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GLAUBEN LERNEN?! - Albrecht-Bengel-Haus

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In 10 worten:<br />

Glaubenskurs, Wunder, Streifzug, Ver trauen,<br />

Entdeckungsreise, Studie, Glauben, Truman-<br />

Show, Anfang, Neubeginn<br />

gesagt habe, dass alleine das Trauen und Gläuben des Herzens<br />

machet beide Gott und Abegott.“<br />

Im Anschluss an die Reformation entwickelt sich eine<br />

Stufung des Glaubens, die wohl auch schon bei Philipp<br />

Melanchthon (1559) zu finden ist. Es wird eine dreifache<br />

Bedeutung des Glaubens unterschieden: Kenntnis (notitia),<br />

Anerkenntnis (assensus) und Vertrauen (fiducia). Keines der<br />

drei Elemente darf hier fehlen. Man kann Gott nicht anerkennen,<br />

ohne ihn zu kennen. Man kann Gott nicht vertrauen,<br />

ohne ihn anzuerkennen. Der Glaube muss sich klar<br />

werden, woran er glaubt. Die Geschichte lehrt uns jedoch,<br />

dass der Aspekt des Vertrauens (fides qua) oftmals unter den<br />

wuchernden Einzelheiten der dogmatischen Ausführungen<br />

(fides quae) begraben wurde. Daher ist und bleibt es die Aufgabe<br />

der Theologie, darauf hinzuwirken, dass der Glaube<br />

nicht in bloßen Wahrheiten erstarrt, sondern seine lebensverändernde<br />

Kraft aus der vertrauensvollen Christusbeziehung<br />

gewinnt. Gehen wir daher einen wichtigen Schritt weiter.<br />

wIE kOMMEN ERwAcHSENE zUM <strong>GLAUBEN</strong><br />

Wie finden Menschen nun hinein in dieses Vertrauensverhältnis?<br />

Ist es ein Weg, den man lernen kann? Lässt sich der<br />

Glaube anerziehen? Was hilft einem Menschen, einen ersten<br />

Glaubensschritt zu wagen?<br />

Ein Forscherteam des Instituts zur Erforschung von Evangelisation<br />

und Gemeindeentwicklung (IEEG) aus Greifswald<br />

ist dieser Fragestellung nachgegangen. In der Studie „Wie<br />

finden Erwachsene zum Glauben?“ werden die Ergebnisse<br />

eindrücklich dargestellt: glauben ist ein Wunder.<br />

Die Untersuchung hat sich den Rand dieses Wunders, das<br />

was Menschenaugen zugänglich wird, angeschaut und zugehört,<br />

was Erwachsene erzählen, die zum Glauben finden.<br />

Eine Frau in der Greifswalder Studie erzählt von diesem<br />

Wunder auf ihre Weise: „Ich zog mit meiner Familie aus<br />

einer Kleinstadt aufs Land. Dort hat es mich in die Kirche<br />

gezogen. Später sagte meine Tochter: ‚Mama, der Gott hat<br />

dich in die Kirche geschoben.’ In dieser Gemeinde wurde in<br />

einem Gottesdienst ein Glaubensgrundkurs angeboten, dazu<br />

meldete ich mich an. Das liegt jetzt zehn Jahre zurück. Vieles<br />

hat sich inzwischen verändert und während ich versuche,<br />

diesen Bogen auszufüllen, befinde ich mich in einer Zeit der<br />

Glaubenszweifel.“<br />

In der groß angelegten Studie wurden 462 Menschen<br />

befragt, wie sie ihre Reise zum Glauben erlebt haben. Die<br />

Befragung mündete schließlich in zehn Thesen, die ich hier<br />

stark verkürzt skizzieren möchte.<br />

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