von Bremen<br />
an die Alz gegangen. Nicht<br />
nur die geografische Distanz<br />
hat es in sich, das war auch<br />
ein Wechsel vom Großkonzern<br />
hin zu einem Betrieb, der wohl<br />
nicht mehr ganz klein ist, aber<br />
immer noch familiären Charakter<br />
hat. Das Götz-Zitat der<br />
Saison lautet: “Das war nicht<br />
meine schlechteste Entscheidung!”.<br />
Auch der BrauKon tut dieser<br />
Entschluss gut. Steinl<br />
ist ein besonnener Manager<br />
und beeindruckt mit seinem<br />
analytischen Verstand. Zum<br />
Thema passt er wie die berühmte<br />
Faust aufs Auge, denn<br />
durch seine Adern fließt gut<br />
gehopfter Gerstensaft. Schon<br />
seine Ausbildung und Gesellenzeit<br />
hat er in einer Brauerei<br />
absolviert. Später hat er in<br />
Weihenstephan seinen Diplom<br />
Braumeister gemacht, 2008<br />
in Gräfelfing und Salzburg<br />
seinen Diplom Biersommelier.<br />
Schank- und Zapftechnik ist<br />
sein tägliches Brot, es gibt<br />
kaum jemand, der dieses<br />
Thema so drauf hat, wie Steinl.<br />
Als Leiter der Administration<br />
begleitet er seit Juli 2012 das<br />
BrauKon Wachstum, lenkt es<br />
in geordnete Bahnen.<br />
Christine Fehrensen arbeitet<br />
schon ein Jahr bei der Brau-<br />
Kon. Sie bringt die persönlichen<br />
Voraussetzungen mit,<br />
die eine Frau braucht, welche<br />
in einer Schaltzentrale arbeitet:<br />
Fehrensen hat Humor, ist<br />
kommunikativ. Den täglichen<br />
Umgang mit Menschen hat sie<br />
zehn Jahre lang als Hotelfachfrau<br />
am Empfang und in der<br />
Reservierung praktiziert. Dabei<br />
hatte sie auch mit Bier zu tun.<br />
Unser Lieblingsgetränk war bei<br />
ihr nicht unbedingt gut angeschrieben.<br />
Bis zum November<br />
2011, als sie bei der BrauKon<br />
angeheuert hat. Die Leidenschaft<br />
mit der ihre Kollegen<br />
an das Bierthema herangehen<br />
wirkt ansteckend und in ihrer<br />
neuen Firma beobachtet sie<br />
verantwortungsvollen Umgang<br />
mit schäumendem Gebräu. Ihr<br />
Lieblingsbier ist das Camba<br />
Bavaria Pale Ale. Fehrensen<br />
zeigt sich begeistert von<br />
seinem fruchtigen Duft. Ein<br />
Bier, das auch Nichtbiertrinker<br />
überzeugt. Auch von der Kollegialität<br />
im Betrieb weiß sie<br />
zu schwärmen. Die sympathische<br />
Frau schätzt die positive<br />
Stimmung und Chefs, die offen<br />
sind und zuhören können.<br />
Die Freude, bei der BrauKon<br />
zu arbeiten, schwingt in ihrer<br />
Stimme mit: „Hier herrscht mit<br />
Abstand das beste Betriebsklima,<br />
das ich bisher erlebt<br />
habe“.<br />
Auch Josef Lehner darf sich<br />
jetzt als „BrauKoner“ bezeichnen.<br />
Über seinen neuen<br />
Arbeitsplatz meinte er: „Ich<br />
bin stolz und froh zugleich, bei<br />
dieser aufstrebenden Firma<br />
einen Bürostuhl ergattert zu<br />
haben und mich mit dem<br />
Thema Mälzerei auseinander<br />
setzen zu dürfen“. Büroarbeit<br />
ist zwar für ihn Neuland,<br />
aber er ist sich sicher auch<br />
das zu meistern. Seine neuen<br />
Kollegen beschreibt er als<br />
hilfsbereit und freundlich und<br />
das Arbeitsklima ist außergewöhnlich<br />
gut. Dazu meinte<br />
er, dass sie es so nie in die<br />
Bild-Zeitung schaffen werden.<br />
In seiner Freizeit ist Lehner oft<br />
in den Bergen unterwegs, also<br />
ein kleiner Steinbock sprichwörtlich,<br />
denn er war alleine<br />
heuer schon gefühlte 20mal<br />
auf der Kampenwand. Welches<br />
sein Lieblingsbier ist, darauf<br />
konnte er sich nicht einigen,<br />
das kann sich von einem Bier<br />
zum nächsten ändern.<br />
Trends zur Bier-Ausbildung<br />
Speziell in Österreich entstehen neue Ausbildungszentren für Bier<br />
Für eine Wende „Im Bier“ – hin<br />
zu Wertigkeit und Vielfalt – gibt<br />
es viele Anzeichen. Kaum<br />
eines ist so deutlich, wie die<br />
Gründungswelle bei Bier-Ausbildungsstätten.<br />
Das wird breit<br />
wirksame Auswirkungen haben,<br />
denn die Leiter der Bierschulen<br />
werden sich alle Mühe geben, viele<br />
Schülerinnen und Schüler anzusprechen<br />
und auszubilden. Der<br />
Biersepp, Leiter der BeerCademy<br />
im Kärntner Ort Sankt Salvator,<br />
hat seine Schule erst im August<br />
dieses Jahres übernommen. Dort<br />
wird auch die Mittelstufe „Bier-<br />
4 5<br />
Biervielfalt und die Braukunst Live!<br />
Edelbiere bringen eine Genussweise ins Spiel, die nichts mit Massenkonsum zu tun hat. Mit ausgefallenen Bierspezialitäten kann<br />
man ein Gourmetmenü durchgehend und treffsicher begleiten. Exzellente Starkbiere haben ihren Preis und tragen als Speerspitze<br />
dazu bei, das Image des Bieres deutlich zu verbessern.<br />
Es muss unser aller Anliegen sein, Bier auch im Erscheinungsbild auf jene Stufe zu heben, die ihm zustünde. Frank Böer hatte zur<br />
richtigen Zeit die richtige Idee: Ein Festival der Gourmetbiere! Als Veranstalter der Fine Spirits hat er die nötige Routine und das<br />
Fachwissen, um an so ein Event heranzugehen.<br />
Große Unterstützung durch<br />
die BrauKon<br />
Biere mit Charakter – das ist produktseitig<br />
das wichtigste Ziel der<br />
BrauKon. Daher hat der Truchtlachinger<br />
Anlagenbauer die Braukunst<br />
Live! massiv unterstützt.<br />
Und: Das erste Bier-Degustations-Festival<br />
war ein Riesen-<br />
Erfolg. Ein Großteil der kreativen<br />
Brauereien und Bierprofis waren<br />
vom 20. bis 22. April in München<br />
und feierten gemeinsam den Aufbruch<br />
in eine neue Bierzeit.<br />
Auf der Braukunst Live! gibt es<br />
keine Gratis Verkostung. Die<br />
Aussteller bieten vielmehr kleine<br />
Verkostungsmengen (0,1 Liter)<br />
von Bierraritäten an, man zapft in<br />
den TEKU-Pokal. Die Messe wird<br />
sich als Frühjahrs-Fixpunkt für<br />
Bierliebhaber, Genießer und Profis<br />
etablieren. Brauer, Braumeister,<br />
Biersommeliers, Bierblogger<br />
haben den Termin bereits eingetragen.<br />
Die Stände werden dort<br />
nicht von ungeschultem Personal<br />
betreut, sondern von Profis. 2012<br />
waren mehr als vierzig verschiedene<br />
Brauereien mit einigen<br />
hundert Bieren vertreten. Neben<br />
deutschen Brauereien waren auch<br />
Könner aus Österreich, Italien,<br />
Holland und England mit dabei.<br />
Es gab gute Gespräche und<br />
Degustations-Möglichkeiten und<br />
darüber hinaus Masterclasses<br />
zu den einzelnen Rohstoffarten,<br />
Podiumsdiskussionen und einen<br />
Wettbewerb um das beliebteste<br />
Gebräu auf der Braukunst Live!<br />
Die nächste Braukunst Live!<br />
findet vom 8. bis 10. März 2013<br />
in München statt.<br />
sommelier“ ausgebildet – ein<br />
neues, kompaktes Angebot zwischen<br />
dem Bier-Jungsommelier<br />
und dem Diplom Biersommelier.<br />
Weiters im BeerCademy Portfolio:<br />
Basiskurse, Genießerkurse,<br />
Kurse für Gastronomen und fortführende<br />
Kurse für Braumeister<br />
und oder (Diplom) Biersommeliers.<br />
Ebenfalls stark im Kommen<br />
sind die neuen Ausbildungsstätten<br />
in Dornbirn bei Mohren Bräu,<br />
Axel Kiesbye‘s BierKulturHaus<br />
in Obertrum.
„Mid-Size Brewing Company of the Year“<br />
Wie gratulieren der Brauerei Tröegs zum großen Erfolg<br />
auf dem Great American Beer Festival ®<br />
Für die Tröegs Brauerei in Pennsylvania wurde bereits zum<br />
zweiten Mal ein BrauKon Sudhaus aufgestellt<br />
Aus nächster Nähe<br />
Offenheit und mutiges Brauen<br />
führen zu großem Erfolg<br />
Informationsmangel war daran<br />
beteiligt, dass die Gebrüder<br />
Trogner im Jahre 2004 bei der<br />
BrauKon bestellten. Ihr Auftrag<br />
über ein Sudhaus mit 30<br />
Hektoliter Kapazität war nämlich<br />
der allererste Sudhausauftrag<br />
für die Truchtlachinger Anlagenbauer.<br />
Die Herren waren ziemlich<br />
erstaunt, als sie später einmal<br />
in das BrauKon web surften und<br />
den diesbezüglichen Eintrag<br />
lasen. Wer weiß, ob sie ihre Bestellung<br />
nicht überdacht hätten,<br />
wenn ihnen vorher bewusst gewesen<br />
wäre, dass sie die ersten<br />
sind?<br />
Sicher ist, dass sie mit dem<br />
Gelieferten sehr zufrieden waren.<br />
Wie zufrieden kann man daraus<br />
ablesen, dass von den Harrisburger<br />
Craft-Brauern nach nicht<br />
einmal zehn Jahren ein weiterer<br />
Sudhausauftrag an die BrauKon<br />
erging. Aus der Dimension der<br />
neuen Brauerei ist ersichtlich,<br />
wie gut die erste Anlage funk-<br />
tioniert hat und wie erfolgreich<br />
dort gebraut wird: Installiert<br />
wurde ein vollautomatisches 120<br />
Hektoliter Sudhaus mit einem<br />
180 Hektoliter Läuterbottich, automatischer<br />
Würzekühlung und<br />
ebensolcher Heißwasserversorgung;<br />
zylindrokonische Gär- und<br />
Lagertanks, eine Hefepropagationsanlage<br />
System BrauKon.<br />
Scratch und Sketch<br />
Ebenfalls eingebaut: Die Scratch<br />
Brewery, eine kleine Brauerei in<br />
der Brauerei, auf der sogenannte<br />
Scratches hergestellt werden:<br />
Einmalige Sondersude, welche<br />
die Produktvielfalt wesentlich<br />
erweitern. Bei besonderen Erfolgen<br />
kann so ein Scratch auch<br />
als Sketch dienen – als Skizze<br />
für ein neues Bier, welches in<br />
das „große“ Sortiment neu aufgenommen<br />
wird.<br />
Mit Blick auf diese Brauerei<br />
schmeckt das Bier noch besser<br />
Die überaus schmucke Anlage<br />
wurde so aufgestellt, dass sie<br />
gleichsam mitten im Taproom<br />
steht. Man genießt sein Bier<br />
an der Bar und blickt auf das<br />
attraktive Sudwerk, aus nächster<br />
Nähe. Das neue Brauhaus wurde<br />
so konzipiert, dass man sich<br />
im Rahmen einer kostenlosen<br />
Self-Guided Brewery Tour frei<br />
bewegen kann. Von Sonntag<br />
bis Mittwoch zwischen 11 und<br />
21 Uhr und von Donnerstag bis<br />
Samstag zwischen 11 und 22<br />
Uhr.<br />
Beachtlich ist auch, dass<br />
Starkbiere mehr als die Hälfte<br />
des Tröegs-Gesamtausstoßes<br />
ausmachen. Und dass beherztes<br />
Hopfen zu den Haupttugenden<br />
der Harrisburger Brauer gehört.<br />
Das Märchen Tröegs beeindruckt<br />
umso mehr, wenn man bedenkt,<br />
dass Chris und John Trogner mit<br />
einem Kochtopf in der Küche<br />
begonnen haben. Tröegs und<br />
BrauKon sind zwei Erfolgsgeschichten,<br />
die bestens zueinander<br />
passen.<br />
Tap-Room-List<br />
Die Zapfliste der Brauerei ist beeindruckend. Wir bringen den Stand<br />
vom 25. September 2012, die aktuelle Liste ist am Web zu finden:<br />
http://www.troegs.com/default.aspx<br />
Ganzjährig:<br />
- DreamWeaver Weizenbier 4.8%<br />
- Pale Ale 5.4%<br />
- HopBack Amber Ale 6.0% (Man beachte die Bierbezeichnung!)<br />
- Troegenator Double Bock 8.2%<br />
- JavaHead Stout 7.5%<br />
- Perpetual IPA 7.5%<br />
Saisonbiere:<br />
- Dead Reckoning Porter 5.8%<br />
- Sunshine Pils 4.5%<br />
- Flying Mouflan 9.3%<br />
- Die Scratch Serie aus der kleinen Brauerei<br />
- #76 - Special HOPS Imperial Red Ale 7.5%<br />
Für einen Unterwasser-Marathon eingebraut, um den Eagle Fund<br />
zu unterstützen. Das Bier ist – laut Brauereibeschreibung – dreist,<br />
aggressiv; bestens dazu geeignet den Gaumen zu sabotieren und<br />
den Geschmackssinn mit Bitterkeit zu bombardieren.<br />
- #73 - Fest Lager: 5.5%<br />
Ein eher traditionelles Festbier.<br />
- #71 - DMB Wit: 5.2%<br />
Ein Witbier, das Herbe mit einem delikaten Orangenaroma<br />
verbindet. Es begrüßt mit Gewürznoten und den Nuancen der<br />
LaChouffe Hefe und verabschiedet sich mit einem krossen,<br />
trockenen Finish.<br />
Die BrauKon HopGun macht es möglich:<br />
Hopfenstopfen wird jetzt flexibel<br />
Der jüngste Streich der Truchtlachinger Brauereitechnologen zeigt, wie cool und kreativ sie ans<br />
Werk gehen. Die erstmals bei der BrauBeviale 2012 präsentierte HopGun wird anspruchsvollen<br />
Brauern dabei helfen, Biere noch feiner und aromatischer zu gestalten.<br />
Der Damenstrumpf<br />
hat ausgedient<br />
Bislang wurde die Mär vom<br />
Damenstrumpf als „ideales“<br />
Werkzeug zum Hopfenstopfen<br />
verbreitet (wobei der Zusatz<br />
„neu, nicht gebraucht“ nie fehlen<br />
durfte). Eine Anekdote, die nichts<br />
mit zeitgemäßer Brautechnologie<br />
zu tun hat. Das Hi-Tech-Gerät<br />
HopGun glänzt mit Verlässlichkeit<br />
und Flexibilität. Mit ihrer Hilfe<br />
ist es möglich auch sehr „spät“,<br />
gleichsam kurz vor dem Abfüllen,<br />
noch am Aroma eines Biers<br />
zu arbeiten. Das kann so weit<br />
gehen: Der Brauer kostet das<br />
werdende Bier und entscheidet,<br />
ähnlich einem Sternekoch, dass<br />
zur Perfektion des edlen Saftes<br />
noch ein Hauch XYZ-Aroma fehlt.<br />
Die Geste des „Nachwürzens“<br />
unterstreicht die Bedeutung des<br />
Braumeisters und seines Senso-<br />
Der BrauKonsulent<br />
Nur jene Brauereien, die sich ganz dem Publikum<br />
öffnen, haben gute Zukunftschancen.<br />
Öffnet weit die Türen<br />
Immer wieder hat mich die Frage<br />
beschäftigt, warum so viele<br />
Brauereien den Bach hinunter<br />
gegangen sind. An der Bierqualität<br />
ist es eher selten gelegen. Der<br />
Mangel an Kreativität und Innovationskraft<br />
muss auch nicht gleich<br />
letal enden. Auch wenn beides<br />
durchaus hilft, will man wirklich<br />
weiter kommen.<br />
Denkt man länger darüber nach,<br />
sucht man nach Gemeinsamkeiten,<br />
so zeichnet sich bald ein<br />
klares Bild ab. Vor allem dann,<br />
wenn man sich dem Gegenteil<br />
zuwendet, also jenen Brauereien,<br />
die (teilweise starke) Zuwächse<br />
verzeichnen, kommt man immer<br />
wieder zu einem Schluss:<br />
Wer seine Türen schließt, hat<br />
schon verloren.<br />
Schauen wir uns Einzelbeispiele<br />
an. Rampenverkauf? „Weg<br />
damit, das rentiert sich nicht!“<br />
Brauereigaststätte? „Zumachen!<br />
Viel zu viel Arbeit“. „Diese Mühe<br />
mit dem Pächter“. Brauereifeste?<br />
„Auslassen. So ein Riesen-<br />
Aufwand!“ Persönlicher Kundenkontakt?<br />
„Nicht mit mir. Ich zahl<br />
doch meine Leute!“ Man lässt<br />
den Hausverkauf weg, weil es<br />
ohnehin den Getränkemarkt gibt.<br />
Dort aber haben die Fernsehbiere<br />
die Nase vorn. Mit ihrer riesigen<br />
Markenbekanntheit von der Werbekampagne<br />
und mit ihrem Geld<br />
für Maßnahmen am „Point Of<br />
Sale“. Hinzu kommt: wenn man<br />
einige zigtausend Euro Budget<br />
für Grafische Gestaltung zur Verfügung<br />
hat, schauen die Etiketten<br />
meistens ziemlich gut aus. Also<br />
wird auch der Spontankäufer<br />
eher danach schnappen - in Massenvertriebskanälen<br />
haben kleine<br />
und mittelständische Brauereien<br />
fast immer das Nachsehen.<br />
Ungeführte<br />
Brauereibesichtigungen<br />
Vor kurzem habe ich eine amerikanische<br />
Brauerei besucht, die<br />
täglich mehrere geführte Rundgänge<br />
abwickelt und obendrein<br />
„unguided tours“ anbietet. Dieser<br />
Betrieb wurde einfach gut abgesichert.<br />
Es gibt weder Stolperfallen<br />
noch offene Baugruben - was<br />
6 7<br />
riums: Handwerklich gebrautes<br />
Bier auf höchstem Niveau. („You’ll<br />
never lose your loving feeling!“<br />
Wir nehmen einmal an, dass jeder<br />
„Top Gun“ gesehen hat).<br />
Die HopGun ist ein neues Gerät<br />
zur Kalthopfung. Zu seinen<br />
wichtigen Elementen gehören<br />
ein durchsichtiger Behälter, eine<br />
zentrale „Kerze“ für den Abfluss<br />
und zwei Einlässe, die tangential,<br />
oben und unten, angebracht sind.<br />
Das ist praktisch, weil Verklumpungen<br />
des Hopfens nicht<br />
ausgeschlossen werden können.<br />
Die HopGun ist so konstruiert,<br />
dass der Brauer den Schlauch<br />
dann einfach am anderen Eingang<br />
anschließt, fertig. Dank<br />
ihrer Konstruktion können in der<br />
HopGun sowohl Pellets als auch<br />
Doldenhopfen verwendet werden.<br />
Auch der Einsatz von Junghopfen<br />
(ungetrockneter Hopfen, unmittelbar<br />
nach der Ernte) ist möglich.<br />
Wirtschaftliche Effekte – die<br />
HopGun rechnet sich<br />
Neben der viel besseren Feinjustierung<br />
der Hopfengaben und der<br />
Möglichkeit zu jeder Zeit während<br />
der Lagerung das „Hopfenstopfen“<br />
durchzuführen, treten auch<br />
im Übrigen auch dem eigenen<br />
Personal nicht schadet. Das Ergebnis?<br />
Dort ist die Hölle los. Die<br />
Bierfans stürmen die Braustatt.<br />
In unseren Tagen kämpft jeder<br />
Wirtschaftsbetrieb mit viel Aufwand<br />
und Geld darum, Zielpersonen<br />
zu „aktivieren“. Es ist von<br />
größtem Wert für jede Marke,<br />
wenn sich Kunden persönlich auf<br />
den Weg zum Herstellungsbetrieb<br />
machen. Gerade Brauereien<br />
gelingt es immer wieder, aus<br />
aufgeschlossen Leuten Interessenten<br />
zu machen, diese dann in<br />
Kunden, und jene schließlich in<br />
Stammkunden zu konvertieren.<br />
Kultige Biermarken schaffen es<br />
darüber hinaus, aus Stammkun-<br />
wirtschaftliche Effekte in den<br />
Vordergrund. Wer die HopGun<br />
einsetzt, verwertet Hopfen<br />
weitaus intensiver. Man kann mit<br />
weniger Hopfen-Rohmaterial ähnliche<br />
und sogar bessere Effekte<br />
erzielen. Die HopGun amortisiert<br />
sich rascher als man glaubt.<br />
Besser an die Aromen<br />
drankommen<br />
Die ersten Versuche in der Camba<br />
Bavaria haben gezeigt, dass man<br />
mittels HopGun die Aromen-<br />
Spektren feiner Hopfensorten<br />
besser „bis ins Bier“ bringt. Das<br />
an sich schon so beliebte Pale<br />
Ale wurde dank HopGun Einsatz<br />
noch feiner und aromatischer.<br />
Das Gerät hilft dem Brauer dabei,<br />
besser „an die Aromen dranzukommen“.<br />
Kalthopfung mit der<br />
HopGun: Das ist die hohe Schule<br />
des Hopfens.<br />
den Fans zu machen. Das spricht<br />
sehr für unsere Produktgruppe<br />
„Bier“.<br />
Es geht noch weiter. Sie kennen<br />
sicher Brauereigaststätten<br />
oder -biergärten, die regelrechte<br />
Pilgerstätten sind. Wo man<br />
zunächst um einen Platz kämpfen<br />
muss, um dann glücklich<br />
schnaufend den Genius loci und<br />
den ersten Schluck Gebrautes<br />
zu inhalieren. Gutes Bier hat das<br />
Zeug zum Kultprodukt. Vielleicht<br />
muss ja auch das Marketing<br />
stimmen? Sicher ist: Nur wer die<br />
die Türen weit, weit aufmacht,<br />
hat eine Chance, dieses Potenzial<br />
abzurufen.
Die Ausstoßkurve der<br />
Vulkanbrauerei schießt in die Höhe<br />
Eruptiver Erfolg<br />
In der Eifel gehen Tradition und<br />
Zukunft Hand in Hand<br />
Niedermendig gilt als Städtchen der Steinhauer<br />
und Steinmetze. Durch den jahrhundertlangen<br />
unterirdischen Basaltabbau waren dort Felsenkeller<br />
von fast vier Quadratkilometern Größe entstanden.<br />
In 30 Metern Tiefe, damit bewegt sich die<br />
Temperatur dort nur im schmalen Band von 6 bis 8<br />
Grad Celsius. Eine ideale Lagerstätte für Bier. Das<br />
hatte zur Folge, dass sich in Mendig 28 Brauereien<br />
ansiedelten.<br />
Die für das Bierbrauen so wichtige Erfindung der<br />
Kühlmaschine 1879 war für Mendig der Untergang<br />
als Braustadt. Viele Betriebe wanderten zu ihrem<br />
alten Standort zurück oder schlossen für immer.<br />
Bis auf eine: Die heutige Vulkan Brauerei.<br />
Doch auch die war bedroht, erst jüngst. Der Jahresausstoß<br />
sank unter die 3.000 Hektoliter-Marke.<br />
Die Rettung kam aus dem Wasser. Die Familie<br />
Tack, Inhaberin der Rhodius Quelle, hat die Brauerei<br />
gekauft und die Brüder Hannes und Malte Tack<br />
als Geschäftsführer eingesetzt. Ein Neubau der<br />
Brauerei wurde in Angriff genommen, Anfang 2012<br />
wurde das BrauKon Sudhaus mit AlloySius, Smart-<br />
Boil, GentleMix, einer neuen Heißwasserversorgung<br />
sowie Luft- und Stickstoffversorgung geliefert<br />
und installiert. Dazu kamen ein Trebersilo, und ein<br />
kompletter Tankkeller mit einer Lagerkapazität von<br />
10.000 Hektolitern. In den wenigen Monaten ist die<br />
Vulkan Brauerei so gut gelaufen, dass man bereits<br />
mit der ersten Erweiterung rechnet.<br />
Das alte Sudhaus ist stehen geblieben und wurde<br />
zu einem musealen Objekt umfunktioniert. So<br />
bleibt die langjährige Tradition der Vulkanbrauerei<br />
Mendig immer im Blickfeld. Die Tack-Brüder<br />
haben auch die Zukunft im Visier, denken über eine<br />
Sortimentserweiterung nach, auch in Richtung gut<br />
gehopfter Craft-Bier Spezialitäten.<br />
ILC<br />
Industrias<br />
La Constancia<br />
8<br />
Lips<br />
Brewery Pabod<br />
Brewery<br />
Wir liefern weltweit schlüsselfertige Anlagen<br />
für die Brau- und Getränkeindustrie<br />
Golden Road<br />
Los Angeles / USA<br />
Industriebrauerei mit Sudhaus 60 hl<br />
Planung und Fertigung einer neuen<br />
vollautomatischen Industriebrauerei<br />
vom Sudhaus bis zum Tankkeller.<br />
- Vollautomatisches 3-Geräte Sudhaus<br />
mit regelbarem Kochsystem<br />
BrauKon SmartBoil<br />
- Maischarbeit mit Vormaisch-System<br />
BrauKon AlloySius und dem<br />
schonenden Rührflügel<br />
BrauKon GentleMix<br />
- Automatiksystem<br />
BrauKon BrauControl für<br />
kompletten Arbeitsablauf von<br />
Schroterei bis Lagerung<br />
Block Bräu<br />
St. Pauli, Hamburg / Deutschland<br />
Gasthausbrauerei, Sudhaus 20 hl<br />
Planung und Fertigung einer kompletten<br />
Gasthausbrauerei von der Schroterei<br />
bis Ausschanktanks.<br />
- 2-Geräte Sudhaus mit energiesparendem<br />
Kochsystem BrauKon EcoBoil<br />
- Vormaisch-System<br />
BrauKon AlloySius<br />
- Halbautomatische Steuerung mit<br />
BrauKon BrauTControl<br />
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Bryggeri<br />
Pivovar Kaltenecker<br />
Roznava / Slowakei<br />
3-Geräte Sudhaus 20 hl<br />
Planung und Fertigung einer neuen<br />
teilautomatischen Industriebrauerei vom<br />
Sudhaus bis zur Flaschenabfüllung.<br />
- 3-Geräte Sudhaus mit energiesparendem<br />
Kochsystem BrauKon EcoBoil<br />
- Maischarbeit mit Vormaisch-System<br />
BrauKon AlloySius und dem schonenden<br />
Rührflügel BrauKon GentleMix<br />
- Halbautomatische Steuerung mit<br />
BrauKon BrauTControl<br />
- Whirlpool mit Würzekühlung und Belüftungseinheit,<br />
halbautomatischen CIP<br />
Anlagen und Gärtemperatursteuerung<br />
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PET- und Glasflaschen<br />
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Brauerei<br />
Kurze Strasse · Düsseldorf-Altstadt<br />
Spreewälder<br />
Privatbrauerei
Texte: Sepp Wejwar, der Biersepp<br />
Gestaltung: demmler & hofinger<br />
<strong>Themen</strong><br />
- Lass diesen Kelch,<br />
BITTE, nicht an mir<br />
vorübergehen<br />
Seite 2<br />
- Die Bierfeuerprobe<br />
Seite 3<br />
- „Eines für Alle?<br />
Jedem das Seine!“<br />
Seite 3<br />
- Neue Biere<br />
seit November 2011<br />
Seite 4<br />
- Craft Beer in<br />
Deutschland<br />
und den USA<br />
Seite 5<br />
- Das Große 6x6<br />
Seite 6<br />
www.cambabavaria.de<br />
Sinnlich:<br />
Edelbiere in edler Flasche<br />
siehe Seite 6
Vorwort<br />
Bier als Reiseziel<br />
Sogar in einem schönen Sommer<br />
ist die Badesaison kurz bemessen.<br />
Reinen Wintersportstationen geht es<br />
nicht viel besser. Bier hingegen ist<br />
wetterfest.<br />
Auch wenn es Jahreszeiten gibt, in<br />
denen mehr Bier getrunken wird, als<br />
in anderen, ist Bier für jede Saison<br />
gut. Der Craft Beer Boom trägt<br />
wesentlich dazu bei, dass Bier als<br />
Ganzjahresthema wahrgenommen<br />
wird. Die Vielfalt verschafft uns<br />
leichte, fruchtig-erfrischende Sommerbiere<br />
und kraftvoll wärmendes<br />
Winterbräu. Saisonale Spezialitäten<br />
und seltene Sorten üben eine große<br />
Anziehungskraft auf Reisende aus.<br />
In der Camba Bavaria beobachten<br />
wir erfreut, dass manche Gäste von<br />
weit her zu uns kommen. Einige von<br />
ihnen erzählen uns, sie hätten das<br />
Reiseziel Chiemgau extra wegen<br />
uns, unserer Biere und wegen<br />
unserer Brauereiwirtschaft gewählt.<br />
Es ist schön zu beobachten, wie<br />
lokales Bier vom Beiwerk zum Inhalt<br />
von Reisen wird. Ich hoffe sehr, dass<br />
viele Tourismusverantwortliche erkennen,<br />
welche Juwelen sie da und<br />
dort in ihren Brauereien haben. Bier<br />
kann zu einem wichtigen Fremdenverkehrs-Magneten<br />
werden. Wenn<br />
es eigenständig ist, einen starken<br />
regionalen Bezug hat und sehr gepflegt<br />
daher kommt; damit meine ich<br />
nicht nur die Zapfkultur.<br />
Gerade wenn man, so wie ich, die<br />
meiste Zeit „auf Achse“ ist, kann<br />
man sein zu Hause richtig schätzen.<br />
Es macht uns stolz, mit unseren<br />
Bieren etwas für die Heimat tun zu<br />
können. Genießen Sie Ihren Aufenthalt<br />
– in der Camba Bavaria.<br />
Ihr Markus Lohner<br />
Lass diesen Kelch, BITTE, nicht<br />
an mir vorübergehen<br />
Wer diesen Sommer an einem lauen Abend auf die Terrasse der Camba Bavaria kam, sah auf so manchen Tischen<br />
attraktive Halbliter-Kelche stehen, aus denen Flüssigkeiten funkelten, rot, wie Rubine. IPA, India Pale Ale. Ein<br />
angloamerikanischer Bierstil mit großer Tradition. Die Biere aus der Ale-Familie, die seit einiger Zeit an der Alz<br />
gebraut werden, haben bereits die Trinkgewohnheiten einiger Stammgäste verändert. Und das will etwas heißen, in<br />
Bayern. IPA, Pale Ale, LoveBeer… Der vergangene Sommer war eindeutig fruchtig. Über die neuen Biere berichten<br />
wir in einem anderen Artikel etwas genauer. Hier bringen wir bunt gemischte Nachrichten aus der Brauerei Camba<br />
– was es so Neues gibt, seit der BrauBeviale 2011.<br />
Im Januar war eine Abordnung<br />
der Camba zu Gast auf der ersten<br />
Feuerberg Bierwoche im österreichischen<br />
Kärnten. Hopfige<br />
Entwicklungszusammenarbeit im<br />
wunderschönen Mountain Resort<br />
unter der begeisterten Anteilnahme<br />
der mehr als 400 Hotelgäste.<br />
Am Feuerberg herrscht wirklich<br />
der pure Luxus: Zwei Biersommeliers<br />
reichten eines Abends<br />
staunenden Gästen den Camba<br />
Bavaria Bourbon Barrel Doppelbock<br />
zum Aperitif. Die Präsentation<br />
von Hubert Unterweger und<br />
Dani Hartl fand großen Anklang.<br />
Im Frühjahr ist Markus Lohner<br />
wieder einmal in die USA geflogen.<br />
Diesmal aber nicht nur um<br />
neue Projekte einzuholen oder<br />
Baustellen zu beaufsichtigen. Der<br />
Camba und BrauKon Chef war<br />
Juror beim World Beer Award,<br />
dem größten und bedeutendsten<br />
Bier-Preis der Welt.<br />
Auch bei uns daheim ist es<br />
hoch hergegangen. Konzerte,<br />
gemeinsam Fußball-Schauen<br />
(Champions League, Europa-<br />
Bier erleben in der alten Mühle 1. Trucht`linger Privatbrauerei<br />
meisterschaft, …). Und viele<br />
„externe Feste, wo die Camba<br />
mitgemacht hat. Wir waren am<br />
Fest der Regionen vertreten, wir<br />
haben das Truchtlachinger Burschenfest<br />
unterstützt. Über das<br />
Burschenbier lest Ihr auf Seite 4,<br />
über ein weiteres, schönes Fest,<br />
die Bier-Feuerprobe, lest Ihr auf<br />
der nächsten Seite.<br />
Umgebaut haben wir auch schon<br />
wieder. Unsere Alz-Terrasse war<br />
von Anfang an sehr beliebt, aber<br />
viel zu klein. Wir haben sie auf 80<br />
Plätze erweitert. Dort kann man<br />
sich an unseren Bieren und an<br />
den wechselnden Spezialangeboten<br />
delektieren. Am Dienstag<br />
gibt es (nach Vorbestellung) ein<br />
Reindlessen wie zu Omas Zeiten.<br />
Mit ofenfrischem Schweinsbraten,<br />
Surwammerl, Schweinswürstl,<br />
Hendlhaxn, Sauerkraut,<br />
zweierlei Knödel, Speckkrautsalat<br />
und Dunkelbiersoße. Unser<br />
Thomas macht das ab 4 Personen.<br />
Jeden Donnerstag kann<br />
man sich am großen Haxnessen<br />
beteiligen. Vorbestellungen dafür<br />
sind bis zum Vorabend möglich<br />
– falls nicht wieder alles ausreserviert<br />
ist.<br />
Zum Haxnessen kommen unsere<br />
Gäste von weit her, gar nicht<br />
so wenige fahren extra aus<br />
München nach Truchtlaching,<br />
wegen der Camba, der Haxn<br />
und dem guten Bier. Es gibt eine<br />
resche Schweinshaxn aus dem<br />
Steinofen mit Krautsalat, Knödel<br />
und Dunkelbiersoße. Bratl,<br />
Haxn, Würstln, … dass diese<br />
Schmankerl viele Freunde finden<br />
wundert uns nicht. Was unseren<br />
Küchenchef Thomas und das<br />
ganze Camba-Team aber ganz<br />
besonders freut, ist, dass seine<br />
bierigen Desserts so gut ankommen.<br />
Wieder ausgezeichnet.<br />
Es schaut so aus, als könnten sie<br />
recht gut kosten, beim European<br />
Beer Star und bei der Zeitschrift<br />
bier.pur. Denn hier wie dort sind<br />
einige Camba Biere wieder hoch<br />
dekoriert worden – Gold, Silber,<br />
und sogar Platin … Das freut und<br />
motiviert die ganze Brauermannschaft.<br />
Unsere soziale Seite zeigt<br />
sich auch virtuell: facebook<br />
und Co.<br />
Seit zwei Jahren twittern wir<br />
fröhlich vor uns hin und betreiben<br />
eine „Seite“ im facebook.<br />
Es zahlt sich aus, dort immer<br />
wieder hinzuschauen. Denn dort<br />
gibt es neben der Wochenkarte<br />
und allen Veranstaltungen auch<br />
viel Austausch von und mit<br />
unseren Fans. Und – nicht zu<br />
vergessen, es gibt in Facebook<br />
auch immer wieder Spiele bei<br />
denen man bierige Köstlichkeiten<br />
und allerlei andere Nettigkeiten<br />
gewinnen kann.<br />
Die Bierfeuerprobe<br />
Ein bieriges Sommerfest und leuchtendes Beispiel guter Zusammenarbeit<br />
Manches Mal geht es ganz<br />
schnell. Dazu braucht es a) die<br />
richtige Idee und b) Leute, die<br />
nicht lange zaudern. Perfektes<br />
Beispiel für diese These: Die<br />
Bierfeuerprobe. Gerade einmal<br />
ein paar Tage blieben Zeit das<br />
Fest zu organisieren und anzukündigen.<br />
Aber wenn die Idee<br />
stimmt, dann ist auch das kein<br />
Hindernis.<br />
34 handgebraute Biere<br />
Am frühen Abend des 2. Juni<br />
war es dann so weit. Der Parkplatz<br />
vom Alzbad bot dem Bier<br />
eine Bühne. Am kleinen, aber<br />
umso feineren Degustations-<br />
und Genussfestival konnten<br />
34 köstliche, handgebraute<br />
Biere (die Hälfte davon aus den<br />
Sudkesseln der Camba Bavaria)<br />
verkostet werden.<br />
Auch die Sammlernatur, die<br />
schließlich in uns allen wohnt,<br />
wurde befriedigt: Mit einer Stempelkarte.<br />
Für die Wandernadel<br />
der etwas anderen Art waren<br />
keine sehr weiten Wege zurückzulegen;<br />
die Kehlen-Muskulatur<br />
der Gäste wurde mehr beansprucht<br />
als ihre Wadeln: Wer<br />
von allen Brauereien gekostet<br />
hatte und das mittels Stempel<br />
dokumentieren konnte, war zur<br />
Teilnahme am großen Gewinnspiel<br />
berechtigt.<br />
Gemeinsam und Miteinander<br />
gehen einfach besser, als<br />
Einsam und Gegeneinander.<br />
Unter diesem Motto stand die<br />
Zusammenarbeit der vier Brauereien<br />
Klosterbrauerei Baumburg,<br />
Weissbräu Schwendl,<br />
Schlossbrauerei Stein und<br />
Camba Bavaria. Alle zusammen<br />
hatten ihre Fans dazu motiviert,<br />
2 3<br />
auch einmal bei „Den Anderen“<br />
zu kosten. Das kommt beim<br />
Bier noch viel zu selten vor.<br />
Mit an Panik grenzender Hyperaktivität<br />
wird da manchmal ein<br />
Terrain verteidigt, das man gar<br />
nicht mehr besitzt – oder nie<br />
besessen hat. Anders bei Brauereien,<br />
die ihr Selbstbewusstsein<br />
aus großartiger Brauware<br />
beziehen, wie jenen vieren,<br />
welche die Bierfeuerprobe<br />
bestritten haben. Der Stempelpass<br />
war extra dazu erfunden<br />
worden die Stammkunden zum<br />
Fremdgehen zu bewegen. Man<br />
wollte partout nicht, dass die<br />
Fans bei „Ihrer“ Marke stehen<br />
bleiben. Gemeinsam ist es<br />
den vier Qualitätsbrauereien<br />
geglückt, ihr Publikum mit Biervielfalt<br />
zu begeistern und zu<br />
zeigen, wie gut sich Brauereien<br />
aus der Region Chiemgau auf<br />
ihr Handwerk verstehen.<br />
„Eines für Alle? Jedem das Seine!“<br />
Manche fragen sich: Wie macht<br />
das die Camba Bavaria? So<br />
viele, so unterschiedliche Biere<br />
– und alle so gut!? Wer öfter im<br />
Brauhaus an der Alz verkehrt,<br />
weiß: Denn dort ist alles stimmig.<br />
Es ist kein Widerspruch,<br />
dass neben einem Hippie-Gebräu<br />
ein Burschenbier gebraut<br />
und ausgeschenkt wird. Dass es<br />
dort helle, lebendige, spritzige<br />
und intensiv fruchtige Biere gibt,<br />
aber auch tiefdunklen Bock mit<br />
in sich ruhendem Charakter.<br />
Still und dennoch voller Kraft<br />
und stark im Ausdruck.<br />
Nichts verbindet die einzelnen<br />
Exemplare des Homo Sapiens<br />
so sehr wie das Bier. Nirgendwo<br />
wird die Vielfalt menschlicher<br />
Charaktere und Einstellungen so<br />
toleriert und gelebt, wie im Biergarten.<br />
Bier ist einfach für alle<br />
da. Nur der Zugang der Camba<br />
Bavaria ist ein ganz neuer: Während<br />
die allgemein anerkannte<br />
bierige Demokratie dort und da<br />
so gelebt wird, indem man ein<br />
Massenprodukt anbietet, die<br />
bravgeschliffen worden sind (damit<br />
sie möglichst Wenige „stören“),<br />
setzt man in Truchtlaching<br />
auf Vielfalt und ausdrucksstarke<br />
Biere mit Ecken und Kanten.<br />
Die individuellen Geschmäcker<br />
liegen oft ziemlich weit auseinander.<br />
Dennoch findet man bei<br />
der enormen Vielfalt der Camba<br />
Bavaria „Sein“ Bier. Anderswo<br />
teilt man einen Kompromiss mit<br />
allen anderen. Die Camba Biere<br />
hingegen sind pointiert eingebraut,<br />
sie polarisieren. Das ist<br />
gut so, denn man kann ohnehin<br />
immer nur ein Bier gleichzeitig<br />
trinken. Während die Massenbierdemokratie<br />
sagt: „Eines für<br />
Alle!“ ruft man in Truchtlaching<br />
„Jedem das Seine!“ als Leitsatz<br />
bieriger Demokratie nach<br />
Camba-Art. Die Geschichte<br />
wird zeigen, welcher der beiden<br />
Ansätze die Bedürfnisse der<br />
menschlichen Seele besser trifft.<br />
Objektiv besser<br />
Apropos … handwerklich gebraute<br />
Biere sind nicht nur viel<br />
sympathischer als seelenlose<br />
Massenware, sondern objektiv<br />
besser. Mehr als tausend Gäste<br />
konnten sich an diesem wunderbaren<br />
Sommerabend davon<br />
überzeugen. Die Livemusik vom<br />
„Trio Mio“ hat die gute Stimmung<br />
noch gefördert, weithin<br />
sichtbare Feuerschalen haben<br />
dem Fest einen romantischen<br />
Beigeschmack verliehen und auf<br />
seinen Namen „Bierfeuerprobe“<br />
verwiesen.<br />
Glückliche Genießer, glückliche<br />
Brauer. Und glückliche Gewinner.<br />
Ganze 200 Liter Bier wurden<br />
ausgespielt, bei der Stempel-<br />
Rally. Einen Stempel haben<br />
wir noch, den drücken wir im<br />
Nachhinein dem Festival auf:<br />
„Prädikat Wiederholenswert!“<br />
Wir machen nicht 40<br />
Biere, um 40 Biere zu<br />
haben.<br />
Am herrlichen Balkon über der<br />
Alz diskutiere ich mit Markus<br />
Lohner über seine Biere, hole mir<br />
Informationen für diesen Artikel<br />
ein. Lohner: „Wir machen nicht<br />
40 Biere, um 40 Biere zu haben.“<br />
Die Camba Bavaria wurzelt im<br />
Technikum der BrauKon. Dem<br />
Status der Versuchsbrauerei ist<br />
sie jedoch schon vor langer Zeit<br />
entwachsen. Was da gebraut<br />
wird, dient komplett dem Genuss.<br />
Wobei der Begriff „Genuss“<br />
hier in seinem ursprünglichen<br />
Sinn zu verstehen ist. Denn<br />
die Camba Biere bereiten pures<br />
Entzücken, nicht nur bei den<br />
TeilnehmerInnen von Biersommelier-Kursen<br />
(siehe Kasten<br />
Seite 4). Manche Neukreationen<br />
finden sofort reißenden Absatz,<br />
andere brauchen ihre Zeit um<br />
sich durchzusetzen, gewinnen<br />
dann aber umso treuere Fans.
Neue Biere – seit November 2011<br />
Hier stellen wir jene Sorten vor, die seit der BrauBeviale 2011 neu herausgekommen sind.<br />
Einige haben ziemlich eingeschlagen, weil sie nicht nur als Brau-Kreationen köstlich sind.<br />
Sie wurden auch äußerst geschickt verpackt und vermarktet.<br />
Stefan Dettl LoveBeer<br />
Das gilt speziell für den jüngsten<br />
Wurf der Camba Bavaria, das<br />
Stefan Dettl LoveBeer. Sicher<br />
hat der „Zufall“ geholfen – Dettl<br />
kommt aus Truchtlaching – aber<br />
das allein macht die Kooperation<br />
nicht aus. Da haben sich Zwei<br />
gefunden, die zusammenpassen.<br />
Zwei Stars, frei von Star-<br />
Allüren. Auf Dettls web heißt es:<br />
„Rockstar, schön und gut - aber<br />
zu dem Begriff […] hat Stefan<br />
Dettl freilich ein eher ironischkokettes<br />
Verhältnis. Kein Star-<br />
Getue bitteschön, Dettl will im<br />
Gegenteil noch viel näher ran<br />
an die Leute: „Wir möchten die<br />
Leute umarmen, mit ihnen feiern,<br />
ihnen Sachen näher bringen, die<br />
uns wichtig sind, auch ein bissl<br />
provozieren und zum Nachdenken<br />
anregen“. Alle diese Überzeugungen<br />
stimmen eins zu eins<br />
mit den Intentionen der Camba<br />
Bavaria überein. Im Brauhaus an<br />
der Alz werden die Leute freudig<br />
empfangen; anstelle einer Umarmung<br />
(Obwohl: auch solche wurden<br />
schon öfter gesehen) gibt<br />
es einen Begrüßungsschluck<br />
vom Haus. Es geht weiter: Auch<br />
aus der Sicht der Camba kann<br />
man sagen: „Wir bringen den<br />
Leuten die Sachen näher, die<br />
uns wichtig sind.“ Denn an der<br />
Alz wird den Gästen das Bier<br />
näher gebracht. Mittels Antworten<br />
auf alle möglichen Fragen<br />
die bei einer solchen Biervielfalt<br />
durchaus aufkommen. Oder, in<br />
konzentrierter Form, während<br />
der regelmäßig stattfindenden,<br />
von Biersommeliers begleiteten,<br />
Verkostungen. Und das<br />
mit dem Provozieren und zum<br />
Nachdenken bringen ist hinlänglich<br />
bekannt. Die Camba Leute,<br />
allen voran Markus Lohner sind<br />
begehrte Interviewpartner und<br />
Teilnehmer an Podiumsdiskussionen.<br />
Am besten tratscht es<br />
sich mit ihnen aber direkt auf der<br />
Terrasse an der Alz – wenn sie<br />
nicht gerade in internationalen<br />
Gewässern segeln.<br />
Bier erleben in der alten Mühle 1. Trucht`linger Privatbrauerei<br />
Stefan Dettl LoveBeer - Summer<br />
of Love - Kostnotiz<br />
Das Stefan Dettl LoveBeer<br />
begrüßt uns mit seiner leuchtenden,<br />
strohgelben Farbe. Attraktive<br />
opalisierende Optik, das Bier<br />
schimmert hefedurchzogen. In<br />
der Nase intensive, exotische<br />
Fruchtaromen á la Mango und<br />
Blutorange. Der Antrunk begeistert<br />
mit erfrischender Rezenz.<br />
Am Gaumen eine kräftige,<br />
zugleich spritzige Grapefruitnote.<br />
Insgesamt ausgewogen.<br />
Der Ausklang ist relativ trocken,<br />
doch lange und vor allem von<br />
einer frisch-fruchtigen und vor<br />
allem blumigen Hopfen-Note<br />
getragen. Eine „richtig guade,<br />
bsondere Sommer Weiße. Wie<br />
sagt Stefan Dettl? „Summer of<br />
Love“.<br />
• Helles Weizenvollbier<br />
• 5,2% vol. alk., Stammwürze<br />
12,8%<br />
• Rein obergärige Bierhefe<br />
• Amerikanischer Aroma Hopfen<br />
der Sorte Simcoe<br />
Camba Burschenbier<br />
Wie sich herausgestellt hat, war<br />
auch die Idee, ein eigenes Burschenbier<br />
einzubrauen, goldrichtig.<br />
Keine leichte Entscheidung,<br />
denn hier handelt es sich um<br />
eine alte und wichtige Tradition,<br />
nicht nur für den Chiemgau.<br />
Aber das ist ja das besondere<br />
an der Camba: Sie hat was von<br />
einem Chamäleon. Denn diese<br />
faszinierenden Tiere können sich<br />
auch anpassen, ohne die eigene<br />
Persönlichkeit aufzugeben.<br />
Camba Burschenbier - Kostnotiz<br />
Glänzendes Kupfer, naturtrüb.<br />
Schöner, stabiler Schaum. Im<br />
Duft überwiegen die Aromen des<br />
Malzes eine zarte Karamellnote<br />
eingeschlossen. Gute Rezenz,<br />
die bekömmliche Gärkohlensäure<br />
wird durch eine feine Hopfenbittere<br />
unterstützt. Am Gaumen<br />
angenehm vollmundig, weich<br />
und rund. Auch dort überwiegen<br />
die Eindrücke der hellen und<br />
dunklen Malze. Sanfter balancierter<br />
Nachtrunk zu dessen<br />
Ende sich noch einmal der<br />
Hopfen dezent meldet.<br />
Auf geht’s!<br />
• Unfiltriertes, kupferfarbenes<br />
Lagerbier<br />
• Rein untergärige Hefe<br />
• 5,4% vol. alk., Stammwürze<br />
12,9%<br />
Unter beerfreaks hat sich in den<br />
vergangenen Monaten rasch<br />
die Kunde von der neuseeländischen<br />
Hopfensorte Nelson<br />
Sauvin herumgesprochen. Nur<br />
wenige Brauer haben sich über<br />
das Biergewürz, das dem fertigen<br />
Gebräu eine leicht weinige<br />
Note verleiht, drüber getraut.<br />
Außerdem war Nelson Sauvin<br />
Hopfen gar nicht leicht zu bekommen.<br />
Eine Brauerei mit den<br />
Kontakten einer Camba Bavaria<br />
hat jedoch keine Probleme an<br />
so eine Rarität zu kommen. Zum<br />
Wohle der Biergenießer, die es<br />
nach Truchtlaching verschlägt.<br />
Denn die dürfen sich jetzt über<br />
die Nelson Weiße freuen.<br />
Camba Nelson Weiße<br />
Dunkles Gelb bis Orange,<br />
schöne Hefetrübung, stabiler<br />
Schaum. Sehr fruchtig in der<br />
Nase, das Bräu duftet nach<br />
Blutorangen, Pfirsichen und<br />
Stachelbeere; durchzogen mit<br />
einer würzigen Prise Gewürznelken.<br />
Spritzig im Antrunk, am<br />
Gaumen guter Trinkfluss gepaart<br />
mit schöner Fülle. Changierender<br />
Ausklang in dem die fruchtigen<br />
mit den würzigen Noten und<br />
einer ganz zarten aromatischen<br />
Bittere spielen.<br />
• Helles Weizenbier<br />
• Rein obergärige Bierhefe<br />
• Neuseeländischer Aroma Hopfen<br />
Nelson Sauvin<br />
• 5,2% vol. alk., Stammwürze<br />
12,8%<br />
Verbleiben noch zwei obergärige<br />
Biere, zuerst ein weiteres Mitglied<br />
der beliebten Ale-Familie<br />
aus dem Hause Camba Bavaria<br />
und zwei Mal untergäriges Gebräu<br />
– ein schwarzes Lager und<br />
ein Bockbier neuerer Art. Die<br />
beiden letzteren reiften heran,<br />
als diese Zeilen verfasst worden<br />
sind. Aber Sie Glückliche, Sie<br />
Glücklicher, die Sie das jetzt<br />
lesen, haben wahrscheinlich die<br />
Möglichkeit das eine oder andere<br />
zu verkosten. Lassen Sie sich<br />
die Vier nicht entgehen.<br />
Camba Amber Ale<br />
• Unfiltriertes, bernsteinfarbenes<br />
Ale<br />
• Rein obergärige Bierhefe<br />
• Fruchtig weich mit abgerundeten<br />
Kirsch- und Waldbeeren-<br />
Noten<br />
• 7,2% vol. alc., Stammwürze<br />
16,8%<br />
• Intensives, komplexes Ale<br />
• Vollmundig und doch frisch<br />
• Im Ausklang kräftig, weich abgerundeter<br />
rezenter Eindruck<br />
umrahmt von feinen Apfel-<br />
Zimt Noten<br />
Camba Brown Ale<br />
• 5,9% vol. alk., Stammwürze<br />
15,1%<br />
• Obergärige Hefe<br />
• Fruchtig weich, mit abgerundetem<br />
Waldbeeren- und<br />
Kirscharoma und leichtem<br />
Grapefruit Anflug<br />
Die Biervielfalt wird an der Alz<br />
weiter ausgebaut. Denn dort<br />
geht es insbesondere um zweierlei:<br />
Um den Camba Ansatz zur<br />
bierigen Demokratie: Jedem das<br />
Seine. Und um die große Mission,<br />
dem Bier jenen Stellenwert<br />
zu verleihen, den es verdient.<br />
Verzückte Biernasen in der<br />
Biersommelier-Ausbildung<br />
Schauplatz Sankt Salvator, Kärnten,<br />
Österreich. Anlass:<br />
Der erste Basiskurs an der<br />
soeben eröffneten BeerCademy,<br />
zugleich Grund-Modul für die neue<br />
Biersommelier-Ausbildung. Einer<br />
der Superstars der Verkostungen<br />
kommt aus den Kesseln der Camba<br />
Bavaria. Für den Kursleiter war<br />
es schön zu beobachten, wie sich<br />
die Mimik der Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmer verändert, unmittelbar<br />
nachdem sie das erste Mal ihre<br />
Nasen in das fruchtige, obergärige<br />
Bräu hineingesteckt hatten. Ein<br />
heiterer Mix aus Erstaunen, Verzückung<br />
und sinnlichem Jubel war<br />
aus siebzehn Gesichtern zu lesen.<br />
Das Camba Pale Ale hat alle<br />
begeistert, ohne Ausnahme. Was<br />
man nicht von jedem Bier behaupten<br />
kann, das an diesen Tagen<br />
zur Probe gereicht worden war.<br />
Das gut ausgereifte Bräu war in<br />
Hochform. Die KursteilnehmerInnen<br />
riefen voller Überschwang<br />
ihre Assoziationen durcheinander:<br />
Mango! Pfirsich! Grapefruit!<br />
Würzkräuter! Auch Kopfschütteln<br />
war zu sehen. „Das gibt es doch<br />
nicht, dass ein Bier so fruchtig<br />
schmecken kann“. Noch dazu ein<br />
nach dem Reinheitsgebot gebrautes:<br />
Das Pale Ale ist super-fruchtig<br />
aber kein Fruchtbier.<br />
Craft Beer in Deutschland und den USA<br />
Die Entwicklung einer Bierszene zwischen Tradition, Massenmarkt und modernen Medien.<br />
Im Jahre 1620 musste ein<br />
kleines Schiffchen an fremden<br />
Gestaden vorzeitig vor Anker<br />
gehen. Der Grund dafür war<br />
nicht etwa große Not oder die<br />
Gewissheit, das Gelobte Land<br />
erreicht zu haben, nein. Es war<br />
einfach das Bier alle. Der Name<br />
des Schiffes? Mayflower.<br />
Von da an wurde die Geschichte<br />
Amerikas auch mit Bier geschrieben.<br />
Die „Boston Tea Party“<br />
hätte genauso gut eine „Boston<br />
Beer Party“ sein können. Allerdings<br />
hatten sich die Rebellen<br />
offenbar gut überlegt, was sie<br />
ins Wasser schütten wollten.<br />
Auch unter den Gründervätern<br />
fanden sich Bierliebhaber.<br />
George Washington liebte Porter<br />
und Benjamin Franklin wird<br />
von der Anchor Steam Brewery<br />
(CA) noch heute mit folgenden<br />
Worten zitiert: „Beer is proof that<br />
God loves us and wants us to be<br />
happy.”<br />
Einflüsse sämtlicher europäischer<br />
Brautraditionen sorgten<br />
bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts<br />
in den USA für eine<br />
Bierlandschaft, die an Vielfalt<br />
ihresgleichen suchte: Über 1.700<br />
Brauereien lieferten Gebräue für<br />
durstige, amerikanische Kehlen.<br />
Dann begann der Niedergang:<br />
Kriege, Rohstoffknappheit und<br />
die Prohibition führten zum<br />
Seriensterben mittelständischer<br />
Brauereien, sodass 1983<br />
sechs Konzerne fast die gesamte<br />
Biermenge produzierten.<br />
Aber die in Prohibitionszeiten<br />
aufgeblühte Heimbrauerszene<br />
lebte unterhalb des Radars der<br />
Großen weiter. Brewpubs und<br />
Microbreweries entstanden. All<br />
das führte schließlich zu einer<br />
Bewegung, die sich bis zum Jahr<br />
2011 beachtliche 9,1 Prozent<br />
Marktanteil erkämpfen konnte.<br />
Tendenz steigend.<br />
Meist schwappen Trends aus<br />
den USA zu uns herüber, so<br />
auch die Bewegung in Richtung<br />
Craft Beer. Das steht für<br />
handwerklich hergestellte Biere.<br />
Brauer versuchen einzigartige<br />
Aromen zu kreieren, viele höchst<br />
unterschiedliche Biere herzustellen,<br />
anstatt den kleinsten,<br />
gemeinsamen Geschmacksnenner<br />
aller möglichen Kunden zu<br />
treffen. Die europäische Entwicklung<br />
wird anders verlaufen,<br />
als jene, in den USA. Wirtschaftliche,<br />
mediale und sozio-kulturelle<br />
Faktoren unterscheiden<br />
Deutschland deutlich von den<br />
USA.<br />
Die Durchschnittsqualität der<br />
in Masse produzierten Biere in<br />
deutschsprachigen Ländern ist<br />
relativ hoch. Massenbiere waren<br />
und sind in den USA oft wirklich<br />
schlecht. Einige von ihnen<br />
werden mit künstlichen Aromen<br />
versetzt, praktisch alle haben<br />
„nahe am Wasser gebraut“.<br />
Jedes halbwegs aromatische<br />
Craft Beer ist daher zwangsläufig<br />
besser, als die geschmacksbefreiten<br />
Produkte der Großkonzerne.<br />
In Deutschland ist<br />
die Brauereilandschaft breiter<br />
aufgestellt. Es gibt eine Fülle von<br />
privaten Brauereien - seit Jahrhunderten.<br />
So entstehen Vielfalt<br />
und Wettbewerb - und somit<br />
bessere Biere. Das deutsche<br />
Reinheitsgebot und der österreichische<br />
Lebensmittel-Codex<br />
verhinderten einige Auswüchse<br />
der Massenproduktion. Einen<br />
Hang zur Unterstützung lokaler<br />
Brauereien kann man hüben wie<br />
drüben erkennen. Der Grund für<br />
das Verschwinden der Mittelständler<br />
in den USA zur Mitte<br />
des vorigen Jahrhunderts liegt<br />
in der Mediengeschichte. Schon<br />
ab 1950 wurde das Fernsehen<br />
in den USA für massive Werbekampagnen<br />
genutzt, ein Kampf,<br />
den mittelgroße Brauereien nicht<br />
gewinnen konnten. (In Deutschland<br />
verwendet man bis heute<br />
4 5<br />
den Ausdruck „Fernsehbiere“,<br />
um bestimmte Produkte negativ<br />
zu konnotieren). Exklusivverträge<br />
mit Handelsketten, Preisdumping<br />
und Aktionitis schmälern<br />
den Wert des Biers an sich. Das<br />
Internet wird hingegen als Kommunikations-<br />
und Werbeplattform<br />
immer wichtiger. Zurzeit<br />
haben die großen Brauereien<br />
im Web noch nicht so deutlich<br />
Oberhand, wie im TV.<br />
Ein weiterer Grund, warum Craft<br />
Beer in Österreich und Deutschland<br />
erst jetzt als „Bewegung“<br />
sichtbar wird, ist die oft starke<br />
Verwurzelung der Leute mit ihrer<br />
Region, zumal in ländlichen<br />
Bereichen. In den USA haben<br />
der Massenkonsum und eine<br />
Ess-„Kultur“, die Gäste auf Wartenummern<br />
in Fast-Food-Buden<br />
reduziert, zu Vereinsamung und<br />
Monotonie beigetragen. Dieses<br />
Phänomen wurde von Soziologen<br />
wie Robert Putnam (Bowling<br />
Alone) eingehend untersucht.<br />
Ihre Gegenbewegung wird Neolokalismus<br />
genannt. Sie findet<br />
ihren Ausdruck unter anderem in<br />
Microbreweries. Was uns nicht<br />
sehr überrascht, weil wir aus<br />
dem deutschsprachigen Raum<br />
wissen, wie sehr Bier Heimat<br />
schaffen und zur Identifikation<br />
beitragen kann.<br />
Bei uns wird sich die Craft-<br />
Beer-Bewegung auf der gesamten<br />
Breite der Bierlandschaft<br />
entwickeln. Schneider Weisse<br />
ist ein gutes Beispiel für eine<br />
Brauerei größeren Volumens,<br />
die international mit der Szene<br />
in Verbindung steht und (wenn<br />
sie auch das Zufällige an dieser<br />
Entwicklung konzediert) 2011<br />
mit TAPX eine Craft- Beer-Linie<br />
geschaffen hat. Braufactum ist<br />
Ausdruck des Bemühens eines<br />
großen Konzerns (Radeberger<br />
Gruppe), auch in diesem Segment<br />
mit einem interessanten<br />
Konzept Fuß zu fassen. Stiegl,<br />
Österreichs größte Privatbrauerei,<br />
gibt eine Linie von Bieren<br />
heraus (alle zwei Monate eine<br />
neue Sorte, die auch nur etwa<br />
acht Wochen lang verkauft wird)<br />
im Rahmen derer oft ausgefallene<br />
Biertypen eingebraut werden:<br />
Kräuter- und Gewürzbiere, alte<br />
Stile, Mixes alter Getreidesorten<br />
etc. Mittelständische Brauereien<br />
investieren in eine „Zweitanlage“<br />
mit Ausschlagmengen von wenigen<br />
hundert Litern um „experimentieren“<br />
zu können, vor allem<br />
aber, um diese Versuche auch<br />
dem Markt zugänglich zu machen.<br />
Brauereien, die Craft Beer<br />
schon seit längerem auf großen<br />
Anlagen herstellen (z.B.: Samichlaus<br />
in Schloss Eggenberg)<br />
erleben Nachfragesteigerungen<br />
bei wertvollen Bierspezialitäten.<br />
Das Web ist, als Werbemedium,<br />
dem kleinsten Heimbrauer<br />
zugänglich. Neutrale, bierbezogene<br />
Plattformen verstärken die<br />
Kommunikation zwischen Brauern,<br />
Journalisten, Organisatoren<br />
und Konsumenten. Aber vielen<br />
Mitgliedern der Szene ist es<br />
vordergründig nicht so wichtig,<br />
ob ein Bier in riesigen oder mikroskopischen<br />
Mengen produziert<br />
wird – sie wenden sich gegen<br />
langweiliges Bier. Und natürlich<br />
gegen „Fakes“. Niemand möchte<br />
künstlich flavorisiertes Bier. Es<br />
ist bestens akzeptiert, dass in<br />
Deutschland und Österreich gute<br />
Biersorten auch von „Großen“<br />
gebraut werden. Außerdem<br />
wissen große Brauereien, wo<br />
man Cascade Hopfen kaufen<br />
kann und wie man ein IPA oder<br />
ein Imperial Stout herstellt.<br />
Wenn sichtbar wird, dass der<br />
Markt dafür groß genug ist,<br />
werden solche Stile den Kleinen<br />
nicht vorbehalten bleiben. Sie<br />
sind dazu „verurteilt“ kreativ zu<br />
bleiben und traditionelle Sorten<br />
weiter zu entwickeln: Trockengehopfte<br />
Pilsbiere, deutsche<br />
India Pale Ales, Imperial Stouts<br />
Austrian Style, Trappistenbiere,<br />
Craft-Kölsch, Craft-Alt, Kräuterbiere,<br />
intensiv gehopfte Hefeweizenbiere<br />
und vieles mehr. Solch<br />
Gebräu entspringt nicht den<br />
versponnenen Träumen eines<br />
Braumeisters, der zu tief ins Glas<br />
geschaut hat. Es ist Realität.<br />
Es wird getrunken und geliebt.
Das Große 6x6 Sechs CAMBA Biere, sechs Diplom Biersommelieres<br />
CAMBA Stout<br />
Von Diplom Biersommelier<br />
Hubert Unterweger<br />
Der Biertyp „Stout“ findet seinen<br />
Ursprung als „Stout Porter“<br />
(= Starker Porter).<br />
Londoner Porter - ein braunes,<br />
obergäriges Bier, wurde seit<br />
Anfang des 18. Jahrhunderts für<br />
die vielen Arbeiter gebraut, die im<br />
Zuge der industriellen Revolution<br />
nach London kamen und für ihre<br />
schweißtreibende Arbeit ein nahrhaftes<br />
Getränk benötigten.<br />
Bier erleben in der alten Mühle 1. Trucht`linger Privatbrauerei<br />
Sinnlich: Edelbier in edler Flasche<br />
Dieses Design wird den Bierkonsum verändern.<br />
Edle Biere verdienen ein besseres Image. Es ist Aufgabe des Marketings, dem Publikum ihren tatsächlichen Wert<br />
zu vermitteln. Das kann nur erreicht werden, wenn (fast) alle menschlichen Sinne angesprochen werden, Geruchs-<br />
und Geschmackssinn alleine reichen nicht, um die aus GenießerInnen-Sicht unerwartet hohe Wertigkeit zu belegen.<br />
Mindestens zwei weitere Sinne müssen gereizt werden: Der Gesichtssinn und der Tastsinn. Farben, Formen, Logodesign<br />
sind für die visuelle Wahrnehmung von entscheidender Bedeutung. Der Tastsinn der RezipientInnen empfängt<br />
Signale, die von der Gestaltung der Flasche und der Glaskultur beeinflusst werden.<br />
Die Venus von<br />
Truchtlaching<br />
Die Camba Bavaria bringt eine<br />
Edelbier-Serie heraus, die auch<br />
durch ihre Verpackung zeigt,<br />
dass sie „andere“ Produkte<br />
enthält, als allgemein mit dem<br />
Begriff „Bier“ assoziiert wird.<br />
Neben der Auswahl der Biersorten<br />
war das Verpackungsdesign<br />
wichtig. Es wurde eine neue,<br />
eigenständige Flasche gestaltet,<br />
die schon aufgrund ihrer ungewöhnlichen<br />
Form auffällt.<br />
Studentinnen und Studenten der<br />
Abschlussklasse der Glasfachhochschule<br />
Zwiesel haben im<br />
Rahmen eines Klassenprojektes<br />
unterschiedliche Entwürfe eingereicht.<br />
Eine Jury hat aus rund 25<br />
Entwürfen den besten ausgewählt:<br />
Eine Flasche, die an einen<br />
weiblichen Torso erinnert. Form<br />
und Beschichtung der Flasche<br />
lassen sie sehr angenehm in der<br />
Hand liegen. Rein haptisch (gefühlsmäßig)<br />
ist „Das Edle“ sofort<br />
erkennbar. Im zweiten Schritt<br />
wurden vier solcher Flaschen in<br />
einem Papier-Tray zusammen<br />
Die Kombination von irischer Reinheit,<br />
natürlichen Zutaten bildet die<br />
Basis, um unser samtweiches und<br />
bekömmliches Stout herzustellen.<br />
Tiefschwarz, mit 4,5% Alkohol<br />
und einer ausgeprägten, cremefarbenen<br />
Schaumkrone, steigen<br />
einen im Antrunk zuerst intensive<br />
Aromen von Kakao, dunkler Bitterschokolade<br />
sowie Himbeeraromen<br />
in die Nase, am Gaumen entfaltet<br />
sich ein samtiger Cocktail aus<br />
Röstkastanien und Haselnuss der<br />
bald von einer cremigen Kaffeenote<br />
sowie frischem Bauernbrot<br />
gehängt, in einem dritten jedem<br />
der Biere eine attraktive und für<br />
Bier eher ungewöhnliche Farbe<br />
zugeordnet. Die Farben und<br />
Sorten sind: Mavi – Doppelbock,<br />
Pink – Stout, Verde – Pale Ale,<br />
Purple – Amber Ale. Kräftige Farben<br />
unterstreichen den hocharomatischen<br />
Charakter der Biere.<br />
Es ist natürlich auch kein Zufall,<br />
dass 3 von 4 Bieren eher atypisch<br />
für den Ausstoß einer bayerischen<br />
Brauerei sind. Doch mit<br />
der gesamten Aktion soll auch<br />
gezeigt werden, dass in Bayern<br />
neben den hoch geschätzten<br />
Für diese BrauPost haben wir keinen Aufwand gescheut. In der Camba und in ihrem Dunstkreis gibt es Diplom<br />
Biersommeliers zu Hauf, wir haben einige von ihnen gebeten, je eine Bierbeschreibung zu verfassen.<br />
abgelöst wird. Der Nachtrunk<br />
grüßt unerwartet weich, harmonisch<br />
und abgerundet mit einem<br />
dezenten einladenden hopfigen<br />
Zitrus Finish.<br />
Camba Stout passt hervorragend<br />
zu Austern, aber auch sonst zu<br />
salziger oder deftiger scharfen<br />
Kost zu empfehlen.<br />
• Unfiltriertes dunkles Alebier<br />
• Rein obergärige Hefe<br />
• Röst- und Bitterschokoladengeschmack<br />
• Haupt- und Nachgärung im geschlossenen<br />
Gär- und Lagertank<br />
• Gebraut nach dem Rezept des<br />
Braumeisters Eric Toft aus der<br />
Schönramer Brauerei<br />
• 4,5 vol. alc, Stammwürze 10,8%<br />
traditionellen Bieren viel Kreativität<br />
beim Brauen gelebt wird<br />
– alles streng im Rahmen des<br />
Reinheitsgebotes.<br />
Die Flaschen enthalten 0,25 Liter,<br />
vier sind zusammengefasst.<br />
Die Flaschen werden von den<br />
Fans zweifellos unterschiedlichen<br />
Zweitverwertungen zugeführt<br />
werden: als Sammelobjekt,<br />
als Blumenvase, als Dekorationsgegenstand.<br />
Die Venus von<br />
Truchtlaching wird in der Camba<br />
Bavaria erhältlich sein und in der<br />
Gastronomie auftauchen.<br />
CAMBA Oak Aged<br />
Doppelbock - Bourbon<br />
Von Diplom Biersommelier<br />
Markus Lohner<br />
Diese streng limitierten Bockbierspezialitäten,<br />
gelagert zwischen<br />
6-10 Monate in Bourbon Barrels,<br />
sind eine perfekte Harmonie aus<br />
Bockbier und Eichenholz, bis dato<br />
sind diese Bierspezialitäten noch<br />
einzigartig in der Produktion in<br />
Deutschland!<br />
Das kräftige Aroma nach feinem<br />
Bourbon und rauchigem Eichenholz<br />
ist ausgewogen, jedoch nicht<br />
zu dominant. Zu Beginn sind diese<br />
Biere mit spürbaren Vanillenoten,<br />
Kakao und Whiskey Aromen<br />
erwärmend, zudem werden sie<br />
von einer dezenten Bourbon Note<br />
unterlegt.<br />
Camba Oak aged Doppelbock<br />
Bourbon<br />
Unser Doppelbock „Mastrobator“<br />
ist unser Grundbier für diese<br />
Bierspezialität. Mahagonifarben,<br />
mit einem kompakten, stabilen<br />
und lang anhaltenden Schaum,<br />
Im Antrunk steigen einem zuerst<br />
Vanille, Kokos sowie der Duft<br />
des Eichenholz in die Nase. Den<br />
Gaumen umschmeichelt ein<br />
ausgewogener Cocktail aus alkoholischer<br />
Wärme und deutlichen<br />
Whiskeyaromen, hier spürt man<br />
die Kraft des Eichenholzes.<br />
Unser Oak aged Doppelbock<br />
Bourbon ist im Ausklang angenehm<br />
herb abklingend mit einem<br />
bleibenden rezenten weichen<br />
Eindruck von Vanille, Karamell<br />
sowie Röstaromen. Dieses Bier ist<br />
einfach eine Sensation!!<br />
• Unfiltriertes dunkles Starkbier<br />
• Rein untergärige Hefe<br />
• Kräftig, mit weich abgerundetem<br />
Whiskey-Geschmack<br />
• Hauptgärung im offenen Gärbottich;<br />
Lagerung in liegenden<br />
Lagertanks sowie 9 Monate in<br />
Bourbon Whiskey Fässer<br />
• Gebraut nach dem Rezept<br />
unseres Braumeisters und Biersommelier<br />
Markus Lohner aus<br />
Truchtling<br />
• 8,2 vol. alc, Stammwürze 18,8%<br />
CAMBA Dunkler Weizen Bock<br />
Von Diplom Biersommelier<br />
Dominik Wiedenbauer<br />
Der Dunkle Weizenbock ist wohl<br />
eines der traditionellsten Biere in<br />
Bayern.<br />
Da zu Zeiten des Mittelalters der<br />
Rohstoff Weizen recht knapp<br />
war, wurde er in weiten Teilen<br />
Deutschlands zur Bierbereitung<br />
verboten.<br />
Nur ein paar wenige hatten das<br />
Privileg Weißbier zu brauen, wozu<br />
auch Bayern zählte.<br />
Während der Fastenzeit wurde<br />
dieses Grundnahrungsmittel<br />
obendrein überlebenswichtig!<br />
Mönche brauten starke Biere, um<br />
sich mit der nötigen Energie zu<br />
versorgen und ihren anstrengenden<br />
Alltag erträglicher zu machen.<br />
Basierend auf diesen Erkenntnissen<br />
reden wir hier von wohl einer<br />
der geschmackvollsten Traditionen.<br />
Um die Vielzahl der Sinneseindrücke<br />
gebührend wahrzunehmen,<br />
wäre ein weiter Kelch empfehlenswert.<br />
Füllt man das Glas, so fällt einem<br />
zunächst der elfenbeinfarbige<br />
Schaum ins Auge, untermalt von<br />
einem kastanienfarbigen Mee(h)r.<br />
Geruchlich besticht dieses Bier<br />
mit Noten von reifer Banane<br />
und feiner Hefe. Nach kurzer<br />
Zeit finden Aromen von Mandel,<br />
Traube und Dörrobst den Weg in<br />
die Nase.<br />
Geschmacklich wird diese<br />
warmen Fruchttöne von feinen<br />
Röstaromen unterstrichen, erinnernd<br />
an Vollmilchschokolade<br />
und Cappuccino.<br />
Eine sehr feine Rezenz, gepaart<br />
mit angenehmer Bittere rundet<br />
dieses voluminöse Ereignis gebührend<br />
ab.<br />
Ein Erlebnis, welches man sich<br />
nach getaner Arbeit gönnen<br />
sollte, ein Geschmack, der einen,<br />
wie damals schon die Mönche,<br />
für seine täglichen Mühen wahrlich<br />
entschädigt.<br />
CAMBA Nelson Sauvin Weiße<br />
Von Diplom Biersommelier<br />
Götz Steinl<br />
Die CAMBA Nelson Weiße kann<br />
bereits beim Servieren optisch<br />
überzeugen und steigert die Freude<br />
auf den ersten Schluck.<br />
Es präsentiert sich eine kräftige,<br />
dunkle Honigfarbe mit orange/goldenen<br />
Reflexen, garniert wird das<br />
Bier mit einer feinporigen stabilen<br />
Schaumkrone.<br />
Durch den verwendeten neuseeländischen<br />
Nelson Sauvin Hopfen<br />
entsteht eine spannende Mixtur<br />
aus fruchtigen Aromen. Deutlich<br />
steigen Düfte von Weintrauben<br />
und Stachelbeeren in die Nase.<br />
Ein Hauch von exotischen<br />
Früchten wie Kiwi und Grapefruit<br />
runden den Eindruck ab.<br />
Hervorragend begleitet wird die<br />
Aroma-Komposition durch die<br />
elegant fruchtige Säure und die<br />
fein verteilte Kohlensäure.<br />
Angenehme dezente Malznoten<br />
konkurrieren mit den fruchtigen<br />
und blumigen Eindrücken dieses<br />
speziellen Weißbier-Protagonisten.<br />
Definitiv eine Komposition, die<br />
alle Sinne reizt und Freude auf<br />
mehr macht.<br />
Eignet sich als vorzüglich als Begleiter<br />
für viele Arten von Pasta<br />
und zu Fischgerichten.<br />
• Helles Weizenbier<br />
• Rein obergärige Bierhefe<br />
• Spezieller Neuseeländischer<br />
Aroma Hopfen<br />
• 5,2% vol. alc., Stammwürze<br />
12,8%<br />
• Fruchtige Aromen wie Weintraube,<br />
Stachelbeere im Antrunk<br />
• Im Geschmack ausgewogen,<br />
kräftig und spritzig an Weißwein<br />
erinnernd<br />
• Im Nachtrunk deutlich blumige<br />
Hopfennote<br />
CAMBA Trucht’linger Dunkel<br />
Diplom Biersommelier<br />
Der Biersepp<br />
6 7<br />
5,0 % Vol<br />
Die Bandbreite bei den angebotenen<br />
Bieren ist im Rahmen des<br />
Bierstils „Dunkles Bier“ besonders<br />
groß. Dabei meine ich nur<br />
den Stil „Dunkles Bier“, wie er<br />
in Österreich heißt, vergleichbar<br />
mit Bayerisch Dunkel oder wie es<br />
beim BeerStar heißt: „European-<br />
Style Dunkel“. Diese etwas simplen<br />
Stilbezeichnungen sind für<br />
Laien verwirrend, weil „Dunkles<br />
Bier (Als Stil) nicht jedes Bier von<br />
dunkler Farbe einschließt.<br />
Um das Durcheinander noch<br />
etwas auszubauen:<br />
Das Trucht’linger Dunkel hat bei<br />
bier.pur Platin gewonnen – nicht<br />
in der Kategorie „Dunkles Bier“,<br />
sondern im Rahmen einer Zwickelbier-Verkostung.<br />
Wir haben<br />
damals lange diskutiert, ob wir<br />
dieses Bier überhaupt bewerten<br />
dürfen. Schließlich haben wir es<br />
zugelassen, da Zwickl auch ein<br />
sehr offener Bierstil ist – im Grunde<br />
geht es um unfiltriertes Bier.<br />
In meiner engeren Heimat (ich<br />
bin zwar ein Wiener, fühle mich<br />
jedoch in Deutschland, speziell<br />
in seinem Süden, auch sehr zu<br />
Hause), in Österreich also, sind<br />
Dunkle Biere oft ziemlich süß und<br />
plakativ-malzig. Deshalb haben<br />
sie bei manchen Genießern<br />
keinen guten Ruf. Ausnahmen<br />
bestätigen die Regel: Schnaitl<br />
Dunkel und Hirter Morchl, das<br />
sind aber beides filtrierte Biere.<br />
Eine herrliche Variante ist das<br />
Trucht’linger Dunkel, das wir im<br />
Magazin bier.pur so beschrieben<br />
haben:<br />
Kostnotiz:<br />
Auffallend schöne Farbe – leuchtendes<br />
Kupfer. Cremefarbener<br />
Schaum, zarte Trübung. Feine<br />
Aromatik, frische Zwetschke aber<br />
auch Dörrobstaromen, Honig,<br />
Karamell. Rezenter Antrunk. Am<br />
Gaumen quicklebendig, viele unterschiedliche<br />
Malznoten, enorme<br />
Länge – superrein.<br />
Der Biersepp ist Chefredakteur<br />
von BIERtäglich und bier.pur, er<br />
hat die Texte zu dieser BrauPost<br />
verfasst.<br />
CAMBA Pale Ale<br />
Von Diplom Biersommelière<br />
Birgit Rieber<br />
Das Pale Ale ist eines der erfolgreichsten<br />
Camba Biere, es wird<br />
auch von Gästen unseres Hauses<br />
(Speidel’s Braumanufaktur, ein<br />
Brauhotel auf der schwäbischen<br />
Alb, Anmerkung der Red.) sehr<br />
gerne getrunken. Frauen lieben<br />
dieses Bier, weil es so frisch<br />
duftet und schmeckt. Wir haben<br />
das Pale Ale auch im Rahmen<br />
der Bier-Ausbildung an der Beer-<br />
Cademy eingesetzt. Dort hat es<br />
den Studenten und Studentinnen<br />
ganz ausgezeichnet geschmeckt.<br />
Zum Bierstil:<br />
Ale ist ein Sammelbegriff für<br />
obergäriges Bier aus dem englischsprachigen<br />
Raum. Erst in<br />
jüngster Zeit werden solche Biere<br />
auch von deutschen Brauereien<br />
aufgegriffen. Das ist möglich,<br />
weil die intensiv fruchtigen<br />
Noten ausschließlich von den im<br />
Reinheitsgebot erlaubten Zutaten<br />
stammen: Hopfen, Hefe, Wasser<br />
und Malz.<br />
Kostnotiz:<br />
Wunderschön: Strahlendes<br />
Bernstein, gekrönt von einem<br />
leicht cremefarbenem Schaum.<br />
Das CAMBA Pale Ale duftet nach<br />
einem bunten Fruchtpotpourri. Im<br />
Vordergrund stehen die vollreife<br />
rosa Grapefruit und Physalis. Ein<br />
Hauch Muskatnuss sorgt für eine<br />
zarte und animierende Schärfe.<br />
Im Antrunk ist das Pale Ale weich<br />
und zugleich sanft prickelnd.<br />
Fruchtig und frisch mischen sich<br />
Orangenschale und Kumquats in<br />
den herrlichen Biergeschmack.<br />
Schon früh machen sich kräftige<br />
Hopfennoten bemerkbar. Sie<br />
harmonieren mit dem feinen Körper<br />
des obergärigen Bieres und<br />
wirken lange nach. Ein Bier, das<br />
nicht nur Frauen - diesen allerdings<br />
besonders gut - schmeckt.<br />
Birgit Rieber arbeitet in Speidel’s<br />
Braumanufaktur und als Dozentin<br />
an der BeerCademy. Als Biersommelière<br />
ist sie für zahlreiche<br />
Bierabende und auch für die<br />
Bierkarte ihres Hauses verantwortlich.<br />
Sie hat CAMBA Biere,<br />
unter anderem das Pale Ale, in<br />
das Angebot von Speidel’s Braumanufaktur<br />
aufgenommen.