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VDI 2840 - Beuth Verlag

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– 4 – <strong>VDI</strong> <strong>2840</strong> Entwurf Alle Rechte vorbehalten © Verein Deutscher Ingenieure, Düsseldorf 2004<br />

Hartstoffbeschichtung einschließlich vorangehender<br />

und nachfolgender Arbeitsschritte und<br />

Prozesse.<br />

• <strong>VDI</strong> 3824 Blatt 4 „Prüfplanung für Hartstoffschichten“<br />

geht auf die Planung qualitätssichernder<br />

Prüfungen und die Verfahren zur Prüfung<br />

und Kontrolle grundlegender Eigenschaften<br />

von Hartstoffschichten ein.<br />

Speziell auf das „Beschichten von Werkzeugen der<br />

Kaltmassivumformung – CVD- und PVD-Verfahren“<br />

ist die Richtlinie <strong>VDI</strong> 3198 ausgerichtet.<br />

Neben beschichtungstechnischen Anforderungen<br />

hinsichtlich der Vorbehandlung sowie konstruktiven<br />

Forderungen an diese Werkzeuge gibt sie<br />

Hinweise zur Prüfung der beschichteten Umformwerkzeuge.<br />

Diese Aspekte lassen sich auch für das<br />

Beschichten anderer Werkzeuge und Bauteile anwenden.<br />

In Vorbereitung ist die Richtlinie <strong>VDI</strong> 3823 „Qualitätssicherung<br />

bei der Vakuumbeschichtung von<br />

Kunststoffen“, in deren Blättern neben anderen<br />

Schichten auch Polymerschichten behandelt werden,<br />

die durch Vakuumbeschichten auf Kunststoffen<br />

abgeschieden werden. Die verschiedenen Blätter<br />

umfassen die Teilbereiche „Eigenschaften,<br />

Anwendungen und Verfahren“, „Anforderungen an<br />

die zu beschichtenden Kunststoffe“, „Fertigungsabläufe<br />

und -tätigkeiten“ sowie „Prüfungen an vakuumbeschichteten<br />

Kunststoffteilen“.<br />

3 Grundlagen<br />

Zum Verständnis der Unterscheidungsmerkmale<br />

der Kohlenstoffschichten werden hier die grundlegenden<br />

physikalischen und chemischen Zusammenhänge<br />

dargestellt.<br />

3.1 Kristallgitter des Kohlenstoffs<br />

Kohlenstoff kann in reiner Form in verschiedenen<br />

Modifikationen vorkommen: in amorpher Form,<br />

also mit regelloser Anordnung der Atome (siehe<br />

Abschnitt 3.3) und in zwei verschiedenen Kristallmodifikationen,<br />

Diamant und Graphit. Diese<br />

beiden Kristallmodifikationen unterscheiden sich<br />

durch den Gitteraufbau. Das Kristallgitter bestimmt<br />

die wesentlichen Materialeigenschaften,<br />

wie z. B. Härte, Elastizität und Dichte.<br />

Beim Graphit ordnen sich um jedes Kohlenstoffatom<br />

drei weitere Atome an, wobei die vier Atome<br />

in einer Ebene liegen (Bild 1). Es bildet sich so ein<br />

Aufbau von aus Sechsecken bestehenden Atomlagen,<br />

die auf Grund eines geringen Atomabstandes<br />

(0,142 nm) eine sehr hohe innere Festigkeit besitzen.<br />

Zwischen den Atomlagen befindet sich jedoch<br />

ein relativ großer Abstand (0,333 nm). Die Atomlagen<br />

können daher untereinander bei Einwirken<br />

Lizenzierte Kopie von elektronischem Datenträger<br />

von äußeren Kräften leicht verschoben werden.<br />

Diese Gleitebenen sind verantwortlich für die weiche,<br />

schmierende Wirkung von Graphit.<br />

Bild 1. Kristallgitter von Graphit<br />

Bild 2. Kristallgitter von Diamant<br />

Beim Diamant bildet jedes Kohlenstoffatom mit<br />

vier benachbarten Atomen eine tetraederförmige<br />

Anordnung (Bild 2). Bei dieser räumlichen Anordnung<br />

sind alle Atomabstände gleich gering<br />

(0,154 nm). Es wirken daher sehr hohe Bindungskräfte<br />

zwischen den Atomen, und zwar in allen<br />

Raumrichtungen. Daraus resultiert die hohe Festigkeit<br />

und die extreme Härte des Diamanten.<br />

3.2 Bindungstypen<br />

Die zu den beiden Kristallgittern zugehörigen<br />

Atombindungen kennzeichnet man mit den Bezeichnungen<br />

sp 2 und sp 3 . Die Buchstaben s und p<br />

bezeichnen dabei die Orbitale, auf denen sich die<br />

Elektronen befinden. Gegenüber der Grundverteilung<br />

beim einzelnen Kohlenstoffatom sind die<br />

Elektronen bei den Gitteranordnungen des Graphit<br />

und des Diamanten in so genannten „Hybridzuständen“<br />

auf die Orbitale verteilt. Sie werden durch<br />

die hochgestellten Zahlen unterschieden. Die sp 2 -<br />

Hybridisierung entspricht dem Graphit, jedes Koh-

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