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Gesamtes Dok - Steiermärkischer Gemeindebund - Land Steiermark

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lAnd & Gemeinden<br />

Neueröffnung des Stadtmuseums in Hartberg<br />

Das im Steinpeißhaus beherbergte<br />

Museum öffnete am 17. Mai<br />

nach einem Jahr wieder seine<br />

Pforten. Der in schlechtem Zustand<br />

befindliche Altbestand wurde einer<br />

umfassenden Sanierung unterzogen.<br />

Ziel war es, die historische Bausubstanz<br />

weitestgehend zu erhalten und die<br />

Raumstruktur an einen zeitgemäßen<br />

Museumsbetrieb anzupassen. Insgesamt<br />

stehen nun 800 m² Nutzfläche zur<br />

Verfügung, davon sind 500 m² Ausstellungsfläche.<br />

Die restlichen 300 m²<br />

dienen der Verwaltung, der Haustechnik<br />

und den sanitären Anlagen. Doch<br />

nicht nur nach außen hin erstrahlt das<br />

nahe dem Schloss Hartberg gelegene<br />

Steinpeißhaus in neuem Glanz, auch<br />

das Ausstellungskonzept wurde vollständig<br />

überarbeitet. So beginnt der<br />

Rundgang durch die permanente Ausstellung,<br />

die sich mit der Geschichte<br />

der Stadt und des Bezirkes auseinandersetzt,<br />

in einem Raum mit Mobiliar,<br />

Unterrichtsutensilien und Lehrmitteln<br />

eines alten Klassenzimmers, wie es<br />

Mitte des 20. Jahrhunderts in Verwendung<br />

gewesen ist.<br />

Im neu geschaffenen Gebäudekomplex<br />

v.l.n.r.: Dr. Reinhold Glehr, Obmann des Historischen Vereins, Bürgermeister Dir. Karl<br />

Pack, DI Josef Kröpfl, örtliche Bauaufsicht, Andreas Lehner, Museumsgestalter<br />

werden wechselnde Sonderausstellungen<br />

präsentiert. Die erste trägt den Titel<br />

„Lebensspuren hautnah. Eine Kulturgeschichte<br />

der Tätowierung“ und ist<br />

bis 30. Oktober 2008 zu sehen.<br />

Zusätzlich zum Ausstellungsprogramm<br />

gibt es das ganze Jahr über ein abwechslungsreiches<br />

Rahmenprogramm,<br />

wie z. B. Vorträge, Workshops oder<br />

Präsentationen von Schulprojekten, die<br />

durch die Kooperation zwischen Schulen<br />

und Museum entstehen.<br />

Murecks Energieerzeugungskonzept erobert die Welt<br />

Der „murecker kreislauf“ ist<br />

nicht nur ein mehrmals prämiertes<br />

konzept zur erzeugung<br />

erneuerbarer energie, sondern<br />

in dieser form einzigartig auf der<br />

welt. Als erste region mit autarker<br />

energieversorgung gilt die steirische<br />

stadtgemeinde als globale Vorzeigekommune<br />

und produziert sogar mehr<br />

energie als sie benötigt. dieses Projekt<br />

wurde nun für den wettbewerb<br />

„klimaschutzgemeinde 2008“ eingereicht.<br />

Eine Idee, die am Stammtisch entstanden<br />

ist, entwickelte sich in den letzten<br />

Jahrzehnten zu einem revolutionären<br />

Konzept zur regionalen Bioenergieerzeugung.<br />

Die Grundidee war zunächst,<br />

unabhängig von Energie- und Tierfutterimporten<br />

zu werden und Biodiesel aus<br />

selbst angebautem Raps zu erzeugen.<br />

Bereits 1991 konnte dies von der Südsteirischen<br />

Energie und Eiweißerzeugung<br />

Gen. m. b. H. (SEEG) verwirklicht<br />

werden. Mittlerweile wurde das<br />

Konzept ausgeweitet und dank des so<br />

genannten „Murecker Kreislaufes“ wird<br />

in der Region jetzt sogar mehr Energie<br />

erzeugt, als die Gemeinde überhaupt<br />

braucht. Jetzt wollen die Murecker breitere<br />

Massen mit ihrem revolutionären<br />

Energieerzeugungs-Modell erreichen.<br />

„Von der Pfanne in den Tank“ –<br />

Jeder Bürger leistet seinen Beitrag<br />

Nicht nur Raps, auch Altöl wird von<br />

der SEEG zu Biodiesel verarbeitet. Die<br />

Gemeinden und Betriebe helfen mit,<br />

erneuerbaren und umweltfreundlichen<br />

Treibstoff zu produzieren, indem sie<br />

ihr altes Speiseöl sammeln. Seit der<br />

Inbetriebnahme der Nahwärme Mureck<br />

ist es der Gemeinde möglich, sich als<br />

erste Region weltweit selbst mit Bioenergie<br />

zu versorgen. Die Nahwärme<br />

betreibt ein Biomasse-Kraftwerk, das<br />

Heizmaterial dazu liefern Bauern und<br />

Sägewerksbesitzer. Zusätzlich ist in der<br />

Nahwärme ein Blockheizkraftwerk im<br />

Einsatz, das aus einem Nebenprodukt<br />

der Biodiesel-Produktion Strom erzeugt.<br />

Dadurch ist Mureck selbst bei einem<br />

Stromausfall mit Energie versorgt. Zur<br />

Vollversorgung von Strom und Wärme<br />

dient die Biogasanlage, bei der Mais,<br />

Wirtschaftsdünger und nachwachsende<br />

Rohstoffe verwendet werden. Mit diesen<br />

vernetzten Energiekreisläufen ist<br />

es der steirischen Gemeinde gelungen,<br />

unabhängig von Energieimporten und<br />

fossilen Rohstoffen zur Energieerzeugung<br />

zu werden.<br />

Elf Millionen Euro Wertschöpfung<br />

für die Region<br />

Durch den „Murecker Energiekreislauf“<br />

kann sich die Gemeinde nicht nur eigenständig<br />

mit Wärme und Strom versorgen,<br />

sondern profitiert auch finanziell<br />

davon. Die Gemeinde spart sich jährlich<br />

300.000 Euro Energiekosten, an jährlicher<br />

Wertschöpfung bringt das Energiekonzept<br />

der Region rund elf Mio. Euro.<br />

Dank der Nahwärme Mureck erspart<br />

sich ein Haushalt 600 bis 800 Euro pro<br />

Jahr an Strom- und Heizkosten. Zusätzlich<br />

sichert das Murecker Konzept Arbeitsplätze<br />

und reduziert die Abhängigkeit<br />

von Energieimporten. Nicht zuletzt<br />

trägt es nachhaltig zum Klimaschutz<br />

bei. Mureck verzeichnet eine Ersparnis<br />

von rund 45.000 t an CO 2 im Jahr.<br />

Steirische Gemeindenachrichten 6/08 11

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