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wässerungszwecke verwendet werden,<br />

Feuchtgebiete entlang des Flusses mit<br />

Wasser versorgen und zudem durch<br />

Grundwasseranreicherung eine Barriere<br />

gegenüber Salzwasserintrusion aufbauen.<br />

Der für die Grundwasseranreicherung<br />

vorgesehene Teil wird ebenfalls<br />

mit Umkehrosmose entsalzt. Diese Maßnahmen<br />

sind eingebettet in den Ausbau<br />

der Trinkwasseraufbereitung und des<br />

Trinkwasser- und Kanalnetzes (ACA,<br />

2008, /1/).<br />

Zusammenfassung<br />

und Ausblick<br />

Die Belastung der Wasserressourcen in<br />

vielen Regionen Europas macht schon<br />

jetzt die Wiederverwendung von gereinigtem<br />

Abwasser zu einer sinnvollen<br />

Wassermanagementoption. Die prognos -<br />

tizierten Auswirkungen des Klimawandels<br />

werden den Druck auf die Wasserressourcen<br />

noch weiter verstärken und<br />

die Nutzung von alternativen Wasserressourcen<br />

wird voraussichtlich an Bedeutung<br />

gewinnen. Obwohl derzeit die<br />

Membrantechnik nur in einer kleinen<br />

Anzahl von Wasserrecycling-Projekten<br />

zum Einsatz kommt, wird die Anwendung<br />

zunehmend wichtiger. Man kann<br />

erwarten, dass Membrantechnik bei<br />

neuen Projekten einen festen Bestandteil<br />

einer hochwertigen Wasserwiedergewinnung<br />

bildet. Poröse Membranen dienen<br />

dabei der Partikelabtrennung und<br />

Entkeimung sowie der Vorbehandlung<br />

für Entsalzungsstufen, die im Wesentlichen<br />

auf Nanofiltrations- und Umkehrosmosemembranen<br />

basieren. Bei Wieder -<br />

gewinnungsanlagen hinter bestehenden<br />

Kläranlagen werden die Membrananlagen<br />

mit UF/UO nachgeschaltet. Kostengründe<br />

begünstigen bei kompletten<br />

Neubauten die Kombination von Membranbelebungsanlagen<br />

mit nachgeschalteter<br />

Umkehrosmose zur Gewinnung<br />

von Wasser mit hohen Qualitätsanforderungen.<br />

KONTAKT<br />

Christian KAZNER, Rita HOCHSTRAT,<br />

Süleyman YÜCE, Thomas MELIN<br />

RWTH Aachen<br />

Chemische Verfahrenstechnik<br />

Turmstraße 461 · 52056 Aachen<br />

E-Mail: christian.kazner@avt.rwth-aachen.de<br />

rita.hochstrat@fhnw.ch<br />

sueleyman.yuece@avt.rwth-aachen.de<br />

thomas.melin@avt.rwth-aachen.de<br />

Thomas WINTGENS<br />

Fachhochschule Nordwestschweiz<br />

Institut für Ecopreneurship<br />

Gründenstraße 401 · CH-4132 Muttenz<br />

thomas.wintgens@fhnw.ch<br />

-SPECIAL 7-8/2009<br />

Toray Membrane Europe AG:<br />

Nanofiltration enthärtet Brunnenwasser<br />

ANLAGE ZUR NANOFILTRATION:<br />

Enthärtung des Brunnenwassers<br />

in Karlstein/Main Foto: BHU<br />

Die Gemeinde Karlstein im Landkreis<br />

Aschaffenburg versorgt ihre<br />

Einwohner über ein eigenes Wasserwerk<br />

(WW) mit Trinkwasser, das aus<br />

dem oberen Grundwasserleiter aus<br />

einer Tiefe von 3 bis 5 m kommt. Die<br />

maximale Fördermenge liegt witterungsabhängig<br />

bei 80 bis 85 m³/h und<br />

die Brunnenwässer weisen neben geringen<br />

Sauerstoff-, Eisen- und Mangangehalten<br />

eine hohe Gesamthärte<br />

im Bereich von 20 bis 22 °dH auf.<br />

Im Sommer 2008 beschloss die Gemeinde<br />

daher, in das bestehende WW<br />

Karlstein eine Nanofiltrationsanlage<br />

zur Enthärtung des Brunnenwassers<br />

zu integrieren, um der Bevölkerung<br />

ein deutlich weicheres Trinkwasser mit<br />

einer Gesamthärte von unter 10 °dH<br />

liefern zu können.<br />

Die BHU Umwelttechnik GmbH,<br />

Bietigheim-Bissingen (BHU) ist eine<br />

Fachfirma für die Lieferung von wasser-<br />

und abwassertechnischen Anlagen<br />

für Kommunen und Industrie, die<br />

über alle Technologien für Trinkwasser,<br />

Abwasser, Prozesswasser, Prozessabwasser<br />

inklusive Abwasserrecycling<br />

verfügt und entsprechende<br />

Problemlösungen anbietet. Tätigkeitsschwerpunkte<br />

der BHU sind<br />

komplexe Gesamtlösungen mit hohem<br />

ingenieur- und prozesstechnischem<br />

Aufwand für die Behandlung<br />

von Trink- und Prozesswasser. Hierzu<br />

stehen auch eigene, patentierte Verfahren<br />

zur Verfügung.<br />

Für die Brunnenwasseraufbereitung<br />

im WW Karlstein lieferte, montierte<br />

und realisierte die BHU ein neues<br />

Rohwasserpumpwerk, eine Kerzenfilteranlage,<br />

die Nanofiltrationsanlage<br />

samt Anti-Scalant-Dosierung und<br />

Membranspülanlage sowie eine Ent-<br />

säuerungsanlage und ein neues Reinwasserpumpwerk.<br />

Dabei wurde das<br />

bestehende Wasserwerk (Rohwasserkammer<br />

und -pumpen, Mehrschichtfilter<br />

mit Spülanlage und Hochbehälter)<br />

komplett saniert, z. T. verfahrenstechnisch<br />

optimiert und mit einer<br />

neuen Leittechnik/Mess- und Regeltechnik<br />

ausgestattet.<br />

Bei den NF-Membranen entschied<br />

sich BHU für Membranen der Firma<br />

TORAY (TMH20A-430, mit KTW-<br />

Zulassung) und eine Ausführung der<br />

Anlage in 3 Bänken mit einer Gesamtausbeute<br />

von über 80 % bei<br />

einem Betriebsdruck von 9 bar. Als<br />

Anti-Scalant kommt RPI4000A von<br />

TORAY zum Einsatz, welches die<br />

deutsche Trinkwasser Zulassung hat.<br />

Die Anlage wurde nach einer Planungs-<br />

und Bauzeit von nur 8 Monaten<br />

im Juni 2009 übergeben und erfüllt<br />

die in sie gesetzten Erwartungen<br />

in prozesstechnischer, technischer<br />

und wirtschaftlicher Hinsicht.<br />

Für die Behandlung von schwierigeren<br />

Wässern, z. B. Oberflächenwäs -<br />

sern, die mittels Membrantechnik<br />

aufbereitet werden sollen, verfügt die<br />

BHU über ein eigenes patentiertes<br />

Verfahren für das Biofouling-Mana -<br />

gement. Den Bakterien werden im<br />

Mehrschichtfilter optimale Lebensbedingungen<br />

geschaffen und durch<br />

geeignete Prozesstechnik wird dafür<br />

gesorgt, dass diese die Nährstoffe<br />

durch Assimilation entfernen. Da somit<br />

im Ablauf des Filters kein Nahrungsangebot<br />

für die Bakterien mehr<br />

verfügbar ist, können diese sich nicht<br />

vermehren und siedeln sich nicht auf<br />

den Membranen an. Neben deutlich<br />

verlängerten Membranstandzeiten –<br />

in einer Referenzanlage bis zu 11 Jahren<br />

– und einer geringeren Anzahl<br />

von Spülungen ist auch der geringere<br />

Chemikalienverbrauch (Entfall von<br />

Chlorung und Entchlorung) Ursache<br />

für deutlich optimierte Betriebskosten.<br />

KONTAKT<br />

BHU Umwelttechnik GmbH<br />

Hans THALER<br />

E-Mail: h.thaler@bhu-tech.de<br />

Tel.: 0711/70709080<br />

Toray Membrane Europe AG<br />

Peter LIEBETANZ<br />

E-Mail: peter.liebetanz@<br />

toray-membrane.com<br />

Tel.: +41 61 4158710<br />

www.wwt-online.de MEMBRANTECHNIK SPECIAL<br />

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