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fachbeiträge<br />
Wie Seminarteilnehmer <strong>de</strong>n<br />
„Trainingsanker“ werfen<br />
LERNTRANSFER. Das Prinzip <strong>de</strong>s „Trainingsankers“ ist einfach: Die Teilnehmer<br />
eines Seminars o<strong>de</strong>r Workshops produzieren „nebenbei“ eine Zeitung o<strong>de</strong>r eine<br />
Vi<strong>de</strong>okassette mit ihren wichtigsten neuen Erkenntnissen. So wird weniger vergessen<br />
und mehr umgesetzt, sagen die Autoren dieses Praxisberichts, die eine über<br />
zehnjährige Erfahrung mit diesem Transfer-Tool haben.<br />
Ein professionell durchgeführter Workshop<br />
ist nur die halbe Miete. Der Transfer<br />
in <strong>de</strong>n beruflichen Alltag muss auch noch<br />
gelingen. Hier kann <strong>de</strong>r „Trainingsanker“<br />
wertvolle Hilfe leisten. Eingesetzt vor<br />
allem im Rahmen von (min<strong>de</strong>stens zweitägigen)<br />
Trainingsmaßnahmen, erhöht er<br />
die Wahrscheinlichkeit, dass die erlernten<br />
Inhalte auch tatsächlich in konkretes<br />
Han<strong>de</strong>ln am Arbeitsplatz umgesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Der Trainingsanker als Tool verlangt<br />
von <strong>de</strong>n Teilnehmern, Gehörtes und Gelerntes<br />
in ein eigenes „Medienprodukt“<br />
zu überführen, das so persönlich wertvoll<br />
ist, dass es gerne oft genutzt wird. Die<br />
eigenständige Auseinan<strong>de</strong>rsetzung und<br />
AUTOREN<br />
Martina<br />
Limpächer<br />
studierte Arbeits-<br />
und Organisationspsychologie<br />
an <strong>de</strong>n<br />
Universitäten Regensburg und Tübingen.<br />
<strong>Als</strong> Organisationsentwicklungsberaterin<br />
arbeitete sie anschließend über sechs<br />
Jahre für die Daimler AG am Standort<br />
Sin<strong>de</strong>lfingen und ist seit 2009 selbstständig<br />
tätig. Sie macht sich stark für<br />
eine wirksame(re) Führungskräfte- und<br />
Unternehmenskommunikation. Außer<strong>de</strong>m<br />
setzt sie bei ihrer Arbeit auf systemische<br />
Kompetenzen – auch im Rahmen<br />
von Organisationsaufstellungen.<br />
28 wirtschaft + weiterbildung 02_2011<br />
kreative Verdichtung <strong>de</strong>r Lerninhalte gilt<br />
als eine wichtige Voraussetzung, um <strong>de</strong>n<br />
Lerntransfer zu ermöglichen.<br />
Anwendungsbereiche<br />
Im Rahmen von Führungskräftetrainings,<br />
Workshops und Teamentwicklungen stellt<br />
<strong>de</strong>r Trainingsanker eine gute Möglichkeit<br />
dar, eine sogenannte „situierte“ Lern- und<br />
Problemlösungsumgebung zu realisieren.<br />
Im Kern geht es darum, im Sinne einer<br />
sozial-konstruktivistischen Perspektive<br />
<strong>de</strong>n Workshop-Teilnehmern (und nicht<br />
etwa <strong>de</strong>m externen Trainer) die eigentliche<br />
Expertise für die Bewältigung anfal-<br />
Stephan<br />
Limpächer,<br />
Organisationspsychologe,<br />
arbeitet seit<br />
mehr als zehn Jahren<br />
bei <strong>de</strong>r Daimler AG am Standort Sin<strong>de</strong>lfingen<br />
mit <strong>de</strong>n Themenschwerpunkten<br />
Training, Führungskräftequalifizierung,<br />
Kompetenzentwicklung. Er ist Mitbegrün<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>s unternehmensinternen „Kompetenz-Teams<br />
Coaching“ und entwickelte<br />
das Prozessmo<strong>de</strong>ll „Dreiecksverträge im<br />
Coaching“, das er erfolgreich im Unternehmen<br />
implementierte. Parallel dazu<br />
arbeitet er seit 2001 in eigener Praxis<br />
als Coach und Trainer.<br />
Limpächer Coaching, Kommunikation, Training, Martina und Stephan Limpächer,<br />
Asternweg 91, 71083 Herrenberg, Tel. 07032 329588, www.limpaecher.<strong>de</strong><br />
len<strong>de</strong>r Aufgaben zuzuschreiben und diese<br />
Zuschreibung im laufen<strong>de</strong>n Prozess auch<br />
sichtbar zu machen. Denn das Gestalten<br />
von Möglichkeitsräumen auch und gera<strong>de</strong><br />
in schwierigen o<strong>de</strong>r unerfreulichen Situationen<br />
passiert nicht dadurch, dass man<br />
sich passiv Wissen einverleibt. Vielmehr<br />
müssen Trainings- und Workshop-Ergebnisse<br />
aktiv reflektiert wer<strong>de</strong>n, um im kollegialen<br />
Austausch <strong>de</strong>n bearbeiteten Inhalten<br />
eine gemeinsam neu konstruierte,<br />
sinnstiften<strong>de</strong> und zugleich zukunftsfähige<br />
„Wirklichkeit“ entgegenzustellen.<br />
Im geschützten Rahmen von Seminarräumen<br />
gelingt das in <strong>de</strong>r Regel ganz gut. Die<br />
Crux ist wie immer <strong>de</strong>r Alltag. Es kann<br />
hilfreich sein, <strong>de</strong>n Trainingsanker als eine<br />
Art Eselsbrücke an <strong>de</strong>r Hand zu haben,<br />
die mit wenig Zeitaufwand die erarbeiteten<br />
und gelernten Inhalte in komprimierter<br />
Form ins Gedächtnis zurückholt.<br />
Die Anwendung <strong>de</strong>s Tools konzentriert<br />
sich bislang überwiegend auf <strong>de</strong>n Bereich<br />
mehrtägiger Trainingsmaßnahmen mit<br />
zehn bis 16 Teilnehmern.<br />
Beschreibung <strong>de</strong>s Tools<br />
„Trainingsanker“<br />
Wie genau kann ein Trainingsanker aussehen?<br />
Im Laufe <strong>de</strong>r Zeit haben sich ganz<br />
unterschiedliche Zielgruppen (von Sachbearbeitern<br />
über Meister bis hin zu leiten<strong>de</strong>n<br />
Führungskräften) ganz unterschiedliche<br />
Trainingsanker erarbeitet. Bei<strong>de</strong>s ist<br />
möglich: Ein per Instruktion vom Trainer<br />
stärker angeleitetes Format o<strong>de</strong>r ein von<br />
<strong>de</strong>n Teilnehmern frei <strong>de</strong>finiertes Format<br />
für <strong>de</strong>n Trainingsanker. Ist die Gruppe<br />
<strong>de</strong>r Teilnehmer gut miteinan<strong>de</strong>r bekannt,