UnISEx – GLEIChBEREChTIGUnG FüR MAnn UnD FRAU
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Der Mörtel um die Granitplatte<br />
vor der Eingangstür glänzt noch<br />
nass. Vorsichtig macht Dirk<br />
Ehrlich einen großen Schritt<br />
hinein in die Baustelle. Dann<br />
steht er mittendrin im Treppenhaus der Reichenstraße<br />
13. Auf jeder Etage wird gearbeitet.<br />
Stolz schaut sich der Bauherr um. In wenigen<br />
Tagen werden hier die ersten Mieter einziehen.<br />
Mit Unterstützung der Kreissparkasse<br />
Bautzen konnte der Bauingenieur diese<br />
kräftezehrende Sanierung des spätbarocken<br />
Hauses in Bautzens bekanntester Straße auf<br />
den Weg bringen.<br />
Dirk Ehrlich nimmt schnell die Stufen. Es<br />
riecht neu. Licht durchflutet das Treppenhaus.<br />
„Über 50 Jahre wurde hier nichts gemacht. Die<br />
Wände waren modrig, Schimmel saß in den<br />
Wänden. Das Haus war die Zufluchtsstätte von<br />
40 Tauben “, sagt der 54-Jährige. Er kennt das<br />
Gebäude in- und auswendig <strong>–</strong> von den alten<br />
Gewölben aus dem 15./16. Jahrhundert im<br />
Keller bis hoch zum Dachboden. Schließlich<br />
hat er zum einen als Bauingenieur das Projekt<br />
geplant, durchgeführt und betreut. Zum anderen<br />
befindet sich im Erdgeschoss des Hauses<br />
bereits seit dem Jahr 1904 der Herrenausstatter<br />
„Nebel“, dessen Geschäftsführer<br />
Dirk Ehrlich ist. Richard Nebel, der Urgroßvater<br />
seiner Frau, eröffnete das Geschäft 1904.<br />
Es gehört heute zu den ältesten Unternehmen<br />
dieser Art im Osten Deutschlands. Allerdings<br />
zog der Firmengründer nur zur Miete in das<br />
Geschäftshaus ein. Und so blieb es auch in den<br />
folgenden Jahren <strong>–</strong> nur im Modegeschäft veränderte<br />
sich immer mal wieder etwas. Nach<br />
Richard Nebel kamen 1942 seine Söhne Har-<br />
SPARKASSEN-KUNDENZEITUNG<br />
miteinander | 2-2012 4<br />
Barock trifft Moderne<br />
Carola und Dirk Ehrlich betreiben das Modegeschäft „nebel“. Eine Firma mit 100-jähriger Tradition.<br />
Jetzt haben sie das Gebäude auf der Bautzener Reichenstraße 13 umfassend saniert.<br />
Carola und Dirk Ehrlich vor dem Modegeschäft „Nebel“ auf der Bautzener Reichenstraße. Bei der Sanierung haben beide darauf geachtet,<br />
dass der barocke Charme des historischen Gebäudes weitestgehend erhalten bleibt.<br />
ry und Rudolf. Den beiden Kaufmännern<br />
schloss die sowjetische Militäradministration<br />
1945 das Geschäft, um ihnen kurze Zeit später<br />
den Handel mit Herrenmode wieder zu erlauben.<br />
Im Jahr 1972wurde Klaus Nebel der Chef der<br />
Firma. Gleichzeitig verlor das Geschäft seine<br />
Selbstständigkeit. Fortan war der Herrenausstatter<br />
„Nebel“ ein Kommissionshändel für<br />
die Einzelhandelsorganisation HO. Nur so bekamen<br />
sie Waren. Nach der Wende wurde der<br />
Familienbetrieb in eine GmbH umgewandelt.<br />
Neben Carola Ehrlich, die schon seit 1990<br />
im elterlichen Geschäft mitarbeitete, stieg nun<br />
auch ihr Mann Dirk in die Modebranche ein.<br />
„Seitdem wollten wir das Haus erwerben. Da<br />
DIE K<strong>UnD</strong>EnBERATERIn<br />
Sabine Gehlauf arbeitet<br />
seit 25 Jahren bei der<br />
Kreissparkasse Bautzen.<br />
Seit 1996 betreut die 41-<br />
Jährige Firmenkunden im<br />
Kreditgeschäft, darunter<br />
auch die Firma Nebel. An<br />
ihrer Tätigkeit beim regionalen<br />
Kreditinstitut<br />
gefällt der gebürtigen<br />
Bautzenerin, das kein Tag<br />
wie der andere ist. Es<br />
macht ihr Spaß, auf die individuelle Bedürfnisse<br />
ihrer Kunden einzugehen und<br />
gemeinsam mit ihnen eine gute Lösung zu<br />
finden. Ständig erwarten einen Firmenkundenbetreuer<br />
neue spannende Aufga-<br />
jedoch Eigentumsangelegenheiten noch<br />
nicht geklärt waren, sanierten wir zuerst nur<br />
unser Geschäft“, sagt Dirk Ehrlich. Schon damals<br />
unterstützte sie die Kreissparkasse<br />
Bautzen.<br />
Doch die Generalüberholung des Geschäftshauses<br />
wurde immer dringender. Im<br />
Jahr 1997 zogen die letzten Familien aus ihren<br />
Wohnungen aus. Was sie dagelassen<br />
haben, sahen Dirk Ehrlich und die Bauarbeiter,<br />
nachdem er im Jahr 2010 das Haus endlich<br />
erwerben konnte. Heute erinnern nur noch<br />
Fotos an die ersten Eindrücke nach dem Öffnen<br />
der verschlossenen Wohnungstüren. In<br />
den Kühlschränken gammelten Lebensmittel,<br />
in den Zimmern stapelte sich der Müll. „Wir ha-<br />
ben mit neuen Herausforderungen.<br />
An ihrer Arbeit<br />
gefällt Sabine Gehlauf,<br />
dass sie überwiegend<br />
eigenständig, verantwortungsvoll<br />
und flexibel<br />
arbeiten kann. Unterstützt<br />
wird sie dabei<br />
auch von den internen<br />
Abteilungen der Kreissparkasse<br />
Bautzen. So<br />
können für den einzelnen<br />
Kunden immer schnell und zeitnah Entscheidungen<br />
getroffen werden.<br />
Kontakt<br />
Telefon 03591 356-814<br />
E-Mail s.gehlauf@ksk-bautzen.de<br />
ben wochenlang den Schmutz aus dem Haus<br />
geräumt“, sagt der Bauherr. Danach holte Dirk<br />
Ehrlich den alten Charme des Hauses aus dem<br />
Jahr 1740/60 mit modernem Wissen zurück.<br />
Im Flur mit dem Blick durch große, französische<br />
Fenster ins Atrium, befindet sich zurzeit<br />
der Arbeitsplatz des begeisterten Bauingenieurs.<br />
„Wir haben viele alte Elemente wieder<br />
übernommen. Die Treppengeländer werden<br />
wieder blau, die Granitstufen haben wir aufgearbeitet“,<br />
sagt der Planer und öffnet eine<br />
Wohnung.<br />
Obwohl alle Heizungen kalt sind, ist es angenehm<br />
warm in den vier Wänden. Vollwärmeschutz,<br />
nennt der Profi das. Die Giebelwände<br />
wurden schallisoliert genauso wie<br />
die Fußböden. In den modernen Bädern und<br />
den Küchen sind Fenster. Insgesamt sind<br />
zwei 3-Raumwohnungen und vier 2-Raumwohnungen<br />
entstanden. Und ganz oben im<br />
Dach bekommen alle Mieter einen Trockenboden<br />
sowie eine Abstellkammer. Die regionalen<br />
Bauunternehmen haben ganze Arbeit<br />
geleistet.<br />
„Bei den Handwerkern, dem Bauamt der<br />
Stadt Bautzen, aber vor allen Dingen auch bei<br />
meiner Frau, die mich während der gut einjährigen<br />
Bauphase häufig im Geschäft vertreten<br />
musste, möchte ich mich herzlich bedanken.<br />
Und natürlich hätten wir es ohne die<br />
Finanzierung durch die Kreissparkasse auch<br />
nicht gepackt“, sagt der Unternehmer. Dirk<br />
Ehrlich stößt ein Fenster zur belebten Reichenstraße<br />
auf. Sofort dringt in die hellen, ruhigen<br />
Räume angenehmes Stimmengewirr.<br />
Jetzt ist man mittendrin.