Geschäftsbericht der Sonnenhof AG Bern - Elternschule Engeried ...
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entwickelt, die eine Selbstheilung des vor<strong>der</strong>en<br />
Kreuzbandes zulässt, die dynamisch intraliga-<br />
mentäre Stabilisation (DIS).<br />
Insgesamt werden somit an <strong>der</strong> Orthopädie am<br />
<strong>Sonnenhof</strong>spital zirka 1000 Kniegelenke pro<br />
Jahr operativ behandelt, wobei das gesamte<br />
Spektrum <strong>der</strong> Sportchirurgie und degenerativen<br />
Chirurgie abgedeckt wird. Dies ist umso<br />
wichtiger, da sich in Zukunft diese Gebiete<br />
zunehmend überlappen; das heisst, dass<br />
sportlich aktive Patienten zum Teil schon früh<br />
degenerative Abnutzungserscheinungen am<br />
Knorpel zeigen. Gerade diese Fälle sind<br />
sehr schwierig zu behandeln und benötigen das<br />
Know-how <strong>der</strong> gesamten Kniegelenkschirurgie.<br />
Lehre und Ausbildung<br />
Die Kniegelenkschirurgie betreut dauernd<br />
Studenten <strong>der</strong> Universität <strong>Bern</strong> sowie Wahljahr-<br />
studenten aus Deutschland. Es erfolgen dabei<br />
wöchentlich Schulungen und Lehrveranstaltun-<br />
gen, so dass nach zirka drei Wochen die Grund-<br />
ausbildung <strong>der</strong> Krankheiten und Behandlung<br />
des Kniegelenks erfolgt ist.<br />
Zusätzlich befinden sich dauernd zwei ausländi-<br />
sche Fellows zur Ausbildung in <strong>der</strong> Kniegelenks-<br />
chirurgie in unserem Team. Aktuell ist dies ein<br />
Fellow aus Singapur sowie ein Kollege aus<br />
Griechenland. Diese Ärzte werden von ihrem<br />
Herkunftsland bezahlt und befinden sich in <strong>der</strong><br />
Spezialisierung zur Kniegelenkschirurgie.<br />
Im Weiteren ist die Kniegelenkschirurgie des<br />
<strong>Sonnenhof</strong>spitals in <strong>der</strong> schweizerischen<br />
Expertengruppe Kniegelenkschirurgie <strong>der</strong><br />
Gesellschaft für Orthopädie vertreten, ist<br />
Gründungsmitglied <strong>der</strong> europäischen Gesell-<br />
schaft für Kniegelenkschirurgie. Zusätzlich ist<br />
Professor Dr. med. Stefan Eggli aktuell Präsident<br />
<strong>der</strong> <strong>Bern</strong>ischen Gesellschaft für Orthopädie.<br />
Diese Vernetzung zur Universität, zu internatio-<br />
nalen Organisationen aber auch zu den lokal<br />
politischen Gremien ermöglicht eine optimale<br />
Positionierung <strong>der</strong> Orthopädie <strong>Sonnenhof</strong> im<br />
medizinischen Umfeld.<br />
Forschung<br />
Degenerative Erkrankungen<br />
Auf diesem Gebiet entwickelt das Kniegelenks-<br />
chirurgieteam in enger Zusammenarbeit mit <strong>der</strong><br />
Firma Mathys in Bettlach neue Prothesendesigns<br />
für die Zukunft. Insbeson<strong>der</strong>e fokussiert man<br />
dabei auf minimal kleine Prothesendesigns, die<br />
individuell an die verschiedenen Bedürfnisse <strong>der</strong><br />
Patienten angepasst werden können. Dabei soll<br />
die natürliche Bewegungsfähigkeit des Kniege-<br />
lenks weitmöglichst erhalten werden und <strong>der</strong><br />
chirurgische Eingriff minimiert werden. Zahlrei-<br />
che Studien, zum Teil auch in Zusammenarbeit<br />
mit ausländischen Universitäten, haben dabei<br />
das Kniegelenksteam am <strong>Sonnenhof</strong>spital zu<br />
einer international führenden Gruppe gemacht.<br />
Es ist damit zu rechnen, dass in den nächsten<br />
Jahren signifikante Fortschritte auf diesem<br />
Gebiet erzielt werden, um degenerative Erkran-<br />
kungen noch individueller und insbeson<strong>der</strong>e<br />
auch früher behandeln zu können.<br />
Sportverletzungen<br />
Erstmalig ist es dem Kniegelenkschirurgieteam<br />
am <strong>Sonnenhof</strong> gelungen, eine Technik zu<br />
entwickeln, die es dem vor<strong>der</strong>en Kreuzband<br />
erlaubt von selbst zu heilen. Bis dato werden<br />
weltweit zirka 400‘000 gerissene vor<strong>der</strong>e<br />
Kreuzbän<strong>der</strong> durch einen «toten Sehnenstrei-<br />
fen» ersetzt. Dies ergibt zwar eine gute Stabili-<br />
tät, jedoch ist das Gefühl für das Kniegelenk oft<br />
stark gestört. Das vor<strong>der</strong>e Kreuzband ist voll<br />
von Nervenenden, die jeweils <strong>der</strong> Muskulatur<br />
um das Kniegelenk die Befehle erteilen, wie das<br />
Kniegelenk stabilisiert werden muss. Beim<br />
Entfernen des vor<strong>der</strong>en Kreuzbandes geht<br />
dieser Informationsfluss verloren. In einer<br />
fünfjährigen Forschungsarbeit konnte eine<br />
Technik in Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Firma<br />
Mathys in Bettlach entwickelt werden, die zu<br />
einer Heilung des vor<strong>der</strong>en Kreuzbandes führt.<br />
Nach einer Testphase an einem Tiermodell<br />
(Schafe) wurde diese Technik erstmalig vor<br />
einem Jahr bei zehn sehr sportlichen Patienten<br />
angewandt. Erfreulicherweise konnte bei all<br />
diesen Patienten die komplette Heilung des<br />
vor<strong>der</strong>en Kreuzbandes nachgewiesen werden<br />
und sämtliche Patienten erreichten das sportli-<br />
che Niveau wie vor dem Unfall. Auf Grund<br />
dieser sehr guten klinischen Resultate wird <strong>der</strong><br />
Gebrauch dieser Technik nun ausgeweitet und<br />
in einer nächsten Phase auch an fünf Zentren in<br />
Europa eingeführt werden.