Evaluation - mehr als Erbsen zählen - b:sl-Beruf Schulleitung
Evaluation - mehr als Erbsen zählen - b:sl-Beruf Schulleitung
Evaluation - mehr als Erbsen zählen - b:sl-Beruf Schulleitung
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<strong>Beruf</strong>: <strong>Schulleitung</strong><br />
: außerdem<br />
Das Schulbusparadies<br />
Rechtliches zu Webseiten<br />
Herausgegeben vom ASD - Allgemeiner <strong>Schulleitung</strong>sverband Deutschlands e.V.<br />
3. Jahrgang Juli 2009 5,20 E<br />
: Unser Titelthema<br />
<strong>Evaluation</strong> - <strong>mehr</strong> <strong>als</strong> <strong>Erbsen</strong> <strong>zählen</strong>
:InhaltLan dit<br />
Autor: Sabine Kauffeld • Fotos: Fotolia (1), Herbert Fassbender<br />
KONJUNKTURPROGRAMM FÜR SCHULEN<br />
Solarstrom macht Schule: Die SolarWorld AG unterstützt Schulen beim Bau von Solarstromanlagen<br />
mit einer solaren Aufbauprämie von 2.500 € (inkl. MwSt.). Zusätzlich wird<br />
ein kostenloses Kommunikationspaket mit Anzeigedisplay, Datenlogger und Schulungsunterlagen<br />
zur Verfügung gestellt. www.solarworld.de/schulen<br />
2<br />
SolarWorld. And EveryDay is a SunDay.<br />
b:<strong>sl</strong> 03:2009<br />
www.solarworld.de
Inhalt<br />
ASD-Position:<br />
Die Berliner Schülerlotterie_________________________ Seite 4<br />
Aus den Ländern:<br />
Kurznachrichten aus den Bunde<strong>sl</strong>ändern _____________ Seite 5<br />
Titelgeschichte <strong>Evaluation</strong>:<br />
<strong>Evaluation</strong> - Was ist das eigentlich ___________________ Seite 8<br />
Selbstevaluation ist Lob und Anerkennung<br />
für die Schule und die <strong>Schulleitung</strong> __________________ Seite 9<br />
Evaluieren heißt, sich schlau fragen _________________ Seite 11<br />
Schulleiter berichten über <strong>Evaluation</strong> _________________ Seite 15<br />
Schulinspektion neu denken _______________________ Seite 19<br />
Materialien zur <strong>Evaluation</strong>__________________________ Seite 22<br />
Weiterbildung:<br />
<strong>Schulleitung</strong>ssymposium Bamberg __________________ Seite 23<br />
Beltz-Forum _____________________________________ Seite 32<br />
ESHA-Tagung in Südtirol __________________________ Seite 33<br />
Über die Schulter geschaut:<br />
<strong>Schulleitung</strong> einer Potsdamer Privatschule _____________ Seite 24<br />
Internationales:<br />
Das Schulbusparadies _____________________________ Seite 26<br />
Potrait:<br />
Stiftung Lesen ____________________________________ Seite 28<br />
Recht:<br />
Rechtliches zu Webseiten __________________________ Seite 30<br />
Technik:<br />
Kurznachrichten über aktuelle Neuerscheinungen ______ Seite 31<br />
Ansprechpartner, Impressum________________________ Seite 35<br />
Titelfoto: Fotolia<br />
Keine<br />
<strong>Erbsen</strong>zählerei<br />
:Vorwort<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
haben Sie bei wikipedia einmal das Stichwort „<strong>Evaluation</strong>“ eingegeben?<br />
Die Redaktion hat es für Sie getan. Hier auszugsweise die ersten beiden<br />
Sätze: „ <strong>Evaluation</strong> (Evaluierung) bedeutet vereinfacht die Prüfung, ob<br />
etwas so ist, wie es sein soll. Das heißt allgemein, es wird untersucht, ob<br />
ein sinnlich wahrnehmbares oder bloß gedachtes Ding durch sein Sein<br />
oder sein Verhalten die Voraussetzungen im Hinblick auf etwas Gemeintes<br />
und/oder etwas Gesagtes erfüllt.“ Es wird <strong>als</strong>o nachgesehen, ob etwas<br />
so ist, wie es eigentlich sein soll. Guter Ansatz, wie wir finden. Dass die<br />
Prüfung oder Verifizierung von Schule und Unterricht in den allermeisten<br />
Fällen keine <strong>Erbsen</strong>zählerei ist, dokumentieren wir in dieser Ausgabe<br />
von b:<strong>sl</strong> <strong>Beruf</strong>: <strong>Schulleitung</strong>. Besonders wichtig war uns, dass nicht<br />
ein weiteres mit Fachtermini versehenes Kompendium erscheint, das<br />
anstrengend zu lesen ist. Wir wollten klar und verständlich die verschiedenen<br />
Ansätze aufzeigen, Betroffene zu Wort kommen lassen und – im<br />
positivsten Fall – eine Diskussion über die Ausgestaltung der <strong>Evaluation</strong><br />
an deutschen Schulen in Gang bringen.<br />
Damit nicht das ganze Magazin vom Prüfen und Verifizieren handelt,<br />
finden Sie in der zweiten Hälfte dann noch „lockerere“ Artikel und Reportagen.<br />
Besonders empfehlen möchte ich Ihnen die Schilderung des<br />
Schulbusparadieses in New Mexico (Seite 26). Da kommen wir Deutschen<br />
auch nach all dem Prüfen und Verifizieren auf den ersten Seiten<br />
des Magazins ins Träumen, oder?<br />
Wer sich <strong>als</strong> <strong>Schulleitung</strong>smitglied für seine Weiterbildung interessiert,<br />
hat in diesem Herbst die Qual der Wahl. Gleich vier interessante Konferenzen<br />
stehen auf dem Programm: das Bamberger <strong>Schulleitung</strong>ssymposium<br />
(S. 23), die Comenius Netzwerktagung in Tallin (S. 27 unten),<br />
das BELTZ-Forum (S. 32) und das Treffen der deutschsprachigen ESHA-<br />
Länder in Südtirol (S. 33). Vielleicht treffen wir uns auf einer dieser Veranstaltungen?<br />
Sprechen Sie uns einfach an. Wir freuen uns, wenn wir uns<br />
mit Lesern austauschen können.<br />
Wie immer wünschen wir nun eine erfreuliche, erkenntnis- und abwech<strong>sl</strong>ungsreiche<br />
Lektüre. Ebenfalls wie immer erreichen Sie die Redaktion<br />
des Magazins unter info@beruf-schulleitung.de. Wir freuen uns auf<br />
Ihre Zuschriften!<br />
Ihre b:<strong>sl</strong>-Redaktion<br />
* Teilauflagen dieser Ausgabe liegen Beilagen der Bergmoser + Höller Verlag AG, der Helmut<br />
Schulz Großküchen & Gastronomiebedarf GmbH sowie des IQSH - Institut für Qualitätsentwicklung<br />
an Schulen Schleswig-Holstein bei. Wir bitten um freundliche Beachtung.<br />
Autor: Sabine Kauffeld<br />
3<br />
b:<strong>sl</strong> 03:2009
:ASD-Position<br />
Autor: Walter Rossow Foto: privat<br />
Die Berliner Schülerlotterie:<br />
eine Bankrotterklärung der Bildungspolitik<br />
Wie Berliner Schüler angeblich gerecht auf Gymnasien der Stadt verteilt werden sollen<br />
Bi<strong>sl</strong>ang entscheidet in Berlin alleine der Elternwille, welches Kind auf welche Schule geht. Eine Grundschulempfehlung<br />
gibt es derzeit nicht. Das jeweilige Bezirksamt übernimmt nach bestimmten Kriterien die Verteilung<br />
der Schüler auf die Schulen, wobei die Entfernung zwischen Wohnort und Wunschschule den größten<br />
Einfluss hat. Dies soll nun anders werden.<br />
Mit der Schulstrukturreform wird zum Schuljahr 2010/11 eine neue<br />
Schulart eingeführt: die Sekundarschule. Diese vereint die bisherigen<br />
Haupt-, Real- und Gesamtschulen. Am parallel weiter existierenden<br />
Gymnasium machen die Schüler das Abitur in Klasse 12, an ausgewählten<br />
Sekundarschulen in Klasse 13. Um Eltern die Entscheidung zu erleichtern,<br />
auf welche Schulart sie ihr Kind nach der Grundschule schicken,<br />
erhalten sie zukünftig eine schriftliche Empfehlung, welche Schulform für<br />
ihr Kind richtig ist. Bindend ist dieser Rat jedoch nicht. Jeder kann sich an<br />
jeder Schule bewerben. Und wenn es an einer Schule <strong>mehr</strong> Anmeldungen<br />
<strong>als</strong> Plätze gibt, so entscheidet in Zukunft nach dem Willen des Bildungssenators<br />
unter anderem auch das Los. 60 % der Schüler sollen dann von<br />
der <strong>Schulleitung</strong> nach dem Kriterium „Schulprogramm/Schulprofil“ ausgesucht<br />
werden, 10 % sind sogenannte „Härtefälle“ und die restlichen 30<br />
% sollen durch eine Verlosung ermittelt werden.<br />
Diese Bildungspolitik nach dem Zufallsprinzip, auf die zwar der Begriff<br />
Politik, nicht aber jener der Bildung zutrifft, verkauft Berlins Bildungssenator<br />
Zöllner dann auch noch <strong>als</strong> Gerechtigkeit. Es ginge ihm darum,<br />
so sagt er in Interviews, dass die stark nachgefragten Schulen künftig den<br />
Vorteil haben, sechzig Prozent ihrer Schüler selbst aussuchen zu können.<br />
Diese Berliner Entscheidung kann man getrost <strong>als</strong> Bankrotterklärung der<br />
Schulstrukturreform bezeichnen.<br />
Fakt ist, dass es in Berlin bereits jetzt einige Dutzend Gymnasien gibt, die<br />
so stark nachgefragt sind, dass sie nicht einmal alle Kinder in Wohnortnähe<br />
aufnehmen können. Schauen wir doch einmal genau hin: Woran liegt<br />
es denn, dass einige Schulen bereits jetzt <strong>mehr</strong> Zulauf haben <strong>als</strong> andere?<br />
An der besseren Qualität des Unterrichts? An einer hochwertigeren (qualitativ<br />
wie quantitativ) personellen wie sächlichen Ausstattung? An engagierteren<br />
Pädagogen? Wenn das so ist, dann kann es daraus doch nur eine<br />
Konsequenz geben: Alle Schulen müssen mit den gleichen sächlichen,<br />
finanziellen sowie personellen Ressourcen und einem evtl. notwendigen<br />
Nachteilsausgleich ausgestattet werden, damit sie auch wirklich gleichermaßen<br />
konkurrenzfähig sind. Für die Arbeit der <strong>Schulleitung</strong>en bedeutet<br />
das Losverfahren nichts Gutes: Wie soll denn, bitteschön, das Schulprogramm<br />
oder das Schulprofil weiter geschärft werden, wenn einer Schule<br />
4<br />
b:<strong>sl</strong> 03:2009<br />
fast ein Drittel Schüler zugelost werden – ohne Blick auf die entsprechenden<br />
Fähigkeiten der Kandidaten? „Werden zukünftig auf einer Eliteschule des<br />
Sports sprachbegabte, aber übergewichtige Schüler versuchen, ihre Liebe<br />
zur Leichtathletik zu finden?“ fragt der Landeselternausschuss Berlin mit<br />
Recht. Zum anderen wird wieder Arbeit der Bildungsverwaltung auf die<br />
Schultern von <strong>Schulleitung</strong>en abgewälzt. Sechzig Prozent der Schüler auszuwählen<br />
bedeutet die genaue Prüfung der Kandidaten, das Durchführen<br />
von Auswahlverfahren usw. usw. Ein immenses zusätzliches Arbeitspensum,<br />
das da auf <strong>Schulleitung</strong>en zukommt, übrigens – natürlich! – ohne<br />
entsprechenden Ausgleich. Wie immer. Aber so ganz traut der Bildungssenator<br />
seinen <strong>Schulleitung</strong>en dann aber doch nicht: „Zudem gibt es über<br />
das Probejahr die Möglichkeit der Fehlerkorrektur“, äußert sich Zöllner in<br />
einem Interview mit dem TAGESSPIEGEL.<br />
Der Blick über die Landesgrenzen könnte Aufschluss über eine sinnvolle<br />
Lösung bringen – könnte man denken. Allerdings: viel weiter kommt<br />
man da auch nicht. Zu viele unterschiedliche Verfahren, zu viele Regelungen,<br />
zu viele Versuche. Hier nur einige Beispiele: In Bayern sind viele<br />
Grundschullehrer derzeit genervt, weil sie darüber entscheiden sollen,<br />
welche Schulform Kinder nach der vierten Klasse besuchen dürfen. Der<br />
Freistaat reformiert zwar gerade die Übertrittsregeln, im Kern bleibt es<br />
aber bei einem Numerus Clausus für’s Gymnasium. In Hamburg bastelt<br />
der schwarz-grüne Senat derzeit an einer verlängerten Eingangsphase.<br />
Erst nach der sechsten Klasse soll entschieden werden, ob die Schüler von<br />
der neuen Primarschule auf eine Sekundarschule oder ein Gymnasium<br />
wechseln, wobei es allerdings auch an einigen Gymnasien die Möglichkeit<br />
geben soll, die Klassenstufen 5 und 6 zu absolvieren, dann aber <strong>als</strong><br />
Außenstelle der zuständigen Grundschule. In Bremen, im Saarland, in<br />
Schleswig-Holstein und in Rheinland-Pfalz wurden bzw. werden derzeit<br />
zwar die Hauptschulen und Re<strong>als</strong>chulen sowie teilweise die Gesamtschulen<br />
abgeschafft, u. a. um Kindern den immensen Druck der Schullaufbahnentscheidung<br />
schon im vierten Jahr zu nehmen, nicht aber konsequenterweise<br />
auch die Schulartempfehlung.<br />
Man sieht <strong>als</strong>o quer durch die Republik das föderalistische Bildungschaos,<br />
in das sich jetzt auch Berlin dank seiner Schullotterie würdig einreiht.<br />
Walter Rossow ist Verantwortlicher für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
des ASD Allgemeiner <strong>Schulleitung</strong>sverband Deutschlands e.V.<br />
Kontakt: walter.rossow@beruf-schulleitung.de
Anzeige<br />
Aus den Ländern<br />
Baden-Württemberg<br />
BWHT lehnt Werkre<strong>als</strong>chule ab<br />
Der Baden-Württembergische Handwerkstag<br />
(BWHT) lehnt das Konzept der Landesregierung<br />
zur neuen Werkre<strong>als</strong>chule ab. Mit<br />
der Zulassungsbeschränkung zur 10. Klasse<br />
werde die groß angekündigte Bildungsinnovation<br />
zum Muster ohne Wert. „Wir brauchen<br />
keine weitere Selektionsstufe, sondern eine<br />
<strong>Beruf</strong>liche Werkre<strong>als</strong>chule, die der Re<strong>als</strong>chule<br />
in allen Belangen gleich gestellt ist“, forderte<br />
Landeshandwerkspräsident Joachim Möhrle.<br />
Bayern<br />
Vereinfachungen bei Ganztagsangeboten<br />
Kommunen werden bei der Einrichtung<br />
von Ganztagsangeboten zukünftig durch die<br />
Staatsregierung entlastet. „Die weiterführenden<br />
Schulen können nun offene Ganztagsangebote<br />
für das kommende Schuljahr beantra-<br />
Rolf Dubs<br />
Lehrerverhalten<br />
Ein Beitrag zur Interaktion von Lehrenden und<br />
Lernenden im Unterricht<br />
2., überarbeitete Aufl age 2009. 608 Seiten.<br />
Zahlreiche Abbildungen und Tabellen. Kart.<br />
E 54,00<br />
ISBN 978-3-515-09304-0<br />
Lizenzausgaben für Deutschland. Bestellungen aus der Schweiz<br />
sind an den Verlag SKV, Postfach 1853, CH-8027 Zürich, zu richten.<br />
franz steiner verlag<br />
Postfach 101061 • D-70009 Stuttgart<br />
www.steiner-verlag.de • service@steiner-verlag.de<br />
Telefon: 0711 / 2582-0 • Fax: 0711 / 2582-390<br />
gen. Die Rahmenbedingungen sind geklärt,<br />
die Kommunen und die Eltern werden dabei<br />
entlastet.“ Diese Botschaft richtete Kultusminister<br />
Spaenle an die Schulen im Freistaat<br />
Bayern und ihre Sachaufwandsträger. Künftig<br />
müssen die Kommunen nur noch 5.000 Euro<br />
<strong>als</strong> Zuschuss pro Gruppe an Ganztagsangeboten<br />
leisten, die Eltern werden keine Beiträge<br />
<strong>mehr</strong> erbringen müssen. Anträge müssen je<br />
nach Schulart bis zum 3. Juli über das Staatliche<br />
Schulamt bzw. die zuständige Dienststelle<br />
des Ministerialbeaufragten bei der Regierung<br />
eingereicht werden.<br />
FDP rüttelt am Koalitionsvertrag<br />
Nach acht Monaten <strong>als</strong> Regierungspartei<br />
rüttelt die FDP in der Bildungspolitik am Koalitionsvertrag<br />
mit der CSU und fordert mutigere<br />
Reformen. Die Bildungsexpertin Renate<br />
Will denkt bereits öffentlich über eine Verlän-<br />
Anleitung für die Praxis<br />
Der Band führt in alle für den Unterrichtsalltag relevanten Bereiche des Lehrerverhaltens ein.<br />
Er richtet sich an: Lehrkräfte aller Schulstufen, Mitglieder von Schulinspektionen, der Schulaufsichten<br />
und von Schulbehörden sowie Studierende des Lehramtes.<br />
Das Buch versteht sich <strong>als</strong> wissenschaftsbasierte, aber praxisorientierte Darstellung über alltägliche<br />
Aspekte des Lehrerverhaltens. Deshalb fasst es in jedem Kapitel wissenschaftliche Erkenntnisse<br />
zusammen, interpretiert sie und setzt sie in praxisorientierte Handlungsanleitungen um, die mit<br />
Checklists und Beobachtungsschemata ergänzt werden.<br />
Das Buch beruht auf einer gemässigt konstruktiven Sicht. Deshalb beschränkt es sich nicht auf das<br />
Lehrerverhalten im engeren Sinn, sondern es konzentriert sich auf die Interaktion zwischen den<br />
Lehrenden und Lernenden. Es bezieht eine Mittelposition, indem es sein Augenmerk stark auf das<br />
Lernen der Schülerinnen und Schüler richtet und die Lehrenden <strong>als</strong> Persönlichkeiten mit einem<br />
vielseitigen Verhaltensrepertoire sieht, welche sich situationsgerecht sowohl <strong>als</strong> Lehrende <strong>als</strong> auch<br />
<strong>als</strong> Lernberater verstehen.<br />
€ Ebenfalls lieferbar:<br />
Rolf Dubs:<br />
Die Führung einer Schule<br />
Leadership und Management<br />
2., überarbeitete Aufl age.<br />
507 Seiten. 175 Abbildungen und Tabellen. Kart.<br />
E 49,00<br />
ISBN 978-3-515-08761-2<br />
:Aus den Ländern<br />
Autor: Sabine Kauffeld<br />
gerung der Grundschulzeit auf fünf Jahre nach,<br />
was die CSU bi<strong>sl</strong>ang strikt ablehnt. Wenn die<br />
sogenannten «Gelenkklassen» im fünften<br />
Jahrgang nicht funktionieren, sollte die Orientierungsklasse<br />
für die spätere Schullaufbahn<br />
der Kinder an der Grundschule liegen, sagte<br />
Will. „Der Verbleib an den Grundschulen zur<br />
Orientierung wäre die bessere Lösung“, so<br />
Will gegenüber den Nürnberger Nahrichten.<br />
Den Hauptwiderstand gegen Reformen in der<br />
Schulpolitik sieht die FDP weder bei Ministerpräsident<br />
Horst Seehofer noch bei Kultusminister<br />
Ludwig Spaenle (beide CSU), sondern A<br />
Pressestimmen zur vorigen Aufl age:<br />
„[…] Zum baldigen Gebrauch empfohlen!“ Erziehung und Unterricht<br />
„[…] Dem Buch und dem darin enthaltenen Führungskonzept sind<br />
weiteste Verbreitung zu wünschen.“ Seminar<br />
„[…] denn das Buch zeigt deutlich, daß hier nicht vom akademischen<br />
Schreibtisch aus geschrieben wurde, sondern Schulalltag wirklich die<br />
Grundlage der Überlegungen war.“ Die Re<strong>als</strong>chule in Baden-Württemberg
:Aus den Ländern<br />
im Beamtenapparat des Kultusministeriums.<br />
„Die Bevölkerung, Landräte, Schulleiter sind<br />
viel weiter, <strong>als</strong> man denkt“, sagte Will.<br />
Brandenburg<br />
CDU will 1.500 Lehrer einstellen<br />
Im Landtagswahlkampf 2009 setzt die brandenburgische<br />
CDU vorrangig auf die Themen<br />
Bildung, Arbeit und Entwicklung des ländlichen<br />
Raumes. Wie die Landesvorsitzende<br />
Johanna Wanka mitteilte, soll ein Landesparteitag<br />
am 11. Juli den vom Landesvorstand<br />
einstimmig beschlossenen Entwurf des Landtagswahlprogramms<br />
in Kraft setzen.<br />
Brandenburg habe bei den Bildungsergebnissen<br />
einen «großen Sprung nach vorn gemacht»,<br />
seit ihre Partei Mitverantwortung in<br />
der Landesregierung trage, sagte Wanka. Die<br />
CDU trete dafür ein, dass künftig das letzte<br />
Kitajahr kostenlos angeboten wird. Zudem<br />
fordere die Union die Neueinstellung von<br />
1.500 Lehrern. Studiengebühren sollen laut<br />
dem Programmentwurf in der kommenden<br />
Wahlperiode nicht eingeführt werden. Wissenschaftsministerin<br />
Wanka verwies jedoch<br />
darauf, dass langfristig neu nachgedacht werden<br />
müsse, sollten andere Länder auf diesem<br />
Gebiet einen Vorsprung erringen.<br />
Hessen<br />
Kultusministerin will wegen Lehrermangel<br />
Ausbildung reformieren<br />
Die hessische Kultusministerin Dorothea<br />
Henzler (FDP) möchte das Lehramtstudium<br />
auf Bachelor- und Masterabschlüsse umstellen,<br />
das Referendariat soll verkürzt werden.<br />
Der Grund: akuter Lehrermangel. Viele<br />
Schulleiter sehen diese Entwicklung kritisch.<br />
So wird angenommen, das mit diesem Mittel<br />
in möglichst kurzer Zeit Arbeitskräfte produziert<br />
werden sollen. Die Qualität der Ausbildung<br />
leide darunter. Dabei sei das Problem<br />
des drohenden Lehrermangels schon lange<br />
bekannt gewesen - spätestens seit der Neuregelung<br />
der Altersteilzeit.<br />
6<br />
b:<strong>sl</strong> 03:2009<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
Elternfortbildung zur Selbstständigen Schule<br />
Mit dem neuem Schulgesetz erhalten die<br />
Schulen ab dem kommenden Schuljahr größere<br />
Gestaltungsfreiräume. Das bedeutet, dass<br />
die Verantwortung für wesentliche Entscheidungen<br />
zunehmend in die einzelne Schule<br />
verlagert wird sowie die Mitwirkungsgremien<br />
gestärkt werden. Eltern, Schüler und Lehrkräfte<br />
übernehmen gemeinsam Verantwortung<br />
und treffen Entscheidungen. Deshalb<br />
müssen neben den Schulleitern und Lehrkräften<br />
auch die Schüler und Eltern auf diese<br />
Aufgabe vorbereitet werden. Hierzu werden<br />
Fortbildungen für den Landeselternrat, für<br />
die Kreis- bzw. Stadtelternräte und für die Elternräte<br />
der Schulen konzipiert. Sie sollen in<br />
Form von Vorträgen, Workshops und Seminaren<br />
stattfinden. Hierzu stellt das Land etwa<br />
200.000 Euro zur Verfügung.<br />
Niedersachsen<br />
Lehrer-Teilzeit nur nach strenger Prüfung<br />
Ende Februar hat das Kultusministerium ein<br />
Maßnahmenpaket vorgestellt, in dem es unter<br />
anderen heißt, dass Anträge auf Teilzeit<br />
in den kommenden zwei Jahren nur noch aus<br />
familiären und krankheitsbedingten Gründen<br />
gewährt werden dürften. In erster Linie sind<br />
allerdings die <strong>Schulleitung</strong>en für eine Genehmigung<br />
eines solchen Antrages zuständig.<br />
Die Landesschulbehörde kontrolliert dann<br />
diese Genehmigungen. Verbände und Gewerkschaften<br />
äußerten heftige Kritik gegen<br />
diesen Erlass, die Diskussion wurde zwischen<br />
den <strong>Schulleitung</strong>en und dem Ministerium<br />
mit harten Bandagen geführt. Unter anderem<br />
wurde der Vorsitzenden des <strong>Schulleitung</strong>sverbandes<br />
SLVN, Helga Akkermann, vorgewor-<br />
fen, rechtswidrige Handlungen auf einer Regionaltagung<br />
des Verbandes angekündigt zu<br />
haben. Diesem Vorwurf traten nicht nur die<br />
Vorstandsvorsitzende des Verbandes sondern<br />
auch die Besucher des <strong>Schulleitung</strong>stages entgegen.<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Das Ergebnis einer leitung<strong>sl</strong>osen Schule<br />
Was mit einer Schule passiert, die jahrelang<br />
ohne Schulleiter auskommen muss, zeigt<br />
beispielhaft die Schule an der Annastraße in<br />
Raderberg. Während im laufenden Schuljahr<br />
noch 227 Kinder die Grundschule mit einem<br />
angeschlossenen katholischen Zweig besuchen,<br />
werden für das kommende Schuljahr<br />
nur noch 188 erwartet. Ganze zwölf Erstkläs<strong>sl</strong>er<br />
haben sich angemeldet. Seit vielen Jahren<br />
gibt es an der Annastraße keinen Schulleiter<br />
<strong>mehr</strong>. Die Aufgaben erledigte bi<strong>sl</strong>ang die Konrektorin.<br />
Da diese nun langfristig erkrankt ist,<br />
stehen die 25 Lehrkräfte und Schulkinder seit<br />
dem vergangenen Jahr ganz ohne Führung da.<br />
Einmal in der Woche kommt ein Konrektor<br />
aus einer benachbarten Schule, um die dringendsten<br />
Verwaltungsgeschäfte zu erledigen.<br />
Die Stelle wird laufend ausgeschrieben, niemand<br />
interessiert sich aber dafür. Die Eltern<br />
stimmen nun mit den Füßen ab und melden<br />
ihre Kinder offenbar lieber in anderen Schulen<br />
an. Die Schließung der Schule an der Annastraße<br />
wäre für alle Beteiligten bedauerlich,<br />
da diese Schule trotz ihrer „Leistung<strong>sl</strong>osigkeit“<br />
bisher einen guten Ruf für ihre Arbeit gerade<br />
mit Kindern mit Migrationshintergrund hat.<br />
SPD: 4.000 Lehrer fehlen<br />
Voll auf bestätigt fühlt sich die SPD im Düsseldorfer<br />
Landtag durch eine Anhörung des<br />
Schulausschusses, die sich unter anderem<br />
mit der Unterrichts- und Lehrerversorgung<br />
an den nordrhein-westfälischen Schulen<br />
beschäftigte: „Ob an Grundschulen, <strong>Beruf</strong>skollegs,<br />
Gesamtschulen oder Gymnasien:<br />
überall herrscht ein strukturell bedingter Unterrichtsausfall,<br />
weil Lehrerinnen und Lehrer
Anzeige<br />
fehlen. Somit bestätigen die Expertinnen und<br />
Experten auch das Ergebnis unserer auf Daten<br />
der Landesregierung basierende Recherche,<br />
nach der landesweit über 4.000 Lehrkräfte<br />
fehlen“, sagte die stellvertretende Vorsitzende<br />
der SPD-Landtagsfraktion, Ute Schäfer.<br />
Sachsen<br />
Sachsens Schulen in Bewegung<br />
Am 11. Juni 2009 startete der vorläufig letzte<br />
Ausbildungsgang für Bewegungstrainer<br />
im Rahmen des Projektes „Entdecke Deine<br />
Stärken“ unter Schirmherrschaft von DFB-<br />
Sportdirektor Matthias Sammer. Das Projekt<br />
wurde Anfang des Jahres 2008 vom Kultusministerium<br />
gemeinsam mit dem Deutschen<br />
Olympischen Sportbund, dem Deutschen<br />
Fußball-Bund und dem Landessportbund<br />
ins Leben gerufen. Es ist eine Initiative zur<br />
Gesundheitsförderung mit drei Handlungsfeldern.<br />
Neben dem Bewegungstraining gehören<br />
Ernährungs- und Verbraucherbildung<br />
sowie Lebenskompetenzförderung dazu. Die<br />
Finanzierung des Projektes erfolgt durch das<br />
Kultusministerium im Rahmen der Ganz-<br />
tagsangebote. „Bewegung und gutes Lernen<br />
hängen unmittelbar zusammen“, begründete<br />
Kultusminister Roland Wöller das Engagement<br />
für <strong>mehr</strong> sportliche Betätigung an<br />
sächsischen Schulen. Schon die Jüngsten<br />
würden viel zu viel sitzen und sich zu wenig<br />
bewegen. Haltungsschäden und Übergewicht<br />
seien die Folge. Bisher nehmen 74 sächsische<br />
Grundschulen an dem Projekt teil. Im Schuljahr<br />
2009/2010 kommen noch einmal rund<br />
50 Schulen hinzu. Schüler der Klassenstufen<br />
1 bis 4 erhalten im Rahmen der Ganztagsangebote<br />
Bewegungstraining von den speziell<br />
dafür ausgebildeten Trainern. Im Mittelpunkt<br />
stehen sportartübergreifende Übungen und<br />
Spiele. Empfohlen werden 3 Stunden die Woche<br />
sportliche Bewegungseinheiten für die<br />
Mädchen und Jungen.<br />
Schleswig-Holstein<br />
Trend zu höheren Abschlüssen fortgesetzt<br />
In Schleswig-Holstein setzt sich der Trend zu<br />
höheren Schulabschlüssen fort. Im laufenden<br />
Schuljahr besuchen <strong>mehr</strong> <strong>als</strong> zwei Drittel (68<br />
Prozent) der rund 28.500 Fünftkläs<strong>sl</strong>er eine<br />
:Aus den Ländern<br />
Schule, die direkt zum Abitur führt, <strong>als</strong>o ein<br />
Gymnasium (40 Prozent), eine Gemeinschaftsschule<br />
(18 Prozent) oder eine Gesamtschule<br />
(10 Prozent). Der Anteil der Region<strong>als</strong>chulen<br />
liegt bei 7 Prozent, die Re<strong>als</strong>chulen<br />
kommen auf 18 Prozent und die Hauptschulen<br />
auf 7 Prozent.<br />
Thüringen<br />
Schüler immer öfter auffällig<br />
In Thüringen werden immer <strong>mehr</strong> Schüler<br />
verhaltensauffällig. Das zeigen die aktuellen<br />
Zahlen der Schuleingangs- und der späteren<br />
Untersuchungen an den Schulen. Die Erfurter<br />
Psychologin Alina Wilms, bekannt geworden<br />
durch ihre Betreuung von Lehrern und Schülern<br />
nach dem Massaker am Gutenberg-Gymnasium,<br />
hält dies für ein deutliches Alarmsignal.<br />
Sie schlägt dem Kultusministerium<br />
deshalb vor, <strong>als</strong> Modellprojekt eine Schultherapeutische<br />
Praxis für Krisenintervention zu<br />
gründen. Wilms hofft so, die Hemmschwelle<br />
sowohl für Schüler wie für Pädagogen zu senken,<br />
die ärztlichen Rat in Anspruch nehmen<br />
wollen.<br />
7<br />
b:<strong>sl</strong> 03:2009
:Titel<br />
Autor: Sabine Kauffeld<br />
<strong>Evaluation</strong> – Was ist das eigentlich?<br />
Was in der Wirtschaft seit Jahrzehnten gang und gäbe ist, erreicht zunehmend auch die deutschen Schulen.<br />
Die Namen und Verfahren sind verschieden. Egal, ob Schulinspektion, interne und externe <strong>Evaluation</strong>, Schulentwicklung<br />
oder Qualitätsmanagement – alle Schlagworte haben zunächst erst einmal das gleiche Ziel: Die<br />
<strong>Evaluation</strong> soll das Ziel haben, praktische Maßnahmen zu bewerten, sie zu überprüfen, um sie zu verbessern<br />
und über Alternativen entscheiden zu können.<br />
Was bei der Herstellung von Waren noch einfach erscheint, nämlich die<br />
Prüfung und Kontrolle der fertigen Werkstücke und die stetige Anpassung<br />
des Produktes an den Kundenwunsch, ist im System Schule nicht<br />
so simpel umzusetzen. Schon die Begrifflichkeiten des modernen industriellen<br />
Qualitätsmanagements stoßen im schulischen Kontext oft<br />
auf Unverständnis. Prozessorientierung, Kundenorientierung, Qualitätsphilosophie<br />
... Worte, die im täglichen Sprachgebrauch einer <strong>Schulleitung</strong><br />
nicht vorgesehen sind. Hinzu kommen noch gut begründete<br />
Zweifel an einer systematischen Qualitätsentwicklung an Schulen:<br />
• Schule ist kein Betrieb zur Massenfertigung von Bildung. Der Prozess<br />
des Lehrens und Lernens ist geprägt von persönlichen Erfahrungen<br />
und der Interaktion der Beteiligten. Jedes Kind soll mitgenommen<br />
und individuell gefördert werden. Dies schließt eine Arbeitsroutine<br />
wie in der Massenfertigung der Industrie weitgehend aus.<br />
<strong>Evaluation</strong>sprozess<br />
erneut in Gang setzen.<br />
8<br />
b:<strong>sl</strong> 03:2009<br />
Die Phasen einer <strong>Evaluation</strong><br />
• Die Ziele einer Schule sind durchgehend vielschichtig und komplex.<br />
Sie sind einem steten Wandel ausgesetzt und richten sich im Idealfall<br />
nach den Bedürfnissen der Gesellschaft.<br />
• Schüler sind keine Kunden oder Klienten der Schule. Sie werden <strong>als</strong><br />
Partner angesehen, die den Betrieb einer Schule mit gestalten und<br />
mit prägen. Lehrer sind keine Mitarbeiter des Managements, <strong>als</strong>o der<br />
<strong>Schulleitung</strong>, sondern werden ebenfalls <strong>als</strong> partnerschaftlich arbeitende<br />
Menschen angesehen.<br />
• Die Definition eines Ziels und die Umsetzung dieses Ziels ist im System<br />
Schule schwer messbar.<br />
Die Durchführung einer <strong>Evaluation</strong> sollte nicht dem Selbstzweck dienen,<br />
sie sollte viel<strong>mehr</strong> mit dem Ziel der Veränderungen und Verbesserungen<br />
der gewonnenen Ergebnisse stattfinden.<br />
Phase 1: <strong>Evaluation</strong>sbereich auswählen<br />
Phase 2: Ziele und Kriterien formulieren<br />
Phase 3: <strong>Evaluation</strong>sinstrumente anwenden<br />
Phase 4: Daten und Ergebnisse sammeln<br />
Phase 5: Analyse und Interpretation der Ergebnisse<br />
Phase 6: Reflexion und Auswertung<br />
Phase 7: Schlussfolgerungen und Konsequenzen
Selbstevaluation ist Lob und Anerkennung<br />
für die Schule und die <strong>Schulleitung</strong><br />
Gerade hier steckt die große Chance der <strong>Evaluation</strong>. Während in der eigenen Wahrnehmung die Problemfälle<br />
im Tagesgeschäft oft überwiegen, zeigt die <strong>Evaluation</strong> immer viele Aspekte auf, die gut funktionieren, die<br />
gelobt werden, die von allen beteiligten Gruppen <strong>als</strong> positiv empfunden werden<br />
Je nach Bunde<strong>sl</strong>and werden unterschiedliche Werkzeuge zur Selbstevaluation<br />
empfohlen (s. Seite 22). Neben diesen fertigen Werkzeugen<br />
gehen viele Schulen eigene Wege, um sich ein Feedback über<br />
die eigene Arbeit einzuholen. Unabhängig davon, welchen Weg die<br />
Schule wählt, sollte eine Befragung immer in das Gesamtkonzept der<br />
Schulentwicklung eingebunden sein. Hierbei ist oft die Unterstützung<br />
beispielsweise durch die jeweiligen Schulentwicklungsberater, Kompetenzteams<br />
oder andere hilfreich.<br />
Misst Selbstevaluation die Leistung und gibt<br />
ein Feedback über die eigene Person?<br />
<strong>Evaluation</strong>sinstrumente geben eine Rückmeldung über eine Schule<br />
und den dort erteilten Unterricht <strong>als</strong> Gesamtheit. Sie basieren auf<br />
subjektiven Einschätzungen der beteiligten Befragtengruppen Schüler,<br />
Lehrer, Eltern, Mitarbeiter und gegebenenfalls Ausbildern. In der<br />
Gesamtheit liefern sie eine zuverlässige Aussage über die wahrgenom-<br />
Mit einem Einzugsscanner und der passenden Software-Unterstützung<br />
ist das Einlesen der Daten kinderleicht.<br />
menen Stärken und Entwicklungspotenziale einer Schule.<br />
Da diese Instrumente keine Leistungstests sind, liefern sie keine Ergebnisse<br />
über erworbene oder abrufbare Kompetenzen (wie beispielsweise<br />
PISA oder IGLU). Ebenso wenig liefern sie Ergebnisse über die<br />
Stärken und Entwicklungspotenziale des Unterrichtes in einem einzelnen<br />
Fach bei einem einzelnen Lehrer. Hierzu ist der ergänzende<br />
Einsatz freiwilliger Feedbackmethoden empfehlenswert.<br />
Auch mit fremd entwickelten Fragen kann<br />
man sich selbst evaluieren<br />
Selbstevaluation bedeutet nicht, dass die Fragen auch von der Schule<br />
selbst entwickelt sein müssen. Im Gegenteil: Lehrer und <strong>Schulleitung</strong><br />
bekommen immer <strong>mehr</strong> Aufgaben zugeteilt, so dass der Anspruch<br />
auch noch die <strong>Evaluation</strong>sinstrumente selbst zu entwickeln nicht<br />
zu erfüllen wäre. Neben dem Entwurf eines geeigneten Fragensets<br />
müssten die Items vor der eigentlichen Befragung in Pretests an Probanden<br />
getestet werden. Nur so ist gesichert, dass der Befragte die<br />
Items so versteht, wie sie gedacht sind.<br />
Ob Papier oder Computer: Die Befragungsform<br />
muss für die Schule passen<br />
Für eine standardisierte Befragung kommen vor allem Befragungen<br />
über einen Computer- oder einen Papierfragebogen in Betracht. Dabei<br />
hat eine computergestützte Befragung den Vorteil, dass sie besonders<br />
preiswert ist und ihre Ergebnisse sehr schnell verfügbar sind. Allerdings<br />
werden in vielen Fällen bei der computergestützten Befragung<br />
der Eltern nur geringe Rückläufe erreicht. Auch bei der Befragung der<br />
Schüler und Lehrer ist eine computergestützte Befragung in Abhängigkeit<br />
von Ausstattung der Schule und Alter der Schüler nicht immer<br />
möglich.<br />
Die Befragung per Papierfragebogen ist unabhängig von Ausstattung<br />
der Schule und der Verfügbarkeit eines Computers im Elternhaus.<br />
Petra von Viebahn ist Diplomandin am Institut für Psychologie der Universität<br />
Greifswald. Ihre Schwerpunkte liegen in der Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie.<br />
Sie verfügt über <strong>mehr</strong>jährige <strong>Beruf</strong>serfahrung aus der Qualitätskontrolle<br />
in der Pharmazeutischen Industrie.<br />
:Titel<br />
Autoren: Dr. Christoph von Viebahn, Petra von Viebahn; Fotos: von Viebahn<br />
9<br />
b:<strong>sl</strong> 03:2009
Anzeige<br />
Nachteile bei der Papierbefragung sind die stets einzubeziehenden<br />
Kosten für den Druck und das Einscannen der Fragebögen. Hierfür<br />
entstehen unabhängig vom gewählten Befragungsinstrument rund<br />
1 bis 2 EUR pro Fragebogen.<br />
Erfahrungsgemäß hilft eine Kombination beider Befragungsformen<br />
Kosten und Aufwand einzugrenzen und trotzdem schnelle und umfassende<br />
Antworten zu erhalten. Vor der Erzeugung des Berichtes<br />
werden die auf beiden Wegen erhaltenen Daten zusammengeführt.<br />
Eine manuelle Datenerfassung der Papierfragebögen ist nicht empfehlenswert.<br />
Selbst bei beispielsweise nur zwei zu befragenden Parallelklassen<br />
einer Grundschule, kommen bei je 25 Schülern pro Klasse und<br />
15 Lehrern mindestens 6.500 Eingaben zusammen. Angenommen,<br />
diese 50 Schüler beantworten je 50 Fragen (Items), 50 Eltern je 50<br />
Items, 15 Lehrer je 100 Items, sind bereits 6.500 Werte erreicht. Je nach<br />
Schule und gewähltem <strong>Evaluation</strong>sinstrument kommen so schnell<br />
10.000 bis 20.000 Werte zusammen. Neben dem unverhältnismäßig<br />
hohen Aufwand der manuellen Dateneingabe besteht hier auch die<br />
Gefahr der absichtlichen oder unabsichtlichen Manipulation.<br />
Sensible Daten erfordern auch einen<br />
sensiblen Umgang<br />
Die hier angewendeten Verfahren setzen immer eine anonyme Meinungsäußerung<br />
voraus. Nur so kann die Rückmeldung ehrlich sein.<br />
Baumann Didaktische Medien GmbH & Co. KG<br />
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Während bei älteren Schülern eine reine Online-Befragung aus<br />
Kostengründen sinnvoll sein kann, hat sich bei jüngeren Schülern der<br />
Papierfragebogen bewährt.<br />
Das bedeutet auch, dass die Fragebögen unbeobachtet ausgefüllt werden<br />
sollen. Papierfragebögen sollten möglichst in eine Art Wahlurne<br />
eingeworfen werden, so dass eine Zuordnung zu einer Person ausgeschlossen<br />
ist. Die Personal-, Schüler- und Elternvertretung sollten unbedingt<br />
mit einbezogen werden, ebenso der Datenschutzbeauftragte<br />
der Schule.<br />
„Das Schulleiter-ABC“<br />
Unser Schulleiter-ABC ist eine umfangreiche Sachkartei auf der Grundlage von<br />
Gesetzen und Verordnungen im Bereich des Schul- und Beamtenrechts.<br />
Durch regelmäßige Ergänzung<strong>sl</strong>ieferungen wird es stets auf dem aktuellsten Stand<br />
gehalten und ist deshalb schon jetzt für viele Schulleiter ein unentbehrliches<br />
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Evaluieren heißt, sich schlau fragen<br />
Wie aus einzelnen Meinungen mit Hilfe des SEIS-Instruments ein komplexes und<br />
datengestütztes Bild von Schule wird<br />
Bereits bei einer kleinen Anzahl von Personen ist es<br />
schwierig, eine detaillierte Meinung zu einer kom-<br />
plexen Frage zu erhalten. Noch viel schwieriger wird<br />
es, wenn die Meinung von hundert oder <strong>mehr</strong> Personen<br />
wichtig ist. Dann leistet ein standardisiertes<br />
<strong>Evaluation</strong>sinstrument wertvolle Dienste. SEIS<br />
(Selbstevaluation in Schulen) hilft den Schulen aus<br />
den einzelnen Aussagen der Schüler, Lehrer, Eltern,<br />
Mitarbeiter und Ausbilder ein aussagekräftiges Bild<br />
über die eigene Schule zu gewinnen.<br />
Als Ergebnis der Befragung erhält jede Schule einen umfangreichen<br />
Bericht sowie eine einseitige Zusammenfassung. „Nehmen Sie sich<br />
diese Seite in Ruhe bei einer Tasse Kaffee vor und steigen Sie darüber in<br />
die einzelnen Teile des Berichtes ein“, empfiehlt Dr. Christoph von Viebahn,<br />
Geschäftsführer der SEIS Geschäftsstelle. Auf dieser Seite sind<br />
die Auffälligkeiten der Teilbereiche zusammengefasst. Die einzelnen<br />
Kapitel des Berichtes enthalten Details der Befragung, sowohl in Tabellenform,<br />
<strong>als</strong> auch in Diagrammen aufbereitet. Es hat sich bewährt, den<br />
Bericht nach Schwerpunkten auszuwerten.<br />
Um die Technik für die Befragung und die Erstellung des Berichtes<br />
muss sich die Schule dabei nicht kümmern. Die Schule kann sich somit<br />
voll auf die Analyse und Interpretation der Befragung konzentrieren.<br />
Schließlich ist die <strong>Evaluation</strong> kein Selbstzweck, sondern die Grundlage<br />
für eine darauf aufbauende Schulentwicklung. Auf die Interpretation<br />
der Befragungsergebnisse folgt die Planung von Maßnahmen,<br />
wie beispielsweise von Schritten, um ein Förderkonzept umzusetzen.<br />
„SEIS hat uns in unserer Entwicklung sehr geholfen“, folgert Richard<br />
Dr. Christoph von Viebahn ist Geschäftsführer der SEIS Deutschland Geschäftsstelle<br />
und unterstützt damit 4.700 Schulen bei ihrer Selbstevaluation. Von 2003<br />
bis 2008 war er an den BBS Verden Lehrer und Sprecher der Steuergruppe<br />
Schulentwicklung. Im Bereich <strong>Evaluation</strong> kann er auf seine Erfahrungen aus<br />
Promotion und Forschungstätigkeit zurückgreifen.<br />
:Titel<br />
Autoren: Dr. Christoph von Viebahn, Richard Wilmers; Fotos: von Viebahn<br />
Die ganze Schule im Blick. Der SEIS-Bericht einer Schule enthält eine einseitige Zusammenfassung der Ergebnisse (Kapitel 4.1). Diese Übersicht<br />
erleichtert den Einstieg in die Details.<br />
11<br />
b:<strong>sl</strong> 03:2009<br />
A
:Titel<br />
Wilmers, Leiter der Integrierten Gesamtschule Schaumburg. Doch der<br />
Reihe nach:<br />
Was alles dazu gehört<br />
SEIS ist ein computergestütztes Selbstevaluationsinstrument für Schulen.<br />
Die Befragung kann sowohl am PC <strong>als</strong> auch mit Hilfe von Papierfragebögen<br />
durchgeführt werden. Über 4.700 Schulen nutzen SEIS,<br />
seit 2004 wurden über 1.000.000 ausgefüllte Fragebögen eingereicht<br />
und ausgewertet. Für verschiedene Schulformen stehen individuelle<br />
Fragebögen zur Verfügung. Für die Befragtengruppen Schüler, Lehrer,<br />
Eltern, Ausbilder und Mitarbeiter sind jeweils eigene Fragebögen vorbereitet.<br />
Die Fragebögen sind in verschiedene Sprachen übersetzt. Jede<br />
Schule kann eigene Zusatzfragen erstellen und hinzufügen. Eine gemeinsame<br />
Durchführung, beispielsweise im Rahmen einer Bildungsregion,<br />
ist <strong>als</strong> sogenannte Schulgruppe möglich.<br />
Die Daten werden automatisch ausgewertet und der Schule anschließend<br />
in einem Bericht zur Verfügung gestellt. Der Bericht ist mit Interpretationshilfen<br />
versehen. Auf Wunsch und gegen Entgelt kann eine<br />
detaillierte Auswertung von einem Kommentarschreiber vorgenommen<br />
werden. Die Privatsphäre steht an oberster Stelle. Ein Rückschluss<br />
auf einzelne Teilnehmer der Befragung ist nicht möglich. Die Befragungsergebnisse<br />
sind Eigentum der Schule.<br />
Die Kosten für eine Online-Befragung liegen für eine Schule aus einem<br />
Konsortialland bei 100,- EUR. Teilnehmen können auch Schulen aus<br />
anderen Bunde<strong>sl</strong>ändern und dem Au<strong>sl</strong>and. Papierfragebögen und<br />
Kommentierung verursachen gegebenenfalls zusätzliche Kosten.<br />
Ulrich Kreutzahler (SEIS Geschäftsstelle) im Dialog mit Katrin Düring<br />
(Schulvisitation des Landes Brandenburg) und Marliese Breuer (Abteilung<br />
für schulische <strong>Evaluation</strong>, Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens)<br />
12<br />
b:<strong>sl</strong> 03:2009<br />
Sieben Bunde<strong>sl</strong>änder und die Au<strong>sl</strong>andsschulen<br />
kommen zusammen<br />
SEIS Deutschland ist ein Konsortium der Bunde<strong>sl</strong>änder Baden-Württemberg,<br />
Brandenburg, Bremen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen,<br />
Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt, sowie der Zentr<strong>als</strong>telle für das deutsche<br />
Au<strong>sl</strong>andsschulwesen (ZfA). Die Deutschsprachige Gemeinschaft<br />
Belgiens wird in diesen Tagen <strong>als</strong> neuer Partner begrüßt. Das Konsortium<br />
betreibt SEIS im Auftrag der Projektpartner. Das Konsortium ist<br />
offen für weitere Mitglieder.<br />
Das Konsortium wird in der laufenden Arbeit durch einen Ausschuss<br />
vertreten. Ihm gehören derzeit Vertreter der Länder Baden-Württemberg,<br />
Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen an. Der Ausschussvorsitz<br />
wird von Niedersachsen wahrgenommen. Die Bunde<strong>sl</strong>änder und<br />
die ZfA stellen den Betrieb und den Support von SEIS zur Verfügung<br />
und finanzieren ihn. Sie stellen für ihre Schulen Fortbildungs- und Unterstützungsangebote<br />
sowie Informationsmaterialien bereit.<br />
Für die operationelle Arbeit wurde am Niedersächsischen Landesamt<br />
für Lehrerbildung und Schulentwicklung (NiLS) in Hildesheim eine<br />
Geschäftsstelle eingerichtet. Von dort aus erfolgt auch die Beratung<br />
der Nutzer in technischen Fragen durch die SEIS Hotline. Zusätzlich<br />
stehen den Schulen etwa 30 Ansprechpartner der jeweiligen Bunde<strong>sl</strong>änder<br />
und der ZfA, beispielsweise in den Landesschulbehörden oder<br />
Regierungspräsidien, zur Seite. Praktische Hilfestellungen geben die<br />
rund 200 SEIS-Berater, Moderatoren und Kommentatoren vor Ort.<br />
Die Fragen in den SEIS-Fragebögen sind von Struktur und Inhalt so<br />
angeordnet, dass sie die entsprechenden Qualitätsstandards für Schulen<br />
der Konsortialländer abbilden. Im SEIS-Bericht sind die Daten so<br />
aufbereitet, dass sie den Qualitätsanforderungen für guten Unterricht<br />
in den jeweiligen Ländern entsprechend dargestellt sind.<br />
Vergleichen, um zu verstehen<br />
Im Bericht können zwei individuelle Referenzwerte (R1 und R2) angezeigt<br />
werden.<br />
Der Mitautor Richard Wilmers (65) war bis 2007 Leiter der Integrierten Gesamtschule<br />
Schaumburg in Stadthagen (Niedersachsen). Die IGS Schaumburg<br />
war Teilnehmer am INIS-Projekt und hat an <strong>mehr</strong>eren SEIS-Befragungen teilgenommen.<br />
Von 1989 bis 1997 hat Richard Wilmers <strong>als</strong> Vorsitzender der GEW<br />
in Niedersachsen die Schulentwicklung maßgeblich mitgestaltet.
Die Befragung kann Online oder mit Papierfragebögen durchgeführt werden. Für verschiedene Schulformen und Sprachen stehen angepasste<br />
Fragebögen zur Verfügung.<br />
Ein großer Vorteil von SEIS sind die Referenzwerte. Versetzen wir uns<br />
<strong>als</strong> Beispiel in eine Grundschule aus Essen. Wie soll die Schule beispielsweise<br />
eine 45-prozentige Zustimmung der Schüler zu folgender Aussage<br />
einschätzen: „Ich kann an meiner Schule in meinem eigenen Tempo lernen“?<br />
Ohne Referenzwerte ist keine fundierte Interpretation möglich.<br />
Über Referenzwerte kann die Schule nun beispielsweise prüfen, wie<br />
hoch die Zustimmung an den anderen Grundschulen in Nordrhein-<br />
Westfalen zu dieser Frage war. Hier lag die Zustimmung im Schnitt bei<br />
30 Prozent, so dass die Schule mit ihrem eigenen Wert zufrieden war.<br />
Um die Datenhoheit aller Schulen zu wahren, ist kein direkter Vergleich<br />
mit einer oder <strong>mehr</strong>eren bestimmten Schulen möglich. Referenzwerte<br />
können über die Filter Bunde<strong>sl</strong>and, Schulform, Klassenstufe und Befragungszeitraum<br />
ausgewählt werden. Bei Schulgruppen kann zusätzlich<br />
der gemittelte Wert für die Schulgruppe <strong>als</strong> Referenzwert herangezogen<br />
werden.<br />
Vertrauen ist uns wichtig<br />
„Der sichere Umgang mit den sensiblen Daten erhielt bei der Entwicklung<br />
des SEIS-Tools von Anfang an oberste Priorität“, erläutert Steffen<br />
Trenkle die Vorgaben. Trenkle ist Leiter Technologie bei der Kölner Firma<br />
Denkwerk, die SEIS <strong>als</strong> Individu<strong>als</strong>oftware konzipiert und umgesetzt<br />
hat. „Die Plattform wird in einer Linux-Umgebung betrieben, die besonders<br />
sicher vor Angreifern und Schadsoftware, beispielsweise Viren,<br />
:Titel<br />
ist“ führt der IT-Experte weiter aus. „Im Rechtesystem des Instruments<br />
werden alle Passwörter verschlüsselt abgelegt. Dadurch ist ein Ausspionieren<br />
der Passwörter nicht möglich.“ Jeder Fragebogen, gleichgültig<br />
welche Befragungsart gewählt wurde, hat eine eindeutige Nummer, die<br />
eine Mehrfachabgabe verhindert, aber zugleich keine Rückschlüsse auf<br />
den Teilnehmenden erlaubt. Ein Online-Fragebogen wird beim Öffnen<br />
und bei der Abgabe automatisch gesperrt, um eine Parallel- beziehungs- A<br />
weise Nachbearbeitung zu verhindern.<br />
Im Sinne einer wirklich anonymen Befragung ist es sinnvoll, die Papierfragebögen<br />
bei der Abgabe in eine Art Wahlurne einwerfen zu lassen.<br />
13<br />
b:<strong>sl</strong> 03:2009
Anzeige<br />
:Titel<br />
Bei der Online-Befragung wird mit nur einmal gültigen anonymen<br />
Logins und Passwörtern gearbeitet. Diese lassen keinen Rückschluss<br />
auf die angemeldete Person zu. Die Schule erhält im Bericht lediglich<br />
die zusammengefassten Daten ausgegeben. Bei der Papier-Befragung<br />
werden die Fragebögen im Stapel automatisch eingelesen. Die Fragebögen<br />
sind lediglich zum Zwecke der eindeutigen und einmaligen<br />
Zuordnung zur jeweiligen Befragtengruppe mit einer anonymen ID<br />
versehen. Diese lassen keinen Rückschluss auf die befragte Person zu.<br />
Und auch hier bekommt die Schule im Bericht nur die zusammengefassten<br />
Daten. Sowohl bei der Online-, <strong>als</strong> auch bei der Papierbefragung<br />
ist weder ein Zugriff auf einzelne Datensätze möglich, noch eine<br />
Zuordnung einzelner Datensätze zu Personen. Bei weniger <strong>als</strong> fünf<br />
Teilnehmern in einer Befragtengruppe liefert die Software keine Auswertung,<br />
da dann die Anonymität nicht <strong>mehr</strong> gewährleistet wäre.<br />
Wir sind eine ganz besondere Schule<br />
Da jede Schule auch ganz individuelle Fragen stellen möchte, können<br />
pro Schule zehn eigene Fragen angelegt werden. Diese Fragen werden<br />
dann automatisch sowohl in die Online-, <strong>als</strong> auch in die Papierfragebögen<br />
eingebunden. Schulgruppen können darüber hinaus 40<br />
eigene Fragen hinzufügen. Auch diese Fragen werden automatisch in<br />
die Fragebögen eingebunden und auch im Bericht mit ausgewiesen.<br />
Für eine Reihe von Fragestellungen bestehen ergänzende Fragen-<br />
pools, beispielsweise für Konfessionsschulen und Internatsschulen.<br />
Prinzipiell ist der besondere Vorteil für die Schulen, dass die Fragensets<br />
in der SEIS-Software mit Hilfe von qualitativen und quantitativen<br />
Pretests wissenschaftlich validiert sind. Weiterhin stehen nur bei der<br />
Verwendung eines von vielen Schulen einheitlich eingesetzten Fragensets<br />
Referenzwerte zur Verfügung, die den Schulen bei der Interpretation<br />
der Ergebnisse helfen.<br />
Die Ergebnisse der Befragung sind <strong>als</strong> Chance zu verstehen, alle in<br />
der Schule beteiligten Personen in einen Entwicklungsprozess einzubinden.<br />
Die Daten beschreiben ziemlich genau die Stärken und<br />
Schwächen einer Schule. Sie sind eine solide Grundlage für das Bestreben<br />
von Eltern, Lehrern und Schülern ihre Schule noch besser zu<br />
machen.<br />
SEIS produziert eine Rückmelde-Kultur, die von allen beteiligten Personen<br />
Respekt verlangt und eine positive Entwicklung erzeugt.<br />
Weitere Informationen:<br />
SEIS Deutschland<br />
Geschäftsstelle beim NiLS<br />
Keßlerstr. 52<br />
31134 Hildesheim<br />
Hotline 05121 / 176 38 22<br />
Mail support@seis-deutschland.de<br />
Web www.seis-deutschland.de
Mal nicht zuviel vornehmen<br />
Wie <strong>Evaluation</strong> zum Motivationsinstrument werden kann. Dr. Ingrid Ahlring, Schulleiterin der<br />
Helene-Lange-Schule in Hessen, will wissen, ob sie sich ihren Zielen gemäß verhält.<br />
Im 56-seitigen Bericht des Hessischen Kulturministeriums zur Inspektion der Helene-Lange-Schule in Wiesbaden<br />
fällt ein Satz sofort ins Auge: „Mit der neuen Schulleiterin hat es einen Bewusstseinswechsel gegeben. Sie<br />
hat eine neue <strong>Evaluation</strong>skultur im Blick und eine gewisse Akzeptanz über die Notwendigkeit der Dokumentation<br />
dieser Prozesse im Kollegium erreicht.“<br />
Während der <strong>Evaluation</strong> entwickelt sich eine positive Dynamik. Das Bild<br />
zeigt die Verleihung des Deutschen Schulpreises 2007.<br />
Auf diesen Satz angesprochen, muss Dr. Ingrid Ahlring lachen. Sie weiß<br />
um ihre <strong>Evaluation</strong>s-Freudigkeit, empfindet sich da aber nicht <strong>als</strong> besonders<br />
einzigartig. Auf der umfangreichen Homepage der Schule ist<br />
extra ein Bereich „<strong>Evaluation</strong>“ eingerichtet, den braucht es auch, so umfassend<br />
wie er ist. Unter interne <strong>Evaluation</strong> sind alleine zehn Punkte<br />
angegeben – von den jährlichen Teambilanzen aller Jahrgangsteams<br />
bis zu den Selbstreflexionen der Schüler und Schülerinnen nach Projekten,<br />
Praktika und Unterrichtseinheiten. Der Bereich der externen<br />
<strong>Evaluation</strong> ist noch ausgedehnter und umfasst zwölf Punkte, darunter<br />
die Teilnahme an TiMSS, einer Untersuchung über Schülerleistung und<br />
Schulqualität, durchgeführt vom Max-Planck-Institut, eine Absolventenstudie<br />
der Uni Jena, eine <strong>Evaluation</strong> <strong>als</strong> Hessische Versuchsschule<br />
durch die Uni Kassel, eine SEIS-Befragung durch den Club of Rome,<br />
die Schulinspektion und die Peer-<strong>Evaluation</strong> „Blick über den Zaun“, um<br />
nur einige zu nennen.<br />
„Man muss doch wissen, ob man sich seinen Zielen gemäß verhält und<br />
auf dem richtigen Weg ist“, sagt die 62-Jährige. „Wenn man nicht mal<br />
draufguckt, wie man was gemacht hat, kann man keinen Schritt nach<br />
:Titel<br />
vorne machen.“ <strong>Evaluation</strong> sei dabei eine ganz wichtige und gute Methode.<br />
Sicher, bei ihren Kollegen gab es am Anfang auch eine große<br />
Skepsis, gerade gegenüber den Leuten, die von außen kommen und<br />
einem sagen wollen, wo es langgeht. „Da geht schon schnell mal die Panik<br />
los, wenn mit so neuen Worten herumgeworfen wird, dabei machen<br />
wir schon eine Menge, ohne dass daran das Etikett ‚<strong>Evaluation</strong>’ klebt.“<br />
Darüber hinaus sei es die Schule gewöhnt, dass Besuchergruppen zu<br />
Gast seien und zum Teil auch dem Unterricht beiwohnten. „Wir haben<br />
eine große Offenheit für den Blick von außen und sind kritische Begleitung<br />
gewohnt.“ Die Schule wurde 1986 vom Gymnasium in eine integrierte<br />
Gesamtschule umgewandelt und gehörte damit zu den Pionieren<br />
in Hessen. Mit den pädagogischen Freiheiten kamen auch die jährlichen<br />
Revisionsgespräche. Zudem ist die Schule seit 1995 Versuchsschule des<br />
Landes Hessen. Als ein Instrument zur Weiterentwicklung des Schulwesens<br />
muss sie darstellen und veröffentlichen, was sie entwickelt hat,<br />
selbst evaluieren und extern evaluieren lassen. Sie muss sich Besuchern<br />
öffnen und ihnen die Möglichkeit geben, Ideen, Materialien, Konzeptbausteine<br />
auf ihre eigene Situation zu transferieren. „Von da war es nur<br />
ein kleiner Schritt zur offiziellen <strong>Evaluation</strong>“, sagt die Schulleiterin.<br />
Nach anfänglicher Unruhe hätten die Kollegen auch schnell gemerkt,<br />
dass eine externe <strong>Evaluation</strong> ja gar nicht so schlimm und so aufwendig<br />
ist. Letztendlich entwickele sich eine positive Dynamik während und<br />
nach einer <strong>Evaluation</strong> und es sei doch ein wunderbares Gefühl, sich in<br />
seiner Arbeit bestätigt zu fühlen. Auch das hessische Institut für Qualitätsentwicklung<br />
hat nur bestätigen können, dass an der Gesamtschule<br />
eine gute Arbeit gemacht wird. Was andere freuen mag, hat Dr. Ingrid<br />
Ahlring jedoch auch ein bisschen geärgert: „Wir haben gespiegelt bekommen,<br />
dass unsere Kollegen keinen Entwicklungsbedarf haben. Das<br />
ist doch nicht gut, das verführt doch nur dazu, dass die Kollegen sich<br />
zurücklehnen.“<br />
Dabei ist für die lebhafte Schulleiterin eine stetige Entwicklung unabdingbar.<br />
Ihren Kollegen ist sie da eine hartnäckige Motiviererin. „Bei<br />
der Befragung durch „Blick über den Zaun“ ist sogar herausgekommen,<br />
dass wir uns mal nicht zuviel vornehmen sollen“, gesteht sie.<br />
Dr. Ingrid Ahlring (62) leitet die Helene-Lange-Schule in Wiesbaden. Sie unterrichtet<br />
Englisch und Gesellschaft<strong>sl</strong>ehre.<br />
Kontakt: i.ahlring@helene-lange-schule.de<br />
Autor: Heidi Müller Fotos: privat<br />
15<br />
b:<strong>sl</strong> 03:2009
:Titel<br />
Autor: Heidi Müller Foto: privat<br />
Die Helene-Lange-Schule arbeitet nämlich auch in verschiedenen Netzwerken<br />
mit. Dazu gehören die UNESCO-Projektschulen, das Netzwerk<br />
„Blick über den Zaun“ sowie die Netzwerke „Lehrer im Team“ und die<br />
Schulpreisakademie der Robert Bosch Stiftung. Seit 2005 ist sie Club of<br />
Rome Schule in Gründung. Die Schule ist zudem korporatives Mitglied<br />
Selbstständige Schule heißt<br />
auch Rechenschaft abzulegen<br />
<strong>Evaluation</strong> ist kein Kontrollinstrument sondern dient der Schulentwicklung<br />
Uwe Niekiel leitet seit 13 Jahren die Schule, die seit Januar 2006 eine<br />
offene Ganztagsschule ist. „Wenn man <strong>als</strong> eigenverantwortliche Schule<br />
tätig ist, muss man auch bereit sein, Rechenschaft abzulegen. Zudem<br />
sollte man wissen, wie effektiv die Schule arbeitet und wo die Stärken<br />
und Schwächen sind. Deshalb halte ich eine fundierte interne und externe<br />
<strong>Evaluation</strong> für ein wichtiges Instrument der Schulentwicklung, auch<br />
wenn EVIT anfangs <strong>als</strong> Kontrollinstrument und Instrument zur Maßregelung<br />
der Schulen missverstanden wurde.“<br />
Der aktuelle EVIT-Bericht liegt derzeit in schulinternen Gremien vor<br />
und wird wie schon der Bericht aus dem Jahre 2005, mit der offiziellen<br />
Stellungnahme der Schule demnächst auf der Schulhomepage veröffentlicht.<br />
„Schulen aller Schularten scheuen in Schleswig-Holstein den öffentlichen<br />
Vergleich mittlerweile nicht <strong>mehr</strong> so sehr wie noch vor fünf Jahren.<br />
Immer <strong>mehr</strong> Schulen sind dazu übergegangen, den EVIT-Bericht<br />
auf der eigenen Schulhomepage zu veröffentlichen, obwohl die gesetzlichen<br />
Vorgaben lediglich die Veröffentlichung und Diskussion in den<br />
Schulgremien vorschreiben. Dazu beigetragen hat sicherlich auch, dass<br />
der EVIT-Bericht die Schule mit den Bedingungen, unter denen sie ar-<br />
16<br />
b:<strong>sl</strong> 03:2009<br />
in der GGG (Gemeinnützige Gesellschaft Gesamtschule). Innerhalb<br />
Hessens arbeitet sie regelmäßig im Kreis der E/G-differenzierenden Gesamtschulen<br />
mit.<br />
Mit der „neuen“ Schulleiterin scheint sich nicht nur eine neue <strong>Evaluation</strong>skultur<br />
an der Helene-Lange-Schule entwickelt zu haben.<br />
Seit Anfang 2004 wird EVIT (Externe <strong>Evaluation</strong> im Team) landesweit in Schleswig-Holstein durchgeführt.<br />
Mehr <strong>als</strong> 600 Schulen haben seitdem das EVIT-Verfahren durchlaufen. 2008 ging die externe <strong>Evaluation</strong> in<br />
die 2. Runde. Auch an der Boy-Lornsen-Grundschule in Brunsbüttel haben Eltern, Kinder und Lehrer ihre<br />
Kreuzchen hinter Aussagen gemacht wie „Mein Kind geht angstfrei zur Schule. Die Schulleiterin/der Schulleiter<br />
sorgt für konstruktive Problemlösungen. Ich bin mit der Schule meines Kindes zufrieden. Ich fühle mich<br />
in meiner Klasse wohl. Im Unterricht können wir vorschlagen, wie der Unterricht gestaltet werden soll. In<br />
meinem Unterricht setze ich offene Formen selbstständigen Arbeitens (Lernen an Stationen, Wochenplanarbeit,<br />
Freiarbeit u. ä.) ein. Meine Schülerinnen und Schüler bearbeiten Aufgaben- und Problemstellungen<br />
eigenständig. Die Aufgaben der Schulleiterin/des Schulleiters, anderen Führungskräften und der Gleichstellungsbeauftragten<br />
sind klar geregelt und transparent.“<br />
beiten muss, beschreibt. Die vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Vergleichsarbeiten<br />
dagegen setzen den Focus auf Schülerleistungen weitestgehend<br />
ohne Rücksicht auf die Bedingungen, unter denen sie entstehen<br />
(müssen).“<br />
<strong>Evaluation</strong>en <strong>als</strong> Schulentwicklungsinstrument begleiten Uwe Niekiel<br />
schon sehr lange. „Ich war gerade <strong>als</strong> Schulleiter gewählt, da mussten wir<br />
unser Schulprogramm aufstellen“. Dazu habe sich eine interne <strong>Evaluation</strong><br />
angeboten, EVIT gab es dam<strong>als</strong> in Schleswig-Holstein noch nicht.<br />
„Elternvertreter und Lehrkräfte haben tage- und nächtelang zusammengesessen<br />
und einen Katalog von insgesamt 78 Fragen zusammengestellt.<br />
Von Anfang an haben wir schulinterne Umfragen online und parallel<br />
dazu in Papierform durchgeführt. 2001 kam die für Bildungseinrichtungen<br />
kostenlose Software „Grafstat“ zum Einsatz. Mittlerweile bieten<br />
viele öffentliche Institute und private Firmen im Internet vorbereitete<br />
Tools zur Durchführung von Online-Befragungen kostenlos oder zu<br />
günstigen Konditionen an.“<br />
Die Resonanz der internen Umfrage war enorm: Über 90 Prozent der<br />
Eltern haben die Fragen beantwortet. Mittlerweile schreibt die Schule<br />
ihr Programm immer direkt nach einer externen <strong>Evaluation</strong> fort. „Wir<br />
Uwe Niekiel leitet die Boy-Lornsen-Grundschule in Brunsbüttel, eine offene<br />
Ganztagsschule.<br />
Kontakt: uniekiel@boy-lornsen-grundschule.de
konkretisieren die Fragen höchstens noch in einigen Bereichen, da die<br />
EVIT-Fragebögen sehr allgemein gehalten sind,“ sagt der Schulleiter,<br />
der seit 2007 auch Vorsitzender des <strong>Schulleitung</strong>sverbandes Schleswig-<br />
Holstein ist.<br />
Eine <strong>Evaluation</strong> mit allen an Schule Beteiligten führt manchmal auch<br />
zu großen Überraschungen. Sie ist „eine ausgesprochen gute Maßnahme<br />
gegen Betriebsblindheit“ – da ist er sich sicher. Beispiele dafür hat<br />
er genug. „So haben wir immer gedacht, dass wir unsere Kinder sogar<br />
intensiv bei wichtigen Fragen des Unterrichts beteiligen.“ Von wegen:<br />
Das sahen die Kleinen in ihrer Befragung aber ganz anders. Angekreuzt,<br />
verstanden, verändert. Jetzt gibt es jede Woche eine sogenannte Jahrgangswerkstatt,<br />
sozusagen eine Dauerprojektwoche, in der die Schüler<br />
und Schülerinnen den Ton angeben, ob z.B. das Thema „Ich und mein<br />
Schrebergarten“ angesagt ist oder ob getöpfert wird.<br />
Auch im Falle der Drogen-Sensibilisierung lag das Lehrpersonal in seiner<br />
Einschätzung daneben. „Es gibt an der Schule wirksame Maßnahmen<br />
gegen den Konsum von Drogen“ hieß der betreffende Punkt in der<br />
Untersuchung. „Wir haben erst gedacht, dass dieser Punkt bei uns <strong>als</strong><br />
Grundschule nahezu überflüssig ist.“ Jetzt waren es die Eltern, die dem<br />
Thema eine hohe Bewertung gaben. Und wiederum konnte die Schule<br />
reagieren. Seit drei Jahren macht die Schule bei dem Projekt „Klasse<br />
2000“ mit, das bundesweit größte Programm zur Gesundheitsförderung,<br />
Sucht- und Gewaltvorbeugung in der Grundschule. In den nächsten Jahren<br />
will Uwe Niekiel seine Schule sogar zur „Klasse2000“-Zertifizierung<br />
führen. Für besonderes Engagement von Schulen bei der Umsetzung des<br />
Gesundheitsprogramms „Klasse2000“ wird nämlich seit Herbst 2007 das<br />
Zertifikat vergeben. Bisher haben es 94 Schulen aus sieben Bunde<strong>sl</strong>ändern<br />
erfolgreich beantragt.<br />
Ein weiteres Beispiel für die Auswirkung von <strong>Evaluation</strong> ist die deutlich<br />
gesenkte Unfallquote. „Wir hatten immer eine sehr hohe Unfallquote<br />
während der Pausen“, berichtet Uwe Niekiel. Die erste interne Befragung<br />
unter den Schülern überhaupt ergab 2002, dass sich die Dritt- und Viertkläs<strong>sl</strong>er<br />
in den Pausen oft langweilten und darum häufig in Streit kamen,<br />
die dann mit Hinfallen oder anderen leichten Verletzungen endeten.<br />
Durch die Erweiterung der Pausenangebote nach den Wünschen der<br />
Schülerinnen und Schüler konnte die Unfallquote um über 75 Prozent<br />
gesenkt werden.<br />
Dennoch hat für Uwe Niekiel externe <strong>Evaluation</strong> auch einen Haken.<br />
„Wenn mit viel Aufwand herauskommt, dass an dieser oder jener Stelle<br />
der Schuh drückt und etwas nach Veränderung schreit, dann sollte auch<br />
externe Unterstützung folgen.“ Leider scheitert diese letzte Konsequenz<br />
der externen <strong>Evaluation</strong> dann oft am schnöden Geld. So bedarf es an<br />
einigen Problemschulen des Landes zur Aufhebung der Missstände z. B.<br />
einer veränderten Personalpolitik, heißt: Es müssten <strong>mehr</strong> Lehrer, Erzieher<br />
oder Sozialarbeiter eingestellt werden. Beim Landesetat stößt <strong>Evaluation</strong><br />
dann doch an ihre Grenze.<br />
Bauliche Maßnahmen zur Verbesserung des Ist-Zustandes liegen in der<br />
Zuständigkeit des Schulträgers und sind meistens eher zu realisieren. In<br />
Schleswig-Holstein kam es <strong>als</strong> Folge des ersten EVIT-Durchgangs und<br />
der aufgezeigten Mängel in vielen Schulen zu erhöhter Renovierungs-<br />
und Bautätigkeit durch die Schulträger. „Unsere aktuelle externe <strong>Evaluation</strong><br />
hat u. a. ergeben, dass unsere Räume für den jahrgangsübergreifenden<br />
Unterricht erheblich zu klein sind. Wir haben darauf hin ein neues<br />
Raumkonzept entwickelt, welches jetzt an den Schulträger gegangen ist.“<br />
Nun hofft Uwe Niekiel auf eine entsprechende Baumaßnahme.<br />
Zusammenarbeit in Schule ist<br />
wie in einer guten Ehe: Man muss<br />
sich ständig weiterentwickeln<br />
Am 13. Juli dieses Jahres wird Wolfgang Harnischfeger offiziell an seiner Schule verabschiedet. 18 Jahre lang<br />
war der 66-Jährige dann an der Beethoven Oberschule in Berlin-Lankwitz <strong>als</strong> Schulleiter tätig. In seinem letzten<br />
Schuljahr durfte er dann auch noch die einschneidende Erfahrung machen, eine offizielle interne <strong>Evaluation</strong><br />
durchzuführen:<br />
Am 1. März war Abgabetermin. So wollte es das Berliner Schulgesetz.<br />
Ganz konkret: Jede Schule hat anhand der im Schulprogramm formulierten<br />
Qualitätsindikatoren in regelmäßigen Abständen den Erfolg ihrer<br />
pädagogischen Arbeit durch <strong>Evaluation</strong> zu überprüfen. Der <strong>Evaluation</strong>s-<br />
Wolfgang Harnischfeger leitet bereits seit 18 Jahren die Beethoven Oberschule<br />
in Berlin. Seine Erfahrungen will er nach seiner Pensionierung an junge <strong>Schulleitung</strong>en<br />
weitergeben.<br />
Kontakt: leitung@beethoven-oberschule.de<br />
:Titel<br />
Autor: Heidi Müller Fotos: Tomas Graul<br />
bericht enthält nach den offiziellen Vorgaben insbesondere Angaben zu<br />
den Methoden, Instrumenten und Ergebnissen der internen <strong>Evaluation</strong>,<br />
Darstellung und Auswertung der schulbezogenen Statistiken, vor allem<br />
über die Schülerzahlentwicklung, Abgänger, Wiederholer, Überspringer<br />
17<br />
b:<strong>sl</strong> 03:2009
:Titel<br />
und Abschlüsse, Darstellung und Auswertung der Ergebnisse von Prüfungen,<br />
schul- und schulartübergreifenden Schulleistungsvergleichen,<br />
Schulleistungstests, Orientierungs- und Parallelarbeiten, Lernausgang<strong>sl</strong>agenuntersuchungen<br />
u. ä. und die Analyse der <strong>Evaluation</strong>sergebnisse<br />
und Darstellung der Konsequenzen für die Fortschreibung des Schulprogramms.<br />
Die Schulleiterin oder der Schulleiter hat die interne <strong>Evaluation</strong><br />
der Schulkonferenz und der zuständigen Schulaufsicht vorzulegen.<br />
Wolfgang Harnischfeger atmet tief durch. Mit der internen <strong>Evaluation</strong><br />
hat er keine guten Erfahrungen gemacht. „Dabei bin ich absolut davon<br />
überzeugt, dass es unerläs<strong>sl</strong>ich ist, sich selbst infrage zu stellen und festzustellen,<br />
wo man steht.“ Moment, ist das nicht ein Widerspruch? „Keineswegs,<br />
ich halte die interne <strong>Evaluation</strong> für wichtig, aber meine Kollegen<br />
und ich sind es nicht richtig angegangen“, gesteht er. „Erstmal hatte ich<br />
wohl tausend andere Sachen im Kopf und habe daher die <strong>Evaluation</strong> zu<br />
spät zu meinem eigenen Anliegen gemacht und somit die Kollegen nicht<br />
rechtzeitig von der Bedeutsamkeit des Berichtes überzeugen können.“<br />
Denn <strong>Evaluation</strong> würde nur allzu leicht mit Fremdbestimmung assoziiert<br />
und deswegen hätten zu viele Kollegen sie nicht ernst genommen<br />
und gemauert. Sie waren schlichtweg überzeugt, dass so eine Bewertung<br />
überflüssig sei, nur Mehraufwand bedeute, nur zusätzliches Papier produziere,<br />
aber keine Konsequenzen nach sich zöge. „Eben wie die Arbeit<br />
im Hamsterrad: Drehen, drehen, drehen, ohne sich auch nur einen Millimeter<br />
von der Stelle zu rühren.“<br />
Auch Wolfgang Harnischfeger selbst fühlte sich zuerst durch den negativen<br />
Beigeschmack der Fremdbestimmung blockiert. „Ich versteh es ja<br />
selber nicht, zumal für mich Schulentwicklung immer auch Unterrichtsentwicklung<br />
bedeutet und Offenheit für Neues einschließt. Und gerade<br />
je selbstständiger Schule arbeitet, desto <strong>mehr</strong> muss diese Freiheit auch<br />
überprüfbar bleiben. Wer weiterkommen will, muss zuerst einmal in der<br />
Lage sein, sich selbst zu hinterfragen.“ Eine kritische Selbsteinschätzung,<br />
die von wahrer Souveränität zeugt.<br />
„Bei uns ist es halt das Problem, dass wir von außen oft gespiegelt bekommen,<br />
dass wir gute Arbeit leisten. Und mein Kollegium fragt sich,<br />
wieso wir dann überhaupt etwas ändern sollen. Dabei ist das wie in einer<br />
guten Ehe, in der muss man sich ja auch permanent weiter entwickeln,“<br />
weiß der Schulleiter.<br />
Die Außenwirkung der Beethoven Oberschule ist wahrlich bilderbuchhaft.<br />
Der Notendurchschnitt im Abitur liegt bei 2,2 bis 2,3, der beim<br />
Mittleren Schulabschluss gar bei 1,6 – 1,9, unter einem Prozent der<br />
Schüler müssen ein Jahr wiederholen, der Unterrichtsausfall liegt ebenfalls<br />
bei unter einem Prozent. Auch die 2006 durchgeführte externe <strong>Evaluation</strong><br />
– „Wir haben dam<strong>als</strong> <strong>als</strong> eine der ersten freiwilligen Schulen in<br />
der Probephase mitgemacht, ich wollte das Ganze hinter mich bringen“<br />
habe nur gute Noten erbracht. „Wir haben erfahren, dass wir eine nette<br />
Schule sind und dass man uns so machen lassen kann.“ Ein bisschen<br />
zu viel Frontalunterricht haben die Inspektoren bemängelt: Mittlerweile<br />
18<br />
b:<strong>sl</strong> 03:2009<br />
Wolfgang Harnischfeger will nach seiner Pensionierung die Erfahrungen<br />
mit der <strong>Evaluation</strong> an seine jüngeren Kollegen weitergeben.<br />
wird nur noch ein Drittel frontal unterrichtet. „Unsere Schülerinnen und<br />
Schüler hängen nicht <strong>mehr</strong> am Tropf des Lehrers.“<br />
Generell hält Wolfgang Harnischfeger aber nicht besonders viel von externer<br />
<strong>Evaluation</strong>. Die Inspektoren würden nur 20 Minuten den Unterricht<br />
besuchen. Doch Schule sei <strong>mehr</strong> <strong>als</strong> Unterricht, Schule sei ein Lebensraum,<br />
ein Kulturraum. Um das Lernklima nachzuempfinden, reiche<br />
die veranschlagte Zeit nicht aus.<br />
„Da ist eine interne <strong>Evaluation</strong> schon viel genauer, zumal man selber<br />
bestimmen kann, was man evaluieren will.“ Wolfgang Harnischfeger<br />
ist sich sicher: „Die nächste <strong>Evaluation</strong> wollen wir in einem Jahr durchführen,<br />
nur für uns. Diese wird ergiebiger, effektiver, denn wir haben<br />
mittlerweile erfahren können, dass uns das wohl weiterbringt und wir<br />
erheblich davon profitieren können. Das ist nichts, was wir nur für den<br />
Senat erledigen.“ In einem Studientag wurden die Ergebnisse und das<br />
Procedere der ersten <strong>Evaluation</strong> diskutiert. Durch die offene Auseinandersetzung<br />
sei auch die Bereitschaft gewachsen, es 2010 noch einmal mit<br />
vereinten Kräften zu versuchen.
Schulinspektion neu denken?<br />
:Titel<br />
Autoren: Hans Rudolf Lanker, Eberhard Ramfeldt Fotos: Kauffeld, Ramfeldt<br />
Seit einigen Jahren finden in den meisten deutschen Bunde<strong>sl</strong>ändern externe <strong>Evaluation</strong>en statt, z. B. in Berlin<br />
durch die „Schulinspektion“ oder in Brandenburg durch die „Schulvisitation“, die dem jeweiligen Bildungs-<br />
oder Kultusministerium direkt unterstellt sind. In diesem Beitrag werden am Beispiel Berlins Überlegungen<br />
dargestellt, wie die dort noch recht junge Schulinspektion weiter entwickelt werden kann, um die vorhandenen<br />
Ressourcen so einzusetzen, dass Schulen besser unterstützt werden <strong>als</strong> bisher. Grundlage ist ein Vortrag,<br />
der am 29. April 2009 auf der Tagung „Schulinspektion im Fokus“ 1 in Berlin gehalten wurde.<br />
Die Berliner Schulinspektion begann im November 2005 ihre Arbeit.<br />
Nach einer Qualifizierungsphase der 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
wurden die ersten Schulen im Frühjahr 2006 durch in der Regel<br />
aus vier Mitgliedern bestehende Teams extern evaluiert. Diese Teams<br />
setzen sich zusammen aus einer Lehrkraft, einer Person aus der <strong>Schulleitung</strong><br />
sowie einer aus der Schulaufsicht. Dazu gehört immer auch ein<br />
ehrenamtliches Mitglied, das durch den Berliner Landeselternausschuss<br />
oder die Berliner Industrie- und Handelkammer ausgewählt wird. Bis<br />
zum Frühjahr 2009 waren in Berlin bereits <strong>mehr</strong>ere hundert Schulen<br />
durch die Teams besucht... In der Regel werden die zu inspizierenden<br />
Schulen ausgelost, es können sich aber auch Schulen freiwillig melden.<br />
2 Zu <strong>Evaluation</strong> und Entwicklung gibt es unterschiedliche Sichtweisen.<br />
Eine in der Schweiz sehr beliebte Firma hat es so formuliert: „Hier haben<br />
wir eine Schwäche, daraus machen wir eine Stärke“. - Ein Zitat aus<br />
der Wirtschaft.<br />
Das Gegenbeispiel kommt aus dem Bildungssektor. Bei einer Großveranstaltung<br />
mit etwa 1.000 anwesenden Lehrerinnen und Lehrern fragte<br />
der Moderator den ersten Direktionssekretär einer Bildungsdirektion in<br />
der Schweiz: „Wo liegen denn die Schwierigkeiten, die Knackpunkte in<br />
dieser Schulreform?“ Der erste Sekretär antwortete: „Es gibt keine, alles<br />
läuft rund.“ Als das Publikum lachte, war er erstaunt. - Ein Zitat aus<br />
einer Behörde.<br />
Unter den vier Aspekten Transversalität, Balance zwischen Aufwand und<br />
Ertrag, Schmugglermentalität, Konfektionsware oder maßgeschneidert<br />
werden im Folgenden Überlegungen und neue Ansätze zur Weiterentwicklung<br />
der Schulinspektion dargestellt.<br />
Das Prinzip der Transversalität<br />
In der Erziehung sagt man den Kindern: „Wenn Du willst, dass man Dir<br />
etwas nicht tut, dann füge das auch keinem andern zu.“ Dieser Satz ist<br />
auch umkehrbar: „Wenn ich will, dass der andere etwas macht, muss<br />
ich das selber auch machen.“ Konkret: Wenn ich von den Schulen ein<br />
Schulprogramm verlange, sollte ich <strong>als</strong> vorgesetzte oder kontrollierende<br />
Institution ebenfalls über ein Aktionsprogramm verfügen.<br />
Wenn ich von Schulen eine interne <strong>Evaluation</strong> verlange, wäre es nichts<br />
<strong>als</strong> anständig, wenn die vorgesetzte Instanz ebenfalls mit diesem Instrument<br />
arbeiten würde. Die Beispiele ließen sich vervielfachen.<br />
Nur wer selbst einmal mit dreißig oder hundert Personen ein Leitbild<br />
entwickelt hat, weiß, was das heißt. Weiß, mit welchen Widerständen<br />
und Komplexitäten umgegangen werden muss. Weiß, welche große Leistung<br />
dahinter steckt.<br />
Leo Tolstoi hat geschrieben: Es ist einfacher, zehn Bücher über Philosophie<br />
zu schreiben, <strong>als</strong> einen Gedanken in die Realität umzusetzen.<br />
Der große Vorteil dieses Prinzips der Transversalität liegt darin, dass<br />
man aus den eigenen Erfahrungen dem Anderen nichts Unmachbares<br />
zumutet.<br />
David versus Goliath<br />
Oder: Es braucht eine Balance zwischen Aufwand<br />
und Ertrag<br />
Man stelle sich einen Ferrarimotor mit 800 PS vor, verchromt, silbern<br />
glänzend, mit allen Schikanen ausgerüstet, auf dem neuesten Stand der<br />
technischen Entwicklung. Perfekt. Nur:<br />
• Die Räder passen nicht dazu. Es sind die Räder eines Kinderwagens.<br />
• Die Lenkung ist von einem Tretroller.<br />
• Der Fahrer fährt normalerweise einen Fiat Topolino.<br />
• Die Serviceleute im Hintergrund verfügen über Werkzeuge für einen<br />
Opel.<br />
Was zeigt dieses Bild? Die Berliner Schulinspektion ist der Ferrarimotor.<br />
Professionell organisiert, inhaltlich und technisch auf dem neuesten<br />
Stand und bildet sich permanent weiter. Ein Schmuckstück in der Bildungsverwaltung.<br />
In ihrer Arbeit auch von den Schulen akzeptiert, weil<br />
sie korrekt auftritt. Und die Kinderwagenräder? Und die Tretrollerlenk-A<br />
HansRudolf Lanker war Lehrer in der Schweiz, Lehrerausbildner, Leiter des<br />
Fortbildungsinstituts des Kantons Bern bis 2003, Aus- und Fortbildner pädagogischer<br />
Führungskräfte in Deutschland und in der Schweiz.<br />
19<br />
b:<strong>sl</strong> 03:2009
stange? Und der Topolinofahrer, die Opelwerkzeuge? Für <strong>mehr</strong> reichte<br />
das Geld nicht. Das Gesamtgefüge ist nicht im Gleichgewicht.<br />
Check<br />
20<br />
Act<br />
b:<strong>sl</strong> 03:2009<br />
Der Amerikaner William Edwards Deming<br />
hat in den 50er Jahren seinen Qualitätskreis<br />
PDCA „Plan, Do, Check, Act“<br />
(auch Demingkreis genannt) entwickelt:<br />
Die erste Phase ist die des Planens. Umgesetzt<br />
auf die Schulen bedeutet dies: Sie erhielten<br />
den Auftrag, ein Schulprogramm<br />
Quelle: Wikipedia<br />
zu erarbeiten. Das war in der Regel eine<br />
mindestens einjährige Planungsphase. Erhielten<br />
die Schulen die notwendigen finanziellen, zeitlichen und inhaltlichen<br />
Unterstützungen, um den Auftrag zu erfüllen?<br />
Wenn sich die Berliner Schulleiterinnen und Schulleiter zu diesem Thema<br />
klug machen wollten, mussten sie häufig Fortbildungen selbst bezahlen.<br />
Die zweite Phase ist das „Do“, das Machen, das Umsetzen. Den Ideen<br />
des erarbeiteten Schulprogramms das Leben einhauchen, das Ganze<br />
lebendig werden lassen. Dutzende von Themen warten auf die Umsetzung:<br />
Respektvoller Umgang miteinander, Unterrichtsentwicklung, innere<br />
Differenzierung, Gewaltprävention... Wer sich mit diesen Themen<br />
auseinander setzt, organisiert schulinterne Fortbildungen, zieht externe<br />
Moderatoren hinzu, schickt Mitarbeitende zu Fortbildungen ... Welches<br />
Budget steht den Schulen zu, um die Umsetzung, das „Do“ zu finanzieren?<br />
In der Regel erhalten die allgemein bildenden Schulen Berlins keine<br />
oder nur sehr geringe Ressourcen um sich fortzubilden bzw. um Referenten<br />
z. B. für Studientage (SchiLF) einzuladen. Die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter müssen <strong>als</strong>o selbst für die Finanzen aufkommen. Jede<br />
Leitungs- und Lehrperson bezahlt Ihren Obolus. Lediglich Oberstufenzentren<br />
aus dem berufsbildenden Bereich erhalten nennenswerte staatliche<br />
Unterstützung.<br />
Die dritte Phase ist das „Check“, die Inspektion oder die <strong>Evaluation</strong>. Hier<br />
sind wir beim Ferrarimotor gelandet. Beste Qualifikation. Mit einem<br />
entsprechenden Budget.<br />
Die vierte Phase ist das „Act“, Handeln, Maßnahmen ziehen, Konsequenzen<br />
bedenken. Pro Schule werden mit der Inspektion über tausend<br />
Daten erfasst, mit Schüler- und Elternbefragungen, Unterrichtsbesuchen,<br />
Schulrundgängen usw. Daraufhin werden perfekte Statistiken und<br />
Graphiken erstellt. Ein Bericht wird verfasst und kommentiert abgegeben.<br />
Und danach? Welche sind die verbindlichen Konsequenzen? Hunderte<br />
von Stunden werden eingesetzt für die Beobachtung der Lehrpersonen.<br />
Im Normalfall besucht ein einziger Inspektor den Unterricht und bildet<br />
sich ein Urteil. Eine <strong>mehr</strong>perspektivische Sicht fehlt. Jeder Unter-<br />
Do<br />
Plan<br />
richtsbesuch beeinflusst das Unterrichtsverhalten der Lehrkraft. Was am<br />
Unterricht Show ist, um sich den Erwartungen des Beobachters anzupassen,<br />
lässt sich nur erahnen. Dem gegenüber stehen - auch wenn sie<br />
sich noch so sehr um Objektivität bemühen - die Vorurteile oder „Allwissenheitssyndrome“<br />
der Beobachter, die davon ausgehen, zu wissen,<br />
wie guter Unterricht zu sein hat. Dabei ist aus einer Vielzahl wissenschaftlicher<br />
Untersuchungen bekannt, dass kein einziges Stilelement des<br />
Lehrerverhaltens zuverlässig mit dem Lernen der Schüler korreliert. Die<br />
Lehrerinnen und Lehrer aber bleiben ohne individuelle Rückmeldung.<br />
Das Kerngeschäft „Unterricht“ wird zwar für jede Schule taxiert. Persönliche<br />
Konsequenzen hat aber niemand zu ziehen.<br />
Erste Frage: Lohnt sich dafür der immense Aufwand?<br />
Zweite Frage: Welche Mittel, Ressourcen stehen einer Schule zur Verfügung,<br />
um die festgestellten Mängel zu beheben?<br />
Dritte Frage: Welche Verbindlichkeiten sind definiert, um die Mängel<br />
tatsächlich zu beheben? Auch bauliche, infrastrukturelle?<br />
Der Demingkreis zeigt, dass das „Check“ in einem ausbalancierten<br />
Ganzen stehen muss. Nur die Planung des Ganzen macht Sinn. Was<br />
nützt mir ein Ferrarimotor, wenn das Geld für die Räder nicht <strong>mehr</strong><br />
reicht? Laut Deming müssten statt rund 1,3 Millionen Euro für den einen<br />
Sektor je ein Viertel für jeden Sektor eingesetzt werden.<br />
Die Schmugglermentalität<br />
Ein Berliner Schulleiter hat uns Vertrauliches erzählt: „Ich habe in der<br />
Lehrerkonferenz die folgende Weisung herausgegeben: Sobald die Inspektion<br />
das Klassenzimmer betritt, schicken Sie zwei Schüler an die<br />
Computer im Klassenzimmer und verteilen Sie den Schülern Arbeitsblätter<br />
mit individuellen, problemorientierten Aufgaben.“<br />
Eine Berliner Schulleiterin: „Bevor die Schulinspektion kam, habe ich<br />
endlich einmal alles ausgemistet, Ordnung hergestellt, Papiere zu Ende<br />
geführt, mir eine Übersicht verschafft und von den Kolleginnen und<br />
Kollegen verlangt, dass sie ihre Schulzimmer aufräumen.“ Das ist sicher<br />
alles löblich. Nur, ist das die Haltung, die wir wünschen?<br />
Erste Frage: Würden Sie gerne in einem Restaurant essen, dass die Pfannen<br />
erst putzt, bevor der Lebensmittelinspektor kommt? Und die zweite<br />
Frage: Wie definiert die Schulaufsicht die Aufsicht der Schule?<br />
Welche Philosophie liegt dahinter? Wir nennen sie die Schmugglermentalität.<br />
In den 70er Jahren waren die Japaner dem Westen in punkto<br />
Qualität in der Technik weit überlegen: Optik, Fotoapparate, Autos ...<br />
Die Japaner hatten ein grundlegend anderes Qualitätsverständnis. Das<br />
Total Quality Management: TQM. Das heißt: Jede Person ist an ihrem<br />
Platz zuständig für die Qualität ihrer Leistung. Der Hausmeister für seinen<br />
Bereich, die Sekretärin für ihre Aufgaben und die Direktorin für<br />
Eberhard Ramfeldt ist seit 1991 Leiter einer Grundschule in Berlin-Reinickendorf,<br />
seit Aus- und Fortbildner für Führungskräfte in Berlin, Vorstandsmitglied<br />
im Interessenverband Berliner <strong>Schulleitung</strong>en und Leiter des Referats Fortbildung,<br />
Mitarbeiter in der Berliner Schulinspektion.
ihren Job. Die Kunst der Führung liegt darin, bei jedem Mitarbeiter<br />
dieses Verantwortungsbewusstsein zu entwickeln. Der Westen dagegen<br />
hatte für die Sicherung der Qualität Sicherungsposten eingerichtet: Inspektionspunkte.<br />
Zuständig für die Produktqualität war die Inspektion,<br />
nicht der Produzent. Und man war stolz, wenn ein fehlerhaftes Produkt<br />
durchgeschmuggelt werden konnte, ohne dass das die Inspektion merkte.<br />
Als der Schweizer Autor dieses Beitrages junger Lehrer war, hat er<br />
die unkorrigierten Hefte zuunterst im Schrank versteckt und war froh,<br />
wenn der Inspektor nicht danach fragte.<br />
Strittmatter, ein profilierter Schweizer Pädagoge und Gewerkschaftssekretär<br />
formulierte: „Der historische Trainingsvorsprung der Lehrer<br />
im Kaschieren pädagogischer Unzulänglichkeiten kann auch von der<br />
raffiniertesten Inspektion nicht eingeholt werden.“ Das langfristige Ziel<br />
muss eine Kultur sein, die aus eigenem Antrieb gute Leistungen erbringen<br />
will. Und eine Kultur, die die externe Sicht <strong>als</strong> Unterstützung zur<br />
Erreichung dieses Zieles sieht: Es kommt ein Freund, nicht ein Feind.<br />
Dem stark hierarchisierten Modell der Schulinspektion kann das Modell:<br />
„Controlling“ gegenüber gestellt werden. Die Hierarchien sind<br />
flach. Die Ausgang<strong>sl</strong>age ist das gegenseitige Vertrauen. Mit Controlling<br />
ist gemeint: Ein Organ, z. B. eine Fachstelle für externe Schulevaluation,<br />
überprüft, ob die gesetzten Ziele erreicht werden. Sie überprüft, ob<br />
im Falle der Nichterreichung die notwendigen Maßnahmen ergriffen<br />
werden. Diese Form ist ein sorgfältig aufeinander abgestimmtes Zusammenspiel<br />
von interner und externer <strong>Evaluation</strong>, von Instrumenten und<br />
Verfahren. In sehr verkürzter Darstellung läuft das Contolling wie folgt<br />
ab:<br />
<strong>Schulleitung</strong> und externe Evaluatoren sitzen an einem Tisch. Die <strong>Schulleitung</strong><br />
definiert den Ist-Zustand der Schule und die Entwicklungsvorhaben.<br />
An Ort und Stelle, <strong>als</strong>o auch in Klassenzimmern, machen sich<br />
die Evaluatoren eine eigene Sicht der realen Situation. In einem Bilanzgespräch<br />
werden die Selbstwahrnehmung und die Fremdwahrnehmung<br />
miteinander austariert. Die nächsten notwendigen Entwicklungsziele<br />
werden miteinander vereinbart. Nach einer vereinbarten Zeit wird der<br />
Erfolg der Maßnahmen überprüft.<br />
Wir sind überzeugt, dass in einer vertrauensvollen Atmosphäre in<br />
einem halbtägigen Gespräch - mit Rundgängen im Schulgebäude und<br />
Einblicken in den Unterricht - der Entwicklungsbedarf ebenso präzise<br />
ermittelt werden kann wie mit dem derzeitigen Verfahren. Der erste<br />
Vorteil liegt in der Akzeptanz und Einsicht der Gesprächspartner. Der<br />
zweite Vorteil liegt darin, dass die eingesparten Finanzen für die Mängelbehebung<br />
eingesetzt werden können. Das Argument, nur mit Hilfe<br />
der Inspektiosstatistiken könne die Lehrerschaft motiviert werden, ist<br />
ein Signal bildungspolitischer Führungsschwäche. Das Ziel ist, dass sich<br />
eine Schule aus eigener Motivation weiterentwickelt, dass sie den Entwicklungsbedarf<br />
mit Hilfe der externen Außensicht erkennt und in der<br />
Lage ist, zweckmäßige Maßnahmen zu ergreifen.<br />
Konfektionsware oder maßgeschneidert?<br />
Natürlich käme es niemanden in den Sinn, Himbeeren mit einer Kartoffelerntemaschine<br />
zu pflücken. Ebenso abwegig wäre es, Trainingseinheiten<br />
von Hertha BSC mit jenen eines Sportvereins für Rentner zu vergleichen.<br />
Ebenso wenig gibt es standardisierte Mathematiktests sowohl<br />
für Gymnasiasten und <strong>als</strong> auch für Sonderschüler. Daher stellt sich die<br />
Frage, wie zweckmäßig es ist, mit einem standardisierten Verfahren die<br />
in verschiedener Hinsicht sehr unterschiedlichen Schulen einer Stadt wie<br />
Berlin zu inspizieren. Mit einer standardisierten Erfassung aller Schulen<br />
erreicht man berlinweit vergleichbare Statistiken. Ist das das Ziel?<br />
So ist im bisher letzten veröffentlichten Jahresbericht der Berliner Schulinspektion<br />
3 zu lesen, dass 53 % der Unterrichtssequenzen <strong>als</strong> Frontalunterricht<br />
erteilt wurden, nur in 30 % Maßnahmen zur inneren Differenzierung<br />
und in lediglich 32 % Gruppen- und Partnerarbeit beobachtet<br />
wurden. Nur in ca. 7 % konnte die Benutzung von Computern festgestellt<br />
werden. Diese Statistiken sind valide, die erstellten Graphiken eindrücklich,<br />
darin besteht kein Zweifel. Zweifel kommen in der Frage auf,<br />
ob das Richtige erfasst wurde und ob es richtig erfasst wurde.<br />
Pointiert formuliert: Dient die Standardisierung der Inspektion primär<br />
der Statistik und erst im Nachgang der Entwicklung der Schule?<br />
Dass sie nicht der Entwicklung der wichtigsten Träger der Schule, den<br />
Lehrerinnen und Lehrern, den Erziehenden dient, haben wir bereits erwähnt.<br />
Die Schulwirksamkeitsforschung lehrt uns, dass sehr unterschiedliche<br />
Organisationsformen effektiv und effizient sein können. Diese Feststellung<br />
bezieht sich auch auf den Unterricht. Den „guten“ Unterricht gibt<br />
es nicht, viel<strong>mehr</strong> gibt es eine Vielzahl von „Unterrichtsprofilen“, die eine<br />
hohe Qualität ermöglichen. Das Ernstnehmen dieser Überlegungen<br />
heißt, dass für jede Schule ein <strong>Evaluation</strong>sprofil in Zusammenarbeit mit<br />
der Schule erarbeitet werden sollte.<br />
Das setzt das Eingehen auf situative Bedingungen voraus und schließt<br />
den Handlungsrahmen der Schulqualität in Berlin mit den sechs Qualitätsbereichen<br />
und den 25 Qualitätsmerkmalen guter Schulen keinesfalls<br />
aus.<br />
Die erste Leiterin und „Gründerin“ der Berliner Schulinspektion hat<br />
festgestellt: „Häufig kam es beim Vorstellen der Inspektionsergebnisse<br />
(vor den Mitgliedern der Schulkonferenz, die Verf.) zu heftigen Abwehrbewegungen,<br />
bei denen versucht wurde, das Verfahren in Frage zu<br />
stellen.“ 4 Diese Abwehrreaktion ist ein nutzloser Rechtfertigungsversuch<br />
und verständlich. Nur führt sie nicht weiter.<br />
Eine Untersuchung zum Inspektionswesen in der Schweiz ergab folgendes<br />
Schlusswort: „Die Inspektoren tun so, <strong>als</strong> ob sie inspizieren würden<br />
und die Lehrer tun so, <strong>als</strong> ob sie inspiziert würden.“<br />
Die Empfehlung lautete: Die Inspektion ist neu zu denken.<br />
1 Veranstaltet vom vds (Verband Sonderpädagogik e.V., Landesverband Berlin)<br />
2 Die Ergebnisse der Berliner Schulinspektionen in den Schuljahren 2005/2006 und 2006/2007<br />
wurden in Jahresberichten veröffentlicht.<br />
http://www.berlin.de/sen/bildung/schulqualitaet/schulinspektion/<br />
3 http://www.berlin.de/imperia/md/content/sen-bildung/schulqualitaet/schule_und_soziale_stadt/schulinspektionen_2006_2007.pdf<br />
4 Hannelore Kern: Schulinspektion in Berlin, in: Pädagogische Führung Heft 3/2006<br />
21<br />
b:<strong>sl</strong> 03:2009
:Titel<br />
Autor: Sabine Kauffeld Fotos: Verlage<br />
Hier gibt’s noch <strong>mehr</strong> Input<br />
Wer sich tiefer mit dem Thema „<strong>Evaluation</strong>“ beschäftigen will, wird bei nachfolgenden Buchemp-<br />
fehlungen fündig:<br />
Beratung bei der Einführung von Selbstevaluation<br />
22<br />
b:<strong>sl</strong> 03:2009<br />
Diese Arbeit untersucht die Hürden, Erwartungen<br />
und Angebote im Beratungsprozess, Zielformulierungen<br />
von Schulen und Beratern, Aufgabenverteilungen<br />
im gemeinsamen Arbeitsprozess und<br />
individuelle und kollektive Einflussfaktoren auf den<br />
Beratungsprozess und geht der Frage nach, welchen<br />
Beitrag Beratung zur Weiterentwicklung der Schule<br />
leisten kann.<br />
Lars Holzäpfel: Beratung bei der Einführung von<br />
Selbstevaluation in Schulen, erschienen bei WAX-<br />
MANN 2008, ISBN 978-3-8309-2062-5<br />
Perfekt für Einsteiger: Selbstevaluation in Schulen<br />
Viel Erfahrung in einem Buch<br />
Das Buch gibt eine Starthilfe, indem es die ersten<br />
Schritte zur Selbstevaluation beleuchtet, die Rolle<br />
der <strong>Schulleitung</strong> aufzeigt sowie neben praktischen<br />
Anwendungen und konkreten Beispielen auch<br />
Tipps zur professionellen Erstellung von Fragebögen<br />
vorstellt.<br />
Dietlinde Granzer, Peter Wendt, Regine Berger<br />
(Hrsg.): Selbstevaluation in Schulen, Theorie, Praxis<br />
und Instrumente, erschienen im Beltz Verlag, 2008,<br />
ISBN 978-3-407-25482-5<br />
Das Manual Schulentwicklung, ein Handlungskonzept<br />
zur pädagogischen Schulentwicklungsberatung,<br />
entstand auf dem Hintergrund langjähriger<br />
Forschungs- und Praxiserfahrung in der Beratung<br />
von Schulen und der Fortbildung von Lehrern,<br />
<strong>Schulleitung</strong>en und Schulaufsicht. Das Autorenteam<br />
beschreibt die Ausbildungsinhalte zur pädagogischen<br />
Schulentwicklungsberatung konkret und<br />
anschaulich. Es werden die vielfältigen Handlungsfelder<br />
und Arbeitsbereiche der Berater dargestellt:<br />
die Arbeit mit Steuergruppen, das Diagnostizieren, das Erklären der<br />
Ziele, die Projektplanung, die Unterrichtsentwicklung, der Umgang mit<br />
Konflikten, die Beratung der <strong>Schulleitung</strong>, die Schulprogrammentwicklung<br />
und die <strong>Evaluation</strong> und Supervision.<br />
Hans-Günter Rolff, Claus G. Buhren, Deltev Lindau-Bank, Sabine Müller:<br />
Manual Schulentwicklung, erschienen im Beltz Verlag 2000, ISBN<br />
3-407-2529-6<br />
Handfeste Hilfestellung<br />
Qualitätsmanagement von Schulen kann auf zweierlei<br />
Weise betrieben werden: Von oben und von<br />
unten. Vermutlich ist die Kombination von beidem<br />
das Effektivste. Über Qualität von oben herrscht<br />
eine intensive bildungspolitische Diskussion;<br />
bundes- und landesweite Standards und nationale<br />
wie internationale Tests sind die Stichworte. Über<br />
Qualität von unten gibt es keinen öffentlichen Diskurs<br />
und es ist auch wenig klar, was damit gemeint<br />
ist. Deshalb wird in diesem Buch dargelegt, wie<br />
Qualitätsentwicklung von unten, d.h. in der Einzelschule aussieht und<br />
wie sie gelingen kann.<br />
Guy Kempfert, Hans-Günter Rolff: Qualität und <strong>Evaluation</strong>, ein Leitfaden<br />
für Pädagogisches Qualitätsmanagement, erschienen im Beltz Verlag,<br />
4. Überarbeitete Auflage, 2005, ISBN 978-3-407-25360-6<br />
Das SEIS-Standardwerk<br />
Mit diesem Buch steht ein Praxi<strong>sl</strong>eitfaden <strong>als</strong> Hilfestellung<br />
zum erfolgreichen Durchlaufen der vier<br />
Phasen des SEIS-Projektzyklus zur Verfügung. Die<br />
schulische Selbstevaluation mit SEIS wird durch<br />
konkrete Bausteine zur Moderation von Verständigungs-<br />
und Entscheidungsprozessen sowie zur<br />
Durchführung von Datenerhebung, Dateninterpretation<br />
und Maßnahmenplanung unterstützt.<br />
Cornelia Stern, Christian Ebel, Angela Müncher:<br />
Bessere Qualität in allen Schulen, Praxi<strong>sl</strong>eitfaden<br />
zur Einführung des Selbstevaluationsinstruments SEIS in Schulen, erschienen<br />
im Verlag Bertelsmann Stiftung, 3., vollständig überarbeitete<br />
Auflage 2008, ISBN 978-3-89204-917-3<br />
<strong>Evaluation</strong> des Unterrichts<br />
Dieses Handbuch vermittelt allen Interessierten<br />
überschaubare und alltagsorientierte Konzepte und<br />
Verfahren, mit deren Hilfe sie die Unterrichtsinhalte,<br />
die Leistungen der Schüler, ihre eigene Arbeit<br />
und ihre Methoden unter die Lupe nehmen können.<br />
Christoph Burkard, Gerhard Eikenbusch: Praxishandbuch<br />
<strong>Evaluation</strong> in der Schule, erschienen bei<br />
Cornelsen, ISBN 3-589-21351-5
<strong>Schulleitung</strong> zwischen<br />
Effizienzkriterien und Sinnfragen<br />
Seit einigen Jahren besteht eine enge Zusammenarbeit zwischen dem<br />
Bamberger und dem Kieler <strong>Schulleitung</strong>ssymposium, das seit 2004 existiert.<br />
Die Initiatoren beider Veranstaltungen sind übereingekommen,<br />
die Symposien abwechselnd stattfinden zu lassen, so dass in jedem Jahr<br />
durch eine bundesweite Fachtagung Impulse zum Thema <strong>Schulleitung</strong><br />
gegeben werden können. Leitidee dieser Kooperation ist, den Stellenwert<br />
pädagogischer Führungskräfte sowohl in der Öffentlichkeit <strong>als</strong> auch in<br />
der wissenschaftlichen, bildungspolitischen und innerpolitischen Diskussion<br />
zu unterstreichen. Wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse über<br />
das Wirkungsgefüge zwischen <strong>Schulleitung</strong>sarbeit und der Qualität von<br />
Unterricht und Schule sollen ebenso wie konkrete Praxiserfahrungen für<br />
eine zeitgemäße Definition der Rolle und Aufgaben pädagogischer Führungskräfte<br />
fruchtbar gemacht werden.<br />
Das 9. Bamberger <strong>Schulleitung</strong>ssymposium findet am 15. Bis 17. Oktober<br />
2009 statt. Themenspektrum des <strong>Schulleitung</strong>ssymposiums 2009 ist die<br />
<strong>Schulleitung</strong> zwischen Effizienzkriterien und Sinnfragen.<br />
Das 9. Bamberger <strong>Schulleitung</strong>ssymposium bezieht beide Anforderungen<br />
aufeinander. Damit stellt es gleichermaßen Fragen nach den zentralen<br />
Werten schulischen Handelns, nach ihrer Kultivierung in der pädagogischen<br />
Arbeit, nach den berufsethischen Grundlagen der Leitungs- und<br />
:Fortbildung<br />
Autor: Sabine Kauffeld Fotos: Bamberger <strong>Schulleitung</strong>ssymposium<br />
Das 9. Bamberger <strong>Schulleitung</strong>ssymposium bezieht beide Anforderungen aufeinander<br />
Das Bamberger <strong>Schulleitung</strong>ssymposium ist eine traditionsreiche Veranstaltung, die bereits 1988 von Prof.<br />
Dr. Heinz Rosenbusch ins Leben gerufen wurde und bis heute bundesweite Anerkennung findet. Im Zweijahresrhythmus<br />
treten pädagogische Führungskräfte aus ganz Deutschland mit Vertretern aus Wissenschaft und<br />
Bildungspolitik in einen intensiven Austausch über wichtige Themen aus den Bereichen Schulmanagement,<br />
Schulqualität und Schulentwicklung.<br />
Unterrichtspraxis, wie auch Fragen nach dem Sinn und den Umsetzungsmöglichkeiten<br />
einer effizienten Schule in den Mittelpunkt.<br />
In bewährter Tradition werden auch in diesem Jahr Vertreter aus der<br />
Wissenschaft und Experten aus der schulischen Praxis in Dialog mit den<br />
Besuchern des Symposiums treten, um gemeinsam folgende Themen zu<br />
bearbeiten:<br />
Was ist der Sinn von Schule und trägt Effizienz dazu bei?<br />
Welche Freiräume hat der Schulleiter, Schule wertorientiert zu gestalten?<br />
Wie muss eine Schule geleitet werden, die sowohl dem Leistungsaspekt<br />
einen hohen Stellenwert einräumt <strong>als</strong> auch der Vermittlung von Werten?<br />
Als Referenten werden in diesem Jahr u.a. Prof. Dr. Roland Reichenbach<br />
(„Die Effizienz der Bildungssysteme und die Sinnkrise des schulischen<br />
Lernens“), Prof. Dr. Martin Bonsen („Wirksame und effiziente <strong>Schulleitung</strong><br />
- Anregungen aus der Forschung zur Führung einer Schule“) und<br />
Prof. Dr. Marianne Heimbach-Steins („Bildungsethische und sozialethische<br />
Anforderungen an pädagogische Führungskräfte“) das Symposium<br />
am ersten Tag inhaltlich gestalten. Parallel laufende Info- und Workshops<br />
sorgen durch ihre begrenzte Teilnehmerzahl für konzentrierte<br />
Tagungsarbeit und Ergebnisse, die den Schulalltag bereichern können.<br />
Konzentriertes Zuhören während der Fachtagung und ... entspannter Gedankenaustausch mit den Kollegen aus ganz Deutschland.<br />
Weitere Informationen: www.<strong>sl</strong>s-bamberg.de Hier können Sie sich auch online anmelden<br />
und sich über den gesamten Tagungsverlauf informieren.<br />
23<br />
b:<strong>sl</strong> 03:2009
:Portrait<br />
Autor: Heidi Müller Fotos: Tomas Graul<br />
Alles, nur kein Hausgeist<br />
Eine junge Schulleiterin bewegt mit Kreativität eine Potsdamer Privatschule<br />
Wenke Funke geht in ihrem <strong>Beruf</strong> grenzenlos auf. „Ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort“, sagt die Potsdamerin.<br />
Mit 33 Jahren wurde ihr die Stelle <strong>als</strong> Schulleiterin an der Neuen Grundschule Potsdam angeboten.<br />
„Wer bekommt schon so eine Chance im Leben“, reflektiert sie, wohl wissend, dass wohl noch einige Herausforderungen<br />
auf sie warten werden.<br />
Wenke Funke bringt gerne Dinge ins Rollen<br />
24<br />
b:<strong>sl</strong> 03:2009<br />
An der staatlich genehmigten Ersatzschule mit internationaler Ausrichtung<br />
– Träger ist die „ASG Anerkannte Schulgeselschaft mbH“ aus dem<br />
Erzgebirge – ist kein Tag wie ein anderer. 540 kleine Schülerinnen und<br />
Schüler lassen den von außen nicht gerade vielversprechend erscheinenden<br />
grauen Bau zum prallen Leben erwecken. 35 Lehrer begleiten<br />
die Kinder auf ihrem schulischen Weg bis zur 6. Klasse, nachmittags bis<br />
18 Uhr übernehmen 22 Erzieher die „Lebensgestaltung“. „Die Nachfrage<br />
an unserer Schule ist enorm“, freut sich die junge Schulleiterin. 2004 sind<br />
wir mit 135 Schülern und acht Klassen an den Start gegangen, mittlerweile<br />
haben wir 27 Klassen.“ Was macht die Schule so attraktiv? „Das<br />
liegt sicherlich einmal daran, dass wir Ganztagsschule sind, dann an der<br />
Bilingualität und an der guten Verkehrsanbindung – in erster Linie aber<br />
an dem unermüdlichen Engagement des Lehrer- und Erzieherteams.“<br />
Ab der ersten Klasse wird neben Deutsch auch Englisch <strong>als</strong> Zielsprache<br />
unterrichtet, ab der dritten Klasse kommt wahlweise Französisch oder<br />
Spanisch dazu und wird eine Stunde pro Woche klassenübergreifend<br />
angeboten.<br />
Pro Schuljahr werden vier Projektwochen durchgeführt, von denen zwei<br />
klassenübergreifend sind: während die 6-Kläs<strong>sl</strong>er auf ihre Vergleichsarbeit<br />
vorbereitet werden und die 5. Klasse sich in Methodentraining und<br />
Zeitmanagement übt, startet die 4. Klasse zum Zeitungsflirt – eine Kooperation<br />
mit der Märkischen Zeitung, wobei die Schüler selber ein Printmedium<br />
herstellen. Die 3. Klasse taucht in das Land der Geometrie ein,<br />
die 2. Stufe macht sich Gedanken zum Thema Wasser oder Zeit und die<br />
Erstkläs<strong>sl</strong>er wagen sich in die unbekannte weite Welt der Buchstaben.<br />
Neben der jahrgangsübergreifenden Projektwoche nach den Wünschen<br />
der Kinder wird in der klasseninternen Woche in diesem Schuljahr ein<br />
Zirkusprojekt durchgeführt. Zusammen mit dem angrenzenden Kindergarten<br />
Flotowkids trainieren die Artisten vom Zirkus Sperlich mit den<br />
Kindern, die im Sommer auf dem Schulgelände sogar vier öffentliche<br />
Zirkusvorstellungen geben werden.<br />
Schule kann auch Manege sein. Den Zauber des Neuen können die
Anzeige<br />
Grundschüler auch in den Nachmittagsstunden entdecken. Das Angebot<br />
ist riesig: Fußball, Hockey, Reiten, Segeln, Rollschuhlaufen, Trommeln.<br />
Auch auf dem Mediensektor ist die neue Grundschule Potsdam stark<br />
ausgeprägt: Trickfilm AG, Schülerzeitung, Schüler-Radio, Schulband.<br />
Freitags wird die hauseigene Sendung ausgestrahlt, die zudem auch im<br />
Internet und www.radioflow.de mitzuverfolgen ist. Die Band „School<br />
Angels“ hat sogar schon mal bei einem MTV-Wettbewerb mitgemacht<br />
und ist zusammen mit anderen Tennie-Bands öffentlich aufgetreten.<br />
An der kleinen Privatschule ist so einiges einzigartig. „Das ist ja das<br />
Schöne an meinem <strong>Beruf</strong>, ich kann etwas bewegen, etwas initiieren, etwas<br />
ins Rollen bringen, und zwar in Zusammenarbeit mit allen Lehrern“,<br />
schwärmt Wenke Funke.<br />
So hat sie sich auch Gedanken gemacht, wie sie das leidige Thema Schulmilchversorgung<br />
organisiert bekommt. Auf einem Ganztagsschulkongress<br />
lernte sie die brandenburgische Serviceagentur Kobranet kennen.<br />
Und eine Idee ward geboren: „Wir sind die einzige Grundschule in<br />
Brandenburg, die eine eigene Firma hat.“ Die S-GmbH. 30 Kinder der<br />
Klassen 4 bis 6 organisieren selbständig die komplette Versorgung der<br />
Schule mit Milch. Die „Milchbubis“ haben einen Geschäftsführer, eine<br />
Personalleiterin und Mitarbeiter, die für das Marketing, Logistik und Finanzen<br />
zuständig sind. Unterstützt werden sie in ihren Aufgaben von der<br />
stellvertretenden Schulleiterin. Von den Einnahmen wird ein Großteil<br />
re-investiert in Büromaterial, Computer oder für den Betriebsausflug<br />
der Schülerfirma verbraucht.<br />
Das Computerkabinett mit eingegliedertem Tonstudio, nur eines der<br />
vielen Angebote an der Grundschule.<br />
An guten Ideen mangelt es hier nicht. „Obwohl“, gesteht die Schulleiterin<br />
– an ihrem ersten Schultag sei ihr so schnell nichts eingefallen, <strong>als</strong> plötzlich<br />
die beiden Hausmeister vor ihr standen und danach fragten, was<br />
denn ihre Tagesaufgaben wären. „Das hat mir keiner gesagt“, sagt sie und<br />
macht sich auf den Weg. Ihre Klasse wartet. Elf Stunden Deutsch gibt<br />
sie pro Woche und dann noch einige Vertretungsstunden. Die mag sie<br />
besonders, denn nur so könne sie auch alle Kinder kennenlernen. „Ich<br />
möchte schließlich nicht <strong>als</strong> Hausgeist herumlaufen, mit dem keiner was<br />
anzufangen weiß.“
:Internationales<br />
Autor: Ekkehard Klahre Fotos: Walter Rossow; Fotolia<br />
Schülertransport in den USA –<br />
Ein Traum deutscher Eltern!<br />
Schulbusse – oft genug ein Reizthema in Deutschland! Unsicher sollen sie sein, technisch veraltet, oft überfüllt,<br />
dreckig (was nicht selten an den Schülerinnen und Schülern selbst liegt!), unpünktlich oder schlicht und<br />
einfach: Dem Anlass nicht angemessen! Ich möchte heute vom „Schulbusparadies“ USA berichten und exemplarisch<br />
natürlich vom Schulbusbetrieb an meiner Schule, allerdings soll hierbei erwähnt werden, dass wir<br />
im Gegensatz zu den amerikanischen Schulen sogar eigene Busse und fest angestellte Busfahrerinnen haben,<br />
die ausschließlich für uns fahren. Das ist an den amerikanischen Schulen zwar nicht so, allerdings werden<br />
auch dort feste Busse und feste Fahrer durch die ortsansässigen Busunternehmen wenn möglich so eingesetzt<br />
wie bei uns. Zugegeben, der Transport ist nicht umsonst, Eltern zahlen für ein Kind rund 15 Euro pro Monat.<br />
Dafür wird ihnen aber auch eine Menge geboten:<br />
Eine Woche vor Schuljahresbeginn setzen sich die Busfahrerinnen mit<br />
den Stundenplänen und Schülerlisten vor den Stadtplan und beginnen<br />
mit der Einteilung der Routen. Da wir acht Stunden Unterricht pro Tag<br />
auf dem Plan haben, fahren die Busse nach fast jeder Stunde, <strong>als</strong>o in<br />
der Regel acht Fahrten pro Tag. Wenn feststeht, welcher Schüler wann<br />
fährt, werden die Busrouten erstellt, die Schüler eingeteilt und die Bushaltestellen<br />
festgelegt. Dies geschieht in jedem Jahr neu, es gibt <strong>als</strong>o keine<br />
festen Haltestellen über Jahre hinweg, denn es ist Gesetz, dass Schüler<br />
aus Sicherheitsgründen nicht <strong>mehr</strong> <strong>als</strong> 100 Meter (125 Yard) nach Hause<br />
laufen dürfen.<br />
Nun beginnt die Feinarbeit: Jede Schülerin und jeder Schüler bekommt<br />
einen festen Platz, der mit seinem Namensschild beschriftet ist, liebevoll<br />
von den Fahrerinnen mit bunten Bildchen, Blumen oder Käfern gestaltet.<br />
Stehplätze sind verboten! Für jede Busroute wird nun am Computer<br />
ein minutengenauer Fahrplan erstellt. Die Zeiten werden vorher auf<br />
einer Testfahrt per Stoppuhr bestimmt, wobei die Haltezeiten an jeder<br />
Haltestelle vorgeschrieben sind. Diese Fahrpläne sind verbindlich und<br />
werden den Eltern ausgehändigt.<br />
Jede Stundenplanänderung und jeder vorhergesehene oder unvorhergesehene<br />
Unterrichtsausfall und damit jede veränderte Ankunftszeit der<br />
Schüler wird vom Sekretariat telefonisch den Eltern mitgeteilt. Sind die<br />
Eltern trotz <strong>mehr</strong>erer Telefon- und Cellphonenummern (Handys) nicht<br />
zu erreichen, bleibt das Kind unter Aufsicht bis zu seiner regulären Fahrzeit<br />
in der Schule. Möchte man da nicht fast selbst wieder Fahrschüler<br />
werden?<br />
Natürlich sind auch die Schülerinnen und Schüler hier ganz normale<br />
Kinder und so kommt es im Schulbus manchmal zu Konflikten. Genau<br />
in diesem Moment merkt man auf einmal, dass man sich in den Vereinigten<br />
Staaten von Amerika und nicht in Deutschland befindet! Weigert<br />
sich z. B. ein Kind, sich während der Fahrt hinzusetzen, muss der<br />
Busfahrer halten und darf seine Fahrt erst dann fortsetzen, wenn alle<br />
26<br />
b:<strong>sl</strong> 03:2009<br />
Kinder wieder sitzen. Kommt das Kind der Aufforderung des Busfahrers<br />
nicht nach, wird per Funk das Sekretariat verständigt und die Eltern sind<br />
verpflichtet, ihr Kind an der nächsten Bushaltestelle abzuholen. Sind sie<br />
nicht rechtzeitig da oder können sie nicht erreicht werden, wird das Kind<br />
an der Station ausgesetzt und seinem weiteren Schicksal überlassen. Begründung:<br />
Es ist den Eltern der anderen Kinder nicht zuzumuten, dass<br />
sie sich Sorgen über die verspätete Ankunft des Busses machen müssen.<br />
Zusätzlich wird in einem solchen Fall das Kind anschließend für mindestens<br />
eine Woche vom Schulbusverkehr ausgeschlossen und muss<br />
erfolgreich an einer nachmittäglichen Schulung zum Thema „Richtiges<br />
Verhalten in einem Schulbus“ teilnehmen, sonst ist Schluss mit Schulbus!<br />
Ja, ja, das Land der Cowboys!<br />
Zum Abschluss vielleicht noch ein paar Verkehrsregeln, dieses Thema<br />
betreffend? Schulbusse haben sechs zusätzliche Warnblinker und auf<br />
der Fahrerseite ein ausklappbares Stoppzeichen. Wenn diese Zeichen<br />
aktiviert sind, darf niemand, aber auch absolut niemand auf einer der<br />
beiden Straßenseiten an dem Bus vorbei – das gilt für kleine Wohnstraßen<br />
ebenso wie für achtspurige Alleen und bedeutet, dass Autofahrer<br />
ein erhöhtes Maß an Aufmerksamkeit zeigen müssen, denn manchmal<br />
sind die Busse auf der Gegenspur sieben Fahrstreifen entfernt und über<br />
die große Distanz hinweg nur schwer zu erkennen. Schulbusse müssen<br />
an allen Bahnübergängen unbedingt für fünf Sekunden stoppen, ehe<br />
sie die Schienen überqueren dürfen und sind vom allgemein üblichen<br />
„Bei-Rot-Rechts-Abbiegen-Dürfen“ (in Deutschland auch unter „grüner<br />
Pfeil“ bekannt) ausgenommen.<br />
Für die zusätzliche Sicherheit hat die Schule an der Straße auf beiden Seiten<br />
spezielle Blinkampeln, die computergesteuert während jeder Pause<br />
blinken. Wer dann <strong>als</strong> Autofahrer den Schulbussen die Vorfahrt nimmt<br />
oder mit <strong>mehr</strong> <strong>als</strong> 25 km/h (15 mls/h) erwischt wird, muss bluten – unter<br />
300 $ wird er kaum davonkommen und das ist, neben den krassen Folgen,<br />
die ein selbstverschuldeter Unfall nach sich zieht, ein Hauptgrund<br />
dafür, dass sich fast alle Verkehrsteilnehmer an die Regeln halten!<br />
Ekkehard Klahre ist seit 2005 Schulleiter der deutschen Schule in<br />
Alamorgordo, New Mexiko, und erfreut unsere Leser immer wieder<br />
mit Beiträgen aus seinem Schulalltag.
Und? Lohnt sich der Aufwand? Diese Frage kann man eindeutig mit „ja“<br />
beantworten! Verkehrsunfälle mit Schülerbeteiligung gibt es eigentlich<br />
nur bei Autounfällen mit den sogenannten „Student Drivers“, <strong>als</strong>o den<br />
15-jährigen Schülerinnen und Schülern, die sich in ihrem Übungsjahr<br />
befinden, bevor sie mit 16 Jahren ihren echten Führerschein erhalten und<br />
reduzieren sich auch in diesen Fällen fast ausschließlich auf kleine Blechschäden.<br />
Jüngere Schüler können fast sicher sein, dass sie während ihrer<br />
Schulzeit niem<strong>als</strong> einen Unfall erleben werden – ist das etwa nichts?<br />
P.S.: Diesen Bericht habe ich bereits vor ein paar Wochen geschrieben,<br />
inzwischen bin ich gerade aus dem Heimaturlaub in Deutschland zurück<br />
gekommen. Als ich dort so beim Arzt im Wartezimmer saß, um<br />
meinen jährlichen Checkup über mich ergehen zu lassen, fiel mir eine<br />
Zeitschrift in die Hände, in der über die unhaltbaren Zustände in deutschen<br />
Schulbussen berichtet wurde und wissen Sie, was mich bei diesem<br />
Artikel am meisten schockiert hat? Der Platz in deutschem Schulbus ist<br />
angemessen, so lange nicht <strong>mehr</strong> <strong>als</strong> acht – ja, Sie haben richtig gelesen:<br />
acht!! – Schüler auf einen Quadratmeter kommen! Kein weiterer Kommentar<br />
nötig, oder?<br />
ACHTUNG!<br />
Comenius Netzwerktagung in Tallinn zu Leadership in Education vom 1.-3. Oktober 2009<br />
Sie möchten <strong>mehr</strong> über aktuelle Programme zu Schulführung und –management und die Praxis<br />
in anderen europäischen Ländern erfahren und Fachgespräche mit Kolleginnen und Kollegen<br />
aus <strong>mehr</strong> <strong>als</strong> 25 Ländern führen? Das neue Comenius Netzwerk The Making of: Leadership in<br />
Education macht es möglich. Kontakt: leadership@nils.nibis.de - Web: leadership-in-education.eu<br />
27<br />
b:<strong>sl</strong> 03:2009
:Portrait<br />
Autor: Heidi Müller Fotos: Stiftung Lesen<br />
Reichtum der Buchstaben<br />
oder „Intensivstation für das Lesen“, wie eine Journalistin die Stiftung Lesen einmal bezeichnete.<br />
Der Reichtum der Buchstaben. Ein Kosmos ungeahnter Fantasien, der aus bedruckten Bücherseiten entspringen<br />
kann. Luxus Lesen. Quelle der Lust, bereicherndes Biotop für die Gattungen Leseratte und Bücherwurm,<br />
aber teilweise auch hartnäckiges Entwicklungsgebiet. Die Stiftung Lesen hat sich zur Aufgabe gemacht, Lesefreude<br />
zu wecken, um Lesekompetenz zu vermitteln und dadurch letztlich Bildungschancen zu eröffnen.<br />
„Wussten Sie eigentlich, dass in 30 Prozent unserer Haushalte ein Computer<br />
steht?“ Mit dieser Frage ging die Stiftung Lesen in ihrem Gründungsjahr<br />
1988 an die Öffentlichkeit. Die Zahl war dam<strong>als</strong> geradezu<br />
spektakulär: Eine „Medienrevolution“ war im Gange - und ihr Ende<br />
ist auch heute, zwanzig Jahre später, nicht abzusehen: Inzwischen steht<br />
nicht in drei, sondern in neun von zehn Haushalten ein Computer.<br />
Was bedeutet das für unseren Alltag - insbesondere für die Lesekultur<br />
in Familie, Schule und <strong>Beruf</strong><strong>sl</strong>eben? Unter dieser Leitfrage hat die<br />
Stiftung Lesen die rasante Entwicklung aktiv begleitet: Nicht mit panischen<br />
Warnungen vor dem Untergang des Abendlandes, sondern mit<br />
vielen Projekten und Initiativen, die Spaß am Gedruckten vermitteln.<br />
Dass diese europaweit größte Einrichtung zur Leseförderung ihren Sitz<br />
in Mainz gefunden hat, das liegt an der Tradition ihres bekanntesten<br />
Bürgers: Johannes Gensfleisch alias Gutenberg.<br />
Seinem Erbe fühlen sich die rund 40 Stiftung Lesen-Mitarbeiterinnen<br />
Trotz Computer zu Hause Spaß am Gedruckten<br />
28<br />
b:<strong>sl</strong> 03:2009<br />
und -Mitarbeiter verpflichtet. Denn Lesekompetenz bildet - da sind<br />
sich Pädagogen und Psychologen einig - weiterhin die „Eintrittskarte“<br />
in die moderne digitale Mediengesellschaft. Leseförderung hat eine<br />
zentrale politische Dimension: „Wer in unserer Gesellschaft nicht richtig<br />
lesen kann, das sind in Deutschland immerhin geschätzte vier Millionen<br />
erwachsene Menschen, der wird von Entscheidungsprozessen<br />
ausgegrenzt. Umgekehrt lebt die Demokratie von Menschen, die sich<br />
einbringen, die selbstbewusst und gut informiert die Gesellschaft mit<br />
gestalten,“ sagt Heinrich Kreibich, Geschäftsführer der Stiftung Lesen.<br />
Den „Leben<strong>sl</strong>auf des Lesens“ mit vielen Impulsen und Informationen<br />
begleiten: Das war von Anfang an ein roter Faden im vielfältigen Projektspektrum<br />
der Stiftung Lesen. Einen Großteil der Projekte nimmt<br />
dabei die Unterstützung der Lehrer ein: von angebotenen Kreativwettbewerben,<br />
die z.B. im zehnten Jahr in Folge „Tesalino und Tesalina“ auf<br />
einen Geschichtenerfinder-Bastelwettbewerb schicken, oder Unterrichtsmaterial,<br />
das „80 Jahre Menschenrechte“ oder die Funktion und<br />
Abläufe der Deutschen Börse thematisiert.<br />
In dem „Ideenforum Schule“, einem kostenlosen Serviceclub für Lehrer,<br />
werden exklusiv zahlreiche Tipps zur Unterrichtsgestaltung gegeben.<br />
Vorlese-Aktionen für Kindergärten und Grundschulen wecken<br />
die Neugier auf Geschichten, schulen das Sprachvermögen und die<br />
Konzentrationsfähigkeit, regen die Fantasie an. Kreative Schreib- und<br />
Bastelwettbewerbe zu aktuellen Themen und Unterrichtsempfehlungen<br />
wie neue Kinofilme, die <strong>als</strong> didaktisch wertvoll bewertet wurden, werden<br />
zur Bereicherung des Unterrichts-Alltags vorgeschlagen.<br />
Leseempfehlungen für alle Altersgruppen sorgen für die nötige Orientierung<br />
in einem faszinierenden, aber auch unübersichtlichen Buchmarkt:<br />
Jährlich erscheinen im deutschsprachigen Raum rund 80.000<br />
neue Titel, allein im Sektor Kinder- und Jugendbuch sind es rund<br />
6.000. Bei der Aktion „Internationaler Preis der jungen Leser“ nahmen<br />
über 60.000 Schülerinnen und Schüler teil und wählten aus 15 aktuellen<br />
Büchern wie auch Klassikern ihre Lieblingsbücher aus.
60.000 Schülerinnen und Schüler wählten beim „Internationalen Preis der jungen Leser“ ihre Liebling<strong>sl</strong>ektüre aus.<br />
Viele Projekte sind ausgesprochen öffentlichkeitswirksam: Mit jährlichen<br />
Aktionen zum Welttag des Buches am 23. April oder dem bundesweiten<br />
Vorlesetag im November wirbt die Stiftung in ganz Deutschland für das<br />
Lesen.<br />
Doch damit nicht genug. „Wir verstehen uns nicht nur <strong>als</strong> Förderer des<br />
Lesens, sondern auch <strong>als</strong> Förderer von Medienkompetenz“, sagt Pressesprecher<br />
Christoph Ringwald. Deshalb wird die Stiftung Lesen auch im<br />
digitalen Bereich aktiv und unterstützt zwei Projekte. Einmal <strong>als</strong> Träger<br />
des Deutschen Bildungsmedien-Preises digita: Dieser zeichnet die besten<br />
digitalen Lernsysteme, Medienpakete, Computerprogramme und<br />
Online-Angebote für Schulunterricht, privates Lernen und berufliche<br />
Bildung aus. Seit kurzem kooperiert die Stiftung daher auch mit der Onlinelernplattform<br />
für Schüler der 1. bis 7. Klassen scoyo.de.<br />
Begleitet werden die Projekte für die Praxis von intensiver Lese- und<br />
Medienforschung: Wie verändert sich das Leseverhalten in Zeiten<br />
von Internet und Multimedia? Und wie kann das Lesen in der Medienkindheit<br />
von heute so vermittelt werden, dass es nicht hoffnung<strong>sl</strong>os<br />
vorgestrig wirkt? Hier liegen die Arbeitsschwerpunkte des Instituts für<br />
Leseforschung der Stiftung Lesen an der Johannes Gutenberg Universi-<br />
Stiftung Lesen<br />
Römerwall 40<br />
55131 Mainz<br />
Telefon: 06131 28890 - 0<br />
www.stiftunglesen.de oder www.ideenforumschule.de<br />
tät Mainz. Und bei der Vermittlung von Know-how und Forschungsergebnissen<br />
spielt darüber hinaus die neben Mainz zweite Dependance der<br />
Stiftung Lesen eine zentrale Rolle: die Akademie zur Leseförderung der<br />
Stiftung Lesen an der Gottfried Wilhelm Leibniz-Bibliothek Hannover.<br />
Ziel der Akademie ist es, Seminare und Vorträge für Lehrer, Erzieher,<br />
Bibliothekare und andere Multiplikatoren zu aktuellen Projekten und<br />
Programmen der Stiftung Lesen anzubieten, um neue Methoden der<br />
Leseförderung zu vermitteln. In Kooperation mit der Akademie bietet<br />
die Stiftung Lesen auch Fortbildungsangebote für Lehrer an: Neben der<br />
Ausbildung zum Lese-Paten stehen auch Eintages-Seminare wie „Leben<br />
mit der Informationsflut“ oder „Die literarisch-musikalische Reise<br />
durch die Türkei“ auf dem Programm.<br />
Aktivfeld Lesen: Die vergangenen zwei Jahrzehnte der Stiftung sind auch<br />
eine wirtschaftliche Erfolgsgeschichte. Der Jahresetat hat sich von 0,8 auf<br />
4,8 Millionen Euro fast versechsfacht - und das Partnernetz weitete sich<br />
aus: 1988 hatte die Stiftung Lesen in ihren Gremien Stifterrat bzw. Stiftungsrat<br />
26 Mitglieder, jetzt sind es 61. Unter ihnen sind die Bunde<strong>sl</strong>änder<br />
Rheinland-Pfalz, Hessen, Niedersachsen und Sachsen, Konzerne<br />
wie die Deutsche Bahn AG, Nestlé und die Deutsche Post, Verlage wie<br />
Ravensburger, Random House, Gruner & Jahr, Beltz oder Carlsen.<br />
29<br />
b:<strong>sl</strong> 03:2009
:Recht<br />
Autor: Michael Schinagl Foto: privat<br />
Rechtliches für Schulhomepages<br />
Die Erstellung und Veröffentlichung von Webseiten birgt auch rechtlich einige Gefahren<br />
Nicht alles, was veröffentlicht werden kann, darf auch ungefragt an die Öffentlichkeit gelangen. Heutzutage<br />
werden immer <strong>mehr</strong> Prozesse wegen der Inhalte von Webseiten geführt. Schon mit dem Namen der Domain<br />
fängt es an, mit einem nicht vollständigen Impressum kann, aber muss es nicht aufhören. Die rechtlichen<br />
Aspekte einer Schulhomepage umfassend zu beleuchten, würde <strong>mehr</strong>bändige Bücher füllen. Nachfolgend <strong>als</strong><br />
Schnelleinstieg deshalb eine kurze Übersicht über die am meisten gestellten Fragen.<br />
„Das ist ja schön, das stellen wir auf unsere<br />
Homepage“, denkt sich der Webmaster beim<br />
Surfen im weltweiten Netz. Und schon kopiert<br />
er einen Inhalt einer anderen Homepage und<br />
fügt sie in die seiner Schule ein. Ein paar Klicks,<br />
schon sind die veränderten Inhalte hochgeladen<br />
und weltweit kann nun die neue Seite gelesen<br />
und angesehen werden. Ebenso schnell allerdings<br />
hat der Webmaster einen Rechtsbruch<br />
begangen, der schnell unangenehm werden<br />
kann.<br />
Urheberrecht<br />
Schon das Urheberrecht alleine füllt seitenlange<br />
Gesetzeswerke. Es gibt einen einfachen Grundsatz:<br />
Es ist nicht erlaubt, fremde Werke (Texte,<br />
Bilder, Musik, Videos usw.) ohne Genehmigung<br />
zu übernehmen. Möchte eine Schule Werke<br />
Dritter auf ihre Webseite einstellen, ist deshalb<br />
zuvor die Erlaubnis dieser Urheber einzuholen<br />
und sind entsprechende Nutzungsrechte zu erwerben.<br />
Durch die Freischaltung einer Website<br />
mit dem urheberrechtlich geschützten Werk ist<br />
das Recht der öffentlichen Zugänglichmachung<br />
betroffen. Die Wahrnehmung dieses Rechts<br />
ist ausschließlich dem Urheber eines Werks<br />
respektive seiner Verwertungsgesellschaft vorbehalten.<br />
Hier muss die entsprechende Lizenz<br />
entweder beim Künstler direkt oder bei dessen<br />
Verlag oder im Falle von Werken bildender<br />
Künstler über die Verwertungsgesellschaft<br />
BILD KUNST (www.bildkunst.de, dort Tarife)<br />
erworben werden und es muss die Urhebernennung<br />
erfolgen. Veränderungen an dem<br />
Werk dürfen ebenfalls nicht ohne Zustimmung<br />
30<br />
b:<strong>sl</strong> 03:2009<br />
des Rechteinhabers vorgenommen werden.<br />
Auch Texte und andere Inhalte, die Schüler und<br />
Lehrer im Rahmen des Unterrichts erstellt haben,<br />
sind nicht bedenkenlos veröffentlichbar.<br />
Zwar gehen bestimmte Nutzungsrechte von<br />
geistigen Werken, die im Rahmen von Schulpflichtveranstaltungen<br />
(z.B. laufende Unterrichtsarbeit,<br />
Projektwochen) geschaffen wurden,<br />
auf die Schule über. So hat die Schule das<br />
Ausstellungsrecht innerhalb der Schule oder das<br />
Vervielfältigungsrecht im für die Weiterbildung<br />
oder Qualitätssicherung notwendigen Umfang.<br />
Um Konflikte zu vermeiden, ist die Frage des<br />
Rechtsübergangs auf die Schule unbedingt vor<br />
Veröffentlichung zu klären.<br />
Die Schule ist im übrigen immer verpflichtet,<br />
den Urheber des Werkes zu nennen, wenn dieser<br />
es wünscht. Umgekehrt gilt, dass gegen seinen<br />
Willen der Urheber nicht genannt werden<br />
darf.<br />
Die Krux mit den Bildern<br />
Zunächst einmal gilt das Urheberrecht für Texte<br />
und Musik Geschriebene auch für Bilder.<br />
Besonders beliebt ist das Veröffentlichen von<br />
Fotos von Schülern. Achtung! Dies stellt sich<br />
aber überwiegend <strong>als</strong> problematisch dar. Denn<br />
das Recht am eigenen Bild gilt auch im Internet,<br />
so dass die Abbildung regelmäßig der Einwilligung<br />
bedarf. Auch freiwillige Aufnahmen auf<br />
einem Schulfest können (leider) nicht so ohne<br />
Weiteres veröffentlicht werden und zwar auch<br />
dann nicht, wenn die Aufnahme des Schülers<br />
offensichtlich mit dessen Einwilligung erfolgte,<br />
denn die der Sorgeberechtigten fehlt. Werden<br />
volljährige Schülerinnen und Schüler oder<br />
Lehrkräfte direkt abgebildet, muss eine Einwilligung<br />
der abgebildeten Personen vorliegen. Bei<br />
Kindern und Jugendlichen bis etwa 12 Jahren<br />
reicht die Einwilligung der Erziehungsberechtigen<br />
aus. Bei allen anderen Minderjährigen ist<br />
sowohl die Einwilligung der Erziehungsberechtigten<br />
<strong>als</strong> auch zugleich die der Schüler einzuholen.<br />
Und ein Stadtplan?<br />
Über lange Jahre werden Betreiber von Websites<br />
bereits von den Rechteinhabern an Stadtplänen<br />
rechtlich gequält. Denn zu einer guten<br />
Homepage gehört auch die Veröffentlichung<br />
eines Stadtplan-Auszugs, damit die Schule gut<br />
gefunden werden kann. Es gibt einige Rechteinhaber,<br />
die ihr Geld praktisch nur damit verdienen,<br />
die Nutzer dieser Karten abzumahnen und<br />
auf Schadenersatz zu verklagen. Es gibt aber die<br />
Möglichkeit, einen derartigen Stadtplan legal<br />
in die eigene Homepage einzubinden. Dies ist<br />
möglich geworden durch das freie Projekt www.<br />
openstreetmap.org, welches vielfach und insbesondere<br />
in größeren Städten über aktuelleres<br />
und vollständigeres Kartenmaterial verfügt <strong>als</strong><br />
jeder andere Anbieter.<br />
Die Seite „Recht“ entsteht in Kooperation mit der Berliner Rechtsanwaltskanzlei<br />
BDHSW Rechtsanwälte. Der Autor, Michael Schinagl, ist Rechtsanwalt<br />
mit Schwerpunkt Medienrecht und Fachanwalt für Arbeitsrecht. Er ist<br />
Mitautor des Praxishandbuchs Schulsekretariat sowie Praxiswissen <strong>Schulleitung</strong><br />
und schreibt dort über Medienrecht und Urheberrecht. • BDHSW<br />
Rechtsanwälte • www.fach-anwalt.de
Autor: Sabine Kauffeld Fotos: Wortmann AG, Trilux<br />
Allerlei Technikneuheiten für Schulen<br />
:Technik<br />
Der Einsatz von Technik in den Schulen wird immer professioneller. Nachfolgend eine Zusammenstellung der<br />
Neuheiten, die der Redaktion besonders ins Auge gefallen sind.<br />
Client Server kostenlos<br />
Deutsche Schulen, die in Thin Clients der<br />
WORTMANN AG investieren, erhalten im<br />
Rahmen einer bis zum Jahresende laufenden<br />
Aktion den 2X ThinClientServer und den 2X<br />
ApplicationServer kostenlos.<br />
Der Einsatz von Thin Clients anstatt normalen<br />
Desktop-PCs oder Laptops hat für Schulen eine<br />
Reihe von Vorteilen, darunter die Einsparung<br />
von Energie und Kosten, aber auch höhere Sicherheit<br />
und geringerer Administrationsaufwand.<br />
2X Software und die WORTMANN AG<br />
erleichtern deutschen Schulen nun den Einstieg<br />
in die Nutzung von Thin Clients. Beim Erwerb<br />
von TERRA Thin Clients erhalten die Schulen<br />
von 2X Software mit dem 2X ThinClientServer<br />
und dem 2X ApplicationServer die nötigen Management-Lösungen<br />
kostenlos dazu. Weitere<br />
Informationen: www.wortmann.de<br />
Das Apple Recyclingprogramm<br />
für den Bildungsbereich<br />
Geben Sie Altgeräte beliebiger Hersteller in<br />
Zahlung um Ihre Neuanschaffungen günstiger<br />
zu erhalten. Mit dem Trade-In Programm für<br />
den Bildungsbereich hilft Apple nicht nur dabei,<br />
Altgeräte zu entsorgen, sondern auch dabei,<br />
deren Restwert zu nutzen um den Einstandspreis<br />
für Neuanschaffungen zu verringern. Zusammen<br />
mit dem jeweiligen Service-Partner<br />
stellt Apple dabei sicher, dass Daten von den<br />
Systemen gelöscht werden und dass Sie für jedes<br />
Gerät eine Verwertungsbestätigung erhalten,<br />
die Ihnen die Ausbuchung des Restwerts<br />
erleichtert. Weitere Informationen: www.apple.<br />
com/de/education/recycle<br />
Bildungseinrichtungen erhalten<br />
Outlook kostenfrei<br />
Mit dem eMail-Programm Outlook Live stellt<br />
Microsoft deutschen Schulen, <strong>Beruf</strong>sschulen,<br />
Universitäten, Fort- und Weiterbildungsinstitutionen<br />
ab sofort eine für Schüler, Studenten<br />
sowie Dozenten und Verwaltungsmitarbeiter<br />
kostenfreie Online-Plattform für die Kommunikation<br />
und Zusammenarbeit zur Verfügung.<br />
Outlook Live ermöglicht es, von überall auf das<br />
eigene eMail-Konto, die umfassenden Kalenderdienste<br />
sowie die zentrale Kontaktverwaltung<br />
zugreifen zu können. Der Dienst ist eine<br />
Ergänzung der bestehenden Live@edu Services<br />
und soll den Bildungseinrichtungen helfen,<br />
Aufwand und Kosten zu sparen. Weitere Informationen:<br />
www.edu-live.de<br />
Das Herunterfahren von PCs<br />
<strong>als</strong> Energie-Goldgrube<br />
Mit „PowerDown“ haben Mitarbeiter der University<br />
of Liverpool eine Software-Lösung zum<br />
automatischen Abschalten ungenutzter Computer<br />
entwickelt. Denn solche Geräte fressen<br />
unnötig Strom und verursachen damit massive<br />
Kosten. „Das größte Einsparungspotenzial bietet<br />
sich da bei frei zugänglichen PCs etwa an<br />
Universitäten oder Schulen“, sagt Lisa Nelson<br />
vom Computing Services Department der britischen<br />
Universität. Informationen zur Installation<br />
der kostenlosen Werkzeuge finden Sie auf<br />
www.liv.ac.uk/csd/greenit/powerdown.<br />
TRILUX hilft beim Sparen<br />
Der Arnsberger Leuchtenherstellers weist jetzt<br />
mit Hilfe seiner eigens für diesen Zweck entwickelten<br />
Broschüre „Neues Licht für energieeffiziente<br />
Schulen“ auf das erheblichn Sparpotential<br />
hin. Mit Hilfe von praktischen Beispielen<br />
werden jeweils drei Sanierungsstufen plakativ<br />
dargestellt. Dabei wird schnell klar, welche<br />
Chancen und Möglichkeiten zur Energie- und<br />
somit auch zur Kosteneinsparung mit Hilfe<br />
eines individuellen und intelligenten Beleuchtungskonzepts<br />
zu realisieren sind.<br />
Auf diese Weise kann die Beleuchtungssanierung<br />
einer durchschnittlich großen Schule mit<br />
einer ca. 20 Jahre alten Beleuchtungsanlage je<br />
nach Ausführung und Ausrüstung des Systems<br />
ein Energiesparpotential von bis zu 76 % bieten.<br />
Dabei ist der Aufwand einer solchen Sanierung<br />
sehr überschaubar, eine sehr kurzfristige Realisierung<br />
(z. B. im Rahmen der Ferienzeit) ist<br />
problemlos machbar. Weitere Informationen:<br />
www.trilux.de<br />
31<br />
b:<strong>sl</strong> 03:2009
:Weiterbildung<br />
Autor: Sabine Kauffeld<br />
BELTZ Forum im Herbst diesen Jahres<br />
Lob der Schule: Motivation durch Beziehung<br />
Nach einer gelungenen Premiere vor zwei Jahren findet das Symposion „Lernen lernen“ im November 2009<br />
erneut in Hameln statt – dieses Mal mit dem Schwerpunktthema Beziehungsdidaktik.<br />
Einen Schwerpunkt beim diesjährigen Symposion in Hameln nimmt das<br />
Themenfeld Beziehungsdidaktik ein, da dialogisches und kooperatives<br />
Lernen, Mobbing sowie Umgang mit Heterogenität im heutigen Schulalltag<br />
an Bedeutung gewinnen. Daneben erfahren die Teilnehmer vom<br />
20. bis zum 22. November 2009 in Plenarvorträgen und Workshops, wie<br />
sie ihren Unterricht optimieren können.<br />
Renommierte Referenten gestalten neben erfahrenen Lernmethodik-<br />
Praktikern die Veranstaltung maßgeblich mit und untermauern die pädagogische<br />
Qualität der Fortbildung: u.a. Prof. Dr. Joachim Bauer, Wolfgang<br />
Endres, Landesbischöfin Dr. Margot Käßmann, Reinhard Kahl,<br />
Vera Kaltwasser, Dr. Heinz Klippert, Prof. Dr. Martin Korte, Dr. Manfred<br />
Prior und Prof. Dr. Hartmut Rosa.<br />
Die Vorträge und Workshops verbinden sich zu einer Weiterbildungsveranstaltung,<br />
die einzigartig in der Lehrerfortbildung ist und die in dieser<br />
Form an einer einzelnen Schule <strong>als</strong> pädagogischer Tag kaum finanzierbar<br />
wäre. „Die Tatsache, dass sich bereits zahlreiche Schulen mit größeren<br />
Lehrerkollegien angemeldet haben, gibt uns recht, dass wir mit unserem<br />
Angebot einen Bedarf decken können“, erläutert der Veranstalter Wolfgang<br />
Endres. Zudem besticht das Symposion durch seinen persönlichen<br />
Stil und die besondere Atmosphäre, die Lehrerinnen und Lehrer schon<br />
von Bad Wörishofen kennen und seit Jahren schätzen. Als besonderes<br />
Highlight und Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch wird am Samstag<br />
zum gemeinsamen Abendessen mit kulturellem Rahmenprogramm eingeladen,<br />
bei dem auf die Teilnehmer unter anderem eine Lesung mit Benedict<br />
Wells aus seinem beeindruckenden Erstlingsroman „Becks letzter<br />
Sommer“ wartet.<br />
Aus dem Programm<br />
Schulfach Glück<br />
Am wenigsten glücklich sind Kinder beim Zahnarzt - und in der Schule.<br />
Der Heidelberger Oberstudiendirektor Ernst Fritz-Schubert hat beschlossen,<br />
das an seiner Schule zu ändern. Er führte das Fach »Glück«<br />
ein (das sogar <strong>als</strong> Prüfungsfach im Abi gewählt werden kann) und entwickelte<br />
zusammen mit einem Team von Experten einen konkreten Lehrplan.<br />
Seitdem hat sich das Schulleben grundlegend geändert.<br />
32<br />
b:<strong>sl</strong> 03:2009<br />
Bis zum 30. September gibt es Frühbucherpreise!<br />
Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeiten:<br />
www.beltz-forum.de<br />
Leben lernen!? – Der andere Bildungsauftrag der Schule<br />
Gehört die Vermittlung von Orientierung und Kompetenzen in der Lebensführung<br />
zum Bildungsauftrag der Schule? Ohne Zweifel erfordert<br />
das aktive Planen und Gestalten des eigenen Lebens in der individualisierten<br />
und dynamischen Welt der modernen Gesellschaft ein hohes<br />
Maß an kultureller Kompetenz, die Schüler nicht zuletzt in der Schule<br />
erwerben – oder nicht erwerben – unabhängig davon, was auf dem<br />
Lehrplan steht. Der Workshop unter Leitung von Prof. Dr. Hartmut Rosa<br />
(Jena/New York) spürt den Einflussfaktoren dieses „geheimen“ Lehrplans<br />
der Schule nach.<br />
Die Intelligenz der Praxis – Wie Schulen gelingen<br />
Sollen Schulen gelingen, dürfen sie keine geklonten Exemplare eines<br />
„richtigen“ Modells sein. Jede lebendige Schule ist anders und doch sind<br />
sie alle verwandt. Werden sie institutionelle Individuen, gelingt ihnen<br />
etwas, das nur Individuen können: sie lernen. Das können sie – wie die<br />
Schüler – nur selbst, aber sie können es nicht allein. Sie brauchen Gesellschaft.<br />
Vor allem aber brauchen sie den Austausch untereinander. Reinhard<br />
Kahl berichtet von den Biografien solcher Schulen, vom Netzwerk<br />
Archiv der Zukunft und plädiert für das Selbstbewusstsein und die Würde<br />
einer Intelligenz der Praxis.<br />
16 Kommunikationsstrategien mit maximaler Wirkung – MiniMax für<br />
Lehrer<br />
Dr. Manfred Priors MiniMax-Interventionen sind in den letzten Jahren<br />
zu einem verbreiteten Standardhandwerkszeug der professionellen<br />
Kommunikation sehr vieler Berater, Coachs und Psychotherapeuten geworden.<br />
MiniMax-Interventionen helfen in vielen Situationen, mit minimalem<br />
Aufwand maximale Kommunikationsergebnisse zu erzielen. Im<br />
Vortrag werden einige dieser Strategien vorgestellt, erfahrbar und überprüfbar<br />
gemacht.<br />
Teilnahmegebühr<br />
Bei einer Buchung bis zum 30.9.2009: 219 €/Person (Gruppentarif 199 €/<br />
Person). Danach: 239 bzw. 219 €/Person
Anzeige<br />
Internationaler<br />
Erfahrungsaustausch im Schloss<br />
Zweite deutschsprachige ESHA-Konferenz findet im Oktober in Südtirol statt<br />
:Weiterbildung<br />
Die europäische <strong>Schulleitung</strong>svereinigung ESHA hat eine neue Initiative gestartet, um benachbarte Regionen<br />
Europas in einen stärkeren Austausch zu bringen und die Informationen über das Schule-Machen und das<br />
Schule-Leiten in Europa zu intensivieren.<br />
Im Mai vergangenen Jahres haben sich rund 40 <strong>Schulleitung</strong>en aus Südtirol<br />
(Italien), Österreich, der Schweiz, den Niederlanden und Deutschland<br />
im Rahmen einer Konferenz in Basel getroffen. Sämtliche Teilnehmer<br />
dieser Konferenz, deren Themen Leitungskompetenz und Entwicklung<br />
von <strong>Schulleitung</strong>en waren, sprachen sich für eine Fortsetzung des überaus<br />
fruchtbaren Austausches aus. Diesem Wunsch entsprechend lädt der<br />
italienische <strong>Schulleitung</strong>sverband interessierte <strong>Schulleitung</strong>en zur zweiten<br />
deutschsprachigen ESHA-Konferenz ein. Vom 12. Bis 14. Oktober<br />
wird im renommierten Schloss Goldrain (www.schloss-goldrain.com) in<br />
der Nähe von Meran unter anderem über die Bedeutung des mittleren<br />
Managements in der <strong>Schulleitung</strong> diskutiert. Als Referent steht Dr. H.<br />
Hasselmeyer von der Universität Hildesheim den Teilnehmern auch für<br />
Fragen und Diskussionen zur Verfügung. Neben der inhaltlichen Arbeit<br />
steht der Gedanken- und Erfahrungsaustausch zwischen den Teilneh-<br />
mern im Vordergrund dieser Konferenz. Neben den letztjährigen Tagungsteilnehmern<br />
werden auch Vertreter aus Rumänien (Siebenbürgen),<br />
Luxemburg und den Niederlanden erwartet.<br />
Weitere Informationen und das Anmeldeforumlar zu dieser Konferenz<br />
erhalten Sie bei der ESHA-Beauftragten für die deutschsprachigen Regionen,<br />
Margret Rös<strong>sl</strong>er (margretroes<strong>sl</strong>er@web.de).<br />
Schloss Goldrain<br />
Autor: Sabine Kauffeld • Foto: Schloss Goldrain
:Die Landesverbände<br />
Hier finden Sie Kontakt<br />
Die Landesverbände des ASD stehen Ihnen für Informationen zur Verfügung und freuen sich<br />
über Ihre aktive Mitarbeit. Nachfolgend finden Sie die Kontaktdaten und Ansprechpartner für Ihr Bunde<strong>sl</strong>and:<br />
Baden-Württemberg<br />
VSL Vereinigung von Schulleiterinnen und Schulleitern<br />
in Baden-Württemberg e.V.<br />
Helmut Kottman, Breitfeldstraße 20, 73113 Ottenbach,<br />
Tel: (07165) 8922,<br />
E-Mail: kottmann@v<strong>sl</strong>-bw.de, www.v<strong>sl</strong>-bw.de<br />
Bayern<br />
Bayerischer <strong>Schulleitung</strong>sverband e.V.<br />
Geschäftsführer Siegfried Wohlmann, Bayernstr. 4 a,<br />
92318 Neumarkt i.d.OPf.<br />
Tel: (09181) 510206, Fax: (09181) 461270<br />
E-Mail: siewoh@t-online.de, www.bsv-bayern.info<br />
Berlin<br />
Interessenverband Berliner <strong>Schulleitung</strong>en e.V.<br />
Gerd Knoppick, Invalidenstraße 123, 10115 Berlin,<br />
Tel: (030) 5436049, Fax: (030) 54983625,<br />
E-Mail: g.knoppick@ibs-verband.de, www.ibs-verband.de<br />
Brandenburg<br />
Momentan kein Landesverband, bitte wenden Sie sich an die<br />
ASD-Geschäftsstelle, Saßnitzer Str. 5, 14199 Berlin, asd-gs@gmx.de<br />
Bremen<br />
Momentan kein Landesverband, bitte wenden Sie sich an die<br />
ASD-Geschäftsstelle, Saßnitzer Str. 5, 14199 Berlin, asd-gs@gmx.de<br />
Hamburg<br />
VHS - Verband Hamburger <strong>Schulleitung</strong>en e.V.<br />
Gudrun Wolters-Vogeler<br />
Schule Lange Striepen, Lange Striepen 51, 21147 Hamburg<br />
Tel./Fax (040) 797 19 80 / -48<br />
E-Mail: g.wolters@gmx.de, www.vhs-ev.de<br />
Hessen<br />
Interessenverband Hessischer Schulleiterinnen und Schulleiter e.V.<br />
Hans-Walter Krämer, Ludwig-Erhard-Schule, Hans-Böckler-Straße 1,<br />
65199 Wiesbaden,<br />
Tel: (0611) 318785 Fax: (0611) 314923<br />
E-Mail: ludwig-erhard-schule@wiesbaden.de, www.ihs-hessen.de<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
<strong>Schulleitung</strong>sverband Mecklenburg-Vorpommern e.V.<br />
Heike Walter, Verbundene Haupt-und Re<strong>als</strong>chule, Schulstr. 7,<br />
18249 Bernitt<br />
Tel: (03 84 64) 2 02 50, Fax: (03 84 64) 2 02 50<br />
E-Mail: heikewalter@yahoo.de, www.<strong>sl</strong>mv.de<br />
34<br />
b:<strong>sl</strong> 03:2009<br />
Niedersachsen<br />
Interessenvertretung der <strong>Schulleitung</strong>en in Niedersachsen e.V.<br />
Bödeker Str. 7, 30161 Hannover,<br />
Tel: (0511) 6005635, Fax: (0511) 6 00 56 36,<br />
E-Mail über das Kontaktformular des SLVN auf dessen Homepage<br />
www.<strong>sl</strong>vn.de<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
<strong>Schulleitung</strong>svereinigung Nordrhein-Westfalen e.V.<br />
Geschäftsstelle des SLV NRW, Bernhard Staercke,<br />
Bielefelder Str. 489a, 32758 Detmold,<br />
Tel. (05232) 987008, Fax (05231) 987009<br />
E-Mail: <strong>sl</strong>v-nrw@<strong>sl</strong>v-nrw.de, www.<strong>sl</strong>v-nrw.de<br />
Rheinland-Pfalz<br />
<strong>Schulleitung</strong>sverband Rheinland-Pfalz e.V.<br />
Christl Pfirrmann, Am Gartenberg 347, 76149 Karlsruhe,<br />
Tel: (0721) 7819987, E-Mail: SVR.Info@svr-rlp.de, www.svr-rlp.de<br />
Saarland<br />
Vereinigung Saarländischer Schulleiter e.V.<br />
Volker Ruppert, Erweiterte Re<strong>als</strong>chule Homburg 1,<br />
Virchowstraße 7, 66424 Homburg,<br />
Tel: (06841) 92330, Fax: (06841) 923326,<br />
E-Mail: robert-bosch-schule@web.de<br />
Sachsen<br />
Sächsischer <strong>Schulleitung</strong>sverband e.V.<br />
Lutz Jacob, Pestalozzi-MS-Meißen, Pestalozzistraße 3, 01662 Meißen,<br />
Tel: (03521) 732440, Fax: (03521) 711646<br />
Sachsen-Anhalt<br />
<strong>Schulleitung</strong>sverband Sachsen-Anhalt e.V.<br />
Horst-Dieter Radtke, Friedensstraße 48, 38489 Beetzendorf,<br />
Tel: (03907) 712410, Fax: (03907) 910584,<br />
E-Mail: radtke.bee@t-online.de, www.<strong>sl</strong>v-st.de<br />
Schleswig-Holstein<br />
<strong>Schulleitung</strong>sverband Schleswig-Holstein e.V.<br />
Klaus-Ingo Marquardt, Pommernweg 33, 24582 Wattenbek,<br />
Tel: (04322) 2362, Fax: (04322) 888922, E-Mail: kimarquardt@<strong>sl</strong>vsh.de,<br />
www.<strong>sl</strong>vsh.de<br />
Thüringen<br />
Momentan kein Landesverband, bitte wenden Sie sich an die<br />
ASD-Geschäftsstelle, Saßnitzer Str. 5, 14199 Berlin<br />
E-Mail: asd-gs@gmx.de<br />
Impressum: b:<strong>sl</strong> - <strong>Beruf</strong> <strong>Schulleitung</strong>, ISSN Nr. 977-1865-3391<br />
Herausgeber: ASD Allgemeiner <strong>Schulleitung</strong>sverband Deutschlands e. V.<br />
Saßnitzer Str. 5, 14199 Berlin. Vorsitzender: Dr. Joachim Hoffmann (V.i.S.d.P)<br />
Verlag: Fünf Freunde: Tomas Graul, Thilo Haase, Sabine Kauffeld, Raphael Zinser; Büschingstraße 2, 10249 Berlin<br />
Telefon: (030) 20 45 48 84, Telefax: (030) 20 45 51 34, eMail: info@beruf-schulleitung.de<br />
Redaktion: Sabine Kauffeld (verantw.), Heidi Müller, Walter Rossow<br />
Anzeigen: Marketing Services Gärtner, Henry Gärtner, Orffstraße 5, 41564 Kaarst, Tel.: (0 21 31) 742 32 33,<br />
Fax: (0 21 31) 742 32 33, E-Mail: anzeigen@beruf-schulleitung.de, www.beruf-schulleitung.de<br />
Bezugspreise: Einzelheft 5,20 E; zzgl. 0,95 E Versandkosten. Jahresvorzugspreis: 18,00 E<br />
(inkl. Versandkosten) jeweils inkl. Mwst.
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Neues Licht für <strong>mehr</strong> Energieeffizienz.<br />
Die TRILUX Baureihe 5041.<br />
Jede Leuchte von TRILUX ist <strong>mehr</strong> <strong>als</strong> einfach nur Licht. Zum Beispiel die TRILUX Baureihe 5041: Sie vereint die neueste<br />
Generation innovativer Parabol-Spiegelraster mit der reflexionsstarken MIRO-SILVER ® -Oberfläche. Das Resultat: ein Gesamtreflexionswert<br />
von 98 % und damit einer der besten Betriebswirkungsgrade ihrer Klasse. Und die Erkenntnis, dass sich ein<br />
unauffällig integriertes Lichtmanagement auffällig positiv auf den Energiehaushalt auswirkt. www.trilux.de