Juli – August 2012 - Evangelische Kirchengemeinde Langenfeld

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Thematischer Schwerpunkt Schwerpunkte ihrer Arbeit sind: anspruchsvolle Konzerte Jubiläumskonzert 100 Jahre Kantorei mit Messe in C-Dur von W.A. Mozart, „In te Domine speravi“ von O.G. Blarr, Psalm 42 von F. Mendelssohn-Bartholdy, Krönungsmesse und Requiem von W. A. Mozart, Requiem von G. Fauré und von M. Duruflé, Gospeloratorium „Mass of Joy“ von Ralf Größler, Weihnachtsoratorium von J.S. Bach, Der Messias von G.F. Händel, Symphonisches Gospeloratorium „Prince of Peace“ von Ralf Größler, Lobgesang op. 52 von F. Mendelssohn-Bartholdy ökumenische Projekte Teilnahme an den Projekten Even-Song mit den Chören der evangelischen und katholischen Kirchen, „Ökumenische Kirchenmusiktage“ mit katholischen Kollegen seit 2001, die regelmäßigen Taizé-Abende einmal im Monat Gospelprojekte Ein- bis zweimal pro Jahr werden an einem Wochenende Gospels einstudiert und im Gottesdienst gesungen. 4 Esther Kim privat) © Kantorin an der Erlöserkirche (Foto: (Foto: V. R.) Geboren 1966 in Seoul (Südkorea) Mit 4 Jahren erster Klavierunterricht 1984 Studium Komposition EWHA -Universität Seoul 1990 Abschluss mit Diplom 1993 Studium der Kirchenmusik an der Robert-Schumann Musikhochschule Düsseldorf 1998 A-Examen Evangelische Kirchenmusik 1999 Kantorin an der Erlöserkirche in Langenfeld Übernahme der Kantorei von 1902 mit Kinderchor 2000 Gründung Jugendchor 2001 Orgel-Konzertexamen (Prof. Rößler) Gründung Modernchor 2003 Orgelprojekt mit KMD O.G. Blarr: Orgel 4-händig (Kunst der Fuge) 2005 Neustrukturierung Kinderchor 2009 Gründung Junger Kammerchor Gottesdienstgestaltung und kleine Konzerte Neben der Probenarbeit mit den Chören für die großen Konzerte organisiert und spielt Esther Kim selbst Kammerkonzerte in der Erlöserkirche. Die musikalische Gestaltung der Gottesdienste mit Solisten (Gesang, Instrument) und/ oder Chor ergänzt das gesprochene Wort. Die klassische Chorstruktur der 110 Jahre alten Kantorei hat sich in den letzten 12 Jahren total verändert. Sie besteht nunmehr aus dem Gottesdienstchor mit Stimm- bildung (alle zwei Wochen) und dem großen Oratorienchor (wechselnde Termine nach Probenplan), der einmal jährlich ein Konzert mit Orchester an zwei Terminen gestaltet. Der Nachwuchs wird gefördert im Jungen Kammerchor, Jugendchor und Kinderchor sowie in Musicalprojekten und durch musikalische Begleitung der Konfirmanden in der KUWO-Freizeit. Esther Kims Anliegen ist es, anspruchsvolle Kirchenmusikwerke in steigender Qualität in einer kleinen Gemeinde zu realisieren und gleichermaßen Musiker, Chorsänger und Publikum mitzunehmen bei der Entdeckung der Schönheit der Musik und der ihnen innewohnenden Worte. Grundlage ihrer Arbeit ist ihr Wirken in allen Generationen: Chorarbeit von Anfang an – ein Leben lang. Derzeit wird von Johannes Brahms das „Deutsche Requiem“ einstudiert, das am 17. und 18. November 2012 mit dem Düsseldorfer Altstadtherbst-Orchester aufgeführt wird. Kontakt: Esther Kim, ) 0151 / 234 25 630, esther.kim@kirche-langenfeld.de GeMeindeBrief 4/2012 Juli – August 2012
Musik in der Kirche Musik begegnet uns in vielen verschiedenen Situationen und Zusammenhängen. Es gibt sie auch schon seit Menschengedenken. Alte Flöten aus Tierknochen sind viele tausend Jahre alt; ebenso gibt es bereits in uralten Texten Lieder, freilich noch nicht die Noten dazu. Man könnte sich eigentlich auch fragen, warum wir Menschen überhaupt emotional so stark auf Rhythmen, Tonfolgen und Harmonien reagieren. Für einen Außerirdischen wären sie möglicherweise völlig bedeutungslos. Für mich persönlich begann der Kontakt mit klassischer Musik durch mein Elternhaus recht früh. Mein erstes Instrument war das Klavier; allerdings habe ich recht spät damit begonnen, dafür dann aber umso mehr und fleißig geübt. Irgendwann kam dann die Orgel und auch meine Begeisterung für den Chorgesang hinzu, nach der Schule und Zivildienst das Musikstudium in Essen, Malmö und Maastricht. Ich habe mir oft die Frage gestellt, warum wer welche Musik mag. Warum hört der eine besonders gerne Musik von Monteverdi aus dem Jahr 1600, der andere bevorzugt eher Brahms, ein anderer wiederum mag eher „Die Toten Hosen“? Fest steht, dass die Musik sehr mit der Geschichte der Menschheit verbunden ist und auch mit der Religion. In manchen Fällen ist es eher ein andauernder und sich wiederholender Trommelrhythmus, der sich mit Gesang mischt und Menschen in Trance fallen lässt. Hier werden vielleicht Geschichten von Ahnen und Naturgottheiten erzählt, die den Einzelnen in die Gemeinschaft einbinden und sich seiner Vergangenheit und Anbindung an das Metaphysische bewusst werden lassen. Im anderen Fall, wie z.B. des Weihnachtsoratoriums von Bach, haben wir ein kompliziertes Gewebe aus vielen verschiedenen Stimmen und Instrumenten. In der Geschichte der Religion hatte und hat Musik eine sehr wichtige Bedeutung, um religiöse Inhalte weiter zu geben. Eine Matthäus-Passion von Bach erzählt die Leidensgeschichte Jesu, hebt bestimmte Aspekte hervor und macht dem Zuhörer intensiv das Geschehene gegenwärtig und auch gefühlsmäßig fassbar. Juli – August 2012 (Foto: © www.kirche-langenfeld.de) (Foto: F. W. Frank) Thematischer Schwerpunkt Kantor Sven Schneider ist A-Musiker an der Johanneskirche Gerade weil die Vielfalt in der Musik so groß ist, bieten wir in der Johanneskirche eine breite Auswahl an Konzerten an. In diesem Jahr steht unter anderem wieder die traditionelle Musik bei Kerzenschein am 2. Adventssonntag auf dem Programm, zum anderen am 2. Weihnachtstag die „Marienvesper“ von Claudio Monteverdi von 1610. Den meisten heutigen Hörern ist diese 400 Jahre alte Musik sehr ungewohnt. Die Strukturen sind anders als in Bach- oder Händel-Oratorien über hundert Jahre später. Monteverdi, 1567 geboren, hielt seine Verknüpfung von gregorianischen Gesängen, bis zu 10-stimmigen, polyphonen Chören sowie der damals neu aufkommenden „Monodie“, einer Mischung aus Rezitativ und Arie mit einfacher Instrumentalbegleitung, für die ultimative Musik. Monteverdi hat die Form der Oper sozusagen erfunden und war auf seinem Gebiet bahnbrechend. Manche seiner Zeitgenossen hielten ihn für zu modern und fortschrittlich. Den meisten Hörern von heute dagegen ist diese Musik wahrscheinlich nicht ganz so einfach zugänglich. So ändert sich die Wahrnehmung von Musik, oft auch schon innerhalb viel kürzerer Zeit. So bleibt uns heute die Möglichkeit, die große Vielfalt der Musik zu hören und zu entscheiden, was uns entspricht. Sven Schneider (Karikatur: © Plaßmann) GeMeindeBrief 4/2012 5
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