02.02.2013 Aufrufe

Evaluation - mehr als Erbsen zählen - b:sl-Beruf Schulleitung

Evaluation - mehr als Erbsen zählen - b:sl-Beruf Schulleitung

Evaluation - mehr als Erbsen zählen - b:sl-Beruf Schulleitung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

:Portrait<br />

Autor: Heidi Müller Fotos: Stiftung Lesen<br />

Reichtum der Buchstaben<br />

oder „Intensivstation für das Lesen“, wie eine Journalistin die Stiftung Lesen einmal bezeichnete.<br />

Der Reichtum der Buchstaben. Ein Kosmos ungeahnter Fantasien, der aus bedruckten Bücherseiten entspringen<br />

kann. Luxus Lesen. Quelle der Lust, bereicherndes Biotop für die Gattungen Leseratte und Bücherwurm,<br />

aber teilweise auch hartnäckiges Entwicklungsgebiet. Die Stiftung Lesen hat sich zur Aufgabe gemacht, Lesefreude<br />

zu wecken, um Lesekompetenz zu vermitteln und dadurch letztlich Bildungschancen zu eröffnen.<br />

„Wussten Sie eigentlich, dass in 30 Prozent unserer Haushalte ein Computer<br />

steht?“ Mit dieser Frage ging die Stiftung Lesen in ihrem Gründungsjahr<br />

1988 an die Öffentlichkeit. Die Zahl war dam<strong>als</strong> geradezu<br />

spektakulär: Eine „Medienrevolution“ war im Gange - und ihr Ende<br />

ist auch heute, zwanzig Jahre später, nicht abzusehen: Inzwischen steht<br />

nicht in drei, sondern in neun von zehn Haushalten ein Computer.<br />

Was bedeutet das für unseren Alltag - insbesondere für die Lesekultur<br />

in Familie, Schule und <strong>Beruf</strong><strong>sl</strong>eben? Unter dieser Leitfrage hat die<br />

Stiftung Lesen die rasante Entwicklung aktiv begleitet: Nicht mit panischen<br />

Warnungen vor dem Untergang des Abendlandes, sondern mit<br />

vielen Projekten und Initiativen, die Spaß am Gedruckten vermitteln.<br />

Dass diese europaweit größte Einrichtung zur Leseförderung ihren Sitz<br />

in Mainz gefunden hat, das liegt an der Tradition ihres bekanntesten<br />

Bürgers: Johannes Gensfleisch alias Gutenberg.<br />

Seinem Erbe fühlen sich die rund 40 Stiftung Lesen-Mitarbeiterinnen<br />

Trotz Computer zu Hause Spaß am Gedruckten<br />

28<br />

b:<strong>sl</strong> 03:2009<br />

und -Mitarbeiter verpflichtet. Denn Lesekompetenz bildet - da sind<br />

sich Pädagogen und Psychologen einig - weiterhin die „Eintrittskarte“<br />

in die moderne digitale Mediengesellschaft. Leseförderung hat eine<br />

zentrale politische Dimension: „Wer in unserer Gesellschaft nicht richtig<br />

lesen kann, das sind in Deutschland immerhin geschätzte vier Millionen<br />

erwachsene Menschen, der wird von Entscheidungsprozessen<br />

ausgegrenzt. Umgekehrt lebt die Demokratie von Menschen, die sich<br />

einbringen, die selbstbewusst und gut informiert die Gesellschaft mit<br />

gestalten,“ sagt Heinrich Kreibich, Geschäftsführer der Stiftung Lesen.<br />

Den „Leben<strong>sl</strong>auf des Lesens“ mit vielen Impulsen und Informationen<br />

begleiten: Das war von Anfang an ein roter Faden im vielfältigen Projektspektrum<br />

der Stiftung Lesen. Einen Großteil der Projekte nimmt<br />

dabei die Unterstützung der Lehrer ein: von angebotenen Kreativwettbewerben,<br />

die z.B. im zehnten Jahr in Folge „Tesalino und Tesalina“ auf<br />

einen Geschichtenerfinder-Bastelwettbewerb schicken, oder Unterrichtsmaterial,<br />

das „80 Jahre Menschenrechte“ oder die Funktion und<br />

Abläufe der Deutschen Börse thematisiert.<br />

In dem „Ideenforum Schule“, einem kostenlosen Serviceclub für Lehrer,<br />

werden exklusiv zahlreiche Tipps zur Unterrichtsgestaltung gegeben.<br />

Vorlese-Aktionen für Kindergärten und Grundschulen wecken<br />

die Neugier auf Geschichten, schulen das Sprachvermögen und die<br />

Konzentrationsfähigkeit, regen die Fantasie an. Kreative Schreib- und<br />

Bastelwettbewerbe zu aktuellen Themen und Unterrichtsempfehlungen<br />

wie neue Kinofilme, die <strong>als</strong> didaktisch wertvoll bewertet wurden, werden<br />

zur Bereicherung des Unterrichts-Alltags vorgeschlagen.<br />

Leseempfehlungen für alle Altersgruppen sorgen für die nötige Orientierung<br />

in einem faszinierenden, aber auch unübersichtlichen Buchmarkt:<br />

Jährlich erscheinen im deutschsprachigen Raum rund 80.000<br />

neue Titel, allein im Sektor Kinder- und Jugendbuch sind es rund<br />

6.000. Bei der Aktion „Internationaler Preis der jungen Leser“ nahmen<br />

über 60.000 Schülerinnen und Schüler teil und wählten aus 15 aktuellen<br />

Büchern wie auch Klassikern ihre Lieblingsbücher aus.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!