GLAUBEN LERNEN?! - Albrecht-Bengel-Haus
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FOTO: S. 19 CCVISION<br />
dern auch an unserm Leben; denn wir hatten euch liebgewonnen.<br />
[...] Denn ihr wisst, dass wir, wie ein Vater seine Kinder, einen<br />
jeden von euch ermahnt und getröstet und beschworen haben,<br />
euer Leben würdig des Gottes zu führen, der euch berufen hat<br />
zu seinem Reich und zu seiner Herrlichkeit.“ (1.Thessalonicher<br />
2,7f.11f)<br />
Um Jünger zu werden braucht es eine persönliche Begleitung,<br />
die mütterlich und väterlich mitgeht, die Anteil gibt am<br />
Evangelium und am eigenen Leben, die ermahnt und tröstet,<br />
und das voller Liebe.<br />
...HILfESTELLUNG GEBEN füR EINE GEISTLIcHE<br />
LEBENSGESTALTUNG<br />
Der Beginn eines Lebens mit Gott bedeutet eine Veränderung<br />
in allen Lebensvollzügen. Die Bibel spricht immer<br />
wieder von einem „einst“ und „jetzt“. Solch eine Veränderung<br />
geschieht aber nicht automatisch. Das neue Leben braucht<br />
Maßstäbe und Leitbilder und zwar konkret und praktisch. Wie<br />
lese ich in der Bibel? Wie bete ich? Wie lebe ich als Christ? Wer<br />
jung ist im Glauben muss lernen bzw. beigebracht bekommen:<br />
Wie gehe ich mit Anfechtungen um, mit Niederlagen?<br />
Wie verlasse ich mich auf Gottes Zusagen? Wie nehme ich<br />
Vergebung in Anspruch?<br />
Dazu gehört auch, dass Buße nichts Einmaliges ist. Buße<br />
und Umkehr wollen ein Lebensstil sein. Mit Martin Luther<br />
gesprochen (These 1 seiner 95 Thesen): „Da unser Herr und<br />
Meister Jesus Christus sagte: »Tut Buße!«, wollte er, dass das<br />
ganze Leben der Gläubigen Buße sei.“<br />
Schließlich heißt Veränderung auch, Falsches bleiben zu<br />
lassen. Aber nicht nur das, sondern vielmehr umgekehrt bisher<br />
Verkehrtes durch Besseres zu ersetzen. Sehr anschaulich<br />
schildert das Epheser 4,25-32:<br />
„Darum legt die Lüge ab und redet die Wahrheit [...]. Zürnt ihr,<br />
so sündigt nicht; [...] Wer gestohlen hat, der stehle nicht mehr,<br />
sondern arbeite und schaffe mit eigenen Händen das nötige<br />
Auf eine Berufung zum<br />
Glauben folgt immer<br />
auch eine Sendung in<br />
die Mitarbeit.<br />
Gut, damit er dem Bedürftigen abgeben kann. Lasst kein faules<br />
Geschwätz aus eurem Mund gehen, sondern redet, was gut<br />
ist, was erbaut und was notwendig ist, damit es Segen bringe<br />
denen, die es hören. [...] Alle Bitterkeit, Grimm, Zorn, Geschrei<br />
und Lästerung seien fern von euch samt aller Bosheit. Seid aber<br />
untereinander freundlich und herzlich und vergebt einer dem<br />
andern, wie auch Gott euch vergeben hat in Christus.“<br />
Wer Menschen zum Glauben an Gott einlädt, wird immer<br />
wieder darüber reden müssen, wie dieses Leben mit Gott<br />
aussehen kann, und eben nicht nur reden, sondern begleiten,<br />
anleiten, vorleben und mitleben.<br />
...IN DIE MITARBEIT RUfEN<br />
Wer Christ wird, reiht sich immer ein in eine Kette von<br />
Gläubigen, die längst begonnen hat, und die immer noch von<br />
Generation zu Generation weiter geht. Die Weitergabe des<br />
Glaubens ist immer verbunden mit einer Stabübergabe zur<br />
Mitarbeit. So schreibt Paulus dem jungen Timotheus, der ja<br />
durch Paulus zum Glauben gekommen ist: „Und was du von<br />
mir gehört hast vor vielen Zeugen, das befiehl treuen Menschen<br />
an, die tüchtig sind, auch andere zu lehren“ (2.Timotheus 2,2).<br />
Auf eine Berufung zum Glauben folgt immer auch eine<br />
Sendung in die Mitarbeit. Wer sich auf den Weg des Glaubens<br />
gemacht hat, wird selber zu einem Weggefährten des<br />
Glaubens in der Gemeinde und mitten im Alltag. Hier sind vor<br />
allem Gemeindeverantwortliche herausgefordert, bewusst<br />
und gezielt auch die jungen Menschen und die „im Glauben<br />
jungen Menschen“ jeden Alters wahrzunehmen, ihnen etwas<br />
zuzutrauen und sie mit ihren Gaben einzubinden in den Bau<br />
des Reiches Gottes.<br />
Ich schließe und fasse zusammen: Mag mit dem Witz vom<br />
Anfang in unserer Gesellschaft in sein, wer jung ist, so fragen<br />
wir zurück: Nur jung, oder auch Jünger? Das ist unser<br />
Markenzeichen als Kirche Jesu Christi, dass bei uns alte und<br />
junge Menschen immer noch Jünger werden.<br />
Uwe Rechberger<br />
Studienleiter<br />
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