UnISEx – GLEIChBEREChTIGUnG FüR MAnn UnD FRAU
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SPARKASSEN-KUNDENZEITUNG<br />
3 miteinander | 2-2012<br />
„Die Sicherheit der Kundeneinlagen<br />
steht an erster Stelle“<br />
Renate Bohot, Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse Bautzen, spricht über die Euro-Krise,<br />
die europäische Einlagensicherung, Altersvorsorge und den Trend beim Immobilienkauf<br />
Die Währungskrise hat Europa<br />
fest im Griff. Griechenland, Italien,<br />
Portugal und Spanien lassen<br />
den Euro kräftig wackeln.<br />
Zwar haben alle diese Länder<br />
umfangreiche Sparmaßnahmen eingeleitet,<br />
um ihre Haushalte in den Griff zu bekommen.<br />
Doch die Sorge der Deutschen vor einer Inflation<br />
wird immer größer.<br />
Frau Bohot, wird es Ende 2013 noch den<br />
Euro geben und Griechenland noch Mitglied<br />
der Eurozone sein?<br />
Sicherlich wird es Ende 2013 noch den Euro<br />
geben. Schließlich ist der Euro immer noch<br />
eine stabile Währung. Auch die Inflation liegt<br />
im Euroraum derzeit nur geringfügig über der<br />
gesetzten Obergrenze von zwei Prozent. Ob<br />
Griechenland allerdings das große Paket von<br />
Sparmaßnahmen umsetzen kann, bleibt abzuwarten.<br />
Die Menschen sind aber trotzdem aufgeschreckt<br />
und sorgen sich um ihr Geld.<br />
Können denn die Kunden der Kreissparkasse<br />
Bautzen noch beruhigt ins<br />
Bett gehen?<br />
Selbstverständlich, denn die Geldanlagen<br />
bei der Kreissparkasse Bautzen sind sicher. Wir<br />
sind ein wirtschaftlich stabiles Unternehmen.<br />
Zusätzlich ist durch die Institutssicherung<br />
aller Sparkassen gewährleistet, dass<br />
wir gegenüber unseren Kunden jederzeit<br />
alle vertraglichen Verpflichtungen erfüllen<br />
können. Das gilt für private genauso wie für gewerbliche<br />
und institutionelle Kunden.<br />
Aber gerade diese Institutssicherung der<br />
Sparkassen und Genossenschaftsbanken<br />
steht momentan auf der Kippe.<br />
Denn Brüssel plant eine europäische Einlagensicherung.<br />
Welche Auswirkungen<br />
hat das für mein Geldinstitut in der Region?<br />
Zwar gibt es schon heute in den einzelnen EU-<br />
Staaten gesetzliche Mindestvorgaben zum<br />
Schutz von Einlagen, die jedoch nur bis max.<br />
100.000 Euro pro Anleger schützen. Die freiwilligen<br />
Maßnahmen der Sparkassen und<br />
der Genossenschaftsbanken gehen in<br />
Deutschland wesentlich über diese gesetzlichen<br />
Regelungen hinaus. Jeder Kunde erhält<br />
bei Fälligkeit seine Einlagen in voller Höhe zurück.<br />
Und was soll nun anders werden?<br />
Hier ist der unbegrenzte Schutz der Einlagen<br />
unserer Kunden in Gefahr, deshalb lehnen die<br />
Sparkassenorganisation und die Genossenschaftsbanken<br />
eine europäische Einlagensicherung<br />
im Interesse der deutschen Sparer ab.<br />
Es ist nicht akzeptabel, dass deren Geld bei<br />
Schieflagen ausländischer Groß- und Investmentbanken<br />
eingesetzt wird. Stattdessen<br />
sollten überall in der EU wirksame Sicherungssysteme<br />
der jeweiligen Bankengruppen<br />
aufgebaut und von diesen finanziert werden.<br />
Wir wollen nicht für risikoreiche Finanzausflüge<br />
ausländischer Wettbewerber haften.<br />
Solche risikoreichen Finanzausflüge<br />
macht die Kreissparkasse wohl nicht?<br />
In unserer Geschäftspolitik steht die Sicherheit<br />
der Kundeneinlagen an erster Stelle <strong>–</strong> und<br />
nicht eine Gewinnmaximierung. Deshalb legen<br />
wir das Geld der Kunden sehr sicherheitsbewusst<br />
am Markt an und nicht in spe-<br />
kulative Papiere. Schließlich ist Geldanlage<br />
eine Frage des Vertrauens. Und unsere Kunden<br />
vertrauen uns, das sehen wir an der Entwicklung<br />
der Kundeneinlagen.<br />
Wie sieht dieses Vertrauen in Zahlen<br />
aus?<br />
Unsere Kundeneinlagen haben sich zwischen<br />
1990 bis 2011 mehr als verdoppelt von<br />
knapp 600 Millionen Euro auf 1,2 Milliarden<br />
Euro. Außerdem symbolisieren die Sparkassen<br />
für die Menschen in Deutschland eine<br />
hohe Stabilität. Nach einer Forsa-Umfrage (Januar<br />
2012) haben 52 Prozent der Befragten<br />
ein großes Vertrauen in die Sparkassen.<br />
Und der Sparer <strong>–</strong> sollte er sein Geld verprassen,<br />
in den Spar-Strumpf stecken<br />
oder doch lieber zur Sparkasse gehen?<br />
Naja, ich gehe natürlich zur Sparkasse. Mein<br />
Kundenberater analysiert anhand des Sparkassen-Finanzkonzeptes<br />
meine persönliche<br />
Situation. Dabei ist es unter anderem wichtig<br />
zu wissen, ob ich mein Geld kurzfristig benötige<br />
oder ob es längerfristig frei ist. Außerdem<br />
spielt die Risikofreudigkeit eine wesentliche<br />
Rolle; Wertpapiere können eine interessante<br />
Anlage sein. Wichtig ist auch die Altersvorsorge.<br />
Die Deutschen sind sparfreudig,<br />
das zeigt die Sparquote von über zehn Prozent.<br />
Über die für Sie passenden Geldanlagen<br />
sprechen Sie einfach mit Ihrem Kundenberater.<br />
Und wenn jemand das Geld doch verprassen<br />
will, ja dann sollte er es tun.<br />
Viele Menschen wollen ihr Geld durch<br />
den Immobilienkauf in Sicherheit bringen.<br />
Spüren Sie auch etwas von dieser<br />
Nachfrage?<br />
Ja, auch wir spüren diesen Trend, besonders<br />
bei der Baufinanzierung. Erhielten 2007 Kunden<br />
Kreditzusagen in Höhe von 12,7 Millionen<br />
Euro, waren es 2011 20,2 Millionen Euro. Und<br />
der Trend setzt sich auch 2012 fort, zumal zurzeit<br />
die Zinssätze sehr niedrig sind.<br />
Frau Bohot, Sie sind über 40 Jahre bei der<br />
Sparkasse und haben schon mehrere<br />
Währungen kommen und gehen sehen.<br />
Wie lautet ihr wichtigster Rat für<br />
Sparer?<br />
Mit Sicherheit gibt es nicht nur einen Rat. Zuerst<br />
rate ich zur Gelassenheit, nicht jeder Trend<br />
muss mitgemacht werden. Sinnvoll ist auf jeden<br />
Fall eine Streuung der Anlagen. Diese sollten<br />
gemeinsam mit dem Kundenberater regelmäßig<br />
überprüft werden.