Der Humanist und die Spiritualität - Humanistischer Verband ...

QueR
ein Teilnehmer aus, bis der Sieger
gekürt ist. Dem winkt neben einem
Preisgeld von umgerechnet rund
4000 Euro ein Stipendium für ein
Islamstudium an der Universität
Medina in Saudi-Arabien – und im
Anschluss bekommt er einen Job
als Vorbeter an einer Moschee der
Hauptstadt Kuala Lumpur. Außerdem
gibt es eine Pilgerfahrt nach
Mekka zu gewinnen, ein Auto und
einen Laptop.
Stil(l)los
Riad – In Saudi-Arabien hat ein
Busfahrer eine Lehrerin, die er täglich
zur Arbeit fuhr, aufgefordert,
Hirnerschütterung
Rom – Die US-Hirnforscher Ian
Suk und Rafael Tamargo sind sich
sicher: Michelangelos berühmtes
Gemälde „Die Scheidung von
Licht und Finsternis“ enthält eine
unterschwellige Kritik am Vatikan.
Zwischen Kinn und Kehle des
abgebildeten Schöpfers erkennen
die beiden die Darstellung eines
menschlichen Gehirns – in für
den Anatomie-Spezialisten Michelangelo
typisch exakter Ausarbeitung.
Kunsthistoriker hatten sich
immer wieder über die vermeintliche
Deformation des Halses von
Michelangelos Gottesdarstellung
gewundert. Dabei handele es sich
ihm die Brust zu geben. Der Ägypter
berief sich dabei auf ein islamisches
Rechtsgutachten von Scheich
Abdul Mohsen al-Obeikan, einem
Berater am Hof von König Abdullah.
Der Religionsgelehrte hatte
kürzlich in einer Fernsehsendung
erklärt, im Islam sei es Frauen gestattet,
einem fremden Mann, der
regelmäßig ihr Haus betritt, Muttermilch
zu geben. Dadurch würde
dieser Mann für die Frauen zum
Bruder, so dass es keine Probleme
mehr mit der in Saudi-Arabien vorgeschriebenen
strengen Geschlechtertrennung
gebe.
Der Scheich hatte – nachdem sein
Vorschlag von vielen Saudis kritisiert
worden war – präzisiert, Fahrer
und männliche Hausangestellte
seien von dieser Regel ausgenommen.
Außerdem schlug er vor, der
Fremde solle die Milch nicht direkt
aus der Brust saugen.
aber nicht um einen Patzer, sondern
die detailgetreue Darstellung
von Stamm-, Groß- und Kleinhirn,
erklärten die Wissenschaftler im
Fachmagazin „Neurosurgery“.
Immer wieder war Michelangelo
mit dem Vatikan in Konflikt geraten.
Schließlich bezog der Künstler
seine Anatomiekenntnisse durch die
Obduktion von Leichen – sehr zum
Missfallen der Kirche. Da der Renaissancemaler
von seinem Hauptgeldgeber
abhängig war, könnte
die Platzierung eines menschlichen
Organs in die göttliche Schöpfung
als subtiles Ventil für den Ärger des
Künstlers gedient haben.
Schweigen ist Gold
Hamburg – Die katholische Kirche
erhält in diesem Jahr den
Kritikpreis „Verschlossene Auster“.
Die Journalistenvereinigung
„Netzwerk Recherche“ verlieh die
Skulptur bei ihrer Jahrestagung in
Hamburg stellvertretend an die
Deutsche Bischofskonferenz. Die
Kirche respektiere den Anspruch
der Öffentlichkeit auf vollständige
Informationen nicht, teilte die Jury
mit. Thomas Leif, Vorsitzender
von „Netzwerk Recherche“, erklärte,
die katholische Kirche habe nur
selten Bereitschaft zur Aufklärung
von Missbrauchsfällen gezeigt und
stattdessen recherchierende Journalisten
behindert, auch mit rechtlichen
Mitteln wie Abmahnungen
und Unterlassungserklärungen.
Die Preisträger erhalten eine Skulptur
des Marburger Künstlers Ulrich
Behner aus reinem Schiefer.
Potz Blitz
Monroe – In den USA ist eine
knapp 19 Meter hohe Jesus-Figur
von einem Blitz getroffen worden
und bis auf den Stahlrahmen abgebrannt.
Die zwölf Meter breite
„King of Kings“-Statue stand seit
2004 an einer Schnellstraße vor
Aufgeschnappt
Wahrsagen verboten
Wellington – Nach einer falschen
Erdbeben-Prophezeiung sind auf
den Fidschi-Inseln zwei prominente
Einwohner festgenommen worden.
Ein Pastor hatte ein „Riesen-
Erdbeben“ auf den Tag genau vorausgesagt
und ein Geschäftsmann
hatte die Bewohner von mehreren
Touristenanlagen alarmiert.
Die düstere Vorhersage hatte sich
wie ein Lauffeuer verbreitet. Einige
Schulen blieben geschlossen,
Beerdigungen wurden abgesagt
und einige Menschen flüchteten
sich aus Angst vor einem Tsunami
in höhere Lagen, berichtete der
Nachrichtendienst „Fijivillage.
com“.
Die beiden hätten unnötige Panik
verbreitet, sagte Polizeiinspektor
Atunaisa Sokomuri. Gerüchte zu
verbreiten, sei unter den geltenden
Notstandsgesetzen verboten.
einer evangelikalen Kirche im Südwesten
des US-Staats Ohio und bestand
aus Plastikschaum und Faserglas.
Das Monument, das Jesus mit
ausgestreckten Armen zeigte, galt
als Wahrzeichen des südwestlichen
Ohio und zog viele Besucher an.
„Ich will der katholischen Kirche ja nicht zu nahe treten,
aber meiner Meinung nach ist das alles Bullshit! Wenn
Männer in schwarzen Roben sagen: ‚Du kommst in die
Hölle, wenn du nicht in meine Kirche kommst’, dann gehe
ich halt in die Hölle!“
AC/DC-Sänger Brian Johnson im Interview in der Berliner
Zeitung vom 28. Juni 2010
3/2010 35