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Evaluation - mehr als Erbsen zählen - b:sl-Beruf Schulleitung

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<strong>Beruf</strong>: <strong>Schulleitung</strong><br />

: außerdem<br />

Das Schulbusparadies<br />

Rechtliches zu Webseiten<br />

Herausgegeben vom ASD - Allgemeiner <strong>Schulleitung</strong>sverband Deutschlands e.V.<br />

3. Jahrgang Juli 2009 5,20 E<br />

: Unser Titelthema<br />

<strong>Evaluation</strong> - <strong>mehr</strong> <strong>als</strong> <strong>Erbsen</strong> <strong>zählen</strong>


:InhaltLan dit<br />

Autor: Sabine Kauffeld • Fotos: Fotolia (1), Herbert Fassbender<br />

KONJUNKTURPROGRAMM FÜR SCHULEN<br />

Solarstrom macht Schule: Die SolarWorld AG unterstützt Schulen beim Bau von Solarstromanlagen<br />

mit einer solaren Aufbauprämie von 2.500 € (inkl. MwSt.). Zusätzlich wird<br />

ein kostenloses Kommunikationspaket mit Anzeigedisplay, Datenlogger und Schulungsunterlagen<br />

zur Verfügung gestellt. www.solarworld.de/schulen<br />

2<br />

SolarWorld. And EveryDay is a SunDay.<br />

b:<strong>sl</strong> 03:2009<br />

www.solarworld.de


Inhalt<br />

ASD-Position:<br />

Die Berliner Schülerlotterie_________________________ Seite 4<br />

Aus den Ländern:<br />

Kurznachrichten aus den Bunde<strong>sl</strong>ändern _____________ Seite 5<br />

Titelgeschichte <strong>Evaluation</strong>:<br />

<strong>Evaluation</strong> - Was ist das eigentlich ___________________ Seite 8<br />

Selbstevaluation ist Lob und Anerkennung<br />

für die Schule und die <strong>Schulleitung</strong> __________________ Seite 9<br />

Evaluieren heißt, sich schlau fragen _________________ Seite 11<br />

Schulleiter berichten über <strong>Evaluation</strong> _________________ Seite 15<br />

Schulinspektion neu denken _______________________ Seite 19<br />

Materialien zur <strong>Evaluation</strong>__________________________ Seite 22<br />

Weiterbildung:<br />

<strong>Schulleitung</strong>ssymposium Bamberg __________________ Seite 23<br />

Beltz-Forum _____________________________________ Seite 32<br />

ESHA-Tagung in Südtirol __________________________ Seite 33<br />

Über die Schulter geschaut:<br />

<strong>Schulleitung</strong> einer Potsdamer Privatschule _____________ Seite 24<br />

Internationales:<br />

Das Schulbusparadies _____________________________ Seite 26<br />

Potrait:<br />

Stiftung Lesen ____________________________________ Seite 28<br />

Recht:<br />

Rechtliches zu Webseiten __________________________ Seite 30<br />

Technik:<br />

Kurznachrichten über aktuelle Neuerscheinungen ______ Seite 31<br />

Ansprechpartner, Impressum________________________ Seite 35<br />

Titelfoto: Fotolia<br />

Keine<br />

<strong>Erbsen</strong>zählerei<br />

:Vorwort<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

haben Sie bei wikipedia einmal das Stichwort „<strong>Evaluation</strong>“ eingegeben?<br />

Die Redaktion hat es für Sie getan. Hier auszugsweise die ersten beiden<br />

Sätze: „ <strong>Evaluation</strong> (Evaluierung) bedeutet vereinfacht die Prüfung, ob<br />

etwas so ist, wie es sein soll. Das heißt allgemein, es wird untersucht, ob<br />

ein sinnlich wahrnehmbares oder bloß gedachtes Ding durch sein Sein<br />

oder sein Verhalten die Voraussetzungen im Hinblick auf etwas Gemeintes<br />

und/oder etwas Gesagtes erfüllt.“ Es wird <strong>als</strong>o nachgesehen, ob etwas<br />

so ist, wie es eigentlich sein soll. Guter Ansatz, wie wir finden. Dass die<br />

Prüfung oder Verifizierung von Schule und Unterricht in den allermeisten<br />

Fällen keine <strong>Erbsen</strong>zählerei ist, dokumentieren wir in dieser Ausgabe<br />

von b:<strong>sl</strong> <strong>Beruf</strong>: <strong>Schulleitung</strong>. Besonders wichtig war uns, dass nicht<br />

ein weiteres mit Fachtermini versehenes Kompendium erscheint, das<br />

anstrengend zu lesen ist. Wir wollten klar und verständlich die verschiedenen<br />

Ansätze aufzeigen, Betroffene zu Wort kommen lassen und – im<br />

positivsten Fall – eine Diskussion über die Ausgestaltung der <strong>Evaluation</strong><br />

an deutschen Schulen in Gang bringen.<br />

Damit nicht das ganze Magazin vom Prüfen und Verifizieren handelt,<br />

finden Sie in der zweiten Hälfte dann noch „lockerere“ Artikel und Reportagen.<br />

Besonders empfehlen möchte ich Ihnen die Schilderung des<br />

Schulbusparadieses in New Mexico (Seite 26). Da kommen wir Deutschen<br />

auch nach all dem Prüfen und Verifizieren auf den ersten Seiten<br />

des Magazins ins Träumen, oder?<br />

Wer sich <strong>als</strong> <strong>Schulleitung</strong>smitglied für seine Weiterbildung interessiert,<br />

hat in diesem Herbst die Qual der Wahl. Gleich vier interessante Konferenzen<br />

stehen auf dem Programm: das Bamberger <strong>Schulleitung</strong>ssymposium<br />

(S. 23), die Comenius Netzwerktagung in Tallin (S. 27 unten),<br />

das BELTZ-Forum (S. 32) und das Treffen der deutschsprachigen ESHA-<br />

Länder in Südtirol (S. 33). Vielleicht treffen wir uns auf einer dieser Veranstaltungen?<br />

Sprechen Sie uns einfach an. Wir freuen uns, wenn wir uns<br />

mit Lesern austauschen können.<br />

Wie immer wünschen wir nun eine erfreuliche, erkenntnis- und abwech<strong>sl</strong>ungsreiche<br />

Lektüre. Ebenfalls wie immer erreichen Sie die Redaktion<br />

des Magazins unter info@beruf-schulleitung.de. Wir freuen uns auf<br />

Ihre Zuschriften!<br />

Ihre b:<strong>sl</strong>-Redaktion<br />

* Teilauflagen dieser Ausgabe liegen Beilagen der Bergmoser + Höller Verlag AG, der Helmut<br />

Schulz Großküchen & Gastronomiebedarf GmbH sowie des IQSH - Institut für Qualitätsentwicklung<br />

an Schulen Schleswig-Holstein bei. Wir bitten um freundliche Beachtung.<br />

Autor: Sabine Kauffeld<br />

3<br />

b:<strong>sl</strong> 03:2009


:ASD-Position<br />

Autor: Walter Rossow Foto: privat<br />

Die Berliner Schülerlotterie:<br />

eine Bankrotterklärung der Bildungspolitik<br />

Wie Berliner Schüler angeblich gerecht auf Gymnasien der Stadt verteilt werden sollen<br />

Bi<strong>sl</strong>ang entscheidet in Berlin alleine der Elternwille, welches Kind auf welche Schule geht. Eine Grundschulempfehlung<br />

gibt es derzeit nicht. Das jeweilige Bezirksamt übernimmt nach bestimmten Kriterien die Verteilung<br />

der Schüler auf die Schulen, wobei die Entfernung zwischen Wohnort und Wunschschule den größten<br />

Einfluss hat. Dies soll nun anders werden.<br />

Mit der Schulstrukturreform wird zum Schuljahr 2010/11 eine neue<br />

Schulart eingeführt: die Sekundarschule. Diese vereint die bisherigen<br />

Haupt-, Real- und Gesamtschulen. Am parallel weiter existierenden<br />

Gymnasium machen die Schüler das Abitur in Klasse 12, an ausgewählten<br />

Sekundarschulen in Klasse 13. Um Eltern die Entscheidung zu erleichtern,<br />

auf welche Schulart sie ihr Kind nach der Grundschule schicken,<br />

erhalten sie zukünftig eine schriftliche Empfehlung, welche Schulform für<br />

ihr Kind richtig ist. Bindend ist dieser Rat jedoch nicht. Jeder kann sich an<br />

jeder Schule bewerben. Und wenn es an einer Schule <strong>mehr</strong> Anmeldungen<br />

<strong>als</strong> Plätze gibt, so entscheidet in Zukunft nach dem Willen des Bildungssenators<br />

unter anderem auch das Los. 60 % der Schüler sollen dann von<br />

der <strong>Schulleitung</strong> nach dem Kriterium „Schulprogramm/Schulprofil“ ausgesucht<br />

werden, 10 % sind sogenannte „Härtefälle“ und die restlichen 30<br />

% sollen durch eine Verlosung ermittelt werden.<br />

Diese Bildungspolitik nach dem Zufallsprinzip, auf die zwar der Begriff<br />

Politik, nicht aber jener der Bildung zutrifft, verkauft Berlins Bildungssenator<br />

Zöllner dann auch noch <strong>als</strong> Gerechtigkeit. Es ginge ihm darum,<br />

so sagt er in Interviews, dass die stark nachgefragten Schulen künftig den<br />

Vorteil haben, sechzig Prozent ihrer Schüler selbst aussuchen zu können.<br />

Diese Berliner Entscheidung kann man getrost <strong>als</strong> Bankrotterklärung der<br />

Schulstrukturreform bezeichnen.<br />

Fakt ist, dass es in Berlin bereits jetzt einige Dutzend Gymnasien gibt, die<br />

so stark nachgefragt sind, dass sie nicht einmal alle Kinder in Wohnortnähe<br />

aufnehmen können. Schauen wir doch einmal genau hin: Woran liegt<br />

es denn, dass einige Schulen bereits jetzt <strong>mehr</strong> Zulauf haben <strong>als</strong> andere?<br />

An der besseren Qualität des Unterrichts? An einer hochwertigeren (qualitativ<br />

wie quantitativ) personellen wie sächlichen Ausstattung? An engagierteren<br />

Pädagogen? Wenn das so ist, dann kann es daraus doch nur eine<br />

Konsequenz geben: Alle Schulen müssen mit den gleichen sächlichen,<br />

finanziellen sowie personellen Ressourcen und einem evtl. notwendigen<br />

Nachteilsausgleich ausgestattet werden, damit sie auch wirklich gleichermaßen<br />

konkurrenzfähig sind. Für die Arbeit der <strong>Schulleitung</strong>en bedeutet<br />

das Losverfahren nichts Gutes: Wie soll denn, bitteschön, das Schulprogramm<br />

oder das Schulprofil weiter geschärft werden, wenn einer Schule<br />

4<br />

b:<strong>sl</strong> 03:2009<br />

fast ein Drittel Schüler zugelost werden – ohne Blick auf die entsprechenden<br />

Fähigkeiten der Kandidaten? „Werden zukünftig auf einer Eliteschule des<br />

Sports sprachbegabte, aber übergewichtige Schüler versuchen, ihre Liebe<br />

zur Leichtathletik zu finden?“ fragt der Landeselternausschuss Berlin mit<br />

Recht. Zum anderen wird wieder Arbeit der Bildungsverwaltung auf die<br />

Schultern von <strong>Schulleitung</strong>en abgewälzt. Sechzig Prozent der Schüler auszuwählen<br />

bedeutet die genaue Prüfung der Kandidaten, das Durchführen<br />

von Auswahlverfahren usw. usw. Ein immenses zusätzliches Arbeitspensum,<br />

das da auf <strong>Schulleitung</strong>en zukommt, übrigens – natürlich! – ohne<br />

entsprechenden Ausgleich. Wie immer. Aber so ganz traut der Bildungssenator<br />

seinen <strong>Schulleitung</strong>en dann aber doch nicht: „Zudem gibt es über<br />

das Probejahr die Möglichkeit der Fehlerkorrektur“, äußert sich Zöllner in<br />

einem Interview mit dem TAGESSPIEGEL.<br />

Der Blick über die Landesgrenzen könnte Aufschluss über eine sinnvolle<br />

Lösung bringen – könnte man denken. Allerdings: viel weiter kommt<br />

man da auch nicht. Zu viele unterschiedliche Verfahren, zu viele Regelungen,<br />

zu viele Versuche. Hier nur einige Beispiele: In Bayern sind viele<br />

Grundschullehrer derzeit genervt, weil sie darüber entscheiden sollen,<br />

welche Schulform Kinder nach der vierten Klasse besuchen dürfen. Der<br />

Freistaat reformiert zwar gerade die Übertrittsregeln, im Kern bleibt es<br />

aber bei einem Numerus Clausus für’s Gymnasium. In Hamburg bastelt<br />

der schwarz-grüne Senat derzeit an einer verlängerten Eingangsphase.<br />

Erst nach der sechsten Klasse soll entschieden werden, ob die Schüler von<br />

der neuen Primarschule auf eine Sekundarschule oder ein Gymnasium<br />

wechseln, wobei es allerdings auch an einigen Gymnasien die Möglichkeit<br />

geben soll, die Klassenstufen 5 und 6 zu absolvieren, dann aber <strong>als</strong><br />

Außenstelle der zuständigen Grundschule. In Bremen, im Saarland, in<br />

Schleswig-Holstein und in Rheinland-Pfalz wurden bzw. werden derzeit<br />

zwar die Hauptschulen und Re<strong>als</strong>chulen sowie teilweise die Gesamtschulen<br />

abgeschafft, u. a. um Kindern den immensen Druck der Schullaufbahnentscheidung<br />

schon im vierten Jahr zu nehmen, nicht aber konsequenterweise<br />

auch die Schulartempfehlung.<br />

Man sieht <strong>als</strong>o quer durch die Republik das föderalistische Bildungschaos,<br />

in das sich jetzt auch Berlin dank seiner Schullotterie würdig einreiht.<br />

Walter Rossow ist Verantwortlicher für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

des ASD Allgemeiner <strong>Schulleitung</strong>sverband Deutschlands e.V.<br />

Kontakt: walter.rossow@beruf-schulleitung.de


Anzeige<br />

Aus den Ländern<br />

Baden-Württemberg<br />

BWHT lehnt Werkre<strong>als</strong>chule ab<br />

Der Baden-Württembergische Handwerkstag<br />

(BWHT) lehnt das Konzept der Landesregierung<br />

zur neuen Werkre<strong>als</strong>chule ab. Mit<br />

der Zulassungsbeschränkung zur 10. Klasse<br />

werde die groß angekündigte Bildungsinnovation<br />

zum Muster ohne Wert. „Wir brauchen<br />

keine weitere Selektionsstufe, sondern eine<br />

<strong>Beruf</strong>liche Werkre<strong>als</strong>chule, die der Re<strong>als</strong>chule<br />

in allen Belangen gleich gestellt ist“, forderte<br />

Landeshandwerkspräsident Joachim Möhrle.<br />

Bayern<br />

Vereinfachungen bei Ganztagsangeboten<br />

Kommunen werden bei der Einrichtung<br />

von Ganztagsangeboten zukünftig durch die<br />

Staatsregierung entlastet. „Die weiterführenden<br />

Schulen können nun offene Ganztagsangebote<br />

für das kommende Schuljahr beantra-<br />

Rolf Dubs<br />

Lehrerverhalten<br />

Ein Beitrag zur Interaktion von Lehrenden und<br />

Lernenden im Unterricht<br />

2., überarbeitete Aufl age 2009. 608 Seiten.<br />

Zahlreiche Abbildungen und Tabellen. Kart.<br />

E 54,00<br />

ISBN 978-3-515-09304-0<br />

Lizenzausgaben für Deutschland. Bestellungen aus der Schweiz<br />

sind an den Verlag SKV, Postfach 1853, CH-8027 Zürich, zu richten.<br />

franz steiner verlag<br />

Postfach 101061 • D-70009 Stuttgart<br />

www.steiner-verlag.de • service@steiner-verlag.de<br />

Telefon: 0711 / 2582-0 • Fax: 0711 / 2582-390<br />

gen. Die Rahmenbedingungen sind geklärt,<br />

die Kommunen und die Eltern werden dabei<br />

entlastet.“ Diese Botschaft richtete Kultusminister<br />

Spaenle an die Schulen im Freistaat<br />

Bayern und ihre Sachaufwandsträger. Künftig<br />

müssen die Kommunen nur noch 5.000 Euro<br />

<strong>als</strong> Zuschuss pro Gruppe an Ganztagsangeboten<br />

leisten, die Eltern werden keine Beiträge<br />

<strong>mehr</strong> erbringen müssen. Anträge müssen je<br />

nach Schulart bis zum 3. Juli über das Staatliche<br />

Schulamt bzw. die zuständige Dienststelle<br />

des Ministerialbeaufragten bei der Regierung<br />

eingereicht werden.<br />

FDP rüttelt am Koalitionsvertrag<br />

Nach acht Monaten <strong>als</strong> Regierungspartei<br />

rüttelt die FDP in der Bildungspolitik am Koalitionsvertrag<br />

mit der CSU und fordert mutigere<br />

Reformen. Die Bildungsexpertin Renate<br />

Will denkt bereits öffentlich über eine Verlän-<br />

Anleitung für die Praxis<br />

Der Band führt in alle für den Unterrichtsalltag relevanten Bereiche des Lehrerverhaltens ein.<br />

Er richtet sich an: Lehrkräfte aller Schulstufen, Mitglieder von Schulinspektionen, der Schulaufsichten<br />

und von Schulbehörden sowie Studierende des Lehramtes.<br />

Das Buch versteht sich <strong>als</strong> wissenschaftsbasierte, aber praxisorientierte Darstellung über alltägliche<br />

Aspekte des Lehrerverhaltens. Deshalb fasst es in jedem Kapitel wissenschaftliche Erkenntnisse<br />

zusammen, interpretiert sie und setzt sie in praxisorientierte Handlungsanleitungen um, die mit<br />

Checklists und Beobachtungsschemata ergänzt werden.<br />

Das Buch beruht auf einer gemässigt konstruktiven Sicht. Deshalb beschränkt es sich nicht auf das<br />

Lehrerverhalten im engeren Sinn, sondern es konzentriert sich auf die Interaktion zwischen den<br />

Lehrenden und Lernenden. Es bezieht eine Mittelposition, indem es sein Augenmerk stark auf das<br />

Lernen der Schülerinnen und Schüler richtet und die Lehrenden <strong>als</strong> Persönlichkeiten mit einem<br />

vielseitigen Verhaltensrepertoire sieht, welche sich situationsgerecht sowohl <strong>als</strong> Lehrende <strong>als</strong> auch<br />

<strong>als</strong> Lernberater verstehen.<br />

€ Ebenfalls lieferbar:<br />

Rolf Dubs:<br />

Die Führung einer Schule<br />

Leadership und Management<br />

2., überarbeitete Aufl age.<br />

507 Seiten. 175 Abbildungen und Tabellen. Kart.<br />

E 49,00<br />

ISBN 978-3-515-08761-2<br />

:Aus den Ländern<br />

Autor: Sabine Kauffeld<br />

gerung der Grundschulzeit auf fünf Jahre nach,<br />

was die CSU bi<strong>sl</strong>ang strikt ablehnt. Wenn die<br />

sogenannten «Gelenkklassen» im fünften<br />

Jahrgang nicht funktionieren, sollte die Orientierungsklasse<br />

für die spätere Schullaufbahn<br />

der Kinder an der Grundschule liegen, sagte<br />

Will. „Der Verbleib an den Grundschulen zur<br />

Orientierung wäre die bessere Lösung“, so<br />

Will gegenüber den Nürnberger Nahrichten.<br />

Den Hauptwiderstand gegen Reformen in der<br />

Schulpolitik sieht die FDP weder bei Ministerpräsident<br />

Horst Seehofer noch bei Kultusminister<br />

Ludwig Spaenle (beide CSU), sondern A<br />

Pressestimmen zur vorigen Aufl age:<br />

„[…] Zum baldigen Gebrauch empfohlen!“ Erziehung und Unterricht<br />

„[…] Dem Buch und dem darin enthaltenen Führungskonzept sind<br />

weiteste Verbreitung zu wünschen.“ Seminar<br />

„[…] denn das Buch zeigt deutlich, daß hier nicht vom akademischen<br />

Schreibtisch aus geschrieben wurde, sondern Schulalltag wirklich die<br />

Grundlage der Überlegungen war.“ Die Re<strong>als</strong>chule in Baden-Württemberg


:Aus den Ländern<br />

im Beamtenapparat des Kultusministeriums.<br />

„Die Bevölkerung, Landräte, Schulleiter sind<br />

viel weiter, <strong>als</strong> man denkt“, sagte Will.<br />

Brandenburg<br />

CDU will 1.500 Lehrer einstellen<br />

Im Landtagswahlkampf 2009 setzt die brandenburgische<br />

CDU vorrangig auf die Themen<br />

Bildung, Arbeit und Entwicklung des ländlichen<br />

Raumes. Wie die Landesvorsitzende<br />

Johanna Wanka mitteilte, soll ein Landesparteitag<br />

am 11. Juli den vom Landesvorstand<br />

einstimmig beschlossenen Entwurf des Landtagswahlprogramms<br />

in Kraft setzen.<br />

Brandenburg habe bei den Bildungsergebnissen<br />

einen «großen Sprung nach vorn gemacht»,<br />

seit ihre Partei Mitverantwortung in<br />

der Landesregierung trage, sagte Wanka. Die<br />

CDU trete dafür ein, dass künftig das letzte<br />

Kitajahr kostenlos angeboten wird. Zudem<br />

fordere die Union die Neueinstellung von<br />

1.500 Lehrern. Studiengebühren sollen laut<br />

dem Programmentwurf in der kommenden<br />

Wahlperiode nicht eingeführt werden. Wissenschaftsministerin<br />

Wanka verwies jedoch<br />

darauf, dass langfristig neu nachgedacht werden<br />

müsse, sollten andere Länder auf diesem<br />

Gebiet einen Vorsprung erringen.<br />

Hessen<br />

Kultusministerin will wegen Lehrermangel<br />

Ausbildung reformieren<br />

Die hessische Kultusministerin Dorothea<br />

Henzler (FDP) möchte das Lehramtstudium<br />

auf Bachelor- und Masterabschlüsse umstellen,<br />

das Referendariat soll verkürzt werden.<br />

Der Grund: akuter Lehrermangel. Viele<br />

Schulleiter sehen diese Entwicklung kritisch.<br />

So wird angenommen, das mit diesem Mittel<br />

in möglichst kurzer Zeit Arbeitskräfte produziert<br />

werden sollen. Die Qualität der Ausbildung<br />

leide darunter. Dabei sei das Problem<br />

des drohenden Lehrermangels schon lange<br />

bekannt gewesen - spätestens seit der Neuregelung<br />

der Altersteilzeit.<br />

6<br />

b:<strong>sl</strong> 03:2009<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Elternfortbildung zur Selbstständigen Schule<br />

Mit dem neuem Schulgesetz erhalten die<br />

Schulen ab dem kommenden Schuljahr größere<br />

Gestaltungsfreiräume. Das bedeutet, dass<br />

die Verantwortung für wesentliche Entscheidungen<br />

zunehmend in die einzelne Schule<br />

verlagert wird sowie die Mitwirkungsgremien<br />

gestärkt werden. Eltern, Schüler und Lehrkräfte<br />

übernehmen gemeinsam Verantwortung<br />

und treffen Entscheidungen. Deshalb<br />

müssen neben den Schulleitern und Lehrkräften<br />

auch die Schüler und Eltern auf diese<br />

Aufgabe vorbereitet werden. Hierzu werden<br />

Fortbildungen für den Landeselternrat, für<br />

die Kreis- bzw. Stadtelternräte und für die Elternräte<br />

der Schulen konzipiert. Sie sollen in<br />

Form von Vorträgen, Workshops und Seminaren<br />

stattfinden. Hierzu stellt das Land etwa<br />

200.000 Euro zur Verfügung.<br />

Niedersachsen<br />

Lehrer-Teilzeit nur nach strenger Prüfung<br />

Ende Februar hat das Kultusministerium ein<br />

Maßnahmenpaket vorgestellt, in dem es unter<br />

anderen heißt, dass Anträge auf Teilzeit<br />

in den kommenden zwei Jahren nur noch aus<br />

familiären und krankheitsbedingten Gründen<br />

gewährt werden dürften. In erster Linie sind<br />

allerdings die <strong>Schulleitung</strong>en für eine Genehmigung<br />

eines solchen Antrages zuständig.<br />

Die Landesschulbehörde kontrolliert dann<br />

diese Genehmigungen. Verbände und Gewerkschaften<br />

äußerten heftige Kritik gegen<br />

diesen Erlass, die Diskussion wurde zwischen<br />

den <strong>Schulleitung</strong>en und dem Ministerium<br />

mit harten Bandagen geführt. Unter anderem<br />

wurde der Vorsitzenden des <strong>Schulleitung</strong>sverbandes<br />

SLVN, Helga Akkermann, vorgewor-<br />

fen, rechtswidrige Handlungen auf einer Regionaltagung<br />

des Verbandes angekündigt zu<br />

haben. Diesem Vorwurf traten nicht nur die<br />

Vorstandsvorsitzende des Verbandes sondern<br />

auch die Besucher des <strong>Schulleitung</strong>stages entgegen.<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Das Ergebnis einer leitung<strong>sl</strong>osen Schule<br />

Was mit einer Schule passiert, die jahrelang<br />

ohne Schulleiter auskommen muss, zeigt<br />

beispielhaft die Schule an der Annastraße in<br />

Raderberg. Während im laufenden Schuljahr<br />

noch 227 Kinder die Grundschule mit einem<br />

angeschlossenen katholischen Zweig besuchen,<br />

werden für das kommende Schuljahr<br />

nur noch 188 erwartet. Ganze zwölf Erstkläs<strong>sl</strong>er<br />

haben sich angemeldet. Seit vielen Jahren<br />

gibt es an der Annastraße keinen Schulleiter<br />

<strong>mehr</strong>. Die Aufgaben erledigte bi<strong>sl</strong>ang die Konrektorin.<br />

Da diese nun langfristig erkrankt ist,<br />

stehen die 25 Lehrkräfte und Schulkinder seit<br />

dem vergangenen Jahr ganz ohne Führung da.<br />

Einmal in der Woche kommt ein Konrektor<br />

aus einer benachbarten Schule, um die dringendsten<br />

Verwaltungsgeschäfte zu erledigen.<br />

Die Stelle wird laufend ausgeschrieben, niemand<br />

interessiert sich aber dafür. Die Eltern<br />

stimmen nun mit den Füßen ab und melden<br />

ihre Kinder offenbar lieber in anderen Schulen<br />

an. Die Schließung der Schule an der Annastraße<br />

wäre für alle Beteiligten bedauerlich,<br />

da diese Schule trotz ihrer „Leistung<strong>sl</strong>osigkeit“<br />

bisher einen guten Ruf für ihre Arbeit gerade<br />

mit Kindern mit Migrationshintergrund hat.<br />

SPD: 4.000 Lehrer fehlen<br />

Voll auf bestätigt fühlt sich die SPD im Düsseldorfer<br />

Landtag durch eine Anhörung des<br />

Schulausschusses, die sich unter anderem<br />

mit der Unterrichts- und Lehrerversorgung<br />

an den nordrhein-westfälischen Schulen<br />

beschäftigte: „Ob an Grundschulen, <strong>Beruf</strong>skollegs,<br />

Gesamtschulen oder Gymnasien:<br />

überall herrscht ein strukturell bedingter Unterrichtsausfall,<br />

weil Lehrerinnen und Lehrer


Anzeige<br />

fehlen. Somit bestätigen die Expertinnen und<br />

Experten auch das Ergebnis unserer auf Daten<br />

der Landesregierung basierende Recherche,<br />

nach der landesweit über 4.000 Lehrkräfte<br />

fehlen“, sagte die stellvertretende Vorsitzende<br />

der SPD-Landtagsfraktion, Ute Schäfer.<br />

Sachsen<br />

Sachsens Schulen in Bewegung<br />

Am 11. Juni 2009 startete der vorläufig letzte<br />

Ausbildungsgang für Bewegungstrainer<br />

im Rahmen des Projektes „Entdecke Deine<br />

Stärken“ unter Schirmherrschaft von DFB-<br />

Sportdirektor Matthias Sammer. Das Projekt<br />

wurde Anfang des Jahres 2008 vom Kultusministerium<br />

gemeinsam mit dem Deutschen<br />

Olympischen Sportbund, dem Deutschen<br />

Fußball-Bund und dem Landessportbund<br />

ins Leben gerufen. Es ist eine Initiative zur<br />

Gesundheitsförderung mit drei Handlungsfeldern.<br />

Neben dem Bewegungstraining gehören<br />

Ernährungs- und Verbraucherbildung<br />

sowie Lebenskompetenzförderung dazu. Die<br />

Finanzierung des Projektes erfolgt durch das<br />

Kultusministerium im Rahmen der Ganz-<br />

tagsangebote. „Bewegung und gutes Lernen<br />

hängen unmittelbar zusammen“, begründete<br />

Kultusminister Roland Wöller das Engagement<br />

für <strong>mehr</strong> sportliche Betätigung an<br />

sächsischen Schulen. Schon die Jüngsten<br />

würden viel zu viel sitzen und sich zu wenig<br />

bewegen. Haltungsschäden und Übergewicht<br />

seien die Folge. Bisher nehmen 74 sächsische<br />

Grundschulen an dem Projekt teil. Im Schuljahr<br />

2009/2010 kommen noch einmal rund<br />

50 Schulen hinzu. Schüler der Klassenstufen<br />

1 bis 4 erhalten im Rahmen der Ganztagsangebote<br />

Bewegungstraining von den speziell<br />

dafür ausgebildeten Trainern. Im Mittelpunkt<br />

stehen sportartübergreifende Übungen und<br />

Spiele. Empfohlen werden 3 Stunden die Woche<br />

sportliche Bewegungseinheiten für die<br />

Mädchen und Jungen.<br />

Schleswig-Holstein<br />

Trend zu höheren Abschlüssen fortgesetzt<br />

In Schleswig-Holstein setzt sich der Trend zu<br />

höheren Schulabschlüssen fort. Im laufenden<br />

Schuljahr besuchen <strong>mehr</strong> <strong>als</strong> zwei Drittel (68<br />

Prozent) der rund 28.500 Fünftkläs<strong>sl</strong>er eine<br />

:Aus den Ländern<br />

Schule, die direkt zum Abitur führt, <strong>als</strong>o ein<br />

Gymnasium (40 Prozent), eine Gemeinschaftsschule<br />

(18 Prozent) oder eine Gesamtschule<br />

(10 Prozent). Der Anteil der Region<strong>als</strong>chulen<br />

liegt bei 7 Prozent, die Re<strong>als</strong>chulen<br />

kommen auf 18 Prozent und die Hauptschulen<br />

auf 7 Prozent.<br />

Thüringen<br />

Schüler immer öfter auffällig<br />

In Thüringen werden immer <strong>mehr</strong> Schüler<br />

verhaltensauffällig. Das zeigen die aktuellen<br />

Zahlen der Schuleingangs- und der späteren<br />

Untersuchungen an den Schulen. Die Erfurter<br />

Psychologin Alina Wilms, bekannt geworden<br />

durch ihre Betreuung von Lehrern und Schülern<br />

nach dem Massaker am Gutenberg-Gymnasium,<br />

hält dies für ein deutliches Alarmsignal.<br />

Sie schlägt dem Kultusministerium<br />

deshalb vor, <strong>als</strong> Modellprojekt eine Schultherapeutische<br />

Praxis für Krisenintervention zu<br />

gründen. Wilms hofft so, die Hemmschwelle<br />

sowohl für Schüler wie für Pädagogen zu senken,<br />

die ärztlichen Rat in Anspruch nehmen<br />

wollen.<br />

7<br />

b:<strong>sl</strong> 03:2009


:Titel<br />

Autor: Sabine Kauffeld<br />

<strong>Evaluation</strong> – Was ist das eigentlich?<br />

Was in der Wirtschaft seit Jahrzehnten gang und gäbe ist, erreicht zunehmend auch die deutschen Schulen.<br />

Die Namen und Verfahren sind verschieden. Egal, ob Schulinspektion, interne und externe <strong>Evaluation</strong>, Schulentwicklung<br />

oder Qualitätsmanagement – alle Schlagworte haben zunächst erst einmal das gleiche Ziel: Die<br />

<strong>Evaluation</strong> soll das Ziel haben, praktische Maßnahmen zu bewerten, sie zu überprüfen, um sie zu verbessern<br />

und über Alternativen entscheiden zu können.<br />

Was bei der Herstellung von Waren noch einfach erscheint, nämlich die<br />

Prüfung und Kontrolle der fertigen Werkstücke und die stetige Anpassung<br />

des Produktes an den Kundenwunsch, ist im System Schule nicht<br />

so simpel umzusetzen. Schon die Begrifflichkeiten des modernen industriellen<br />

Qualitätsmanagements stoßen im schulischen Kontext oft<br />

auf Unverständnis. Prozessorientierung, Kundenorientierung, Qualitätsphilosophie<br />

... Worte, die im täglichen Sprachgebrauch einer <strong>Schulleitung</strong><br />

nicht vorgesehen sind. Hinzu kommen noch gut begründete<br />

Zweifel an einer systematischen Qualitätsentwicklung an Schulen:<br />

• Schule ist kein Betrieb zur Massenfertigung von Bildung. Der Prozess<br />

des Lehrens und Lernens ist geprägt von persönlichen Erfahrungen<br />

und der Interaktion der Beteiligten. Jedes Kind soll mitgenommen<br />

und individuell gefördert werden. Dies schließt eine Arbeitsroutine<br />

wie in der Massenfertigung der Industrie weitgehend aus.<br />

<strong>Evaluation</strong>sprozess<br />

erneut in Gang setzen.<br />

8<br />

b:<strong>sl</strong> 03:2009<br />

Die Phasen einer <strong>Evaluation</strong><br />

• Die Ziele einer Schule sind durchgehend vielschichtig und komplex.<br />

Sie sind einem steten Wandel ausgesetzt und richten sich im Idealfall<br />

nach den Bedürfnissen der Gesellschaft.<br />

• Schüler sind keine Kunden oder Klienten der Schule. Sie werden <strong>als</strong><br />

Partner angesehen, die den Betrieb einer Schule mit gestalten und<br />

mit prägen. Lehrer sind keine Mitarbeiter des Managements, <strong>als</strong>o der<br />

<strong>Schulleitung</strong>, sondern werden ebenfalls <strong>als</strong> partnerschaftlich arbeitende<br />

Menschen angesehen.<br />

• Die Definition eines Ziels und die Umsetzung dieses Ziels ist im System<br />

Schule schwer messbar.<br />

Die Durchführung einer <strong>Evaluation</strong> sollte nicht dem Selbstzweck dienen,<br />

sie sollte viel<strong>mehr</strong> mit dem Ziel der Veränderungen und Verbesserungen<br />

der gewonnenen Ergebnisse stattfinden.<br />

Phase 1: <strong>Evaluation</strong>sbereich auswählen<br />

Phase 2: Ziele und Kriterien formulieren<br />

Phase 3: <strong>Evaluation</strong>sinstrumente anwenden<br />

Phase 4: Daten und Ergebnisse sammeln<br />

Phase 5: Analyse und Interpretation der Ergebnisse<br />

Phase 6: Reflexion und Auswertung<br />

Phase 7: Schlussfolgerungen und Konsequenzen


Selbstevaluation ist Lob und Anerkennung<br />

für die Schule und die <strong>Schulleitung</strong><br />

Gerade hier steckt die große Chance der <strong>Evaluation</strong>. Während in der eigenen Wahrnehmung die Problemfälle<br />

im Tagesgeschäft oft überwiegen, zeigt die <strong>Evaluation</strong> immer viele Aspekte auf, die gut funktionieren, die<br />

gelobt werden, die von allen beteiligten Gruppen <strong>als</strong> positiv empfunden werden<br />

Je nach Bunde<strong>sl</strong>and werden unterschiedliche Werkzeuge zur Selbstevaluation<br />

empfohlen (s. Seite 22). Neben diesen fertigen Werkzeugen<br />

gehen viele Schulen eigene Wege, um sich ein Feedback über<br />

die eigene Arbeit einzuholen. Unabhängig davon, welchen Weg die<br />

Schule wählt, sollte eine Befragung immer in das Gesamtkonzept der<br />

Schulentwicklung eingebunden sein. Hierbei ist oft die Unterstützung<br />

beispielsweise durch die jeweiligen Schulentwicklungsberater, Kompetenzteams<br />

oder andere hilfreich.<br />

Misst Selbstevaluation die Leistung und gibt<br />

ein Feedback über die eigene Person?<br />

<strong>Evaluation</strong>sinstrumente geben eine Rückmeldung über eine Schule<br />

und den dort erteilten Unterricht <strong>als</strong> Gesamtheit. Sie basieren auf<br />

subjektiven Einschätzungen der beteiligten Befragtengruppen Schüler,<br />

Lehrer, Eltern, Mitarbeiter und gegebenenfalls Ausbildern. In der<br />

Gesamtheit liefern sie eine zuverlässige Aussage über die wahrgenom-<br />

Mit einem Einzugsscanner und der passenden Software-Unterstützung<br />

ist das Einlesen der Daten kinderleicht.<br />

menen Stärken und Entwicklungspotenziale einer Schule.<br />

Da diese Instrumente keine Leistungstests sind, liefern sie keine Ergebnisse<br />

über erworbene oder abrufbare Kompetenzen (wie beispielsweise<br />

PISA oder IGLU). Ebenso wenig liefern sie Ergebnisse über die<br />

Stärken und Entwicklungspotenziale des Unterrichtes in einem einzelnen<br />

Fach bei einem einzelnen Lehrer. Hierzu ist der ergänzende<br />

Einsatz freiwilliger Feedbackmethoden empfehlenswert.<br />

Auch mit fremd entwickelten Fragen kann<br />

man sich selbst evaluieren<br />

Selbstevaluation bedeutet nicht, dass die Fragen auch von der Schule<br />

selbst entwickelt sein müssen. Im Gegenteil: Lehrer und <strong>Schulleitung</strong><br />

bekommen immer <strong>mehr</strong> Aufgaben zugeteilt, so dass der Anspruch<br />

auch noch die <strong>Evaluation</strong>sinstrumente selbst zu entwickeln nicht<br />

zu erfüllen wäre. Neben dem Entwurf eines geeigneten Fragensets<br />

müssten die Items vor der eigentlichen Befragung in Pretests an Probanden<br />

getestet werden. Nur so ist gesichert, dass der Befragte die<br />

Items so versteht, wie sie gedacht sind.<br />

Ob Papier oder Computer: Die Befragungsform<br />

muss für die Schule passen<br />

Für eine standardisierte Befragung kommen vor allem Befragungen<br />

über einen Computer- oder einen Papierfragebogen in Betracht. Dabei<br />

hat eine computergestützte Befragung den Vorteil, dass sie besonders<br />

preiswert ist und ihre Ergebnisse sehr schnell verfügbar sind. Allerdings<br />

werden in vielen Fällen bei der computergestützten Befragung<br />

der Eltern nur geringe Rückläufe erreicht. Auch bei der Befragung der<br />

Schüler und Lehrer ist eine computergestützte Befragung in Abhängigkeit<br />

von Ausstattung der Schule und Alter der Schüler nicht immer<br />

möglich.<br />

Die Befragung per Papierfragebogen ist unabhängig von Ausstattung<br />

der Schule und der Verfügbarkeit eines Computers im Elternhaus.<br />

Petra von Viebahn ist Diplomandin am Institut für Psychologie der Universität<br />

Greifswald. Ihre Schwerpunkte liegen in der Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie.<br />

Sie verfügt über <strong>mehr</strong>jährige <strong>Beruf</strong>serfahrung aus der Qualitätskontrolle<br />

in der Pharmazeutischen Industrie.<br />

:Titel<br />

Autoren: Dr. Christoph von Viebahn, Petra von Viebahn; Fotos: von Viebahn<br />

9<br />

b:<strong>sl</strong> 03:2009


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Nachteile bei der Papierbefragung sind die stets einzubeziehenden<br />

Kosten für den Druck und das Einscannen der Fragebögen. Hierfür<br />

entstehen unabhängig vom gewählten Befragungsinstrument rund<br />

1 bis 2 EUR pro Fragebogen.<br />

Erfahrungsgemäß hilft eine Kombination beider Befragungsformen<br />

Kosten und Aufwand einzugrenzen und trotzdem schnelle und umfassende<br />

Antworten zu erhalten. Vor der Erzeugung des Berichtes<br />

werden die auf beiden Wegen erhaltenen Daten zusammengeführt.<br />

Eine manuelle Datenerfassung der Papierfragebögen ist nicht empfehlenswert.<br />

Selbst bei beispielsweise nur zwei zu befragenden Parallelklassen<br />

einer Grundschule, kommen bei je 25 Schülern pro Klasse und<br />

15 Lehrern mindestens 6.500 Eingaben zusammen. Angenommen,<br />

diese 50 Schüler beantworten je 50 Fragen (Items), 50 Eltern je 50<br />

Items, 15 Lehrer je 100 Items, sind bereits 6.500 Werte erreicht. Je nach<br />

Schule und gewähltem <strong>Evaluation</strong>sinstrument kommen so schnell<br />

10.000 bis 20.000 Werte zusammen. Neben dem unverhältnismäßig<br />

hohen Aufwand der manuellen Dateneingabe besteht hier auch die<br />

Gefahr der absichtlichen oder unabsichtlichen Manipulation.<br />

Sensible Daten erfordern auch einen<br />

sensiblen Umgang<br />

Die hier angewendeten Verfahren setzen immer eine anonyme Meinungsäußerung<br />

voraus. Nur so kann die Rückmeldung ehrlich sein.<br />

Baumann Didaktische Medien GmbH & Co. KG<br />

E.- C.- Baumann - Straße 5, 95326 Kulmbach<br />

Während bei älteren Schülern eine reine Online-Befragung aus<br />

Kostengründen sinnvoll sein kann, hat sich bei jüngeren Schülern der<br />

Papierfragebogen bewährt.<br />

Das bedeutet auch, dass die Fragebögen unbeobachtet ausgefüllt werden<br />

sollen. Papierfragebögen sollten möglichst in eine Art Wahlurne<br />

eingeworfen werden, so dass eine Zuordnung zu einer Person ausgeschlossen<br />

ist. Die Personal-, Schüler- und Elternvertretung sollten unbedingt<br />

mit einbezogen werden, ebenso der Datenschutzbeauftragte<br />

der Schule.<br />

„Das Schulleiter-ABC“<br />

Unser Schulleiter-ABC ist eine umfangreiche Sachkartei auf der Grundlage von<br />

Gesetzen und Verordnungen im Bereich des Schul- und Beamtenrechts.<br />

Durch regelmäßige Ergänzung<strong>sl</strong>ieferungen wird es stets auf dem aktuellsten Stand<br />

gehalten und ist deshalb schon jetzt für viele Schulleiter ein unentbehrliches<br />

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Evaluieren heißt, sich schlau fragen<br />

Wie aus einzelnen Meinungen mit Hilfe des SEIS-Instruments ein komplexes und<br />

datengestütztes Bild von Schule wird<br />

Bereits bei einer kleinen Anzahl von Personen ist es<br />

schwierig, eine detaillierte Meinung zu einer kom-<br />

plexen Frage zu erhalten. Noch viel schwieriger wird<br />

es, wenn die Meinung von hundert oder <strong>mehr</strong> Personen<br />

wichtig ist. Dann leistet ein standardisiertes<br />

<strong>Evaluation</strong>sinstrument wertvolle Dienste. SEIS<br />

(Selbstevaluation in Schulen) hilft den Schulen aus<br />

den einzelnen Aussagen der Schüler, Lehrer, Eltern,<br />

Mitarbeiter und Ausbilder ein aussagekräftiges Bild<br />

über die eigene Schule zu gewinnen.<br />

Als Ergebnis der Befragung erhält jede Schule einen umfangreichen<br />

Bericht sowie eine einseitige Zusammenfassung. „Nehmen Sie sich<br />

diese Seite in Ruhe bei einer Tasse Kaffee vor und steigen Sie darüber in<br />

die einzelnen Teile des Berichtes ein“, empfiehlt Dr. Christoph von Viebahn,<br />

Geschäftsführer der SEIS Geschäftsstelle. Auf dieser Seite sind<br />

die Auffälligkeiten der Teilbereiche zusammengefasst. Die einzelnen<br />

Kapitel des Berichtes enthalten Details der Befragung, sowohl in Tabellenform,<br />

<strong>als</strong> auch in Diagrammen aufbereitet. Es hat sich bewährt, den<br />

Bericht nach Schwerpunkten auszuwerten.<br />

Um die Technik für die Befragung und die Erstellung des Berichtes<br />

muss sich die Schule dabei nicht kümmern. Die Schule kann sich somit<br />

voll auf die Analyse und Interpretation der Befragung konzentrieren.<br />

Schließlich ist die <strong>Evaluation</strong> kein Selbstzweck, sondern die Grundlage<br />

für eine darauf aufbauende Schulentwicklung. Auf die Interpretation<br />

der Befragungsergebnisse folgt die Planung von Maßnahmen,<br />

wie beispielsweise von Schritten, um ein Förderkonzept umzusetzen.<br />

„SEIS hat uns in unserer Entwicklung sehr geholfen“, folgert Richard<br />

Dr. Christoph von Viebahn ist Geschäftsführer der SEIS Deutschland Geschäftsstelle<br />

und unterstützt damit 4.700 Schulen bei ihrer Selbstevaluation. Von 2003<br />

bis 2008 war er an den BBS Verden Lehrer und Sprecher der Steuergruppe<br />

Schulentwicklung. Im Bereich <strong>Evaluation</strong> kann er auf seine Erfahrungen aus<br />

Promotion und Forschungstätigkeit zurückgreifen.<br />

:Titel<br />

Autoren: Dr. Christoph von Viebahn, Richard Wilmers; Fotos: von Viebahn<br />

Die ganze Schule im Blick. Der SEIS-Bericht einer Schule enthält eine einseitige Zusammenfassung der Ergebnisse (Kapitel 4.1). Diese Übersicht<br />

erleichtert den Einstieg in die Details.<br />

11<br />

b:<strong>sl</strong> 03:2009<br />

A


:Titel<br />

Wilmers, Leiter der Integrierten Gesamtschule Schaumburg. Doch der<br />

Reihe nach:<br />

Was alles dazu gehört<br />

SEIS ist ein computergestütztes Selbstevaluationsinstrument für Schulen.<br />

Die Befragung kann sowohl am PC <strong>als</strong> auch mit Hilfe von Papierfragebögen<br />

durchgeführt werden. Über 4.700 Schulen nutzen SEIS,<br />

seit 2004 wurden über 1.000.000 ausgefüllte Fragebögen eingereicht<br />

und ausgewertet. Für verschiedene Schulformen stehen individuelle<br />

Fragebögen zur Verfügung. Für die Befragtengruppen Schüler, Lehrer,<br />

Eltern, Ausbilder und Mitarbeiter sind jeweils eigene Fragebögen vorbereitet.<br />

Die Fragebögen sind in verschiedene Sprachen übersetzt. Jede<br />

Schule kann eigene Zusatzfragen erstellen und hinzufügen. Eine gemeinsame<br />

Durchführung, beispielsweise im Rahmen einer Bildungsregion,<br />

ist <strong>als</strong> sogenannte Schulgruppe möglich.<br />

Die Daten werden automatisch ausgewertet und der Schule anschließend<br />

in einem Bericht zur Verfügung gestellt. Der Bericht ist mit Interpretationshilfen<br />

versehen. Auf Wunsch und gegen Entgelt kann eine<br />

detaillierte Auswertung von einem Kommentarschreiber vorgenommen<br />

werden. Die Privatsphäre steht an oberster Stelle. Ein Rückschluss<br />

auf einzelne Teilnehmer der Befragung ist nicht möglich. Die Befragungsergebnisse<br />

sind Eigentum der Schule.<br />

Die Kosten für eine Online-Befragung liegen für eine Schule aus einem<br />

Konsortialland bei 100,- EUR. Teilnehmen können auch Schulen aus<br />

anderen Bunde<strong>sl</strong>ändern und dem Au<strong>sl</strong>and. Papierfragebögen und<br />

Kommentierung verursachen gegebenenfalls zusätzliche Kosten.<br />

Ulrich Kreutzahler (SEIS Geschäftsstelle) im Dialog mit Katrin Düring<br />

(Schulvisitation des Landes Brandenburg) und Marliese Breuer (Abteilung<br />

für schulische <strong>Evaluation</strong>, Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens)<br />

12<br />

b:<strong>sl</strong> 03:2009<br />

Sieben Bunde<strong>sl</strong>änder und die Au<strong>sl</strong>andsschulen<br />

kommen zusammen<br />

SEIS Deutschland ist ein Konsortium der Bunde<strong>sl</strong>änder Baden-Württemberg,<br />

Brandenburg, Bremen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen,<br />

Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt, sowie der Zentr<strong>als</strong>telle für das deutsche<br />

Au<strong>sl</strong>andsschulwesen (ZfA). Die Deutschsprachige Gemeinschaft<br />

Belgiens wird in diesen Tagen <strong>als</strong> neuer Partner begrüßt. Das Konsortium<br />

betreibt SEIS im Auftrag der Projektpartner. Das Konsortium ist<br />

offen für weitere Mitglieder.<br />

Das Konsortium wird in der laufenden Arbeit durch einen Ausschuss<br />

vertreten. Ihm gehören derzeit Vertreter der Länder Baden-Württemberg,<br />

Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen an. Der Ausschussvorsitz<br />

wird von Niedersachsen wahrgenommen. Die Bunde<strong>sl</strong>änder und<br />

die ZfA stellen den Betrieb und den Support von SEIS zur Verfügung<br />

und finanzieren ihn. Sie stellen für ihre Schulen Fortbildungs- und Unterstützungsangebote<br />

sowie Informationsmaterialien bereit.<br />

Für die operationelle Arbeit wurde am Niedersächsischen Landesamt<br />

für Lehrerbildung und Schulentwicklung (NiLS) in Hildesheim eine<br />

Geschäftsstelle eingerichtet. Von dort aus erfolgt auch die Beratung<br />

der Nutzer in technischen Fragen durch die SEIS Hotline. Zusätzlich<br />

stehen den Schulen etwa 30 Ansprechpartner der jeweiligen Bunde<strong>sl</strong>änder<br />

und der ZfA, beispielsweise in den Landesschulbehörden oder<br />

Regierungspräsidien, zur Seite. Praktische Hilfestellungen geben die<br />

rund 200 SEIS-Berater, Moderatoren und Kommentatoren vor Ort.<br />

Die Fragen in den SEIS-Fragebögen sind von Struktur und Inhalt so<br />

angeordnet, dass sie die entsprechenden Qualitätsstandards für Schulen<br />

der Konsortialländer abbilden. Im SEIS-Bericht sind die Daten so<br />

aufbereitet, dass sie den Qualitätsanforderungen für guten Unterricht<br />

in den jeweiligen Ländern entsprechend dargestellt sind.<br />

Vergleichen, um zu verstehen<br />

Im Bericht können zwei individuelle Referenzwerte (R1 und R2) angezeigt<br />

werden.<br />

Der Mitautor Richard Wilmers (65) war bis 2007 Leiter der Integrierten Gesamtschule<br />

Schaumburg in Stadthagen (Niedersachsen). Die IGS Schaumburg<br />

war Teilnehmer am INIS-Projekt und hat an <strong>mehr</strong>eren SEIS-Befragungen teilgenommen.<br />

Von 1989 bis 1997 hat Richard Wilmers <strong>als</strong> Vorsitzender der GEW<br />

in Niedersachsen die Schulentwicklung maßgeblich mitgestaltet.


Die Befragung kann Online oder mit Papierfragebögen durchgeführt werden. Für verschiedene Schulformen und Sprachen stehen angepasste<br />

Fragebögen zur Verfügung.<br />

Ein großer Vorteil von SEIS sind die Referenzwerte. Versetzen wir uns<br />

<strong>als</strong> Beispiel in eine Grundschule aus Essen. Wie soll die Schule beispielsweise<br />

eine 45-prozentige Zustimmung der Schüler zu folgender Aussage<br />

einschätzen: „Ich kann an meiner Schule in meinem eigenen Tempo lernen“?<br />

Ohne Referenzwerte ist keine fundierte Interpretation möglich.<br />

Über Referenzwerte kann die Schule nun beispielsweise prüfen, wie<br />

hoch die Zustimmung an den anderen Grundschulen in Nordrhein-<br />

Westfalen zu dieser Frage war. Hier lag die Zustimmung im Schnitt bei<br />

30 Prozent, so dass die Schule mit ihrem eigenen Wert zufrieden war.<br />

Um die Datenhoheit aller Schulen zu wahren, ist kein direkter Vergleich<br />

mit einer oder <strong>mehr</strong>eren bestimmten Schulen möglich. Referenzwerte<br />

können über die Filter Bunde<strong>sl</strong>and, Schulform, Klassenstufe und Befragungszeitraum<br />

ausgewählt werden. Bei Schulgruppen kann zusätzlich<br />

der gemittelte Wert für die Schulgruppe <strong>als</strong> Referenzwert herangezogen<br />

werden.<br />

Vertrauen ist uns wichtig<br />

„Der sichere Umgang mit den sensiblen Daten erhielt bei der Entwicklung<br />

des SEIS-Tools von Anfang an oberste Priorität“, erläutert Steffen<br />

Trenkle die Vorgaben. Trenkle ist Leiter Technologie bei der Kölner Firma<br />

Denkwerk, die SEIS <strong>als</strong> Individu<strong>als</strong>oftware konzipiert und umgesetzt<br />

hat. „Die Plattform wird in einer Linux-Umgebung betrieben, die besonders<br />

sicher vor Angreifern und Schadsoftware, beispielsweise Viren,<br />

:Titel<br />

ist“ führt der IT-Experte weiter aus. „Im Rechtesystem des Instruments<br />

werden alle Passwörter verschlüsselt abgelegt. Dadurch ist ein Ausspionieren<br />

der Passwörter nicht möglich.“ Jeder Fragebogen, gleichgültig<br />

welche Befragungsart gewählt wurde, hat eine eindeutige Nummer, die<br />

eine Mehrfachabgabe verhindert, aber zugleich keine Rückschlüsse auf<br />

den Teilnehmenden erlaubt. Ein Online-Fragebogen wird beim Öffnen<br />

und bei der Abgabe automatisch gesperrt, um eine Parallel- beziehungs- A<br />

weise Nachbearbeitung zu verhindern.<br />

Im Sinne einer wirklich anonymen Befragung ist es sinnvoll, die Papierfragebögen<br />

bei der Abgabe in eine Art Wahlurne einwerfen zu lassen.<br />

13<br />

b:<strong>sl</strong> 03:2009


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:Titel<br />

Bei der Online-Befragung wird mit nur einmal gültigen anonymen<br />

Logins und Passwörtern gearbeitet. Diese lassen keinen Rückschluss<br />

auf die angemeldete Person zu. Die Schule erhält im Bericht lediglich<br />

die zusammengefassten Daten ausgegeben. Bei der Papier-Befragung<br />

werden die Fragebögen im Stapel automatisch eingelesen. Die Fragebögen<br />

sind lediglich zum Zwecke der eindeutigen und einmaligen<br />

Zuordnung zur jeweiligen Befragtengruppe mit einer anonymen ID<br />

versehen. Diese lassen keinen Rückschluss auf die befragte Person zu.<br />

Und auch hier bekommt die Schule im Bericht nur die zusammengefassten<br />

Daten. Sowohl bei der Online-, <strong>als</strong> auch bei der Papierbefragung<br />

ist weder ein Zugriff auf einzelne Datensätze möglich, noch eine<br />

Zuordnung einzelner Datensätze zu Personen. Bei weniger <strong>als</strong> fünf<br />

Teilnehmern in einer Befragtengruppe liefert die Software keine Auswertung,<br />

da dann die Anonymität nicht <strong>mehr</strong> gewährleistet wäre.<br />

Wir sind eine ganz besondere Schule<br />

Da jede Schule auch ganz individuelle Fragen stellen möchte, können<br />

pro Schule zehn eigene Fragen angelegt werden. Diese Fragen werden<br />

dann automatisch sowohl in die Online-, <strong>als</strong> auch in die Papierfragebögen<br />

eingebunden. Schulgruppen können darüber hinaus 40<br />

eigene Fragen hinzufügen. Auch diese Fragen werden automatisch in<br />

die Fragebögen eingebunden und auch im Bericht mit ausgewiesen.<br />

Für eine Reihe von Fragestellungen bestehen ergänzende Fragen-<br />

pools, beispielsweise für Konfessionsschulen und Internatsschulen.<br />

Prinzipiell ist der besondere Vorteil für die Schulen, dass die Fragensets<br />

in der SEIS-Software mit Hilfe von qualitativen und quantitativen<br />

Pretests wissenschaftlich validiert sind. Weiterhin stehen nur bei der<br />

Verwendung eines von vielen Schulen einheitlich eingesetzten Fragensets<br />

Referenzwerte zur Verfügung, die den Schulen bei der Interpretation<br />

der Ergebnisse helfen.<br />

Die Ergebnisse der Befragung sind <strong>als</strong> Chance zu verstehen, alle in<br />

der Schule beteiligten Personen in einen Entwicklungsprozess einzubinden.<br />

Die Daten beschreiben ziemlich genau die Stärken und<br />

Schwächen einer Schule. Sie sind eine solide Grundlage für das Bestreben<br />

von Eltern, Lehrern und Schülern ihre Schule noch besser zu<br />

machen.<br />

SEIS produziert eine Rückmelde-Kultur, die von allen beteiligten Personen<br />

Respekt verlangt und eine positive Entwicklung erzeugt.<br />

Weitere Informationen:<br />

SEIS Deutschland<br />

Geschäftsstelle beim NiLS<br />

Keßlerstr. 52<br />

31134 Hildesheim<br />

Hotline 05121 / 176 38 22<br />

Mail support@seis-deutschland.de<br />

Web www.seis-deutschland.de


Mal nicht zuviel vornehmen<br />

Wie <strong>Evaluation</strong> zum Motivationsinstrument werden kann. Dr. Ingrid Ahlring, Schulleiterin der<br />

Helene-Lange-Schule in Hessen, will wissen, ob sie sich ihren Zielen gemäß verhält.<br />

Im 56-seitigen Bericht des Hessischen Kulturministeriums zur Inspektion der Helene-Lange-Schule in Wiesbaden<br />

fällt ein Satz sofort ins Auge: „Mit der neuen Schulleiterin hat es einen Bewusstseinswechsel gegeben. Sie<br />

hat eine neue <strong>Evaluation</strong>skultur im Blick und eine gewisse Akzeptanz über die Notwendigkeit der Dokumentation<br />

dieser Prozesse im Kollegium erreicht.“<br />

Während der <strong>Evaluation</strong> entwickelt sich eine positive Dynamik. Das Bild<br />

zeigt die Verleihung des Deutschen Schulpreises 2007.<br />

Auf diesen Satz angesprochen, muss Dr. Ingrid Ahlring lachen. Sie weiß<br />

um ihre <strong>Evaluation</strong>s-Freudigkeit, empfindet sich da aber nicht <strong>als</strong> besonders<br />

einzigartig. Auf der umfangreichen Homepage der Schule ist<br />

extra ein Bereich „<strong>Evaluation</strong>“ eingerichtet, den braucht es auch, so umfassend<br />

wie er ist. Unter interne <strong>Evaluation</strong> sind alleine zehn Punkte<br />

angegeben – von den jährlichen Teambilanzen aller Jahrgangsteams<br />

bis zu den Selbstreflexionen der Schüler und Schülerinnen nach Projekten,<br />

Praktika und Unterrichtseinheiten. Der Bereich der externen<br />

<strong>Evaluation</strong> ist noch ausgedehnter und umfasst zwölf Punkte, darunter<br />

die Teilnahme an TiMSS, einer Untersuchung über Schülerleistung und<br />

Schulqualität, durchgeführt vom Max-Planck-Institut, eine Absolventenstudie<br />

der Uni Jena, eine <strong>Evaluation</strong> <strong>als</strong> Hessische Versuchsschule<br />

durch die Uni Kassel, eine SEIS-Befragung durch den Club of Rome,<br />

die Schulinspektion und die Peer-<strong>Evaluation</strong> „Blick über den Zaun“, um<br />

nur einige zu nennen.<br />

„Man muss doch wissen, ob man sich seinen Zielen gemäß verhält und<br />

auf dem richtigen Weg ist“, sagt die 62-Jährige. „Wenn man nicht mal<br />

draufguckt, wie man was gemacht hat, kann man keinen Schritt nach<br />

:Titel<br />

vorne machen.“ <strong>Evaluation</strong> sei dabei eine ganz wichtige und gute Methode.<br />

Sicher, bei ihren Kollegen gab es am Anfang auch eine große<br />

Skepsis, gerade gegenüber den Leuten, die von außen kommen und<br />

einem sagen wollen, wo es langgeht. „Da geht schon schnell mal die Panik<br />

los, wenn mit so neuen Worten herumgeworfen wird, dabei machen<br />

wir schon eine Menge, ohne dass daran das Etikett ‚<strong>Evaluation</strong>’ klebt.“<br />

Darüber hinaus sei es die Schule gewöhnt, dass Besuchergruppen zu<br />

Gast seien und zum Teil auch dem Unterricht beiwohnten. „Wir haben<br />

eine große Offenheit für den Blick von außen und sind kritische Begleitung<br />

gewohnt.“ Die Schule wurde 1986 vom Gymnasium in eine integrierte<br />

Gesamtschule umgewandelt und gehörte damit zu den Pionieren<br />

in Hessen. Mit den pädagogischen Freiheiten kamen auch die jährlichen<br />

Revisionsgespräche. Zudem ist die Schule seit 1995 Versuchsschule des<br />

Landes Hessen. Als ein Instrument zur Weiterentwicklung des Schulwesens<br />

muss sie darstellen und veröffentlichen, was sie entwickelt hat,<br />

selbst evaluieren und extern evaluieren lassen. Sie muss sich Besuchern<br />

öffnen und ihnen die Möglichkeit geben, Ideen, Materialien, Konzeptbausteine<br />

auf ihre eigene Situation zu transferieren. „Von da war es nur<br />

ein kleiner Schritt zur offiziellen <strong>Evaluation</strong>“, sagt die Schulleiterin.<br />

Nach anfänglicher Unruhe hätten die Kollegen auch schnell gemerkt,<br />

dass eine externe <strong>Evaluation</strong> ja gar nicht so schlimm und so aufwendig<br />

ist. Letztendlich entwickele sich eine positive Dynamik während und<br />

nach einer <strong>Evaluation</strong> und es sei doch ein wunderbares Gefühl, sich in<br />

seiner Arbeit bestätigt zu fühlen. Auch das hessische Institut für Qualitätsentwicklung<br />

hat nur bestätigen können, dass an der Gesamtschule<br />

eine gute Arbeit gemacht wird. Was andere freuen mag, hat Dr. Ingrid<br />

Ahlring jedoch auch ein bisschen geärgert: „Wir haben gespiegelt bekommen,<br />

dass unsere Kollegen keinen Entwicklungsbedarf haben. Das<br />

ist doch nicht gut, das verführt doch nur dazu, dass die Kollegen sich<br />

zurücklehnen.“<br />

Dabei ist für die lebhafte Schulleiterin eine stetige Entwicklung unabdingbar.<br />

Ihren Kollegen ist sie da eine hartnäckige Motiviererin. „Bei<br />

der Befragung durch „Blick über den Zaun“ ist sogar herausgekommen,<br />

dass wir uns mal nicht zuviel vornehmen sollen“, gesteht sie.<br />

Dr. Ingrid Ahlring (62) leitet die Helene-Lange-Schule in Wiesbaden. Sie unterrichtet<br />

Englisch und Gesellschaft<strong>sl</strong>ehre.<br />

Kontakt: i.ahlring@helene-lange-schule.de<br />

Autor: Heidi Müller Fotos: privat<br />

15<br />

b:<strong>sl</strong> 03:2009


:Titel<br />

Autor: Heidi Müller Foto: privat<br />

Die Helene-Lange-Schule arbeitet nämlich auch in verschiedenen Netzwerken<br />

mit. Dazu gehören die UNESCO-Projektschulen, das Netzwerk<br />

„Blick über den Zaun“ sowie die Netzwerke „Lehrer im Team“ und die<br />

Schulpreisakademie der Robert Bosch Stiftung. Seit 2005 ist sie Club of<br />

Rome Schule in Gründung. Die Schule ist zudem korporatives Mitglied<br />

Selbstständige Schule heißt<br />

auch Rechenschaft abzulegen<br />

<strong>Evaluation</strong> ist kein Kontrollinstrument sondern dient der Schulentwicklung<br />

Uwe Niekiel leitet seit 13 Jahren die Schule, die seit Januar 2006 eine<br />

offene Ganztagsschule ist. „Wenn man <strong>als</strong> eigenverantwortliche Schule<br />

tätig ist, muss man auch bereit sein, Rechenschaft abzulegen. Zudem<br />

sollte man wissen, wie effektiv die Schule arbeitet und wo die Stärken<br />

und Schwächen sind. Deshalb halte ich eine fundierte interne und externe<br />

<strong>Evaluation</strong> für ein wichtiges Instrument der Schulentwicklung, auch<br />

wenn EVIT anfangs <strong>als</strong> Kontrollinstrument und Instrument zur Maßregelung<br />

der Schulen missverstanden wurde.“<br />

Der aktuelle EVIT-Bericht liegt derzeit in schulinternen Gremien vor<br />

und wird wie schon der Bericht aus dem Jahre 2005, mit der offiziellen<br />

Stellungnahme der Schule demnächst auf der Schulhomepage veröffentlicht.<br />

„Schulen aller Schularten scheuen in Schleswig-Holstein den öffentlichen<br />

Vergleich mittlerweile nicht <strong>mehr</strong> so sehr wie noch vor fünf Jahren.<br />

Immer <strong>mehr</strong> Schulen sind dazu übergegangen, den EVIT-Bericht<br />

auf der eigenen Schulhomepage zu veröffentlichen, obwohl die gesetzlichen<br />

Vorgaben lediglich die Veröffentlichung und Diskussion in den<br />

Schulgremien vorschreiben. Dazu beigetragen hat sicherlich auch, dass<br />

der EVIT-Bericht die Schule mit den Bedingungen, unter denen sie ar-<br />

16<br />

b:<strong>sl</strong> 03:2009<br />

in der GGG (Gemeinnützige Gesellschaft Gesamtschule). Innerhalb<br />

Hessens arbeitet sie regelmäßig im Kreis der E/G-differenzierenden Gesamtschulen<br />

mit.<br />

Mit der „neuen“ Schulleiterin scheint sich nicht nur eine neue <strong>Evaluation</strong>skultur<br />

an der Helene-Lange-Schule entwickelt zu haben.<br />

Seit Anfang 2004 wird EVIT (Externe <strong>Evaluation</strong> im Team) landesweit in Schleswig-Holstein durchgeführt.<br />

Mehr <strong>als</strong> 600 Schulen haben seitdem das EVIT-Verfahren durchlaufen. 2008 ging die externe <strong>Evaluation</strong> in<br />

die 2. Runde. Auch an der Boy-Lornsen-Grundschule in Brunsbüttel haben Eltern, Kinder und Lehrer ihre<br />

Kreuzchen hinter Aussagen gemacht wie „Mein Kind geht angstfrei zur Schule. Die Schulleiterin/der Schulleiter<br />

sorgt für konstruktive Problemlösungen. Ich bin mit der Schule meines Kindes zufrieden. Ich fühle mich<br />

in meiner Klasse wohl. Im Unterricht können wir vorschlagen, wie der Unterricht gestaltet werden soll. In<br />

meinem Unterricht setze ich offene Formen selbstständigen Arbeitens (Lernen an Stationen, Wochenplanarbeit,<br />

Freiarbeit u. ä.) ein. Meine Schülerinnen und Schüler bearbeiten Aufgaben- und Problemstellungen<br />

eigenständig. Die Aufgaben der Schulleiterin/des Schulleiters, anderen Führungskräften und der Gleichstellungsbeauftragten<br />

sind klar geregelt und transparent.“<br />

beiten muss, beschreibt. Die vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Vergleichsarbeiten<br />

dagegen setzen den Focus auf Schülerleistungen weitestgehend<br />

ohne Rücksicht auf die Bedingungen, unter denen sie entstehen<br />

(müssen).“<br />

<strong>Evaluation</strong>en <strong>als</strong> Schulentwicklungsinstrument begleiten Uwe Niekiel<br />

schon sehr lange. „Ich war gerade <strong>als</strong> Schulleiter gewählt, da mussten wir<br />

unser Schulprogramm aufstellen“. Dazu habe sich eine interne <strong>Evaluation</strong><br />

angeboten, EVIT gab es dam<strong>als</strong> in Schleswig-Holstein noch nicht.<br />

„Elternvertreter und Lehrkräfte haben tage- und nächtelang zusammengesessen<br />

und einen Katalog von insgesamt 78 Fragen zusammengestellt.<br />

Von Anfang an haben wir schulinterne Umfragen online und parallel<br />

dazu in Papierform durchgeführt. 2001 kam die für Bildungseinrichtungen<br />

kostenlose Software „Grafstat“ zum Einsatz. Mittlerweile bieten<br />

viele öffentliche Institute und private Firmen im Internet vorbereitete<br />

Tools zur Durchführung von Online-Befragungen kostenlos oder zu<br />

günstigen Konditionen an.“<br />

Die Resonanz der internen Umfrage war enorm: Über 90 Prozent der<br />

Eltern haben die Fragen beantwortet. Mittlerweile schreibt die Schule<br />

ihr Programm immer direkt nach einer externen <strong>Evaluation</strong> fort. „Wir<br />

Uwe Niekiel leitet die Boy-Lornsen-Grundschule in Brunsbüttel, eine offene<br />

Ganztagsschule.<br />

Kontakt: uniekiel@boy-lornsen-grundschule.de


konkretisieren die Fragen höchstens noch in einigen Bereichen, da die<br />

EVIT-Fragebögen sehr allgemein gehalten sind,“ sagt der Schulleiter,<br />

der seit 2007 auch Vorsitzender des <strong>Schulleitung</strong>sverbandes Schleswig-<br />

Holstein ist.<br />

Eine <strong>Evaluation</strong> mit allen an Schule Beteiligten führt manchmal auch<br />

zu großen Überraschungen. Sie ist „eine ausgesprochen gute Maßnahme<br />

gegen Betriebsblindheit“ – da ist er sich sicher. Beispiele dafür hat<br />

er genug. „So haben wir immer gedacht, dass wir unsere Kinder sogar<br />

intensiv bei wichtigen Fragen des Unterrichts beteiligen.“ Von wegen:<br />

Das sahen die Kleinen in ihrer Befragung aber ganz anders. Angekreuzt,<br />

verstanden, verändert. Jetzt gibt es jede Woche eine sogenannte Jahrgangswerkstatt,<br />

sozusagen eine Dauerprojektwoche, in der die Schüler<br />

und Schülerinnen den Ton angeben, ob z.B. das Thema „Ich und mein<br />

Schrebergarten“ angesagt ist oder ob getöpfert wird.<br />

Auch im Falle der Drogen-Sensibilisierung lag das Lehrpersonal in seiner<br />

Einschätzung daneben. „Es gibt an der Schule wirksame Maßnahmen<br />

gegen den Konsum von Drogen“ hieß der betreffende Punkt in der<br />

Untersuchung. „Wir haben erst gedacht, dass dieser Punkt bei uns <strong>als</strong><br />

Grundschule nahezu überflüssig ist.“ Jetzt waren es die Eltern, die dem<br />

Thema eine hohe Bewertung gaben. Und wiederum konnte die Schule<br />

reagieren. Seit drei Jahren macht die Schule bei dem Projekt „Klasse<br />

2000“ mit, das bundesweit größte Programm zur Gesundheitsförderung,<br />

Sucht- und Gewaltvorbeugung in der Grundschule. In den nächsten Jahren<br />

will Uwe Niekiel seine Schule sogar zur „Klasse2000“-Zertifizierung<br />

führen. Für besonderes Engagement von Schulen bei der Umsetzung des<br />

Gesundheitsprogramms „Klasse2000“ wird nämlich seit Herbst 2007 das<br />

Zertifikat vergeben. Bisher haben es 94 Schulen aus sieben Bunde<strong>sl</strong>ändern<br />

erfolgreich beantragt.<br />

Ein weiteres Beispiel für die Auswirkung von <strong>Evaluation</strong> ist die deutlich<br />

gesenkte Unfallquote. „Wir hatten immer eine sehr hohe Unfallquote<br />

während der Pausen“, berichtet Uwe Niekiel. Die erste interne Befragung<br />

unter den Schülern überhaupt ergab 2002, dass sich die Dritt- und Viertkläs<strong>sl</strong>er<br />

in den Pausen oft langweilten und darum häufig in Streit kamen,<br />

die dann mit Hinfallen oder anderen leichten Verletzungen endeten.<br />

Durch die Erweiterung der Pausenangebote nach den Wünschen der<br />

Schülerinnen und Schüler konnte die Unfallquote um über 75 Prozent<br />

gesenkt werden.<br />

Dennoch hat für Uwe Niekiel externe <strong>Evaluation</strong> auch einen Haken.<br />

„Wenn mit viel Aufwand herauskommt, dass an dieser oder jener Stelle<br />

der Schuh drückt und etwas nach Veränderung schreit, dann sollte auch<br />

externe Unterstützung folgen.“ Leider scheitert diese letzte Konsequenz<br />

der externen <strong>Evaluation</strong> dann oft am schnöden Geld. So bedarf es an<br />

einigen Problemschulen des Landes zur Aufhebung der Missstände z. B.<br />

einer veränderten Personalpolitik, heißt: Es müssten <strong>mehr</strong> Lehrer, Erzieher<br />

oder Sozialarbeiter eingestellt werden. Beim Landesetat stößt <strong>Evaluation</strong><br />

dann doch an ihre Grenze.<br />

Bauliche Maßnahmen zur Verbesserung des Ist-Zustandes liegen in der<br />

Zuständigkeit des Schulträgers und sind meistens eher zu realisieren. In<br />

Schleswig-Holstein kam es <strong>als</strong> Folge des ersten EVIT-Durchgangs und<br />

der aufgezeigten Mängel in vielen Schulen zu erhöhter Renovierungs-<br />

und Bautätigkeit durch die Schulträger. „Unsere aktuelle externe <strong>Evaluation</strong><br />

hat u. a. ergeben, dass unsere Räume für den jahrgangsübergreifenden<br />

Unterricht erheblich zu klein sind. Wir haben darauf hin ein neues<br />

Raumkonzept entwickelt, welches jetzt an den Schulträger gegangen ist.“<br />

Nun hofft Uwe Niekiel auf eine entsprechende Baumaßnahme.<br />

Zusammenarbeit in Schule ist<br />

wie in einer guten Ehe: Man muss<br />

sich ständig weiterentwickeln<br />

Am 13. Juli dieses Jahres wird Wolfgang Harnischfeger offiziell an seiner Schule verabschiedet. 18 Jahre lang<br />

war der 66-Jährige dann an der Beethoven Oberschule in Berlin-Lankwitz <strong>als</strong> Schulleiter tätig. In seinem letzten<br />

Schuljahr durfte er dann auch noch die einschneidende Erfahrung machen, eine offizielle interne <strong>Evaluation</strong><br />

durchzuführen:<br />

Am 1. März war Abgabetermin. So wollte es das Berliner Schulgesetz.<br />

Ganz konkret: Jede Schule hat anhand der im Schulprogramm formulierten<br />

Qualitätsindikatoren in regelmäßigen Abständen den Erfolg ihrer<br />

pädagogischen Arbeit durch <strong>Evaluation</strong> zu überprüfen. Der <strong>Evaluation</strong>s-<br />

Wolfgang Harnischfeger leitet bereits seit 18 Jahren die Beethoven Oberschule<br />

in Berlin. Seine Erfahrungen will er nach seiner Pensionierung an junge <strong>Schulleitung</strong>en<br />

weitergeben.<br />

Kontakt: leitung@beethoven-oberschule.de<br />

:Titel<br />

Autor: Heidi Müller Fotos: Tomas Graul<br />

bericht enthält nach den offiziellen Vorgaben insbesondere Angaben zu<br />

den Methoden, Instrumenten und Ergebnissen der internen <strong>Evaluation</strong>,<br />

Darstellung und Auswertung der schulbezogenen Statistiken, vor allem<br />

über die Schülerzahlentwicklung, Abgänger, Wiederholer, Überspringer<br />

17<br />

b:<strong>sl</strong> 03:2009


:Titel<br />

und Abschlüsse, Darstellung und Auswertung der Ergebnisse von Prüfungen,<br />

schul- und schulartübergreifenden Schulleistungsvergleichen,<br />

Schulleistungstests, Orientierungs- und Parallelarbeiten, Lernausgang<strong>sl</strong>agenuntersuchungen<br />

u. ä. und die Analyse der <strong>Evaluation</strong>sergebnisse<br />

und Darstellung der Konsequenzen für die Fortschreibung des Schulprogramms.<br />

Die Schulleiterin oder der Schulleiter hat die interne <strong>Evaluation</strong><br />

der Schulkonferenz und der zuständigen Schulaufsicht vorzulegen.<br />

Wolfgang Harnischfeger atmet tief durch. Mit der internen <strong>Evaluation</strong><br />

hat er keine guten Erfahrungen gemacht. „Dabei bin ich absolut davon<br />

überzeugt, dass es unerläs<strong>sl</strong>ich ist, sich selbst infrage zu stellen und festzustellen,<br />

wo man steht.“ Moment, ist das nicht ein Widerspruch? „Keineswegs,<br />

ich halte die interne <strong>Evaluation</strong> für wichtig, aber meine Kollegen<br />

und ich sind es nicht richtig angegangen“, gesteht er. „Erstmal hatte ich<br />

wohl tausend andere Sachen im Kopf und habe daher die <strong>Evaluation</strong> zu<br />

spät zu meinem eigenen Anliegen gemacht und somit die Kollegen nicht<br />

rechtzeitig von der Bedeutsamkeit des Berichtes überzeugen können.“<br />

Denn <strong>Evaluation</strong> würde nur allzu leicht mit Fremdbestimmung assoziiert<br />

und deswegen hätten zu viele Kollegen sie nicht ernst genommen<br />

und gemauert. Sie waren schlichtweg überzeugt, dass so eine Bewertung<br />

überflüssig sei, nur Mehraufwand bedeute, nur zusätzliches Papier produziere,<br />

aber keine Konsequenzen nach sich zöge. „Eben wie die Arbeit<br />

im Hamsterrad: Drehen, drehen, drehen, ohne sich auch nur einen Millimeter<br />

von der Stelle zu rühren.“<br />

Auch Wolfgang Harnischfeger selbst fühlte sich zuerst durch den negativen<br />

Beigeschmack der Fremdbestimmung blockiert. „Ich versteh es ja<br />

selber nicht, zumal für mich Schulentwicklung immer auch Unterrichtsentwicklung<br />

bedeutet und Offenheit für Neues einschließt. Und gerade<br />

je selbstständiger Schule arbeitet, desto <strong>mehr</strong> muss diese Freiheit auch<br />

überprüfbar bleiben. Wer weiterkommen will, muss zuerst einmal in der<br />

Lage sein, sich selbst zu hinterfragen.“ Eine kritische Selbsteinschätzung,<br />

die von wahrer Souveränität zeugt.<br />

„Bei uns ist es halt das Problem, dass wir von außen oft gespiegelt bekommen,<br />

dass wir gute Arbeit leisten. Und mein Kollegium fragt sich,<br />

wieso wir dann überhaupt etwas ändern sollen. Dabei ist das wie in einer<br />

guten Ehe, in der muss man sich ja auch permanent weiter entwickeln,“<br />

weiß der Schulleiter.<br />

Die Außenwirkung der Beethoven Oberschule ist wahrlich bilderbuchhaft.<br />

Der Notendurchschnitt im Abitur liegt bei 2,2 bis 2,3, der beim<br />

Mittleren Schulabschluss gar bei 1,6 – 1,9, unter einem Prozent der<br />

Schüler müssen ein Jahr wiederholen, der Unterrichtsausfall liegt ebenfalls<br />

bei unter einem Prozent. Auch die 2006 durchgeführte externe <strong>Evaluation</strong><br />

– „Wir haben dam<strong>als</strong> <strong>als</strong> eine der ersten freiwilligen Schulen in<br />

der Probephase mitgemacht, ich wollte das Ganze hinter mich bringen“<br />

habe nur gute Noten erbracht. „Wir haben erfahren, dass wir eine nette<br />

Schule sind und dass man uns so machen lassen kann.“ Ein bisschen<br />

zu viel Frontalunterricht haben die Inspektoren bemängelt: Mittlerweile<br />

18<br />

b:<strong>sl</strong> 03:2009<br />

Wolfgang Harnischfeger will nach seiner Pensionierung die Erfahrungen<br />

mit der <strong>Evaluation</strong> an seine jüngeren Kollegen weitergeben.<br />

wird nur noch ein Drittel frontal unterrichtet. „Unsere Schülerinnen und<br />

Schüler hängen nicht <strong>mehr</strong> am Tropf des Lehrers.“<br />

Generell hält Wolfgang Harnischfeger aber nicht besonders viel von externer<br />

<strong>Evaluation</strong>. Die Inspektoren würden nur 20 Minuten den Unterricht<br />

besuchen. Doch Schule sei <strong>mehr</strong> <strong>als</strong> Unterricht, Schule sei ein Lebensraum,<br />

ein Kulturraum. Um das Lernklima nachzuempfinden, reiche<br />

die veranschlagte Zeit nicht aus.<br />

„Da ist eine interne <strong>Evaluation</strong> schon viel genauer, zumal man selber<br />

bestimmen kann, was man evaluieren will.“ Wolfgang Harnischfeger<br />

ist sich sicher: „Die nächste <strong>Evaluation</strong> wollen wir in einem Jahr durchführen,<br />

nur für uns. Diese wird ergiebiger, effektiver, denn wir haben<br />

mittlerweile erfahren können, dass uns das wohl weiterbringt und wir<br />

erheblich davon profitieren können. Das ist nichts, was wir nur für den<br />

Senat erledigen.“ In einem Studientag wurden die Ergebnisse und das<br />

Procedere der ersten <strong>Evaluation</strong> diskutiert. Durch die offene Auseinandersetzung<br />

sei auch die Bereitschaft gewachsen, es 2010 noch einmal mit<br />

vereinten Kräften zu versuchen.


Schulinspektion neu denken?<br />

:Titel<br />

Autoren: Hans Rudolf Lanker, Eberhard Ramfeldt Fotos: Kauffeld, Ramfeldt<br />

Seit einigen Jahren finden in den meisten deutschen Bunde<strong>sl</strong>ändern externe <strong>Evaluation</strong>en statt, z. B. in Berlin<br />

durch die „Schulinspektion“ oder in Brandenburg durch die „Schulvisitation“, die dem jeweiligen Bildungs-<br />

oder Kultusministerium direkt unterstellt sind. In diesem Beitrag werden am Beispiel Berlins Überlegungen<br />

dargestellt, wie die dort noch recht junge Schulinspektion weiter entwickelt werden kann, um die vorhandenen<br />

Ressourcen so einzusetzen, dass Schulen besser unterstützt werden <strong>als</strong> bisher. Grundlage ist ein Vortrag,<br />

der am 29. April 2009 auf der Tagung „Schulinspektion im Fokus“ 1 in Berlin gehalten wurde.<br />

Die Berliner Schulinspektion begann im November 2005 ihre Arbeit.<br />

Nach einer Qualifizierungsphase der 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

wurden die ersten Schulen im Frühjahr 2006 durch in der Regel<br />

aus vier Mitgliedern bestehende Teams extern evaluiert. Diese Teams<br />

setzen sich zusammen aus einer Lehrkraft, einer Person aus der <strong>Schulleitung</strong><br />

sowie einer aus der Schulaufsicht. Dazu gehört immer auch ein<br />

ehrenamtliches Mitglied, das durch den Berliner Landeselternausschuss<br />

oder die Berliner Industrie- und Handelkammer ausgewählt wird. Bis<br />

zum Frühjahr 2009 waren in Berlin bereits <strong>mehr</strong>ere hundert Schulen<br />

durch die Teams besucht... In der Regel werden die zu inspizierenden<br />

Schulen ausgelost, es können sich aber auch Schulen freiwillig melden.<br />

2 Zu <strong>Evaluation</strong> und Entwicklung gibt es unterschiedliche Sichtweisen.<br />

Eine in der Schweiz sehr beliebte Firma hat es so formuliert: „Hier haben<br />

wir eine Schwäche, daraus machen wir eine Stärke“. - Ein Zitat aus<br />

der Wirtschaft.<br />

Das Gegenbeispiel kommt aus dem Bildungssektor. Bei einer Großveranstaltung<br />

mit etwa 1.000 anwesenden Lehrerinnen und Lehrern fragte<br />

der Moderator den ersten Direktionssekretär einer Bildungsdirektion in<br />

der Schweiz: „Wo liegen denn die Schwierigkeiten, die Knackpunkte in<br />

dieser Schulreform?“ Der erste Sekretär antwortete: „Es gibt keine, alles<br />

läuft rund.“ Als das Publikum lachte, war er erstaunt. - Ein Zitat aus<br />

einer Behörde.<br />

Unter den vier Aspekten Transversalität, Balance zwischen Aufwand und<br />

Ertrag, Schmugglermentalität, Konfektionsware oder maßgeschneidert<br />

werden im Folgenden Überlegungen und neue Ansätze zur Weiterentwicklung<br />

der Schulinspektion dargestellt.<br />

Das Prinzip der Transversalität<br />

In der Erziehung sagt man den Kindern: „Wenn Du willst, dass man Dir<br />

etwas nicht tut, dann füge das auch keinem andern zu.“ Dieser Satz ist<br />

auch umkehrbar: „Wenn ich will, dass der andere etwas macht, muss<br />

ich das selber auch machen.“ Konkret: Wenn ich von den Schulen ein<br />

Schulprogramm verlange, sollte ich <strong>als</strong> vorgesetzte oder kontrollierende<br />

Institution ebenfalls über ein Aktionsprogramm verfügen.<br />

Wenn ich von Schulen eine interne <strong>Evaluation</strong> verlange, wäre es nichts<br />

<strong>als</strong> anständig, wenn die vorgesetzte Instanz ebenfalls mit diesem Instrument<br />

arbeiten würde. Die Beispiele ließen sich vervielfachen.<br />

Nur wer selbst einmal mit dreißig oder hundert Personen ein Leitbild<br />

entwickelt hat, weiß, was das heißt. Weiß, mit welchen Widerständen<br />

und Komplexitäten umgegangen werden muss. Weiß, welche große Leistung<br />

dahinter steckt.<br />

Leo Tolstoi hat geschrieben: Es ist einfacher, zehn Bücher über Philosophie<br />

zu schreiben, <strong>als</strong> einen Gedanken in die Realität umzusetzen.<br />

Der große Vorteil dieses Prinzips der Transversalität liegt darin, dass<br />

man aus den eigenen Erfahrungen dem Anderen nichts Unmachbares<br />

zumutet.<br />

David versus Goliath<br />

Oder: Es braucht eine Balance zwischen Aufwand<br />

und Ertrag<br />

Man stelle sich einen Ferrarimotor mit 800 PS vor, verchromt, silbern<br />

glänzend, mit allen Schikanen ausgerüstet, auf dem neuesten Stand der<br />

technischen Entwicklung. Perfekt. Nur:<br />

• Die Räder passen nicht dazu. Es sind die Räder eines Kinderwagens.<br />

• Die Lenkung ist von einem Tretroller.<br />

• Der Fahrer fährt normalerweise einen Fiat Topolino.<br />

• Die Serviceleute im Hintergrund verfügen über Werkzeuge für einen<br />

Opel.<br />

Was zeigt dieses Bild? Die Berliner Schulinspektion ist der Ferrarimotor.<br />

Professionell organisiert, inhaltlich und technisch auf dem neuesten<br />

Stand und bildet sich permanent weiter. Ein Schmuckstück in der Bildungsverwaltung.<br />

In ihrer Arbeit auch von den Schulen akzeptiert, weil<br />

sie korrekt auftritt. Und die Kinderwagenräder? Und die Tretrollerlenk-A<br />

HansRudolf Lanker war Lehrer in der Schweiz, Lehrerausbildner, Leiter des<br />

Fortbildungsinstituts des Kantons Bern bis 2003, Aus- und Fortbildner pädagogischer<br />

Führungskräfte in Deutschland und in der Schweiz.<br />

19<br />

b:<strong>sl</strong> 03:2009


stange? Und der Topolinofahrer, die Opelwerkzeuge? Für <strong>mehr</strong> reichte<br />

das Geld nicht. Das Gesamtgefüge ist nicht im Gleichgewicht.<br />

Check<br />

20<br />

Act<br />

b:<strong>sl</strong> 03:2009<br />

Der Amerikaner William Edwards Deming<br />

hat in den 50er Jahren seinen Qualitätskreis<br />

PDCA „Plan, Do, Check, Act“<br />

(auch Demingkreis genannt) entwickelt:<br />

Die erste Phase ist die des Planens. Umgesetzt<br />

auf die Schulen bedeutet dies: Sie erhielten<br />

den Auftrag, ein Schulprogramm<br />

Quelle: Wikipedia<br />

zu erarbeiten. Das war in der Regel eine<br />

mindestens einjährige Planungsphase. Erhielten<br />

die Schulen die notwendigen finanziellen, zeitlichen und inhaltlichen<br />

Unterstützungen, um den Auftrag zu erfüllen?<br />

Wenn sich die Berliner Schulleiterinnen und Schulleiter zu diesem Thema<br />

klug machen wollten, mussten sie häufig Fortbildungen selbst bezahlen.<br />

Die zweite Phase ist das „Do“, das Machen, das Umsetzen. Den Ideen<br />

des erarbeiteten Schulprogramms das Leben einhauchen, das Ganze<br />

lebendig werden lassen. Dutzende von Themen warten auf die Umsetzung:<br />

Respektvoller Umgang miteinander, Unterrichtsentwicklung, innere<br />

Differenzierung, Gewaltprävention... Wer sich mit diesen Themen<br />

auseinander setzt, organisiert schulinterne Fortbildungen, zieht externe<br />

Moderatoren hinzu, schickt Mitarbeitende zu Fortbildungen ... Welches<br />

Budget steht den Schulen zu, um die Umsetzung, das „Do“ zu finanzieren?<br />

In der Regel erhalten die allgemein bildenden Schulen Berlins keine<br />

oder nur sehr geringe Ressourcen um sich fortzubilden bzw. um Referenten<br />

z. B. für Studientage (SchiLF) einzuladen. Die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter müssen <strong>als</strong>o selbst für die Finanzen aufkommen. Jede<br />

Leitungs- und Lehrperson bezahlt Ihren Obolus. Lediglich Oberstufenzentren<br />

aus dem berufsbildenden Bereich erhalten nennenswerte staatliche<br />

Unterstützung.<br />

Die dritte Phase ist das „Check“, die Inspektion oder die <strong>Evaluation</strong>. Hier<br />

sind wir beim Ferrarimotor gelandet. Beste Qualifikation. Mit einem<br />

entsprechenden Budget.<br />

Die vierte Phase ist das „Act“, Handeln, Maßnahmen ziehen, Konsequenzen<br />

bedenken. Pro Schule werden mit der Inspektion über tausend<br />

Daten erfasst, mit Schüler- und Elternbefragungen, Unterrichtsbesuchen,<br />

Schulrundgängen usw. Daraufhin werden perfekte Statistiken und<br />

Graphiken erstellt. Ein Bericht wird verfasst und kommentiert abgegeben.<br />

Und danach? Welche sind die verbindlichen Konsequenzen? Hunderte<br />

von Stunden werden eingesetzt für die Beobachtung der Lehrpersonen.<br />

Im Normalfall besucht ein einziger Inspektor den Unterricht und bildet<br />

sich ein Urteil. Eine <strong>mehr</strong>perspektivische Sicht fehlt. Jeder Unter-<br />

Do<br />

Plan<br />

richtsbesuch beeinflusst das Unterrichtsverhalten der Lehrkraft. Was am<br />

Unterricht Show ist, um sich den Erwartungen des Beobachters anzupassen,<br />

lässt sich nur erahnen. Dem gegenüber stehen - auch wenn sie<br />

sich noch so sehr um Objektivität bemühen - die Vorurteile oder „Allwissenheitssyndrome“<br />

der Beobachter, die davon ausgehen, zu wissen,<br />

wie guter Unterricht zu sein hat. Dabei ist aus einer Vielzahl wissenschaftlicher<br />

Untersuchungen bekannt, dass kein einziges Stilelement des<br />

Lehrerverhaltens zuverlässig mit dem Lernen der Schüler korreliert. Die<br />

Lehrerinnen und Lehrer aber bleiben ohne individuelle Rückmeldung.<br />

Das Kerngeschäft „Unterricht“ wird zwar für jede Schule taxiert. Persönliche<br />

Konsequenzen hat aber niemand zu ziehen.<br />

Erste Frage: Lohnt sich dafür der immense Aufwand?<br />

Zweite Frage: Welche Mittel, Ressourcen stehen einer Schule zur Verfügung,<br />

um die festgestellten Mängel zu beheben?<br />

Dritte Frage: Welche Verbindlichkeiten sind definiert, um die Mängel<br />

tatsächlich zu beheben? Auch bauliche, infrastrukturelle?<br />

Der Demingkreis zeigt, dass das „Check“ in einem ausbalancierten<br />

Ganzen stehen muss. Nur die Planung des Ganzen macht Sinn. Was<br />

nützt mir ein Ferrarimotor, wenn das Geld für die Räder nicht <strong>mehr</strong><br />

reicht? Laut Deming müssten statt rund 1,3 Millionen Euro für den einen<br />

Sektor je ein Viertel für jeden Sektor eingesetzt werden.<br />

Die Schmugglermentalität<br />

Ein Berliner Schulleiter hat uns Vertrauliches erzählt: „Ich habe in der<br />

Lehrerkonferenz die folgende Weisung herausgegeben: Sobald die Inspektion<br />

das Klassenzimmer betritt, schicken Sie zwei Schüler an die<br />

Computer im Klassenzimmer und verteilen Sie den Schülern Arbeitsblätter<br />

mit individuellen, problemorientierten Aufgaben.“<br />

Eine Berliner Schulleiterin: „Bevor die Schulinspektion kam, habe ich<br />

endlich einmal alles ausgemistet, Ordnung hergestellt, Papiere zu Ende<br />

geführt, mir eine Übersicht verschafft und von den Kolleginnen und<br />

Kollegen verlangt, dass sie ihre Schulzimmer aufräumen.“ Das ist sicher<br />

alles löblich. Nur, ist das die Haltung, die wir wünschen?<br />

Erste Frage: Würden Sie gerne in einem Restaurant essen, dass die Pfannen<br />

erst putzt, bevor der Lebensmittelinspektor kommt? Und die zweite<br />

Frage: Wie definiert die Schulaufsicht die Aufsicht der Schule?<br />

Welche Philosophie liegt dahinter? Wir nennen sie die Schmugglermentalität.<br />

In den 70er Jahren waren die Japaner dem Westen in punkto<br />

Qualität in der Technik weit überlegen: Optik, Fotoapparate, Autos ...<br />

Die Japaner hatten ein grundlegend anderes Qualitätsverständnis. Das<br />

Total Quality Management: TQM. Das heißt: Jede Person ist an ihrem<br />

Platz zuständig für die Qualität ihrer Leistung. Der Hausmeister für seinen<br />

Bereich, die Sekretärin für ihre Aufgaben und die Direktorin für<br />

Eberhard Ramfeldt ist seit 1991 Leiter einer Grundschule in Berlin-Reinickendorf,<br />

seit Aus- und Fortbildner für Führungskräfte in Berlin, Vorstandsmitglied<br />

im Interessenverband Berliner <strong>Schulleitung</strong>en und Leiter des Referats Fortbildung,<br />

Mitarbeiter in der Berliner Schulinspektion.


ihren Job. Die Kunst der Führung liegt darin, bei jedem Mitarbeiter<br />

dieses Verantwortungsbewusstsein zu entwickeln. Der Westen dagegen<br />

hatte für die Sicherung der Qualität Sicherungsposten eingerichtet: Inspektionspunkte.<br />

Zuständig für die Produktqualität war die Inspektion,<br />

nicht der Produzent. Und man war stolz, wenn ein fehlerhaftes Produkt<br />

durchgeschmuggelt werden konnte, ohne dass das die Inspektion merkte.<br />

Als der Schweizer Autor dieses Beitrages junger Lehrer war, hat er<br />

die unkorrigierten Hefte zuunterst im Schrank versteckt und war froh,<br />

wenn der Inspektor nicht danach fragte.<br />

Strittmatter, ein profilierter Schweizer Pädagoge und Gewerkschaftssekretär<br />

formulierte: „Der historische Trainingsvorsprung der Lehrer<br />

im Kaschieren pädagogischer Unzulänglichkeiten kann auch von der<br />

raffiniertesten Inspektion nicht eingeholt werden.“ Das langfristige Ziel<br />

muss eine Kultur sein, die aus eigenem Antrieb gute Leistungen erbringen<br />

will. Und eine Kultur, die die externe Sicht <strong>als</strong> Unterstützung zur<br />

Erreichung dieses Zieles sieht: Es kommt ein Freund, nicht ein Feind.<br />

Dem stark hierarchisierten Modell der Schulinspektion kann das Modell:<br />

„Controlling“ gegenüber gestellt werden. Die Hierarchien sind<br />

flach. Die Ausgang<strong>sl</strong>age ist das gegenseitige Vertrauen. Mit Controlling<br />

ist gemeint: Ein Organ, z. B. eine Fachstelle für externe Schulevaluation,<br />

überprüft, ob die gesetzten Ziele erreicht werden. Sie überprüft, ob<br />

im Falle der Nichterreichung die notwendigen Maßnahmen ergriffen<br />

werden. Diese Form ist ein sorgfältig aufeinander abgestimmtes Zusammenspiel<br />

von interner und externer <strong>Evaluation</strong>, von Instrumenten und<br />

Verfahren. In sehr verkürzter Darstellung läuft das Contolling wie folgt<br />

ab:<br />

<strong>Schulleitung</strong> und externe Evaluatoren sitzen an einem Tisch. Die <strong>Schulleitung</strong><br />

definiert den Ist-Zustand der Schule und die Entwicklungsvorhaben.<br />

An Ort und Stelle, <strong>als</strong>o auch in Klassenzimmern, machen sich<br />

die Evaluatoren eine eigene Sicht der realen Situation. In einem Bilanzgespräch<br />

werden die Selbstwahrnehmung und die Fremdwahrnehmung<br />

miteinander austariert. Die nächsten notwendigen Entwicklungsziele<br />

werden miteinander vereinbart. Nach einer vereinbarten Zeit wird der<br />

Erfolg der Maßnahmen überprüft.<br />

Wir sind überzeugt, dass in einer vertrauensvollen Atmosphäre in<br />

einem halbtägigen Gespräch - mit Rundgängen im Schulgebäude und<br />

Einblicken in den Unterricht - der Entwicklungsbedarf ebenso präzise<br />

ermittelt werden kann wie mit dem derzeitigen Verfahren. Der erste<br />

Vorteil liegt in der Akzeptanz und Einsicht der Gesprächspartner. Der<br />

zweite Vorteil liegt darin, dass die eingesparten Finanzen für die Mängelbehebung<br />

eingesetzt werden können. Das Argument, nur mit Hilfe<br />

der Inspektiosstatistiken könne die Lehrerschaft motiviert werden, ist<br />

ein Signal bildungspolitischer Führungsschwäche. Das Ziel ist, dass sich<br />

eine Schule aus eigener Motivation weiterentwickelt, dass sie den Entwicklungsbedarf<br />

mit Hilfe der externen Außensicht erkennt und in der<br />

Lage ist, zweckmäßige Maßnahmen zu ergreifen.<br />

Konfektionsware oder maßgeschneidert?<br />

Natürlich käme es niemanden in den Sinn, Himbeeren mit einer Kartoffelerntemaschine<br />

zu pflücken. Ebenso abwegig wäre es, Trainingseinheiten<br />

von Hertha BSC mit jenen eines Sportvereins für Rentner zu vergleichen.<br />

Ebenso wenig gibt es standardisierte Mathematiktests sowohl<br />

für Gymnasiasten und <strong>als</strong> auch für Sonderschüler. Daher stellt sich die<br />

Frage, wie zweckmäßig es ist, mit einem standardisierten Verfahren die<br />

in verschiedener Hinsicht sehr unterschiedlichen Schulen einer Stadt wie<br />

Berlin zu inspizieren. Mit einer standardisierten Erfassung aller Schulen<br />

erreicht man berlinweit vergleichbare Statistiken. Ist das das Ziel?<br />

So ist im bisher letzten veröffentlichten Jahresbericht der Berliner Schulinspektion<br />

3 zu lesen, dass 53 % der Unterrichtssequenzen <strong>als</strong> Frontalunterricht<br />

erteilt wurden, nur in 30 % Maßnahmen zur inneren Differenzierung<br />

und in lediglich 32 % Gruppen- und Partnerarbeit beobachtet<br />

wurden. Nur in ca. 7 % konnte die Benutzung von Computern festgestellt<br />

werden. Diese Statistiken sind valide, die erstellten Graphiken eindrücklich,<br />

darin besteht kein Zweifel. Zweifel kommen in der Frage auf,<br />

ob das Richtige erfasst wurde und ob es richtig erfasst wurde.<br />

Pointiert formuliert: Dient die Standardisierung der Inspektion primär<br />

der Statistik und erst im Nachgang der Entwicklung der Schule?<br />

Dass sie nicht der Entwicklung der wichtigsten Träger der Schule, den<br />

Lehrerinnen und Lehrern, den Erziehenden dient, haben wir bereits erwähnt.<br />

Die Schulwirksamkeitsforschung lehrt uns, dass sehr unterschiedliche<br />

Organisationsformen effektiv und effizient sein können. Diese Feststellung<br />

bezieht sich auch auf den Unterricht. Den „guten“ Unterricht gibt<br />

es nicht, viel<strong>mehr</strong> gibt es eine Vielzahl von „Unterrichtsprofilen“, die eine<br />

hohe Qualität ermöglichen. Das Ernstnehmen dieser Überlegungen<br />

heißt, dass für jede Schule ein <strong>Evaluation</strong>sprofil in Zusammenarbeit mit<br />

der Schule erarbeitet werden sollte.<br />

Das setzt das Eingehen auf situative Bedingungen voraus und schließt<br />

den Handlungsrahmen der Schulqualität in Berlin mit den sechs Qualitätsbereichen<br />

und den 25 Qualitätsmerkmalen guter Schulen keinesfalls<br />

aus.<br />

Die erste Leiterin und „Gründerin“ der Berliner Schulinspektion hat<br />

festgestellt: „Häufig kam es beim Vorstellen der Inspektionsergebnisse<br />

(vor den Mitgliedern der Schulkonferenz, die Verf.) zu heftigen Abwehrbewegungen,<br />

bei denen versucht wurde, das Verfahren in Frage zu<br />

stellen.“ 4 Diese Abwehrreaktion ist ein nutzloser Rechtfertigungsversuch<br />

und verständlich. Nur führt sie nicht weiter.<br />

Eine Untersuchung zum Inspektionswesen in der Schweiz ergab folgendes<br />

Schlusswort: „Die Inspektoren tun so, <strong>als</strong> ob sie inspizieren würden<br />

und die Lehrer tun so, <strong>als</strong> ob sie inspiziert würden.“<br />

Die Empfehlung lautete: Die Inspektion ist neu zu denken.<br />

1 Veranstaltet vom vds (Verband Sonderpädagogik e.V., Landesverband Berlin)<br />

2 Die Ergebnisse der Berliner Schulinspektionen in den Schuljahren 2005/2006 und 2006/2007<br />

wurden in Jahresberichten veröffentlicht.<br />

http://www.berlin.de/sen/bildung/schulqualitaet/schulinspektion/<br />

3 http://www.berlin.de/imperia/md/content/sen-bildung/schulqualitaet/schule_und_soziale_stadt/schulinspektionen_2006_2007.pdf<br />

4 Hannelore Kern: Schulinspektion in Berlin, in: Pädagogische Führung Heft 3/2006<br />

21<br />

b:<strong>sl</strong> 03:2009


:Titel<br />

Autor: Sabine Kauffeld Fotos: Verlage<br />

Hier gibt’s noch <strong>mehr</strong> Input<br />

Wer sich tiefer mit dem Thema „<strong>Evaluation</strong>“ beschäftigen will, wird bei nachfolgenden Buchemp-<br />

fehlungen fündig:<br />

Beratung bei der Einführung von Selbstevaluation<br />

22<br />

b:<strong>sl</strong> 03:2009<br />

Diese Arbeit untersucht die Hürden, Erwartungen<br />

und Angebote im Beratungsprozess, Zielformulierungen<br />

von Schulen und Beratern, Aufgabenverteilungen<br />

im gemeinsamen Arbeitsprozess und<br />

individuelle und kollektive Einflussfaktoren auf den<br />

Beratungsprozess und geht der Frage nach, welchen<br />

Beitrag Beratung zur Weiterentwicklung der Schule<br />

leisten kann.<br />

Lars Holzäpfel: Beratung bei der Einführung von<br />

Selbstevaluation in Schulen, erschienen bei WAX-<br />

MANN 2008, ISBN 978-3-8309-2062-5<br />

Perfekt für Einsteiger: Selbstevaluation in Schulen<br />

Viel Erfahrung in einem Buch<br />

Das Buch gibt eine Starthilfe, indem es die ersten<br />

Schritte zur Selbstevaluation beleuchtet, die Rolle<br />

der <strong>Schulleitung</strong> aufzeigt sowie neben praktischen<br />

Anwendungen und konkreten Beispielen auch<br />

Tipps zur professionellen Erstellung von Fragebögen<br />

vorstellt.<br />

Dietlinde Granzer, Peter Wendt, Regine Berger<br />

(Hrsg.): Selbstevaluation in Schulen, Theorie, Praxis<br />

und Instrumente, erschienen im Beltz Verlag, 2008,<br />

ISBN 978-3-407-25482-5<br />

Das Manual Schulentwicklung, ein Handlungskonzept<br />

zur pädagogischen Schulentwicklungsberatung,<br />

entstand auf dem Hintergrund langjähriger<br />

Forschungs- und Praxiserfahrung in der Beratung<br />

von Schulen und der Fortbildung von Lehrern,<br />

<strong>Schulleitung</strong>en und Schulaufsicht. Das Autorenteam<br />

beschreibt die Ausbildungsinhalte zur pädagogischen<br />

Schulentwicklungsberatung konkret und<br />

anschaulich. Es werden die vielfältigen Handlungsfelder<br />

und Arbeitsbereiche der Berater dargestellt:<br />

die Arbeit mit Steuergruppen, das Diagnostizieren, das Erklären der<br />

Ziele, die Projektplanung, die Unterrichtsentwicklung, der Umgang mit<br />

Konflikten, die Beratung der <strong>Schulleitung</strong>, die Schulprogrammentwicklung<br />

und die <strong>Evaluation</strong> und Supervision.<br />

Hans-Günter Rolff, Claus G. Buhren, Deltev Lindau-Bank, Sabine Müller:<br />

Manual Schulentwicklung, erschienen im Beltz Verlag 2000, ISBN<br />

3-407-2529-6<br />

Handfeste Hilfestellung<br />

Qualitätsmanagement von Schulen kann auf zweierlei<br />

Weise betrieben werden: Von oben und von<br />

unten. Vermutlich ist die Kombination von beidem<br />

das Effektivste. Über Qualität von oben herrscht<br />

eine intensive bildungspolitische Diskussion;<br />

bundes- und landesweite Standards und nationale<br />

wie internationale Tests sind die Stichworte. Über<br />

Qualität von unten gibt es keinen öffentlichen Diskurs<br />

und es ist auch wenig klar, was damit gemeint<br />

ist. Deshalb wird in diesem Buch dargelegt, wie<br />

Qualitätsentwicklung von unten, d.h. in der Einzelschule aussieht und<br />

wie sie gelingen kann.<br />

Guy Kempfert, Hans-Günter Rolff: Qualität und <strong>Evaluation</strong>, ein Leitfaden<br />

für Pädagogisches Qualitätsmanagement, erschienen im Beltz Verlag,<br />

4. Überarbeitete Auflage, 2005, ISBN 978-3-407-25360-6<br />

Das SEIS-Standardwerk<br />

Mit diesem Buch steht ein Praxi<strong>sl</strong>eitfaden <strong>als</strong> Hilfestellung<br />

zum erfolgreichen Durchlaufen der vier<br />

Phasen des SEIS-Projektzyklus zur Verfügung. Die<br />

schulische Selbstevaluation mit SEIS wird durch<br />

konkrete Bausteine zur Moderation von Verständigungs-<br />

und Entscheidungsprozessen sowie zur<br />

Durchführung von Datenerhebung, Dateninterpretation<br />

und Maßnahmenplanung unterstützt.<br />

Cornelia Stern, Christian Ebel, Angela Müncher:<br />

Bessere Qualität in allen Schulen, Praxi<strong>sl</strong>eitfaden<br />

zur Einführung des Selbstevaluationsinstruments SEIS in Schulen, erschienen<br />

im Verlag Bertelsmann Stiftung, 3., vollständig überarbeitete<br />

Auflage 2008, ISBN 978-3-89204-917-3<br />

<strong>Evaluation</strong> des Unterrichts<br />

Dieses Handbuch vermittelt allen Interessierten<br />

überschaubare und alltagsorientierte Konzepte und<br />

Verfahren, mit deren Hilfe sie die Unterrichtsinhalte,<br />

die Leistungen der Schüler, ihre eigene Arbeit<br />

und ihre Methoden unter die Lupe nehmen können.<br />

Christoph Burkard, Gerhard Eikenbusch: Praxishandbuch<br />

<strong>Evaluation</strong> in der Schule, erschienen bei<br />

Cornelsen, ISBN 3-589-21351-5


<strong>Schulleitung</strong> zwischen<br />

Effizienzkriterien und Sinnfragen<br />

Seit einigen Jahren besteht eine enge Zusammenarbeit zwischen dem<br />

Bamberger und dem Kieler <strong>Schulleitung</strong>ssymposium, das seit 2004 existiert.<br />

Die Initiatoren beider Veranstaltungen sind übereingekommen,<br />

die Symposien abwechselnd stattfinden zu lassen, so dass in jedem Jahr<br />

durch eine bundesweite Fachtagung Impulse zum Thema <strong>Schulleitung</strong><br />

gegeben werden können. Leitidee dieser Kooperation ist, den Stellenwert<br />

pädagogischer Führungskräfte sowohl in der Öffentlichkeit <strong>als</strong> auch in<br />

der wissenschaftlichen, bildungspolitischen und innerpolitischen Diskussion<br />

zu unterstreichen. Wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse über<br />

das Wirkungsgefüge zwischen <strong>Schulleitung</strong>sarbeit und der Qualität von<br />

Unterricht und Schule sollen ebenso wie konkrete Praxiserfahrungen für<br />

eine zeitgemäße Definition der Rolle und Aufgaben pädagogischer Führungskräfte<br />

fruchtbar gemacht werden.<br />

Das 9. Bamberger <strong>Schulleitung</strong>ssymposium findet am 15. Bis 17. Oktober<br />

2009 statt. Themenspektrum des <strong>Schulleitung</strong>ssymposiums 2009 ist die<br />

<strong>Schulleitung</strong> zwischen Effizienzkriterien und Sinnfragen.<br />

Das 9. Bamberger <strong>Schulleitung</strong>ssymposium bezieht beide Anforderungen<br />

aufeinander. Damit stellt es gleichermaßen Fragen nach den zentralen<br />

Werten schulischen Handelns, nach ihrer Kultivierung in der pädagogischen<br />

Arbeit, nach den berufsethischen Grundlagen der Leitungs- und<br />

:Fortbildung<br />

Autor: Sabine Kauffeld Fotos: Bamberger <strong>Schulleitung</strong>ssymposium<br />

Das 9. Bamberger <strong>Schulleitung</strong>ssymposium bezieht beide Anforderungen aufeinander<br />

Das Bamberger <strong>Schulleitung</strong>ssymposium ist eine traditionsreiche Veranstaltung, die bereits 1988 von Prof.<br />

Dr. Heinz Rosenbusch ins Leben gerufen wurde und bis heute bundesweite Anerkennung findet. Im Zweijahresrhythmus<br />

treten pädagogische Führungskräfte aus ganz Deutschland mit Vertretern aus Wissenschaft und<br />

Bildungspolitik in einen intensiven Austausch über wichtige Themen aus den Bereichen Schulmanagement,<br />

Schulqualität und Schulentwicklung.<br />

Unterrichtspraxis, wie auch Fragen nach dem Sinn und den Umsetzungsmöglichkeiten<br />

einer effizienten Schule in den Mittelpunkt.<br />

In bewährter Tradition werden auch in diesem Jahr Vertreter aus der<br />

Wissenschaft und Experten aus der schulischen Praxis in Dialog mit den<br />

Besuchern des Symposiums treten, um gemeinsam folgende Themen zu<br />

bearbeiten:<br />

Was ist der Sinn von Schule und trägt Effizienz dazu bei?<br />

Welche Freiräume hat der Schulleiter, Schule wertorientiert zu gestalten?<br />

Wie muss eine Schule geleitet werden, die sowohl dem Leistungsaspekt<br />

einen hohen Stellenwert einräumt <strong>als</strong> auch der Vermittlung von Werten?<br />

Als Referenten werden in diesem Jahr u.a. Prof. Dr. Roland Reichenbach<br />

(„Die Effizienz der Bildungssysteme und die Sinnkrise des schulischen<br />

Lernens“), Prof. Dr. Martin Bonsen („Wirksame und effiziente <strong>Schulleitung</strong><br />

- Anregungen aus der Forschung zur Führung einer Schule“) und<br />

Prof. Dr. Marianne Heimbach-Steins („Bildungsethische und sozialethische<br />

Anforderungen an pädagogische Führungskräfte“) das Symposium<br />

am ersten Tag inhaltlich gestalten. Parallel laufende Info- und Workshops<br />

sorgen durch ihre begrenzte Teilnehmerzahl für konzentrierte<br />

Tagungsarbeit und Ergebnisse, die den Schulalltag bereichern können.<br />

Konzentriertes Zuhören während der Fachtagung und ... entspannter Gedankenaustausch mit den Kollegen aus ganz Deutschland.<br />

Weitere Informationen: www.<strong>sl</strong>s-bamberg.de Hier können Sie sich auch online anmelden<br />

und sich über den gesamten Tagungsverlauf informieren.<br />

23<br />

b:<strong>sl</strong> 03:2009


:Portrait<br />

Autor: Heidi Müller Fotos: Tomas Graul<br />

Alles, nur kein Hausgeist<br />

Eine junge Schulleiterin bewegt mit Kreativität eine Potsdamer Privatschule<br />

Wenke Funke geht in ihrem <strong>Beruf</strong> grenzenlos auf. „Ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort“, sagt die Potsdamerin.<br />

Mit 33 Jahren wurde ihr die Stelle <strong>als</strong> Schulleiterin an der Neuen Grundschule Potsdam angeboten.<br />

„Wer bekommt schon so eine Chance im Leben“, reflektiert sie, wohl wissend, dass wohl noch einige Herausforderungen<br />

auf sie warten werden.<br />

Wenke Funke bringt gerne Dinge ins Rollen<br />

24<br />

b:<strong>sl</strong> 03:2009<br />

An der staatlich genehmigten Ersatzschule mit internationaler Ausrichtung<br />

– Träger ist die „ASG Anerkannte Schulgeselschaft mbH“ aus dem<br />

Erzgebirge – ist kein Tag wie ein anderer. 540 kleine Schülerinnen und<br />

Schüler lassen den von außen nicht gerade vielversprechend erscheinenden<br />

grauen Bau zum prallen Leben erwecken. 35 Lehrer begleiten<br />

die Kinder auf ihrem schulischen Weg bis zur 6. Klasse, nachmittags bis<br />

18 Uhr übernehmen 22 Erzieher die „Lebensgestaltung“. „Die Nachfrage<br />

an unserer Schule ist enorm“, freut sich die junge Schulleiterin. 2004 sind<br />

wir mit 135 Schülern und acht Klassen an den Start gegangen, mittlerweile<br />

haben wir 27 Klassen.“ Was macht die Schule so attraktiv? „Das<br />

liegt sicherlich einmal daran, dass wir Ganztagsschule sind, dann an der<br />

Bilingualität und an der guten Verkehrsanbindung – in erster Linie aber<br />

an dem unermüdlichen Engagement des Lehrer- und Erzieherteams.“<br />

Ab der ersten Klasse wird neben Deutsch auch Englisch <strong>als</strong> Zielsprache<br />

unterrichtet, ab der dritten Klasse kommt wahlweise Französisch oder<br />

Spanisch dazu und wird eine Stunde pro Woche klassenübergreifend<br />

angeboten.<br />

Pro Schuljahr werden vier Projektwochen durchgeführt, von denen zwei<br />

klassenübergreifend sind: während die 6-Kläs<strong>sl</strong>er auf ihre Vergleichsarbeit<br />

vorbereitet werden und die 5. Klasse sich in Methodentraining und<br />

Zeitmanagement übt, startet die 4. Klasse zum Zeitungsflirt – eine Kooperation<br />

mit der Märkischen Zeitung, wobei die Schüler selber ein Printmedium<br />

herstellen. Die 3. Klasse taucht in das Land der Geometrie ein,<br />

die 2. Stufe macht sich Gedanken zum Thema Wasser oder Zeit und die<br />

Erstkläs<strong>sl</strong>er wagen sich in die unbekannte weite Welt der Buchstaben.<br />

Neben der jahrgangsübergreifenden Projektwoche nach den Wünschen<br />

der Kinder wird in der klasseninternen Woche in diesem Schuljahr ein<br />

Zirkusprojekt durchgeführt. Zusammen mit dem angrenzenden Kindergarten<br />

Flotowkids trainieren die Artisten vom Zirkus Sperlich mit den<br />

Kindern, die im Sommer auf dem Schulgelände sogar vier öffentliche<br />

Zirkusvorstellungen geben werden.<br />

Schule kann auch Manege sein. Den Zauber des Neuen können die


Anzeige<br />

Grundschüler auch in den Nachmittagsstunden entdecken. Das Angebot<br />

ist riesig: Fußball, Hockey, Reiten, Segeln, Rollschuhlaufen, Trommeln.<br />

Auch auf dem Mediensektor ist die neue Grundschule Potsdam stark<br />

ausgeprägt: Trickfilm AG, Schülerzeitung, Schüler-Radio, Schulband.<br />

Freitags wird die hauseigene Sendung ausgestrahlt, die zudem auch im<br />

Internet und www.radioflow.de mitzuverfolgen ist. Die Band „School<br />

Angels“ hat sogar schon mal bei einem MTV-Wettbewerb mitgemacht<br />

und ist zusammen mit anderen Tennie-Bands öffentlich aufgetreten.<br />

An der kleinen Privatschule ist so einiges einzigartig. „Das ist ja das<br />

Schöne an meinem <strong>Beruf</strong>, ich kann etwas bewegen, etwas initiieren, etwas<br />

ins Rollen bringen, und zwar in Zusammenarbeit mit allen Lehrern“,<br />

schwärmt Wenke Funke.<br />

So hat sie sich auch Gedanken gemacht, wie sie das leidige Thema Schulmilchversorgung<br />

organisiert bekommt. Auf einem Ganztagsschulkongress<br />

lernte sie die brandenburgische Serviceagentur Kobranet kennen.<br />

Und eine Idee ward geboren: „Wir sind die einzige Grundschule in<br />

Brandenburg, die eine eigene Firma hat.“ Die S-GmbH. 30 Kinder der<br />

Klassen 4 bis 6 organisieren selbständig die komplette Versorgung der<br />

Schule mit Milch. Die „Milchbubis“ haben einen Geschäftsführer, eine<br />

Personalleiterin und Mitarbeiter, die für das Marketing, Logistik und Finanzen<br />

zuständig sind. Unterstützt werden sie in ihren Aufgaben von der<br />

stellvertretenden Schulleiterin. Von den Einnahmen wird ein Großteil<br />

re-investiert in Büromaterial, Computer oder für den Betriebsausflug<br />

der Schülerfirma verbraucht.<br />

Das Computerkabinett mit eingegliedertem Tonstudio, nur eines der<br />

vielen Angebote an der Grundschule.<br />

An guten Ideen mangelt es hier nicht. „Obwohl“, gesteht die Schulleiterin<br />

– an ihrem ersten Schultag sei ihr so schnell nichts eingefallen, <strong>als</strong> plötzlich<br />

die beiden Hausmeister vor ihr standen und danach fragten, was<br />

denn ihre Tagesaufgaben wären. „Das hat mir keiner gesagt“, sagt sie und<br />

macht sich auf den Weg. Ihre Klasse wartet. Elf Stunden Deutsch gibt<br />

sie pro Woche und dann noch einige Vertretungsstunden. Die mag sie<br />

besonders, denn nur so könne sie auch alle Kinder kennenlernen. „Ich<br />

möchte schließlich nicht <strong>als</strong> Hausgeist herumlaufen, mit dem keiner was<br />

anzufangen weiß.“


:Internationales<br />

Autor: Ekkehard Klahre Fotos: Walter Rossow; Fotolia<br />

Schülertransport in den USA –<br />

Ein Traum deutscher Eltern!<br />

Schulbusse – oft genug ein Reizthema in Deutschland! Unsicher sollen sie sein, technisch veraltet, oft überfüllt,<br />

dreckig (was nicht selten an den Schülerinnen und Schülern selbst liegt!), unpünktlich oder schlicht und<br />

einfach: Dem Anlass nicht angemessen! Ich möchte heute vom „Schulbusparadies“ USA berichten und exemplarisch<br />

natürlich vom Schulbusbetrieb an meiner Schule, allerdings soll hierbei erwähnt werden, dass wir<br />

im Gegensatz zu den amerikanischen Schulen sogar eigene Busse und fest angestellte Busfahrerinnen haben,<br />

die ausschließlich für uns fahren. Das ist an den amerikanischen Schulen zwar nicht so, allerdings werden<br />

auch dort feste Busse und feste Fahrer durch die ortsansässigen Busunternehmen wenn möglich so eingesetzt<br />

wie bei uns. Zugegeben, der Transport ist nicht umsonst, Eltern zahlen für ein Kind rund 15 Euro pro Monat.<br />

Dafür wird ihnen aber auch eine Menge geboten:<br />

Eine Woche vor Schuljahresbeginn setzen sich die Busfahrerinnen mit<br />

den Stundenplänen und Schülerlisten vor den Stadtplan und beginnen<br />

mit der Einteilung der Routen. Da wir acht Stunden Unterricht pro Tag<br />

auf dem Plan haben, fahren die Busse nach fast jeder Stunde, <strong>als</strong>o in<br />

der Regel acht Fahrten pro Tag. Wenn feststeht, welcher Schüler wann<br />

fährt, werden die Busrouten erstellt, die Schüler eingeteilt und die Bushaltestellen<br />

festgelegt. Dies geschieht in jedem Jahr neu, es gibt <strong>als</strong>o keine<br />

festen Haltestellen über Jahre hinweg, denn es ist Gesetz, dass Schüler<br />

aus Sicherheitsgründen nicht <strong>mehr</strong> <strong>als</strong> 100 Meter (125 Yard) nach Hause<br />

laufen dürfen.<br />

Nun beginnt die Feinarbeit: Jede Schülerin und jeder Schüler bekommt<br />

einen festen Platz, der mit seinem Namensschild beschriftet ist, liebevoll<br />

von den Fahrerinnen mit bunten Bildchen, Blumen oder Käfern gestaltet.<br />

Stehplätze sind verboten! Für jede Busroute wird nun am Computer<br />

ein minutengenauer Fahrplan erstellt. Die Zeiten werden vorher auf<br />

einer Testfahrt per Stoppuhr bestimmt, wobei die Haltezeiten an jeder<br />

Haltestelle vorgeschrieben sind. Diese Fahrpläne sind verbindlich und<br />

werden den Eltern ausgehändigt.<br />

Jede Stundenplanänderung und jeder vorhergesehene oder unvorhergesehene<br />

Unterrichtsausfall und damit jede veränderte Ankunftszeit der<br />

Schüler wird vom Sekretariat telefonisch den Eltern mitgeteilt. Sind die<br />

Eltern trotz <strong>mehr</strong>erer Telefon- und Cellphonenummern (Handys) nicht<br />

zu erreichen, bleibt das Kind unter Aufsicht bis zu seiner regulären Fahrzeit<br />

in der Schule. Möchte man da nicht fast selbst wieder Fahrschüler<br />

werden?<br />

Natürlich sind auch die Schülerinnen und Schüler hier ganz normale<br />

Kinder und so kommt es im Schulbus manchmal zu Konflikten. Genau<br />

in diesem Moment merkt man auf einmal, dass man sich in den Vereinigten<br />

Staaten von Amerika und nicht in Deutschland befindet! Weigert<br />

sich z. B. ein Kind, sich während der Fahrt hinzusetzen, muss der<br />

Busfahrer halten und darf seine Fahrt erst dann fortsetzen, wenn alle<br />

26<br />

b:<strong>sl</strong> 03:2009<br />

Kinder wieder sitzen. Kommt das Kind der Aufforderung des Busfahrers<br />

nicht nach, wird per Funk das Sekretariat verständigt und die Eltern sind<br />

verpflichtet, ihr Kind an der nächsten Bushaltestelle abzuholen. Sind sie<br />

nicht rechtzeitig da oder können sie nicht erreicht werden, wird das Kind<br />

an der Station ausgesetzt und seinem weiteren Schicksal überlassen. Begründung:<br />

Es ist den Eltern der anderen Kinder nicht zuzumuten, dass<br />

sie sich Sorgen über die verspätete Ankunft des Busses machen müssen.<br />

Zusätzlich wird in einem solchen Fall das Kind anschließend für mindestens<br />

eine Woche vom Schulbusverkehr ausgeschlossen und muss<br />

erfolgreich an einer nachmittäglichen Schulung zum Thema „Richtiges<br />

Verhalten in einem Schulbus“ teilnehmen, sonst ist Schluss mit Schulbus!<br />

Ja, ja, das Land der Cowboys!<br />

Zum Abschluss vielleicht noch ein paar Verkehrsregeln, dieses Thema<br />

betreffend? Schulbusse haben sechs zusätzliche Warnblinker und auf<br />

der Fahrerseite ein ausklappbares Stoppzeichen. Wenn diese Zeichen<br />

aktiviert sind, darf niemand, aber auch absolut niemand auf einer der<br />

beiden Straßenseiten an dem Bus vorbei – das gilt für kleine Wohnstraßen<br />

ebenso wie für achtspurige Alleen und bedeutet, dass Autofahrer<br />

ein erhöhtes Maß an Aufmerksamkeit zeigen müssen, denn manchmal<br />

sind die Busse auf der Gegenspur sieben Fahrstreifen entfernt und über<br />

die große Distanz hinweg nur schwer zu erkennen. Schulbusse müssen<br />

an allen Bahnübergängen unbedingt für fünf Sekunden stoppen, ehe<br />

sie die Schienen überqueren dürfen und sind vom allgemein üblichen<br />

„Bei-Rot-Rechts-Abbiegen-Dürfen“ (in Deutschland auch unter „grüner<br />

Pfeil“ bekannt) ausgenommen.<br />

Für die zusätzliche Sicherheit hat die Schule an der Straße auf beiden Seiten<br />

spezielle Blinkampeln, die computergesteuert während jeder Pause<br />

blinken. Wer dann <strong>als</strong> Autofahrer den Schulbussen die Vorfahrt nimmt<br />

oder mit <strong>mehr</strong> <strong>als</strong> 25 km/h (15 mls/h) erwischt wird, muss bluten – unter<br />

300 $ wird er kaum davonkommen und das ist, neben den krassen Folgen,<br />

die ein selbstverschuldeter Unfall nach sich zieht, ein Hauptgrund<br />

dafür, dass sich fast alle Verkehrsteilnehmer an die Regeln halten!<br />

Ekkehard Klahre ist seit 2005 Schulleiter der deutschen Schule in<br />

Alamorgordo, New Mexiko, und erfreut unsere Leser immer wieder<br />

mit Beiträgen aus seinem Schulalltag.


Und? Lohnt sich der Aufwand? Diese Frage kann man eindeutig mit „ja“<br />

beantworten! Verkehrsunfälle mit Schülerbeteiligung gibt es eigentlich<br />

nur bei Autounfällen mit den sogenannten „Student Drivers“, <strong>als</strong>o den<br />

15-jährigen Schülerinnen und Schülern, die sich in ihrem Übungsjahr<br />

befinden, bevor sie mit 16 Jahren ihren echten Führerschein erhalten und<br />

reduzieren sich auch in diesen Fällen fast ausschließlich auf kleine Blechschäden.<br />

Jüngere Schüler können fast sicher sein, dass sie während ihrer<br />

Schulzeit niem<strong>als</strong> einen Unfall erleben werden – ist das etwa nichts?<br />

P.S.: Diesen Bericht habe ich bereits vor ein paar Wochen geschrieben,<br />

inzwischen bin ich gerade aus dem Heimaturlaub in Deutschland zurück<br />

gekommen. Als ich dort so beim Arzt im Wartezimmer saß, um<br />

meinen jährlichen Checkup über mich ergehen zu lassen, fiel mir eine<br />

Zeitschrift in die Hände, in der über die unhaltbaren Zustände in deutschen<br />

Schulbussen berichtet wurde und wissen Sie, was mich bei diesem<br />

Artikel am meisten schockiert hat? Der Platz in deutschem Schulbus ist<br />

angemessen, so lange nicht <strong>mehr</strong> <strong>als</strong> acht – ja, Sie haben richtig gelesen:<br />

acht!! – Schüler auf einen Quadratmeter kommen! Kein weiterer Kommentar<br />

nötig, oder?<br />

ACHTUNG!<br />

Comenius Netzwerktagung in Tallinn zu Leadership in Education vom 1.-3. Oktober 2009<br />

Sie möchten <strong>mehr</strong> über aktuelle Programme zu Schulführung und –management und die Praxis<br />

in anderen europäischen Ländern erfahren und Fachgespräche mit Kolleginnen und Kollegen<br />

aus <strong>mehr</strong> <strong>als</strong> 25 Ländern führen? Das neue Comenius Netzwerk The Making of: Leadership in<br />

Education macht es möglich. Kontakt: leadership@nils.nibis.de - Web: leadership-in-education.eu<br />

27<br />

b:<strong>sl</strong> 03:2009


:Portrait<br />

Autor: Heidi Müller Fotos: Stiftung Lesen<br />

Reichtum der Buchstaben<br />

oder „Intensivstation für das Lesen“, wie eine Journalistin die Stiftung Lesen einmal bezeichnete.<br />

Der Reichtum der Buchstaben. Ein Kosmos ungeahnter Fantasien, der aus bedruckten Bücherseiten entspringen<br />

kann. Luxus Lesen. Quelle der Lust, bereicherndes Biotop für die Gattungen Leseratte und Bücherwurm,<br />

aber teilweise auch hartnäckiges Entwicklungsgebiet. Die Stiftung Lesen hat sich zur Aufgabe gemacht, Lesefreude<br />

zu wecken, um Lesekompetenz zu vermitteln und dadurch letztlich Bildungschancen zu eröffnen.<br />

„Wussten Sie eigentlich, dass in 30 Prozent unserer Haushalte ein Computer<br />

steht?“ Mit dieser Frage ging die Stiftung Lesen in ihrem Gründungsjahr<br />

1988 an die Öffentlichkeit. Die Zahl war dam<strong>als</strong> geradezu<br />

spektakulär: Eine „Medienrevolution“ war im Gange - und ihr Ende<br />

ist auch heute, zwanzig Jahre später, nicht abzusehen: Inzwischen steht<br />

nicht in drei, sondern in neun von zehn Haushalten ein Computer.<br />

Was bedeutet das für unseren Alltag - insbesondere für die Lesekultur<br />

in Familie, Schule und <strong>Beruf</strong><strong>sl</strong>eben? Unter dieser Leitfrage hat die<br />

Stiftung Lesen die rasante Entwicklung aktiv begleitet: Nicht mit panischen<br />

Warnungen vor dem Untergang des Abendlandes, sondern mit<br />

vielen Projekten und Initiativen, die Spaß am Gedruckten vermitteln.<br />

Dass diese europaweit größte Einrichtung zur Leseförderung ihren Sitz<br />

in Mainz gefunden hat, das liegt an der Tradition ihres bekanntesten<br />

Bürgers: Johannes Gensfleisch alias Gutenberg.<br />

Seinem Erbe fühlen sich die rund 40 Stiftung Lesen-Mitarbeiterinnen<br />

Trotz Computer zu Hause Spaß am Gedruckten<br />

28<br />

b:<strong>sl</strong> 03:2009<br />

und -Mitarbeiter verpflichtet. Denn Lesekompetenz bildet - da sind<br />

sich Pädagogen und Psychologen einig - weiterhin die „Eintrittskarte“<br />

in die moderne digitale Mediengesellschaft. Leseförderung hat eine<br />

zentrale politische Dimension: „Wer in unserer Gesellschaft nicht richtig<br />

lesen kann, das sind in Deutschland immerhin geschätzte vier Millionen<br />

erwachsene Menschen, der wird von Entscheidungsprozessen<br />

ausgegrenzt. Umgekehrt lebt die Demokratie von Menschen, die sich<br />

einbringen, die selbstbewusst und gut informiert die Gesellschaft mit<br />

gestalten,“ sagt Heinrich Kreibich, Geschäftsführer der Stiftung Lesen.<br />

Den „Leben<strong>sl</strong>auf des Lesens“ mit vielen Impulsen und Informationen<br />

begleiten: Das war von Anfang an ein roter Faden im vielfältigen Projektspektrum<br />

der Stiftung Lesen. Einen Großteil der Projekte nimmt<br />

dabei die Unterstützung der Lehrer ein: von angebotenen Kreativwettbewerben,<br />

die z.B. im zehnten Jahr in Folge „Tesalino und Tesalina“ auf<br />

einen Geschichtenerfinder-Bastelwettbewerb schicken, oder Unterrichtsmaterial,<br />

das „80 Jahre Menschenrechte“ oder die Funktion und<br />

Abläufe der Deutschen Börse thematisiert.<br />

In dem „Ideenforum Schule“, einem kostenlosen Serviceclub für Lehrer,<br />

werden exklusiv zahlreiche Tipps zur Unterrichtsgestaltung gegeben.<br />

Vorlese-Aktionen für Kindergärten und Grundschulen wecken<br />

die Neugier auf Geschichten, schulen das Sprachvermögen und die<br />

Konzentrationsfähigkeit, regen die Fantasie an. Kreative Schreib- und<br />

Bastelwettbewerbe zu aktuellen Themen und Unterrichtsempfehlungen<br />

wie neue Kinofilme, die <strong>als</strong> didaktisch wertvoll bewertet wurden, werden<br />

zur Bereicherung des Unterrichts-Alltags vorgeschlagen.<br />

Leseempfehlungen für alle Altersgruppen sorgen für die nötige Orientierung<br />

in einem faszinierenden, aber auch unübersichtlichen Buchmarkt:<br />

Jährlich erscheinen im deutschsprachigen Raum rund 80.000<br />

neue Titel, allein im Sektor Kinder- und Jugendbuch sind es rund<br />

6.000. Bei der Aktion „Internationaler Preis der jungen Leser“ nahmen<br />

über 60.000 Schülerinnen und Schüler teil und wählten aus 15 aktuellen<br />

Büchern wie auch Klassikern ihre Lieblingsbücher aus.


60.000 Schülerinnen und Schüler wählten beim „Internationalen Preis der jungen Leser“ ihre Liebling<strong>sl</strong>ektüre aus.<br />

Viele Projekte sind ausgesprochen öffentlichkeitswirksam: Mit jährlichen<br />

Aktionen zum Welttag des Buches am 23. April oder dem bundesweiten<br />

Vorlesetag im November wirbt die Stiftung in ganz Deutschland für das<br />

Lesen.<br />

Doch damit nicht genug. „Wir verstehen uns nicht nur <strong>als</strong> Förderer des<br />

Lesens, sondern auch <strong>als</strong> Förderer von Medienkompetenz“, sagt Pressesprecher<br />

Christoph Ringwald. Deshalb wird die Stiftung Lesen auch im<br />

digitalen Bereich aktiv und unterstützt zwei Projekte. Einmal <strong>als</strong> Träger<br />

des Deutschen Bildungsmedien-Preises digita: Dieser zeichnet die besten<br />

digitalen Lernsysteme, Medienpakete, Computerprogramme und<br />

Online-Angebote für Schulunterricht, privates Lernen und berufliche<br />

Bildung aus. Seit kurzem kooperiert die Stiftung daher auch mit der Onlinelernplattform<br />

für Schüler der 1. bis 7. Klassen scoyo.de.<br />

Begleitet werden die Projekte für die Praxis von intensiver Lese- und<br />

Medienforschung: Wie verändert sich das Leseverhalten in Zeiten<br />

von Internet und Multimedia? Und wie kann das Lesen in der Medienkindheit<br />

von heute so vermittelt werden, dass es nicht hoffnung<strong>sl</strong>os<br />

vorgestrig wirkt? Hier liegen die Arbeitsschwerpunkte des Instituts für<br />

Leseforschung der Stiftung Lesen an der Johannes Gutenberg Universi-<br />

Stiftung Lesen<br />

Römerwall 40<br />

55131 Mainz<br />

Telefon: 06131 28890 - 0<br />

www.stiftunglesen.de oder www.ideenforumschule.de<br />

tät Mainz. Und bei der Vermittlung von Know-how und Forschungsergebnissen<br />

spielt darüber hinaus die neben Mainz zweite Dependance der<br />

Stiftung Lesen eine zentrale Rolle: die Akademie zur Leseförderung der<br />

Stiftung Lesen an der Gottfried Wilhelm Leibniz-Bibliothek Hannover.<br />

Ziel der Akademie ist es, Seminare und Vorträge für Lehrer, Erzieher,<br />

Bibliothekare und andere Multiplikatoren zu aktuellen Projekten und<br />

Programmen der Stiftung Lesen anzubieten, um neue Methoden der<br />

Leseförderung zu vermitteln. In Kooperation mit der Akademie bietet<br />

die Stiftung Lesen auch Fortbildungsangebote für Lehrer an: Neben der<br />

Ausbildung zum Lese-Paten stehen auch Eintages-Seminare wie „Leben<br />

mit der Informationsflut“ oder „Die literarisch-musikalische Reise<br />

durch die Türkei“ auf dem Programm.<br />

Aktivfeld Lesen: Die vergangenen zwei Jahrzehnte der Stiftung sind auch<br />

eine wirtschaftliche Erfolgsgeschichte. Der Jahresetat hat sich von 0,8 auf<br />

4,8 Millionen Euro fast versechsfacht - und das Partnernetz weitete sich<br />

aus: 1988 hatte die Stiftung Lesen in ihren Gremien Stifterrat bzw. Stiftungsrat<br />

26 Mitglieder, jetzt sind es 61. Unter ihnen sind die Bunde<strong>sl</strong>änder<br />

Rheinland-Pfalz, Hessen, Niedersachsen und Sachsen, Konzerne<br />

wie die Deutsche Bahn AG, Nestlé und die Deutsche Post, Verlage wie<br />

Ravensburger, Random House, Gruner & Jahr, Beltz oder Carlsen.<br />

29<br />

b:<strong>sl</strong> 03:2009


:Recht<br />

Autor: Michael Schinagl Foto: privat<br />

Rechtliches für Schulhomepages<br />

Die Erstellung und Veröffentlichung von Webseiten birgt auch rechtlich einige Gefahren<br />

Nicht alles, was veröffentlicht werden kann, darf auch ungefragt an die Öffentlichkeit gelangen. Heutzutage<br />

werden immer <strong>mehr</strong> Prozesse wegen der Inhalte von Webseiten geführt. Schon mit dem Namen der Domain<br />

fängt es an, mit einem nicht vollständigen Impressum kann, aber muss es nicht aufhören. Die rechtlichen<br />

Aspekte einer Schulhomepage umfassend zu beleuchten, würde <strong>mehr</strong>bändige Bücher füllen. Nachfolgend <strong>als</strong><br />

Schnelleinstieg deshalb eine kurze Übersicht über die am meisten gestellten Fragen.<br />

„Das ist ja schön, das stellen wir auf unsere<br />

Homepage“, denkt sich der Webmaster beim<br />

Surfen im weltweiten Netz. Und schon kopiert<br />

er einen Inhalt einer anderen Homepage und<br />

fügt sie in die seiner Schule ein. Ein paar Klicks,<br />

schon sind die veränderten Inhalte hochgeladen<br />

und weltweit kann nun die neue Seite gelesen<br />

und angesehen werden. Ebenso schnell allerdings<br />

hat der Webmaster einen Rechtsbruch<br />

begangen, der schnell unangenehm werden<br />

kann.<br />

Urheberrecht<br />

Schon das Urheberrecht alleine füllt seitenlange<br />

Gesetzeswerke. Es gibt einen einfachen Grundsatz:<br />

Es ist nicht erlaubt, fremde Werke (Texte,<br />

Bilder, Musik, Videos usw.) ohne Genehmigung<br />

zu übernehmen. Möchte eine Schule Werke<br />

Dritter auf ihre Webseite einstellen, ist deshalb<br />

zuvor die Erlaubnis dieser Urheber einzuholen<br />

und sind entsprechende Nutzungsrechte zu erwerben.<br />

Durch die Freischaltung einer Website<br />

mit dem urheberrechtlich geschützten Werk ist<br />

das Recht der öffentlichen Zugänglichmachung<br />

betroffen. Die Wahrnehmung dieses Rechts<br />

ist ausschließlich dem Urheber eines Werks<br />

respektive seiner Verwertungsgesellschaft vorbehalten.<br />

Hier muss die entsprechende Lizenz<br />

entweder beim Künstler direkt oder bei dessen<br />

Verlag oder im Falle von Werken bildender<br />

Künstler über die Verwertungsgesellschaft<br />

BILD KUNST (www.bildkunst.de, dort Tarife)<br />

erworben werden und es muss die Urhebernennung<br />

erfolgen. Veränderungen an dem<br />

Werk dürfen ebenfalls nicht ohne Zustimmung<br />

30<br />

b:<strong>sl</strong> 03:2009<br />

des Rechteinhabers vorgenommen werden.<br />

Auch Texte und andere Inhalte, die Schüler und<br />

Lehrer im Rahmen des Unterrichts erstellt haben,<br />

sind nicht bedenkenlos veröffentlichbar.<br />

Zwar gehen bestimmte Nutzungsrechte von<br />

geistigen Werken, die im Rahmen von Schulpflichtveranstaltungen<br />

(z.B. laufende Unterrichtsarbeit,<br />

Projektwochen) geschaffen wurden,<br />

auf die Schule über. So hat die Schule das<br />

Ausstellungsrecht innerhalb der Schule oder das<br />

Vervielfältigungsrecht im für die Weiterbildung<br />

oder Qualitätssicherung notwendigen Umfang.<br />

Um Konflikte zu vermeiden, ist die Frage des<br />

Rechtsübergangs auf die Schule unbedingt vor<br />

Veröffentlichung zu klären.<br />

Die Schule ist im übrigen immer verpflichtet,<br />

den Urheber des Werkes zu nennen, wenn dieser<br />

es wünscht. Umgekehrt gilt, dass gegen seinen<br />

Willen der Urheber nicht genannt werden<br />

darf.<br />

Die Krux mit den Bildern<br />

Zunächst einmal gilt das Urheberrecht für Texte<br />

und Musik Geschriebene auch für Bilder.<br />

Besonders beliebt ist das Veröffentlichen von<br />

Fotos von Schülern. Achtung! Dies stellt sich<br />

aber überwiegend <strong>als</strong> problematisch dar. Denn<br />

das Recht am eigenen Bild gilt auch im Internet,<br />

so dass die Abbildung regelmäßig der Einwilligung<br />

bedarf. Auch freiwillige Aufnahmen auf<br />

einem Schulfest können (leider) nicht so ohne<br />

Weiteres veröffentlicht werden und zwar auch<br />

dann nicht, wenn die Aufnahme des Schülers<br />

offensichtlich mit dessen Einwilligung erfolgte,<br />

denn die der Sorgeberechtigten fehlt. Werden<br />

volljährige Schülerinnen und Schüler oder<br />

Lehrkräfte direkt abgebildet, muss eine Einwilligung<br />

der abgebildeten Personen vorliegen. Bei<br />

Kindern und Jugendlichen bis etwa 12 Jahren<br />

reicht die Einwilligung der Erziehungsberechtigen<br />

aus. Bei allen anderen Minderjährigen ist<br />

sowohl die Einwilligung der Erziehungsberechtigten<br />

<strong>als</strong> auch zugleich die der Schüler einzuholen.<br />

Und ein Stadtplan?<br />

Über lange Jahre werden Betreiber von Websites<br />

bereits von den Rechteinhabern an Stadtplänen<br />

rechtlich gequält. Denn zu einer guten<br />

Homepage gehört auch die Veröffentlichung<br />

eines Stadtplan-Auszugs, damit die Schule gut<br />

gefunden werden kann. Es gibt einige Rechteinhaber,<br />

die ihr Geld praktisch nur damit verdienen,<br />

die Nutzer dieser Karten abzumahnen und<br />

auf Schadenersatz zu verklagen. Es gibt aber die<br />

Möglichkeit, einen derartigen Stadtplan legal<br />

in die eigene Homepage einzubinden. Dies ist<br />

möglich geworden durch das freie Projekt www.<br />

openstreetmap.org, welches vielfach und insbesondere<br />

in größeren Städten über aktuelleres<br />

und vollständigeres Kartenmaterial verfügt <strong>als</strong><br />

jeder andere Anbieter.<br />

Die Seite „Recht“ entsteht in Kooperation mit der Berliner Rechtsanwaltskanzlei<br />

BDHSW Rechtsanwälte. Der Autor, Michael Schinagl, ist Rechtsanwalt<br />

mit Schwerpunkt Medienrecht und Fachanwalt für Arbeitsrecht. Er ist<br />

Mitautor des Praxishandbuchs Schulsekretariat sowie Praxiswissen <strong>Schulleitung</strong><br />

und schreibt dort über Medienrecht und Urheberrecht. • BDHSW<br />

Rechtsanwälte • www.fach-anwalt.de


Autor: Sabine Kauffeld Fotos: Wortmann AG, Trilux<br />

Allerlei Technikneuheiten für Schulen<br />

:Technik<br />

Der Einsatz von Technik in den Schulen wird immer professioneller. Nachfolgend eine Zusammenstellung der<br />

Neuheiten, die der Redaktion besonders ins Auge gefallen sind.<br />

Client Server kostenlos<br />

Deutsche Schulen, die in Thin Clients der<br />

WORTMANN AG investieren, erhalten im<br />

Rahmen einer bis zum Jahresende laufenden<br />

Aktion den 2X ThinClientServer und den 2X<br />

ApplicationServer kostenlos.<br />

Der Einsatz von Thin Clients anstatt normalen<br />

Desktop-PCs oder Laptops hat für Schulen eine<br />

Reihe von Vorteilen, darunter die Einsparung<br />

von Energie und Kosten, aber auch höhere Sicherheit<br />

und geringerer Administrationsaufwand.<br />

2X Software und die WORTMANN AG<br />

erleichtern deutschen Schulen nun den Einstieg<br />

in die Nutzung von Thin Clients. Beim Erwerb<br />

von TERRA Thin Clients erhalten die Schulen<br />

von 2X Software mit dem 2X ThinClientServer<br />

und dem 2X ApplicationServer die nötigen Management-Lösungen<br />

kostenlos dazu. Weitere<br />

Informationen: www.wortmann.de<br />

Das Apple Recyclingprogramm<br />

für den Bildungsbereich<br />

Geben Sie Altgeräte beliebiger Hersteller in<br />

Zahlung um Ihre Neuanschaffungen günstiger<br />

zu erhalten. Mit dem Trade-In Programm für<br />

den Bildungsbereich hilft Apple nicht nur dabei,<br />

Altgeräte zu entsorgen, sondern auch dabei,<br />

deren Restwert zu nutzen um den Einstandspreis<br />

für Neuanschaffungen zu verringern. Zusammen<br />

mit dem jeweiligen Service-Partner<br />

stellt Apple dabei sicher, dass Daten von den<br />

Systemen gelöscht werden und dass Sie für jedes<br />

Gerät eine Verwertungsbestätigung erhalten,<br />

die Ihnen die Ausbuchung des Restwerts<br />

erleichtert. Weitere Informationen: www.apple.<br />

com/de/education/recycle<br />

Bildungseinrichtungen erhalten<br />

Outlook kostenfrei<br />

Mit dem eMail-Programm Outlook Live stellt<br />

Microsoft deutschen Schulen, <strong>Beruf</strong>sschulen,<br />

Universitäten, Fort- und Weiterbildungsinstitutionen<br />

ab sofort eine für Schüler, Studenten<br />

sowie Dozenten und Verwaltungsmitarbeiter<br />

kostenfreie Online-Plattform für die Kommunikation<br />

und Zusammenarbeit zur Verfügung.<br />

Outlook Live ermöglicht es, von überall auf das<br />

eigene eMail-Konto, die umfassenden Kalenderdienste<br />

sowie die zentrale Kontaktverwaltung<br />

zugreifen zu können. Der Dienst ist eine<br />

Ergänzung der bestehenden Live@edu Services<br />

und soll den Bildungseinrichtungen helfen,<br />

Aufwand und Kosten zu sparen. Weitere Informationen:<br />

www.edu-live.de<br />

Das Herunterfahren von PCs<br />

<strong>als</strong> Energie-Goldgrube<br />

Mit „PowerDown“ haben Mitarbeiter der University<br />

of Liverpool eine Software-Lösung zum<br />

automatischen Abschalten ungenutzter Computer<br />

entwickelt. Denn solche Geräte fressen<br />

unnötig Strom und verursachen damit massive<br />

Kosten. „Das größte Einsparungspotenzial bietet<br />

sich da bei frei zugänglichen PCs etwa an<br />

Universitäten oder Schulen“, sagt Lisa Nelson<br />

vom Computing Services Department der britischen<br />

Universität. Informationen zur Installation<br />

der kostenlosen Werkzeuge finden Sie auf<br />

www.liv.ac.uk/csd/greenit/powerdown.<br />

TRILUX hilft beim Sparen<br />

Der Arnsberger Leuchtenherstellers weist jetzt<br />

mit Hilfe seiner eigens für diesen Zweck entwickelten<br />

Broschüre „Neues Licht für energieeffiziente<br />

Schulen“ auf das erheblichn Sparpotential<br />

hin. Mit Hilfe von praktischen Beispielen<br />

werden jeweils drei Sanierungsstufen plakativ<br />

dargestellt. Dabei wird schnell klar, welche<br />

Chancen und Möglichkeiten zur Energie- und<br />

somit auch zur Kosteneinsparung mit Hilfe<br />

eines individuellen und intelligenten Beleuchtungskonzepts<br />

zu realisieren sind.<br />

Auf diese Weise kann die Beleuchtungssanierung<br />

einer durchschnittlich großen Schule mit<br />

einer ca. 20 Jahre alten Beleuchtungsanlage je<br />

nach Ausführung und Ausrüstung des Systems<br />

ein Energiesparpotential von bis zu 76 % bieten.<br />

Dabei ist der Aufwand einer solchen Sanierung<br />

sehr überschaubar, eine sehr kurzfristige Realisierung<br />

(z. B. im Rahmen der Ferienzeit) ist<br />

problemlos machbar. Weitere Informationen:<br />

www.trilux.de<br />

31<br />

b:<strong>sl</strong> 03:2009


:Weiterbildung<br />

Autor: Sabine Kauffeld<br />

BELTZ Forum im Herbst diesen Jahres<br />

Lob der Schule: Motivation durch Beziehung<br />

Nach einer gelungenen Premiere vor zwei Jahren findet das Symposion „Lernen lernen“ im November 2009<br />

erneut in Hameln statt – dieses Mal mit dem Schwerpunktthema Beziehungsdidaktik.<br />

Einen Schwerpunkt beim diesjährigen Symposion in Hameln nimmt das<br />

Themenfeld Beziehungsdidaktik ein, da dialogisches und kooperatives<br />

Lernen, Mobbing sowie Umgang mit Heterogenität im heutigen Schulalltag<br />

an Bedeutung gewinnen. Daneben erfahren die Teilnehmer vom<br />

20. bis zum 22. November 2009 in Plenarvorträgen und Workshops, wie<br />

sie ihren Unterricht optimieren können.<br />

Renommierte Referenten gestalten neben erfahrenen Lernmethodik-<br />

Praktikern die Veranstaltung maßgeblich mit und untermauern die pädagogische<br />

Qualität der Fortbildung: u.a. Prof. Dr. Joachim Bauer, Wolfgang<br />

Endres, Landesbischöfin Dr. Margot Käßmann, Reinhard Kahl,<br />

Vera Kaltwasser, Dr. Heinz Klippert, Prof. Dr. Martin Korte, Dr. Manfred<br />

Prior und Prof. Dr. Hartmut Rosa.<br />

Die Vorträge und Workshops verbinden sich zu einer Weiterbildungsveranstaltung,<br />

die einzigartig in der Lehrerfortbildung ist und die in dieser<br />

Form an einer einzelnen Schule <strong>als</strong> pädagogischer Tag kaum finanzierbar<br />

wäre. „Die Tatsache, dass sich bereits zahlreiche Schulen mit größeren<br />

Lehrerkollegien angemeldet haben, gibt uns recht, dass wir mit unserem<br />

Angebot einen Bedarf decken können“, erläutert der Veranstalter Wolfgang<br />

Endres. Zudem besticht das Symposion durch seinen persönlichen<br />

Stil und die besondere Atmosphäre, die Lehrerinnen und Lehrer schon<br />

von Bad Wörishofen kennen und seit Jahren schätzen. Als besonderes<br />

Highlight und Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch wird am Samstag<br />

zum gemeinsamen Abendessen mit kulturellem Rahmenprogramm eingeladen,<br />

bei dem auf die Teilnehmer unter anderem eine Lesung mit Benedict<br />

Wells aus seinem beeindruckenden Erstlingsroman „Becks letzter<br />

Sommer“ wartet.<br />

Aus dem Programm<br />

Schulfach Glück<br />

Am wenigsten glücklich sind Kinder beim Zahnarzt - und in der Schule.<br />

Der Heidelberger Oberstudiendirektor Ernst Fritz-Schubert hat beschlossen,<br />

das an seiner Schule zu ändern. Er führte das Fach »Glück«<br />

ein (das sogar <strong>als</strong> Prüfungsfach im Abi gewählt werden kann) und entwickelte<br />

zusammen mit einem Team von Experten einen konkreten Lehrplan.<br />

Seitdem hat sich das Schulleben grundlegend geändert.<br />

32<br />

b:<strong>sl</strong> 03:2009<br />

Bis zum 30. September gibt es Frühbucherpreise!<br />

Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeiten:<br />

www.beltz-forum.de<br />

Leben lernen!? – Der andere Bildungsauftrag der Schule<br />

Gehört die Vermittlung von Orientierung und Kompetenzen in der Lebensführung<br />

zum Bildungsauftrag der Schule? Ohne Zweifel erfordert<br />

das aktive Planen und Gestalten des eigenen Lebens in der individualisierten<br />

und dynamischen Welt der modernen Gesellschaft ein hohes<br />

Maß an kultureller Kompetenz, die Schüler nicht zuletzt in der Schule<br />

erwerben – oder nicht erwerben – unabhängig davon, was auf dem<br />

Lehrplan steht. Der Workshop unter Leitung von Prof. Dr. Hartmut Rosa<br />

(Jena/New York) spürt den Einflussfaktoren dieses „geheimen“ Lehrplans<br />

der Schule nach.<br />

Die Intelligenz der Praxis – Wie Schulen gelingen<br />

Sollen Schulen gelingen, dürfen sie keine geklonten Exemplare eines<br />

„richtigen“ Modells sein. Jede lebendige Schule ist anders und doch sind<br />

sie alle verwandt. Werden sie institutionelle Individuen, gelingt ihnen<br />

etwas, das nur Individuen können: sie lernen. Das können sie – wie die<br />

Schüler – nur selbst, aber sie können es nicht allein. Sie brauchen Gesellschaft.<br />

Vor allem aber brauchen sie den Austausch untereinander. Reinhard<br />

Kahl berichtet von den Biografien solcher Schulen, vom Netzwerk<br />

Archiv der Zukunft und plädiert für das Selbstbewusstsein und die Würde<br />

einer Intelligenz der Praxis.<br />

16 Kommunikationsstrategien mit maximaler Wirkung – MiniMax für<br />

Lehrer<br />

Dr. Manfred Priors MiniMax-Interventionen sind in den letzten Jahren<br />

zu einem verbreiteten Standardhandwerkszeug der professionellen<br />

Kommunikation sehr vieler Berater, Coachs und Psychotherapeuten geworden.<br />

MiniMax-Interventionen helfen in vielen Situationen, mit minimalem<br />

Aufwand maximale Kommunikationsergebnisse zu erzielen. Im<br />

Vortrag werden einige dieser Strategien vorgestellt, erfahrbar und überprüfbar<br />

gemacht.<br />

Teilnahmegebühr<br />

Bei einer Buchung bis zum 30.9.2009: 219 €/Person (Gruppentarif 199 €/<br />

Person). Danach: 239 bzw. 219 €/Person


Anzeige<br />

Internationaler<br />

Erfahrungsaustausch im Schloss<br />

Zweite deutschsprachige ESHA-Konferenz findet im Oktober in Südtirol statt<br />

:Weiterbildung<br />

Die europäische <strong>Schulleitung</strong>svereinigung ESHA hat eine neue Initiative gestartet, um benachbarte Regionen<br />

Europas in einen stärkeren Austausch zu bringen und die Informationen über das Schule-Machen und das<br />

Schule-Leiten in Europa zu intensivieren.<br />

Im Mai vergangenen Jahres haben sich rund 40 <strong>Schulleitung</strong>en aus Südtirol<br />

(Italien), Österreich, der Schweiz, den Niederlanden und Deutschland<br />

im Rahmen einer Konferenz in Basel getroffen. Sämtliche Teilnehmer<br />

dieser Konferenz, deren Themen Leitungskompetenz und Entwicklung<br />

von <strong>Schulleitung</strong>en waren, sprachen sich für eine Fortsetzung des überaus<br />

fruchtbaren Austausches aus. Diesem Wunsch entsprechend lädt der<br />

italienische <strong>Schulleitung</strong>sverband interessierte <strong>Schulleitung</strong>en zur zweiten<br />

deutschsprachigen ESHA-Konferenz ein. Vom 12. Bis 14. Oktober<br />

wird im renommierten Schloss Goldrain (www.schloss-goldrain.com) in<br />

der Nähe von Meran unter anderem über die Bedeutung des mittleren<br />

Managements in der <strong>Schulleitung</strong> diskutiert. Als Referent steht Dr. H.<br />

Hasselmeyer von der Universität Hildesheim den Teilnehmern auch für<br />

Fragen und Diskussionen zur Verfügung. Neben der inhaltlichen Arbeit<br />

steht der Gedanken- und Erfahrungsaustausch zwischen den Teilneh-<br />

mern im Vordergrund dieser Konferenz. Neben den letztjährigen Tagungsteilnehmern<br />

werden auch Vertreter aus Rumänien (Siebenbürgen),<br />

Luxemburg und den Niederlanden erwartet.<br />

Weitere Informationen und das Anmeldeforumlar zu dieser Konferenz<br />

erhalten Sie bei der ESHA-Beauftragten für die deutschsprachigen Regionen,<br />

Margret Rös<strong>sl</strong>er (margretroes<strong>sl</strong>er@web.de).<br />

Schloss Goldrain<br />

Autor: Sabine Kauffeld • Foto: Schloss Goldrain


:Die Landesverbände<br />

Hier finden Sie Kontakt<br />

Die Landesverbände des ASD stehen Ihnen für Informationen zur Verfügung und freuen sich<br />

über Ihre aktive Mitarbeit. Nachfolgend finden Sie die Kontaktdaten und Ansprechpartner für Ihr Bunde<strong>sl</strong>and:<br />

Baden-Württemberg<br />

VSL Vereinigung von Schulleiterinnen und Schulleitern<br />

in Baden-Württemberg e.V.<br />

Helmut Kottman, Breitfeldstraße 20, 73113 Ottenbach,<br />

Tel: (07165) 8922,<br />

E-Mail: kottmann@v<strong>sl</strong>-bw.de, www.v<strong>sl</strong>-bw.de<br />

Bayern<br />

Bayerischer <strong>Schulleitung</strong>sverband e.V.<br />

Geschäftsführer Siegfried Wohlmann, Bayernstr. 4 a,<br />

92318 Neumarkt i.d.OPf.<br />

Tel: (09181) 510206, Fax: (09181) 461270<br />

E-Mail: siewoh@t-online.de, www.bsv-bayern.info<br />

Berlin<br />

Interessenverband Berliner <strong>Schulleitung</strong>en e.V.<br />

Gerd Knoppick, Invalidenstraße 123, 10115 Berlin,<br />

Tel: (030) 5436049, Fax: (030) 54983625,<br />

E-Mail: g.knoppick@ibs-verband.de, www.ibs-verband.de<br />

Brandenburg<br />

Momentan kein Landesverband, bitte wenden Sie sich an die<br />

ASD-Geschäftsstelle, Saßnitzer Str. 5, 14199 Berlin, asd-gs@gmx.de<br />

Bremen<br />

Momentan kein Landesverband, bitte wenden Sie sich an die<br />

ASD-Geschäftsstelle, Saßnitzer Str. 5, 14199 Berlin, asd-gs@gmx.de<br />

Hamburg<br />

VHS - Verband Hamburger <strong>Schulleitung</strong>en e.V.<br />

Gudrun Wolters-Vogeler<br />

Schule Lange Striepen, Lange Striepen 51, 21147 Hamburg<br />

Tel./Fax (040) 797 19 80 / -48<br />

E-Mail: g.wolters@gmx.de, www.vhs-ev.de<br />

Hessen<br />

Interessenverband Hessischer Schulleiterinnen und Schulleiter e.V.<br />

Hans-Walter Krämer, Ludwig-Erhard-Schule, Hans-Böckler-Straße 1,<br />

65199 Wiesbaden,<br />

Tel: (0611) 318785 Fax: (0611) 314923<br />

E-Mail: ludwig-erhard-schule@wiesbaden.de, www.ihs-hessen.de<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

<strong>Schulleitung</strong>sverband Mecklenburg-Vorpommern e.V.<br />

Heike Walter, Verbundene Haupt-und Re<strong>als</strong>chule, Schulstr. 7,<br />

18249 Bernitt<br />

Tel: (03 84 64) 2 02 50, Fax: (03 84 64) 2 02 50<br />

E-Mail: heikewalter@yahoo.de, www.<strong>sl</strong>mv.de<br />

34<br />

b:<strong>sl</strong> 03:2009<br />

Niedersachsen<br />

Interessenvertretung der <strong>Schulleitung</strong>en in Niedersachsen e.V.<br />

Bödeker Str. 7, 30161 Hannover,<br />

Tel: (0511) 6005635, Fax: (0511) 6 00 56 36,<br />

E-Mail über das Kontaktformular des SLVN auf dessen Homepage<br />

www.<strong>sl</strong>vn.de<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

<strong>Schulleitung</strong>svereinigung Nordrhein-Westfalen e.V.<br />

Geschäftsstelle des SLV NRW, Bernhard Staercke,<br />

Bielefelder Str. 489a, 32758 Detmold,<br />

Tel. (05232) 987008, Fax (05231) 987009<br />

E-Mail: <strong>sl</strong>v-nrw@<strong>sl</strong>v-nrw.de, www.<strong>sl</strong>v-nrw.de<br />

Rheinland-Pfalz<br />

<strong>Schulleitung</strong>sverband Rheinland-Pfalz e.V.<br />

Christl Pfirrmann, Am Gartenberg 347, 76149 Karlsruhe,<br />

Tel: (0721) 7819987, E-Mail: SVR.Info@svr-rlp.de, www.svr-rlp.de<br />

Saarland<br />

Vereinigung Saarländischer Schulleiter e.V.<br />

Volker Ruppert, Erweiterte Re<strong>als</strong>chule Homburg 1,<br />

Virchowstraße 7, 66424 Homburg,<br />

Tel: (06841) 92330, Fax: (06841) 923326,<br />

E-Mail: robert-bosch-schule@web.de<br />

Sachsen<br />

Sächsischer <strong>Schulleitung</strong>sverband e.V.<br />

Lutz Jacob, Pestalozzi-MS-Meißen, Pestalozzistraße 3, 01662 Meißen,<br />

Tel: (03521) 732440, Fax: (03521) 711646<br />

Sachsen-Anhalt<br />

<strong>Schulleitung</strong>sverband Sachsen-Anhalt e.V.<br />

Horst-Dieter Radtke, Friedensstraße 48, 38489 Beetzendorf,<br />

Tel: (03907) 712410, Fax: (03907) 910584,<br />

E-Mail: radtke.bee@t-online.de, www.<strong>sl</strong>v-st.de<br />

Schleswig-Holstein<br />

<strong>Schulleitung</strong>sverband Schleswig-Holstein e.V.<br />

Klaus-Ingo Marquardt, Pommernweg 33, 24582 Wattenbek,<br />

Tel: (04322) 2362, Fax: (04322) 888922, E-Mail: kimarquardt@<strong>sl</strong>vsh.de,<br />

www.<strong>sl</strong>vsh.de<br />

Thüringen<br />

Momentan kein Landesverband, bitte wenden Sie sich an die<br />

ASD-Geschäftsstelle, Saßnitzer Str. 5, 14199 Berlin<br />

E-Mail: asd-gs@gmx.de<br />

Impressum: b:<strong>sl</strong> - <strong>Beruf</strong> <strong>Schulleitung</strong>, ISSN Nr. 977-1865-3391<br />

Herausgeber: ASD Allgemeiner <strong>Schulleitung</strong>sverband Deutschlands e. V.<br />

Saßnitzer Str. 5, 14199 Berlin. Vorsitzender: Dr. Joachim Hoffmann (V.i.S.d.P)<br />

Verlag: Fünf Freunde: Tomas Graul, Thilo Haase, Sabine Kauffeld, Raphael Zinser; Büschingstraße 2, 10249 Berlin<br />

Telefon: (030) 20 45 48 84, Telefax: (030) 20 45 51 34, eMail: info@beruf-schulleitung.de<br />

Redaktion: Sabine Kauffeld (verantw.), Heidi Müller, Walter Rossow<br />

Anzeigen: Marketing Services Gärtner, Henry Gärtner, Orffstraße 5, 41564 Kaarst, Tel.: (0 21 31) 742 32 33,<br />

Fax: (0 21 31) 742 32 33, E-Mail: anzeigen@beruf-schulleitung.de, www.beruf-schulleitung.de<br />

Bezugspreise: Einzelheft 5,20 E; zzgl. 0,95 E Versandkosten. Jahresvorzugspreis: 18,00 E<br />

(inkl. Versandkosten) jeweils inkl. Mwst.


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Neues Licht für <strong>mehr</strong> Energieeffizienz.<br />

Die TRILUX Baureihe 5041.<br />

Jede Leuchte von TRILUX ist <strong>mehr</strong> <strong>als</strong> einfach nur Licht. Zum Beispiel die TRILUX Baureihe 5041: Sie vereint die neueste<br />

Generation innovativer Parabol-Spiegelraster mit der reflexionsstarken MIRO-SILVER ® -Oberfläche. Das Resultat: ein Gesamtreflexionswert<br />

von 98 % und damit einer der besten Betriebswirkungsgrade ihrer Klasse. Und die Erkenntnis, dass sich ein<br />

unauffällig integriertes Lichtmanagement auffällig positiv auf den Energiehaushalt auswirkt. www.trilux.de

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