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Albinismus: Das Tyrosinase-Gen in 78 Variationen - Universität zu ...

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E<strong>in</strong>leitung 12<br />

Form des „<strong>Tyros<strong>in</strong>ase</strong>-negativen OCA“ im Haarwurzeltest. Beim Subtyp 1b ist die<br />

Variationsbreite der kutanen und okulären Pigmentation <strong>in</strong> Abhängigkeit von der „Rest-<br />

Aktivität“ der <strong>Tyros<strong>in</strong>ase</strong> sehr groß. Charakteristisch ist hier, die bei Geburt ger<strong>in</strong>ge bis<br />

fehlende Pigmentierung von Haut und Haaren, die im Laufe des Lebens deutlich<br />

<strong>zu</strong>nehmen und annähernd normale Ausmaße erreichen kann (K<strong>in</strong>g et al., 1995). Hier<br />

bee<strong>in</strong>flusst die ethnische Zugehörigkeit das Aussehen der Erkrankung.<br />

Es s<strong>in</strong>d beim OCA 1 weitere Sonderformen beschrieben:<br />

• Temperatur-sensitiver okulokutaner <strong>Alb<strong>in</strong>ismus</strong> (OCA1TS). Hier bildet sich e<strong>in</strong><br />

Enzym, das bei zentraler Körpertemperatur <strong>in</strong>aktiv ist, bei etwas tieferen<br />

Temperaturen e<strong>in</strong>e Restaktivität aufweist. Diese Patienten fallen durch ger<strong>in</strong>ge<br />

Pigmentierung der Extremitäten auf, während der Körperstamm weiß bleibt<br />

(K<strong>in</strong>g et al., 1991).<br />

• Der M<strong>in</strong>imal-Pigment-OCA (OCA1MP) weist e<strong>in</strong>e leichte Zunahme der<br />

Pigmentierung über die Jahre auf (Summers und K<strong>in</strong>g., 1994).<br />

• Der „Yellow Alb<strong>in</strong>ism“ („Yellow Mutant“), bei dem die Haare im Laufe der<br />

ersten Jahre durch die Bildung von Phaeomelan<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e weizengelbe Färbung bei<br />

kaum pigmentierter Haut entwickeln (van Dorp, 1987).<br />

Zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong> Teil der (Punkt-)Mutationen bee<strong>in</strong>flusst nicht direkt die Aktivität des<br />

Enzyms, führt aber da<strong>zu</strong>, dass die <strong>Tyros<strong>in</strong>ase</strong> nicht vom Endoplasmatischen Retikulum<br />

<strong>zu</strong> den Melanosomen transportiert wird (Toyofuku et al., 2001).<br />

1.3.2 OCA 2: P-<strong>Gen</strong>-bezogener <strong>Alb<strong>in</strong>ismus</strong><br />

Der OCA 2 ist weltweit die häufigste Form des OCA mit besonders hoher Inzidenz von<br />

1:10.000 bei Afrikanern und Afroamerikanern (Lund et al., 1997). In Europa haben<br />

ungefähr 10-20 % der Patienten mit OCA e<strong>in</strong>en OCA 2. <strong>Das</strong> P-<strong>Gen</strong> ist beim Menschen<br />

auf Chromosom 15q lokalisiert und kodiert e<strong>in</strong> Membranprote<strong>in</strong> der Melanosomen. Wie<br />

auch beim OCA 1 s<strong>in</strong>d hier e<strong>in</strong>e Reihe verschiedener Mutationen beschrieben worden.<br />

<strong>Das</strong> Spektrum des kutanen Phänotyps ist sehr breit, bed<strong>in</strong>gt durch die variable

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