Schweizer Gemälde - Galerie Fischer Auktionen AG
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1265<br />
ALBERTANKER<br />
Ins 1831-1910 Ins<br />
Skizze zum <strong>Gemälde</strong> “Die Kartenlegerin”<br />
Mehrere restaurierte Risse.<br />
Kohle auf Papier aufgezogen auf Hartfaserplatte,<br />
62,5 x97,5 cm, gerahmt CHF 15 000/20 000.–<br />
EUR 10 000/13 350.–<br />
Gutachten:<br />
Beiliegend die Echtheitsbestätigung von<br />
Elisabeth Oser vom 16. Januar 1960.<br />
1265<br />
Die hier präsentierte Kohlezeichnung zeigt eine<br />
sehr ähnliche Darstellung wie Albert Ankers<br />
(1831-1910) <strong>Gemälde</strong> “Die Kartenlegerin” von<br />
1880, das erst vor kurzer Zeit in England aufgetaucht<br />
ist und über den <strong>Schweizer</strong> Kunsthandel<br />
verkauft wurde.<br />
Wie auf der Zeichnung sieht man auf dem <strong>Gemälde</strong><br />
eine Stube,inder eine alte Frau mit Kopftuch<br />
und einem Schal über den Schultern am<br />
Tischsitzt. Links von der Alten stehen zwei junge<br />
Mädchen -die eine in Alltagskleidung,die andere<br />
in Tracht gekleidet. Auf dem Tisch ist ein Kartenspiel<br />
ausgebreitet. Die Alte hält eine Karte in<br />
der linken Hand und streckt sie dem Mädchen<br />
in Tracht entgegen, der Zeigefinger der rechten<br />
ruht auf einer weiteren Karte auf dem Tisch.<br />
Der eindrücklichste Unterschied zwischen dem<br />
<strong>Gemälde</strong> und der Zeichnung liegt insbesondere<br />
in der Ausführung der beiden Mädchen. Das klei-<br />
164<br />
nereinBerner Tracht gekleidete Mädchen ist auf<br />
der Zeichnung grösser als das hintereMädchen.<br />
Weitere Unterschiede sind auch eine Karaffe auf<br />
dem Tisch, die auf der Zeichnung vorhanden ist,<br />
auf dem <strong>Gemälde</strong> jedoch fehlt, oder das Fenster,<br />
das auf dem <strong>Gemälde</strong> im Hintergrund zu erkennen<br />
ist und auf der Zeichnung fehlt.<br />
Obwohl diese Abweichungen evident sind, ist<br />
dennoch davon auszugehen, dass es sich bei<br />
dieser Kohlezeichnung um eine Vorstudie bzw.<br />
Skizze zum <strong>Gemälde</strong> “Die Kartenlegerin” handelt.<br />
Anker fertigte stets verschiedene Vorstudien<br />
in Kohle, Aquarell oder Öl an. Auch zur “Kartenlegerin”<br />
ist mindestens eine weitere Skizze<br />
in Kohle bekannt, auf der die Figuren ebenfalls<br />
grob skizziert platziert sind. Bei der Ausführung<br />
in Ölentschied sichAnker gegendie hier gezeigte<br />
Variante.