Geschäftsbericht der Sonnenhof AG Bern - Elternschule Engeried ...

Beispiel Wirbelsäulenabnützung: 74-jährige Patientin, kann nur noch kurze Zeit stehen oder gehen, weil sie sich
nicht mehr aufrecht halten kann. Aufgrund abgenutzter Bandscheiben ist die Lendenwirbelsäule abgeflacht, das
physiologische Hohlkreuz (Lordose) ist verloren (a). Zusätzlich hat die Patientin eine Einengung des Wirbelkanals
(Spinalstenose) mit Schmerzen, die beim Laufen in die Beine strahlen. Von der Seite her werden die Bandschei-
benräume wieder aufgerichtet und abgestützt mit röntgendurchlässigen Platzhaltern. Damit die Situation
langfristig stabil bleibt, muss diese Stelle verknöchern. Dazu werden Knochenersatzstoffe eingebracht. Die
Gesamtkosten für diese Behandlung betragen Fr. 21‘451.45. Die Implantatskosten allein schlagen mit Fr. 10’830.-
zu Buche. Durch die minimal-invasive Behandlungstechnik konnte die Patientin nach 6 Tagen nach Hause
zurückkehren – sie brauchte keine Rehabilitationsbehandlung. Die Abgeltung durch die Fallpauschale beträgt Fr.
19‘334.-. Hier übersteigen die effektiven Kosten die Entschädigung um 11%.
26
Beispiel Wirbelsäulenverkrümmung: 64-jährige Bauersfrau kann sich nicht mehr aufrecht halten, sie geht ge-
krümmt und muss sich abstützen. Ein krummer Rücken ist seit der Jugend bekannt. Die Patientin leidet an einer
Skoliose und hat zudem einen schweren Wirbelbruch vom ersten Lendenwirbel (*). Durch einen sehr aufwändigen
Eingriff wird der Rücken begradigt: Die Wirbelsäule wird an drei Stellen «durchgeschnitten» und dann mit Implan-
taten korrigiert und stabilisiert. Schliesslich wird zur Verknöcherung Knochenersatzmaterial angelagert. Die
Schrauben am oberen Ende werden mit Zement verankert. Durch die Operation resultiert eine Normalisierung der
Wirbelsäulenbalance (gestrichelte Linien). Die Gesamtkosten der Behandlung betragen genau Fr. 50‘000.-. Dies
beinhaltet die Hospitalisation über 12 Tage, die Implantate kommen hier auf Fr. 16‘840.- zu stehen. Die Abgeltung
durch die Krankenkasse beträgt Fr. 19‘334.-. Es resultiert hier ein Verlust von Fr. 33‘000.-, die Kosten werden nicht
einmal zur Hälfte gedeckt.