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FRANKFURTmagazin - CDU-Kreisverband Frankfurt am Main

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Fachbereiche, wie etwa die <strong>Frankfurt</strong>er Wirtschaftswissenschaften,<br />

belegen bereits heute international einen Spitzenplatz.<br />

mag man da träumen, vom Renommee<br />

eines internationalen<br />

Wissenschafts-Eldorados zwischen<br />

Oder und Rhein. Ohne dabei zu bedenken,<br />

dass beispielsweise allein<br />

Harvard über ein Vielfaches jenes<br />

Jahresbudgets verfügt, das sich in<br />

Hessen alle zwölf Hochschulen teilen<br />

müssen.<br />

An dieser Tatsache ändert weder<br />

ein 250-Millionen-Euro-Progr<strong>am</strong>m<br />

über fünf Jahre etwas noch ein<br />

willkürlich aus dem Boden gest<strong>am</strong>pftes<br />

„Elite-Etikett“ der<br />

Bundespolitik. Und ich kann Ihnen<br />

nach vielen Gesprächen versichern:<br />

Alle Wissenschaftspolitiker der<br />

Bundesländer wissen das – ganz<br />

gleich welcher Couleur.<br />

Die Wissenschaftsminister der unionsgeführten<br />

Länder haben jetzt<br />

deshalb mit den fünf <strong>Frankfurt</strong>er<br />

Leitsätzen klar gegen die Berliner<br />

Position Stellung bezogen. Dieser<br />

Haltung liegt das Wissen zugrunde,<br />

dass es nicht die Hochschulen sind,<br />

die sich international im Rennen<br />

positionieren, sondern exzellente<br />

Fachbereiche wie etwa die Frank-<br />

Foto: XXXX<br />

furter Wirtschaftswissenschaften<br />

oder die Gießener Lebenswissenschaften.<br />

Alle hessischen Universitäten haben<br />

ihre Superlative in der Forschung,<br />

mit denen sie sich im mühs<strong>am</strong>en<br />

Ringen mit der Konkurrenz<br />

einen N<strong>am</strong>en gemacht haben. Hier<br />

muss die Förderung gezielt weiter<br />

wirken, um die erreichten Positionen<br />

nicht wieder zu gefährden. Es<br />

ist unsinnig, per Erlass künstliche<br />

Elitehochschulen kreieren zu wollen<br />

und gleichzeitig bestehende<br />

Spitzenforschung an anderen Orten<br />

zu vernachlässigen. Ich kann in<br />

diesem Zus<strong>am</strong>menhang nur wiederholen,<br />

was ich schon mehrfach gesagt<br />

habe: Das Elite-Förderpaket<br />

der Bundesregierung ist eine billige<br />

Mogelpackung, denn jenen, denen<br />

man heute Leckerbissen in Aussicht<br />

stellt, hat man die Zutaten dafür<br />

gestern bereits weggenommen.<br />

Längst haben wir hinnehmen müssen,<br />

dass der Bund die Mittel für<br />

Bildung und Forschung im aktuellen<br />

Haushalt gegenüber 2003 um<br />

239 Millionen Euro gekürzt hat,<br />

Wiesbaden<br />

dass vertraglich vereinbarte Zuwachsraten<br />

für die Max-Planck-<br />

Gesellschaft oder die Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

nicht gewährt<br />

werden. Wir wissen auch,<br />

dass die Kürzung der Bundesmittel<br />

für die Gemeinschaftsaufgabe<br />

Hochschulbau um 175 Millionen<br />

Euro eine Katastrophe darstellt,<br />

wenn man berücksichtigt, dass d<strong>am</strong>it<br />

Investitionen der Länder in<br />

gleicher Höhe entfallen.<br />

Sie werden mir Recht geben: Angesichts<br />

der Einsparungen bei der traditionellen<br />

Forschungsförderung<br />

stellt sich die vom Bund so gepriesene<br />

Förderstrategie für die Elite-<br />

Unis nun in anderem Licht dar.<br />

Doch gar nicht einmal der alte<br />

Trick des Hin- und Herschiebens<br />

von Mitteln ist dabei so enttäuschend.<br />

Schlimm ist die Erkenntnis,<br />

dass dem Patienten Wissenschaftsstandort<br />

Deutschland eine Therapie<br />

verordnet werden soll, die nach<br />

Einschätzung aller Experten nicht<br />

zur Heilung führen wird. Eine Therapie,<br />

von der man allenfalls sagen<br />

wird: Es war ein Versuch – aber<br />

nicht mit dem Ziel der Genesung,<br />

sondern mit dem Ziel der kurzfristigen<br />

Publicity. Zumindest das ist<br />

Schröder tatsächlich wieder einmal<br />

gelungen. ■<br />

Infobox:<br />

■ Ende 2002 betrugen die Mehrleistungen<br />

der Länder auf den<br />

Bundesanteil in der Gemeinschaftsaufgabe<br />

Hochschulbau<br />

insges<strong>am</strong>t 474 Millionen Euro.<br />

■ Der Bund hat einseitig im<br />

Bundeshaushalt 2004 die Mittel<br />

für die Gemeinschaftsaufgabe<br />

Hochschulbau von 1,1 Milliarden<br />

Euro im Jahr 2003 auf 925<br />

Millionen reduziert. In der mittelfristigen<br />

Finanzplanung ist sogar<br />

eine weitere Reduzierung auf<br />

760 Millionen Euro im Jahre<br />

2007 vorgesehen.<br />

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