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Musikhören im MP3-Zeitalter - Mediaculture online

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großen Vorteile der CD gegenüber der Schallplatte und der Kassette darstellten - nicht<br />

mehr besonders nutzbringend bewertet wird. Wenn das <strong>MP3</strong>-Format mit Blick auf diese<br />

Kriterien mittlerweile hoch signifikant besser bewertet wird, dann deutet dies darauf hin,<br />

dass <strong>MP3</strong> diesbezüglich der CD die Marktführerschaft abgenommen und sie funktional<br />

substituiert hat. Insbesondere die Anschaffungskosten - ein Kriterium, auf dem die CD<br />

gegenüber Schallplatte und Kassette zumindest keinen Marktnachteil verzeichnete -<br />

werden von den Befragten mit Blick auf die Nutzung von <strong>MP3</strong> wesentlich günstiger<br />

bewertet. Nach Tabelle 4 kaufen 46,8 Prozent der Befragten weniger/viel weniger CDs<br />

und sogar 58,2 Prozent weniger/viel weniger Maxis, seitdem sie <strong>MP3</strong> herunterladen oder<br />

nutzen. Diese Zahlen verweisen auf die weiter oben zitierten Umsatz- und<br />

Absatzrückgänge der Musikindustrie und damit auf Substitutionseffekte, denn eine reine<br />

komplementäre Nutzung von <strong>MP3</strong> und CD müsste sich ja gemäß der Nachfragetheorie<br />

nicht nur in steigenden Nutzungszahlen, sondern idealerweise auch in steigenden<br />

Absatzzahlen der CD niederschlagen. Die oben genannten komplementären Effekte in der<br />

Funktionalität von <strong>MP3</strong> und CD scheinen also durch das Kostenargument bzw. den<br />

Einkommenseffekt komplett „überschattet“ zu werden.<br />

Auch das Radio scheint unter dem Konkurrenzdruck von <strong>MP3</strong> zu leiden: 31 Prozent der<br />

Befragten geben an, weniger/viel weniger Radio zu hören, seitdem sie <strong>MP3</strong> herunterladen<br />

oder nutzen, während nur zehn Prozent meinen, seitdem das Radio mehr/viel mehr zu<br />

nutzen (vgl. Tab. 4). Diese Zahlen verweisen ebenfalls auf substitutive Effekte, wobei die<br />

spezifischen Substitutionsgründe aus diesen Daten nicht zu interpretieren sind.<br />

Aber auch „positive“ Auswirkungen der <strong>MP3</strong>-Nutzung lassen sich identifizieren: Zwischen<br />

ca. 40 und 60 Prozent der Befragten (je nach betreffendem Kriterium) geben an, durch die<br />

<strong>MP3</strong>-Nutzung nun bewusster CDs zu kaufen, bewusster Musik zu hören, generell mehr<br />

Zeit für Musik aufzuwenden und sogar ihr Wissen über Musik verbessert zu haben (vgl.<br />

Tab. 4). Korreliert man das Ausmaß der <strong>MP3</strong>-Beschaffung bzw. die Anzahl der monatlich<br />

heruntergeladenen Songs mit diesen wahrgenommenen Veränderungen in der<br />

Musiknutzung, zeigen sich - bis auf eine Ausnahme - ausschließlich signifikante<br />

Zusammenhänge (vgl. Tab. 5). Das heißt z. B., dass nicht nur ca. 50 Prozent der<br />

Befragten meinen, ihr Wissen über Musik verbessert zu haben, seitdem sie <strong>MP3</strong><br />

herunterladen oder nutzen, sondern dass dieser Wissenszuwachs umso größer war,<br />

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