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Methoden Hartz-Evaluation 6c - Infas

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B Governanceanalyse<br />

<strong>Evaluation</strong> der Experimentierklausel nach § <strong>6c</strong> SGB II –<br />

Untersuchungsfeld 2: Implementations- und Governanceanalyse<br />

<strong>Methoden</strong>anhang zum Abschlussbericht Mai 2008<br />

B 1.1 Methodische Grundlagen der qualitativen Analyse der überregionalen<br />

Governancestrukturen<br />

Die Untersuchung basiert auf einer Kombination aus Dokumentenanalyse, teilstandardisierten<br />

Experteninterviews, einer standardisierten Befragung aller 16 Bundesländer und selektiven<br />

quantitativen Analysen vorhandener Daten aus dem Forschungsverbund der <strong>Evaluation</strong>.<br />

So wurden Informationen aus der von infas und ISR im Rahmen des Untersuchungsfeldes 2<br />

durchgeführten Implementationsanalyse genutzt. Darüber hinaus wurden ausgewählte Indikatoren<br />

aus der IAW-SGB-II-Organisationserhebung für deskriptive Analysen aufbereitet.<br />

Die Auswertung einschlägiger Dokumente zentraler Akteure im Politikfeld bildet die Basis dafür,<br />

die Governancestrukturen im Feld zu extrahieren und nachzuzeichnen. Wichtige Dokumente<br />

dabei waren Bundestagsdrucksachen, Gesetzestexte, von der BA zur Verfügung gestellte<br />

Dokumente (z.B. Handlungsempfehlungen und Geschäftsanweisungen, Arbeitshilfen,<br />

Leitfäden, Controllingberichte, Monitoring-Daten, Berichte der Innenrevision, Dokumente<br />

zum Zielvereinbarungsprozess, Handlungsprogramme U25 und Reha/SB, das Betreuungsstufenkonzept),<br />

vom BMAS zur Verfügung gestellte Dokumente, Landtagsdrucksachen, Berichte<br />

zur Umsetzung der europäischen Strukturfonds in den Ländern, Landesausführungsgesetze<br />

zum SGB II, wissenschaftliche Publikationen zur Arbeitsmarktpolitik der Bundesländer,<br />

Pressemitteilungen der Landesregierungen, von den kommunalen Spitzenverbänden<br />

zur Verfügung gestellte Dokumente wie Rundschreiben des DLT, das Urteil des Bundesverfassungsgerichts<br />

über die ARGEn vom 20.12.2007 sowie wissenschaftliche Publikationen zu<br />

speziellen Fragen der Governance.<br />

Mit teilstandardisierten Leitfäden wurden problemzentrierte Experteninterviews auf der überregionalen<br />

und der lokalen Ebene geführt. Es wurde ein multiperspektivischer Befragungsansatz<br />

gewählt, der möglichst viele relevante Akteure einbeziehen und sowohl Interdependenzen<br />

der verschiedenen Ebenen und Governancestrukturen als auch die Prozesshaftigkeit<br />

der Governance in einem sich entwickelnden Politikfeld erfassen sollte. Dazu wurden zum<br />

einen mit überregionalen Akteuren externe Steuerungsversuche und Governancestrukturen<br />

erörtert. Zum anderen wurden lokale Akteure dazu befragt, welche Wirkungen diese Governancestrukturen<br />

auf ihren Handlungsspielraum haben und wie die lokalen Akteure überregionale<br />

Governancestrukturen und -prozesse wahrnehmen.<br />

Die eingesetzten qualitativen Erhebungsmethoden des problemzentrierten Experteninterviews<br />

mittels teilstandardisierter Leitfäden und der problemzentrierten Gruppendiskussion<br />

ermöglichten die Erkundung von kollektiven und individuellen Handlungsmotiven sowie der<br />

individuellen Wahrnehmungen von Regelungsstrukturen und Handlungsspielräumen durch<br />

offene Fragen. Im Vergleich zu quantitativen Erhebungsmethoden, die Fragestellungen<br />

standardisiert operationalisieren, werden mit diesen <strong>Methoden</strong> explorativ Deutungsmuster<br />

und Handlungsstrategien von Zielgruppen erkundet. So können am empirischen Material<br />

Hypothesen gewonnen werden.<br />

Bei einem problemzentrierten teilstandardisierten Interview orientieren sich die Interviewer<br />

an einem Leitfaden, der Themen und Fragen des Gesprächs definiert. Die Reihenfolge der<br />

Fragen ist nicht festgelegt, sondern ergibt sich jeweils aus dem Erzählfluss der Befragten.<br />

Der thematische Rahmen ist damit strukturiert, die Interviewsituation wird so offen wie möglich<br />

gehalten.<br />

Die Ergebnisse von Leitfadeninterviews oder Gruppendiskussionen mit Personen in unterschiedlichen<br />

Funktionen innerhalb von Handlungssystemen können komplexe Strukturen,<br />

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