Albinismus: Das Tyrosinase-Gen in 78 Variationen - Universität zu ...
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Diskussion 48<br />
Hier<strong>zu</strong> müssten Untersuchungen von Kontrollgruppen z.B. aus Nord- , Mittel- und<br />
Südeuropa durchgeführt werden.<br />
Der OCA 1 war die häufigste Form des <strong>Alb<strong>in</strong>ismus</strong> <strong>in</strong> dieser Studie (53%). <strong>Das</strong><br />
untersuchte Kollektiv war nicht vorselektioniert (persönliche Mitteilung Frau PD Dr.<br />
Zühlke). Im Vergleich liegt dieser Wert deutlich höher als <strong>in</strong> <strong>in</strong>ternationalen Studien, <strong>in</strong><br />
denen OCA 2 als häufigste Form des <strong>Alb<strong>in</strong>ismus</strong> weltweit und besonders häufig bei<br />
Afrikanern (1:10.000) und Afroamerikanern beschrieben wird (Lund et al., 1997).<br />
Mutationen (21) im P-<strong>Gen</strong> (OCA 2) wurden im Rahmen dieses Projektes (Zühlke et al.,<br />
2004) verglichen mit <strong>in</strong>ternationalen Veröffentlichungen eher selten gefunden.<br />
Populationsspezifische Untersuchungen <strong>zu</strong> Mutationen und Polymorphismen werden<br />
am hiesigen Institut für Humangenetik vorbereitet.<br />
Insgesamt wurden 7 verschiedene Polymorphismen nachgewiesen, von denen 6 nicht<br />
publiziert waren. Bei diesen handelt es sich um DNA-Polymorphismen (s<strong>in</strong>gle<br />
nucleotide polymorphismen, SNP) ohne E<strong>in</strong>fluss auf die codierte Am<strong>in</strong>osäure. Der von<br />
Giebel und Spritz 1990 klassifizierte Prote<strong>in</strong>-Polymorphismus (p.Ser192Tyr) wurde<br />
viermal gefunden. Die <strong>zu</strong>vor nicht publizierten cDNA-Veränderung c.1193A>C und<br />
c.1246G>T führen <strong>zu</strong>m Am<strong>in</strong>osäureaustausch p.Glu398Ala und p. Ala416Ser. Sie<br />
können als häufige Mutation e<strong>in</strong>gestuft werden. Andererseits ist ihr gehäuftes Auftreten<br />
bei jeweils 11 Personen (11 von 352 Allelen=3,1 %) auch mit e<strong>in</strong>em Polymorphismus<br />
vere<strong>in</strong>bar.<br />
E<strong>in</strong> weiteres hervor<strong>zu</strong>hebendes Ergebnis dieser Arbeit s<strong>in</strong>d die <strong>zu</strong>vor nicht<br />
veröffentlichten DNA-Polymorphismen c.1413G>A und c.1446G>C. In beiden Fällen<br />
bildet Alan<strong>in</strong> an dieser Position die codierte Am<strong>in</strong>osäure und durch die cDNA-<br />
Veränderung kommt es <strong>zu</strong> ke<strong>in</strong>em Am<strong>in</strong>osäureaustausch (p.Ala471 bzw. p.Ala482).<br />
Beiden Polymorphismen treten bei <strong>in</strong>sgesamt bei 20 Personen (20 von 352 Allelen=5,7<br />
%) <strong>zu</strong>sammen auf, bei ke<strong>in</strong>er Person liegt nur e<strong>in</strong>er der Polymorphismen vor. Es handelt<br />
sich demnach um e<strong>in</strong>en gekoppelten Polymorphismus. Desweiteren fällt auf, dass alle<br />
Personen mit der Frameshift-Mutation c.1467_1468<strong>in</strong>sT den gekoppelten<br />
Polymorphismus tragen. Es ist daher wahrsche<strong>in</strong>lich, dass die Insertion auf dem Allel<br />
c.1413A und c.1446C entstanden und auf e<strong>in</strong>en geme<strong>in</strong>samen Vorfahren