Geschäftsbericht der Sonnenhof AG Bern - Elternschule Engeried ...
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<strong>der</strong> kantonalen Gesundheitsdirektion im<br />
Dezember 2010 in die Vernehmlassung ge-<br />
schickte Versorgungsplanung 2011 - 2014<br />
beweist. Die kantonalen Behörden versuchen,<br />
mit <strong>der</strong> Vorgabe von Fachbereichen und<br />
Maximal-Fallzahlen die einzelnen Spitäler und<br />
<strong>der</strong>en Angebote zu steuern. Maximal-Fallzahlen<br />
verhin<strong>der</strong>n, dass ein Spital Schwerpunkte bilden<br />
kann, welche es ermöglichen, qualitativ hervor-<br />
ragende und kostengünstige Leistungen zu<br />
erbringen. Warum? Bei entsprechendem Erfolg<br />
eines solchen Schwerpunktes o<strong>der</strong> Zentrums<br />
würde ein Spital expandieren und seine Markt-<br />
anteile zum Wohle des Patienten und Prämien-<br />
zahlers vergrössern. Mit <strong>der</strong> Erfahrung und <strong>der</strong><br />
Menge steigt die Qualität bei gleichzeitiger<br />
Kostensenkung. Genau dies verhin<strong>der</strong>t eine<br />
Fallzahlplafonierung, sie führt zu Unwirtschaft-<br />
lichkeit und qualitativer Mediokrität. Ebenso<br />
unverständlich ist die Zuteilung sogenannter<br />
hochspezialisierter Medizin ausschliesslich zum<br />
Inselspital, obschon auch die Privatspitäler seit<br />
Jahrzehnten erfolgreich in verschiedenen dieser<br />
Gebiete tätig sind. Was National- und Stän<strong>der</strong>at<br />
bei <strong>der</strong> KVG-Revision angestrebt haben, war das<br />
Gegenteil des aktuellen Kantons-Interventionis-<br />
mus, nämlich die Stärkung des Wettbewerbs auf<br />
<strong>der</strong> Grundlage von Qualität und Wirtschaftlich-<br />
keit.<br />
Tarifkrieg<br />
Nach jahrelangen und schliesslich gescheiterten<br />
Verhandlungen und juristischen Verfahren hat<br />
<strong>der</strong> Regierungsrat des Kantons <strong>Bern</strong> den<br />
Privatspitälern die sehr kurzfristig angesetzte<br />
Einführung eines DRG-Systems (APDRG,<br />
Vorläufer <strong>der</strong> künftigen Swiss DRG) auferlegt.<br />
Gleichzeitig hat er einen Fall-Basispreis (Basera-<br />
te) von Fr. 9’745.- festgelegt, während den<br />
öffentlichen Spitälern Fr. 10’785.- vergütet<br />
werden!<br />
Sowohl <strong>der</strong> Privatspital-Verband wie <strong>der</strong> Dach-<br />
verband <strong>der</strong> Krankenversicherer santésuisse<br />
haben dagegen rekurriert, mit dem Ergebnis,<br />
dass das Bundesverwaltungsgericht im März<br />
2010 in einem Zwischenentscheid den Tarif auf<br />
unrealistische und existenzgefährdende Fr.<br />
7’497.- festgelegt hat. Das Medienecho auf<br />
diesen Willkürentscheid war riesig und zu Recht<br />
wurde eine Schliessung <strong>der</strong> Privatspitäler mit<br />
entsprechen<strong>der</strong> Versorgungs-Notlage nebst dem<br />
Verlust von über 5’000 qualifizierten Arbeitsplät-<br />
zen befürchtet. Die Privatspitäler im Kanton <strong>Bern</strong><br />
behandeln jährlich 60’000 Patienten, was gut<br />
40% <strong>der</strong> Gesamtzahl stationärer Patienten<br />
entspricht.<br />
Bereits im Mai 2010 hat das Bundesverwaltungs-<br />
gericht seinen Entscheid revidiert und die<br />
Baserate provisorisch mit Fr. 9’745.- festgelegt,<br />
genau dem Wert, welcher die kantonale Gesund-<br />
heitsdirektion seinerzeit ermittelt hat. Damit hat<br />
sich das Bundesverwaltungsgericht, wenn gleich<br />
immer noch nicht definitiv, von den seit Jahren<br />
notorisch unrealistischen und politisch gefärbten<br />
Berechnungen <strong>der</strong> Eidgenössischen Preisüber-<br />
wachung distanziert.<br />
Wir warten seither immer noch auf einen<br />
definitiven Entscheid seitens des Bundesverwal-<br />
tungsgerichtes zu einer Baserate für das Jahr<br />
2010. Auch für das laufende Jahr ist noch keine<br />
definitive Baserate ausgehandelt o<strong>der</strong> verfügt<br />
worden.<br />
Sollte irgendwann in <strong>der</strong> Zukunft die definitive<br />
Baserate tiefer als die provisorisch festgelegte<br />
ausfallen, werden unzählige Nachfor<strong>der</strong>ungen<br />
seitens <strong>der</strong> Krankenversicherungen fällig. Die<br />
damit verbundenen Rückabwicklungen und<br />
Rückzahlungen werden sowohl unsere Admini-<br />
stration wie auch unsere Liquidität erheblich<br />
belasten.<br />
In dieser seit Jahren andauernden, von Rechts-<br />
unsicherheiten geprägten, zermürbenden<br />
Situation hat sich die Leitung <strong>der</strong> <strong>Sonnenhof</strong> <strong>AG</strong><br />
entschlossen, einen Schritt nach vorne zu<br />
machen. Sie hat anfangs August 2010 zuerst mit<br />
den Krankenversicherern Visana und KPT, später<br />
mit einer Reihe weiterer Krankenversicherungen<br />
einen OKP-Tarifvertrag mit einer leicht reduzier-<br />
ten Baserate von Fr. 9’300.- für die Jahre 2010<br />
und 2011 bis zur Einführung von Swiss DRG<br />
abgeschlossen.<br />
Damit konnten wir mindestens partiell einen<br />
Schlussstrich unter den Tarifkrieg ziehen und<br />
Klarheit schaffen, um uns endlich wie<strong>der</strong> unseren<br />
Kernaufgaben widmen zu können. Insbeson<strong>der</strong>e<br />
war es möglich, mit diesen Vereinbarungen den<br />
ganzen Aufwand für die Rückabwicklung längst<br />
erledigter Patienten-Rechnungen zu minimieren.<br />
Zu unserem Erstaunen wurde dieser Schritt<br />
sowohl von den privaten wie den öffentlichen