Download Jahresheft - Berner Heimatschutz
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Peter Küffer<br />
Das Burgerheim an der Bernstrasse Steffisburg - Vom Siechenhaus<br />
zum Waisenhaus und Burgerspital<br />
Das Siechenhaus<br />
An Stelle des heutigen Burgerheims befand sich einst das Siechenhaus<br />
der Stadt Thun. Hier wurden Aussätzige, deren Krankheiten damals<br />
noch nicht behandelt werden konnten, untergebracht. Die Siechenhäuser<br />
wurden allgemein möglichst weit weg von den Städten an guten<br />
Verkehrslagen erstellt, da die Kranken auch auf das Betteln angewiesen<br />
waren. Hier führte ein Weg von Thun über die Zulg nach Bern, über den<br />
so genannten Siechensteg. 1335 erfolgten verschiedene Schenkungen<br />
zu Gunsten der Aussätzigen und 1340 werden die "Siechen an der Zull"<br />
urkundlich erwähnt. Ausgrabungen im Jahr 1989 zeigten, dass im 14.<br />
Jahrhundert bereits ein Steinbau vorhanden war, der im 15. Jahrhundert<br />
erweitert wurde. 1518 erfolgte ein weiterer Neubau wie ein Stein mit<br />
dieser Jahrzahl im Gewölbekeller belegt. Damals wird auch eine<br />
Badstube erwähnt. Nachdem im 17. und 18. Jahrhundert die Zahl der<br />
Aussätzigen zurück ging wurden ab 1603 ebenfalls Arme und Waisen<br />
als so genannte Pfründer aufgenommen. Der letzte Aussätzige wird<br />
1746 erwähnt.<br />
Die Siechenkapelle<br />
1447 wurde eine Kaplanei für die neu erbaute Kapelle beim<br />
Siechenhaus gestiftet. Bei der Reformation wurde 1528 die Kaplanei<br />
aufgehoben und 1537 die Kapelle zu einer Siechenkirche umgebaut. Die<br />
Kirche musste 1769 im Zusammenhang mit dem Waisenhausneubau<br />
und der Geradelegung der Bernstrasse abgebrochen und der<br />
dazugehörige Friedhof aufgehoben werden.<br />
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