VDI 2840 - Beuth Verlag
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– 20 – <strong>VDI</strong> <strong>2840</strong> Entwurf Alle Rechte vorbehalten © Verein Deutscher Ingenieure, Düsseldorf 2004<br />
Versuche zur Temperaturbeständigkeit lassen sich<br />
durch Heizen der Proben in Öfen durchführen.<br />
Masseverluste werden durch Gravimetrie gemessen,<br />
siehe auch [29].<br />
5.1.13 Wärmeleitfähigkeit<br />
Diamant besitzt mit großem Abstand die höchste<br />
Wärmeleitfähigkeit aller bekannten Stoffe. Daher<br />
ist er für thermische Anwendungen ein sehr interessantes<br />
Material, z. B. als Wärmespreizer für die<br />
Mikroelektronik. Bei den zurzeit vorhandenen<br />
Anwendungen der amorphen Kohlenstoffschichten<br />
spielt die Wärmeleitfähigkeit keine Rolle. Es sind<br />
daher keine Werte angegeben.<br />
Zur Messung der Wärmeleitfähigkeit von CVD-<br />
Diamantschichten kommen mehrere Verfahren<br />
zum Einsatz. Als Beispiele lassen sich Festkörpermethoden,<br />
wie die Heizbalkenmethode, Methoden,<br />
die die Ausbreitung von Wärmewellen<br />
akustisch (photoakustisches Verfahren) oder optisch<br />
mit einem Laser (Mirage-Technik) detektieren,<br />
Puls-Verfahren, wie die Konvergenz-<br />
Wärmewellen-Technik, das Laser-Flash-<br />
Verfahren oder die laserinduzierte thermische<br />
Gitterspektroskopie, oder auch die holographische<br />
Interferometrie nennen, siehe auch<br />
DIN 30 905, [30; 31].<br />
Es muss beachtet werden, dass die Wärmeleitfähigkeit<br />
parallel zur Oberfläche auf Grund der zahlreicheren<br />
Korngrenzen geringer ist als senkrecht<br />
dazu. Die Wärmeleitfähigkeit von Diamant hat ihr<br />
Maximum bei 100 bis 200 K, siehe auch: [32; 33].<br />
5.1.14 Wärmeausdehnung<br />
Die Wärmeausdehnung von abgelöstem CVD-<br />
Dickschicht-Diamant lässt sich mit Differential-<br />
Dilatometern bestimmen [34]. Die Werte können<br />
auch auf Dünnschicht-Diamant übertragen werden.<br />
Tabelle 3. Substrate (linker Tabellenteil), Erläuterung siehe Textteil<br />
Literatur zur Wärmeausdehnung der amorphen<br />
Kohlenstoffschichten siehe [35].<br />
5.1.15 Härte und Elastizitätsmodul<br />
Härte und Elastizitätsmodul (E-Modul) an beschichteten<br />
Teilen werden mit der Universalhärteprüfung<br />
bestimmt (ISO 14 577-1). Es handelt<br />
sich dabei um eine registrierende Eindruckprüfung<br />
unter Prüfkrafteinwirkung. Das heißt, die Bestimmung<br />
der Größe des Eindrucks erfolgt nicht nachträglich<br />
optisch wie bei Brinell, Vickers oder<br />
Rockwell, sondern es wird während der Belastung<br />
die Eindringtiefe als Näherungswert gemessen.<br />
Die Eindringtiefe darf maximal ein Zehntel der<br />
Schichtdicke der zu prüfenden Schichten betragen,<br />
da sonst die Eigenschaften des Grundwerkstoffs<br />
die Messung beeinflussen. Mit so genannten Nanoindentorgeräten,<br />
die z. B. auch als Vorsatzgeräte<br />
für Rastersondenmikroskope erhältlich sind, kann<br />
diese Voraussetzung erreicht werden. Die registrierende<br />
Härtemessung, das heißt die kontinuierliche<br />
Aufzeichnung von Kraft und Eindringtiefe, hat bei<br />
dünnen Schichten den Vorteil, dass man den Beginn<br />
der Messverfälschung durch den Grundwerkstoff<br />
in einem Absinken des Härtewertes erkennt<br />
[36].<br />
Diamantschichten lassen sich auf Grund der annähernd<br />
gleichen Härte zwischen Indentor und Probe<br />
mit diesem Verfahren nicht messen; anwendbare<br />
Verfahren sind in [37; 38] beschrieben.<br />
Die E-Moduln aller Kohlenstoffschichttypen lassen<br />
sich außerdem mit laserinduzierten Ultraschall-<br />
Oberflächenwellen bestimmen (DIN 50 992-1),<br />
siehe auch [39].<br />
Schicht-Nr. 1 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 2.6 2.7<br />
Bezeichnung<br />
Empfohlene<br />
Abkürzung<br />
Plasmapolymerschicht <br />
wasserstofffreie<br />
amorphe<br />
Kohlenstoffschicht <br />
Tetraedrischewasserstofffreie<br />
amorphe<br />
Kohlenstoffschicht <br />
metallhaltigewasserstofffreie<br />
amorphe<br />
Kohlenstoffschicht <br />
WasserstoffhaltigeamorpheKohlenstoffschicht <br />
TetraedrischewasserstoffhaltigeamorpheKohlenstoffschicht <br />
Metallhaltigewasserstoffhaltige<br />
amorphe<br />
Kohlenstoffschicht<br />
– a-C ta-C a-C:Me a-C:H ta-C:H a-C:H:Me<br />
(Me = W,<br />
Ti ...)<br />
Beschichtbare Materialien alle vakuumtauglichen<br />
Beschichtungstemperatur<br />
in °C<br />
Lizenzierte Kopie von elektronischem Datenträger<br />
Raumtemperatur bis 300<br />
Modifiziertewasserstoffhaltige<br />
amorphe<br />
Kohlenstoffschicht<br />
a-C:H:X<br />
(X = Si, O,<br />
N, F, B ...)